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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-24
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1887
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!.) r, Ver riet b» da« St» berlachs, Preiset Umsätze lle, dit agewetse lebeidi eu, b« che >ul< jntereffe. ne Roii- lchnittea) Neiudntt »SO bi« OLL bi» 0.90 b» 1« ^ »«1» «at tu> 4-r». w», La. i.». »rL «.«.Srt, , u rü ckt «. dm.^ »-«U, «. «Mä. ».H, LM i» «m «IX« in«, , at»s«r- » »Uhl«, L» ke»ll «dr», »d- .'UV 'LMr »-» u„ 1. »aadi-ot Ui»d!« 8,»w- tklr 8pe ikcaviaede »1. 8»/^ «vtamder >b«r ü-/„ brr L'/p -Dx»pser -Dampsei -Vamiffer »Dampfe ftdampser tss^G.- Ersch.il täglich stich «'/. Uhr. »rtiti« «ch LrptdMo» Joha,«tgasse 8. APnchßnatra der tied«Lti«»: ««mittag« 10-12 Uhr. . Nachmittag« 8—8 Uhr. 9« f»r tzestimmte, T»s«r«»e «» 3» de, FUstlr, str 3>s.-A«»»tz«r: vtta ««»». UntversitätSst-aße U L«»t« Lösch«. W1hui«,str. 2» MN. n. KRttgSplotz 7» «r ««Uhr. rip)lAcr.TMbültt Anzeiger. Organ für Politik, LocalgeMte, Handels- «nd GeschiiftSderkehr. ^S144. Dieu-tag den 24. Mai 1887. Nuslage IS7S». Äbonnrmrntsprris viertelj. 4'/» Mk incl. Bringrrlohn b Mt., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gefalzt) ohne Poftbesörverung 60 Mk. «tt Postbeförderung 70 Mk. Inserate Saespaltene Petitzelle 20 Pf. «rüder» Schriften laut uns. Preisvcrzeichmß. Tabellarischer u. Ziffer,say nach höherm Tarif. Urliamrn unter dem Redoctioasstrich die «gefpalt. geile SO Pf., vor denFa milien Nachrichten die kgesstaltenr geile 40 Pf. Inserate sind stet» an die <?xpeditlon zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Fahlnng pnwuuin.ranäo oder durch Post. Nachnahme. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. «nstrlßeriniz «» Vrrpliltzea tu »er r«r»»>rß«dl. Di« der Stadtgrumtude gehörigen LL BampUltz« de« zwischeu der Nord», Goeifeuau- »ad Maffendorser Straße und dem Rordplatz gelegenen B«»hlo«s VI- de» Gtord» liche» «ed»»»»-»vl«»»e« von Rr. 1. 808,00 PU. Rr. 2. SS1.L0 q«. Nr. 3. 888.19 qw. «r. 4. 888^7 Nr. S. 478.00 qw. Nr. 8. 478.00 qm. Nr. 7. 484.80 qw. Rr. 8. 424,32 qw. Nr. 9. 887.00 qw. Rr. 10. 849,12 qm. Nr. 11. 800^2 P» Fkächengehalt soll« «» hte RK«tstht«te»de» »rrEavft werden. Wir heranmeu hierzu auf D»a»er«tag, de« »«. dies. Mo»., Bor«tttagS 10 Uhr i» Saale der Alten Waage, Katharinenstraße Nr. 1, ll. Etage, ein« Verstetgeeaagstermta an, welcher pSnctltch zur angegebenen Stund« beginnt. Die Versteigerung selbst wird bezstgl. eine« jeden der et»,«l« »ach e«»a»der t» obiger Reihenfolge aus- gebotenen Bauplätze geschloffen weroen. wenn daraus nach dreimaligem NuSrus« kein weitere« Gebot wehr erfolgt. Die versteiaeruna«bedinguoaen nebst Parzellirung-Plan lieg« aus dem Rathyaulsaale, I. Etage, zur Einsichtnahme an« und es find davon Exemplare in der Sportelraffe I. ebendaselbst, Zimmer Rr. 2, für 1 ukk 20 verkäuflich. Leipzig, de» 11. Mai >887. Der Rath der Ktadt Leipzig. I» 2489. vr. Georgs. Cerutti. Weg« Pflasterung wird die Grvtze Aietfchergaffe auf der Streck« von der Abzweigung nach vem N«kirchhose bi» zu« Brühl von Mittwoch, de« L. J««i d». I». ah ans etwa s Wochen für alle» «»Gefugte» Fährverkehr gesperrt. » * Leipzig, am 20. Mai 1887. ll. S382. Der Ruth her Gtadt Lelyig. vr. Aeorgi. Hennig Vietsehls-veLrunlmachll«-. «rüohlen «nrvr» vier erüattewr Arurta« »ufolar: I) eia Kr»»«» »Pelz (wilde «atze) mit gravem Lasst»etilbrrzug rrb schwarzem Prlzbksatz und et» anliegender Araneo-Wtuter- »entrl