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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188611303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-11
- Tag1886-11-30
- Monat1886-11
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1886
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Erscheint täzUch ftüh 6'/, Uhr. u»lL GrvktUt« J,hao,e«gaffr 8. Airkchkurirn -er Ur-«uk»»: VormiUags 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—ü Uvr. »tii »I, »»«»-» n»n»l«>d«»r «„nlettw, »ach» >* nicht ^»»ultkch. »«,«»«« »er fir -t« »-»Mal,,«»« N»»«rr bestimmte, I,lernte ,, Wache,»»,«« bi« - Uhr NachMit»,,«. an Gor»-„» Festta,«» Irttz bis '/,§ Uhr. 3« -eu /Maten für Zas.-Itnaahme: Ltto Klemm, Univerfliätsftraß« 1. Lonis Lüsche. Katharineastr. 28, p. «ur bi» ',.S Ntzr. KWMr.TaMM Anzeiger. Organ filr Politik, Localgcschichte, Handels- and Geschiiftsvcrkchr. Auflage IS,«SV. Adonnrmrnlg-rris vierielj. 4'/, Mt. inel. Br nqrrlad» s Mk.. burck hi« Post bezogeaLMk. Jede einzelne N»w.mer >0Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gehst ren iür Eztrabrilage« lin Tageblatt-Forma« grioUt) »tnr -vstdekörderung 50 ML »» Poftbesürdrr,»g 60 Mk. Inserate 6aespaltn»e Petitzeile R>Pf. Größer» Schrlsten lau» rni. Preieverzrichniß. Tadeü»rischrru.Ziflernsatz ,ach hsher» Tarif. Lttiasr» «tter d»« Redact,»asfirich di« sqekpaU. FellrövPs.. vor de, Familien»,chricht«, dir kgripallr,» Zeile <0 Ns. galerate ji»d üer» an di« Eppedtti«, Z, je»»»». — Rabatt wir» n>cht gegeben. Fahluag praeaumeraotio oder durch Post» «chnahme. 331. Dlenötag den 30. November 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Thetl. -elliiiililWchllli-. Dle nächste VteujahrSmeffe beginnt ,nit de« 2. Januar 1887 und endigt »ul dem 15 Januar 18-7. Eure sogenannte Vorwoche, d. h. eine Frist znm Aust« packen der Maaren und zur Eröffnung der Meßlocal« vor Beginn der eigentlichen Messe, hat die Neujqhrsmeffr >tcht. Jede frühere ErSff»««g sowie jede» längere Off»», halten der Meßlerale in den Häusern, ebenso da- vor» zettt-e Au-packe« an den Ständen und io den Buden wird außer der sofortige« Tchltehuag jedesmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, »nt einer Geldstrafe biS zu 73 Mark oder entsprechender Hast geahndet werden. Leipzig, an» 4. November >886. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Henuig. VekailnlniaWg. Seit Ausstellung der Slaolverordnetriiwablliste haben noch Rachbenannte das hiesige Bürgerrecht erlangt und sind des» halb nachzutragen, I. Bürger, welche stimmfähig and t« der Stgea» schaft als «afäsfige wählbar find. vor» mb Zuuame. Stand u»d Gewerbe. KZS 8 Jahr und T»g des Besitz. Eintrags. K N Haha» Theodor Robert Emil Lackirer 1660 22 Jan. Erda»^ 8 1885 Str. 11. Rrtchel, Karl Heinrich Kaufmann 892/93 12. April Laugeftr. 