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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188706071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-07
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1887
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Erscheint täglich stütz 6'/, Uhr. Nkdartion und Lrprditiou JohauneSgaffe 8. APrrchkunVril drr Kedartioa: vormittag- 10—19 Uhr. Nachmittag- 5—6 Uhr. I»I d Nuckt.d« rt»,^u>d«rr M-nuicrchtk «L-l s- du RidLM»» »ich« vcrou>riuj. >»»«tz«e »er für dt» nSchftf-lsrude Nummer bestimmten Inserate an S«che»ta>t« bl« S Uhr Nachmittag». anGaan» un» Festtagen früh bis '/,S Uhr. Za den /ilialeo für 2ns.-Annahme: Ott« Ule««, UniversitätSstraße 1. >- L«uiS Lösche» ffathattnenstr. 23 pari. u. König-Platz 7, nur bis '/,3 Uhr. riMM. Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschöstsvcrkchr. Auflage IS,?» Abonnrmrnlspreis viertelj. incl. Bringerloha 5, Mk., durch bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nunu» Belegexemplar 10 Pf. Gebühre» für Extrabcilaa («n Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbeiördcrring 60 Mk. mit Pvstbcsörderuug 70 Mk. -o Inserate stgespaltene Petitzeile 20 ^ Gröbere Schrillen laut uns. Prersvcrzeichni. Tabellarischer u. Zisfcrasav nach höhcrm Tarif.» Nrclamrn unter dem Redactionsstrich die 4gespalt. Zeile 50Pf., vor denFaunliennachrichtcil die »»gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die trrpcdition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xraonuinoranda oder durch Post- Nachnahme. H 158. Dienstag den 7. Juni 1887. 81. Jahrgang Amtlicher Theil. von Mittwoch, de« 8. dss. MtS. an sollen die Irbeilea zur Macadamisirung de- Hintere« Theiles deS Dösever Weges wieder begonnen werden. Während der Dauer derselben (etwa 2 Wochen) bleibt der bezeichnete Weg von der Droschken-Eiusahrt zum Bayerischen Babnhos bi» zur Ein- sahrt in da» Fabrikgrundstück der Herren Schmier», Werner L Stein für allen Fährverkehr gesperrt, und wird letzerer einstweilen auf die alte Verbindungsbahn nach dem Windmühlenwege zu verwiesen. Leipzig, den 3. Juni 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 3747. I)r Georgi. Wtlisch, Ass. Städtische Sparcaffe beleiht Wertpapiere unter günstige« Bedingungen. Leipzig, den 20. Januar 1887. Die Sparcaffen-Depntattoa. Nutz- und Vrenicholj-Auction. Mittwoch, den 8. Juni sollen von Vormittags S Uhr an die im Forstreviere Connewitz aus der Wasser- regnlirullgslinie am SchlenHiger Wege ausbereitelen Nutz- und Brennhölzer, alS: ca. 2 Raummeter Eichen-Nntzfcheite, - 70 » EiÄen-Brennschette, » 100 Hausen starker Abraum, « 35 » Eichen - Stangen - Schlagretstig (Langhaufen) und - SO Bund Dornen, nuter den im Termine öffentlich auShängende» Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung au den Meistbietenden ver knust werden. Zusammenkunft: an der Fluthrinne aus dem Schleuß,ger Wege. Leipzig, am 26. Mai 1887. DeS Raths sforstdeputation. AirbMIs -Beklmuimachilns. Seltohle» wurden hier erstatte«« Anzeige zusotae: l) ein verschloshner alter hellbraunlederncr Netse-Noffcr mit L Riemen, 3 Schlössern und gelben Metallbeschlägen, darin ei» brauner Wtuterkberzirher, ein schwarzer SammqarnroS. div Leltwäsche, eine Collection seiner Patentbleististe niit Fabrik marke „O. ca. 18 Muster geschnitzier H-lzarttkel. als Vla- litrcS. EckctagdreS rc. mit und ohne Spiegel, ein neues gopir- bnch