Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188707026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-02
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ilige Stuhl Beendigung dem Papsl- sotche Lage nß einbüße ge Freiheit setzte die ültioncn j und für Garniso»- ven (Äesctz- en 39 St. cgSminislcr gegenüber iS für die crung stelle warte das migte den Lause der spi: „Mit ineerfragen rieg, selbst stich gelöst. S „Reuter'- Lolsf statt- Telegitte» ialisication en 4. Juli iser von Dampfers len. ite Mittag Pläne des tte. otenliga r Haltung, ngcr cinge- 19. Juli nt-Ferrand wird von >ll erhoben, tis, welcher inslündigen r >iem lileer. ttimmvts- klar t.krüdo') ,trübe -j- 11°.1. iN«8 Vierte Beilage zlnn Lchziger Tageblatt und Anzeiger. Nt st- 14 st- 1« -t- 18 -1- 1? :kt -t- 15 -4- 18 -s- 16 -i- 1? * 1? -s- 15 -1- 1? -i- 23 'kt -4- 16 -s- 20 -j- 22 oben I.uN- li-i n riicffl- noelinnern 4>eül- di8 kt -R 18Z. Tonnabend den 2. Juli 1887 VolksunrtlHafllichts. «ll» für diese» Lhell bestimmte» Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redactcur desselben « «. Laue t» Leip»sg.^ 81. Jahrgang.. Telegramme. F Gründer». 1. Juli. (Privattelegramm.) Der Kreistag rrsuchte einstimmig den Eisenbahn-Minister um Veranlassung einer BahubaueS von« Königreich Sachsen nach Jorau-Grü». bcrg und um die Angabe der erforderlichen Opser seitens des KreiseS. Jahresbericht der Gewerbekammrr zu Leipzig 1886. Wie gewöhnlich, enthält die Abtheilnng Gutachten, Ansichten und Wünsche, die Abtheilung L: de» Bericht über Thaisachen. Bei Lei» reichen Inhalte des fleißigen Werks inüsseu wir uns hauptsäch lich aus Wiedergabe der Betrachtung über die allgemeine wirthschast- liche Lage der Gewerbe beschränken. Es heißt darin: Das Jahr 1886 hat die wirthschastliche Lage der Gemerblreibenden unlereS Bezirkes nicht wesentlich verändert. Die Bamhätigkeit ist zwar gegen Las Vorjahr eine stärkere gewesen und hat sür verschiedene Gewerbe vermehrte Beschäftigung herbeigesührt, dabei wird aber mit sehr wenigen Ausnahmen über gedrückte Preise und >» Folge dessen über geringen Verdienst geklagt. Das Arbeitsgebiet der Baugewerbe würde sich wahrscheinlich noch uiusangrcicher gestaltet haben, wenn nicht die hohen Arealpreise Viele abschreckten, einen Grund- besitz zu erwerben. Mehrseitig ist schon aus die sehr be denklichen Folgen hingewiesen worden, welche sich aus den fortwährend in die Höhe getriebenen Preise» des Grund und Bodens unausbleiblich ergebe» müssen, ohne daß bis jetzt auch nur der Anfang zu einer Umkehr zu verspüre» wäre. AuS den eiiigegangencii Berichten der im hiesigen Bezirke bestehende» In nungen und gewerblichen Corporotionen geht hervor, daß dieselben Klagen, die seit Jahren erhoben wurden, auch jetzt noch erhoben werden. Dieselben werden auch, soweit es sich um die Hauptsache, den Verdienst handelt, nicht eher verstummen, als die Gewerbe treibenden selbst nicht unterlassen, sich gegenseitig in den Preisen ihrer Leistungen zu unterbiete». Die Sucht vieler Gewerbetreiben den. unter allen Ilmsländen Austrage zu erhäschen, selbst aus die Gefahr hin, bei Aussühiung derselben nichts zu verdiene», unter '.Imstande» sogar dabei zuzujetzen, ist die Qmlle, auS welcher der Hauptsache nach die gegenwärtige vielfach mißliche Lage entspringt. Lheilweise mag leidiger Biodneid Anlaß zu de» häufig ganz unbe- greislich niedrigen Angeboten gebe», vielfach wird aber auch Mangel