8 1883 11. LI. Bürg Eigen, Bor» «ud Fanam«. Staad und Gewerbe. wohuuug. Otrtze, Hermann Theodor Gäschen. Gustav Ln, Gr«tc»ahl, Philipp Theodor Wilhelm Haas, Karl Gottlob Vnmo Ha-l,tzschka. Frledr. «oton *H>»hil, Friedrich Gustav Hänel. Karl Wilhelm Häusel, Larl Heinrich Richard Hartman», Ädols Moritz Haubalb. Larl August Heideiircuter. Jod. Frledr ^äirhm, C>rl August Ludwig van »er Müh-, Larl Palt irr,. Andrea- Heinrich Tletuert, Larl Bruno Steve. Eduard Max Trübe. Lhristiaa Friedrich Heinrich Richard Zw'iikcher. Sari W>lh. Gustav Mechaaikrr Kansmanr, Lhlrurg. Jnstrumrn. tei'Macher Avlwärker b. d. Allq. Deulscheu Lredit Anstalt. Morkthelser Schutzmann Badnniriüer Jngenieurb.d Raths- Tiefbauverwaltg. tauimann Kohlenhändler Lrivaini'nn Frirdhoss Inspector vr pliil. u. Proseffor stauimaua Bergvlder «ausmana Weststraß» 47. Lindeaftraße Ich Kurprinzstraß: 8. Nürnberg. Skr. 22. Katharinenstraße 4. Wieienstiaße 1l. Dosener Weg 83. Franks. Straße 87 Bayerische Srr. 25. Turnerftrnße 21. An der Pleiße 3. Jodannessriedhof. Aieseistcaße 1. tkachstraßr 8. Windmühle,istr. 18. Nicolaistraße 31. Kaufmann Stephanßroße 23. Sieindrucker sKSrnerftroß« S. Leipzig, den 26. November >886. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. N. Vekannlmmhlrng. Das Lerzeichmg der bei brr deeo>sichenden ErgänzungS- ahl der Herren Stadtverordneten wahlberechtigten Bürger crlribet nachnehendr Veränderungen. Es ist nämlich nachzutragen: ft Vor- „d Zvaom« Stand »,d Gewerbe Wohnmrg vemer- lang 4,I4d Grihler, Larl Friedrich Agent Hoinflr. 19 8927 k Schmidt, Juliu« Hecmiwn Bankier Elft-rftr. 5 9.'89>>Sriser1, Larl Argup Oberlehrer Nürnberger Str. 52 Nr. 1I5S muß eS h,ißea Berliner Str. 40" anstatt 'Neukirchhos 7" «ad an. » 7015 o - - „Er«.. statt „Emil Georg Heinrich". Leipzig, a» 26. Noveub"? 1886 Der Ra h d<r Stadt Leipzig. vr. Georgi. N. VekanlltNachLyg. Nachdem sich d'e Nothwevvigkeit herausg^iellt hat. die vom Unterzeichneten Poiizeiam unterm l. Oktober l87S er» lai'sene» Borschristen sür die tittenpolizeilicher Eontrole unter» 'lelllkii Frauen-personen einer Revision und theilweisen Ab änderung zu unterziehen, werben diese Vorschriften hierdurch ausgehoben und treten an deren Stell« die nnterm l2. dies. Mo», vom Polizeiamt erlassenen revidirten,,Berhalt«ag4» Dorsehriftea für die t« de« Stadt Leipzig der fittenvolitetlichev Loatrole uuterstellte» Ar««e«s» Person,«^. E» ivird die» m»t b»n. Bemerken bekannt gemacht, daß l.-hlgek-achte Lerualtunasvo schristen in der Sittenabkheilung des Polizeiamt» zur E» üchtnakme ausliegen. Leipzig, um 30 November t886. Da- Polizeiamt der Stad- Leipzig. Nr. 4754 I). tt. Brelickneider. Mmälmich»»-. Wegen vorzuneyniender Reparaturen aa den Wasser» rohrrn wird da» S»kdhah«gähche« »»» Mittwoch, de» I. D-eewder d. A ab a»s di, D- iier der etwa 3 Lage in Anspruch nebmenvm Arbeite» fiir de» gefamwte« Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 27. November 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. L «1655. vr. Seerzst/ er, welche stimmberechtigt «»d ia der ^aft als Una«sässige wählbar st»d. Der Inhaber de» von unfern, ll. Filial als abhanden gekommen aiigezeigtrii InlerimSschein» über va« Sparkassen buch Serie 11. Nr. 107.722 wirb dierdurch ausgesordert, den» selben innerhalb drei Monaten und längstens am 1. März 1887 au die Unterzeichnete Anstatt zurückzugrben oder sei» Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Sparcasseu-Ordoung gemäß dem anaenieldrte» Berlnstiräger