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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188706030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-03
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1887
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Erscheint täglich früh «»/, Uhr. Xetailion »»* Lkpkditi« IohanneSqaffe 8. Sprkchlluildkn der Uriartioa: VormiNag« 10—18 Uhr. Nachmittag! 5—6 Uhr. «nnatzme »er s»r dte »»ch»»«l,e»»« Nummer tzesttmmteu S«ser«,e a» v»«e»ta,m bt» 2 U»r Rachmitta,». an Sann- und Festta,«« früh »ts'/,» Uhr. In dri, Malt» str Z»s.-A«nah«: Ott« »le««. UnlverfitätSstraß« 1. Louis Lösche. ' Katharinrnstr. 23 pari. u. KöalgSplatz 7, «irr bü'/.3 Utzr. ctMM ^-1S4. Amtlicher Thetl. Hkda»ll1m«ch»ii-. Die Schleußenarbeitm in der UlrichSgasse und am Roß- platze sind vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber deshalb hierdurch ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 28. Mai 1887. Id lSS3 Der Rath der Stadt Leipzig. Ür. Allsschreibllns. Die Herstellung der Maurerarbeiten, sowie der Zimmer arbeiten am Neubau de» Forsthausr« Burgaue, in der Näh« de! Bahnhose! Leutzsch, soll vergeben werden. Bedingungen und Unterlagen für diese Arbeiten können im Rathsbauamt — Hochdauverwaltung, Rathhau«. ll. Ober geschoß. Zimmer Nr. 5. gegen Erlegung von 1.00 für die Maurerarbeiten und 0.75 für die Zimmerarbeiten «nt» nommen. auch die Zeichnungen dort eingesehen werden. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Maurerarbeiten — bei Zimmerarbeiten — am Neubau de« Forst Hause! Bnrgane" di» zum IS. Iuui o.. vormittag« 10 Uhr an der oben be- zeichneteu Stelle srankirt einzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl «uter den Bewerbern oder die Ablehnung säinmtllchrr Angebote vor. Leipzig, den 28. Mai 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. . Vr. Kretschmer Vrklnmtuillchlmg» Mit Rücksicht auf die große Gefahr, daß bei dem Kochen von A-phalt, Theer und andern leicht entzündlichen Stoffe» durch Ucberlaufen derselben eine Feuersbrunst entstehe, wird verfügt, daß die hierfür zu verwendenden Kessel, auch wenn da» Kochen in einem Hofraume vorgenommeu wird, mit einem gutschließenden eisernen Deckel versehen sein müssen, wciler. daß hierbei stet« «ine der Größe de« Kessel« ent- sprechende Meng, vv» Sand bereit zu holten ist. endlich, daß diese« Loche» nie in der Näh« von leicht seuersangeudea Gegenständen, insNsMidev» von Holzhauses, Hpbelspähnen. Heu, mit Spirit»« beziehentlich Branntwein,, Petroleum. Sol«rvl «. s. w. gefüllten »der leere» Fässern »örgrnommeo werden darf. Zuwiderhandelnde »erden »«uh ß. 868 « de* Reichtstraf. gesetzbuch» bestraft «erden. Leipzig, den S1. Mai 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. X. 2685. vr. Tröndlin. Wolfram. Vrkailntmachung. Die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase« betrug in der Zeit vom 2«i. bi« mit 2tt. Mat ds«. I«. im Argand drenner bei 2.5 Millimeter Druck und 140 Litern stündlichem Eonsum da« 16 6fache der Leuchtkraft der deutschen Normal- lcrze von 50 Millimeter Flammenhöhe. Da» sperifische Gewicht stellt sich im Mittel aus 0.400. Leipzig, am I. Juni 1887. De« Rath« D-putatioa z» d»a Gasanstalten. Der Inhaber de« von unser«, V. Filial al» abhanden gekommen «„gezeigten InterimSschcin» über da» Sparcassen