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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188612100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-10
- Monat1886-12
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1886
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Erschein» tödlich »ruh S'/, Uhr. Redaktion and ErprdNlsn Iobannesgoiie 8. -Prrckifiunden brr Rrdanrvn. BormiNagS 10—Udr. Raihniitiage 5—6 Uvr. tzt> »te HitS».», na„<i--r>»» lo.-uirri»»« M»H» Sch »I, N«d»ai»i> nicht nirvindlich. »,,«»«« »er kür »1« «üchstkolgen», jjuwwer bestimmte» Inlerate a, R«tr>taae« b>« ll Utzr Rachwitiaa«, an Aocn- ua» Frst«a,ro trüb b«s'/,» Uhr. Zn den Filialen für Zas.-Zinnahme: ktt» Alk«». UniverfiiSlSftroßr 1. k»ma Lüsche, Kaihariueuitr. 23, p. «ur dt» ' ,8 Udr. Anzeiger. Organ siir Politik, Localgcschichte> Handels- und Geschäftsverkehr. Anflage Änonneuirulüpiris vicrlekj. 4' , r2l!:. >ncl. Br-nger-oüo 5 Ml.. du.ch die Polt bezogen 6 Ml. Jede eiaz-lnc Nun aier 20 Pi ö-leqcreinolar 10 Hi. Gebüaren iur Ek>rui>e>Iaqen lin lagebloii-Foimai geiairi) «duc Posibelörderang oO Mk. «il Postbesördlruiiq 60 Ml. Inskrale Kgeipallcne Peiitzkile 20 Pf. Gioßece -wiisle» laut uni Lrei derzeichniß. rudellarijcher u.Ziss-rniatz nach Höhe:«» laris. Kkliauirn vntee dem Redoc n o us »> r i ch die Sgelpalt. Zeile öOPj.. vor d-u Fa:i>ilie>.„aa:richlcn die vg-ipane-ic Z.i!. chj Inierake sin» -icis an die v^r-eSttian zy senden. — Raaar: wird u a>! gegedcu. Zahlung praeoum-rr.un« o:cr durcy Post- nacviianme. zu. Freitag vm 10. December 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Theil. Da» 18 Stück de» diesjährigen Gesetz« und Berord» imug»blattr» skr da» Königreich Sachsen ist bei uns ein» gelangen und wird bi» j«« 24. Dceemter ds». I». aus dem RathbauSsaale öffenltich au-häagen. Dastelbe enthält: Nr. 7t. Verordnung, betreffend die Bekanntgabe der den Mltitairanwärtern im Königlich Sächsischen Staats dienste vorbehaltenen Stellen, vom 17.November 1888. Leipzig, den 8. December 1888 Der Rath der Stadt Leipzig ,i. Krumoi vr. Georgs. bieget. Vklianntmachuns, de» diesjährige» Sbrtstmarkt betreffend. Degen de» am 17. December >886 beginnenden Ebrist- warkle», au» welchem feilzudielen nur hiesige« Gemeinde- «italteder» gestattet ist, verordnen wir hiermit Folgende»: 1) Diejenigen, welche Stände aus dem Christmärkte zu erkalten wünschen, haben si v dis zum Sonnabend, den 27. November dtesr» Jahre», bei unserem Markt, voigte (Rajchinarkt 1,2. Et ge) zu melden. Später ein gehende Unmeldungen müssen unberücksichtigt bleiben. Für die Huweisong eine» Stande» und die Ausfertigung de« Scheine» hierüber sind 25 Psennige zu entrichten. Wird diese Gebühr nicht sofort entrichtet, so wird über den Staad anderweit »ersügt. 2) Wer eine» ihm angewiesenen Stand nicht spätesten» am LS. December beseht hat, ist desselben verlustig, bat auch zu gewärtigen, daß ihm für spätere Christmältle stände nicht wieder überwiesen werden, sobald er nicht einen genügenden BebindernngSgrund nachweist. 8) Der hiesige Wochenmarkt wird zuletzt Sonnabend, teir 11. December v. I. aus den, Marktplatz«, von da an aber auf dem Fleischerplatze abgehalten. auch während der Markttage vom gedachten Tage an den btestgea Verkäufern von Töpfer- und Steingutwaaren die Benutzung des Töpfer- platze» gestaltet. An den in den Christmarkt fallenden 4 Wochenmarkt- lagen. also am 18., 21 . 