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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188706030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-03
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1887
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sla» Herr Karl Herrmanu Haubott, Gafthols- tesitzer tu Dresden. Herr Ludwig «. M. Drevermauii ja Pillnitz. Frau Johanna Rosine Laatzsch geb. Lösche in Dresden. Herr Hermann Hugo Geißler, konfmaa» aus Hof. Iran Eleonore Meißner geb. Arnold <tn Dresden. Herr I. Fr. Walther, Postschaffner in Dresden. Herr Hermann Thiele aus Oichatz, in Petersburg. Frau verw. Kanzlei- ouswarter Jacoby geb. Schütz in Bautzen. Herr Thlerarzt Carl Richard Trautzsch in Göda. Frau Amalie verw. Schwabe geb. Buchwald iu llhemnitz. Herr Friedrich Wild. Friebel in Chemnitz. Herr Ernst Friedrich Seifert. Kordwachermstr. in Kappel d.Lhemnitz. Herr Georg Krieger, Schuhmachermstr. in Chemnitz. Herr Friedrich Schmidt. Restaur. in Chemnitz. Herr Heinrich August Müller in Chemnitz. Herrn Staadesamtssecretair Richter's in Chemnitz Söhache» Arno. Herr Karl Vetterleia in Gera. Herr» Hermann Bergner's in Debschwitz Sühnchea Paul. Frau Anna Schmidt geb. Burger in Leumnitz. Herr Direktor August Kippeuberg iu Sera. Herr Karl Ernst Kuüpsel, Polizeiassistent in Freiberg. Frau Franziska Caroline Wiedemann geb. Klemni in Freiberg. Herr Friedrich Anguft Schubert. Rentier in Freiberg. Herr August Tänzer, Lehndiener in Freiberg. Herr Wilhelm Friedrich Lingke, Kgl. Amtshaupi. mannschastl. Secretair a. D., Ritter rc.. in Freiberg. Frau Bertha Fried« geb. Weibbach in Pirna. Herr August Julius Schubert, Fleiichermstr. in Dohna. Herr Johann Gottlob Schindler, PrivatuS in Zehista. Herr Karl Gustav Stemmler, Eisengießer in Reichen- dach. Herrn Hern». Nitzschke'S in Reichenbach Sühnchea Kurt. Herr Friedrich Klauß in Wurzen. Herrn Franz Latzschmaun's iu Rochlitz Töchterchen Martha. Mutter, Großmutter und Schwiegermutter Lost»« ven 8vkStrIloIck xed. Lr»Il i« Alter von 71 Jahren, wa» hierdurch tiesbetrübt anzeigeu Leipzig und Großpützschau, 2. Juni 1887. »te trauern»,« Hi«ter»lie»rnr« Familie Tchütztzol» und Familie Werner. Die Beerdigung findet Sonnabend, den 4. ».. Nachmittag» 2 Uhr in Groß- pötzschau statt. Wagen zur Hiusahrt stehen bis Vormittags 10 Uhr am Trauer- hauie, PeterSfteinweq S, bereit. LIlMw. I'm'llVsrvtL V0KU8. Gestern Abend verstarb «nser langjähriges Mitglied Herr Omrl H»ettm. Die Beerdigung findet Sonnabend Mittag 1 Uhr vom Trauerhause, Rosenthalstraße. aus statt. Wir ersuchen hiermit die geehrten BereinSmitglieder, sich recht zahlreich au der räbnißfeier betheiligea zu wollen. Bersammmluag */,1 Uhr tu der Mühle. Gohlis, 3. Juni 1887. ver Durnrntk. Gestern Nachmittag 3 Uhr verschied nach kurzem, aber schwere« Leiden unsere, inuigst- gelicbte theuere Gattin und Mutter, LwuUs SsrwsSork «cd. Adsor. Dies zeigen lieben Freunden uud Lerwandten schwer,erfüllt an Leipzig, den 2. Juni 1887. Wilhelm HermStzorf al» Gatte, Vaul Hermstzorf als Sohn, Wiutergartenstraße 2. Die Beerdigung findet Sonnabend, de» <. Juni, ftüh 8 Uhr von der Leichenhalle des IohanniSsriedhofS au» statt. , L. Ä» 2 Leute 6^2 Lkr 6ou5r. Lallota^e. SoMou-SLä. 7- >nt««tt« m Für Herren v»»8-'/,1u.4-S Udr. Dameo v. 1-1 Ubr täglich. Wannen- n Hausbäser zu ,eder Tages^, 2^ DieuSt.. Donnerst, u. Eonaab.,.'/ '1,11 U. Montag, Mil«».. Freit. v.'/,2-SU Ußß«»««» UR«»aI 8«tznimmd»»«ln NNO Damen: DienSt.,DonnerSt.,Sonuab.',.!». LIL»LL»»R»»U, uns Vollendaü LU . '/.II, Montag. M ^ Mittwoch. Freitag '/,2-S. ^stzItz«»I»Utz1d-Httzsl Sauber u. elegant. Wauuen-Bäder. krhft «aff. Dam»,- « trisch-r-milche vä»er. Blücherftraffe 18. Bedienung, gute Massage. Wichtig skr s . krhstalM. Wasser. """ gewissenhasn . , «tzrnmati»- m«s- UN» Gtcht-Leldende: Moor-Biider von Schmiedeberaer Miueralmoor hergestelt. Sa«»-Bä»er uach Köstritzer Art, elektrische Vider im irisch-römiiche, Bad«. Werter Mntterlan>en»«»«salt, «lleinverkaus. Atzreibnnge» in und außer dem Hanse. k»a«r Dorotheeuftr. 