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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188706219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-21
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1887
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eis, >4r t ick», ttuagen ander,, - r°z uch der rfte er. he von lmtik» h, aus- oalrakr. rd,. so r l-iten< Montag > 83'/. e in, -us- iillion«, rr Folg« bezahlt, in dt» retwa» übrigen xnichalt ibschlag. „rndem ob n»dt >d« Au. ch int- n, die r durch »lassen, xr »»- a und i ver- stimmig ätzuag«. mg »an orgäoge ne ver- verichte roll ge> > in die >e mehr Wärter« eineinen «sen. — I. Juni »rwoch« K.ItS). 64.613 st man, in der u-Iaude nimmt, srgänge Einfluß mungea ; scheint 'den zu Weijea, .) Drei?. SeschSs, del und egebniß. r Preis igciührt len, um e gegen zu um. tettincr :n See- anglo«. kugro«. an, im üiischen a. Für rden in > leider Frilcher berlach« co ^l. tettincr lalvien l.60 bis l.50 .00 d«» u. iaro »l. »nlaeli. «. Na. U0 N-. dl., t« ^»ru»; rllone,, dl« non i t in mm-r o rni<> u»i«r »» leü d»«n, ,ii>»»n l» n.. »»i„, « de »t lt« di. I»vm- ir 8pe- iülilrer. wi-JuIi teinder itobar- «ertb. iviau"; k'pziq", Llovd- iuiau"; lerporl, mpevn; 'Kork; a>r an« Lloyd- ,ria,". ile » iampler Darvnr , nach Erschein täglich früh 6'/, Uhr. Nr-arlisn und Lkpedttioa Johanue-gasie 8. A,rrchku»-kn der Ketaeti«»: Vormittags 10—18 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. «u » RUSi-d! ew,«I«ndtn riianutcrtyi! »acht si tu iklacn«» nicht »ert »tüch. sn««h«e »er für »ir »1chftl»l,e«»e «„«»er deftt««teu Inserate a» kSschentagr» üi» 1 Utzr 8«ch«ittaaS, a»r»un- »t>»Frfttch»r»früh »tSV.VUHr. Zu drn Filiale« für 3«s.-A«,atz»e: Ltt» Ale««. UaivrrsitLISftraß» 1. Laut« Lösche, siatharinenstr. 23 pari. u. KtaigSplatz 7, «»r bis'/.» Uhr. Miprigtr.TagrblaN Anzeiger. vrga« für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage 18,720. Ißon»rmrntsprris viertelt. 4'.', Zllk incl. Bnnaerlolm 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Belegexemplar 10 Pt. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt Format gesalzt) «h»e PostbeiordciAng 60 Mk. mit Poslbesorderung 70 Mk. Inserate 6gespaltene Pktitzeile 20 Pr. iürößere Schriften laut uns. Prewoerzeichnist. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach hohen« Tons. Ueclamrn unter dem Redactionsstrich die Sgespalt. Zeile 50 Ps., vor denFamilicn Nachrichten die Kgespallcne Zeile 40 Ps. Inserate sind stet» an die OxpcSition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»emin»-ra»llc> oder durch Post. Nachnahme. .1? 172. Dienstag den 21. Zum 1887. 81. Jahrgang Amtlicher Theil. Aitsenverpalhfuug. Die der Stadtgemeinde gehörige», mit Ende diese- Jahre» pachtsrei werdende» Tötest«: In der Ltadtfl«» 1) Nosenthalwiese Abtheil. 2 am Teich und am Schweizerhäuschew Etablissement von — Hekt. 85.30 Ar -- t Ack. lL2 Q-R.. f. g. Eilrnlurger Rodela»d li»kS (vou der Stadt au») der Ltudeuauer Vhauffee, 2) Abtheil. I, zu beiden Seite» deS von der Heiligen Brücke nach dem Kuhihurme führenden Fußweg» von t Hekt. 49.08 Ar --- 2 Ack. 213 Q.