nach erfolgter Be eidigung seiner Anzeige das Buch ausgehäadigt werde» wird. Leipzig, de« 27. Novrmber >886. Die D»r»alt,«g de- Leihh«»se« «»d der Spareaffe. In Gemäßheit de- tz. 1 der Instruction sür die AuS» sührung von Wasserrohrleitungen und Wasseranlazen in Privatgrundstucken vom I. Juli 1880 machen mir hierdurch bw kannt, daß der Klempner Herr Arthur Dleichroth in Reudnitz, GrrnzNraßr Nr lS. zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu ersorverltche» Dolrichtuugea nach- gewiesen hat. Leipzig, de« 25. November 1886. Der Rarh der Stadt Leipzig. X. 5362. Vr. Georgi. Motiram. rekxmlliuachuiig. Die von un- unter dem Z. bs». Mis. ausaelchriebeuen Eisenguß-Arbeiten und Walzeiseulirferung sowie Mater» und Ansireicder«Arbeiten sür den Bau de« neuen Schlacht» und BiebhoseS sind vergeben und werden die nicht berücksichtigten Herren Bewerber ihrer Angebote h»«r«it enttassen. Leipzig, den 24. November 1886. 1, V6S4. Der Rath der Stadt Leipzig. 1302. vr. Georgi. Gringmoth, Aff-ffor. Vlrb-a1rls-Veksun1maill»ug. Gestohlen wurden vier erstatt«« Aareige »vtmse: 1) ein L»««ernherzietzer von Ichwarrem Kammgarnstoff «It schwarzem Dollarlassutter, dvnigestreifiem Aermelsulter und einer Neide schwarzer Horak»öps», aus eine« Lorsaale i, 8r. 11 der KSrnerftraße, vom I. bis 31. vor. Ml«.i 2) ein Packet neue Pserdesrckcu, figakl: .11 L ll. 145->", i« Gewichte von 5'/, Kilogr., vom Empsaa-s-Saierbode» des Magdeburger LahndolS jeit 19. dss. Ml-.; 3) eive silbervc Ctztinderntzr, ohne Goldraad »ad Srcunbr, in 8 Siemen gebend, am geriester Rückseite and einer Stahttette mii Cowpah, aus einer Pisce in der Hausflur des Hauses 2 am Markt, am 20. dss. Mio. Nachni.; 4) eine silberne Halskette, vergoldet, mit goldenem ovalen Ptedaitlan» schwarz emaillirt, au- einer Wohnung in Nr. 26 der Hoben Straße, am 20. oder 21. dss Mts.; 5) 2 Wasser-Waagen, bräunlich gestrichen, gezeichnet: „4.8." und bezw. „k. Scimeiäer", ein graiileivene- Artrits-Aaque», ei» Paar ebensolche ArbkitShuseu und-grauleinenr ArbeRsröcke. aus der Arbesterdube deo Neubaues Ecke der Fregestraße und aa der alten Elster, mittelst 8i»dr»chs. vom 20. bis 22. dis. Mis.; 6) eine kleine silberne byl>»der«hr, ohne Goldraad mm Se kunde, mit geriefter Rückseite, „ist wavvei äbnlicoeni Swili-cheu und daran befindlicher goldener Miwacher kurzer Panzrrkcttt mii gol denem ovalen Wedaillan, darin eine dunteldlonde Haarlocke, aus einer Wohnung in Rc. 3 der Moritzstraße, am 21. bjs. Mts. Vormittags; 7) eine graar Pferdedecke, mit roihbrauner Kante und schmale» hellgrauen Strrifen, ,.L. ' roth gezeichne«. ans einem Pserdeslalle in Nr. 12 der ftregestraß-, am 22. dis. Mis. früh; 8) I« Alaschrn Vardeaux - Wein. aus einer verschlossene» Kellerabiheilm'g in Nr. 20 der Arndtstraße mittelst Einbruchs, am 24. oder 25. bs». Mis; 9) eiv oliveugräawollenrs Arauenkltid (Rock und Taille) mit grünem Bordendes»» and eine ounteiblauwolleae Frauriiweste. au» einem Borsaale st» Nr. 28 der Berliner Straße, am La. dss MlS. Bormittaas; tO) eia Wiuterüderzteher. dnnkelblau. gelragea. von glattem Stoff, mit schwarzem Sammeikragen, schwarzem Futter und 2 Rcihrn