buch Serie ll Nr. 133,621 wird hierdurch ausgesordert, denselben innerhalb drei Monaten und längsten« am 5 Ceplember 1887 an di« Unterzeichnete Anstalt zurück zuzeben oder sein Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Sparcasscn-Ordnung gemäß dem angemeldeteu verlnstträger. nach erfolgter Beeidigung seiner Anzeige, da« Luch au« gehändigt werden wird. Leipzig, den 1. Juni 1887. Dt« Verwalt»»- de« Leihhaus«« «ad der Sparcaffe. Lei dem oulerzelchnetrn Polizeiamte wurde Milte März d. I. eia «rltztSfchchen mit 40 2» 4 uud Milte Vor. Min. ein Betraa von 4V L» 4 ,1« auf einem hiesige» Lahnhose bez. tu eluem hiesige» Restaurant hier gefunden gemeldet. Die bisher unbekannt gebliebenen Eigenthümer werden hierdurch ausgesordert, sich, gehörig legitimirt. zur Empfangnahme der Objecte rechlzeitig zu melden, aaderusall« darüber den Rechte» gemäß ver- fügt werden wirb. Leipzig, am 4. Rat 1887. Da» Polizetamt der Stadt Leipzig. 1119 ln. « Bretschnetdrr. In unserem Firmenregister »st bei der unter Nr. 285 eingetragenen Firma >. vt»e «- Sohn zu Torgau zufolge Verfügung vom 23. Mai 1887 am selbige» Lag« folgendes eingetragen worden: „Der Kausmann Werner Georg Heller zu Lorgun ist in da« HandelSgelchüst de« Apotheker« Günther Wilhelm Veiler zu Torgau ,l« HandelSgesellschaster eiugetrrten und die nunmehr uuter der Firma «polheker »kuther Heler bestehende Handrttgesrllschas« uuter Rr. 53 de« Gesellschaft»- regtster« eiugetragen. Dagegrn ist uuter Nr. 53 »usere« Gesellstbast«.Register» die seit dem >1. Mat 1887 bestehende HandeGgesellschost: Apotheker Günther Hein zu Torgou mit II dem Apotheker Günther Silhel« Hel«. 2) dem Kaufmann Werner G«or> Heuer» zu 1. 8 zu Tarzan. al« «eselllchafteru zusolg« Versagung vom 22. Mal 1887 am selbigen Tug« eingetrage» worden." Lorgau, de» 84. Rat 1887. Kß»tglt»«d Umtsgorlcht. Nichtamtlicher Thetl. Vas Ministerium tiouvier UN- Deutschland. An dem Programm de« Ministerium» Rouvier ist die äußerst kurze Abfertigung der auswärtige» Politik bemerke»«- wcrtb. „Unsere »nlwärtig« Politik wird sich selbst tr«» btriben. Anzeiger. Lrgan fSr Politik, Localgeschichte, Handels- und GeMsMkchr. Freitag den 3. Juni 1887. sie wird würdig, vorsichtig und fest sein." Da» ist Alle», wa« da« Programm darüber enthält, zur Ergänzung wird dann noch binzugesügt, daß die Vorbereitungen für die all gemeine Ausstellung mit verdoppeltem Eifer fortgesetzt werden sollen. In dieser Verbindung hat der Hinweis aus dir Pariser Weltausstellung etwa» unverkennbar Absichtliche«, e« soll vamit da« Streben de» neuen Ministerium», den Frieden ansrecht zu erhalten, angedcutet werden, ohne e« au-drücktich zu sagen, damit daran« nicht die Kriegspartei einen Grund mehr herleiten könne, dem Ministerium die Führung der Regierung unmöglich zu machen. Ein derartig vorsichtige« Auftreten ist nicht geeignet, große« vertrauen in die Zukunft zu erwecken, um so weiiiger. al» der Tage-besehl de« neuen Krieg-minister« und seine Erklärungen in der Kammer den Wunsch leigen, die Politik de« General« Boulanger fortzu- setzcn. Während der Tagesbefehl nur den Resormeifer »m Allgemeinen bekundet mit dem Ziel, die Gtreitkräste zur vertheidigung Frankreich« und der Republik unablässig zu vermehren, taffen die Erklärungen de« Minister« in der Kammer keinen Zweifel darüber, daß er auch