von schwarzem glatten Stoff, mit einer Reih« überiponneaer tnüple. «rage» und Aufschläge von schwarzem geriesten Plüsch, an« einer Wohnung in Rr. 88 der Weststrabe, vom 22. März ds«. I«, M 17. ds«. Mt».; >) ei» Betttuch, weißletueu, wenig gebraucht, ,,S. v." ge»., ein deserir« dergl.. nngezeichart, eine weiße gehäkelte ««mmobendecke, eine Netoe gehäkelte weihe Gophabecke (Lternmufter), sowie ein ,i«»lich »nur wettzer Barchr«t-Unt«rrock. „V. 1" roth aezeicdnet, eia getrogener dergl., nugrzeichnet, uav 4 neue weißleinrn« Taschen» tiicher, ,^. v." im Monogramm uud mü den Nummern b. 7, 8 »nd S gezeichnet, an« Bodenkammern in Nr. 11 der Berliner Straße, vom 2ü. bi« 27. vor.«».. 10. dt« 12. und 17. bi, IS. ds». MtS.; S) ca. 10 Meter grouwollenrr Kleiderstoff und Meter roth. bnuwer Sammet, au» einer Wohnung in Rr. 20 der «leinen Kleischergaff«, am 18. ds«. Mt».; 4) ei, dnntelgraue« Stoff-Iaguet «tt schwarzem Wollattasfutter» dillettäschche» nnd «ettcheuHenkel, au« de« Bastlocale in Rr. SL de« drübl». am 18. ds«. Mt«, «beud«; b) ei» Damen»Ne««Nschtr». ziemlich neu, mit schwarzseidenem gttlnmteu Urderzn- »nd schwarzem Stab ml« Neusilberbefchlag und einige, schwor,seidene» Quaste», an« einem Geschäst-locale io Rr. 4 de» Tboma»gSbche»«. am 17. ds«. Mt». Mittag«: 8) 79 Stück englisch« Lachschtrser-Platten, «. 88 LeMimeter lang nab 80 Leatimeter breü, van einem Werkplatz am Erblichen labe de« Büterbodeu« de« Lr»«d»er Bahnhos«, vom 17. dw 18. ds». Mt«.; 7) eia soft »«»er Kame»«Neae»schtrm mit schwarzseidenem lleberzng, braunem Stab, Llsenbeinrmg and 2 schwarzseidenea vaaftcn, au« et«m Veschäst«locale tu Rr. 8 der «atharineustraße, aw 18 ds«. Mt«. Nachmittag«; 8) eiae aolda« Anker-Ne«ontiir-Sa»ouet-Ntzr mit riselirtem Teckel und Rückseite, letztere mit Stern in der Mitte uud goldener rothgeblumte, Luvettr, au« einem Souterrain-Local tm neuen Theater, am 20. ds«. Mt«.; 9) eia Sommerüderzieher. saß aea, von schwarzblaurm «amm. garnstoff, mit einer Reihe schwarzer Lastingkaäpse. verdeckter Batterie ueb schwarzem Llolhfutter. ta einer Tasche eine Meerschaum- eigarrenspttze mit Bernstrinmundstück im Etui, von der Galerie de« großen Saale« i» der Leatralhalle, am 2l. ds«. Mt«. Abend«; 10) ei» S«me»»Regenschirm mit schwarzseidenem Bezug, brannem Stab und LlfrnbeMgriff mit Ring, an« »er Hau»slur in Rr. 18 der Bayerische» Strahr, am »2. ds«. Mt«. Nachmittag«: II) ein dnnkelblaue« Ma»n«-ÄBck«t mit einer Reihe schwarzer Versponnener Knäpsr, seidener vordeneinsaffnng und schwarzem Llothsutter, au« eiaer Wohnung in Rr. 90 de« Neukirchhos« am 21. ds«. Mt«. Vormittag«; 12) eia 4räbriger Kt«8«r»»ge» ms Federgestell, mit dunkel- grünem, thrilveise gelb broncirtcm Kard nnd schwarzer Wach-tuch- plane, ao« einer Hau«fl»r t» Rr. 28 d« Lolonnadenftraße. am 22. ds«. «t«. Abend«; 1») S Semmerüberzteher, einer dnukelgra» «tt schwarze kammetkrageu. einer Reihe übrrfvonnener Knäpse mit verdeckter Batterie nnd hellgestreiftem Aermelsuttrr, einer dunkelblau mit einer Reihe Steinnußknäps», verdeckter Batterie, Lederheakel und einem kleine, Lpernala« mit schwarze« Bestell in einer Tasche desselben, an» dem Tanzsaal« in Rr. 20 »er Dre»d,er Straße und bez». an« dem VaNlocole der »enen värs«, am 22. ds«. Mt«. >b«»d«. Etwaige Wahrnehmungen über de» Verdliod »er Desto Hirne» Gegenständ« »brr »r, Thäter fiw ungrsän«» bet »Vrrrr Lrünwal Adchellmw znr >»»eche ui de»«». retpztg. om 22. «»« 1287. Da« Polizei.Ami 8«r Stow RipO» Speilchneider. vr. ». Vekaielnehiil». Wir