und verschiedene vrlesschaften, aus der Hausflur in Nr. 5 der Corolinenftraße. von, 27. April bis 26. vor. MtS.; r> 4 RechnnngSbncher des Credit- und Lparbauk-Vereins zu Leipzig, sämmllich aus den Namen „Uattlmoi" lauirnd, Nr. 17S2 über 177.25 ^l. Nr. 5983 über 396.50 Nr. 5486 über 10.15 .a und Rr. 5485 ^ über 39.20 -st. aus einer Wohnung i» Nr. 7 der Hohen Straße, seit 15. vor. Mts.; 5) eine goldene kleingriedrige Halskette mit goldenem ovalen Medaillon, darin männliche und weibliche Photographie, aus einer kodnung in Nr. 2 der Humboldtstrabe, am 25. vor. Mts.; I) eine silberne Cyiindrrnhr mit Goldrand und Secunde, so wie der Gravirung ,.Ollo Thirme in Wurzen" aus der Euvetle, an der Uhr eine kurze Talinigliederkette mit Larabinerhakcn, aus eiukm Souterrainraume des Panorama-Restaurants, am 3l. vor. MiS.: ä) eine kleine goldene Dauieu-Nemontolruhr, Rückseite mit Wappen und kranzarijger Vcrzirrung, goldenen Zeigern seiner ver bogen) mit Diamantsplittern, an der Uhr eine schwarze Glieder kette mit ebens. Medaill-N, ferner ein schwarzledernes Porte monnaie niit weißem Büael, enthaltend 1 S ^ und ein altes preußiichcS 3-Pfeiiiiigstück, endlich S weißleinene Taschentücher mit Monogramm „L. Ll.", auS einer Wohnung in Nr. 7 der Tauchaer Straße, am 31. vor. Mts. Vormittags; 6) ein Kinderwagen, graubraun gestrichen und broncirt, mit blougestrichenem Gestell, schwarzer Wachsluchplane und grünen Vor« hingen, darin ein Deckbett mit roth« und weißcarrirtem Ueberzug und blau« und weißgesireistem Inlett, ein Kapskisse» mit einem roth« und weißcarrirten und einem weiße» llederzug, sowie gram »nd rolhgekreistem Inlett, eia Unterbett mit roth« und weiß gekreistem Inlett, ei» grauleinener Strohsack, eine grümvollene WigenSkckc mit starker dunkelgrüner Schnur, ein Paar Kinder- strnnipse und eine WachStnchunterlagr» vor Nr. 1 de» Gewand« gäßcheiis, am 31. vor. Mir. Nachmittags; 7) eia dunkle» MaiinS-Aackct, prüngetupft. mit einer Reihe übersponncner Knöpse und schwarzem Futter, in den Taschen 2 roth und weiße Taschentücher, davon eins „k. 8." gezeichnet, aus einer Wohnung in Nr. 35 des NcukirchhosS, an«4. dss. Mis. Vormittags; 8) ein getragener Taillen-Wiiiterübkrzieher von dunkelblauem geriesten Sloss mit schwarzem Sammetkragen und ebensolchem Woll- oilossultcr im Schoos; und rothgeslreisiem Aermelsulter, sowie 2 Reiben schwarz übersvonnenen Knöpseo, aus dem Gastlocale einer Herberge in Nr. 8 der Klostergasse, am 4. dss. MIS. früh; S) 2 Zommcrüberziehrr, ziemlich neu, dunkelgrün, mit und ohae Sammetkragen, mit schwarzem Wollallassutler. einer mit teilchenhcnkel und gestopfter Stelle an der linken äußeren Tasche, eiarr mit braunen Hornknöpsen, verdeckter Batterie und Stoffhcnkcl, i» den Taschen ein Paar grüne Glacötzandschuhe, aus dem Tanz jaule der Tonbolle, Elsterstraße 12, in verflossener Nacht; 1V) -rei Kopfkissen, eins mit blau- und weißgestreistem und zwei mit roth« und weißgestreistem Ueberzug, a»S einer Wohnung «» Nr 23 der Großen Fleischergaste, seit 1. dss. MtS.; II) ein Winterüberzieher. dunkelbraun, getragen, mlt bräun sichern Sammetkragen, einer Reih« Ichwarzüberspoaneaer Knöpse mit vrrdeckler Batterie, «in Jacke», dunkel, rotkcorrirt, ziemlich neu, mit zwei Reihen Hornknöpsen und dunklem Futter, ein Paar ge. trogene dunkle Staffbose«, rolhcarrirt, mit gelbem Bundsutter, in den Holenknövsea und Henkeln der erster«» Gegenständ« die Firma ..Lettkalrl's linear, Leiprig", auS einer verschlossenen Wohnung in Nr. 85 der Wesistraße, am 5. di». MtS. Nachmittag- mittelst Rach- schlniselS. Snvaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder den Thäter sind ungesäumt bei »nserer Lrimtnal ll bl Heilung zur Anzeige z» brmgen. Leipzig. am S. Juni 1887. Ta» Poltzei-Nmt »er Stabt Letpztp Bretschnetder. K. ällkl'iktl'tll In Folge Erweiterung der Gasbeleuchluag sind VUItlljlUs. der Unterzeichneten Gemeindeverwaltung circa 25 Straften - Lellaternen mit Holzsüulen und »«Helfer»»« Arme» mit Verzierungen zu verkamen. Die Laternen mit Zu« bebör iowohl als auch die Säulen sind erst vor zwei Jahren aus testest, worden. Rkflertantea wollen sich an den Unterzeichneten Lemeiaderath »»den. Eutritzsch, am 3. Juni 1887. »er «e»ei,».rath. ThomaS, Gemeiude«Borst. Ayt-Sesnch. In Folge des bercil» am 1b. d. M, erfolgenden Wegzug» de- hiesigeu einzigen Arztes nach Berlin macht sich die auderweite Niederlastnag eine« pra««»lrten Arzte« (verhelrathet wenigsten« erwünscht) hierorts möglichst sofort, spätesten« am 1. Juli d. I. nolhwendig. Der hiesige Ort — Station der Themnitz-Aue-Adorser Eisenbahn — zählt 3300 Einwohner und ist von vielen wohlhabenden Dörfern umgeben, während die nächsten Aerzte je über 2 Stunden entfernt wohnen; rS ist daher einem rührigen und gewissenhasten Arzte Gelegenheit zu einer gullohnendeu Praxi- gegeben. Außerdem aber bezieh« der hiesige Arzt solgende Fixa: 900 ^ll StaatSzuschiiß, mindesten- 1700 aus der OrtSkrankcneasse, einer eingeschriebenen Hilsscasse, einer BetriebScasse und zweier Gemeindekrankencassen und 120 ^l als hiesiger Armenarzt, während die jährlichen Impfungen im Jmpsbezirke 4—500 euttragen. Bewerbungen »m diese Fixa resp. um die Arzislelle wolle mau unter Beifügung von ApprobationS« schein und ettvaiger Empsehlungeo möglichst umgehend, spätesten» aber bi- 20, dss. hierher richten. Weitere Auskunft erlheilen aus Erfordern der Unterzeichnete und der königl. Herr Bezirk-arzl 0r. Fickert in Oelsnip i./L. Schöner! i./sachsen, den 5. Juni 1887. Ter Sta»tge«rin»erattz. Leuthold,« Bürgermeister, Nichtamtlicher Theil. Frankreich und Deutschland. Da» Bcrhältniß der beiden Nachbarreiche Frankreich und Dcnlschland ist durch den Amtsantritt deS neuen Ministeriums in sofern verbessert worden, al» der Hauplstcin dcS Anstoßes für die Fortdauer leidlicher Beziehungen, Boulanger, beseitigt worden ist, aber groß ist der Unterschieb zwischen sonst und jetzt nicht, «S sei denn, daß sich die bisher »och sehr schwan« kende und verworrene Lage befestigt und klärt. Der Theil der Linken, welcher dem Ministerium Rouvicr seine Unter stützung gewährt, kan» VaS nur thun, wenn der neue KriegS- ministcr die Wege dcS Vorgängers weiter wandelt und die von demselben begonnenen Reformen zu Ende führt. Wir baben gesehen, daß General Ferron sogleich bei seinem erste» Auftreten in der Kammer sick> als Anhänger der dreijährigen Dienstzeit und der gleichen Dieustpslichl Aller bekannte, also der wesentlichsten Bestimmungen de« Boulangcr'schen Reform« enlwursS. Ferroiz ist zwar mit einige» Emzeldeitcn dieser Reform nickt einverstanden, aber die FriedcuS- präsenz der Armee genügt ihm noch nicht und er trifft bereits Anstalten, um die Worte seines Armee befehls: .Jeder meiner Tage wird der Vermehrung der Slrcitkräsle zur Berlheidigung Frankreichs »nd der Republik gewidmet sein", zur That