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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188706054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-05
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1887
- Autor
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Vrscbeiut täglich früh 6V, Uhr. f.rdaction und LkPetiti«» JohanneSgass« 8. SprrchllunSkn der Nrdarlisn: Bormittags 10—13 Uhr. Nachmittag- 5—K Uhr. .I.n » iünac->>e -.».-trudln vl«n»1ncht» «acht sch tcr Nrtoc»«» «ich» rertisdüch. Annahme »er für tzie »Lchftsol,«»»« -lummer bestimmte» Anlerate aa ->«it>r»ta„e» dt« 8 Uhr Nachmittag», ,-nr«»»- und Feittagr» kräh bi«'/,VUbr. z« dkll Filialkn für Zns.-Ännahme: ttt» Ulrm«, Unwersitätsstrabe 1. LauiS LSsche. Lslharinenstr. 28 part. o. KönigSplatz 7, nur b>« '/.S Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage Äboiiiitinciitsprriü viertel). 4'/, Hü mcl. Bnngerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Vtt. Jede einzelne Nummer 20 P' Belegexemplar 10 Ps. Gebühren siir Extrabeilagen (in Dageblalt-Format gesalzt) ohne Postbesörderung 00 Ml. mit Postbesörderung 70 Mk. Znsrrale «»gespaltene Petitzeile 20 Pf. «Urögere Lchriste» laut uns. Preisverzeichnis!. Tabellarischer u. Zissernsatz nach höher« Tarif. Urclamr» unter dem Redacti onsstrich die 4gespalt. Zeile 50Pi., vor denFamil ien Nachrichten die Ogespaltene Zeile t» Ps. Inserate sind stets an die Epprvition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung >>raon»»u>ran>lo oder durch Past- Nachnahme. 15K. Torrntag den 5. Juni 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. ötSentlilhe Sikung der Stadtverordneten Mittwoch, den 8. Juni 1887. Abend» «»/, Uhr, tm Laote der I. Bürgerschule. TageSorv nuug: I. Wahl von 5 Mitgliedern dcS Collegium» und S Sach» verständigen in de» gemischte» Ausschuß wegen AuSsiiidig» inachung eine» geeigneten Platze» für daS SiegeSkeiikmal bez.Bericht de» Oekonomie-, Bau- und FiuanzanSschusseS hierüber. II. Bericht de» OekonoinieauSschussc» über: a. Regulirung der Fußwege am Barsußberge; d. theilweisen Erlaß einer von Herrn Maurermeister Hartung verwirkten Eonveiitionalstrase. UI. Bericht des Schul-, Bau-, Oekonomie» und Finanz- auvschussc» über Errichtung eine» neuen Gebäuoe» für die städtische Gewerbeschule.' IV. Bericht des Finanzausschusses über: a. Gewährung eine» Beitrages für die hier abzuhalteude Versammlung de» Verein» Deutscher Ingenieure; d. Erstattung von Miclh» zinsen an die 3 Diaconen und den Küster an der Nicolai- kirche; o. Gewährung freien EintriltS in da» Museum an Zahltagen für die Mitglieder de» Leipziger Kunst- verein» und die Angehörigen der Inhaber von Faniilien- karten; 6. Gewährung einer Gabe an den Verein der deutschen NeichSangehörigen rur Unterstützung hilfe bedürftiger Landsleute in Warschau; o. Rechnung über anlheilige. dem Museum au» der Stiftung sür die Stadt Leipzig zntommende Zinsen; k. Rechnungen über 6 ver schiedene Legate silr da» Museum. Btkmnklllllchllug, die Revision der Wahlliste» für die LandtaFS- wahle» betreffend. Die Landtags-Wahllisten, welche nach der Bestimmung in ß. 2t Lc» Wahlgesetzes vom 3. Deccmbcr 1868 im Monat >>U!,i eine» jeden Jahre» einer Revision zu unlcrwerscn smd, liegen vom 1. bi» 4. und k. bi- 9. Juni diese» Jahre» im