-R. » 2, a» eben diesem Fußweg und dem von der Heilige» Brücke »ach der Lindenauer Chaussee suhlenden Fahrweg von 2 Hekt. 76.71 Ar — 5 Acker, tz » 3, an letzterem Fahrweg von 2 Hekt. 46.83 Ar ^ - 4 Ack. 138 Q-R.. 5) « 0, cbendasetbst vou 2 Hekt. 76 7l Ar 5 Ack, 6) » 8, bmler Abtheil. 6 stavtwärtS vou 2 Hekt. 30.59 Ar --- 4 Ack 50 Q -R.. s. g. Nanstadter Diehwetde recht» (von der Stadt au») der Linde- «auer E Hanffee, 7) » 18, an ver südlichen Fluthrinne und de» Weiven- anlagenvontHekt. ll.79Ar--2Ack.6Q.-R-. 8) » 17, an dem Wege vom Kuhlhurm nach der Ver schlossenen Brücke, deren Begrenzung aus der Stadlseite der Entwässerungsgraben in der Mitte der Fluthrinne bildet, vou 1 Hekt. 53.07 Ar -- 2 Ack. 246 Q -R.. 9) » 28, an dem nämliche» Wege westlich desselben am Kuhburger Wasser von 2 Hekt. 9.70 Ar -°- 3 Ack. 237 Q.-R.. tu der Alur ConneMttz Pleißenfluthrtnue unterhalb der Hluthbrücke auf der Zweukauer Vhauffee, ll)) » 8, zunächst »er Brücke von 1 Hekt. 9S.7S Ar — 3 Ack 183 Q -N.. 11) » C), mittleres Stück von — Hekl. 93 31 Ar — 1 Ack 206 Q R. 12) » V, unteres Stück bis zur Pleiße von 1 Hekt 16 77 Ar -- 2 Ack. 33 Q-R. >3) Pleiffenvorfluthbette Abtheil. M' am linken Pleiße». user oberbalb der Hohe» Brücke aus der Zweukauer Chaussee von — Hekt. 17.31 Ar — 94 Q -R.. in der Flur Gohli» und Möckern 14) Parzellen Nr. S47», 348 a, 348 a de» Flur» buch» für GabliS »nv Nr. l2lk, i, k. 128 bi» 32 de» Flurbuchs für Möckern, jenseits der Marienbrücke a» der Elster und Thüringischen Eisenbahn von 2 Hekt 63.43 Ar ---- 1 Acker 228 Q. R., , 15) Parzelle Nr. 112 de» Flurbuchs für Möckern, jenseits (nördlich) der Thüringischen Eisenbahn von 2 H kt. 10 67 Ar --- 3 Acker 242 Q.-N.. >6) Parzrtte Nr. 14öd de» Flurbuch» für Möckern an der Nable, gegenüber dem Rosenlbale, einschließlich eines Stückes Fluthrinne von — Hekl. 54.42 Ar 295 Q.-N., in der Flur Leutzsch 17) s. g. Barnecker große Wiese, Parzelle Nr. I9l d«S Flurbuchs, an der großen Luppe von 2 Hekt. 76.7l Ar -- 5 Acker Fläckeiiqehalt sollen von» Jahre 1888 an und zwar die unter 1—9 ausgesührtcn aus neun, die übrigen auf zehn Jahre zur GraS«, Heu- uno Grummelniitzuug mit Ausschluß jeder audrreu BenutzuugSweise Dienstag, den 28. ds». Mt»., vou Vormittag» 10 Uhr an «IN Saale der A'ten Waage, Kalhariuenstraße Nr. 1. 2. Etage, an die Meistbietenden anderweit verpachtet werden. Die BcrsteigerungSbedingunqen und die betr. Situation- vläne liegen in der Expedition nuferer Oekouomie» Inspektion, Äohannesplatz Nr. 9. zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 15. Juni 1887. Ib 523 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georg«. Eerutti. Gewölbe vermiethnng. Ta» z. Z. an Herrn Schubmachermeister F. A. Klötzer vermiethete DerkansSgewölbe im Ervgeschosie de« der diesigen Stattgemeinve gebörigen Alte« Nicolatfchul» gebände», Nicolaikirchhos Nr. l3, soll vom I. Oktober d. I. an gegen etuhalbjLhrliche Kündigung Mittwoch, den 22. bsS. Mt«., Vormittag» II Uhr au,' dem Rathhause, 1. Etage Zimmer Nr. 16, an drn Meistbietenden anderweit »ermtethet werden. Ebeuvasetbst aus dem große» Borsaale liegen die Ber. iniethung». und versteigeriing-bediiigllngen nebst Inventarium de» zu vermirthenden GewvIveS schon vor dem Termine zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 9. Juni 1887. Der Rath der Gtadt 1». 