werden zu lasse». Cr wirb dcmnächst der Kammer den Plan zur Errichtung von vier neuen Cavallcrie-Regimentern vorlegcn, weil däs die Vermehrung der Cavallcrie bestimmendc Kapitel dcS Armec- gesetzes erst im Herbst zur Beralhung kommen könne und nach der „Republique Fra»;aise" ist er auch entschlossen, die von Boulanger angeregte Mvbiliürung eines AriiicceorpS auS- zusühre». Auch äußerlich sucht er sich mit General Bou« langer gut zu stelle», denn er hat ihm bereits ein Com« mando angcbotcn. Durch diesen Eifer für die Armec- rcsorm und durch das augenscheinliche Streben, niil Boulanger in gulein Einvernehmen zu bleibe», entzieht Ferron Le» Feinde» deS neuen Ministeriums de» Boden sür Angrisfe n»d Hetzereien »nd deshalb ist seine Haltung zweckmäßig; cS »st jedoch für Deutschland nicht erkennbar, wie viel davon aus eigene Rechnung deS neuen KriegSuiinisterS kommt, und wie viel durch den Wunsch seine Erklärung findet, dein Ministerium die Amtsführung überhaupt zu ermöglichen. Nouvier verfolgt unzwciselhast die gleiche Taktik, wie sei» Verhallen gegenüber dem Anträge deS Bischofs Freppel, die Beralhung dcS MilitairgesetzeS bis zur nächsten Session z» vertage», bewiese» hat. Er bekäuipste den Antrag unlpr Hinweis aus das Pro gramm der Negierung, welches sich für Beralhung dcS Gesetz enlwursS in dieser Session ausgesprochen habe, und fugte hinzu, daß die Negierung sich bei dissem Vorschläge von Rück sichten ans die Interesse» und die Ehre dcö Vaterlandes habe leiten lasten. Demgemäß verwarf denn auch die Kammer den Antrag Frcppel'ö mit 446 gegen 60 Stimmen, also mit sehr großer Mehrheit. Im Grunde genommen scheint ahex die Stimmung für die sofortige Inangriffnahme der Armcercfvrm durchaus nicht günstig zu sein, sonst würde nicht sogleich bei Beginn der allgemeinen Beralhung der Depulirte Marlimprcy die Bor« läge übereilt genannt und behauptet haben, daß die Zeit zur Einbringung schlecht gewählt sei. da man keine Sicherheit habe, daß eine lange Periode der Ruhe komme» werde, »»> Da» wieder auszubaucn, wa» ma» ciiircißen wolle. Ma» wird durch diese Rede an die Bedenken erinnert, welche baö »Journal des DöbatS" gegen die Armeereform gellend ge- macktt hat, und die Eröffnung deS KriegSuiinisterS, daß der die Vermehrung der Cavallerie betreffende Abschnitt de» Ge setze« erst im Herbst zur Beralhung kommen könne, spricht auch nicht dafür, daß er die Reform beschleunigen will. Es macht fast den Eindruck, als ob Kammer und Regierung nach Borwänden suchte», uni die Reform binauszuschiebe». Leider ist die Ursache der Unlust, a» di« Reform der Armee heran- zulrelen, nickt i» der herrschenden Friedensliebe, sondern in der Besorgniß zu suchen, daß die Reform vor Ausbruch de» Krieges nicht zu Ende zu führen sei. Ob das MaSke ist, hinter welcher sich andere Wünsche und Erwägungen ver bergen, ist schwer zu ermiltel»; den einzigen Anhalt, wie ein Theil der Kammer gesonnen ist, gewähren die Preßsiimmen. Eine derselben erscheint sehr beachlenSwerlh. und da» ist die der .Auloritö", eine» neuen Organ» Castagnac'S. E» werbe» darin die Gründe auSeinanbergesetzt, ans welchen die Rechte sich für Unterstützung deS Ministeriums Nouvier ent schieden habe. Da» Cabinet babe laut erklärt, daß eS bei Ausführung dcS Gesetze» zur Verweltlichung der Schule an Herausforderung verzichte» wolle und daraus habe die Rechte eine loyale Antwort geben müsten. Sie habe nickt durch