a» richtiger Lalculaiion die Ursache sein. Dieser Hauptübelstand, Ni, den, allerdings nicht nur daS gewöhnliche Handwerk, sondern säst alle Erwerbszweige mehr oder weniger kranke», vermag keine Ge setzgebung zu beseitigen, und alle vorgejchlagcne» Aenderungen der bestehenden Gesetze, möge» sie noch so wohlgemeint sein, vermöge» »ach dieser Richtung die von Bielen erhoffte Besserung nicht zu bringe». Nicht unerwähnt mag bleiben, daß durch die Vielsachen Schleuder ongeboie seitens selbstständiger Gewerbtreibenden de» Arbeitern eine sehr wirksame Waffe behuss Rechtfertigung ihrer vieljach zu weit gehenden Forderungen in die Hand gedrückt und Ihatsächlich auch beniitzt wird. Die an die Innungen gerichtete Frage, ob die neueren gesetzlichen Bestimmungen sich bewahrt haben, wurde im Allgemeinen und fast durchgehend zufrieden st eilend beantwortet, mehrfach auch be sonders anerkannt, daß »amentlich bezüglich des Lchrlingew.jenS wieder größere Ordnung hergestcllt und die locker gewordene Organi sation innerhalb d-r Innungen wieder beseitigt werde» konnte. Nicht bewährt dagegen haben sich, der großen Mehrzahl der cingegangenen Berichte »ach, diejenige» Bestimmungen des Gesetzes, welche erne Mitwirkung der Gesellen bei Durchführung der Jnnungsausgaben vorschreiben. Hier sind die meisten Innungen, wie bereits an anderer Stelle bemerkt, trotz wiederholter Versuche, aus einen Widerstand seiten« der Gesellen gestoßen, den zu beseitige» das Gesetz eine wirksame Handhabe nicht bietet, so daß in den meiste» Fällen nichts übrig blieb, als aus die vom Gesetzgeber wohlgemeinte Beihilfe der Ge- sellcn zu verzichten. Hiernach ist auch, wenige Ausnahmen abgerechnet, daS Verhält- »iß der Geselle» de» Meistern gegenüber nicht io befriedigend, wie dies im beiderseitigen Interesse zu wünschen wäre. Als erfreuliche Tbatsache konnten wir den eingegangenen Be richte» entnehmen, daß die übermäßige Annahme von Lehrlingen, die wir früher oft zu bekämpsen Ursache hatten, innerhalb der dies seitigen Innungen säst durchgängig beseitigt ist, sowie daß durch Er- Weiterung und Vermehrung der Fachschulen de» Lehrlingen von Jahr zu Jahr mehr Gelegenheit geboten wird, sich diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten aiizucigne». welche in der Werkstatt nicht oder uur thcilweije erworben werden können. Betreff« des Jnnungswesens äußert der Bericht Folgendes: Die viel uinstrittenc» Anträge aus Erweiterung der den Innungen zu verleihenden Rcchie, deren wir bereits im vorjährigen Berichte zu gedenken hatten, haben im Berichtsjahre Erledigung seitens der gesetzgebenden Körperschaften nicht gesunden und geben nach wie vor Anlaß zu lebhaften Erörterungen innerhalb der nächst bethciliqten Kreise. Was zunächst die beantrage Erweiterung des H, 100« der Ge« werbeordnung anlangt, so haben wir uns bereits wiederholt daliu, ausgesprochen, daß wir die Ertheilung der aus diesem Paragrnph folgenden Rechte nur solche» Innungen ziigestanden wisse» wollen, welche zu beweisen vermögen, daß sie aus dem Gebiete des Lehrliagsweseus wirklich positive Erfolge er- zielt haben. Hiernach haben wir nur zu wiederholen, daß wir nicht damit einverstanden sein können, daß diese Vorrechte, wie der im Reichstag gestellte Antrag Ackermann und Genossen verlangt, ohne Weiteres auch solchen Innungen auf deren einfachen Antrag -»fallen sollen, deren Mitgliederzahl mehr als die Hälfte der be- treffenden