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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188706094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-09
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1887
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Nachmittag« 5—6 Uhr. «, » M«.»»« «tizet^-dtn Vtan-Ienxt« ««cht sich Nr»«cti«« «»cht verbindlich. die! kl«»a»»e »er f»r »lr «ächsts«l^,»e N»»«re »efti««»e„ Inserate an Vochkutagrn »i» S Uhr Nachmittag». »uSaan- unhArsttagrn srüd t»ts'/.SUtzr. Z, drn Filialen für 3os.-^nnahme. ktt» iUrmm, UniversitätSstraßr 1. «an«» Lösche. tialharineitstr. 23 part. u. König-Platz 7, nur bis >/.z Uhr. Auzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. v' ^ Äuflage Alioilillincnlsplriü vicrtelj. 1", Mk incl. Brin.gcrlohn 5Mk., durch die Post bezogen ti MI. Jede einzelne Rninincr 20 Pf BelegexeiM'l.ir 10 Pi. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt Format gekalzt) ohne Postbe^brdc'ilng »o Ri', unt Poslbesörderung >0 Mk. Znseralr stgespaltene Pctitzeils 20 Pf. Größere Tckrisle» laut uns. Preic-verzcichniß. Tabellarischer u. Zlsserniatz »ach hoherm Tarif. Ueclamrn unter dem Redaktion? strick die Sgespatt. Zeile SO Pi., vor denFaiiill ie» nnckrichleil die Ogcspattciie Zelle lO Pi. Inserate sind stet- an die trxpcr»ilion zu senden. — Rabatt wird mcki geg. be». Zahlung i>raona»»w.>n,ia oder durch Post. Nachnahme. 18«. Donnerstag den 9. Juni 1Z87. 81. JahiMM Amtlicher Theil. Vtkllnntmllchung. Da- 15. Still! de« diesjährige» Reich-gesehblaltcS ist bei uu- eingegangen und wird bis zum Ltt. Juni d. I. aus dem NatyhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auShäugcn. Tasieibc enthält: Nr. 1715. Gesetz, betreffend den ServiStaris und die Clasieu- eintheilung der Orte. Bein 28. Mai 1857. Leipzig, den 3. Juni 1887. Drr Rath »er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumdiegel. Vtkanntmailsnng, di« Revtfi»» der Wahllisten für die Landtag»- wahleu betreffe«». Die Landtags-Wahllisten, welche »ach der Bestimmung in K. 21 de- Wahlgesetze- vom 3. Deccmber 1803 im Monat Juni e.neS jeden Zahre» einer Revision zu »nlerwcrse» sind, liegen vom 1. bi- 4. und K. bis 8. Juni diese- Jahre in, Stadthause. Obstmarlt N, II. Stock. Zimmer 105, an jedem Tage von Vormittag» 8 — Bit Uhr und Nachmittag» S —<t Uhr, zur Einsichtnahme für die Betheiliglcu auS. Deu Anträgen aus Aufnahme in die Wahlliste oder Streichung solcher Personen, denen da- Wahlrecht nicht zu- slebt, sind die Nachweise der Wahlsähigkeit, beziehentlich de- Nia»g«l- dre Wahlberechtigung bcizusügen. Hierbei machen wir jedoch besonder- daraus aufmerksam, dag die Liste der in dem LII. Wahlkreise drr Ltadt Leipzig, in welchem in diesem Jahre eine Srgänznnaswahl stattznfinden hat, stimmbc rechtigtei» Personen demnächst ciuer Umarbciiung unter zogen und vor dem noch bekannt zu gebende» Wahltcrniiue nochmal» stehen Tage zur Einsichtnahme auö- gelegt wird. Leipzig, am SI. Mai 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Georgi. Ciaust. M«>»it»MlI»liiS. Die Au-sUhrung der lei Herstellung de- neuen Plcisten- stuihbcltes und der Paußnitzflulhrinne ober- mid unterhalb