haben beschlosiea, die neu« ans Ritzschr'sche» Areale ange- legt» Stteße zwischen der Langestraße »nd Thüringer Beedtnbang«. bah, za« ehrend«» Angedenken an bi» verstorbene. »» Bohlt« hmh- »erbtentr Fm» 8o«ts« Ritsch« Loutsenstrah« M benennen. Botzli«, om 21. Mni 1887. Do» Bomotndorattz. Sigger. « LU^r Lparcisst h«l»iht «erthpaptere unter gs»stt-e« 0««»,«^». I Brstaudtheil der vsterreichisch-ungarische» Monarchie, wie da« Leipzig» de» 20. Zanuar 1887. I neulich in einer Berliner Eorrespondenz de« halbamtlichen Die SpareaffeA-DepBtBtt»». - " —.»r:. Nichtamtlicher Theil. Diener »Fremdenblatte«' aulaesiibrt un^ von der .Nordd. Allg- Ztg ' durch Abdruck dieser Eorrespondenz gulgeheitze» worden ist. ES wäre also ein gefährliche« Beginnen, wenn Rußland dir Rechtsbeständigkeit der Besetzung in Frage stellen wollte. Dem vernehmen »ach hat General v. Kaulbar« nach seiner jüngsten Audienz beim Kaiser Alexander di« Uederzeugung au«grsprochea. daß die bulgarische Angelegenheit friedlich erledigt werden würde. Da« hofft man natürlich überall, aber e« ist unzweiselhaft, daß die Tisza über die Occupatio» vo« Sornieu und der Herzegowina. Der ungarische Ministerpräsident v.Li-za hat am 21.Mail Panslawisten di« friedlich« Lösung dieser Streitkrage mit "" allen Mitteln z« hiatertreiben suchen. Durch die Änter- Pellation«beantwor1ung TiSza'ß ist die Wahrscheinlichkeit eine« friedliche» «„»gleich« erhöht worden, aber irgendwelche Gewißheit, daß dieser emtreten wird, ist leider noch keines wegs gegeben. Bevor nicht der bulgarische Thron wieder besetzt ist, kann von einer befriedigenden Lösung der bul garischen Frage nicht die Rede sein. * tm ungarischen Abgeordnetenhaus« aus eiue Anfrage des Ab geordneten Iraoyi amtlich« Mittheilungeu über dir Vorgänge gemacht, welche zur Besetzung Bosnien« und der Herzegowina durch Oesterreich-Ungarn geführt habe». E« geht daraus klar hervor, daß Deutschland bei den Verhandlungen über dies« Angelegenheit zwischen Oesterreich-Ungarn und Ruß land ganz unbetheiligt gewesen ist und daß »hm lediglich da« Ergebniß der Verhandlungen mitgelheilt worden ist. Die Sache hat sich in der Weise zugelragen, daß Oesterreich- Ungarn, al» der AuSbruch de« Kriege« Rußland« gegen die Türkei schon beschlossen war, erklärte, e« werde neutral bleiben, aber nicht dulden, daß eine dritte Macht Bo-uien uud die Herzegowina besetze, falls die Türkei dort nicht Ruh« und Ordnung aufrecht erhalten könne, sonderu selbstzur Besetzung diese- Gebiete« schreiten. Rußland hat sich damit einverstanden erklärt und da« ist der deutschen Regierung mitgelheilt worden. So war die Sachlage vor AuSbruch de« Kriege«; al« aber die Türkei besiegt war und die Russen vor Konstantinopel staudeo, erinnerte sich Rußland de« mit Oesterreich-Ungarn geschloffenen Uetereinkommen« nicht mehr und ließ dasselbe beim Entwurf de« Frieden« von San Stefano unberücksichtigt. Wa« daraus noch geworden wäre, wen» der Leipzig. 24. Mai 1887. Bezüglich der Besiedelung der seiten« de- preußischen Staat« in den Ost Provinzen angekausten Güter sind vom Oberpräsidenten der Provinz Posen folgeuve Bestimmungen getroffen nnd den landwirthschastlichen Krei-vcreinen zur ^ieenntniß gebracht worden: ..Da meisten« Hofgebäude und Inventar der aiigekanften Stellen noch vorhanden sind, so kann die Besiedelung sofort staltflnden. Sie kann entweder im Wege der Pachtung oder de« Kaufe« vor sich gehen. Bei letzterem muß der Ansiedler, der selbstverständlich nur