Handwerker umfaßt. Der Gewerbekammertag in Lübeck hatte unter Anderm den Wunsch ausgesprochen, daß die höheren Verwaltungsbehörden angewiesen werden, die Normativbestimmungen als bindende Rccht- schnür zu betrachten und da, wo Gewerbekammern bestehen, deren Gutachten vor Verleihung der betreffenden Vorrechte an die darum nachiuchenden Innungen einzuziehen Den Schlußwunsch anlaiigend, haben wir anerkennend zu be richten, daß hierorts demselben entsprechend verfahren wird. Was die von den Reichstagsabgeordneten Ackermann, Biel und Genossen beantragte Wiedereinsübruiig des Befähigung«. Nachweises anlangl, so können wir nicht verschweigen, daß diesem Anträge eine nicht geringe Anzahl Handwerker des diesseitigen Bezirkes sympathisch gegenübersteht und denselben bei verschiedenen Zusammenkünften warm befürwortet hat. Wir unsererseits sind der Meinung, daß man. abgesehen von der Schwierigkeit der Durchführung, die Tragweite dieses Antrages nicht ganz richtig ins Auge gesoßt und den Nutzen desselben bedeutend überschätzt ha». Hauvisächlich scheinen die Anhänger des Antrags übersehen zu haben, daß durch Annahme desselben die in tz. 100« der Gewerbe- ordnung den Innungen eingeräumten Vorrechte nahezu wieder auf gehoben würden, drnn wir wußten in der Thal nicht, mit welchem Rechte einem Handwerker, welcher de» Nachweis seiner Besähigiing erbracht hat, auch wenn derselbe keiner Innung augrhört, das Halten von Lehrlingen verboten werden könnte. Speciell die Ju. ungen haben uuserer Meinung »ach ein große- und naheliegendes Interesse daran, sich von Denen, die sich zum Beitritt melden, einen entsprechenden Nachweis der Befähigung vor- zubebalten, wenn anders sie nicht an Bedeutung verlieren wollen. Solcher Vorbehalt fällt obne Weitere« weg, wenn der allgemeine Befähigungsnachweis zum Gesetz erhoben wird, uud damit würde den Innungen eia gewichtiges Recht verloren gehen. allerdings wieder eine solche durch die Berdainniniß, welche sie über die russischen Effecte» auSipricht, in Gemeinschast mit der „Kreuz- zeiiuna", welche die Schädigung der preußischen Aristokraten durch die russischen Ukase gegen den aiisländischen Grundbesitz zur Auflehnung gegen das emst so verehrte,.Väterchen" treibt. Wir habe» unS schon früher über diese Wandlung und über die ganze Sache selbst ausgesprochen, verzichte» daher hier aus eine weitere Kritik des russischen CreditS und der Möglichkeit, daß der Zar die Einstellung der ZinSzadlunge» aus die russischen Staatsschuldbriese befehlen könnte. Der Gedanke ist so ungeheuerlich, daß doch noch andere Motive vorliegeo müßten, als jetzt sich geltend machen, um eia» solche That zur Verwirk lichung zu dringe». — W>r wollen übrigens noch daraus auf merksam machen, daß die Berliner „Politischen Nachrichten", daS Blait de« preußischen FinanzministerS, sich de- Artikels der „Köl nischen Zeitung" annehmen. An d,r Pariser Dvnnerstagsbörse war Rente wieder matt in Folge von Prämienrealisationen. Am Sonnabend soll daS neue Staatsbudget den Kammern vorgelegt werden. Im Juli steht eine neue Emission von Panama-Betten bevor. Aus die neue griechische Anleihe soll in Paris wenig gezeichnet sein. London verlies still. In der Angelegenheit der Schweizerischen Nordostbah» läßt sich die „Fr. Zig." betreffs der Frage, nach welcher Richtung der Schieds spruch des BuiideSi atlis anfechtbar sei. Folgendes aus Zürich schreiben: „Nachdem der Bundesrath ausdrücklich hervorgeboben hat, daß er nicht als „Staatsbehörde"» sondern als „civiler Richter" entschieden habe, darf angenommen werden, daß seinem llrthcil gegenüber auch die gesetzlichen Bestimmungen der Livilproceßordnung, betreffend schiedsgerichtliche Urtheile, anwendbar sind. Nach dieser Sachlage ist zunächst sestzustelle», Laß eine Appellation unmöglich ist. Es steht den Parteien »ach Art. 738 der Züricher Cw.