de- Echleußiger Wege-, sowie bei Höhcrlegung diese- Wege- er forderlichen Ervarbcitcn soll au einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Die Bedingungen und Zeichnungen sur diese Arbeite» liegen in unscrcr Tiesbau-Berwaltung, NalhhauS, 2. Slockwerk. Zimmer Nr. 14. auS und können daselbst cingcsehcn resp kiitnominen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: Herstellung de» neuen Pleisienflnthbettco und der Paustnitzfiuthrinne, sowie -pöhcr- legung de» Stpleustiger WegeS" versehe» ebendaselbst und zwar bi- zum 18. Juni d. I. Nach nnltagS 5 Uhr einzurcichcn. Der Rath behält sich La- Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehuen. Leipzig, den 7. Juni 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Ib 2t33. 1>r. Georgi. Kretichmer. Vtlianntmstlhung. Bauliche Herstellungen — Weibarbeite», AnSipSnen und Oelc» der FuhbSdea rc. — sollen on den Mindrstjordcrnden vergebe» werden. Unternehmer wolle» Kostenanschlag und Bedingungen hier eiusehen, unterzeichnen und dann ihre Offerte» versiegelt mit der »usschriii: „vaulichkettrn" bis zum 13. I,„,i d. I„ Bonnit- iai« 1v Utzr, portofrei anher einscildcn. Leipzig, om 8. Juni 1887. »iarillsou-LciMkth. Kirschen-ver-kigeriulg. Tie diesjährige Nutzung von den fiscalischcii »irschläuinen a» nachgenannlen Straßen soll l. S-tiiiabeiitz, am II. dieses Monats. Bo»mittags » Nh» in »er Restauration zur Terrasse in birimma: Krimma-Wurzener Straße, 1. bis 3. Aothciluug, Leipzig.Arimmaer „ 1. 4. „ <i!r.mm-.Oschatzer „ 1. „ 5. „ mit Zweigstrecke nach LecSnig, Rochlitz-Leipziger Straße I. Ablheilung, Briinma-Eoldttz-Waldhcimer .. 1. „ an demseltze» Tage Nachmittag- 4 Uhr tin «asttzase zniu Aeldsrl,lp,;chc» in tzolvitz: Rochlitz-Leipziger Straße, 1. und 2. Abthcilung wrimma-llolditz-Waldheimer „ 2. bis 5. „ Solditz-Lei-niger ., III. Montag, am IS. diese» Monats, Nachmittags 2 Nhr in »er Wehcr'sche» Restauration i» Wurzen: Trc-deu.Leipziger Straße, 8., 10. und 13. Ablheilung, Wicrzen.lkiltnburgcr „ uiiier den in den Terminen bekannt zu machenden Bedingungen gegen iosonige Baarzahluag versteigert werden. -iciniina, am S. Juni 1887. «önigl. Strahen- NN» KSnigl. Vauverwalterci. Wiifferban-Insperti««. Lirschen-Verpachtung. Die die-jährige Nutzung von de» fiskalische» Ktrschbäiime» «« den Straßen der nachgenannlen AiniSstraßciiineifter-Bezirke soll liegen sosorti»» »aare Vezahlung und unter den sonstigen vor Beginn de- Termin- bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich an Me stbieteade verpachtet werden: 1. Loiinabentz. den 18. Juni d. I., von Vormittags '/,3 Uhr an in. Rahm ichea «asthose in Leubnitz dce Nutzung der Alleen im Werdaner LmtSstraßeameister-Bezirke; 2. Rontag, den 20. Juni d. I., von vormittag« '/,S Uhr an, in, vormals Danscher'schen «asthafe io Schedewitz die Nutzung der Alleen der beiden Lmükaner AmtSstraßenmeister Bezirke. .'»wickan, om S. Juni 1887. ltöumtiche Straßen- „tz Waffervan-Jnspectt-u. r«»»»L Ltadtisklie Lplircaffe beleiht Wrrtbpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 20. Januar 1887. Die Spnrcassen-Dcpntation. >b«i»liche Va»>er«valterei Loigt. Nichtamtlicher Theil. Englstttdg