Eigensinn die Verantwortung für daS furchtbare .morgen" aus sich laden können, welche- den Triuniphalor Boulanger ,»rückgeführt und den Sieg der Demagogie gebracht hätte. Der Krieg mit dem AuSlande und der Bürgerkrieg wären die enlsetziiche» Folgen gewesen, und dazu bade sich die Rechte nicht cnlschlicßrn können. Was Castagnac sagt, klingt I sehr wahrscheinlich; in der That war Alles in Frage I gestellt, wenn drr Antrag Julien, welcher da» Mi- > nisterium Rouvirr zu stürzen bestimmt war, zur Annahme gelangt wäre, und di. Rechte hat turch ^ Ministerium» unendlich viel mehr ^er a> N-°>ü« lü, Ln! "»L au» persönlichen Inleres^n Allel N I -reeve. WaS ailt den Radikalen Frankreich, wa» Ruh 0 7se"h.Äst"°T.'ktt« SL7s»nLch""V^ LL'LLL» die Monarchisten lehnten den Bund mit de» Radikalen av.we ihnen die Regierung der g-mäßisttenRepublikauers^ deWH sahrl Frankreich» dienlicher erscheint alS ein radicaleSMinisteriu . welche- °." <w-, »"> D,n>>chl-n° -ns «'L'-.; Denn dieser Krieg war allerdings ", sehr drohende Rahe g ruck» m-»n auck nickl so. wie e» Clcmcnceau m drr „Justier darzststellen beliebt, daß nur der Rückzug D«ulschlandS .n der Angelegenheit Schnäbele'S den Frieden gerettet habe, sondrrn A Boulanger nicht den E.nfluß besaß, welchen man ihm zuschrieb, und weil die Einsicht ubttwog. daß Fraukreich Deulschlaud militairisch nicht gewachsen e^^ ' welche hinter Boulanger stand, hat sicherlich Alle» ausgebolcl um die Tinge aus die Spitze zu treiben, und Clemenceau wäre trotz seiucr vorgeblichen Friedensliebe ganz damit em« verstanden gewesen, wenn die Baracken belegt und der Krieg erklärt worven wäre. Di- Freilassung Schnäbel- S hätte den zum Kriege entschlossene» Frankreich nicht genügt, aus d e Ausführung seines Enlschluss-S Verzicht zu «4«^- »ur unmittelbar vor dem entscheidenden Schritt vor den Folgen zurück, sonst wäre e» ander« gekommen. DaS Miuisleriul» Nouvier bildet den Abschluß der Krisis, welche Europa seit einem halben Jahre beunruhigt hat; die Abstimmung vom 3l.Mai hat wenigsten« da« Gute gehabt, daß sie die Lage geklärt und die wahren Absichten der Parle, Boulanger zu Tage gefördert hat. Wen» die Hoffnungen, welche noch am 31. Mai bestanden, nickt ausgegelen wäre», würden die Parteien nicht mit Bekenntnisse» bervortreten. ww von Seiten der Radikale» und äußersten Linken geschehen ist. Nouvier hat den richtigen Ton angeschlagen, ui» die Krisis zur Entscheidung zu bringen, und jetzt, nachdem eS ihm gelungen ist, eine wen» auch nur kleine republikanische Mehrheit z» gewinnen, kann er sich getrost auch in Zukunjt aus die Rechte stütze», er Vars eS nur nicht sagen, daß ihm die von dieser Seile kommendcHilfe willkommen ist. DicRechte istvorläusigzufrietc»« gestellt durch die Vollziehung de« Bruche» zwischen den ge mäßigte» und den radikale» Republikanern und verspricht sich davon offenbar Früchte für die Stärkung des coiiservalivcn Gedankens; ihr weilercS Ziel besteht in der Wiederausricktung des nationalen Neichlhums. der Eintracht der Wohlgesinnten gegen die Demagogie im Innern und gegenüber de» Drohungen dcS Auslandes Nalürlick verzichten auch die Anhänger der Monarchie nicht aus de» Nnchekrieg gegen Deutschland, aber sie Hallen die Zeit dazu noch nicht für gekommen, sie wollen Frankreich erst stnauzicll und mililoirisch aus die Höhe bringen, welche dazu erforderlich ist. Deutschland kann damit zu frieden sein, wenn die seit dem 