-Proc.-Ordg. gegen schiedsgerichtliche Urtheile das Rechtsmittel der Nichtigkeitsbeschwerde (Cassation), des WiederfiellungSgesucheS und der Erläuterung zu. Nach Art. 707 des a,«geführten Gesetze» gehen Nichtigkeitsbeschwerden gegen schiedsgerichtliche Urtheile an dieienige Gerichisstelle, welche anzurnse» wäre, wenn der zuständige Richter entschieden hätte. Ja diesem Falle wäre somit ein LassationSbegehren zunächst beim Züricher Bezirksgerichte und in zweiter und letzter Instanz beim Züricher Odergerichte einzureichen. und zwar innerhalb 60 Tagen (Art. 706) nach der schriftlichen Miltbeiliing des UrtheilS." Die Wiener Borbörse verharrie am Donnerstag lustlos wie gewöhnlich. Lombarde» rückgängig. Die Versorgung war leicht. Die Mittags- börse zeigte keine Veränderung. Credit 282.25. Der neueste Aus weis der Lombarden zeigt wieder eine bedeutende Ermäßigung im Güterverkehr, welche theilwelse durch das Plus deS PersoneilverkehrS behoben wird. Berlin eröffnet« bei geringfügigen Umsätzen in ziemlich fester Haltung, welche sich jedoch schon sehr bald wieder abschwächte. Credit «otirten '/, .öl und Commaiidit '/, Proc. besser, auch andere Banken waren etwas höher. Deutsche spekulative Bahnen bliebe» vernach lässigt, »ur Marienburger konnten sich eme Kleinigleit besser stelle». Franzosen und Lombarden erholt, ebenso die übrigen österreichischen Bahnen wieder besser. Sehr lebhoslcs Geschäft fand aus dem Ge- biete der Schweizerdahnen statt, welche in Folge von Deckungen ihre Mittwocki-Schlußcourse nicht unwesentlich überhole» konnten; so waren Gottdard 2, Nordost 290, Union 2.60 Proc. besser. Auch Mittel mcer zogen 1 Proc. an. Bon Bergwerken wurden Bochunier bevor. z»gt, während Laura uud Dorimunder still blieben. Russische An- leihen durchweg abgeschwächt, aber still. Für Ungarische Goldrenle und Italiener war ein erster CourS kaum zu ermitteln. Egypter behauptet. Die Haltung befestigte sich sehr bald wieder und zog die Mehrzahl der Course an. Neben Schwcizerbahnen, welche fortgesetzt i» großen Betrögen, besonders für Franksiirier Rechnung getauft wurden, wurde» auch Montanwerthe lebhaft gehandelt. Die Eourie von Bochnmer stellten sich einige Procenl besser, auch Laura und Dortmunder zöge» an. Banke» und Eisenbahnen blieben vernach. läffiqt, aber fest. Russische Werthe vorwiegend schwächer. — Nachbörse fest. Credit 454'/, (153'/,), Franzosen 363 (362), Lombard.» 136 (136'/.). Dariiistädter 137'/. (137). Deittlche Bank 160'/. (16M. Disconlo 198'/. (197'/,), Mainzer 96 (do.), Marienburger 45'/. (45'/,), Ostpreiißeii 61"/, (do.), Mecklenburger 136'/, (136), Galizier 83'/. (83). Elbelhal 284'l, (283). Duxer 137 (136'/.). Gotthard 105'/, <104'/«), 1880er Russen 82"/, (do.), Russische Noten 181'/. (do.), Uiiganiche Goldrenle 3l'/, (81'/.), Italiener 97'/, (do.), Laura 74 (72'/«), Dortmunder 52'/, (52'/,). Vermischtes. 