schwarze» Hornknövien, im Henkel vermuthlich der Name,.6nel,i>llt" (aus der rechten Kragenjeste eia Nciuer Fleck), in den Laichen ein weiße« Taschentuch, k" gez., ein Paar braune Glarehand- schuhe und eia Buch: ..Kirchenrechrsrepeiition von Mödler". aus einem Gaftlocal« de- Pavorama-Restauraat», am 27. dss. Mis Abends; 11) eiu Feder-HaudwaßkN, ueu, 2rsdrig, blavqestrichen. mit Kastenauffotz. i» der Tdomafiusstraße, am 26. dis. Mis. Nachmittage; 12) ca. 10 Mart m div Münze, ein gold. Siegelring am klrichrothem Siein, eine Hagrnhrtetlk mit goldenen Beschlägen, ai aoirl .,-4. L", eive kleivgliedrig« Talmi- und eine großgliedrige Llaht- »«-»kette, aus einer Wohnung m Nr. 14 der Mahlmanustraße, am 27. bs». MtS. Abends; 13) ein Wiuterüterzie-er. dunkelblau, glatt, mit schwarzem Dommeikrageu. Ichworzen Horuknöolen und verdeckler Batterie, ein weißes Taschentuch, blaukaat g, „Ü. 2." gez. «in hoher schwarzer Attzhut» brounleiden gefüttert, mit der Firma „August Pohl, Leipzig", aus dem Tauzsaal« in Nr. 2V der Dresdner Straße, am 28. dss. Mis.; 14) eine dunkle Hase» mit gelben und rolhen Fäden darchwirkt und roihem Buiidsiitttr. eine ebensolche Weste» ein blaueS Tuch-Aaqur», m» schwarzer Borde eingesaßl, schwarz gefüttert, mit einer Reihe dunkler Knüpfe, eine gelbbraune Sammrrftaffhase, eine blaue ltammgarnweftk. - Paar braunwollene Sacken, gez. „V. 1 bezw. 2. .1". 1 Paar grünqeftickte Hausschuhe NI» bliisten Blumen, ein blauer weicher Ailzhut. im Schweißleder eiugevreßt: .Heisekut", 8 Bia-e deutsche Ä-mantt-liathek, große« Format, ei» grau brauner gestreifter Nack und eure schwarz, «ud hellbrauncarririe Laphasrcke. aus einer Wohuong in Nr. 23 der Humboidlftraße, am 28. dss. Mi». Abends. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlene» Gegenstände »der den Thäter stad u»gelängst bei iml-rer Lriwinai- ttbtheUuug zur Anzeige ui brivgen. Aeiaztg. am 29. November 1880. La» P-ltzri-Amt »er Sta-t Lei-zt». Vretichnelder. L Heverbekammrr — kipM. La»«er«»a,. »« - reremder ». ch, Rachmittaa S Uh» -ffeuttich« Pleaarfigun, »« »ammerlocale. Tagrsorbaung: 1) «tttistrandest-erlch». -) «erlangt^ Galachte, Iber das Gelmh der Pchgen Bäcker» Invung um Geriest«», wr «G ff- IM» Abs. 8 »er Gewerbe, »rdintug ivlgende» Reckt«. 3) Desgl. über dir beabsichtigte Srrichtuug eiaer zweüe» Fleischer- Jvuuug in Leipzig t) Anschluß an de, von der Handel«. m,d Gewerbekammer Zista» aesteüien Antrag, die Linberusaag eiaer Sachve'ständiqeo-Lo». seren, behufs Feststellung »an Norme» sür Regelung des Kob« «issionsweieus -etreffeud. Leippg, dea -0. Novrmber 1886. ^ 0«hls», Lars. Herz»,. V. Hoh-Auction. Aus dem Naimhoser Forstreviere in den Abtheilmtgea -L, 4«^ 45 bis 48 ausbereiiere 498 ficht. Eiäuime. 15—26 «m start, 12—20 m lang, 31 eichene Ürsger. 15—54 » » 8—4 - » 18 «eiche » 17—33 » » 4—6 « » 21.20 hdrt. ficht. Slangen 3—7 ew stark, 3—8 w lang 1045 » » » 8—12 ein » 8—12w » 17 Lm harte, 258 km weiche Vrennschette, 21 » » 147 » weiche Brennknüvpel and Zack».: 68 . baries, 173 » weiche- Brennreisig. 4 Wlldbrt. Harle«. 