8, vollständig neu restaurirt u. reuov., tügl. geöffnet v. srüh 6 b. Abend« S Uhr. LLÜNUIVLStvÜ», ech'ttterffr.ll. Waunen- n. »iesernadeldamp,.. Einzige sichersteHilse b. RheumatiSm. Erkältuugsleiden «. echwtmm-vasffn 2»'. «nnnüSrkede» ». Wannenbäder von kräh bi» Abend» S Uhr. S»tiseanst.l.n.n. Soanabend: Weiße Bohnen mit Schöpsfl. D. B. Jentsch, v. Schindler. Neue Lettzr. Sbeiseanft.. Zeitzrr Ltr. 13/45. Freitag: Schweines!, u. kartvffelkl. m. Meerretlig. am Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Tie Kronprinzessin hat, wie die »Boss. Zeit." erfährt, Mittwoch über Vas Befinden de» Kronprinzen günstige Nachrichten au« Potsdam gebracht. Nicht zwar ist tanach eine erkennbare Verringerung der Heiferkeit ein» getreten, allein cS ist, waS unter Len obwaltenden Umständen wichtig erscheint, keinerlei Verschlimmerung in dem Zustande des Patienten zn bemerken. Die ausgetretene Wucherung ist noch vorhanden, aber sie hat Dank der äußersten Schonung dcö Halse« nicht zugcnommen. Der Kronprinz sieht bi- aus Weitere», unter Berzichtleistung auf jede laut geführte Unter- hallung, nur seine nächste Umgebung. Da da» Allgemeinbefinden zufriedenstellend ist, so erfreut er sich guter Stimmung und de« vollen Vermögens zu geistiger Beschäftigung. Die Nahrung besteht in theil» flüssigen, theil« breiartigen und weichen Stoffen. Man kört, daß der Kaiser von dem Verlaus der Krai.khcit seine Reise nach Kiel abhängig gemacht Halle, und da die Reis« Donnerstag Nachmittag angetreten wird, so läßt dieser Umstand einen Rückschluß aus da« zufriedenstellende Befinden de« Kronprinzen zu. Auch von dem eingclretenen warmen Weller wird eine vortbeilhastc Einwirkung aus den Zustand erwartet. Ucber die Betheitigung de« Kronprinzen und seiner Gemahlin an den JubiläuniSseierlichkeiten zu Ehren der Königin Victoria fehlt eS noch immer an festen Bestimmungen. Die Wahrscheinlichkeit spricht indeß nicht für den Ausflug nach England, da die Reconvalescenz die jetzt geübte Schonung auf Wochen hinaus nicht eutbehrlich macht. * Fürst Bi-marck leidet fortwährend noch an neural gischen Schmerzen, so daß von einer Bctheiligung an der Kieler Feier definitiv Abstand genommen ist. Zu Anfang künftiger Woche dürfte Fürst Bismarck, ärztlichem Rath folgend, sich aus ungefähr vierzehn Tage nach FriedrichSruh begeben. * Beim Landgericht II. in Berlin ist einer der höchsten Justiz beamten Japan«, der Reichsgericht«»Senats präsident Malsaoka cmgetrcten. Ter japanische Würdenträger, der der deutschen Sprache noch nccht mächtig ist, führt eine» Dolmetscher bei sich, außerdem ist ihm rin Actuar zur Dienst leistung Überwiese» worden. * Die FractionS-Borstände de« Reichstag« haben an die Mitglieder die Ansforderung gerichtet, mit dem Wieder beginn derÄrbeiten möglichst vollzählig sich inBcrli» einzusiiiven, um die Beschlußunsähigleit zu verhüten, durch welche die Session nur verlängert werden würde, da die Negierung sich darüber schlüssig gemachk hat, abgesehen von den Steucr- gesetzen, noch eine Anzahl von Vorlagen unter allen Umständen znin Abschluß bringe» zu lasten. Schon am ersten Sitzung»- lage darf man umfassenden Erörterungen über die abzu ändernde Fahrt der vom Reiche unterstützten Dauipscrlime» eulgegcnschc». * Au» dem Wahlkreise Merseburg-Querfurt wird der „Hall. Ztg." geschrieben: „In einer am lS. Mai u> Schkeuditz abgrhaltencn Versammlung von früheren Ver trauensmännern der deutschsreisinnige» Partei wurde, in Erwägung, daß da« Verhallen der dcutscksrcisinnigcn Partei im Reichstage wie im Landtage die principielle Oppo sition gegen alle Regierungsvorlagen, da« Zusammengehen mit den reichSscindllclien Elementen de« Reichstage» den Beifall der Wähler nicht mehr finden konnte, einstimmig der Beschluß gcsaßt, der nalionalliberalen Partei beizutreten und bei der demnächst stattsiiidenden Neuwahl den Amt-richtcr Ilr. Pirschet