17 vom Tage. L Die Börse hatte am Donnerstag ihre pessimistische Phhsio- gnomie vom Lage vorher wieder abgelegt, vergessen war der Artikel der „Kölnisch«» Zeitung" gegen die Patriotenliga, der Druck welcher die Verkäufe ia Schweizer Actien hervorgeruscn hotte, und man iolgte wieder andern Spuren, nachdem di« bisherigen eine Anregung weiter nützt gewähr»« konnte». Die „Kölnische Zeitung" bringt Leipzig. 1- Juli *— CourSregulirung. WaS die Preisregulirung der Aclie» derjenigen Unternehmungen anlangt. die mit dem 30. Juni ihr Geschäftsjahr abschließen und mit welchen sich die heutige Börse zu beschäsligen hatte, so wird der Maikiwerth vom 30. Juni ui» de», jenigcn Betrag der taxirten Dividende — wcr verweisen dicserhalb aus die vorgestern miigetheilten Dividrndcnfchätziingen — geändert, »m welche diese letztere» von den Ziffern der lautende» Zwirn ab. weicht. Ueberstcigt die Dividende den sür die Börsen berechn»»» will kürlich angeiioiiimeuen Zinsfuß, so kommt der Mehrbetrag vom Preise derActie» >n Abzug; erreicht dagegen die Dividendenschätziiug de» lausen den ZinS nicht, so wird der Fehlbetrag dem Eourie der Ackie» huizu- geschlagen. Z»m Beispiel: Line mit 4 Prvccnt tausenden Zinsen gehandelte Actie, die 115 steht, wird mulhuiaßlich 7 Proc. Dividende geben; der Ertrag würde dann den lausenden ZinS um 3 Proc. übersteigen; folglich wäre der Marktpreis der Aktie von 115 aus 112 Proc. herabzusetzcn. Eine andere Actie, die 58 Proc. steht, wird aus 1 Proc. Dividende geschätzt; da der lause» de Zinssuß hier ebenfalls 4 Proc. beträgt, so ist der Ausfall an demselben dem Course der Aclie mit 3 Proc. hinzu- ziiichlagen, io daß sich der Marklwerlh aus 61 Proc. erhöht. Infolge dessen verändern sich die Course bei folgenden Papieren: Bochnmer Gußstahl Abschlag 2 Proc.. Chemnitzer Werkzeugmaschinen- sakeik (Zimiiieriiiann) Zugang 3 Proc., Cröllimtzer lapierjabrik Abschlag 6 Proc., Dcimpsmaichinenfabnk und Spinnerei (Wiede) Zugang 1 Proc.. Deutsche Werkreugniaschinenjabrik Zugang 4 Proc, Dortmunder Union Zugang 5 50 Proc., Königs-undLamadütte Zugang 3 Proc., Leipziger Pierdebahn.Actien Abschlag 2X. Majchineusabrik GoizernAbichlcig 6Proc.,Sächsische MaIchiuensab'ik(Harti»ann)AbschI. 1 Proc., Sächs. Webstuhl.Fabrik (Schönherr) Abichl. 7 Proc.. Hwde'jche Paviersabrik Abjchl. I Proc., Döisteimtz-Raittiianiisdorier Braunkohle». Gesellfchaft Zugang 4 Proc. — CourSnbschläge habe» außerdem in Folge der Abtrennung der Dividendeiischeine i'tattg>s»iidci> bei den Actien der Böhmischen Nordbahu mit 4 80 Proc, Böhmischen West« bahn mit 0 90 Proc.. Bnichliehrader Eisenbahn l-it 3 mit 6.3? Proc., Buschltehrader Eisenbahn si.it. 6 m t 4 Proc., Galizischen Carl Ludwigbahn mit 0.10 Proc.. Golthardbah» mit 3 40 Proc. Oeiter- reichische Localbad» mit 3.20 Proc.. Elbetkalbahn mii 11.20 ät — Ferner sind den Coursen derjenigen österreichischen Siiber-PrioritälS. Obligationen, deren Zinsen am 1. Juli iallig sind, hinzuzuschlagen: bei den öprocentigen Tiires 50 und bei den 4'/,. und 4procenl,gen Werthen 45, rejp. 40 -H, sowie bei österreichischer Sffderrente 30 .H, italienischer Rente 30 und bei russischer Ocientanleihe reichlich 1 Procent. Aus drm Trikbischtültlk, 30. Juni. Seit uiilcrem letzten Bericht über die Lage der Mühlcniiid nstrie Hierselbst haben sich Production und Absatz in normalen Grenzen bewegt, nur die Preisverhältnisie haben eine keineswegs günstige Wendung erfahren, dieselben stehen vielmehr so niedrig, daß der Mahllohn verglichen mit früheren Zeiten ein nur geringer genannt werde» muß Man schließt sich hier vielfach der Meinung der süddeuischen Müblenindustriellen an, welche die niedrigen Preisverhältnisie in Zusammenhang bringen mit der großen Eoncurrenz der norddeutschen Mühlenindnstrie, welcher die einheimischen Industriellen nur schwer begegnen können, klebrigen« wird in Süddentschland Weizen nord deutschen Ursprung» gegenwärtig mehr als früher veiwendet und ist dies lediglich die Folge der erschwerten Einfuhr ausländischen Getreide«. »*» VautztN. 