Sladthausr, Obstmarkl3, II. Stock. Zimmer lv5, an jed:m Tage von Vormittag- 8 —12 Uhr und Nachmittag- 2 — 0 Uhr, zur Einsichlnahme sür die Vclbeiligten an». Den Anträgen aus Ausnahme in die Wahlliste oder Streichung solcher Personen, denen da? Wahlrecht nicht zn- sleht, sind die Nachweise der Wahlsähigkcit, beziehentlich lc» Mangels der Wahlberechtigung bcizusügen. Hierbei machen wir jedoch besonder» darauf aufmerksam, «aß die Liste der in de« III. Wahlkreise der Stadt Leipzig, in welchem in diesem Jahre eine Gtizanzniigswahl stattjiisinden hat, stimmbe rechtigten Personen demnächst einer Umarbeitung unter zogen und vor dem noch bekannt zu gebenden Wahltcrmine nochmals sieben Tage zur Einsichtnahme a»S- gelrgt wird. Leipzig, am 3l. Mai 1887. Der Rath der Stadt Leipzig vr. Gcorgi. Clanß. AusWcibllllg. Die Herstellung der Maurerarbeiten, sowie der Zimmer» "rbeicen am Neubau de» Forsthauses Vnrgaue, in der Nähe de» Bahnhofes Leutzsch, soll vergeben werden. Beringungen und Unlcrlagen sür diese Arbeiten können im Naihsbanamt — Hvchbauvcrwaltung, RalhhauS. Ik. Ober geschoß. Zimmer Nr. 5. gegen Erlegung von 1.00 ./k für die Maurerarbeiten und 0.75 sür die Zimmerarbeiten ent nommen, auch die Zeichnungen dort eingesche» werken. Die Gebote sind versiegelt und mit der Ausscbrist: „Maurerarbeiten — bez. Zimmerarbeiten — am Neubau de» Forsthauses Burganc" bi» zum 13. Juni c.. Bormittags 10 Uhr an der oben be- zcichiielcn Stelle srankirt einzureichen. Der Ralh behält sich die Auswahl unter de» Bewerbern oder die Ablehnung sämmtstcher Angebote vor. Leipzig, den 28. Mai 1887. Der Math der Stadt Leipzig. De. Georgi. Krcl>chmer. Bekanntmachung. Wegen ASphaltirung der Westseite de» Marktes muß ein Theil tc» sür die angrenzenden Marklstänke bestimmten Platze» zur Ablagerung von Baumaterialien rc. verwende! werde». Wir habe» deshalb beschlossen, die Marktstande sür Vlumengartnerei von Montag de» 0 dieses MonatS ab wahrend cer Dauer der AsphnItiruiigS Arbeilen uns bis aui Weitere» vom Marktplätze weg nach dem Naschmarkt zu verlege«, den hierdurch gewonnenen Raum aber den zur Zeit ans der Westseite de» Markt«» bc- sinblichen Verkäufern von Marktwaaren anzuweisen. Den Betheiligten wird die» hiermit zur öffentlichen Kcnnt- u ß gebracht, mit dem Bemerken, daß den Anordnungen Misere», gegenwärtig mit der Handhabung der Marktpolizei Kanstragtcu Inspektor» Rentsch unweigerlich Folge zu leisten ist. Leipzig, am 2. Juni 1887. Der Nath der Stadt Leipzig. IX. 3753. Vr. Georgi. Wiltsch, Ass. Bekanntmachung. Der von der Lagerhos-Benvaltung am 15. Avril 1880 unter M. 92199 oi,»gestellte Lagerschein über von der Firma Miller Sk Wachsiuuttz in Leipzig ausgelagerte 8 Fässer Wein, gezeichnet 3ki8äv^°' * di» 8, gewogen 2351 Lilogr., ist abhanden ge- kemmea. vir sardern den Inhaber de» Lagerschein« »ns» sich mit demselben binnen S Monaten und spätesten« bi« zu« 8. Ault 1887 bei Verlust jegliche, Anspruch« an die Lagerhof-Veewaltnug l, der Lagerhos-Expeditto» »u melden. Lrsvlgt «eine Meldung, so wird der Lager,chein für erlösche« ,,d «Wirts«, erklärt «d et, ae»er Lagert»«!, ousgesertigt werden. ce'f,'g. de» 1. «pell 1A7. 