63L Wllddlt. weiche» Lrranrrisig, 184 km eich. Siock'cheite »ad Späne sowie 5 « ficht. Slscke soll,, Maatag, -ex IS. Leerm-er -tele- 2«ßr,>. »ou Barmitta» ' ,>0 Uhr an meistlietrnd gegen !o artige Brmhlunq und unter de» sonst vorhrr bekannt zu ged-»de» Beringungen versteigert «erbe». Versammlung auf den» Holzschlag« am Ammelshaiaer Wege, an den sogeaeiiiitri» Fuchsbergrn. Grldeinuahme im Gasthose „Stadt Lrlpzig" in Nannhol. Lßm»1. Aorstrrvlrrnerwuttuug Nanahas und länigl. Farft« reuiamt Würze», vr» 29. Novrmber 1886. Lontbvld. Bachmanm Ziichtamtlicher Theil. Freycinet's Erklärungen. Di« Antwort Freycinet's aus vie Ansragcn de- Akgeorb» nein» Delasoffe in der Frejlagrsiyung der französischen Depu- tirtrnkammer hat manche Zweifel »crslreut und die Hoffnung aus Erhaltung de» Friedens gestärkt. Da« Schweigen Frauk- reich» in der bulgarischen Frage hat eine völlig audere Au»- t«>t>nS gesunden, als nach den neuesten Erklärungen Frry- cinel's berechtigt war. Min war geneigt, das Schweige» Frankreichs io» Sinne der Liebedienerei gegen Rußland z» deuteu als eingegeben von dem Wunsche, ein Bündniß mit dieser Macht zum Abschluß zu bringen, dessen Spitze sich gegen Oesterreich Ungarn, England und Deutschland rickkele. Rußloiv» rücksichtsloses Borgehra r» Bulgarien, welchrs den >> Zillen uud den Widerspruch der grsammten össent- szcheü Mrinung E»rvya>t erregt« und die Annäherung. ^e>-che sich zwischen aen beiden Mächte, Rußland vnc Frankreich in neuester Zci» durch Wirderdesetzung de- Bat» schasterpvsten» iu St. Petersburg und ankern Aazeichen rwa- zogen hat, leisteten dieser Auffassung Vorschub, und wenn inan darin zu weil gegangen ist. so liegt die Schuld daran aus Seiten Frankreichs. Tie Hallnng der vollständige» Gleich giltigkeit, die Miene keS Uabetheiligten kommt Frankreich nach seiner Berga,igenbeit und seinen Ueberlieserungen nicht zu in der bulgarischen Frage, und deingemäß können auch vie Er klärungen Freycinet's nick! d friedigen, wenn sie auch bcrubigen. Es ist nicht wahr, daß Frankreich in der bulgarischen Frage kein eigenes Interesse zu wahren hat, wie Freycinct be- kauplet. Wenn ihm daran gelegen ist. das türkische Reich zu erhalten und die europäische» Verträge unverletzt zu be wahren. bann kann es ibm nicht gle>chg>!lig sem. baß eine europäische Macht die Rechte der Bulgaren mit Füßen tritt und ihr Land systematisch an den Rand des Berverbens bringt. Dieselbe Macht, welche einst ihre ganze Kraft daran letzte, um Rußland ans dein Schwarzen Meere auszuschließen, dnrsle eS nicht ohne W'derspruch geschehen lassen, baß ein russischer Comiiiissar in Bulgarien als Diktator aufkrat, daß er Aujstände an zettelte und russische Knegsschisfe herbeiries, um seinen W llküracten Nachdruck zu geben. Al- Oesterreich- Nngarn und England ihre Stimme gegen solche Geivallthalen laut erboden, hüllte sich Frankreich in tiefes Schweigen, und damit ist eS seiner durch die Lage der Berbältiiiffe gebotenen Politik untreu geworden und hat den Verdacht erregt, daß ihm die Rache sür dir Niederlage der Iabre 1870 und 7> mehr am Herzen liegt, alS alle anderen Dinge, denen eS sonst Werth beiinaß. Freycinel hat die Zurückhaltung am Freitag ia einer Weise begründet, die zwar Besorgnisse