30. Juni. Im Anschluß an die vor Kurzen, ge- brachten Mittheilnngen beziehentlich der vom 7. bis 13. September hier stattfindenden Landwirthschasllichen Ausstellung deS Königreichs Sachsen ist weiter zu bcrichleu, daß ganz be> sonders die Lehrmittel und wiffenlchastlichen Leistungen einen her- vorragendin Lheil desselben bilden werden. Das Königreich Sachsen Hai ein ganzes Netz von landwirthschastliche» Schulen im Lande veriheilt u»o ebenso Versuchsstationen in einer Anzahl und Qualität, wie kaum ein anderer deutscher Staat ans enisprecheo- dem GebiekSraui». Die landwirlhschaittichen Schulen, vorab daS Institut der Universität Leipzig, werde» ihre Lehrmittel i» über- sichtlicher und zusammenhängender Weise zur Ansstellung bringen. Ebenso bringt jede der vier Versuchsstationen ihr Arbeitsfeld zur Darstellung. An diese schließen sich an das meteorologische Institut mit seinen hochiittereffaiilen Einrichtungen, sowie daS g-oiogijche Institut der Universität Leipzig mit seinen für die Landwicthschast so hochwichtigen Anschauungsobjecten. TrrSVc», 30. Juni. Dresdner Ballgesellschaft. Aus Grund des zwischen der Dresdner Bank und der Dresdner Bau- geseilschast getroffenen, durch die außerordentliche Generalversamm lung vom 17. d. M. genehmigten UebereinkommcnS ist den Actio« nairen der Dresdner Ballgesellschaft ein BrzugSrecht aus die zur Ausgabe gelangenden jungen Stammactien im Betrage von 1,000.000 in der Weise eiagerSuntt worden, daß a. dem Inhaber von je 7 Stück alter Stammactien und PrioritälS - Stammactien L 300 l>. dem Inhaber von je 2 Stück der PrioritälS-Stamm- actien L 1000 ./i der Bezug von je eiucr Stammaktie Serie II ä 1000 freisteht. Die jungen Actien sind mit den alten gleich- berechtigt, nehmen jedoch an der Jahresdividende erst vom 1. Juli d. I. au Theil. Der Ucberlaff»»gscourS beträgt 115 Proc., aus schließlich der zu zahlenden Stückzinseu zu 4 Proc. Das Bezugs- rccht ist spätestens bis zum 14. Juli d. I. bei der Dresdner Bank auszuüben. f-s Dresden, 30. Juni. Die Deutsche Elbschisfsahrts- Gesellschaft „Kette" zu Dresden erzielte im Monat Juni eine Schlepplohn- und Frachten-Einnahme von 389,425 (gegen 459.477 im Monat Juni v. I.) Die Gesammt-Einnahme in der Zeit vom 1. Januar bis mit heute beträgt 1,685,515 (gegen 1,559.762 in derselben Zeit deS Vorjahres). chf Dresden, 30. Juni. Marienberger Stlberbcrgbau- Acttengesellschast- Die heute hier abgehaltene diesiäbrige ordentliche Gencralversamnilung der vorgenannten Acttengesellschast, in welcher Herr Bürgermeister Ger mann aus Marienberg den Vorsitz sührte und an der sich 9 Actionaire mit 1314 Actien und Stimmen beiheiligten, genehmigte nach kurzen befriedigenden Mit- tbeilungeii des Herrn Bergvei Walter Stöhn über die »euerliche Gestaltung der Betriebsverhälinisse den 1886er Geschäftsbericht iauimt Jahresrcchnung und sprach einstimmig die Entlastung der Verwaltungsorgane aus. Weiter ward die Verwaltung ermächtigt zur Entnahme