Großniachtostellung. Der Zustand von Heer und Flotte eine- Lande- bestimme» heute mehr den» je zuvor seine Machtstellung, und in beiden Beziebungcn ist England weil hinter den Ansorderiingen znrück- gebliebe», welche sich an- dem llmsange scuieü Gebiete-, der Zahl seiner Bevölkerung und der Bedeutung seiner Hiisü-' quellen ergeben. England hat in de» letzte» Jahren De- > »lilthigungen erlitten, welche man nicht für möglich gehalten s hätte und welche seinem Ansehen bei de» übrigen Machte» e große» Abbruch getban haben. ES könnte scheinen, daß der j Riedirgang England- eine Angelegenheit wäre, welche diese Macht »ul sich selbst an-znmachen hätte und welche die übrige» Mächte nicht- anginge, eS ist da- aber keine-weg? der Fall; England- mililainsche Obninachk ist vielmehr eine Sache von europäischer Tragweite, weil sie den Sckwerpnncl der enrcpäischc» Entwickelung zum Schaden de- übrigen Europa nach Osten verlegt. England genoß noch im Jadre 1878 so große- Ansehen, daß cS hauptsächlich seine», Einfluß zu ver danken war, wenn der Berliner Congreß zu Slanve kam, durch welchen Rußland genölhigt wurde, seine Pläne aus Besitznahme der Balkanbalbinscl zu vertage»; heute ist Eng land soweit heruntergekommen, daß eS jedem Besitz kampilo- entsagt, welcher sich nicht mit leichter Milbe aufrecht erhalten läßt n»d sich dafür durch die Besitzergrcisung von Ländern schadlos halt, die ihm von andere» Mächten nicht streitig ge- macht werde». So hat England vor sü»s Jahren Egypten durch einen Handstreich erobert und sich nicht gescheut, die blühende Stadt Alexandria mitte» im Frieden zu zerstören; alS aber in, Sudan ein Ausstand au-brack, erklärte England, daß eS aus de» Besitz diese- Lande- keinen Werth lege, und eS bedurfte erst de- No!l,ruscö Gorton'S, um die Negierung zur Ausrüstung einer Unternehmung zu seiner Rettung zu bewege», die aber sogleich ansgcgebeu wurde, alS die Rettung Gardvn'S nickt mehr möglich war. Heute sinS wieder Privatleute im Begriff. Khartum aus eigene Rechnung und Gesehr wieder zn gewinnen »nd die unterbrochene Handels- Verbindung E.ypleus mit dem Sudan wieder licrznsicllcn. Aber bald wird die Frag: zur Entscheidung reif sein, ob England sich »eck ferner de- Besitze- von Egypten wird er freue» können. Die Beurtbeilnng, welche die Ilelcreniknust zwischen drr Türkei »nv England wegen Egyplen- in Nus; land und Frankreich erfährt, ist nicht der Art, bas; Englands Hossniingen dadurch erinnlbigt werden könne». W>r haben vor Kurzem die Ansniclksamkeit aus einen Artikel der lnssiichcn ,St. PetcrSlurgcr Zeitung" gelenkt. >>> welchem die Zustimmung Rußlands zu der cnglisch-liut.lchen lleber- einknnsl sur nniiiögOch erklärt wird; suldein ist aber eine Stimme der öffentliche» Meinung in Frankreich über diese tlclcreinknns! lnnzngckoinmen. welche von dieser Macht eine» gleich starke» Widerstand in Aussicht stellt- Ein Pariser Pries der „Politischen Eorrespondenz". welchen wir in der DienSl.rgs- nninmcr unllhcillen, beruft sich mit vollem Recht ans d.c Tbalsache, daß England »icnialS ein Mandat rur Besitz ergreisnng EgNPIen- erhalte» hat, wie z. B. Oesierrcich- llngarn zu kerj iiigen Bosnien- und der H