deutscher Abkunft sein darf, über so viel Baarmittel verfügen, wie der Werth der Gebäude und de« Inventar« oder die Kosten einer Streit zwischen Rußland und I Neubeschassung derselben betragen. Unter gewissen Umständen Oesterreich-Ungarn allein zum AuStraa gekommen wäre. I können dem Käufer Zuschüsse zur Errichtung von Gebäuden läßt sich nicht seststellcn; glücklicherweise machte aber der I gegeben werden. Der Nestkausprei» wird al« Hypothek für Berliner Eongreß der bedenklichen Lage ein Ende und I ven Staat bei 3 Proc. Zinsen eingetragen. In den erste» England übernahm auf diesem die Rolle al« Sachverwalter I drei Jahren sind Ziusen nicht zu zahlen. Bei der Pachtung O-st-rrnchUngarnS. indem -sunterZastlmmuna de« Ber-sinddem Pächier ,c0°chmcht so günstige Beringungen ae- ,,, Di. wettere Probe, aus welche da« Bolvthing große« «mich! treter« Rugland« den Antrag stellte, Oesterrrich-Uogarn da« t w>.hrt worden. Vom Pächter ist rmc Ccmtion m der Höhe - - Mandat zur Besetzung der Provinzen Bo-nien und Herzego-1 de« jährliche» Pachlbetrage« zu stellen. Derselbe muß ferner wina zu ertbeilcn. Al« daun Oesterreich-Ungarn diesem I über Baarmittel in der Höhe von mindesten« 10 Procent ver- Mandate entsprach, hat e« da» natürlich auf Grund der I fügen können. Freijahre werden dem Pächter nicht gewährt. Beschlüsse de« Eongreffe«, nicht ober unter Berufung aus I Bei guter Bewirthschaslung und püuctlicher Pachtzahlung kann da« frühere Uebereinkommen mit Rußland gethan, obwohl j die gepachtete Stelle später Eigcnthum de« Pächter« werden. L > der Pächter Steuern und Ärundabgaben z» zablen hat. dadurch diese« Uebereinkommeu nicht seine Kraft verloren, sondern nur seiue Bestätigung erhallen hatte. TiSza betonte am Schluß seiner Antwort, daß Oesterreich-Ungarn« Ber halten in dieser Angelegenheit keinen Anlaß bieten könne, eine Beziehungen zu irgend einer fremde» Macht zu erschüttern, und zwar gehl au« ven sonstigen Bemerkungen Ti-za'S bervor, daß unter den fremden Mächten in erster Linie die Türkei gemeint sei, deren Interesse» Oesterreich-Ungarn da mal« nach Kräften wabrgenonimen habe. E« hat sich an die Antwort TiSza'« noch eine weitere Erörterung geknüpft, hervorgerufen durch die Kritik, welche der Abgeordnete Iranhi an der Orientpolitik der österreichisch ungarischen Regierung übte, welche TiSza Gelegenheit gab, diese Politik zu vertheidigen und sie durch die nach olgenden Thatsachen al» richtig erwiesen zu bezeichne». TiSza behauptete, baß ein bewaffneter Eingriff wegen zudem der politische vortheil, der erwartet wird, durch andere Nachtheile ausgewogen werden. Die statistische Zusammen stellung der von der Gemeinde Wien :n Lande«,wecken ge tragenen Leistungen wird einen interessanten Theil kiese« Referat« Hilden. * Au« Odessa, 17. Mai. wird der „Politischen Corre- spondenz- geschrieben: Heute 9 Uhr früh ist die serbische Königin Natalie in Begleitung de« Kronprinzen Alexander und ihrem Gksolge aus Jassy hier riugelrosfe» und am Bahnhose von dem Lhcs des südcussische» Militatrbcjirke«, General-Adjutanten RoopS, dem Prasecke» »,,d Bürgermeister von Odessa nnd dem serbische» Gesandten am rlissüctien Hose, Obersten Sawa Gruic, empsangen worden. Da Uüiiin»! Natalie inkognito reist, so unterblieben die Ovationen, welche delsk.bkn seiten» der serbischeo Eoloaie und de- hiesigen slawischen Wohllhätig- keitS-Vtrrtut» zugedacht waren. Die Königin begab sich an der Seite ihre« Sohne« in offenem Wagen in da-Hotel „Zur Stadl