da« Boulanger'sche Reformwerk zu dem seinigen machen wird, außerdem ist in zwischen auch ooch die Nachricht eingetroffen, daß Ferron den Militairgesetzentwurs mit einigen Abänderungen annimmt. In der Kammer bekannte er sich als unbedingter Anbänger der dreijährigen Dienstzeit und betonte, daß der Krieg«, dienst für Alle gleich fein müsse» ob Seminaristen, Lehrer oder andere Personen. In Bezug aus die Frieden-Präsenz geht Ferron noch über Boulanger hinan« und er hat bereit» angekündigt, daß er für Erhöhung der Compagniestärkr Gorge trogen werde. Da« Mittel, welche- er zu diesem Zweck in Vor schlag bringt, die Zahl der Compagnien zu vermindern, kann wohl nur aus einem Mißverständlich beruhen, denn dadurch würbe ja eine Erhöhung der Präsenz nicht erreicht, sondern nur eine andere Eintheilung der vorhandenen Streitkräfte. Dagegen wird der neue Krieg-minister eine Lavicale Veränderung de« Personal« vornehmen, welche« Boulanger um sich vereinigte, und die Osficiere de« Stabe«, de« Militaircabinet« und de« Preßburrau« in die Regimenter rinreihen. General Ferron ist also mit den Zielen einverstanden, welche sein Vorgänger verfolgte, aber nicht mit der Art und Weise, wie er e« lhat. A»ch daran», daß er Boulanger veranlaßt«, dem Osficierball im Opernhause fern zu bleiben, läßt sich entnehmen, daß der neue Krieg-minister geräuschvollen Kundgebungen abh 4d ist und daß er e« vorzieyt, in seiner militairischen Sphäre zu bleiben. Nach der Laufbahn, welche er hinter sich hat, zu urtheilen, muß rr ein tüchtiger GeneralstabSosfirter sein. Saussier hatte die Absicht, ihn zum Chef de« GeneralstabcS der Armee zu ernennen, fall« er da« KriegSportefeuille über nommen hätte. Ferron ist erst im Jahre 1879 ans Empseh lung Galliset'S in den Generalstab gelangt und war zuletzt Ekes de« GeneralstabcS de« 9. Armeecorp». Den Krieg von 1870/71 hat er nicht mitgemacht, weil er zu jener Zeit in Neucaledonien militairische Bauten leitete. Der neue Krieg« minister steht gegenwärtig im 53. Lcdcii-jahre. ist also bc nächtlich älter, al« sein kaum 50jähriger Vorgänger. Nach dem ersten Auftreten Rouvier'» unv Ferro»'« ist zu erwarte», daß sich Beide derjenigen Zurückhaltung befleißigen werben, welche unerläßlich ist. wenn Friedensstörungen, wie sie unter Boulanger an der Tagesordnung waren, vermiede» werden sollen, aber e« ist keineswegs sicher, ob c» dem neuen Cabinct gelingen wird, sich am Ruder zu erhalten. Rouvier hat «„gesehen, daß er sich auf die Monarchisten nicht stützen darf, wenn er mit den Republikanern in gutem Ei» vernehmen bleiben will, und wahrscheinlich würden ihn seine eigenen AmtSgenoffen verlassen, wenn er diesen Fehler begehen würbe. Aber andererseits ist e« klar, daß eine republikanische Mehrheit von 16 Stimmen nicht auSreicht, um die Regierung zu führen. Au» diesem Sachverhalt erglebt sich für Deutschland, daß die Besserung, welche der Amts «»tritt de« Ministerium« Rouvier im Vergleich mit dem bi« herigen Zustande darbietet. nur eine sehr unsichere und zweifelhafte ist. Ein Ministerium, welche« selbst nickt des nächsten Tage- sicher ist, kann natürlich auch keine Gewähr für die Befestigung der Beziehungen zum benachbarten Au«, lande leisten. Der stillschweigende Vorbehalt, unter welchen, Rouvier aus die Unterstützung «ne» Theile« der radicalen Partei rechnen kann. ist. daß