rzegowiiia. Ter Zweck der Ueherciiikunsl sei die B sestigniig der durch Gewalt geschossenen St klung England- in Egvpken durch einen R chlS- litel. »nv daS könnten die Mächte nicht ohne Widerspruch dulden. England hat eS angesichts der Schwierigkeilen, welche sich seine» Wünschen hcstiglich Egypten? entgcgcnslcllc», unter lassen, die llcbereinkiinst mit der Türke, zur Keniilnisi der übrigen Mächlc zn bringen, und cs wird ihm große Muli: losten, ti: b.stehenden Hi»der»isso zu bescilige», wenn cs iiboihaupt ohne empsiiidliche Opfer sotllc gc'ch.heii köiine», was nickt anziliiehme» ist. DaS Schlimniste sind die Gegen- sorkcrungc», ivelcke Rußland zu erbeben bereit erscheint und welche daraus abzielen, das; England seinen Widerstand gegen Rußland in der bulgarischen Frage ansgiebl. Genichlivcisc verlautet beccilS, daß Rußland »>il der Türket wegen de- Ausgleichs der bulgarische» Slreitsrage aus der Grundlage der Beseitigung der bulgarische» Regenlschajt m Unlcrhaild- luiig getreten sei. WaS England in dieser Sache thmi tvird, bleibt nbzu- irartcn; vorläufig hat cS in Eentralasic» dem vortriiigenden ilinßlaiid gegenüber einen Nnckzng angetreten, gegen de» cS sich noch vor zwei Jahren nnsS Heiligste gesträubt hat. Die Bcrlbeidignnz von Afghanistan erscheint ansgegcbe», Abdnr- rbainan Eha» ist i» der Abivebr leö Gbilzai-AiijstaiideS ans Selbstliilse angeivicsen, »no auS viele» Andeutungen, welche über die Natur diese? Ansstandes hierher gedrungen sink, ist zn entnehmen, Laß Rußland die Hand kabci in, Spiele hat. England bat auch in Ecntralasien Rußland da- Feld gc- iäiiiiit, und wenn die Berbandlnngen der Grcnzregulirnng?- commission noch nickt abgebrochen sink, so bat da- lediglich seinen Grund darin, das; England noch den Schein ausrecht erbaltc» will, als werbe Rußland aus seine Wunsche eingehen. Rußland ist entschlossen, Da-, was e? hat, z» behalten und hat diese Absicht bereit- vor zwei Jahren deutlich zu erkennen gegeben. Ei» englischer Minister bat einmal den Versuch gemacht, die Becantwortnng sür da- egvptische Nnlcri'kbnien aus den Fürste» Aiemarck e.bzuwälze», indem er vorgab, daß England aus den Ratb diese- Staat-manneS »ack Egvptcn gegangen sei. Fürst BiSniarck hat diese Berdächlignng in öffentlicher ReichSlagSsitzuna zuriickgewicsen »nd damit der englischen Negierung eine schwere moraiische Niederlage bei- gebrackt, aber daS Vergeben de- englische» RlinisterS charaktcrisirt die Stellung, welche England beute in der Welt einnimnit; dasselbe England, welches den Anspruch ans die Wcltberrschasl erhebt, »c.bin keinen Anstand, sich »ack Schüler art dahin aiiSznrcrcn, daß cS die Tbat, deren e» überiiihrl war. nur aus den Rath Jemands verübt labe, an dessen über legener Urtheil-säb,gleit kein Zweifel zulässig war. Lord Nandolpd Ehurckill. welcher »» Herbst vorigen Jahre- de» Mund wegen Bulgarien- so voll »ahm und die Jnlkreffengemeiiischast Oesterreich-Ungarn- lind E.'glaiids ans der Balkanhalbinsel so laut verknndelr, zog nach seiner Rund reise aus dem Eonti»e»t al-balv andere Sailen auj, weil er sich davon überzeugt hatte, daß England wahrscheinlich bei Festhallung de- bisherigen Standpunclc- sur