28. und 24. December, ist die Lauer ke» Markte- an eine bestimmte Schlnstzeit nicht gebunden 4) Der Rnfbau der Baden auf dem Cbriflmarkle ist vom 14. Dvc-.mber ab gestattet, wogegen da» Au-packen und Einräumen der Darren nicht vor Mittag» 12 Uhr de» 16. December beginnen darf. 5) Der Verkauf der Maaren findet bi» zum 24. December >2 Uhr Mitternacht» statt, doch ist am >S December, dem >n den Christmarkt fallenden vierten Alwentsonntage, der öffentliche Handel in Läden, aus Strogen und Pläven erst nach beendigtem Borwillagßgotte-dieufte. also nach 10'/, Uhr öormittag» gestattet. 8) Die Inhaber von Cbristmarktständen dürfen nur Ihre Angehörigen «ab solche Personen als Derkäuser »ermenbeu» »riehe ständig in ihren Diensten stehen, ober sonst hier »ohahast sine, und es,neiden üe Stände sofort eingezogrn, an denen anStvärtS wohnhafte setbstständiae Persoae», welch» „ich» >esige Gemeindemilgllcrer sind, als Verkäufer betroffen werden. 7) Sämmlliche Buden und Stände, sowie di» aus dem Auczussusplatze zum Feilhalten von Chrislbäumro benutzte« Plätze sind von den Inhabern noch am 24. December di» Mitternachts t2 Uhr zu räume». 8) E» bleibt auch diesmal gestattet, die für de» Christ markt benutzten Buden aus dem Markte noch am 25 und 26. December sieben zu taffen. E» haben aber die Mietber sowohl, al» die Verleiher der Buden dafür zu sorgen, daß kammtliche Buden nach Ausräumung der darin dkstnklicken Waarrn sofort gut geschloffen, d. h. die Klappen ,»gebolzt, die Thüren verschlossen oder vernagelt, sowie die Budenplauen nebst den dazu gehörigen Planenstangen beseitigt werden. S) Sämmlliche Cbr'stmarktbnveu. soweit dieselben nicht mit Einwilligung der Meßbudenvepvlalion in der Neujahrs- meffe benutzt werden sollen, sind am 27. December ab,..- brechen, uud deren Fortschafsuug muß noch an demselben Tage erfolgen, auch bi» Abends 8 Uhr beendet sein. 1V) Da« Legen von Trittbrettern vor den aus dem Markt platz« ausgeftrllten Cbristmark'bnden ist aicht gestattet. II) Der verkauf von Christbäumeu wird vom 17. De c?«ber «b auf dem AugustuSplatz gegen ein Standgeld von 3 ulk für jeden gleichmäßig großen Platz gestattet, jedoch unter ausdrücklichem Verbot d«S Einschlagens von Piädlen oder sonstwer Beschädigung der Oberfläche de« Platzet. Weg«, Aufstellung der Chrifibäumr und sonst allenthalbr.. ist den bezüglichen Anordnungen unsere» Marklvoigt» unbedingt Folge zu leisten. Ziiwiderbandlungen argen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bt» za VS Mark oder enlsprrcbendrr Hast- strafe geahnve« werden. Leipzig, am 25. Oktober 1888. Der Rath der Stadt «eipjtß. Heniiig IX. 10085 Or. Georgi. Autzholk-Auction. / Areitag den 17. December c. sollen i« Forstreviere bonnrwitz aus dem Kahljchlag« ia Adth. 18 von Vormit tag» S Uhr an ca. l20 Eichen» » Sü We ßbuchau »7 Eschen RatzklStze, sowie Schirrhökzer » s? Aborn- » 143 Rüstern« » 98 Ellern» « 18 Linden- und « 14 Birten» , 44 L>chen« » 44 Aborn» » 253 E'chrn» » 66 Nüstern- uud » 12 B>rten- uoter den öffentlich auSbängenden übl chen Anzablung an Ort und Stelle vertäust werden. Zusammenkunft: aus dem Holzsttzlage a« Gautzsch Rascüwitzer Fußwege (Dach-bausußweg). Uripjig. am S. December 1888 De» Rath» Aorst Depvtattva. Bebingungkl le au