der infolge der Wassercalamität ouszuweiidendcn Betriebsmittel auS dem Reservefonds, da die vorhandenen Betriebs- Überschüsse hierzu nicht ausreicheii. Der de» Bergbegnadigungsfonds vertretende Herr Bürgermeister Walde-Zschopau wurde in den Berwalkungsrath ebenso wiedergeivählt, wie die bisherigen Rechnungs« revifore» Herren Kaufmann Sturm - Leipzig und Bankier Heinicke-Freiberg. — Der Generalversammlung wohnten als Vertreter deS künigl. Bergamts zu Freiberg die Herren Bergamls direcior vr. Leuthold, Bergamlsrath Heucke und Berginjpector Vogel bei. DrrSdril, 1. Juli. Kohlentransporte auf den königl. sächsischen Staatsbahnen in Wagenladungen zu 5000 Kilogramm während der Woche vom 19. bis 25. Juni e.: sächsische Steinkohlen aus dem Zwickauer Reviere 7801 Ladungen, aus dem Luqau-Oelsmtzer Reviere 3666 und aus dem Dresdner Reviere 1203, zusammen 42,870 Ladungen sächsische Sieinkoblen. gegen 11.695 in der entsprechenden Woche des Vorjahres: ichlesische Steinkohlen 762, böimiische Braunkohlen 7518, altenburgische Brauukolilen 3360, Kohlen überhaupt 24,310, demnach durchichiiittlich pro Tag 3473. In der entsprechenden Woche des Vorjahres wurden an Kohlen überhaupt befördert 21,335, täglich also im Durchschnitte 3048 Ladungen. *— Dampsomnibuslinie Jena-Apolda. Die am 29. Juni in Apolda stattgefundene Versammlung behusZ Errichtung einer Danipsomniduslinie zwischen Apolda und Jena war nur schwach besucht. Man sprach sich allgemein für das Unternehmen aus, doch glaubt man nicht, daß die von dem Unternehmer, Herrn Hermann Mickiaelit » Ch>m::itz, beanspruchte Reulabilttät aus dem Personelle»«kehr allen zu erzielen sei» würde, und daß die Sache ohne Unterstützung durch die Gemeinde» sich als Ieb.»s:ähig erweisen werde. Es wurde indeß zur wetteren Versolgung der Angelegenheit ein Coinite gewählt, »ul dem Rechte, sich durch Hiuzuzieliimg noch anderer geeigneter Persönlichkeiten, nanicntiich auch a»s Jena, z» erweitern uud das Augenmerk daraus zu ruhien, die Mittel ausfindig zu machen, um eine mehrmonatige Probefahrt zu ermöglichen. * Berlin» 30. Juni. Zur Berathung der im Interesse des Brennereigewerbes und Spiriiushandels in Ausführung des neuen Braniitwelnsteuergesetzes nolhwendigen Maßnahme» fände» am Montag den 27. und DienSiag den 28. d. M. ausflihrliche Bec- Handlungen des Ausschusses des Vereins der Spiritussabri. kanten in Deutschland statt, zu welchen auch Vertreter des SpiriiushandetS und der Sprilsabrikatio» ans den Haupt-Handels- vlätze», wie Berlin, Posen, Breslau. Halle, Magdeburg. Ost- und Westpreaßeu, hinzugezogen waren. Den Verhandlungen, die unter Vorsitz deS Herrn Ockononiieralh Kiepert-Marienselde gesüllN wurden, wohnten als Vertreter der Staaisbehörden bei Herr Geheimrath Loewe vom Finanz-Ministeriuni, Herr Geheimrath vo» Hepdebrand und der Laia vom laiidwiithjchaflsiche» Ministerium und Herr ReqieruugSrath Rauschniug von, Rcichsjchatzamt. — Als besonders wesentlich heben wir aus den Berat hu »gen Folgendes hervor: Die Frage der Lagerhäuser wurde dahin erörtert, daß zivar sür die Haupl-Handels-Plätze für Spiritus daS Privat-Eavilai für ausreichende Lagerräume sorge» würde, soweit iotche nicht vorhaade» sind, daß aber die Regierung auch Staats-Lagerhäuser, ähnlich wie in England eiiiiichte» müßte, und zwar würde das »ameiillich der Fall lei» müsse» an de» weniger günstig gelegenen Plätzen, »m dort die Production der Brennereien, welche» ein