Durchführung seiner russeiiseniktichen Politik auch werde einstehe» mülien, und dazu schien ibm England denn dock nicht hinreichend ge rüstet zu sein. Nach dieser Schivenkung schien dann auch die Bewilligung von größere» Millel» zur Erhöhung der-Lcklag- so-tiakeit der englischen Strcilkräste dem Minister Ehurckill - - »'«> »» baß er darüber llt.l auS den verschiedenste» Gegenden zeugen von dieser soU'clwcil nd.n Umwandlung in der Besinnung weiter liberaler Wählerkecise. * Durch die Presse gehen verschiedene Notizen nbcrReiie- pliine de- Reichskanzlers. Aus zuverlässiger Oiwlic wird gemeldet, baß ärztlicherseits bereit- >e,l Woche» ans eine Ucbersiedklung de- Fürste» Bi-marck ans- Land gedr„i i wird, init der Molivirnug, daß ein Lnslwechscl unk ki? dicii : »»«c>'..^,^„n? rur Wiekcrherstelluna der durch Ueberarbeilnng ^-c»cp» >z>.^>!> - hitttern, ein französische- oder >.cui>—o ,'^cer wuroc >ouc,c- schcinlich in der Lage sei», an kcr kuglijchcn Küste zu lande» und aus London zu marschiren. Auch Titkc sinket, daß die Jnsaiiloric neu bewaffnet werden müsse und komint zu dem Sckluß.kaß England nicht nur kie Vcrlhcibigung.stonstantiiiopelS, sondern auch die Erhaltung der Neutralität Belgien- ausgcbc» müsse, so daß nur noch Indien und England zn vertbeikigen bleiben. Aber auch damit sei eS schlecht bestellt. England könne mit seiner Flolle nicht einmal da- Miltclniccr und da- Rolhe Meer gegen Frankreich balle», ebensowenig seien Egypten und der Snezeanal mit der jetzigen Armee und Flotte l»> Kriege zu bcbanpte». Man liest diese Ai>-ei»aiidersctzungci> mit Staunen und fragt vergeblich, ob denn solche Stimme» keine Beachtung im Parlament siiidcn werken. Lord Nandolph Ehnrchill hat in Wolverhampton vcrralhcn. daß er inr Besitz de- Plan- zur Reform von Armee »nv Flolle sei, er will ihn aber vor läufig noch sür sich behalten und erst abwarle», wa- die Be- vöilcruiig thun werde, um den gerügte» ttebelständcn e»t- gcgcnzulrcten. England, bat mit den »ötlstgen Zkcsormcu nun schon io lange gewartet, daß cS aus alle Fälle damit zu spät k. .,m.> u>»g iiud taö in einer so gespannten Lage wie die gegenwärtige. * L!elpzi.q, 9. Juni 1887. * Ter „Reichs-Anzeiger" verössentlicht da- Gesetz, bc- licsfeiid die F'st'tel!»» z ke-Rachlcagö ;»»> strcich-hauS- hatlSctal sür l8^7>8 nnd betreffend die 2lns nah me einer Anleihe sur Zwecke kcr Vcrwallniig de- Reich-- Heere- und sür Vervollnäiidi-nng kcS dciilsche» Eiscubahn- nctzcS im Interesse der Laiite-vcrlhclkigung. * Am Mittwoch fand eine PlcnarsitzlingdcöBundeS- rathe? statt. Zur Berathnng sta»tc>i vcrschiekcne vom Reichs tage beschlossene Gesetze und Voilagc», serncr der Enlwurs eine- Ges tzcs sür Elsas; Lothringen über kie Anwendung ab- geäiid.rler Rcich-gesotze a»> laure-gcjctzlichc Angelegeiiheilen, ka? Ergebnis; dr? Heercccigänznngsgcschäsl- ini Jahre 1880, der Entwurf des ainllichc» WaareuverzeichiiisicS zum Zoll larij. Fernere Bcralhnttgeaegcnstäiid: bilcele» u. A. der vom streich-lag abgcäuderte Grt'eveutwurs über den Verkehr »»I ble>- uns zinkhalligen Gcgenstäiiten und nichrcre von deu AnS- schiisjen durchbcralhciie Gesetzeiilwürse siir Elsaß Lothringe» ^ In Ab.;eord» lkiilicisen gicbt inan sich bei Erörterung der Grschaslölage der Hossniiiig hin, die Reichstag» scjsivn Eule nächster Worbe schließe» »nv dock» neben tc» beiden Steuerve-.lagen noch einige ankere Gcgc»slänve erledige» ;» lönnen. Im Rollst all sollen einige Abendiitzlingc» zu Hilsc gcnomiiien tverven. Nollivock stehen kie Aibeilerlchntzaillräge ans der Tag 'orrnliiig, am Tonner-lag ist siziohnleichnai», an. Freilag und Sonnalcuv sollen ter lsscietzenlivnrs über die Ocssenll cht.it ker Geiichl-verbandlnli /», kas Zinnslbnllcr-, da? Secunsallgcsetz nnv viellcitbl noch einige ankere Gegcn- siändc aus kie Tagesordnung geützl >v iven. An» Montag wirv vorancsilchtlich kie zwrile Lesung drr Brannlivrinslriier Vorlage „nv in vc> Mille kcr »ärlsir» Woche die iveilcre Beratbiing der Zuckerstcuervorlage beginnen, kie ln? da!,», i» der Eonittiission erlevigt sei» wirv. Die Jnnnugovoilagc wird schwerlich nicbr zur Eilevigung loinnien. ebenso wenig die RechlSanivallegebührenoroiunig. Bon de» clsaß lothringischen Gesetzcnlionrscn beabsichtigt i»a» tvenigsteiiS vc» bento cillgegaiigencn über die Anstellung kcr Bürger meister noch zn erledigen. Der Reichstag war am Tien-tag sehr dürslig besetzt, c? mochten nickt mehr als 100 Mitglieder amvcscnv sein. Für die »äckstc Wocke besteht intst'jen ge grüiidcto Aussicht, »och clnmat ein wohrbejetzleS HanS zu samnicnznbringen. * Die »Naticnallibcrale Eorrespondenz" schreibt zur Parteitage: Die bedenke den Erfolge der nationallibcra len Partei bei den jüngste» NcichStagkwahle» wurde» z» cinci» erheblichen Tycil dadurch erzielt, daß große Waylcrniasse», welche einst da- liberale Pri»ciP ichürjec betonen zu mü! ien glaubte» und darum die „Secession" mitgrmacht habe» durch de» Gang der Ereignis je inzwischen über di Eoiisegiiciizen dieser Fortbildung nach link? belehrt »nd des immer weitere» Herabgleilens zu einer ab solut unsruchibare» radikalen Lvpolition müde ge worden lind. Die dciilschsrcisimiige Parlei Hai durch ibre ganze Politik seit der „Fusion", ihr Zuinnimciigeheii mit allen ze>setzenden Elenirnte» im Neicii, ihre lstleichgilligkeii, >a ihren Svolt gegenüber alle» nationalen Anlagen »nd zulctzi durch ihre» Widerstand gegen die inilitairstcken Aniorderungen mehr »nd mclir den Boden in >enen Nreilen verloren, welche bei enischieden > beraler Gisinnuag doch kein-S wegS der Memuii, wäre», überall auch »> den wichligilen nalionnle» Fragen eiuePolüik dcröSenBcrilcinuiigunddeSprincipiriireilciidenRa dicaliomiiozu ireibeii. Tieie ttreile i»ochi-n v.elsach der Hossnung sein, die alte ForischritiSpirtci werde durch die Verbindung mit den „Seccü'io niste»" veriiiiig! »nd gebessert werden. Darin haben sie sich schivc aeiäiischt, d e lrlicreu sind vikliiichr bis zu einem Grade von der kralligeren und eiilschiedei eren Forstchrittipartei v-rschlnngen ivord-n^ daß ihre besondere Richtung und Bugangenheit nicht mehr zu er kennen sind, d. h. die parlameniarischen Führer. Denn in der Wählerschaft, welche früher aus ..secessionislislbeii," Standpunkt stand, dann sich verleiten ließ, den Zug zm» Drulichsreißnn nnlznniachen rollzieht sich in neuester Zeit ein