3l. Mai eiugeleitelc Wendung an Bestand gewinnt, dam, wird wenigstens der Fricte wieder für eine Reihe von Jahren erhalten. * Leipzig 7. Juni 1887. * Der Kaiser, welchen die Fahrt nach Kiel dock mehr angestrengt zu habe» scheint, als man nack den ossiciellc» Angaben glauben durfte, war am Sonntag so ermüdet, daß er sich veranlaßt sah, die Fabrt nach Liegnitz, zu seinem Jubiläum als Csics deS 7. Regiments, die um 1 Uhr erfolge» sollte, auszugebcn. — lieber da» Befinden de» hohen Herrn meldet die „Post" vom Sonntag: Se. Majestät der Kaiser, Merhöchstwclcher heute Nachmittag zur Iubiläuuisseier beim KoaigS-Grenadie,«Regiment nach Lirgnitz zu reise» gedachte, süblte sich einer Unpäßlichkeit Wege» veranlaßt, die Reise am heutigen Vormittage wieder aiifziigebcn. Nachmittags 12'/« Uhr zeigte sich Sc. Majestät der Kaiser beim Vorbeimärsche der Wache vom Fenster an« den. Publicum, welches ihn enthusiastisch begrüßte. In, Lause des Vormittag- hatte Se. Majestät der Kaiser einige NegierungS-Angelegenheiten erledigt und Vorträge entgegen, genommen. Mittags statleie Se. königl. Hoheit der Prinz Wilhelm Merhöchstdemselbei, und der Frau Großherzogin von Bade» im königlichen Palais Besuche ab; das Diner »ahmen Se. Majestät der Kaiser und die Großherzogin von Baden Nachmittags gcni'insam ein. Am gestrigen Nachmittage hatte Se. Majestät auch noch längere Zeit mit dem Thes deS CivilcabinetS. Wirkt. Geheimen Rath von Wilniowski, gearbeitet. Den Abend über verblieb ANerhöchstderlelbe m seine», Aibeiisziinmer. Um 9 Uhr erschienen dann der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sachsen-Meinungen und der Prinz und die Prinzrssin Friedrich von Hohenzollern im königlichen Palais, ui» gemeinsam mit Seiner Majestät dem Kaiser und Ihrer königliche, Hohr,, der Frau Großherzogin von Baden den Idee einzunehmen Dem Vernehmen „ach dürste Sc. Majestät der Kaiser diesen Somm-r leine Cur« und Badereisen am l8. d. M. anlrete» und sich wie all inhrlich zunächst aus elwa 5 bi- 6 Wochen wieder nach Bad Emi t°'at dann auch in diesem Jahre wieder der gewöhn liche Aufenthalt in Gastein. In Folge der veränderten Dispositionen ist der commnndirende General de« V. ArmeecoipS. General-Lieutenant Freiherr v vn Meer scheidt-Hiillessem, mit der Vertretung dcS Kaisers bei der Jubiläumsfeier des KölttgS-Grenadirr-RegliiieuIS Skr 7 beauftragt. solgende Auszeichnungen verliehe» l) de.» Vice-Abiittral und Ches der Marinestation der Osl- see v Blanc den Stern zum Kronenorden 2. Claffe. 2) dem Obersten und Commandeur des S-ebataillonS v. Norme« den Rvlhen Ablcrorben 3. Classe mit der Schleife, 3) de.» Cap, °rd"en Ha'e"c°pita,n v. Levetzow den Kronen orden 3. Classe. 4) dem Cvrvettencapitain und AuSrüslnnaS- director der Wcrsl Kiel Schwarzlose den Kroncnorden 3. Elaste, Lordellencap.,am Fotz. Commandantcn der „Pommerama . und dem Cap,lai„lleule»ant Donner. 2. Adju- 4 Dass" Ostl«. den Rochen Ablrrorden . " . 7 Jakre ^.