Petersburg", wo sür st« Appartement- bestellt waren. Nachmittag« eröffnet« Genera!» AdjutaM Roop« der Königin, daß Kaiser Alexander III. ibr und dem Thronfolger da« neue kommerpnaia in Lmadia sür d e Dauer ihrer Anwesenheit ta der Krim zur Vertilgung gestellt habe. Des Weiteren brachte der General zur Kenntniß der Königin, daß aus Beseht de- Zaren eia Kriegsschiff sür die Reise nach Livada derselben zur Dis position gestellt worden sei. Beide Anerbietungen wurden seiten» der serbischen Monarchin unter Abstattung ihre- besten Dankes an genommen. Königin Natalie beabsichtigt nur wenige Tage hier zu verbleiben, um sich von den Slrapizen der mehrtägigen Reise an-- zuruhea uud wird sich dann direct nach der Krim begeben. Die von einigen Blättern verzeichnet«» Nachrichten, daß eine Begegnung der Königin Natalie mit dem russischen Koiserpaarc siattfinden werde, enlbehren bi- letzt wenigsten- der Begründung. ES ist noch gar nicht sestgestcllt, ob der Zar dem nächsten- in Sebastopol stalisindenden Stapellause beiwohnen werde und ebensowenig ist e- derzeit schon sich.r, daß die russischen Majestäten einen Aufent halt tu der Krim nehmen werden. * Der ..Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" wird au» Kopenhagen. 17. Mai, geschrieben: Ja der letzten Session de- Reich «tag« ward man, wie früher erwähnt, über Bewilligung der Mittel für eine neue Gewehr fabrik einig. Wühlend de- Sommers soll da« neue Gewehr noch weiter durch ein Baiaillon (da» Ll.t geprüft werden, and wenn die Probe günstig aiiöfäNt. so ist die Bewilligung der Mittel sür An- schafsung de» Gewehr- z« erwnrlcn. Die srabrlkatlon kann daun vielleicht noch im Herbste beginnen und nach zwei Jahre» beender I0'ttv immer in zkScm Fall- besoudrr« feilen« der Negierung bestimmt werden." * Die ossicielle „Karlsruher Zeitung" bringt heule an hervorragender Stelle eine actenmäßige Darstellung de« bekannten, in der Presse schon mehrfach be sprochenen Falle« Vögtle (strafbare Aeußerungen eine« rönüsch-kalbolischen Priesters über den Papst). Die ultca- moniane Presse sucht die Ansicht zu verbreiten. Bicar Böalle von Ballrcchten. Amt Staufen, habe mit dem Ausdruck „AllcS Wcib" (nach der .Karlsruher Zeitung": „alte Frau") gar nicht deu Papst, sondern die Wirthiu in Heiter-Heim gemeint, in deren Wirthschaft der kirchenpolitische Disput geführt wurde, der den braven Vögtle zu der geschmackvollen Acußerung über sein kirchliche« Oberhaupt veraulaßle. Demgegenüber macht die „Karlsruher Zeitung" gellend, e« sei zeugeneidlich -rwies-n. daß Vögtle nur den Papst und nicht die Wirth.» „ -" habe, übrigen« sei letztere gar nicht alt, sonder» zähle erst 31 Iabre. Aicar Vögtle hat Berufung gegen da« Unheil nicht ergriffen, dasselbe ist rechl-kräslig. Man erinnert sich, daß der ersten Nachricht über die Verurtheilunz de« Vögtle be'gesügt war. derselbe sei versetzt worden und habe vom Erz- bischos von Freiburz die ^ämouilio oauonic» erhalten. Nu» kommt der „Freiburger Bote" de« Psarrer« von Zähriogen, Abgeordneter Wacker, und sagt, von einer Strafversetzung Vögtle'« sei keine Rede, derselbe habe im Gegentheile eine recht gute Pfarrei erhalten. Auch sei diese Versetzung aus Wunsch de« Vorgesetzte» erfolgt. Der „Pfälrcr Kurier" be merkt dazu: „Wenn e» wirtlich an dem wäre, so erschiene da« kirchliche Vorgehen gegen Vögtle in einem seltsamen Lichte und Erzbischof Vr. Roo« hätte e« sich sür dieseu Fall selbst zuzu schreiben» wenn man au« seiner Haltung ganz eigciilhümliche