er die Krieg-Vorbereitungen mit ungeschwäckten Kräften sortsrtzt. Deshalb erklärt auch General Ferron in seinem Tagesbefehl, baß Stillstand in den Rüstungen gleichbedeutend mit Rückzug wäre, und eine« so schwele» Ber brechen» bars sich cin Arieg-minister in Frankreich nicht schuldig machen Angesicht« Le» Falle« Schnäbele und der übrigen Vor gänge. welche sich unter Boulanger ereignet haben. DaS Einzige, wa« man zugestehen kann, ist der Vorzug vor de», bisherigen Zustande, welcher in der zu erwartenden Zurück Haltung liegt, nach der unruhigen vordringlichen und heraus fordernden Haltung Boulanger'«. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre müssen wir e» schon al» einen Gewinn erachten, wenn die Kammern in Frankreich nicht beisammen sind und deshalb kann die Nachricht, daß sich die Kammern bi» Milte Juni vertagen werden, nur mit Befriedigung ausgenommen werben. Kammerverhandlungen unter den gegenwärtigen Verhältnissen schließen siel« die Gefahr einer neuen MinisterkrisiS in sich. Der Verlauf der Kammersitzung vom 3l. Mai hat bewiesen, daß da« neue Ministerium einen noch bei Weitem schwereren Stand hat, al« da« Ministerium Goblet. An dem Ministerium Rouvier mißsällt den Radicalen haupt sächlich. daß die Mehrzahl der Minister der opportunistischen Partei angehört, und die beiden Radicalen HLrLdia und Barbe werden von ihnen al- Abtrünnige gcbrand- markt. Sckon au» diesem rein persönlichen Grunde ist e« für da» Ministerium Rouvier unmöglich, sich die Zufriedenheit der Radicalen zu erwerben, e« hat da» Mögliche erreicht, wenn e« sich einige Zeit ohne Mißtrauen-Votum über Wasser hält. Rochesort hat da» richtige Wort gesunden» um da» ncue Ministerium in der öffentlichen Meinung hrrabzusetzen und seine Absichten zu verdächtigen, indem er e« da« denlsche Ministerium nannte, und Millcraud hat da« Gegenstück zu dieser Bezeichnung in der Kammer gesunden, al» er da» Mmisterium den Schützling der Rechten nannte. Freund der Monarchie und Deulschlanv« zu sein, einen schlimmeren Bor wurs kann man einem französtschen Ministerium nicht machen und unter dem Druck dieser Doppelaaklag« muß da« Ministe rium früher oder später erliegen. Grevy bat beim NeujahrSempsang der Hoffnung AuSdruck gegeben, daß der so lange ausreckt erhaltene Friede sich auch noch länger werde bewahren lassen, aber der B-rlaus der ersten fünf Monate diese« Jahre« hat dies« Hoffnung nicht befestigt. Boulanger und sein «nhang haben^Ager gcthan, um den Frieden z» ick .» „ tzjx von Bonlanger thun wird, wissen w^r nur s°w« . al« er °.c ^lung begonnen. Reform Im Jnterrsse wird wesentlich von den Umstände ao»^ H^ntschland anru- de« Frieden«, als dessen ^ h„beigewü„scht eben ist, muß «n Z"sta-'° "7« ist auf keinem werden, welcher .? 'lue Auslösung und Neuwahl -am»-' der sranzö,ilckcn ^a'nm» ^.,. .-- -. ^ aus eine unvermeidlichen Maßregel entschl eß . ist ° ^ ^ Besserung der sranzo,nch-n Znständ- un° oam haltimg de« Frieden» sur tangere Zeit cro,l»-l. Leipzig. 3. Juni 1887. » lieber den Dice-Admiral von Wickede wird der .Allgemeinen Ze»u.