^^dkrcin, welcher nunmebr ? Jahre Bestandes ausweiscn kann, bat am zweiten VnnaO, "nfereS RnchsralhS nahmen an der Versammlung Theik Ter Obmann deS CcntralauSschusscS. vr. Weitlos. begrüßte die An wesenden, und namentlich auch den Viccbnrgermeistcr von Wien. vr. Prix, dessen Erscheinen bezeugt, daß Wie» noch deutsch sei. uud nicht nur deulsche Baukunst und daö dculschc Lied pflege. Dr. Prix bestätigte in seiner Ankwortrede, daß da» deutsche Wien an allen Freude» und Leiden des deutsche» Volke» theilnchme, und drückte den Wunsch aus. ein gütige» Geschick möge unfern StaiiiiiieSgeiiosscu die für ihre Arbeiten uöthige Einigkeit gewähre». In seiner Bericht erstattuiig erklärte nun l)r. Weiklos zunächst, der Verein habe im verflossenen Jahre seine Kraftprobe bestanden n»d Svndcrbestrcbungcn und Spaltungen >>» eigene» Lager glücklich überwunden. Unter großem Beifall schloß er diese erfreu liche» Mittheilungen. Der Zahlmeister vr. Maresch entrollte odann ein Bild gedeihlichsten Wirken» des Verein». Die Gcsammteinnahmeu betrugen im letzte» Jahre 293,247 fl., d. h. 12.358 fl- mehr als im Vorjahre, wodurch nicht dloS die Unterhaltung der älteren Anstalten, sondern auch die Errichtung neuer möglich wurde. Außer den bestehenden 35 BereinSschuleu in Böhmen, Mähren, Schlesien. Galizien, Steiermark und Kram wurden 3 neue in Böhmen und Mähren gegründet, und zu den 4 l Bercins-Kindergärlcii kamen weitere 7 m Böhme», Mähren und Krain. Achnlich ist das Ver hältnis bei den unterstützte» Schulen und Kindergärten, beim Einsühren einzelner UnterstützungSzweige an fremden Schule», den Bibliotheken. Gehaltszulagen und Ehrengaben für Lehrer. Die Zahl der Ortsgruppen (unter denen 88 weibliche) beläuft sich jetzt aus N74. diejenige der Mitglieder aus 120,000. Abg. von Krau» schilderte sodann in packender Weise die Zu stände in den gemischt sprachlichen Gegenden. Der Vereinö- leiluna wurde Entlastung erlheilt und in die Vercinöleilung die citherigen Mitglieder derselben wicdergewählt. Die Hauplsest- lichkeit, welche auS Anlaß dieser Versammlung veranstaltet wurde, fand im Nathhause statt. * Wie auö Wien yemeldel wird, werden unmittelbar nach Beendigung der diesjährigen Waffeniibungcn im Zu- ainmenhanqe i»»t der wie alljährlich auch Heuer stattsindendeir Ablösung emcS TheilcS der im OccupationS-Gebietc ichendcn Truppen solgende GarnisonSWechsel stattstuden: Infanterie-Regiment Nr. 6 (Sarajevo) nach Pest. Nr 2l (Riva) nach CaSlau, Nr. 23 (Pest) nach Sarajevo, Nr. 24 (Wien) nach Tulln. Nr 30 (Tulln) nach Plevlje. Nr. 3l (Wien) nach Hermannstadt, Nr. 42 (Theresienstadt) nach Riva, Nr. 50 iCarlsrurg) n>ch Wie», Nr. 55 (Plevlje) nach Wien, Nr. 6l (Triest) nach Pols, Nr. 62 (Gör,) nach CarlSburg. Nr. 74 lKöuiggrätz) nach Theresienstadt, Nr. 82 (Hermannstadt) »ach Triest, Nr. 97 (Pola) nach Görz^ Ferner auS dem OccupationS- Gcbiele: Feldjäger-Bataillon Nr. 2l (Sarajevo) nach Wie». Feldjägcr-Balaillo» Nr. 29 (D. Tuzla) nach Iglo, dann je ein Bataillon der Jnsrillterit-Ncgimeiikcr Nr. 5, 30 und 63; dagegen in VaS OccupalionSgcbiet je ein Bataillon der In« änteric-Rcgimenter Nr. 4. 25, 3l, 34 und 62. — Husarcn- Ncgiiiieut Nr. 4 (Cwglüv) kommt nach Thercsiopel, Nr. 7 (Fliiiskirchc») »ach Czeglüd, Nr. 10 (M- Thercsiopel) nach Fuilskirchen. * In Oesterreich-Nngarn läuft mit dem Jahre l889 die zehnjährige Periode ab, für welche die grundlegenden Be stimmungen des Wehrgesetzes bewilligt wurden. Wie die „Neue Freie Presse" erfährt, haben im NcichS-KriegSministerium bereit» seit geraumer Zeit Beratbungen über die Erneuerung de» WehrgesetzeS stattgesuiiden, welche sich namentlich mit jene» Bestimmungen der Wchrversassung beschäftigten, be züglich deren solche praktische Erfahrungen Vorlagen, die eine Abändernng oder Verbesserung a>S wüiischeußwcrlh erscheinen lasse». DaS Ergebnis dieser Berrithiingen ist die Ausarbeitung eines Wehrgcsetz