LL^ri^kr«» ü«! LT LLrrrusu^l 589 i34. Bericht der Finaiizdepulatioii ^ der zweiten Kammer über Kap. 16 des Staatshausbalts-Etats, Etat der Staatseisenbahnen. Eingegangen am 5. März 1898. (Dekret Nr. 2, Landt.-Aktcn, König!. Dekrete 2. Bd. Heft IV. Mittheilungen der II. Kammer Nr. 7 u. 8 S-101 flg.) I. All'gerneines. Der Deputation ist auf ihr Ersuchen, wie in früheren Landtagen, die als Beilage I Beilage I. diesem Berichte angesüzte Darstellung der Entwickelung des Verkehrs in den letzten Jahren und der wichtigeren dabei in Betracht kommenden Umstände von dem Königlichen Finanzministerium zugegangen. Bei der Vorberathung des Etats in der gegenwärtigen Session sind verschiedene, den Wünsche bei vorliegenden Etat nicht unmittelbar berührende, das Eisenbahnwesen im allgemeinen be- Etat treffende Wünsche geäußert worden, mit denen sich zu beschäftigen die Deputation für ihre Pflicht erachtet hat. Die weitaus wichtigste Stelle nimmt das von verschiedenen Rednern geäußerte Ver langen nach einer Reform des Personengeldtarifs ein. Am eingehendsten hat sich mit dieser Frage der Abgeordnete Rollsuß beschäftigt. Er bezeichnete als Ideal: die Beseitigung sämmtlicher Ausnahmefahrkarten, Herabsetzung der Preise der einfachen Fahr karten mindestens ans die Hälfte der jetzigen Rückfahrkarten mit 1 für das Kilometer Zuschlag für Schnellzüge und Wegfall des Freigepäcks, unter Herabsetzung der Gepäcktaxe unter die Hälfte der jetzigen Sätze, beschied sich aber, daß dieses Ziel natürlich nur in Uebereinstimmung sämmtlicher deutschen Eisenbahuverwaltungen zu erreichen sei. Für Sachsen allein aber sei cs möglich, bei den anderen Eisenbahnvcrwaltungen auf eine der artige Reform hinzuwirken, eine Verlängerung der Benutzungßfrist der Rückfahrkarten eintreten zu lassen und Kilometerhefte nach badischem Vorbilde einzuführen. Die Deputation hat in der Frage der Personengeldtarife bisher immer unterschieden zwischen Ermäßigungen, welche unter bestimmte sozial-, namentlich wohuungs-politische Gesichtspunkte fallen (Vorortverkehr, Arbeiterzüge und dergleichen), und allgemeiner Preis herabsetzung. Die elfteren hat sie stets befürwortet, während sie der letzteren eine beson dere Dringlichkeit an sich nicht zuzugestehen vermochte. Für erstrebenswerth hat sie stets eine Vereinfachung des bestehenden Tarifwesens, wie es sich historisch, aber prinziplos ent wickelt hat (einfache und Rückfahrkarten, Rundreisehefte, Sommersahrkarten re.), erklärt, sich aber dabei nicht verhehlt, daß eine derartige Reform nur unter gleichzeitiger erheblicher Herabsetzung des Tarifs und daher nur unter großen finanziellen Opfern möglich sei. In der gleichen Richtung bewegten sich auch diesmal die Erwägungen der Deputation. Es kam dabei noch besonders zum Ausdruck, daß mau gerade im Hinblick auf das erstrebens- werthe Ziel einer Vereinfachung des Personentarifs sich ablehnend zu verhalten habe gegen Lericdte äsr II. Lämmer. II. öaml. 148