3146. vr. Georgi. Krumkiegel. ÄSblische Sparcase beleiht Werthpaptere unter günsttge» Bedingungen. Leipzig, den 20. Januar 1887. Die Gparcaffen-Depntation. VebEkktmchllkß. Der Dienstknechl Ä«h«»« RUnNnt »»- ««schütz, dessen «useut- b-ilttort mtbrkaun» ist, wird ausarsordert, sei« tu unserer ver. wahr»»- befiudllch« Eqltuderuhr »ebk Kette alsbald bei «u» «b»»hole». Di» Polizelbeh-rde, «erde» ersuck, den ». Kfinsiuk ü» ve» trestungSsall« »us diese vekonuttuachung «chmcks«« », «acht». , Leipzig. «» 18. J»»i 1887. r.» ^»««.««1 der ^tchhtz RGtzt» ^ vretschisiider. L reldverpichtang. Zur anverweiten Verpachtung folgender der Stadt- gemeinde und bezw. dem JohanniShoSpitale gehörigen Feld« t» »er Flnr Leipzig 1) 4 Hektar 71.9 Ar --- 8 Acker 158 Mk südlicher, ander Berliner StraßegrlegenerTbeilder Parzelle Rr. 2739, 2) 4 Hektar 79.6 Ar — 8 Acker 200 mR. nördlicher, am s. g. hölzernen Handweg gelegener Theil Ver näm- jichen Parzelle, 8) 2 Hektar 75.6 Ar — 4 Acker 294 QR südlicher, an der Berliner Straße gelegener Theil der Parzellen Nr. 2743/4, 4) 2 Hektar 82.l Ar — 5 Acker 29 QR. nördlicher, am s. g. hölzernen Handweg gelegener Theil der näm- lichen Parzellen auf die nenn Jahre 1888 bi» mit 1880, — Hektar 92 2 Ar --- l Acker 200 lDR. der an der West seite ve« Baverischen Babnhos» gelegenen Parzelle Nr. 2495 avzügl. de» davon sur den Schlacht- und Viebhos reservirten TbeileS aas drei Jahre vom I. Oktober 1887 bl» 3v. September 1880, in der Flur Neudniy 6) 2 Hektar l 0.9 Ar — 3 Acker 243 (DR der zu beiden Seiten der Verbindungsbahn am ReuVmtz.A»gcr- Stötteritzer Weg gelegene» Parzelle» Nr. 887/8 aus dt- 0 Jahre 1888 bi» mit 18»» zum Feldbau mit AuSschlust jeder anderen Be« nntzunaSwcise an die Meistbietenden wird hierdurch «ni BersteigrrungStermtn an RathSstelle (RathhauS 1. Etage, Zimmer Nr. 16) auf Donnerstag, de« »0. dies. Mou., Vormittag» 11 Uhr auberaumt. Die Versteigerung-- und LerpachtungSbcdinaungen nebst den betr. SituationSplänen liegen in der Expedition unserer Orkou»»«tr-Jnspee"on. Jos'a„ne>'platz Ökr. 9. zur Emsichtnahme aus. Leipzig, den 17. Juni 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 123.153. 296 298. Ox. Georgi. Cerutti. Die Arbeiten behufs Herstellung einer Thonrohrschleuße m der Stötteritzer Straße sind vergeben und werden die un- berücksichtigt gebliebene» Herren ke-balb hierdurch ihrer Offerten entbunden. Leipzig, den 14. Juni 1587. ld. 2219. Der Rath der Stadt Leipzig. 755. T»r. Georgi. CichoriuS. Vebannllnachung. Von dem uilterzeichnckcli Är»ic»an>ie sollen im Stadt hause allhier (Eingang Miiblgasse) Donnerstag, den 2» Juni ». e. Dorm, von 0 Uhr an Möbel, Ha»-- und Küchen.zerälbe, getragene Kleidungs stücke, Betten u. s. w., meistbietend versteigert werden. Leipzig, de» 18. Juni 1887. Da» Armenamt. Ludwig-Wolf. Jghl. Die Gönner und Freunde der Universität laden wir hierdurch ergebenst ein, der Feier briznwohncii. welche wir zum Gedächtniß an unser» verstorbenen Lollegen vr. gtotztze am Dien-tag, 28. Juni, vormittag» 11 Uhr io der UniversitatS-Aula zu begehen gedenken. Die Tribüne ist iür Damen reservirt, indessen nur aus eine von dem Unterzeichneten Dccan zu ettheilende Einlaßkarte zugänglich. Die Leipziger JuristensakultLt. Or. Friedberq, d. Z. Decan. Anzeige. Die