8«^rt«s »er ««atzt Lritzzi«. »ethe^ Bekanntmachung. Unter Hinweis auf die Vorschriften deS Reick»-- JmpfgesetzcS vom 8. April 1874 und «ach MaH- gabe der hierzu erlaffcneu königlich sächsischen Ausführungs-Verordnung vom 20. Marz I87S machen wir hierdurch Folgendes bekannt» 1) Die Stadt Leipzig bildet einen selbstständigen Imps- brzirk. sür welche» der Slavtwunkarzt Herr IIi-. I»vck. Wilhelm Eonrad Blasi, König-straffe 8, II., at» Impsarzt und Herr Ibr. Schcllcnberg, Bahn» hofstrasic IO, al» kesse» Assistent vcipflichiet sind. 2) Das Jmpfloeal benndrt sich in der Central halle — Kaisersaal — (Eingang Centralstr. 2). 3) Daselbst sinken die öffentlichen Impfungen von l»er ansbälllichen Kinder» in der Zeit vom II. Mai bi- einschliksilich IO. Juli und vom 17. August biS einschlicszlich 28. September diese-Jahre», und zwar b,S aus Weitere« an fedem Millwoch von V»3 bi» 5 Uhr Nachmittags, unentgeltlich statt. Daselbst sind auch die Impflinge an dem bei der Jmpsung näher zu bestimmenden Tage zur Revision vorzustellc». 4) Im Laufe dieses Jahre» find der Impfung zu unterziehen: I. diejenigen Kinder, u. welche im Jahre l88K geboren worden. d. welche in den Jahren l874 bi« 1885 geboren sind und bi« zum Jahre 1888 der Jmpspflicht noch nicht voll ständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft); II. diejenigen Zöglinge öffentlicher Lehraustaltcn und Privat- schulen, u. welche im Jahre 1875 geboren sind, b. welche in den Jahre» >863 bi» l874 geboren sind und bi« zum Jahre 1888 der Impspflicht noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos wiebergcimpst oder wegen Krankheit nicht wievcrgeimpsl). 5) Alle kiesige» Einwohner sind berechtigt, ihre, wie 4 unter I, und b bemerkt, impspflichtiaen Kinder dort (Kaiscrsaal der Cenlralhalle) nurntgeltlich impfen zu lassen. 6) Für jede» Kind, welche« zur Jmpsung gebracht wird, iss gleichzeitig ein Zettel zu übergebe», aus welchem -käme, Geburtsjahr und Geburtstag de- Kinde-, sowie Name, Stand und Wohnung de- Vater-, Pflege vater- oder Vormunde-, beziehentlich der Mntter oder Pflegemutter denNlch vrrzrichnel ist. 7) Die Eltern der im lausenden Jahre impspflichtigen Kinder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Beiwar nung vor den im tz. 11 Abs. 2 de» Jmpfgesetze» angedrohtcn, biS zu SV .-e in Geld oder I Tagen Haft ansteigende» Strafen aufgesorkcrl, mit ihren Kindern in den anbcranmlen Impf- beziehentlich Nevisio»ötcr»iinc>i belnis» der Impfung und ihrer Eonlrole zu erscheinen oder die Befreiung von der Jmpspflicht durch ärztliche Zeugnisse hier »achzuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Imps- und RevisivuStermine zur Wiederimpfung, beziehentlich Eonlrole der oben unter Ila und d gedachleu impfpflichtigen Zöglinge wird an die Schiilvorstehcr besondere Weisung ergehen. 9) Diejenigen Eller». Pfle.,ecltcrir und Bormt'indcr aber, welche ihre im Jahre 1881 »upspfliäitigcn Kinder und Pflege befohlenen. wie ihnen sreigestelli ist, durch Privatärzte der Impfung unterziehen lassen wollen, werden hierdurch aufgesordert, bi» längsten- zum IO. September 1887 die erforderlichen Impsungen aussührcu zu lasse», sowie die vor- geschriebenen Bescheinigungen darüber, daß vw Jmpsung be ziehentlich Micberimpsuiig erfolgt oder au« einem gesetzliche» Grunde unlerbliebc» ist, in rer Jmpseifpedttiv» im Stadthause, Obstmarkt I, IS. Stock, Zimmer Nr. IIS, vcezulegeu. wldrigensalt» sie nach erfolgloser amllicher Aufforderung zur Nachholung de» Impscnlassens bi» Schluß de» JabreS Geldstrafe biS zu SO Mark oder Haft biö zu I Tagen :» gewärtigen haben würden. 