zu unlerstnyc». Dieser Beschluß, unterzeichnet von 35 Führer», ist de» Äesmn»ngSgenosten in Stadt und Land durch Eircular niitgelhcilt worden und e« sind bereit« zahlreiche Beitritts erklärungen erfolgt." * An» Stuttgart wird der „Neuen Freien Presse" ge schrieben: Der junge Herzog Albrecht von Württemberg, bekanntlich ein Enkel de» Erzherzog» Albreckl, besuchte kürz lich den Berliner Hof. Die auszclchnendc Ausnahme, welche ,hm dort bereitet wurde, ist hier mit großer Befriedigung bemerkt worden. E» verlautet, daß e« sich ui» eine Ber- bindung de« i»i 22. Lebensjahre sichenden Herzog» mit einer preußischen Prinzessin, unv zwar mit einer Tochter de» deutschen Kronprinzen, handeln soll. Die Ansprüche de» Herzog« Albrecht aus den würltembergischen Thron werden in immer größere Nähe gerückt, und der Wunsch, ihn verheirathct zu sehen, wird um so dringender, als die Aussichten, daß die Ehe de« nächsten Thronerben, de» Prinzcn Wilhelm von Württemberg, mit Ver Prinzessin Charlotte zu Schaumburg-Lippe mit Nachkommen gesegnet wird, nach einer Consultation der Prinzessin bei einen. Würzburger Prosestor immer geringer sich gestalten sollen. Bei einer Ehe de« Herzog« Albrecht kommt aber eine sehr wichtige Frage in Betracht. Der Herzog gehört bekanntlich der katholischen Linie des würltembergischen Fürstenhause» an, und es erscheint de-halb au« StaatSrücksichten nicht nur wünschenSwerth, sondern sogar geboten, daß Garantien geleistet werden, daß die au« der Verbindung de- Herzog« etwa yervor- gchenden Kinder in der evangelische» Religion erzogen werden. Aus da« evangelische Brkenntniß der überwiegenden Mehrheit der würltembergischen Bevölkerung muß ein um so höhere« Gewicht gelegt werden, al« gerade gegenwärtig die con- sessionellrn Gegensätze sich in Württemberg sehr verschärft haben, insbesondere durch da« Erscheinen der Hallenser Broschüren, welche» von protestantisch-orthodoxerSeite ausgehend, wiederholt aus den wachsenden Einfluß der Katholiken in der SlaatSver« Wallung hingrwieseu unv damit viel Slaub ausgewirbell haben. Dazu kommt noch die Haltung des katholischen KleruS den gemischten Ehen gegenüber. Man sieht hieraus, in wie Heiller Weise die Bekenntnißfraqe bei einer Verbindung behandelt sein will. Mit ihrer Siegelung hing die Anwesenheit de« Vater» de« Herzog» Albrecht, des Herzog» Philipp, in Stntlgart, sowie die neulich« Hierherkunst de» katholischen Landr-bischos» vr. Hefele zusammen. Auch die Müller de» Herzogs Albrecht, Herzogin Maria Theresia, wird in den nächsten Tagen hier erwartet. Ob sich die Regelung der Bekenntnißsrage nur aus die Nachkommenschaft de» Herzog» Albrecht oder auch aus ihn selbst erstreckt, entzieht sich einstweilen noch der öffentlichen Beurtheilung. * Aus Pari« wird vom 1. Juni gemeldet: Die gestrige Demonstration für den demissivnirten KriegSmmistcr General Bo »langer aus dem Opernplatze stellt sich al» ein grober Unfug und als großer Scandal dar. Die ganz« Demonstration Halle durckan» keinen gefährlichen Charakter. Die Menge begnügte sich blo» mit Schreien, ohne daß sie zu Tbätlichkeiten geschritten wäre, welche die Polizei zum Ge brauche der Waffe genöthigt hätte Etwa >5,000 Personen, unter denen sich wobt 12,000 harmlose Neugierige befanden, welche die prachtvoll mit Fahnen und Blumen geschmückte und elektrisch beleuchtete Fahnde der großen Oper und die zu dem dort stattsiiidenden Feste vorsahrenden Persönlich keiten sehen wollten, hatten sich auf dem Opernplatze und aus den nahen Boulevards und Straßen eingesunden. Die Po lizei und die Stadt - Gendarmen waren in großen Massen erschienen. In der Menge entstand einige Bewegung, ein zelne Ruse: „Vivo voulanczar!'' worden laut. Da erlheilten die Behörde» den Auftrag zur Räumung de»Platze«, wa« mit großer Raschheit vollzogen tourte. Die schreiende Menge wurde weit in die Avenue de i'Opära zurückgcdrängt, so daß vor dem am Ein gänge dieser Straße liegende» Cercle Mililaire keine Demon