Ven M eistbieteuten rtkiMillmachung. Nach ff. 4 de- »ach» hend adgeci>«cklen Regulativs der ZriedenSstiltung sind die U iterstützungen ouS vieler Stiftung am Tage dcS FriedenSschluffcS, sciiach am 2 März, zu ver» tbcilen und sorbern wir taber Diejenigen, welche um solche Unterstützungen nachsuchen wollen, hierdurch aus, ihre Gesuch« b>» zu», 3l. Januar 1837 mit den nölhigen Bescheinigungen bei uns einzureichen. Spätere Anmeldungen würden für diesmal unberücksichtigt bleiben müffen. Im Uebrigen verweisen wir aus unsere nachstehend wiedrr abgevruckle Bctaiiulmachung vom 2l. Iuui 1875. Leipzig, am 7. Deceiiiher 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. Lamprecht. Bckanntmacbting. Nachdcm wir die Bestimmungen de» Regulativ» für die Frieden»- sttstung der Ttodt Leipzig in einigen V>,nclea unter Austimmvng der Liadiverordntten adgeander« baden, bringen wir da» abgetadrrte Regulaliv nachslebend zur all iemeinen Keniitniß. tz 1. Der Zinsfuß de- siifiungscavilale» au 6ü,lXN ^l wird aus 5 Broceul jährlich sesigesetzt. Du Zinsen lausen vom 1. Iauuar l8?l an. 8- S. Die Zlnkea werden verwende» zur llvterstlltzung solcher in Leipzig wobnbusier Invaliden und AngehSriaeir von chesaüeuru «der »erstorbenen Inva iden au» dem Kriege 1870,71, dir eia» Hitse bringend bedürfen. 8- 3. lieber die Gewährung der Unterstützung beschließt eia« ans je 3 Mitgliedern de» Rach» und der Sladloerorbaerra »» bildende Depulntion. ß. 4. Die B rlhellung der Unterstützungen findet regelmäßig all. jährlich am Tage des Friedensschlusses statt; ausnahmsweise können Unierstützunge» auch außer dieser Zeit nach Ermessen der Deputat»»» gewährt weiden. 8 s. lieber Einnahmen und Ausgaben wird der Roth alljäh» lich Rechnung oblegen. 8 6. Abänderungen diese» Regulativs bleibe» dem übrrein. stimmenden Beschlüsse des Raths und der Stadtverordnete» Vor behalten. Leipzig, am 21. Jovi 18^5. Der Roth der Stadt Leipeto ^ ' «Me vr. Koch. techler. Polz-Znction. Montag» den LS. December «?., solle» im Forst reviere Grasdorf von Vvrmitiag« o Uhr an 85 Langhanfitn und io Avr«u»haufev unter den im Termpr. öffentlich aushängende» Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung meistbietend au Ort und Stelle verkausl werden. Zusammenkunft: am BahnhäuSchrn im sogenannten Lchanz. Leipzig, am S. December 1886. De» Rath» Forstdepntation. Vcnultlhuiis in drr Ilristjhalle -am Johanncsplatz. In obiger Fieisckhalle ist die Ab-beilung Rr. 2 vom 28. ds». Mt», oder aus Wunsch von eine», späteren Zettpuncte an anderweit gegen cinmvnatliede Kün digung zu »ermietdcn »nv werde» Miethgeiuche au, dem Nail,banse, l. Etage, Z>„,i»er 4tr. l?. eniqegrngeiioinmen, auch können ebendaselbst die VermietbungSbedingungen ein« geseben werden. Leipzig, den 4. December 188«. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 6880. Vr Georg». Krunckiegel. Nichtamtlicher Theil. Deutschland und Rußland. Bei den Berathungen de- Reichstage- über die Herres- präseiizvoriagc ist Rußland» kaum Erwähnung czeschebr». während sowohl der Krieg-mi» sler al» auch Gras Mollte in ihren Reden wiederholt aus Frankreich als aus diejenige Macht hiiiwiese». weiche uns zwingt, unsere Truppcnzaki :u erdöde». Da- ungestüme Verlange» Frankreichs nach Rück gab» von Elsaß und Lotbringeu bilde! »ach ver Auffassung de» Grasen Mollke da» Hanplhiiivcrmß