Schlüsse zöge. Bon der AäwouiUo c»uoiiic» sagt der Herr Wacker Nicht»." Der frühere Bürgermeisterei-Verwalter von Straßburg. Oberr»flier«ng«rath a. D. Stempel, ist dieser Tage plötzlich einem Schlagsluß erlegen. Der Ver storbene war Rheinpsälzer und vor den, Kriege Bezirks- amtmann in Frankentbal; rr trat 1871 alS RegicrungSralh in da« Oberpräsidiui» daselbst ein, in welchem er zum Ober» regierung-rath ausrückte und während einer säst neunjäbrigen Völkern der Balkanhalbinsel verfeindet haben würde, während heute da« beste Einvernehmen zwischen beice» Theilen bestehe. ES ist nicht möglich, sich ein klare« Bild de« Zustande« zu machen, welcher eingelrete» sein würbe, wenn Oesterreich-Ungarn in dein Kriege Rußland» gegen die Türkei Partei ergriffen hätte, also kann auch der Behauptung TiSza'« nicht widersprochen werden. Unzweifcl baft ist e» aber, daß die Besetzung von Bo-nien und der Herzegowina in Oesterreich-Ungarn selbst vielfach abfällig beurtbetlk worden ist. TiSza macht dem gegenüber die Thatsache geltend, daß die Occupatio» der panslawistischen Presse mißfalle und schon au« diesem Grunde die Ber muthung für ihre Richtigkeit wachruse. Im Abgeordneten Hause erfolgten nach dieser Aenßerung lebhafte Kund gedungen der Zustimmung. Jedenfalls hat der Verlauf der Sitzung de« ungarischen Abgeordnetenhauses dom 2l. Mai bewiesen, daß T>«za sich der ihm gestellten schwierigen Auf gabe der Beantwortung der Anfrage Iranyi'S mit gewohnter Geschicklichkeit entledigt hat. E« ist nicht unsere Aufgabe, an der Orientpolitik Oester reich-Ungarn« zur Zeit de« russisch-türkischen Kriege» Kritik zu üben, und würde uu« auch zu weit führen, endlich würde diese Kritik zwecklo« fein, weil sich geschehene Dinge nicht unge> schehen machen lasten. Bo-nien und die Herzegowina befinden sich im Besitz Oesterreich-Ungarn«, den Beschlüssen de« Ber- Thatsache zum Gegenstände von unerquicklichen Untersuchungen zu machen, wie da« von Seiten der panslawistffcheu Presse geschehen ist und noch geschieht. Der Zweck kann nur der sein. Oesterreich-Ungarn mit der Türkei, womöglich auch mit Deutschland zu verfeinden, indem die Sach« so dargesiellt wird, al« ob die Besetzung der beiden Provinzen durch Oester reich-Ungarn eigentlich da« Werk Deutschlands sei. Die Politik Rußland« beim Ende de« Kriege« eriebeint in einem sehr trüben Lichte, da diese Macht sich nicht verpflichtet fühlte, die mit Oesterreich-Ungarn geschloffene Uebereinkunst im Frieden von San Stefano zum Ausdruck zu bringen. Oester reich-Ungarn sollte einfach Übergängen werden, es sollte die Vorstellung erweckt werden, al« ob dieser Macht gar kein Recht aus BoSnieu und di« Herzegowina zugestanden worden wäre. Rußland hat schon oft gezeigt, daß e» aus Verträge weuig giebt und daß e« dieselben our so lange hält, al« der ander« Eontrahent die Macht besitzt, sie zu erzwingen. Bo wurde der Pariser Vertrag zerrissen, so wurde die Freihafen» stelluug von Batum ansgeboben, und so wurde der versuch gemacht, Bulgarien unter russische Schutzhrrrschast zu stellen. Okstrrreick-Ungarn hat ebenso gegen den Frieden von San Stefano Einspruch erhoben, wie gegen die Stellung Bulgariru« unter rnssisch« Schutzherrschast. und wird voraussichtlich an diesem Einspruch festhaltei,» gleichviel ob die Panslawisten da mit einverstanden sind oder nicht. Gerade wegen Bulgarien« war es von großer Wichtigkeit, Verwaltung aus den verschiedensten Gebieten und an der Durchführung der deutschen Verwaltungsgrnndsätz« in