öffeatlichen Prüfungen der Hebanimeu-Schulcrinnen werde» Wittwvch, den SS Juni er.. Nachmittags von 3—5 Uhr im Hürsaale de? Trier'schen Institutes ftatisindeo. Leipzig, 20. Juni 1887. Professor Vr. Zweisek. Siebstahls - Vekanntmalllung. Gefloblen wurden vier erstatteter Aineiae zufolge: 1) scchs Stück Garteu-Holzftnhle mit Kreuzgestell. eichenarttg gestrichen, au» dem Garten in Nr. 43 der Aueastraße, vom 10. ki ll. und b,zw. 12. bi- 13 dkS. Mt«. Nacht«; 2) eine schwarzlederne Brieftasche, roth gelütteri. darin 7 Stück Photographie», 2 Postkarten, eine IviitglietzSkarte de« Lripziger Turnperriu», aus „llar Oroul" lautend, und eia Lotteric-Loo» der 112. Köingl. «Schi. Lotterie Nr. 59,264, im Sophienbade am 11. dss. Mir. AbendZ; 3) ein schwarzseideaer Ta«en-Rcgeuschir« mit Glocke und schwarzem Stab mit gebogenem schwarzbraiinen Horngriff, au« der HanSflur in Nr. 6 der Eolonuadenftraße. am 12. ds-, MlS. vor mittag-; 4) ei» Dntzentz neue Defiert«rfirr und Gatzela mit schwär, zeit Holjgrissen und del Firma „I. A. Henkel. Solingen", in grauem Papier mit Eliquette „Verdi, Lax 4 Lo ". iowie ein junger Zeisig» au« einer Partcrie-Wohnung in Nr. 1l9/l2l der Berliner Straße, mittelst Eintzrnch- vom 14. bi« l5. d!S. RlS. Nacht«; 5) 4 neue weiße Domaft-Tischtüchrr. „tl. ll." n, Monoaramm gestickt, 4 Paar neue gestrickte weiße Krauenftrümpfe. ,.ll. L" gez., eine neue PiauL-Nachtjackt ohne Aermel, 2 getragene blaue »attun-Kintzer-Klritzchen und ein alte« fftziffon-Arauenhemtz mit Spitzenbesatz, au« einer Bodenkammer in Nr. 11 der Berliner Straße, seit Anfang April d. I.; 6) ein Srädriger Haotzwagrn, gelblichbraun gestrichen und mit verschiedenen Farben beichinutzl, au< der Hau«flur in Nr. 2 am Südplatz, am 1b. ds«. Mt«.: 7) eia Sommerötzerzieher von braunem, geriestem, mit grüne, Fäden durchwirktem Stoff, einreihig, mit grauem RollatlaSiutier, sowie eia VkauuSjoaiitt von starkem, graugrünem, mit rothen Fäden durchwirktem Stoff, schwarzem Lüstersutter, au« einer uader- schtoffrnea Wohnung io Nr. 43 der Promenadenstroße, am 16. d«zj Nachmittag«; 8) zwei gotdeo« glatte Trauringe, grav. 3 4. 0. L. L. >883 »ob 8. L 1882, sowie ei» Paar fast oeae Blanosstiefeletten, ,o« eioer «ovrrschloffeoe» Wohonog i» Nr. 39 der Promenade», straße. «»erhol» der letzte. Tage. Etwaig« Wahrnehmungen über de. Verblieb der gestohlene» Gegenständ« »der de, Thäter sind »ngesänim bei unserer Lriminol. Rdthrünng znr Anzeige zu brinar». Leipsig. ,« J«ü l«? BM G«1i»et.«»t »er Gtgtzt Leipzt» Bwtschnettzsr. <. Nichtamtlicher Theil. Zum sünhigjährigen Negierungsjubiläum der Lönigin Victoria von England. In feierlichem Zuge bewegt sich heute die zahlreiche Schaar der erlauchten, lwhen und bürgerlichen Theilnestmer an dem Dankgottesdienste zur Wcstminsierablci. wo die Königin Victoria von Großbritannien und Kaiserin von Indien im vollen KrönungSoriiatc erscheine» wirb, um dem Himmel zu danken, baß sie de» Tag erlebte, an welchem sich der Zeitraum von ünszig Jabrei» nach ihrer Thronbesteigung vollendete. Am 20. Juni 1837, Morgen- 2 Uhr, starb König Wilhelm IV von England, und wenige Slunkeii daraus begaben sich der Erzbischof ve» Canterbnrh. ber Earl os Abermarle und der Leib arzt