stration stattsinden konnte. Ferner wurden die Neugierigen und die Demonstranten, welch Letztere fast ausschließlich au- Studenten bestanden, zu beiden Seiten de« Boulevard de Capucinc» aus da« Trottoir zurückgedrängt. Der Opernplatz war durch starke Kelten Sicherheit-wache von allen Gassen au« abgesperrt. Der Einlaß war nur gegen Vorweisung von Karten gestattet. Während nun aus dem geräumten Platze Militair Spalier machte und sich aus dem Perron ver Oper eine pittoreske Gruppe der Festbesucher sammelte, hörte man von der Avenue de l'Opbra und von de» beiden Seiten de« Boulevards immer stärker werdende» Geschrei, immer mehr anschwellendes ver worrene« Stimmgebrause, Aufschreien unv Johlen und Massen- gesang. Bald wurde die Marseillaise, bald der von dem be kannten VolkSsängcr Paul«» zu Ehren Boulanger'« in den CasL» chantanl« gesungene Gassenhauer „Ln rvvonnnt äo la rvvuo" angcstimmt. * Ein gelegentlicher Pariser Correspondent der „Post" iebt eine interessante Schilderung darüber, wie unter oulanger die geheimen Fond« de« Krieg»« Ministerium« zur Schürunz de« Deutschenhasses nicht nur in Frankreich, sondern auch in Rußland verwendet wurden. Wir entnehmen daran« da« Folgende: Die Empiänglichkeit gewisser französischer Journalisten für eine thatkrästige Beeinfluss»»», wie sie unter dem Kaiserreich« existirl«, ist dieselbe geblieben. Eine kleine Anzahl französischer Zeitungen existirt »och heute unter glänzenden Bedingungen, so z. B. der „Figaro", der jederzeit in der Lage ist. für «ine große Reclame eine entsprechend bedeutend« Summe zu zahlen. Jedenfalls hat das aenannle Blatt, nach dem Urtheile von Sachverständigen, keine Extravacanz begangen, indem eS 12,000 Franken zahlte, um den altersschwachen General LefiS, der bis dahin für einen Ehrenmann gegolten batte, durch Herrn de Ksratry zu veranlassen, Staats- papiere, deren Geheimhaltung seiner Beamteaehre aavertraut worden war, im „Figaro" zu veröffentlichen. . . . Ueber diese gclddnrstigen Scridcnlen hat sich jüngst ein wahrer Goldregen ergaffen. Paul de Eassagnac versichert in der„Autoritö" »nt dem ihn charakterisirenden Freimuth, daß die 4—500.000 Frc». geheimer Fond- des Kriegsministeriums, welche für Spionendicnste i», Kriege rrservirt gehalten werden sollten, eiuschließüch aller Ersparnisse» die unter dem letzten krieg-minister Lainpcnon die respectable Summe von 700,000 Frc». erreicht batte», in jüngster Zeit ausschließlich sür Preßzwecke im In- und Ausland« verwendet und verbraucht worden sind. Unter Denen, die daran profilirt haben, nennt man in erster Linie und ganz allgemein einen bekannten Demo kraten und Pamphletisten, dem sein Deutschendaß und sein Ent husiasmus sür die in Aussicht genommenen Reformen in der Armee die Summe von 160,000 Frcs. eingebracht haben sollen. Unter den ausländischen Blättern, über die sich die kriegS- ministerielle Manna ergossen hat, macht man hier hauptsächlich di« „Nowoje Wremja" namhaft, Ler dakür die Ausgabe zugesallen zu sein scheint, den »Hntransigeant", die „France" und andere fron- zösische Hetzblätter in ihrer Verdächtigung Deutschlands an Rohheit und Verlogenheit womöglich noch zu überbieten! Der Schreiber obiger Zeilen verspricht eventuell weitere Enthüllungen über diese« Thema. Jahresfeier der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig. war, daß oft ein erschreckend hoher Procentsatz derselben, während der Uebersahrt zu Grunde ging. Heute wird die Einrichtung de» .ZwcichendeckeS von Seiten der Behörde gesetzlich und polizeilich ge ordnet »ud überwacht, so daß der Aufentbalt im Zwischendeck wührend der Uebersahrt in gesunbheitücher Beziehung nichts zu wünschen übrig läßt. Auch die Gesetzgebung in Amerika hat sich der Auswanderung immer energischer angenommen und dasür Sorge getragen, daß die Auswanderer bei ihrer Ankunft nicht in die Hände gewissenloser Agenten fallen, sonder» io jeder We>se durch Auskunstertheilung, Arbeitsnachweis, Geldwechsel rc. die