10) AuS Familien und Hausern^ in denen an steckende Krankheiten, wie Masern, Keuchhusten, DiphtheritiS, Scharlach, Nvse u. s. w. bestehe», darf ein impfpflichtigeü Kind in keinem Falle in daS Jmpfloeal gebracht werden. Leipzig, am 25. April 1887. Der Nath der Stadt Leipzig. VIII d 493. vr. Georgi. Fröhlich. Vekannlunichung. Der diesjährige Leipziger Wollmarkt wird am tv. und 17. Juni aus dem Fleischerplatze Hierselbst ab- gehaltcn; e» kann jedoch die Ansuhre unb Auslegung der Wolle in hergebrachter Weise bereits am 15. Juni erfolgen. Maschinen und Geräthe, welche Beziehung zur Landivirth- schast und zur Wollproduction haben, können während des Wolliiiarklc» daselbst in der Näh: der Waagebure, so weit Play vorhanden ist, ausgestellt werten. Leipzig, den 9. Mai 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. VekaiiiltMllchlUlg. Montag, den «. diese» MonatS, wird mit der ASphaltirung der westlichen Fahrstraße des Markte begonnen werde». ES wird daher der genannte Straßentbeil von dem an gegebenen Tage ab sür allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 2. 2u»i ld87. IX 3753 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilstch. Ass. MamitmiichlUlg. Ls hat Herr Nenlirr Eduard Prell-ErckeuS uns die Summe von SOS 82 als de» Betrag, welcher von ihm seiner Zeit für den Eintritt in die Kramer-Innung bezahlt und ihm jetzt bei Auslösung derselben wieder restituirl worden ist, mit der Bestimmung übergeben, daß dieselbe zu Badr-Unterstützungen verwendet werden möge. Mit dem Ausdrucke unsere« herzlichsten Danke« bringen Wir die« hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, den 28. Mai >887. Da- Armrndirertorium. 4.8. 347.-^ Ludwig-Wolf. Iahl. Bekanntmachung. Die Zimmer-, Maurer» und Eleiiimetzarbeiten sür Börse und Ncbengebäude des Schlacht- unb ViehhoseS sind vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber deshalb hierdurch ihrer Offerten eiilbmiden. Leipzig, den 26. Mai 1887. . 2896 Der Nath der Stadt Leipzig. 671 vr. Gcorgi. Elchvr,»«. Bekanntmachung^ Alls sein Ansuchen ist Herr Johann Friedrich Ehre» gvtt Helm, Vr f>l>il, Schulb.reclor, Bahnhcist.aßc l7. II.. au» dein von ibm bisher bekleideten Amte eines Aruieiipslegerü im 43. Distrikte entlassen worden. Wir sprechen ihm hier mit unseren Dank sür die unserem Armcnwesen gewährte Mitwirkung aus. r. Leipzig, Len 27. Mai >887. DaS Armendirectorinm. X. k 323. Ludwig-Wots. A. Bukliolz-Auction. Montag, den U. Juni o., sollen im Forstreviere Eounewitz von Bormitiaa» 9 Uhr an die aus der Wasser- rcguliiungslinie am Schlcustiger Wege ausbcreilelc» Nutzhölzer, alS: ca. 86 Stück Eicken- B 23 B Buchen« B 5 B Linden- B 3l B Nüstcrn« O B K5 2 B B Eschen- Ahorn- Ntitzklötzo, » 41 B Ellern« B 4 B Maßlwlder- - 2 B Apjelbaum- 1 B Birken- sowie - 90 - Eicheii-Schirrhülzer und S 10 s Rnstcrn-Slvirrhölzer unter den im Termine an Ort und Stelle auShängcnden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an den Meist bietenden verkauf! werten. Zusammenkunft: An der Flulhrinne auf dem Schleußigcr Wege. Leipzig, am 26. Mai 1887. DcS RathS Forst-Deputation. l. und II. 8tLii1tl8(di6 I^ortI)itduuA8- 8t;liulo für Knaben. vor It« orülxunis ä>>, Herr» 8ti,«ttr.itlio<i !