933 «to. SZ. SLriiniNSi 4L S7O 02. Zschopuuthalbahn. Tie zahlreichen Industrie-Etablissements des Zschopauthales, ebenso sehr die dasselbe umgebende Landwirthschast bitten für ihr Thal, welches zur Zeit weder eine Eisenbahn, noch eine genügende Perkehrsstraße ausweist, um eine Bahnverbindung. Schon beim Bau der Chemnitz-Riesaer Linie habe man gehofft, daß dieselbe den Interessen des Thales gerecht geführt werde, allein vom Standpunkte der Technik aus habe man damals Bedenken getragen, diesen Hoffnungen nachzukommen, und die Bahn sei daher zwar ziemlich parallel des Thales, aber doch durch ganz bedeutende Höhenunterschiede getrennt und meist in ziemlicher Entfernung an demselben ans dem Hochplateau vorüber» geführt worden. Eine leichtere und direkte Verbindung mit den modernen Verkehrswegen sei für die fernere Entwickelung dort unerläßlich, und auch die früher gescheuten Schwierigkeiten des Geländes würden der jetzt rapid vorgeschrittenen Technik durchaus keine großen Hinder nisse mehr bieten. An die Ständckammern sind für dieses Bahnprojekt eingegangen: eine Petition der Stadt Frankenbcrg, welche eine Durchführung der Bahn von Waldheim - Kriebethal bis Flöha erbittet, ferner eine Petition der Gemeinden Ringethal, Falkenhain, Erlbach, Hermsdorf, Weinsdorf, Kcckisch, Lauenhain, Seifersbach, Schönborn und Sachsenburg, sowie der Landwirtschaftlichen Vereine zu Ringethal, Seifersbach und Niederrossau, welche lediglich eine Thalbahn von Kriebethal bis Frankenberg wünschen. Die Deputation erkennt an, daß die Wünsche der Petenten nach einer besseren Ver bindung nicht ungerechtfertigt sind, sie weiß sich auch hierin eins mit den Anschauungen der Königlichen Staatsregierung. Nur glaubt sie nicht, daß die Herstellung einer Durch gangsbahn von Flöha nach Kriebethal geboten sei, daß vielmehr der Aufschluß des Thales durch Herstellung einer thunlichst günstigen Verbindung der abgelegenen Etablissements mit dem Staatseisenbahnnetze mittels einer Industriebahn ins Auge gefaßt werden müsse und daß einer Entscheidung über Ort und Art des Anschlusses erst eingehende Prüfungen und technische Erörterungen vorauszugehen haben. Auch möchte bei denselben mit erwogen werden, in welcher Weise eine solche Industriebahn der Landwirthschast nutzbar gemacht werden kann. Die Deputation empfiehlt daher, die Kammer wolle beschließen: obige Petitionen, soweit sich dieselben auf Bahnanschluß der gewerb lichen Etablissements des Zschopauthales beziehen, der Königlichen Staatöregierung zur Erwägung zu empfehlen, im übrigen hierdurch für erledigt zu erklären. 63. Zwickau - Planitz. Wenn die Gemeindevertretung der beiden eine Bewohnerschaft von 18 000 Seelen zählenden Gemeinden Ober- und Nieder-Planitz ihre Bitte auf Herstellung einer Eisen bahnverbindung mit Zwickau wiederholt einbringen, so giebt der Vertreter des dortigen Wahlkreises heute folgende Erklärung ab: „Die petirenden Gemeinden würven sich auch bescheiden, wenn 1. ihnen die Herstellung einer elektrischen Bahnverbindung auf eigene Kosten, unter Benutzung der vorhandenen Straße unv mit Unter- oder Ueberführungen bei Kreuzung der Bahnlinie Zwickau-Schwarzenberg und der Kohlenbahn ge stattet, und 2. die Staatsbahnverwaltung die Erlaubniß ertheilt, daß der Frachtverkehr von und nach Planitz von der für die von Arnim'schen Werke vorhandenen Kohlenbahn UeowMe äer !I. Xsinmer. II. UaiiU. 234