nöldige Hilfe finden. Besonders ist es die Einrichtung der 6owminsioner, ok Lwi^rrction, welche in dieser Beziehung sich den Ankommenden als segensreich erweist Herr Pastor Müller schloß einen Vortrag mit dem Hinweis, daß die der Mission zur Ber- ligung stehenden Mittel nicht mit dem stetigen Wachsen der gestellten Ausgabe gleichen Schritt halten, und daß eS wünsche»? Werth sei, daß weitere Kreise als bisher durch Beiträge den guten Zweck, den die Mission verfolgt, unterstützen. Um 7 Uhr Abends Ivurde die allgemeine Bersammluna der Mission-freunde, welche im großen Saale der Centralhalle abgehalten wurde, durch Herrn Superintendent vr. Pank eröffnet. Ter Saal war di» aus den letzten Platz besetzt. Mit dem Gesänge des Liede- „Run preiset Alle Gottes Barmherzigkeit" wurde die Feier «in- geleitct, worauf Herr Missionar Jhlefeld über seine Erfahrungen und Erlebnisse, die er während seiner 12jäbrigeu Thäligkeit unter den Heiden in Indien gesammelt hat, in fesselnder Weise berichtete. Weiter sprach Herr Pastor Hochstetten über die Erfolge deS MissionSwesenS, Herr Missionar Handmann. der bereits 25 Jahre in der indischen Mission gewirkt hat, berichtete ebenfalls über seine Erfahrungen und stellte den dortigen Eingeborenen bezüglich Ihrer Dankbarkeit und Anhänglichkeit eia gutes Zeuguiß aus. T»>nächst sprach einer der jungen Abgeord neten, die in den nächsten Tage» die Reise in ihrem schweren Berufe antreteu, tieseiiipsnndene Abschiedsworte aus, denen er zu gleich Worte deS Danke- auschloß gegen Gott und die Freunde, welche sie in dem Studium zu ihrem Berufe unterstützt haben, mit der Bäte, sie in der weilen Ferne nicht vergessen zu wollen. Herr Superintendent Pank sprach hieraus einige Abschiedsworte an die neu berufene» Miistonac» und Herr Pastor Hölscher fügte als Scheidegrub an die jungM Missionare hinzu: „Christen sehen sich »ie znni letzten Male". rDie würdige und ergreifende Feier, bei welcher nach jeder Ansprache ein Kirchenlied gesungen wurde, fand um '/,11 Uhr mit Gebet und Segen ihren Abschluß. ' II. * Leipzig. 1. Juni. Der Nachmittag brachte im S^ale des reiuShauseS einen recht interessanten, aber leider schwach besuchten Vortrag deS Herrn Pastor Paul Müller au-Hamburg über „die evangelisch.lutherische Aulwanderer-Mission". ESwar ein farbenreiche» Bild, das aber gleichzeilig eine erschreckend große Menge nienschlichcii Elend- und Leiden» zeigte, was der Herr Bor- tragende seuie.l Zuhörern vorsührtc. Iu vier Abschnitten: der Ent schluß und die Vorbereitung zur Auswanderung, die Einschiffung im Hafrn, die Ueocrfahrt und die Aukunst in Amerika, wurde das Tbema beha»delt Dir A»Sw>.nlttr>..ig«misfiou hat eS fiw zur Pflicht gemacht, de,. Auswanderer» nur Rath »od Lhat zur Seit« zu stehen, um dieselben vor der Ausbeutung gewissenloser Personen, denen sie oft iu die Hände fallen, zu bewahren uud bictet d.o Aus wanderern außer dem Schutz vor pecuniären Verluste» am Abend vor der Abreise in der Herberge zur Hcimath durch Abhaltung von Gottes dienst einen geistlichen Trost. ES empfiehlt sich, daß Auswanderer, statt an Agenten, sich vertrauensvoll an die Mission tuenden, welche ihnen jede gewünschte Auskunft ertheilt und die Uebersahrt in der besten und vortheilhastesten We.se vermittelt. Herr Pastor Müller warnte vor der Brnutznng ausländischer Linien, deren Gesellschaften durch übentriebe» wohlseile Fahrpreise den deutschen Linien den Rang ab- zulanseu suche», bei denen aber der deutsche Auswanderer das an scheinend am Fahrgelde Gesparte in den meisten Fälle» aus aiidere Weise doppelt bezahlen muß. Auch sind von den deutschen Linien olle Einrichtungen getroffen, um Verpflegung, Lüftung, Aussicht, Sauberkeit und Ordnung im Zwischendeck in möglichst befriedigender Weise herzuftclleu. Der Herr Vortragende gab im Anschluß hieran eine interessante Zusammenstellung der Zahl der jährlichen Aus- Wanderer mit Hervorhebung des Schwankens dieser Zahl in den verschiedenen Jahren