< ^ Die jetzt erl-lgie ^ Zwirbelt und zu > oa W, ck- d. h°, v.el S.au w d» ^gtbon. aar manchen saÜchen Eomblnatio . , Admiral von Wläede Zlu. sehr sicherer Quelle der Flotte staltfindea und wurde, daß. wenn innerhalb «hn.e.n'^JMeresi-hi.rst'w , Wickede stammt an» eine^sehr Men «estsSlische» «del-geschlechte - d<si".stuh-e de» Bekmgerichtt wurden gewöhnlich aus dem Territorium e g Wickede unweit Dortmund obgehalten "wcl^Sador st >4. Jahrhundert auch in Mecklenburg und Lübeck grit der Mücke de» Hania-Bunde« waren wiederholt die Wickede erste Bürgermeister dcr Stadt Lübeck, und einer von ihnen bcfchliqle al« Ad,„Wal die hanscaiische Flotte u, einem Z die Dänen. Dcr jetzige Admiral wurde im Jahre lcb> jil Rostock geboren, wo seia Baier alS Laaddrost augesttllt war; seine M. wer wa« eine Frelin v. Brulwitz onS Heidelberg. Wuhe m v. Wickede besuchte b>< zu seinem 16. Jahre nut gutem Erfolge da» ^S»o'a'ol«Kn'ale^hegte er eine säst unbesteglichk Vorliebe für da» «erleben, brachte alle seine Mußestunden in dem sehr belebten Rostocker Hasen zu. suchte da» Wohlwollen der alten biederen, da maligen mecklenburgischen Seeleute zu gewinnen und fand se.ne grötzle Freude in BootSsahrten aus der Warnow oder kleine» juistensahrten auf der Ostsee. So wurde er von Kindheit an säst spielcud zum Seemann. Da in den vierziger Jahren an eine deulsche Kriegcslotte nicht »u denken, dcr Sland eine« KaussahrteicapitaiiiS sur einen un- vermögenden jungen Edelmann mit mancher U»annkk»iüchke>t ver bunden war. der Vater aber seinen Sohn für den Oiliciersvienst m der preußischen Artillerie auSersehen halte, suchte» die Eltern diele Neigung für da» Sekiiiaiinr'cben eher zu uulerdrücke», als irgend wie zu besördern. Aus de» Sohnes dringende Billen brachte der Vater ihn jedoch »ach seiner Eoufirmation im Frühling 1846 als Schissi'jilngen aus einer Barke der damaliqen Govesroh'jchcn Packclschisfsahrt von Hamburg »ach New-Uork unter. Um ihm die Härten und vielen Entbehrungen des SceiiiannSberuses in der abschrcckcndsten Weise zu zeigen unv ihn dadurch, womöglich noch in seiner Jugend, bevor es zu spät war, davon wieder abzu- bringen, hatte der Vater ausdrücklich aiisgeniacht, daß er ganz wie e>» gewöhnlicher Schiffsjunge behandelt wurde und mit den Matrosen Kost und Logis theile» mußte. Wilhelm v. Wickede, der zwar nur klei», ober jür sein Aller ungewöhnlich kräftig entwickclt und ge wandt war, ließ sich dadurch aber Nicht abichreckcn, gewann im Gegenlheil daS zwar raube, aber srnche Seemann-lebe» immer lieber »nd niachte a!S Schiffsjunge und später als Leichtmatrose wieder holte Reisen von Hambiirg »ach Amerika aus Godeiroy'schc» Segel schiffen. So lernte er den Seeniannsberus von unten aus von der Pike kennen und wußte genau, was »»d wie viel der Matrose leisten könne. Als ii» Sommer 1848 in Folge des dänisch-deutschen Krieges die Eibe blocürt und die Hambuiger Schifffahrt gehemmt wurde» verließ der junge Seemann die Kausjahrlei - Flotte und wurde ols Seejunkcr und Unterstellen»»»» aus einem der kleine» Kanonenboote, welche die damalige schleswig holsteinische Regierung besonders zur Beithndigung des Kieler Häsens ausgerüstet hatte, augestellt. AIS solcher diente er drei Jahre und machte auch ein, freilich nicht bedeutendes, Gesccht gegen dänische Kriegsschiffe mit. Nach dcr Nnterwersiing dcr Herzog- ihümcr Schleswig.Holslei» »nier die bauliche Äewaltherrschast wollte Wickeoe wieder zur Kaiiffahrteiflolle ziirückkeliren und hatte schon eine Stelle ols Untersteuerma»» aus einem Oilindiensahrer ange nommen. Die österreichische Regierung wünschte