de» verblichenen König» zu der damals 18 jäbrigen Herzogin Victoria von Kent nach dem Kcnsington-Palast, um ihr die Nachricht von dem Ereignisse zu Uberbrinaen, welche» sie zur Königin von England machte. Am 24. Mai 1819 alS die Tochter de« vierten Sohne» Georg'» III. von England. Her zogs von Kent, und seiner Gemahlin, der Wittwe deS Prinzen von Leiningen, geborenen Herzogin von Koburg, geboren, wuchs sie unter äußerst einfachen Verhältnisse» auf. erhielt jedoch eine sehr sorgfältige Erziehung, aus welche die Herzogin von Nortbumbcrlaiiv und s!ord Melbourne einen günstigen Ein fluß üblen. Die junge Königin überraschte die Vertreter de« Landes durch die Würde und Aninuth, mit welchen sie die Nachricht entgegennabm. und ebenso machte ibr erste» Er scheinen in der Oess nllichkeit den besten Eindruck. Trotz ver Bescheidenheit, weiche die jugendliche Königin auSzeichnete. gab sie doch durch einzelne Handlungen zu erkennen, daß eS ihr nicht an Entschiedenheit deS Willen- fehle, wenn e» galt, Znmntbungen zurück;uweisen. welche mit ihren Charakter eigenschaften nicht ii» Einklang standen. Die Theilnahme an dem Banket in Wcstminster Hall bei der Krönung im Jahre l838 lehnte sie ab, weil nur Adelige dem Herkommen gemäß dabei Zutritt haben. Ebenso weigerte sie sich, die Gemahlinnen conservativer Edelleute zu Hofdamen zu ernenne», weil sie sich von der ihr lieb gewordene» Umgebung nicht trennen wollte. Die beiden hervorstechendsten Züge ihre» Wesens, die Menschenfreundlichkeit und die treue Anhänglichkeit an ihre Angehörige„ und Freunde, hat sie während ihres ganzen Leben» bewahr» und durch sie wie Lurch ibr strenge» Fest halten un de^»«»g1i V'n Verfassung hat sie sich die Liebe und Achtung de» englische» Volke» in hohem Maße erworben. Die junge Königin blieb nicht lange unvermLhlt, am lO. Februar >840 reichte sie dem Prinzen Albert von Koburg, ihrem Vetter, die Hand zum Ehebunde und führte in den 2l Jahre» ihrer Ehe ein überaus glückliches Familienleben. Bon de» neun Kindern, welche Vieser Verbindung entsprösse», erblickte zuerst die »schlierige deulsche Kronprinzeisin Victoria am 24. November >840 da» Licht der Welt, Ver Prinz von Wales folgte ein Jahr später, ber zweite Sobn, Herzog von Edinburgh, ist 1844, der dritte, Herzog von Evnnaugbt, ist 1850 geboren. Der jüngste sehr schwächliche Sohn, Herzog von Albany. starb vor einigen Jnbren, ebenso die zweite Tochter, die Großherzogin Alice von Hessen. Prinzessin Helene ist die Gemahlin ve« Prinzen Christian von SchleSwieg-Hol- stein, Prinzessin Louise die de» Marquis os Lornc und Prin zessin Beatrice, geboren 14. April 1857, die Gemahlin deS Prinzen Heinrich von Battenberg. Ter Tod de» Prinzen Albert am 1t. December 186t be zeichnet einen Wendepunkt ini Leben der Königin Picloria. Die bi» dahin dem glücklichsten und fröhlichsten Lebensgenuß sich hiitgebende Fürstin zog sich vollständig von der Oessenl- lichkeit zurück und lebte sorla» nur der schmerzlichen Erinnerung a» den geliebten Gemahl, so daß sie dadurch nicht unberechtigte Unzusriedenbeit erregt. Darunter bat jedoch da« vortreffliche Berhältniß zwischen Königin und Volk nicht gelitten, und cS ist unzweifelhaft, baß die Königin Victoria zu den volkSthüiw