von 1833 bis 1886. Die höchste Ziffer zeigt das Jahr 1867, in welchem von Hamburg au« 163,000 Aus- Wanderer befördert wurden. Ja den siebziger Jahren fiel die Zahl allmälig und betrug dann wieder steigend 1880 134,000 An-wanderer. Bis 1885 machte sich eine weitere RückwärtSbewegung bemerklich und seit dieser Zeit ein beginnendes Steigen. Wöhreud 1885 60,403 Auswanderer sich in Hainburg einschifften, betrug die Zahl derselben 1886 schon wieder 88,»133. Nemerkensw.rth ist v.erbei, daß von dieser letzten Anzabl Passagiere nur 25,714 brutsche Reichsangehörige sind, von denen wieder 19,103 allein ans Preußen solle». 59,131 sind au» anderen europäische» Staaten, vor allem an- Oesterreich und Rußland. Bei Besprechung de- AuseuthatteS im Zwischendeck während der Uebersahrt hob der Herr Vortragende hervor, wie mit der Einsnhriing der Damvilchiffc die sanitoncn Ver- bältnisse sich in bedeutender Wesir verbessert haben, im Gegcniatz zu den Segelschiffen, dir mit einem gewissen Rechte al« „schwiwmeade Särge" bezeichnet »netze», da dir Fürsorge sür die Passagiere riae s, genug» Musik. Neues Theater. Leipzig, 2. Juni. j^De gestrige dritte Ausführung de« Siegfried" war ganz geHsttdt, die bei den ersten Darstellungen de» großartigen Werkes «ewonnenen schönen Eindrücke zu ver stärken und zu ve, vollständigen: sie war eine der besten Wagner- Anssührungen, welche di« Direction Staegemann bisher geboten hat. Infolge -per großen Klarheit der An-sührung — nur die Aussprache der Hauptdarsteller müßte noch schärfer sein —j infolge der gvadezu vollendeten Nebereinstimmung wischen Orchester und sccnischen Vorgängen wurde jene »armonifche Rundung de« Eindrucks erzielt, welcher so an genehm berührt und den Zuhörer auch bei großer Ausdehnung de» vorgcsührten Werkes vor zeitiger Ermüdung bewahrt. Bezüglich der Tempi halte der unermüdlich vorwärt« strebende Capellmeister Herr Mahler einige Veränderungen ein- geführt, deren schöne Wirkung nicht unerwähnt bleiben dacs. Dieselben betrafen zunächst da« in beschleunigterem Zeitmaße erscheinende 1. Vorspiel und dann namentlich die Wotanpartie. Bezüglich der letzteren hatte Herr Mahler in richtiger Er- kenntniß die Declamation de« Sänger« al« bestimmend hin gestellt, unv die breiten Accorde stellten sich diesmal so wenig hindernd der fließenden Declamalion in den Weg, daß man der Feinfühligkeit und Geschicklichkeit de« Dirmenten ausrichtige Bewunderung zollen muß^Zum ersten Mal« trat in der Ervapcirtie Frl. Neuhall^Idie ncuengagirte Altistin, vor unser Publicum. Die Ausführung zeigte in jedem Tone noch merkliche Befangenheit, aber der Eindruck der stimmlichen Beanlagung war sehr günstig. Ueber äußere Erscheinung und Spiel war kein Urtheil zu gewinnen, da bei der Stellung der Erda in ihrer Höhle und dem Verharren in beinahe absoluter Unbeweglichkeit von „Spiel" keine Rede sein kann. An Stelle der erkrankten Frau Moran- Oldeu trat Frau Sthamer-> Andrießen al» Brünn hilde ans und zeigte in jeder Beziehung erhebliche Fort schritte. Die Nuance de« Niederknieen» hatte die Künstlerin beibehalten, aber e« mnß auch heule wieder aus da« Un begründete dieser Auffassung hingewiesen werden. Die Herren Lederer. Perron, Marion und Köhler leisteten auch diesmal wieder des Ausgezeichneten viel, sehr schön gelang auch scenisch da« Meiste, ver beste Beweis, daß man auch in dieser Beziehung am Fortschritte gearbeitet hatte. Wotan erschien auch bei dieser drillen Ausführung in verschiedener Beleuchtung und fehle sich bei den Worten „Hier sitz' ich am Herde" auch diesmal ain Ambo» nieder. Warum beseitigt! man die leicht wegzubringendrn Widersprüche nicht? Die' Aussühruug fand wie ihre beiden Vorgängerinnen enthusiastischen Beifall. M Krause. * Leipzig» 3. Juni. Stadttheater. Frl. Orlanda Riegler tritt am nächsten Sonntag ihr hiesige« Engage ment al» Frau Reich in de» „Lustigen Weibern von Wind sor" an. * Leipzig, 3. Juni. Da« zweite Concert der Zigeuner- Capelle Benczy