924 Herielilv eit. «1er II. Ii»»nrner. .N 170 worden sei, den Verkehrsbedürfnissen der beregten Gegend, welche hauptsächlich nach der Bezirksstadt Freiberg und somit nach dem Binnenlande gerichtet sind, nicht voll ge nügen, so lange das von ihnen hier erbetene direkte Verbindungsglied fehlt. Eine solche Verbindung mit Freiberg und Sayda sei um so nöthiger, als daselbst der Sitz der Königlichen Behörden, der Amtshauptmannschaft beziehentlich deren Delegation, der Amts- und Landgerichte, der Superintendentur und Bezirksschulinspektion, der Steuer- und Brandversicherungsinspektion sich befinde. Auch eine direktere Verbindung mit der Residenzstadt Dresden mangele. Anläßlich der Betriebseröffnung der Linie Olbernhau - Neuhausen sei die Einziehung einer direkten Postverbindung erfolgt und somit der Verkehr des oberen Gebirges mit dem Sitze seiner Behörden noch wesentlich erschwert. Die erbetene Verbindungslinie sei übrigens nur ungefähr 5,5 km lang und biete durchaus keine besonderen Bauschwierigkeiten. Auch hier muß die Deputation anerkennen, daß in den Ausführungen der Petenten viel Wahres liegt, daß andererseits aber auch dem Bau dieser Linie sehr erhebliche Höhen unterschiede entgegenstehen, die erst zu eingehender Untersuchung des Projektes und seiner Tracirung mahnen. Sie empfiehlt daher zur Herbeiführung dieser Untersuchungen, die Kammer möge beschließen: das Projekt einer Bahnverbindung Sayda-Niederseiffenbach der Königlichen Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu übergeben. 48. Schmiedeberg-Hermsdorf-Rehcfeld (durch das Pöbelthal). Die Gemeindevorstände zu Schmiedeberg, Niederpöbel, Bärenfels, Schönfeld, Seyda, Hermsdorf, Rechenberg, Holzhau, Ammelsdorf, Hennersdorf, Sadisdorf, Obercarsdorf, Ulberndorf und der Bürgermeister von Rabenau petiren namens der von ihnen vertretenen Gemeinden „um den Bau einer Eisenbahn von Schmiedeberg durch das Pöbelthal bis zur Haltestelle Rehefeld-Hermsdorf der Linie Freiberg-Moldau". Petenten betonen aufs neue ihre schon lange Jahre vorgebrachten Wünsche und führen weiter an, daß der ganze Bezirk der Dippoldiswaldaer Amtshauptmannschaft einer direk teren Verbindung mit Böhmen dringend bedarf und sehnlichst erhofft. Besonders der Bezug der ihrer Industrie so nöthigen böhmischen Braunkohlen sei durch den jetzt nöthigen weiten Umweg über Dresden beziehentlich Hainsberg so umständlich und theuer, auch sei eine Ueberlastung der Linie von Hainsberg ab bereits so fühlbar, daß dadurch für das ganze Weißeritzthal und darüber hinaus schwere Schädigung entstünde. Auch einen leb haften Touristenverkehr, ähnlich wie er jetzt bereits nach Kipsdorf bestehe, lasse die neue durch viele Natur- und Waldschönheiten führende Linie erwarten. Durch Beifügung einer technischen Erläuterung und Uebersichtskarte meinen die Bitt steller die nicht allzu kostspielige Ausführbarkeit ihres Projektes nachzuweisen. Wenn die Deputation den Ansichten dieser Gesuchssteller bis zu einem gewissen Grade bcipflichtet, so ist sie sich wohl bewußt, daß bisher eine Weitcrverfolgunz dieser Idee an der Vornahme anderweiter und dringlicherer Bauten scheiterte. Nachdem jedoch ein großer Theil derselben durchgeführt ist, hofft sie, daß auch die Königliche Staatsregierung sich diesem Projekte gegenüber nicht mehr durchaus ablehnend verhalten wird, und empfiehlt daher, die Kammer wolle beschließen: die Petition wegen Erbauung einer Eisenbahn im Pöbelthale der Königlichen Staatsregierung zur Kenntnißnahme zu überweisen.