liebsten Fürstinnen ihrer Zeit gehört. England bat unter ihrer Regierung die Entwickelung auS einer europäische» Großmacht zum Weltreich vollendet, aber e» ist damit zugleich in eine Krisis eingetreten, welche noch der Entscheidung harrt. Ausdruck hat diese Veränderung in dem Titel Kaiserin von Indien gesunden. Indien ist in ber Tbat der Mittelpunkt der englischen Colonialmacht, aber cS bleibt noch ber Zukunft Vorbehalte», ob sich diese Macht gegen das Vordringen Rußland» in Asien wird siegreich behaupten können. Einmal schon schwebte die Herrschaft in Indien i» großer Gefahr, der Ausstanb de« Jahres 1857 unter Nena Sabib erforderte die höchste Krastanstrengung England« zu seiner Unterdrückung. Durch die glückliche Bewältigung ber Gefahr ist dieser große Besitz Englands innerlich gefestigt worden, und heute sind die indischen RajakS und Maharab- jahS in London versammelt, um der Kaiserin von Indien ihre Ehrfurcht zu bezeigen. Aber e» hat leinen guten Eindruck in Indien gemachl, daß England nicht energischer gegen Rußland ausgetreten ist bei kessen Versuch. Afghanistan seiiier Machl- sphäre einzuverleiben. Immer näher rückt die Gesabr eines Zusammenstoßes zwischen Rußland und England in Indien, und die Erhaltung de» indischen Besitze» hängt da von ab, ob England die indischen Streitkräste so zu organisiren im Stande ist, daß sie Rußland mit Er folg zurückweisen und aus bestliumte Grenzen beschrän ken können. Der Kamps steht bevor, ob die Königin Victoria ihn noch vurchkämpsen wird, oder ob er ihrem Nachfolger Vorbehalten bleibt, läßt sich nicht vorher- bestimmen. Im Innern hat sich unter der Regierung der Königin Victoria eine durchgreifende Umgestaltung vollzogen Die Aushebung Ver Kornzölle, die Einsührung der Einkommen steuer, die Äusbebung der NavigationSacte und die Au« dehnung de» Wahlrechts hat große Veränderungen zur Folge gehabt, deren Wirkungen erst die Zukunft zeiligen wird, aber da» ist schon jetzt klar, daß sich die Wellstettunq Englands nach außen und die Befestigung der inner» Zustände »nr dann aufrecht erhalten und resp. erreichen läßt, wein, England seinm stolzen Worten auch die Tbat folgen zu lasse» im Stande ist. England- moralische Niederlagen in der aus wärtigen Politik steigern sich von Iahe zu Jahr, »nd in Irland haben die Zustände einen Grad von Bedenklichkeit erreicht, der kaum noch einer Steigerung fähig ist, wenn nicht Anarchie an Stelle der gesetzlichen Ordnung treten soll. England steht beim fünfzigjährigen RegierungSiubiläum seiner Königin aus dem Punkte der Entscheidung, cv e» aus seine Drltstellnng Verzicht leisten und die Eolonien aus Selbst hilfe ««weisen, oder ob e» durch Reorganisation von Heer und Flotte die Mittel zur Erhaltung seiner Macht bereit selten soll. Die Krisis, in welcher sich England befindet, hat eil einer Reihe von Jabren Erscheinungen zu Tage gefördert, die mit der äußerlichen Machtstellung England» im schreiend ste» Widerspruche stehen. Wenn eS sich jetzt ermannt und durch den Rückblick aus die letzten 50 Jahre zur Einkehr in sch selbst veranlaßt wird, dann ist da» Ver schönste Gewinn der Jubiläumsfeier, welcher sich denken läßt. Die Ncsorm von Heer und Flotte ist bereits von Lord Randolpk Churchill ebr