Entwurfes, welcher zahlreiche Modifikationen an dem bestehenden Wehrgesctze auswcist. Im Sinne deS AuSgleichögcsetzcö wird dieser Entwurf noch einen Gegenstand der Verhandlung deS KricgSini»isIeriui»S mit Len beiden Negierungen bilden, ehe diese dessen Einbringung und Ver- trciung in den gesetzgebenden Kvrperschaslen übernehmen. * Nach einer Meldung der „Politischen Corrcspvndenz" auS London haben England und die Türkei bis zur Stunde den Mächten noch keinerlei Mitlheilimg über die englisch-türkische Convention, betreffend Egypten, zugchen lassen. ES ist auch zwischen den Mächten bisher keine Verständigung darüber erfolgt, in welcher Weise, nach geschehener Mitthcilung der Convention, die Prüfung und evenlnelle Sanction der letzteren vorzunchmen sei. Allgemein und andauernd herrscht aber die Meinung vor. daß für diesen Zweck der Modus der Abhaltung einer europäische» Conscrenz nicht gewählt werde» wird — Zur Sache wird der „Poli tischen Corresondcnz" auS Paris geschrieben: Die englisch-lürkis che Convent ion betressciidEgyPlen lildrt andauernd emc» Mel erörterten Gesprächsstoff der politischen Kreise. Die Eonveniion muß entsprechend dem Vülkerrcclstc der Eaiirtwn Europas unlerbceilet werden. D>e Perlrägc von 184l und 1856 öestchcu sür Egypten nach wie vor zu Kraft. Das englische Cab,net Kot denn auch vor allen andere» erklärt, daß die Bezielningcn zwilchen Egypten und dem Sultan, sowie den europäischen Mächte» ohne ein gemeinsames europäisches Einvernehmen keine Aciiverung crsahrcn dürsen. Die Londoner Consercnz im Jahre 1871 hat den gleichen Grundsatz betreffs de- Schwarzen Meeres anerkannt. l878 sortierte Lord Beaconssteld unter Androhung eines Kriegrs, daß der Vertrag von San Stesano dem Berliner Longrcsse vorgelegt werbe. Gegenwärtig zirht aber England in Egypten auS und c>», als ob cS irgend welche besondere Rechte bezüglich dieses Landes hätte. Die Mächte habe» England niemals irgend rin Mandat betreffs Egyptens er« theilt, wie z. P. Oesterreich-Unaarn ein solche- belresfs Bosniens »nd drr Herzegowina erhallen hat. Die Mehrzahl der Mächte hat sich sogar in eine», ganz entgegengesetzten Sinne geäußert. Der wahre Zweck der rnglisch-lürkischen Convention ist die Befestigung der illegalen Stellung Englands in Eoypien durch einen Rechlstitel. Nun erheben sich aber gegen die Bestimmungen der Convention zahlreiche Ein« Wendungen. Einzelne Bestimmungen erscheinen als unvereinbar mit dem von England i» Konstantinopcl im Jahre 1882 Unterzeichneten k'rvtoeols ,lv <Iö,ivterv»«oment. Nach der neue» Convention wird die Bkurtbeilung der Opportunität der RLuiining Egyptens ausschließlich Kein Ecmeffkli Englands überlassen. Man erinnere sich aber, wie streng England in» Jahre 1873 von Rußland die Einhaltung der Räiimungssrist bezüglich Bulgarien« gefordert hat. Die Convention wird, so lange sie die Sanction Europas nicht erhält, wcrthloZ bleibe» und Niemanden binden. Frankreich wird im Vereine mit den anderen Großmächten zu prüfen haben, welche Abänderungen an der Tonvenlio» vörzunehmea wären. * Wie au» Konstantinopel gemeldet wird, sind die Erwiderungen der Mächte aus die Circularnote der »Pforte, betreffend die bulgarische Frage, nicht in Form I von schriftlichen Noten erfolgt, sondern eS haben die Cabincle > ihren Stantpunct in mündlichen Erklärungen zum Au-Hruck ' bringen lassen.
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