RuckbildiingSvroccß. wahrnehmbar in dem Bestreben, wiederum den Anschluß an die gemäßigt liberalen und enstchieden nationalen Elemente zu suchen, welche in der ' oalionallibrralea Part« ihren äußeren Ausdruck finden. Berichlc X Verwaltung und aus da- ziel- „nd planlose und zugleich unreelle Gebahren der RegulirungSgelelllchasle» ziiruckzusuhrcii ist. Unge zählte Millionen sind seit dem Jahre 1879. kein Jahre der Szegc- dincr Katastrophe, sür die Negulirnng der Theiß, der TeincS, der Bega »»d anderer ungarischer Flüsse anfgebrackt worden, ater ein großer Theil dieser Summen scheint sich in die Tasche» vc» nllcrlei Leuleii vcrstüchligt zu haben; denn ander- laß! sich die Maiigcl- h.isligkeil und Schleuderhasligkeit der RegiiliruiigSarlcitc» nicht er klären, die jetzt olleulhalbeii zu Tage trrlen. Der gegemuartige Wasserstand der au-getreiene» Flüsse ist kein »berineiß g hoher, aber die Daiiiinbauteii sind vielsach unzweckmäßig angelcgl »nd au» nicht widerstandssähigen» Material ausgcsührt worden. Weite Damm- ircckcn wurden mit schwarzer, zwischen Holzpallisaden sestgestampster Erde hcrgcstellt, so daß gleich der erste Anprall der Flulhcn g>oße Broschen in daS amorphe Zeug legte. Die DSU»».', durch deren Aufführung die österreichische Milikairherrschast zur Zeit Maria Theresia'- da- deutsche Banat vor Ueberlchwemmui'gen sichcrstelltr, wurde» im Vorjahre im Aufträge unqar,sicher RegicrungSorganc durchbrochen, und zwar, wie sich herauSstellle, um kaS Hochwasser uon den Besitzungen einiger cinflußreichcr Oiroßgriiiidlrsitzrr abzu- lenke». Durch diese Dammdurchsiiche wurden im Vorja! re 50.000 Joch neues Gebiet, und zwar iotchcS, da- z» dem scuchtbarsteii zählt, dem Hochwasser ausgelieskr», und diese? Gebiet ist natürlich auch Heuer der Uebtrschwemmmig zum Opsir gesallen. I» vielen Gegenden war eS seit Langem bekannt, daß diese und jene Damiiistclle sich In schlechtem Zustande besticke, aber wiewohl die betreffende» NeguIirungSgeiellschaslen hiervon in iteniilniß gcjetzc wurdc», so geschah doch nictilS. um die nachmalige» DurchbruchS- stellen in Stand zu setzen. Die Beamten waren viestach mit der Wuhlagilation beschäftigt, in Folge dessen mancher tl.inere Tai»m- bruch unbcachlet blieb, MS er. z» eincr Länge von »ichrere» bundert Meter» angeivachse», nicht mehr z» rcpartrcn war. Am drastiichsten wird aber die Wülhlchast der Regu>irungsge>cl!'chal!en durch die Thaisache gekennzeichnet, daß sie vielsach weoer über Material zur Verstopfung der Daniinriffe, noch über Kähne versagte»! In der Presse herrscht angesichl« dieser Mißwiulstchaft nur eine Stimme darüber, daß eS so nicht weilcr gehra töiine. Alliahrlich sür die Reguli»inigSbrilrüge excquirt und alle zwei bi- drr, Jahre einmal überschwemmt zu werden, dieses LooS der im Juuiic-aliunSbezirke liegende» Litichasten ist in der Thal ein uncrl aglich.? und der energischsten Abhilfe bedürftig. Ob aber von der avitischc» iiiagva- rischen Verwaltung eine solche zu crwaricn ist, Ln.sie ivohi z» bezwciscl» sein. * Gras Schuwalow erklärte in Petersburg zu Be kannten alle erneut über seine Abberusnng von Berlin aus- ianchendcn Gerüchte sür undcgrünket iind sprach seine