aber 18öl sehr, ihre damalige Kriegsstvtie, welche säst gänzlich italienisch war und sich in tun Jahre» 1848 und 1849 lehr unzuveriässig gezeigt halte, mit d.utschc» Ossiciercn zu versehe» und suckle besonders junge /iinnoveraner, Mecklenburger und Holsteiner höbelcr Stände zum niilritt zu bewegen. So wurde mich der junge Wick de durch Ver mittelung des österreichischen Gesandten in Mecklenbuig als Seecadet für die österreichische Kriegsflotte gewonnen, mußte lein Oificier«. »amen i» italienischer Sprache mache» und erbielt dann 1852 sein Osfieierspatent. Ais Lieutenant war er längere Zeit in Venedig stalionirt. erwarb sich bald einen geachtete» Ramci, und halte sich 1859, als die französische Kriegsflolle Venedig b.^ckilte. dazu erbmen, mit »och vier sleiwill gen Matrose» einen kleinen, mit Schießbaumwolle beladenen Brander in diinkler Nacht an das srauzösische Admiralsschiff anzuhängei, und solcher damit in die Last zu sprengen. DaS Sch fflei» lies auch wirtlich aus, ward ober van der heiligen Voia ersaß, und geworfen, und der l»»ge Lsficicr konnte sich mit seinen Matrosen nur mir kitßcrster Mühe durch Schwimmen an da« User retten Spater ward Wickede niedrere Jakre Oidonnaiizosficier des Erz. Herzogs Max, damaligen Oberbesehlshabers der öslerre chischen Flotte Noch al» Kaiser von Mexiko erinnerte sich dieser mit besonderer Wärme a» Wickede und sandte ihm seinen mexikanische» Orden und andere Erinnerungszeichen. Später commandirte Wickede mehrere Jahre ein österrcichiicheS Kanonenboot, da» zu Vermessung- ^"solgung der griechischen Seeräuber »n «n der siegreichen s!" «s e? LwN?' D " °>« «-"»Mandant des KanoncnboolS ne. " ^ . rühmlichen Aitthcil und erhielt dafür ?8ktt Militairverdieiistorden. Die Ereigmss. nach ^^"^nq einer eigenen stolze» deu.scheu Krieg» flotte bewo..en den Eorvettencapitain v Wickede mit noch einigen anderen Rorddeutscheii. darunter die beide» Mecklenburger Pa'chei, wm ^ Vss-abflug, den österreichiichen Kciegsdiciist mit re,ch,lch.ü ^t°n°°nn7'«'^''' innen, öfter reianichrn Nang und AncienneILt«verhäl»iis, in die r...,sch,a..d, e.n^ Er besehlig.e hier zuerst die Sege brikg F d >> NI während de« Krieges mit V«: Auflage IV,78L. 7ldonnrmknI«Prris virrtelj. 4'/, Md tncl. Briaaerlohu 5 Mk., durch die Post bezogen 6 M. Jede einzelne Nuaiinrr 20 Ps Brlegerrmplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» li» Tageblatt-Format gesalzt) »hur Postdesördrrung 60 Mk. «tt Postbesördrrung 70 Mk. Inserate «gespaltene PetitzeN« 20 Pf. Größere Schriften laut uns. PreiSverzeichuiß. Tabellarischer u. giffernsatz nach Höhen» Taris. Uktlamen »nter dem RedacttonSstrtch die «gespalt. Feile 50 Ps.. vor denFamiliennachrtchte» die 6gespaltene Feile 40 Pf. Inserate sind stets an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Fühlung prtzenun» ramla oder durch Post- Nachnahme. 