>»-. IKantlL halber lullt älo»tuir, <Ie» l». «1. U., «er Unterricht aus. velprlis, «Ivu 4. ckunt 1887. plliielimaun. vr. 8toerl. Bekanntmachung^ Infolge freiwillige» Abiaiigs des derzeitigen Inhaber« kommt hier am 1. Juli <r. die 6. Ichnlziuaiinstrllr zur Erledigung. Gelialt 850 pro auno, welcher sich bei zusriedenstellende» Leistungen von drei zu drei Jahren um 100 ,/t bis zum Maximal, gestalte von 1050 erhöht, und außerdem 75 jährlich Lc- kle>du»g»geld. Gccigucte Bewerber wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen bis ;»m 12. dis. Mts. lei dem Unterzeichneten Gruiciuderathe eiureichrli. Plagwitz bei Leipzig, am 3. Juni 1887. Ter t-ri»ci»dkrath. Uhlig. Gmd.-B. Bram-, M- und vichmarkt zu Liebertwvlkwitz Mittwoch, den 15. Juni 1887. Abgabe» werden nicht erhoben. Lrr 18e»iri»drrath. Dyck. Nichtamtlicher Theil. Die türkisch-englische Uebereinkunst wegen Egyptens. An der Uebercinkunst, welche jüngst in Konstantinopel Wege» der Zukunft Egyptens unterzeichnet worden ist, erscheint nur da« Eine von Bedeutung, daß England sich entschlossen hat. einen wen» auch sehr vcrciausuiirteu Endtermin sür die Räumung EgYPlenS von den eugiischrn Truppen zu setzen. Im klebrigen bleibt Alle« beim Alten: Der Suezcanal wird im Friede» wie >m Kriege neutral erklärt, Egyplcn bleibt der Türkei tributpflichtig und sür den Fall, daß Unord nungen enlslehen. sollen türkische und engliswe Truppe» aus schließlich zum Einsckreileu berechtigt sein. Nach dem ganzen bisherigen Verlaus der egypliichcn Angelegenheit war eine andere Regelung de« Bethällnisseö zwischen England und der Türkei gar nicht zu erwarten, es sei denn, Laß England Egyplcn al« sein durch Eroberung gewonnenes Eigentstu», betrachtet und deshalb überhaupt Unterhandlungen wegen der Räumung Egyptens von der Hand gewiesen hätte. Die Türkei ist also durch die Ucbereinkunf't bestimmt nicht in eine schlechtere Lage versetzt Worten, im Gegenlbeil ist ihr jetzt wenigstens die Hoff nung eröffnet, daß England seine Truppen dereinst a»S Egypten zurückzichcn wird. In diesem Sinne saßt auch die englische Presse den Sachverhalt aus, indem sic sich sehr ungehalten darüber äußert, daß die Regierung an die Türkei so »»»ölhige und wichtige Zugeständnisse gemacht habe, England durste nach der Stimme der öffentlichen Meinung diese« Lande» rin solche» Zugeständniß auch nicht einmal bedingungsweise mache». Wie lautet aber die Bedingung, an welche die englische Regierung die Räumung Egypleii» geknüpft hat? Rach der Uebereinknnsl werden die englischen Truppen Egypten binnen drei Jahren ver lassen, vorausgesetzt, daß die» ohne Wagniß und Gesastr sür die Sicherheit Egvpten» geschehe» kann. Darüber zu befinde», ob die Lage zur Räumung angethan ist oder nicht, steht nur England zu und e» ist klar, daß England sich mit seinem Urtheil nicht beeilen wird. Der Sudan wird wohl auch in drei Jahren kaum so weit beruhigt sein, daß von dieser Seile jede Gefahr al» ausgeschlossen anzusehen iss, und dann ist dem »fall bi» zum Jahr« 1890 noch großer Spielraum gc- sscn, die ver-ültaiss« sieg« dann vielleicht sür Egvpten und die Türkei weit ungünstiger al« heute, und sür alle Fälle ist England die Oberaufsicht Uber die egyylische Armee aus zwei wcilere Iabre Vorbehalte». Die ganze Ilcberciiikunst steht ans so »»sicherer Grundlage, baß man meine» sollte, die Türkei habe weder Ursache, sich über den Abschluß b.sonder» zu freue», »och andere Mächte könnte» daran Anstoß nehmen. Und doch ist Rußland mit der Uchcreiukunst iu hohem Grade unznirietcn. Man lese, wa» die russische »St. Petersburger Zeilung- iu dem Vertrage sagt. Dieselbe schreibt u. A.: »Rußland !