Ber- wniidernng über viescldc» aiiö. Der Gras besitzt, wie der „Kölnischen Zeitiinc;" geschrieben wirk, große Guter nnd auch Bcrmögcn, welche eine persönliche Regelung erforderlich niache». Ganz abgesehen davon, daß zur Zeit von einem Nücklrilt de- .Herrn v. Gier- gar keine Rede ist, wäre auch Gras Schuwalow kaum alS dessen dercinsliger Racksolger c»>- znsehcn; jeteiisall» strebt er am allerwenigsten gerade nach kiese», Posten. Die Stellung eine- Ob:rbrsoI'l?babcrS im Kaukasus würde ihm ja vielleicht cbcr zusagen, doch wiinscbt Fürst Dvnviikow-Korsa kow nicht von derselben znrück- ziltrclen. Früher hieß cS auch immer, Gras Schuwalow sei ker kcrelnsiigc General-Gouverneur ven Mo.'a». Aber Fürst Dolgornki beabsichtigt noch »ichl. fick zuriiitzuzicbeii und eine Stellung ansziigebci,, die er scko» so lan->e Jahre bekleidet nav ni welcher er sich die Liebe von ganz Mola» erworben hal. VoranSsichllich wird wohl Gras Sckbivaloin »och lange in Berlin bleiben. * Aus Beschl de- Sultan- sind de» ottoiiiaiuschen Bot schaftern im Aiiülaiidc »cnc Weisnligcn gesandt worden, sich zn bcniübeii, ciiien Ideenaustausch zwischen dc» Grohmicklen zur Lösung der bnlgarischcii Frage zu b. chl ini-gen. Fürst B>?»>arck soll Lein türkischen Belschasler m P il>», Tcwsil Bey, die mündliche Anlivorl gegeben naben, das; eine Lösung erleichtert werden würde, wenn die Taikci zuerst zn einer Verständignug mit Rußland gelaugte bol> ss? eine? Eandldaten sür den bulgarilcke» Tbron. mit Bezug aus welche» al-dann die übrigen Machte ihre Meinung rin. r rucken würde». * Die „Eiithüstiiiigeii" de- General- Le Flo über die angeblich von Deutschland aiiSgebenke K riegSgesabr im Jabre t875, eine Gesabr. iv.lche lediglich i» der Pbantasie de? ira»- zösiichcu Bolsckaslcr? beslanv, werden nuiunchr auch von ciiicm Tbcile der sranzösischen Presse als den, diplomalischen Brauche widersprechend und u»ze>lgei»äs; bezcichnel. So wird ,» bei» „Journal de- Döbal»" au-gcjnbrl, das; die jüngste Veröffentlichung de» General- zu eincr Polemik Anlaß biele, welche brsscr vermieden würde. Da- Pariser Lrgr.» weist daraus hi», daß c» sehr schwierig sei, tic genaue Wabrsteit über die Vorgänge im Jahre 1875 zn kenne». Vor Allen, wird jedoch betont, daß der srnbcre sranzösische Bolschajter in Petersburg rin sehr schlechte- Beispiel gebe, wen» ec vbne kie Zustimmung des Minister- tc- Aickwarligei» verlrauliche Acleiistiicke, welche auj eine der kelicalcsleii Angclegenbeiten Bezug bade», vervsseiilliche. Ist e- dock scsir seltsam, wenn ei» srnberer Diplomat au- Anlaß einer Polemik aus kiese oder jene «iinlliche Depesche binweist, deren Datum nnd Rnmmer er ganz genau bezeichnet, sowie kc» Anibew-hruug-orl >>n Archiv keL Auswärtigen Amtes, „woselbst sie »ackgeselien werken könnlen". Oker hat General Le Flo, wie inan bei nahe aiizunebink» versucht ist, in den während seiner diplo matischen Tbätigkeit verfassten Depesche» kcr Pbantasie so freien Spielraum gewährt, daß er dieselben »nnimehr al- lustige Ersi»b»i„gen sür sein geistige- Eizentbnm erachten zu köüiien glaubt- Für die ossiciellen Kreise des Auslandes mn»
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