Ghula in Bonorand's Etablisse ment im Rosenthale ist beute Abend 8 Uhr und zwar bei ungünstiger Witterung im Saale. nL. Leipzig, L Juni. Die ungarische Zigeuner kapelle, die durch die Trefflichkeit ibrer Leistungen so rasch die Aufmerksamkeit unsere« inusikatischen Publicum« aus sich gelenkt hat und rege zu halten versteht, spielte gestern bei „Bonorand" vor einem zahlreichen Auditorium Da« reich haltige Programm brachte neben ungarischen Compositionen und 2 älteren Ouvertüren, von denen zrne zuu>. „Troubadour" eigentlich eine frei« Phantasie über bekannte Tbemen au- dicser Zigeuneroper ist (denn Verdi setvst läßt seinen „Troubadour" nicht mit einer Ouvertüre, jondera mit einigen keiuesweg« schönen Paukeuwirbeln beginnen), auch moderne Tanzmusik, die ganz unvergleichlich schön ge spielt wurde. Die Beschwingtbeit. da« Fener und die Präcision, mit welcher z. B. Millöcker'» „Carlottawalzer" oder der „Schatzwalzer" (aus dem „Zigeunerbarou") lebendig ins Gehör traten, waren von so sortrrißender Wirmag, daß man diesen allbekannten Tanzweisen mit breit genießender Aufmerksamkeit folgte, daß selbst der ernste Musiker, der zu den herb-strengen Formen der klassischen Muse mit Be geisterung cniporblickt, von dem Zauber der scherzenden und lachenden Terpsichore sich berücken ließ. Herr Benczv glänzte mit seiner Phantasie über ungarische Lieder wiederum al» brillanter Geiger, der fein Instrument mit seltener Au»- druckssähigkcit beherrscht; der Csardas, mit dem die Phantasie schloß, inußte wiederholt werden. In Herrn Ille« besitzt die Capelle einen tüchtigen Cellisten. Soweit da« gespielte Solo, da» sich durchaus m langsamen Zeitmaßen bewegte, ein Urtheil aus die Technik de« Spieler« gestattet, so verfügt Herr Ille« über eine schöne Cantilene und eine solide Applicatur. Von zwei >m magharischen Geiste gehaltenen Tänzen erhielt und verdiente die Polka „älpesck rürsäi' ihrer reizenden Melodie wegen reichen Beifall. In einem Chmbalsolo zeigte sich Herr Balok abermal» al« Meister seine« Instrumente«: hier war die eiaenthümlicbe Harmonik der magyarischen Musik von ergreifender Wirkung. Mit fabelhafter Geschicklichkeit spielte Herr Balok die „Friska" und nach stürmischem Beifall eine wildbewegte Zugabe. Der großartige Raköczy-Marsch schloß da« Programm effectvoll ab; auch diese« „Rebellenlied" mußte wiederholt werden. * Bon den deutschen Pianosortesabriken ist di« hervor ragendste die Firma Juliu« Blüthner. Sie ist, wo ei die Beschickung von Ausstellungen galt, immer muthig voran- geaangen. Die A uSzeichnungen, welche Herr Conimerzien- rath Blüthner seit zwanzig Jahren aus Ausstellungen sich errungen hat, waren stet» die höchsten. Er erhielt Medaille», erste Preise, Ehrendiplome 1865 in Erfurt, 1867 in Pari«. l8V7 in Chemnitz, 1870 in Cassel, 187S in Wien, 1876 in Philadelphia, 1877 in Puebla, 1880 in Sidocy, I88l in Melbourne, 1883 in Amsterdam — auf den letztgenannten Ausstellungen sogar doppelt für Flügel und Pianinos. Schon 1885 wurde die Fertigstellung des 25,000. Instrumente» ge feiert. Leipzig kann in der That stolz sein, die größt« Pianc- sortesabrik Europa» zu besitzen, und es ist sehr ersreutich, daß diese Thalsache auch auswärts rückhaltSlo» anerkannt wird. Reudnitz, 31. Mat. Zu Ehren des hier layenden kantore«. und Organisten-vereinS der Krrishauptmaunschaft Leipzig veranstaltete Herr Lantor Schütze heute Nachmittag 5 Uhr ein Kirchenconcert. welches trotz de- herrlichen Pfingstwetlers, da» Niel« in« Freie ge- lockt, doch noch ziemlich gut besucht war. Die Glauznnoimero diele« LoncerteS waren die 3 Orgelvorträge (von Bach, Rheinberger u,.d Merkel) des Herrn Psaonstiehl, der mit gewohnter Meisterschaft sich seiner Ausgabe entledigte. Der Rendnitzer Kirche »chor erfreute durch 3 geistliche Gelänge, die in trefflicher Weise vorgetragrn wurden und vou denen besonders die 3 letzteren von M. HanpNnaim und E. Schütze (Dirigent de- LhoreS) eine erhebende Wirkung bei den Zuhörern