für die Au-lolmnng DeulschlandS und Frankreichs und damit den eigenliichen Angelpuuct aller Kriegsbesurchlungru. Aber gerade die Scheu, dir Beziehungen Deutschland» zu Rußland zum Gegenstände parlamentarischer Er örterungen zu machen, legt die Vrrmutvung nah«, daß die Beziehungen der beiden Mächte wen gespannter sind, al» eS de» Anschein hat. Sehr deachlenswrrth ist in dieser Hin sicht da- Ersuchen beS deutsche» BoNchislers i» St Peters burg, Generals v. Schweinitz, an den Munster Tolstoi, gegen dir Blätter elnzuschreiten. welche eine besonder» jeindtiche Hallung gegen Deuiichland zeigen. Gras Tolstoi soll daraus erwidert haben. Vqß die Sprache der deutsche» Presse gegen Rußland ebenso gehässig sei. baß er sich deshalb nicht i» der Lage befinde, den Wunsch de- Botschafter» zu erfüllen. Die Antwort des Minister» ist so unpassend, wie mög lich u»S zwar io doppelter Beziehung. Einmal ist die Stellung der russische» Regierung zur Presse eine ganz andere, «i» da» Verhäitniß zwischen Regierung und Presse in Deutschland, alle- wa« die russischen Blätter schreiben, muß der Regierung genehm sein, da e» io Rußland Preß freiheit nicht giebt und Blätter, weiche sich brr herrschenden Strömung nicht unterordnen. jeden Augenblick unlrrdrückt werden können. Dann aber ist es nicht wahr, daß die deutsche Presse ein,» gehässigen Ton gegen Rußland anschlägt Die deutschen Blätter vermeiden vielmehr sorqsätt'.z alle«, wa» die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland zum Bruch »reiben könnte. In ganz Deutschland giebt es kein einziges Blatt, welche- zum Kriege gegen Rußland hetzt, im Gegeiitkeii ist die gcsammte deutsche Presse bemüht, Steine de- Anstöße», welch« dazu dienen könnten, da« Berhälkniß »wische» den beiden Machte» zu verbittern, au» dem Wege zu räumen. Daß dir öffentliche Meinung in Deutschland und ibre Organe mit dem Verfahren nicht einverstanden kein können, welche« Rußland geaen Bulgarien und seinen Fürsten beliebt hat. daß die Deutschen da» Auftreten de« Generals Kauibar« m Bulgarien ver- urlheilen und dieses Nrlbcil zuweilen i» sehr schroffe Form gekleidet haben, kann nicht in Abrede gestellt werden, aber da» ist etwas ganz Anderes, als wa» dir panslawistischr Presse Rußland- sich gegen Deutschland erlaubt. Die russischen Blätter ivrdcrn laul da» Bündniß mit Frankreich als da» beste Mittel, um Deulschlauv die Sä>ärse de- russischen Schmerle« süblen zu lassen und die Schranken zu brseiUgrn, welche dem Vormarsch ver Russen nach Konstantinoprl im Wege stehen. El» beträchlttch.: Theil Ver russischen Presse predigt eifrig den Angriffskrieg gegen Deutschland, während die Veulschc Presse aller Parlcnn >lch daraus beschränkt hat. da» offenbare Unrecht, welche- Rußland seit geraumer Zeit gegen Bulgarien übt. al» solche» zu krnnicichncn und die Bulgaren in ihrem Widerstande gegen diele» Un recht bestärkt Gras Tolstoi wird bei unbefangener Prü fung der Sachlage nicht umhin können, den großen Unterschied zwischen der Haltung der deutschen und der russischen Presse anzuerkennen und damit einzuräumen, daß die Klagen de- deutschen Vertreter- über den feindseligen Ton eine» Tbeils der russischen Presse grgeu Deutschland wohibegründct sind. Wenn man sich über etwa» zu wunder» hat, so ist e» die ganz außerordentliche Zurückhaltung, welche sich die deutsche