81. Jahrgang. Nange klar« «ommodore da« deutsche Geschwader, welche» 1878 nach Nicaragua gesandt wurde, um von der dortigen Negierung Genug- ihuung z» verlange». Zum Contrc- und suäter zun, Viccadiniral besördcrt, war Wickede mehrere Jahre erster Commandaut der Ostsee. Station der deutsche» Kriegsflotte zu Slel. «IS solcher arbeitete er aus Anordnung de« damaligen MarinemiuisterS von Sloich den ersten Entwurf für die deutsche Seclactik au« und com„ia>idirte all jährlich die größeren Manöver der Panzerschiffe, Fregatte» und Torpedo» t» der Ost- und Nordsee. Der Admiral von Wickede war dasür bekannt, daß er sich bei seine» Manövern ost absichtlich Sturm «nd Unwetter aussuchte, da seiner Ansicht nach eine tüchtige Kriegsflotte bei jedem Wetter nnd nicht blo» beim Sonnen- cheine aus der ruhigen Rhede manövrirea müsse. Wie rr für sich lbst keine Schonung kannte, so stellte er auch an seine Osficiere und Matrosen di« höchsten Ansorderungeo und nahm alle ihre leistigea uud körperlichen Kräfte ungemein in Anspruch, war aber onst eia sehr gerechter, humaner uud für seine Person anspruch«. loser Vorgesetzter. Aus drr Flotte galt er al- Hauptvertreler der eeiiiännischea Ausbilduug der Osficiere und Mannschaften, wäh- end der jetzige Marinemiaister General von Caprivi al» früherer F»sa»terie-OIficier dem eleganten und strammen E^ercirea der Be mannung drr Kriegrlchiffe erhöhte Bedeutung beimltzt und wünscht, daß die Matrosen einen ebenso accuraten Parademarsch wie die Gardc-Greaadiere aulsühren sollen; auch gilt der Admiral v. Wickede als ein Gegner der allzu großen Bedeutung der Torpedos, deaea er zwar die höchste Wichtigkeit für die Küsten» und Hascnverthei- dl,un^. aber kct»e allzu große sür die Seeschlacht aus offenem Meere Ob der Admiral v. Wickede io Fnknnst noch jemals wieder «tue Flotte commandlreu wird, dürfte wesentlich von politischen Eckig, nissen abhängen. Ja den Annalen der jungen deptichen Flotte bat er sich entschiede» eine» hohen Platz erworben uud sein Name wird al» eiuer ihrer tüchtigsten und schneidigste» höheren Osficiere stet« mit volle» Ehrea genauut werden. « Durch dm Bau der kürzlich abgelieserten Torpedo» division»b«ot« v 1 und I) 2. welche vor Kurzem i» Dienst gestellt wurden, hat bieTorpedobootS-Bauwerft von Schichau in Elbing von Neuem einen Beweis ihrer Leistungsfähigkeit geliefert. Die bei der Construction diesrr Fahrzeuge stipulirtcn Bedingungen stellten die höchsten An forderungen und gipfeln dann, baß die Division«l>oote, welche als Führer einer Anzahl von seegchenden Torpedobooten dienen sollen, einmal mindesten« dieselbe Geschwindigkeit wie diese haben sollen und ferner Einrichtungen enthalten mußten, dm Reparaturen an Torpedobooten aus See au«zusühren ermög lichen und schließlich auch Kranke und Verwundete an Boro nehmen zu könne». Die DivisionSboote haben «ine Länge von 55 Meter, eine Breite von K.8 Meter und em Deplacement v-^i 250 Tonnen. Die Maschinen sind dreifach expandrrende und entwickeln 2000 Pferdekräste. Die Geschwindigkeit betrug bei dm Probefahrten 2t Knote». Zum Schutz der Kessel uud Maschine sind die KohlmrSume um diese heruingesührt. Dieselben fassen so viel Material, daß dasselbe sür 2500 Seemeilen bei einer mittleren Ge schwindigkeit von 10 Knoten auSreicht. Die DivisionSboote sind au» bestem Stahl construirt, und in 12 wasserdichte Eompartiment«, zur Erhöhung ihrer Schwimmfähigkeit, ein- getheilt. Die Form ist schlank und elegant. Wie die gewöhnlichen Torpedoboote führen auch die Divisionsboote Torpcdolancirrohre und Rcvolverkanonm ia Thllrmen auf Teck. Die Besatzung besteht au« 30 Mann. Wie verlautet, sind, nachdem diese neuen Fahrzeuge zur größten Zufriedenheit der Admiralität au»gesalle„ sind, bei derselben Firma zwei weitere DivisionSboote desselben Thp» bestellt worden. Auch