hcrvorbrachtcn. Frl. M. Löwe sang zwei Arien (von Händel uud Cherubim) mit lüchtig geschulter, sympathischer Stimme und Herr M. Holder brachte mit seinem schönen Organ zwei Nccitative und Arien (an» Haydn'S Schöpfung und Mendel, loh»'» Elia») zum Lortrag. In angenedmer Weise erfuhr da« Progranim eine Bereicherung durch den Lortrag zweier Streich quartette von Haydn uud Kullack, die von de» Herren Kleist, Mohrmann, Müller und Lange in sehr gelungener We se vor- getragen wurden. Mit sichtbarer Befriedigung schieden die an- wesenden Gäste and Lonccribesuchrr aus unserem schönen Gotte», h-use. —g. * Die früher auch in Leipzig beifällig aufgetretene begabte Violinistin Charlotte Deiner ist am 25. Mai in LugoS (Ungarn) »ach langen schweren Leiden verstorben. * Marerlla Sembrich ist vou ihren Kuustreisen nach Dresden zurückgekehrt» um daselbst ihre Ferien zu verbringen. * ES ist nun bestimmt, daß im königl. Opernhausezu Ber lin untrr Mitwirkung des Herrn AlbertNiemann und der Dame» Rosa Sucher uud Katharina Klaftky Wagner'» „Tristan und Jiolde", „Walküre" und „Siegfried" zur Aufführung gelangen werden; zu diesen Werken gesellen sich, wie die„Tgl. Rdjch." erfahrt, noch „Die Meistersinger", toelche unter Leitung de- Herrn Proiessor Schröder und Mitwirkung de» Tenoristen Hanschmana in der Rolle de» „Walther Stolziug" ebenfalls noch im Lause dieses Monats zur Darstellung kommen. — Die zweite Berliner Gastrolle de» Fräulein Hieb ler wird die Alice to Meyerbeer'S „Robert der Teuset" srin. Diese Oper gelaugt bei diesem Anlaß iu dieser Saison zum ersten Male zur Aufführung. * Rubin steig schreibt gegenwärtig eine neue Oper, deren Sujet der russischen Geschichte entnommen ist. * Bezüglich der Oper, an der Jos. VrahmS, wie gemeldet, gegcnwäriiq arbeitet, wird dem „Hamb. Lorr." noch berichtet: Der Stoff zu der Oper ist dem reizenden romantischen Lustspiele Gozzi'S „Da- laute Gehcimniß" entnommen, und die Bearbeitung de- Text- buche» rührt von I. L. Widman», dem Verfasser deS vortrefflichen Librettos zu Götz' Oper „Der Widerlpänstigen Zähmung", her. Der merkwürdige Titel de» Gozzc schc» Stückes rechtfertigt sich »isosern, al» die darin die Hauptrollen spielenden Liebenden (eine Hofdame uad eia Lavalier) in Gcgenwarl der Herzogin — welche gleichfalls in Letztere» verliebt ist — und de- ganzen Hole- ihre Geheimuiffe laut anstauschcn, ohne daß einer von de» Amoesendea eine Ahnung davor» hat. Sie beginnen nämlich jede sür die ganze Gesellschaft acltrude VerSzeile mit den einzelnen Worte» des Satzes, den sie sich sagen wollen. Alio ähnlich wie bei einem Aktostichon die Anfangs buchstaben der Zeilen ein Wort bilde», so werden hier die Anfang», wucte zu Lätzen zuiammen gelesen. Durch da» ganze Stück gehl ein t,cwiffer Zug ritterlicher Grazie, und da» mag wohl den Lomvonisten LcS anniulhtrollca (scchSstimmigen) „DalellicdeS" bei der Wahl der „lauten GeheiiniWseS" besonder- beeinflußt haben. Gegenwärtig westl Brahm« a« Dhuuer See, woselbst sich auch sein literarischer Mitarbeiter Widman» befindet. vertchttgimz Zu dem gestrigen Referat über „Orpheus in der Unterwelt" wird mir nachträglich mitgetheil», daß die Venu» nicht Frl, Scherenberg, sonder» Frl. v. Rom ber g ge. sungen habe. Da ich Frl. Echerenberg bisher im Bereich« meiner Lverettenkritik überhaupt »och nicht begegnet bin, s« ist diese Ver- Wechselung erklärlich. Ich muß aber meiner Verwunderung darütrr Ausdruck gebe», daß in solchen Fällen, wo kleinere Rollen plötzlich eine andere Besetzung erfahren, die Direction den Weg zur Kritik nicht z« staden weiß und ihr solche nachträgliche Inter, pellatione» erspart. Nicht einmal dir im Hause verkaufte» Theater- zettel registrirte« die Berindernng. Bei dem häufige» Wechsel im Personal kann «an ad» ««der von der Kritik, noch vom Public,», verlangen, daß sie anch dir Repräftntante, des Chor» nnd der kleinen Solopartiea kenne». Hermann Pit»,
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