Presse um de» liebe» Fried-»« willen Rußland gegenüber auserlegt. Wa» Rußland Europa seit Monaten zumulhel, ist so unerdört, so bcispiello», baß e» nur natürlich wäre, wenn die Sprache der deutschen Blätter jede Rücksicht gegen Rußland au» den Augen setzte und diese Macht übrrhaupl aicht mehr zu den ewilisirten Staaten rechnet«. Wer selbst die Gesi-tze der Menschlichkeit mißachtet und dir Satzungen de» Völkerrecht» für sich nicht als vorhanden betrachtet, der muß eS sich auch gefallen lassen, baß man ihm die Behaud- iuoa augedeiben läßt, die ihm zukommt. Der Krieg-minister Bronsart v. Schellendorff hat ver traulich« Miltbeiluugen über die Gründe in Au»nLt gestellt, welche den Bundesrakh zur Vorlage de» HeereSpräseuz- gesetzc» veranlaßt haben, und e» ist mil Sicherheit anzu- nehmen, daß b>« bulgarische Angelegenheit in diesen Gründen einen hervorragenden Platz einnehmen wird. Wir dürfen nicht vergessen, daß die äußerliche Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland — und von dieser kann überhaupt nur die Rede sein — sehr jungen Dalum- ist, baß vor der Zusammenkunft in Skierniewice da- verhäitniß zwischen deiven Mächten sehr gespannt war, und daß auch seit dem 15. September 1884 die Freundschaft über eine solche zwüchen den beiderseitige» Hösen aicht hinau-grkomineu ist. .'.sllptackerricn und Zwistigkeiten an brr Grenze waren da» Geringste, wa».di« L'ntracht stürze, weit srnjte» waren di« oll»-baren .'triei.-vorbereitungen. «»«ich» Rugiaad »Pole» durch een Bau von Festungen und strategischen Eiscnöahaeu tras. Denlschtank bat durch entsprechende Maßregeln in seinen Ostprovinze» geantwortet, aber man darj dabei nicht über sehen, baß Rußland Deutschland zur Abwehr genvthigl bat, baß die Festung»- und Eisendahnbaulen in den deutschen Grenzprovinzc» nur den Zweck baden, einen ruisischea Angriff adzuwehre», nicht einen deuische» Angriff gegen Rußland zu drcken Gras Mollke hat am Sonnabend seine Rede mit ke» Ausspruch geschlossen, daß di« ganze Well die friedliche» Absichten Deutschland« kennt und Gras Tolstoi ist nickt in der Lage, die demschseindliche Haltung der panilawistischen russi- lchen Presse mit einem gl ichen Hinweis aus die in Deutschland vorwallendrn Pläne zu beantworten. Wen» Rußland Frieden bäll, so geschieht vaS nur m der Erkenntniß, daß der Sieg mindesten« sehr zweiselhast wäre; Deutschland bäll dagegen den Frieden grundsätzlich ausrecht; der einzige Wunsch dr« deulschen Volke» besteht darin, daß die Nackbarmachte Frank reich und Rußland scmen Besitzstand nicht stören und an- secktten. Daß ganz Europa in Waffen starrt und alljährlich für Militairzwecke größere Aufwendungen zu machen genölhigt ist. daran tragen nur Frankreich und Rußland die Schuld, Rußland aber die größere, weil diese Macht den Rachedurst Fiankrelch- sür seine selbstsüchtigen Zwecke »»«beulet Wenn Frankkeich nicht die Hoffnung ans a» russische Bund- n,ß winkte, dann würden seme Rackepiäne längst in Dunst ausgeganae« sein, weil Frankreich sehr wobt weiß, daß r» Druischtanv allein >»chi zu besiegen vermag. D>« unerträgliche Rüstung der Militairmächte drängt zur Ent- scheidunq, wie G-as Mollke offen ringest»»,«» bat. aber dieser Entscheidung wird ein i'urchibarer Kamps voran- geben, weil alle daran theilnehmeiioen Mächte ihre äußersten Kräfte «lnjetzen werden, um