die österreichische Regierung hat e«n ähnliche« Fahrzeug von 300 Ton« Deplacement und 3000 Pserdekrästen bei Schicht»» iu Auftrag gegeben. * Der Prinz-Regent Luiipold nahm bei seiner letzte» Anwesenheit in Ingolstadt Gelegenheit, sich besonder« aiierkennend Uber die Haltung deS erst srit dem 4. April v. I. dort untrr Major Franck errichteten bayerischen Eisen- bahnbataillon« auSzusvrcchen. DaS Bataillon, welche« sich au» ganz Bayern rcerutirt, ist mit riner neuen prämiirten großen Brückenequipage, wie dieselbe zuerst beim preußisch« d.ulscheit Eisenbahiiregiment in Berlin eingesührt wurde» ausgerüstet worden und übt mit dieser eifrig den neuen Brückenschlag. Ein Theil seiner Mannschaft ist auch zur Erlernung de» Telcgraphenbaues an die königliche Tclegraphendirectio» nach München commandirt. Auch versieht da« Bataillon in Ingolstadt den Betrieb einer Militair-Eisriibahn, die sich vom Locatbahnhos bis zur Gc- schützgießerei, den Provlantgebäuden »>. s. w. hinzieht. Sämmtliche Posten an dieser Bahn. Stationsvorsteher, Zug führer, Schaffner, Maschinc»sührer, Heizer» ja selbst die Streckeiiausschrr und Wärter sind Untervssiciere und Soldaten und verrichten dm Dienst in ihrer militairischen Uniform. Höheren OrtcS geht man nun mit dem Plane um. das Eiscn- babnbataillon vo» Ingolstadt nach Nymphe» bürg zu ver lege» unv dann dasselbe dem k. bayerischen Generalstabe inMnnchcn zu unlerstellen. Da» p»c»ßischche>llschc Eisenbabnregimcnt ia Berlin steht bekanntlich schon langst direct »nter dem Befehle deS FclbniarlchallSGrafciiMoltkk.derTbcilcdessclbk» auch schon mehr- sach zur Anlegung von Feld-, beziv. Waldeisenbabnen nach vcrschic- ver.en Provinze» Deutschlands aus längere Zeit abcommandirt batte Bis jetzt ist beim bayerische» Eisenbahn-Bataillon noch kein Musikcorps errichtet morden. I» Ingolstadt, dem derzeitigen GacnisoiiSorte deS Eisenbahn Bataillons, herrscht zur Zeit ei» rcgcS sorlisicatorischeS Leben, da da« bayerische Metz immer mehr unv mehr zu einem sogenannten befestigte» Lager hergenchlet wird. Da Ingolstadt bereits von zwöls mäch tigen FortS, von denen einige bi« auf drei Wegstunden von der inneren Stadt entsernt liegen, umgeben ist, wird diesen noch ei» neue», dreizehnte» FortS, zwei Wegstunden vom Mittelpunkt entfernt, in dcr Nähe dcr Donau hinzu- gefügt, da die Donau-Brücken innerhalb dieser Entfernung nur durch Brückenköpfe mit au« Quadern oiisgesübrle» älteren Rundlbürmen und durch daS Reduit Tilly geschützt sind. In dcr Festung selbst wird jetzt eine Militair-Briestauben- flalio» errichtet werden, während bereit» eine Militair- Telegraphenstation vom GoudernemmtSgebäud», dem Central« pnn'te, au» die sämmtlichen Fort», Außcnwerke und haupt sächlichsten Militair-Elablissciiient« unter einander verbindet. Auch ist eine großartig angelegte Mikrophon-Leitung her- gestellt. Zur Bedienung der Militair - Telegraphen - und Mikrophon. Station sind im Kriegssalle 120 Beamt« erforderlich. » * » * Man schreibt un« au» Brüssel vom 1. Juni: Gestern Abend erwartete man ln den Vorstädten Ruhe st ürun ge» insolge der Arbeitseinstellung der Schlosser und Mecha- aameiittich waren sür die Arbeiterviertel von Molenbeck l umsasseilde Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. Ia den Vorstädten
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