zerstreut, aber nicht als ausreichend erachtet werden kann. Er stellt als obersten Grundsatz der auSivärkigeil Politik Frankreich- sein FriedenS- bedürsniß aus, weil cs an der Uinivandlung einer allen Monarchie in eine Republik arbeite, bann solqt aber der hinkende Bote sogleich noch i» Gestalt der Notbwendig« keil, den Rang zu wahren, welcher Frankreich in Europa lebübre. Da- wäre also dir Erklärung für die Tbatsache. daß Frankreich seit 16 Jahren weit über seine Kräfte rüstet und eine Armee unterhält, welche der deutschen an Zahl der Sol daten weit überlege» ist. Freycinel tritt durch Ausstellung dieses zweiten Grundsatzes für die Politik ein, daß Frankreich sich znm Zweck der Aiisrechtballung seiner Deltstelluiig zu Grunde kickten muß. Vieser Satz ist aber innerlich unwahr und dc«- balb nimmt ihn auch kein Mensch sür ausrichtig. Frankreichs Rüstungen gelten unzweiselhast dem Racbekriege gegen Deutsch land. aber bisher Hai sich noch keine günstig, Gelegenheit zum Beginn dieses Kriege« dargeboien. Das ist die Erklärung iür di« Haltung Frankreichs uberbaupr wie in der bulgarischen Frage insbesondere. Freycinel sagt: „Wir haben in der bulgarischen Fraqe bisher da» Wort den direct interessirlen Mächten überlassen, behalten un» aber vor, im geeigneten Moment unsere Stimme zu erlreben." Das ist keine ge» iitigenbe Erklärung, sondern eine Ausflucht, und die öfsentkiche Meinung tegt sie dabin aus, daß Frankreich die Ueberzeiignng gewonnen hat, Rußland werbe es nick» wage», im W dcr- spiuck mit vier Großmächte» seine» Willen ir Bulgarien vurckzusetzen. Der Unterschied, welchen Freyrinet zwischen der bulgarischen und der egyptischen Politik Frankreichs macht, kan» gar nicht ernst genommen werden. Die orientalische Frage ist ein Ganzes, man. kann nicht sagen: Die bulgarische Angelegen« bei» gebe uns nichts an. aber in Eiypte» haben wir Interessen ersten Ranges zu wahren. Da »st England weit konsequenter, es zieht die Stellung in Rechnung, welche Rußland im Besitz Konstantinopels in Asien gewinnt und bekämpft deshalb Ruß lands Vormarsch aus der Baltanbalbinsrl mit dem gleichen Eiter, wie sein Vordringen nach Afghanistan. „Ich hoffe, daß d>e Lösung der Suezcanolsrage bald rrjotge» wird, und müßten wir dazu auch dea europäischen Arropag anrusen" — sogt Freycinel und fügt hinzu: »Offene und ehrlich» Politik ist immer vie grschickleste, und so haben wir denn auch hier keine Hintergedanken." Ia. wenn die Politik Frankreich« offen mid ehrlich wäre, da»« gäbe es beule keine bulgarische Frage, «ud Frankreich wäre längst au der Seite der übrigen europäischen Mächte erschienen^ um Rußland zum Verzicht ans seine Pläne in Bulgarien zu zwingen. Der beste Beweis von der Unaus- richligkeit Frankreichs ist durch sein« Haltung in der griecki» scher» Frage gesührt. Als alle übrigen Machte, ja sogar Roß» tand GrieLenlaud zur Nachgiebigkeit drängten und mit der Blockade brohier». da erschien Frankreich plötzlich an der Seite Griechenlands und durchkreuzte die Aktion der übrigen Mächte, um Griechenland eine Lücke zu öffnen, durch welche es bin- durchschlüpse» sollte. Der Zweck der Separatactton Frank reichs