de» S«eg zu erringen. Die wahre Gestatt der vorhandenen Kcäst« wird erst im Kampse klar, aber «inen gewiß sehr drachlen-werlben Maß stab sür die Fehler, welche von der »ntgegemzeiehlen Seit» bei Beurtheiluiig der Gegner gemacht zu werde« pflegen, dabeip die Kriege von l87v,7l und von >877-78 geliefert Frankreich hatte sein« Kraft Deutschland gegenüber nn» Ruß land dir seinige der Türke» gegenüber weit Überschätzt, tr ist mit einiger Wahrscheinlichkeit anrunehmrn. daß sich in dem Verhält»,,ß der K'äjle heute nur wenig geändert hat. «» fei denn, baß Deutschland au innerer Festigkeit noch gewonnen hat und daß die Widerstandskraft rer Türkei unter der Re gierung von Abdul Hamid gewiß nicht geringer geworden ist Aui Rußland kvinml e« hauptsächlich an, doß^er Fried« er halten dleibt, wenn »vrt bi« Leidenschast siegt, dann ist der Krieg unvermmdtich ———. ? Leipzig, 10. December 1886. * Der BundeSratlr hielt gestern, Donnerstag, wieder eme Plenarsitzung ab. Aus der Tagesordnung befanden sich Vorlagen, betreffend: a) die Ausführung ver seit dem Jahre >875 erlassenen A»le>degesrtze. d) di« Diedervorlegung de« Gesetzentwurfs über die unter Ausschluß ver Oeffentlick- Irrt itatlfindendea Gerichtsverhandlungen, sowie mündliche Verickle über verschiedene Zollangelegraheilea betreffend« Eingaben. ^ * Wie dir ..Norddeutsch« Allgemeine Zeitung- hört, hat Se. kvuiql Hobeit der Prinz-Regent von Bayern in engeren Kreisen sich dabin geäußert, daß ihn «„»besondere die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaiser» aus dem Vahaböse tief geröhrt habe. In wärmsten Worten gedachte ver Kode Herr der überaus sreiinvicbastlichen und herzlichen Ausnahme, die ihm di« taiserliche Familie brreitel bat. Sehr sympathisch hat den Regenten nach seinem eigenen Geständnisse auch der Empfang derübrt. den er bei der Berliner Bevölkerung ge sunden; über Hessen und Erwarten günstig waren die Ein drücke de« ersten Tage». Nachdem am Dienltaq Nachmittag alle ceremoniösen Begrüßungen erledigt waren, ist der Pru-z- Regeot in Civil Unter den Lmden spazieren qegan.ien. Völlig unbehelligt vom Publicum, da» ilm nicht erkannte, »ahm der hohe Herr, der nur von einem Adjutanten teglkiie« war. Ge legenheit. die schönste Straße Berlin» n»l ihren P..lä'!eu und zlünzeuden Läden und mit ihrem ganzen großsiäcilscheu Treibe,: kunen zu lernen. * In Limburg fand am 8. d. M. die feierliche In thronisation de» neuen Bischof» b>e Klei» natl. Bei dem Festmahl brachte derOberpräsidenl Gras Eulen- burgden Tnnksprnch aus den Bischof auS. Dieser loasUrlr aus Papst und Kaiser, indem er aussübrie: „Staat und Kirche sind nach Aoltes Willen durch ihre Grund lagen. ihre Oeaanisaiion und ihre Ausgabe so innig aus einander anaewiesea, daß. wenn sie sich auch einmal von einander enisernt haben, sie sich doch immer wieder suchen. Diese Watirke t sehen wir ia der Gegenwart abermals eclalaat bestaiigl. Nach den staiken Reibungen, die der sogenannte ilulturkamps mil sich gebiacht Hai, ist Se. Majestät unser Allerqnödigster Kaiser, König und H rr eifrig und erfolgreich bemüht, im Vereine in» Sr. Heiligten kein Barste — ich bars wohl beisetzen: dem allverehrtln Papste Leo Xill —, dal früher in Preußen bestandene gute Lerkäliniß zw ichen Kirche und Staat mit seinem reichen Segen aus dauerdas-er Grund lage wiedrr her-uftelten. Auch