än» sich nicht damit cinvcrstaildeii erklären, daß daS Recht, Truppen läng» des Snezcaual» anöznsetzc», ausschließlich Leu an der U'bereinknnst betheiligteu Mächten, b. h. genau ge nommen England allem zugestandcn werde... Mit diesem Schrill betritt die Pforte einen Weg, welcher von der russi- bcn Politik keinesfalls gcbflligl werden kann.- DaS Blatt giebl als Grund seiner Mißbilligung a», daß die abschüssige Bahn cer Zngcsläncnisse die Tn>lei dazu führen könnte. Eng land die Bewachung Lcr Dardanellen anznvertrauen. Der Türkei müsse in Erinnerung gebracht werden, daß, wenn ie nicht in der Lage sei. die Forderungen England» zurück zuweisen, Rußland genvlliigt werden könne, sich sür die England gcmachlc» Zngesiänduisse selbst zu entschädigen. ES habe eine Zeit gegeben, da sehr einflußreiche Politiker aus die Möglichkeit anspietlen, Bulgarien Rußland zu überant worte», falls Rußland in eine Uebergabc EgYPlenS an England willigte. Die Verhältnisse hatten sich ander« gestaltet. Die Türkei aber, welche sich nicht entschließe» könne, die Be wachung de» Zuganges ;»m Schwarzen Meere a» Rußland zu überlassen, habe nicht da» Recht, den Suezcanal unlcr England» Schutz zu stellen und au» Egypten ein Bollwerk englischer Henschast in dem Rußland so naheliegenden Osten zu schassen. DaS ist einmal wieder ein Stück russischer Politik, wie e» charakteristischer nicht leicht gesunden werden kann. Nach den Aenßerunaen der russischen »St. Petersburger Zeitung" sollte man glauben, daß die Türkei sich in unbestrittenem Besitz Egypten» und de» Suezcanal» befände und daß e» lediglich von ihrem Belieben abhinge, England de» Zugang zum Äuez- canal zu verschließe», während doch in Wahrheit die Ueber- cittkunsl nur den schon jetzt bestehende» Zustand am Suezcanal ciusach bestätigt mit der Einschränkung, daß England siH unter Umständen bereit finden lassen will, Egypten binnen drei Jahren zu räume». Rußland hall «S aber in seinem Interesse sür angemessen, der Türkei volle HandlungSsreihcit bezüglich Egyplcn« und de» Suezcanal» nnzudichlen, einrig und allein zu dem Zweck, um daraus Nutzanwendungen für Bulgarien ziehen zu können. Die russische „St. Petersburger Zciiung", welche halbamtlichen Eharakler hat, neun! Bulgarien als den Preis sür die Zustimmung Rußland» zu der englisch-türtische» Uebercinkunst wegen Egypten» natürlich nicht im Ernst, denn daß eine solche Bcranstaltung »jemals die Zustimmung der Garanticinächle ober auch »ür England« finden könnte, dessen ist sich da« russische Blatt sehr wohl bewußt, aber e» benutzt die Gelegenheit, »m dem Acrgcr über die Berfahrcnheit der bulgarischen Frage Lust zu machen. Wie alle durchgreifenden Bcränderungcn in den Beriehungen der Türkei zu den übrigen europäischen Machten, so bedarf auch die englisch-türkische Uebercinkunst der Bestätigung durch die Mächte, diese würbe aber niemals zu erreichen sein, wenn sich die anderen Großmächte ans denselben Standpunct stellen