hervor ragender Weise Antheil genommen bat. 1880 war er zu», commiffarischen Bürgermeister von Straßburg ernannt und bat unter schwierigen Verhältnissen, welche durch die an« der Stadterweiterung entstandene finanzielle Belastung der Stadt verschärft worden, sich die Anerkennung „nd die Achtung aller Kreise erworben. Bei den letzten Gemeinderath-wahlen mußte Stempel, der nicht Mitglied de« neuen Ratbe« wurde und eine Wahl auch abgelehut yatte, zunächst zur Disposition gestellt werden. Er sollt« demnächst in ein höhere« Vermal- tuiig«amt berufen werben. Stempel war mit seinem selbst- losen aufopfernden Pflichtgefühle uud bei seiner hervor ragenden Begabung da« Muster eine« deutschen Beamte» wie sie da» Reich-land vor Allem bedarf, deffen Verwaltung solch« Verluste schwer empfindet. * Der Magistrat der Stadt Dien wird sich ,n einer seiner nächsten Sitzungen mit dem Referate über die Reich«u„mitteldarkeit Wien« befassen. Der MagistratS-Reserent Rath WopalenSky wird, wie verlautet den Antrag stellen, e« fei dem Ärmeiaverath« anzuempsehleo daß er die ReicdSunMittelbarkeit nicht anstrebrn solle. In der Motivirung dies«» Antrages wird »uSbesonVere dervorgrboden werden, daß die finanziellen Lasten, di« al« Peei« sür da« Zugestäuduiß der ReichSunmiltelbarkrtt der Stadt anferleqt die Streitfrage bezüglich der Vorgeschichte der Besetzung von I würden, kaum geringer „»«falle» dürsten, al« der Betrag Bo-nien und der Herzegowina zum Au»trag: zu dringen. I den jetzt die Stadt Wien sür LandeS-Institutionen bcizusteuern Die Besetzung dieser LanveStheile ist nach bei, Bestiunuunge»» I hat. E» dürste daun auch für die Gemelubeverjassung nur de« Berliner Frieden» erfolgt, weicher dir Grundlage d»4 > ander«, vielleicht »««iger Willkomm«« Form erhalten und l-gte, wird kaum etwa« Andere«, ok- einige Veränderungen an der äußeren Ausftattuag de« Mewehr« znr Folg« tiaben; die Hauplsrage ist. wie elnau- dem Krieg-ministerum stammender drittel in der „Verlingsktt Tideiide" sagt, sür gelüst zu eraätten. Die dänische Commission ist ans diesem Gebleie bei deschräi kten Mitteln durch vnverdroüene Ber- iuche außerordentlich weit bekommen. Noch im Iabre 18üö war nach Prüsung des Mecham-in«S an einer sehr großen Anzahl Ge- w ge: kein ga" zusried nstellr.ioe- gelnnde»: erst vor rincin Jahre bat inan dle tb.öjiUchkeii e,?-r labrikmäßigen Herstellung eine« solche:, ermittelt und wettere Einzelheiten festgesetzt; es wurden Riste- Maschinen angeschafst und neue Versuche, belrefs-nd die Riflegäiige und Herstellung von Protect,l nnd Patronen, gemacht. In Vclrcff de- Mechanismus hat sich die Gewehreommission sür lose Magazine anstatt fester entschieden, weil bei solchen der Soldat sein geleerte« Magaziu leicht mit einem neuen vcriamchei» kann, die Zeit, die dabei verläuft, kaum in Betracht kommt und die «chußgeschwindigkeit außerordentlich groß wird. Bei dem Schncllschieße», welche- vor den Mitgliedern de- Reichstag-, »och dazu vo» weniger geübten Soldaten au-gesührt ward, gab das neue Gewehr doppelt so viele Schüsse wie der Remingloiirifle. und 5 Treffer sür je 3 mit diesem. Eine besonders schätzrn-wertbe Ersiiidung ist nnn sür den Mcchanis- mu« noch kürzlich von dem Anilleriecapitain Madsen, der überhaupt zroßes Verdienst um die Gewehrsache hat, in Verbindung mit dem stiistmeister Rasmusscn gemacht worden. Sie haben die Ausgabe Iklüst, die Rckülkrajt zur bewegenden Kraft zu machen. Die Röhre itzt zu den» Ende nicht fest im Schüsse, sondern