das deuiige Fest ist öiisem ein. trächtigen Zusammenwirken zwischen Kaiser und Paust zu verdanken. Pride erhabene Souveraine begegneten sich »ämlich in dem Wunsche, den Bischosftuhl Limburg raich wieder zu besetzen. Dieser Aci con- riliantea EiuvernrhineoS beirissl zunächst allerdings nur da« kleine BiSthum Lmburg, allein durch den Wellenschlag weiigreiiender Wirkung berührt er auch da» ganze Vaterland, welches die Wieder- Herstellung de» kirchlichen Friedens als vitales Intei-ffse erkennt, wünscht uud erhoff«. So darf meine Lracnnung zum Bischos von Limburg mit Fug und Rech« als eia neuer bedeutungsvoller Baustein in dem Friedenstempel froh beglüßl werden, der sich immer sester, höher und. verheißungsvoller vor unseren Augen erhebt und. so Gott will, in nicht allzuweit» Ferne seine Krönung finden wird." * Au» München, 6. December. wird der .National- Zeitung" geschrieben: „Die Reise de« bayerischen Prtuzregeutra nach Berlin wird vou allen ualionalgesinnten Bayern um so «ärmer begrüßt, als unter dem verstorbenen König Ludwig II. die Pflege persSalicher Beziehungen zum Kaiser und zum Berliner Hose schiiurzlich vermiß! wurde; bei der bekannten Freundschaft de« Kaisers für den Prinzen Luitpold wie bei dem gewinneudea Ldarakter des Letzteren wird der Besuch die gegenseitigen Beziedi-ngen gewiß nur noch tauiger gestalten. Uulere klerikale Presse sucht dem Ereiguiß die beste Seite abzuqewiaaen, iudem sic ihren Lesern lagt, mit der persönliche, Bcrührvug deS Regenten Bayern» mit der „Dynastie de- PräsidialstaateS" entspreche da« Hau» U.ttelSbach seiner Ausgabe, im Bund« der deutsch-a Fürste» die katholischen Jalereflea in Schutz zu nehmen! Auch hier wieder die immerwährende Hineinziehung der „katholischen Interessen", die uaä> unseren K.'trilalpiiriotea angeblich überall d-r Bertheidignng uud oe- Schutzes dedi rsen. Boa diesem Popanz kann sich nun einmal unser« klerikale Presse nicht «rennen, mit »dm führ« sie ihr gläubiges Publuum zur zesinuungevollee Opposition gegen Alles, wa« ihre« Kirchenstaat-ideal aicht behagt Zur HerfteUnng einer „christlichen Staatsordnung", di« unsere Patrioten in Bayer» wie im Reiche vermissen, halten nur sie allem sich dernsrn; und mit größerer Selbstgesält-gkett al» Torreciheil verkünden sie ia ihrem RechenschasiSd-richi über die ablaufeabe sech»>ährige bayerstche Landtag«. Periode, wo« sie Alle« sür den heiligen Zweck gewirkt haben, wodel sie freilich Manche« sür sich confi-ciren. woran das verhastke „liberale" La- binet Lutz und di« Liberalen der Abgeordnetenkammer größeren Anlheil haben als die Herren Kovp, Walter, Daller u. s. w. Das Neueste ist, daß sie sich mit der Hoffnung schmeicheln, in Anerkennung ihrer Verdienste vom Baticaa durch eine besondere Encytlica in ihrer Lampagne für die nächstjährigen Landtagc-wahien untrrftützl zu werden. Zn den friedlichen Disposilionen eines Papste«, der wiederholt seine Befriedigung mit der Lage der katholischen Kirche im bayerische» Staate alisgesproche», würde eine solche üncytlica obrr sehr schlecht paffen. Auch wäre eher zu erwarten, daß die geistlichen Oberhirten im Lande wenigstens den uniergebenen Pasto ralen Kräslea die Arbeit der Verhetzung der Gläubigen untersagten. Indessen darf man sich aus cm energisches Vorgehen gegen die , klerikalpailiotische" Agnation der