ist nicht erreicht worden, die Blockade ist trotzdem ein» getreten und Griechenland bal nicht Bortheil, sondern Schaden von seiner Abmachung mit Frankreich gehabt, aber diese« Fall bal gezeigt, wessen man sich von Frankreich zu versehe» hat. Die Politik der (Überraschung der Schaljung von Thallachen, welche der bisherigen Haltung widersprechen, ist nickt baS Kennzeichen der offenen und ehrlichen Politik, sie ist vielmehr der untrügliche Beweis sür das Vorhandensein von Hinter gedanken und ans diese muffen wir be» Frankreich stet» rechnen. Hon Frankreich ist nur so lange kein griedensbruch zu be fürchten, als es an jeder Hoffnung gebricht, den Sieg zu erringen. Gegenwärtig find die Aussicht»» sür einen Friede»-» druck schlecht uuo daher bi» zahme Sprach» Freycinel'». Der Abgeordnete Delasoffe tras den Kern der sranzöüsckrn Politik, als er sagte: Rußlands Inter,ffen sind diejenigen, die sich mit den unserigen am besten »enrog«. . und die Motiv« zur deulscken Militairvorlage hebe» b««s«n Pnnct ebenfalls als den Kervpuiict der Sachlage hervor, indem sie daraus hi>r- weisen, daß Deutschland in, Kriege der Zukunft sich nach zwei Seiten hin zu wehreu haben wirb, nach der sranzösischeo und der russischen. Frankreich wird erst bann aus seiner Zurückhaltung herauslrelrt», wenn es da- Bündniß mit Rußland abgeschlossen hat. Dazu aber bedarf es «iner Boibedingung, die bisher unersülll geblieben »ft und di» hoffentlich auch so bald nicht erfüllt werden wird: einer fehlerhafte,», »nausmerksamea. un» »lugen kculschen Pojitlk, welche, statt sich aus de» Boden der Tbatsache» zu stellen, Hirngespinsten nackgeht. So lauge Deutschland an der gegenwärtigen klugen und aufrichtige» FriedenSpolittk sesthält, so lange die Augen der lcileaden Staatsmänner offen bleiben für die Ursache» von Gefahre», so lange wird Frankreich vergeblich nach der russischen auSblicken. Wir accrptlren das Programm, welches Kr ^net veilündet hat: Erhaltung der Türkei und der Verträge lies klebrige betrachten wir als unwesentliche» Beiwerk, jene den Pur.^ genügen zur Bewahrung de» europäischen Friebe ». * Let-ziz, SO. No»e»ber 1886. * De« Bundesrath ist «ine Borlog« znipyang«,, welche den Entwurf einer Bekanntmachung betreffend die Au-» dehiiung der ärztlichen Prüsnag aus die Scdutzpockeu- impsung betrifft. Die» Borgehen begründet sich aus die B schlüffe der Commission, welche zur Berakhung der Imps- jrage berufen worden war. Einer dieser Beschlüsse betrifft die technische Vorbildung der Aerzte sür da- Impsgrschäst und lautet: „I. Hinsichtlich der technischen Vorbildung sür di« Ausübung deS Impsgeschäst» sind folgend« Anforderungen zu stellen: a. wäbreud des ltiiilschen Unterrichts ist dev Studirenden eine Unterweisung in der Impstechmk zu ertbeilen; b. außer dem hat jeder Arzt, welcher da« Impsgeschäst privatim oder öffentlich auSUben will, den Nachweis darüber zu bringen, daß er mindestens zwei öffentlichen VaccinationS- und ebenso vielen RevaccinakioiiSterniliien beigewohal und sich Vie er- sorderlicken Kca»iln>ff« über Gewinnung und Conserv-runq der Lymphe erworben hat. II. Bei der ärztlichen Prüsung iff die