stützt sich an eine eder; beim Abseuern wird sie zurück,sedrückl: dadurch wird die ammer geöffnet, die Hülse hinaii-geworsen, die neue Patrone an ihren Platz genöthigt, >»dei» »ämlich ein Pairanenbehälter, worin Patronen sind, in der Nähe des Hinterladerinechani-muS am Gewehr angebracht ist. Die Kammer schließt sich wieder, »nd da- Gewehr ist von Neuem zuni Schüsse serlig, ohne daß der Schütze irgend eine Bewegung gemacht hat. DaS Bewehr ist onach selbstladend; der Schutze braucht eS »Ich! von der Backe zu ikdinen, uu» cs von Neuem zu laden; er kann eS in der Anschlag- tellnng behalten; sobald er einen Schuß abgescuert hat. ladet c- sich von selbst wieder. Sind die 6 Schüsse eine- PatronenbehälterS a!'- gegeben. so wird ein neuer Behälter aufgesetzt. Die Schußgeschwindigkeit wird Io sabclhast groß. Wenn nicht gezielt wird, könne» die sich- Schüsse in 1 Seciindc abgegeben werden; wird gezielt, so gehr es natürlich elwaS langsamer. Die Frage, wie weit ein solches Gewehr ich zum »nlilairischen Gebrauch eigne, wird freilich, wie nutzbar auch die Erfindung ist, verschieden beantwortet. Ein gut auegebildeter Soldat, der mit seinem Feuer sparsam ist, wird ein schnellschießendcs Gewehr hochschätzen; für einen schwach auSgebiiteten kann eS eine Gefahr sei». Die weiteren Proben müssen darübrr entscheiden ob ei» allgemeiner Gebrauch von der beschriebenen Masse gemacht werden könne. * Der kürzlich im 82. Lebensjahre verstorbene dänische ehemalige Viceadmiral Snenson hat in den Kriegen seine« ÄaterlandeS gegen Deutschland keine »»rilhiiiliche Rolle gespielt. Man nannte ist» mit kein stolzen Naineu „Sieger von Helgoland" nach dem Seegefecht mit den Oester- reickern unter Tegethos im Jahre kbOt. Nun mag ja der Sieg, den Suenso» al« Ebes ber Fregatten „NielS Iuel" unv „Iylland". soime der Ecrvette „Hemidal" über die österreichischen Schisse erfocht, zmeiselbast sein, aber der Tag von Helgoland bleibt immerhin in dem an Niederlagen so reichen Kriege von 1804 sür die dänische Kriegsgeschichte ein ehrenvolles Gcdenkblalt. Die ritterliche» Oesterreich» l aben auch nie versucht, de» Nulinr der dänischen Kriegsschiffe in dem Seeqesecht von Helgoland zu verkleinern. Al« im vorigen Jahre die österreichische Fregatte „Donau" aus der Kopen- hagener Nhede lag. wollten säminllichc Ol'siciere derselben vem einstigen tapseren Gegner Tegeihoj'S eine Ovation dar bringen, welche indeß Snenson wegen schwerer körperlicher Leiden nicht annehmc» konnte. AIS junger Osjicier hatte Suenso» auch in der französische» Marine gedient und sich wegen Tapferkeit da« Ritterkreuz der Ehrenlegion erworben. Namentlich in der Seeschlacht bei Navarino bat er sich aus gezeichnet. Nach seinem Vaterland« zurückaekehrt. machte er rn den dreißiger »nd vierziger Jahren fast alle größeren maritimen Expeditionen der dänischen Marine mit. Im Kriege 1848—30 cowmandirte er ven KriegSdampser „Hekla" und fügte in der Bucht von Neustadt dem deutschen Dampfer „v. d. Tann" schweren Schaven zn. 1868 trat er aus dem aktiven Marinedieiist au« und bekleidete bi« zum Iabre 1880 die Sielle eine« Oberlotsen der östliche» dänischen Gewässer. Al« Chef de« Seecadettencorp« nach 18ül hat er indeß sich da« Hauptverdienst erworben. * lieber die Lage in Island wird der „Allgemeinen Zeitung" der folgende Brief eine« Isländer« mit dem Post stempel Reykjavik, den 3. Mai, übermittelt: „Ohne Zweifel Hab«, Sie von der Wiederaufnahme unsere«
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