vernebnilich angrregt worden, und Lord Stanhope bat auch aus diese Aussorderung eine Erwiderung i» Aussicht gestellt. Das sind Anfänge einer Bewegung, welche hoffent lich von Ersolg gekrönt sei» werten. Tie Königin Victoria blickt aus viele Erfolge zurück; die Macht Englands hat in den letzten Jahrzehnten an Aus dehnung gewonnen, welche sich nur mit der Rußlands messen kann, aber es fehlt a» der einheilltchcn Zusainnicnsassmig der Machtmittel. Mit der Lehre von der Selbsthilfe reicht man unter solchen Verhältnissen nicht auS, die Selbsthilfe kann nur zum Zersall des Weltreich» dienen. Die Losreißung Nord amerika» vom englischen Mutterlande enthielt eine erste sehr beherzigenswerthe Lehre. WaS hindert Indien, dem Beispiele Nordamerika» zu folgen? Und ist etwa Australien für alle Zeiten an England gefesselt? Nur durch thalsächliche Be weise, daß England auch die Macht besitzt, seinen Eolonial- besitz sestzubatten. kann c» seine Wcllmachlstellnng für die Dauer aufrecht erhalten und zu dem Ende bedarf cS einer schlagfertigen Armee und einer Flotte, die jeder anderen zweifellos doppelt überlegen ist. Ob da» letztere heute noch der Fall ist, begegnet berechtigten Zweifeln. Leipzig. 21. Juni 1887. * Inder Reichst agS-C omm isfionsürdaSMilitair« Relictengesetz war bekanntlich von national - liberaler Seite beantragt worden, die Gleichheit zwischen Eivilbcamten und Ossicicren betreff» der BeitragSlcistung durch entsprechende Befreiung auch der Eivilbeamten herzustelle». Wie jetzt die „Krcuzzeitung" hört, beabsichtigt die ReickSrczicrung, die auf die Beamten im deutschen Reiche entfallenden Wittwen- und Waisengelder auszuheben, sobald die Wirkung der neuen Finanzgesetze den gehegten Erwartungen ent spricht. — Ob e» sich um die Aushebung der Beiträge aller Beamten handelt, daS bleibt abzuwarten. * Bon den in den Kreisen mit national gemischter Bevölkerung in Westpreußen eiuzurichtenden neuen ve ulschen VolSschnle» sind, wie von dort geschrieben wird, bis jetzt 12 Anstalten eröffnet; für süns Schulen sind die Lehrer berufe», haben aber ihr Amt noch nicht angetreteu; ferner sind 17 neue deutsche Schutstellen bereits begründet, welche sofort besetzt worden können. Die Gewinnung geeigneter Lebrkräsle für diese Schulen wird eifrig betrieben. Für 10 deulsche Volksschulen sind die Neu- oder Erweiterungs bauten bereits in Ausführung. In der Stadt Bereut ist eine neue deutsche höhere Privat-Mädchenschnle eingerichtet, welche zunächst mit 31 Schülerinnen ihre Wirksamkeit be gonnen hat. In Zoppot ist die dort bestehende deutsche höhere Mädchenschule zweckentsprechend erweitert, und ist die Emrichlung einer neuen deutschen höheren Mädchenschule in EarthauS und die Erweiterung der höheren deutschen Mädchen schule in Pr. Stargarv in Aussicht genommen. In 9 Städten des Regierungsbezirks Danzig sind seit Beginn diese- JahrcS staatliche gewerbliche Fortbildungsschulen in daö Leben getreten, und zwar in Bereut, Dirschau, Neu leich, Putzig, Schöneck. Tiegenhos, Tolkemit, Neustadt und Pr. Stargarv. mit 745 Schülern. E» ist der Wunsch ge äußert worden, auch in den größeren Landgemeinden, in welchen gewerbliche Arbeiter Vorhände» sind, staatliche Fort bildungsschulen einzurichtcn. lieber