wollte», wie Rußland. Da die Dinge aber so liegen, so wird kaum etwas Andere« übrig bleiben, alS den Zustand in Egypten so sorlbcstehe» zu lassen, wie er gcaenwärtlg ist. ES rst kein Zweifel, baß Rußland entschlossen ist, so lange gegen alle Ber- änderunge» in dem Verhältnis; der Türkei zu den Mächten,wie e« durch den Berliner Frieden geschaffen ist, sein Belo cinzulegcii.biS man ihm seinen Willen in Bulgarien thut, da» ist eine sehr bedenkliche Sache, aber man darf sich de» Thatsachcn nicht verschließen; die bulgarische Frage wird so lange eine offene bleiben und gleich ikr die egyvlische und noch so manche andere, die >», Lause der Zeit austaucht, bis Rußland Gelegenheit findet, seinen Willen zur Thal zu machen. Die Schlußfolgerungen, welche sich daran» ergebe», liegen aus der Hand. Europa kann während dieser wahrscheinlich sehr langen Zeit niemals zu wirklicher Ruhe kommen, Oesterrcich-Ungärn »ins; stet» gerüstet sein, sich gegen Ucberraschungen von russi scher Seite zu schützen und dieselbe Unruhe wird aus der ganzen Ballanbalbinscl herrsche». England wird sich vergeb lich bemühen, den Grenzstrcil wegen Afghanistan zu Ende zu führen und auch i» Westenropa werden sich die Folgen diese» Zustande« zeigen. Rußland weiß da» Alle« sehr wohl, aber gerade deshalb, weil ibm die Tragweite seiner Politik in Bulgarien bewußt ist, hält c» an derselbe» hartnäckig scsi. Es fragt sich, wie lange Rußland die Geduld Europas aus die Probe stelle» wird, den» ein Nachgcbcn ist von keiner Seile z» erwarten. Nur durch schwere innere Wirrnisse könnte Rußland genöthigt werde», seinen ErobernngSplänen Schranken zu setzen, und leider fehlt c» nicht an Anzeichen, daß solche Umwälzungen bevorsschen. Tie Unziisriedenheit, welche in vielen Gegenden Rußland« herrscht, insbesondere in Polen und in den Osiseeproviiizcn, erhall durch verkehrte RegiernngSmaßregcl» immer neue 'Nahrung und wenn sich die russische Regierung nicht zu radikalen Reformen nach allen Richlungcn bin entschließt, dann ist ein Ende mit Schrecken kaum abzuwenden. England bat durch sein gewalllbäkigcs Verfahren in Eiyplen »n Jahre 1882 große Schuld ans sich gclarc», aber Rußlands Oricnlpotilck ist noch bei Weitem verderblicher und eine stete Bedrohung der Ruhe Europa». * Leipzig. 5. Juni 1887. * Im Anschluß a» die ve» der „Norddeutschen All. gemeine» Zeitung" reprvdncirlc Kungebung der Hoben Pforte, welche die Veslü'schen Mittbeilunaen über die Mission de» Herr» v. Radowitz in PeterSourg im Jahre l875 als „vurchauü erlogen" bezeichnet und al» einen Beitrag zur Geschichte de» Ursprungs kcö damalige» KriegSlärmS, wird dem genannten Blatte von unterrichteter Seite geschrieben: Die Fabel, daß Herr v. Radowitz im Februar 1875 nach Petersburg gekommen sei. um wegen de- Verhalten» Rußlands im Falle eine« Krieges mit Frankreich zu jondiren, ist vom Fürsten Gorijchakom erfunden worden» der in der Wahl de» Herrn v. Ra dowitz zum Vertreter de« erkrankten deutschen Notschalter» in St Petersburg einen mehr persönlich als volitiikd gegen ihn ge- richteten Schachziig erblickte. Fürst Gortschakow. der damals, nach seiner Ansicht, noch auf der Höhe seines politischen Könnens stand, hatte sich durch dtplomottiche Formlosigkeit eine Lectwu zugezogea,
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