Kciilltniß der Lymphlrchnik und des UmpsgeschäslS zu ver langen." Ter Abschnitt der Prüsungsorvminq über Hygieine soll fortan lauten: „Die hvgieinische Prüsung ist eine münv» licke und wird von einem Erannnalor abgehalteu (bisher war dabei die Gegenwart drs Vorsitzenden ersvroerlich) In diesem PrüsuiigSadschiiitl ist der Candidat l) über zwei Ausgaben an» dem Gebiete der Hyzieine, 2) über vie Schutzpocken» impsung einschließlich der Impslechaik uud des Impsgeschäst- zu prüfen." * AnS Wien, 25. November, wird der .^kölnischen Zei tung" geschrieben: „In Noveredo werden, wir aus Trient mitgelheill wirb, Borbereitungeu getroffen, um die am Sonntag den 28. d. daselbst statlsiakenbe erste Generalver sammlung von Abgeordneten des italienischen Sckul- verrlns „Pro Patria" würdig zu begeben. Man erwartet zablreiche Gaste au- Triest, Istrien und Görz. Im Ganzen wurde» bisber im Trentino folgende Ortsgruppen gebildet: Ala, Aviv. Acco Borgo, Beseucllo. Bienloiiieo, Ealbonazzo, CleS. Eondino, Crelo, Ehizzola. Calliaiio, Cembra, Cwezzano, Cavedago. Campo-Eomaso. Tenno. Flavon, Aolgaria, J'era. Lavio. Lavarouk. Luserna, Male. Marco. Mezzolomdardv. Mori. Nago-Torbole. Pergine, Riva. Roiicoiie. Noveredo. Sponiiag- giorc.Storo. Striniio.Tajo.Tione.Treiilo. Tuenno. Val bi Ledro. Billa-Nagarebo, Levico und Prebazza. Im Küstenlande die fol genden Ortsgruppen: Triest, Buje, Gorizia (Görz). Grisignana, Monsalcone, Oriera. Parenzo. Pola, Portole, Verleneglio. Somit 43 Ortsgruppen ,n Lelschtirol und tO im Küstenlande. Hoffentlich wird man in Reveredo nickt die Anschauungen des Herrn Pfarrers von Cwezzano ausliscben, welcher boch- würdigc Herr die Milglieder de- De» Ischen Sckul- vereins be» „Dentschen-Verschworenen.Vereins", wie er ihn nannte, mit den Barbarenhorden der Völkerwanderung zu vergleichen beliebte. Es gelckab kies bei Eröffnung der ita lienischen Ortsgruppe in seiner Gemeinde und zeigt jedenfalls, baß die italienischen Priester sür ihr BolkSthum einüehrn. Nur die nicht-würdige Iesu'ten-Erziediing de» t scher Priester läßt diese säst überall in Oesterreich den Berralh au ihrem BolkS- lhum als Gott wohlgefällig ansehen." * Meldungen aus Sofia bat der zur Bewachung de- Gebäiive« der russischen diplomatischen Agenlie und der Archive zurückgelassene Beamte den strengen Auftrag er» halten, mit den bulgarischen Behörden absclut in keine B«' rübrung zu treten und den Empsang aller Miltheilunzen derselbe«, welcher Natur sie auch sein mögen, zu verweigern. * Au- Konflantinopel wird unterm 24. November der .Politischen Eorrejponbrnz" voa besonderer S«it« geschrieben: Di» türkischen Rüstungen dauern unausgesetzt an und werden ln großem Maßstabe betrieben. Während der letzte, Wochen sind In hö-figer Folge Sendungen von Kriegsmaterial »ach Adria- nopel abgeqaugen. so daß dleser Ort — dank de, dort errichtete» Befestigungen — z, einem Wasfenplotz« ersten Ringes geworde» «mH dir Linie von Ts-tmialdicha «ft ttmiweil» wieder besetzt warben. Dw Besesl qnng der Dardanellen schreitet anter der Lruuig des de»tschen Generals Riftaw Pascha vorwärts. Brmer«
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