Wortführer unseres „bayerischen CentrumS" gerade keine großen Hoffnungen machen. * Ueber da» NotariatSwrsen in den Reichslanden wird dem „Schwäbischen Merkur" au- Elsaß-Lothringen geschrieben: I», Lause diese« Jahres hat eine nngewöhnlich große Zahl von reich-ländischen Notaren ihre Entlassung ouS dem N ich-iuft'j- dienst genommen Diese E Ilaffungsg. suche, denen vorausnaillich noch weitere nachjolgen werden, sind aus die von der Nlg.rrnnq dem Notariat gegenüber unlängst angeordnere» Maß -chmc» zurückm- sudren. Z» srauzöst'chen Zeiten betrieben hier die Na.are. deren stellen käuflich war-n »eben ihren eia-nllichen Amts-e'chaii'.n noch Gel»g«>chäsit aller Art, o» mu einen» jälirliwe» U-nsap doa Hundert iaui>»d, n Hierin wurde nichts geäaderi, als üie dcuis »--V rwali.-ug dr- Käuflichkeit der Noiariatc gegen eutivrechende Enischaa gang iumnicu ouilwb. In den letzien Ja -ren dal nun eine ganze N. -l,- i ea Noiarci., giüßtenihrilS in Folge gewagter Lpeculalionen, Baal 'Ml aemich »nv dam» Hunderte von Landleulen, Acumten, Dui äl v!-n und sonsiigei» kleinen Leiucn um d e sauer erworben-u ?. '-rneiii i,,. grkracht. Aui Grund dies«, Eriadrunqe» bat »ch d> -«> .,-erung veranlaßt geieben, den Notaren ov»e Ausnahme »Ile igrnl -ä".i Bautgrichäsle zu verbieten, io daß - leielbe» ,etzi nam -ici-c ^c>! bin den üorigen Ttaaisveamien glc chgcstellt sind. T. >e Em nahmen aus düse Weis« stark b>lch»>itc» worden sind, so u >dct ea ein Tbeil der Notare sür a,r:y?-lhaii. den Beun.lena«, ak,, : abza legen, um sich den cinirag ich, >e,i G>ldgeichäiicn nnmnc zu Unter den Bor »gen, welche der Siooiuraid iüiglicb -i-ily-n tim und die dem »» Januar juiamnre'»eienden Lindesou-«- »>! -» werden, befinde« sich auch ein G.ssetzentwori >-öer den '.ai .r » --wang. Derselbe lehnt sich an die »eil in N leinvreuyen »na starin« bayern g-liige» Bestimmungen a», wonach m allen V,ilra,e» üoer Eigenthum, Besitz ober Belastung von Arunvstuckc» eine Notariats, urkuvd« oöthig ist. » * * * Die zuletzt erschienene Nummer (2lN der „MiUbeil»ngen" de» Deutschen SchiilvereinS zu Wie» enlhäll ein Ber- zeichniß der Orivgruppeneinnabnien »n Jahre I8>,.'>. AuS diesem Lerzeichniß gehl hervor, daß zahlreiche SrkSgruppei» ganz beträchlliche Sumnieu sür die Zirecke des nationalen Vereins ausbringen. Es »rihrteii beispielsweise an den Central- vvrstanb in Wien ab die Ortsgruppe Sal;b»rg 1321 fl.. Wäbring ll96 fi., Tv'ling 1726 fl., t'in; 20i>5 st., Klagen- surl 1232 fl. Brünn 5138 fl.. Hokenstadl li-?7 st., O>niütz 2007 fl. Mäkrisch-Schönberg l5gü st. P isen 3130 st., Rrichenderg 5421 s>„ Telsche» 2234 s?, Warnoi-off 2434 fl.. Gablonz 3410 st. Leitmeritz l046 st.. Tept-tz-Schöna:, 1767 st.. Karlsbad 1467 st u. s. s. In» lrylen Vietlrljabrc sah sich der deuische Schulderem genhihigi, in ll4 Fälle» beijend ciiizugreffcn. 74 Falle betrafen Bobinen und Mibreu. ein Zeichen, daß in diesen beiden Ländern die dcnt'chcn Ge. meinden a» der Sprachgrenze und in de» Sprachinseln immer »ech bedeutend gcsaarvcl sind. Nnlc, An '-rci.i wurden die Schulen von Kömggrätz, Poibart-»öniginboj und Paulcwitz de, Oimutz um d,e t Clasje erweil-rl. in Böbnusch- Trüdau. Kriegern und Senjtenberg Kinkergäilen errichtet, in ' vikleu anderen Gemeinden der B -n n.-d d e Errichtung deutscher t
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