die Einrichtung solcher Schulen ui Olpe, Zoppot und Oliva schweben zur Zeit Ver handlungen. * Der Landtag des GroßherzogthumS Baden hat dieser Tage den Beilrag Badens zu den im südwestlichen Deutschland zu Zwecken der LandeSvertheivigung auözusührendcn Eisenbahnbauten bewilligt. Bei den Bcralhungc» über diesen Gegenstand gab der Finanzininister Ellstälter Ausschluß über die mit dem Reiche geführten Ver handlungen. Die „Straßburger Post" rcsunurt diese Mil- theilunge» folgendermaßen: Die verhandelnden Minister erkannten sofort, daß lange Coutro- vcrseu über staatsrechtliche Theorien die Sache nicht fördern könnten; Io sehr man die „moralische Verpflichtung" anerkannte, Io kam man auch damit nicht wett, denn diese löst sich sür jeden Eiiizelstaat und sür jede Bahnanaolagc in eine Geldfrage aus. die lediglich praktisch und von Fall zu Fall entschieden werden kauu. Daß dies ohne viel Worte und Theorien gleich bei der ersten Anwendung deS Artikels 41 der ReichSversassung ohne jeden Druck seiten- der ReichSregierung und ohne jede Ver- stimmung mit vollster gegenseitiger Loyalität gelungen sei, darin liege die große Bedeutung de« qejchassenen Werkes. In den Ver> Handlungen sei auch gelegentlich als möglicher Grundsatz ausgestellt worden, eia jeder Staat tolle so viel beitrage», als die Anlage der betreffenden Strecke al« Srcundairlinie kosten würde. Jndeß auü: das habe sich bei der abiolutco Verichiedenheit der denkbaren Fäll der wirthjchastlichen und der Lo»eurrcnzverl>ältnisjc als unibmilini erwiesen. Der schließlich angenommene Kosteubeitrag der Einzel- staaten sel hauptiächlich mit Rücksicht aus die bekannten starke» Strömungen im Reichstag eingesügt worden, welche in den Zuge- ftändiiisscn de« Reiche« eine allzu hohe Begünstigung der Einzel- staaten erkennen wollten. Gegenüber einer Bemerkung des StaalS- rechlSIedrer« Professor Schulze hob der Minister hervor, daß die zwangsweise Anlage zweiter Gleise, überhaupt irgend ein Eingriff de« Reiche« in bereit« bestehende Bahnen von keiner Seite o>« zu lässig erkannt worden sei. Umgekehrt sei man einig darüber gewesen, daß der Zweck einer Bahn, auch einer strategiichen, nach ibrer Natur al« Verkehrsmittel sich mit den militairischen Leistungen nicht er- schöpse, und daß k« untliunlich sei, dem Reiche dauernd die Betrieb«, und Unterdallungskoftc» einer solchen Bah» auszubürden. Besser al« jede Theorie sei die erhebende Tdaisache, daß jede deutiche Regierung willig die Hand bietet, wenn c« gilt, die großen Interessen de» Vaterlandes zu sichern und zu stärke». Professor SLulzc hob die in den Babnvcrträqen liegende völkerrechtliche Errungenschast hervor. Die „ewige Neutralität" der Schweiz sei darin mit der äußersten Gewissenhasiigkeit seftgehalten; die Bekundung einer so eminent triedlichen Vertrag-treue habe in den weitesten Kreisen ernste Beacht»»« i» beaaipruchra. * * » * Nach einem Petersburger Briefe der .Politischen > Korrespondenz", welch« unsere Nachrichten bestätigt und er- Iweitrrt. unterliegt e- keinem Zweifel, daß die Stellung 1 de» Herrn v. Gier» gegenwärtig stärker ist. al« seit langer Zeit. Es ist ds« hauvtsiichlich dem Einfluß eiuigrr da» volle
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