steuerjreies Lager gegeben werden soll, bequem aufiiehmen zu könne». In Rücksicht aus den bevorstehenden NkciificalioiiSzivnug wurde zwar angenommen, da» die bestehenden Svritsaliriken im Staude sei» würden, einen, größeren Bedürsniß als bisher zu genüge», daß aber doch in jpeciellen Fälle» die Einrichtung von kleineren Spritsabriken. ici cs von Private», sei es von Brennereigenossenschasle», »» Aussicht zu »ehiiieii sei, es würde dies auch wiederum in den vom Ver kehr mehr abgelegenen Distrikten haupisachlich in Frage kommen. Bezüglich äer zukünftige» Preisbildung war die Versammlung der Ansicht, daß -rs sich hauptsächlich wohl im Handel ui» unversteuerten Spiritus Kandel» würde, baß aber auch versteuerter Spiritus bürien- mäßig gehandelt werden würde. Dericlde wüide dann in. Allge meinen als mit 70 ./ll belastet zu behandeln ieiu, cs wurde aber bei Geschäftsabschlüssen immer noch besonderer Abmachungen bedürfe». Eine schnelle Erledigung der Denot»ririingssrage wurde allicilig als nolbwendig betont, da vom 1. Oktober ab >eder Brennereibcsitzer die Denaluriruna von -piritus »ach dem G>setz vcrlaiigkn könne und würde. — Der ausiührlickie Bericht über Hikik Verhandlungen wird demnächst in der „Zeitlchrlst sür Spiritusindustrie" abgedruckt werden. Z Unter denjenigen Industrien, welche alle» Grund haben, mir der neuen W > rthj cho stspo ltti k zufrieden zu sein, zählt die „Deuiickic volfsivirlbschaiiliche Correspoiidenz" die deutsche Lederindustrie aut, welche bei vermindertet» Import und ge- steigerten, Export gesicherte» Absatz >m Jnlande besitze. Zum Betreffe führt sie eine Reihe vo» Zahlen a», welche ihrer Ansicht nach äußerst lehrreich find. Sie schreibt: „Was zunächst die Emfuhr fremder Lederwoaren in das deutsche Zollgebiet anlangt, so war dieselbe unter dem alten Zollsätze erheblich gestiegen, bis im Jahre 1880 plötzlich ein bedeutender Umschwung eintrat, wie auS jolqeiiden 'An gaben ersichtlich ist: Einsuhr in daS deutsche Zollgebiet in Tonnen von »roden feine» 1870 1875 1879 1880 188« keder aller Art 1504 6045 8495 3631 4192 sederwaaren 239 165 611 488 618 427 473 38? 255 487 Die Wirkung des erhöhten Zollsatzes >m Jahre 1880 ist hieraus vline Weiteres ersichtlich; besonders bei den seine» Lederwaaren hat sich »euervings indeß wieder eine bemerkenswerlhe Zunahme der Einsuhr gezeigt, dieselben werden vornehmlich au- Oesterreich Uligar» und Frankreich bezogen. Was nun die LedcrauSsuhr Deutsch lands betrifft, so stieg dieselbe sür Handschuhleder, Äorduan, Marokin u. j. w. von 2129 Tonnen im Jahre 1880 ans 2693 Tonnen im Jahre 1886; in derselben Zeit sank die Ausfuhr von groben Lederwaaren von 1181 ans 966 Tonnen, diejenige von seinen Lederwaaren dagegen stieg von 3340 aus 4970 Tonnen, der Export von sonstigem Leder endlich betrug 1880 3379 Tonne». 1886 da- gegen 4417 Tonnen. Die Befriedigung über die neue WielhschaflS- politik wird übrigens von der Ledciindustrie durchaus nicht allge mein gelbeilt Man verlangt sehr vielfach die Aushebung des Zolles auf Eichenlohe, die noch immer zur Deckung des Bedürfnisses m große» Mengen aus dem Auslande bezogen werden muß, und wiederholt die schon seit einigen Jahren gestellte Forderung der Einsühriing eines einheitlichen Zollsatzes von 36 >1 sür alle Sorten Leder. Die württembergische Schuhwaarensabrlkation endlich be gründet ihren Antrag aus Erhöhung des Eingangszolles sür seine und grobe Schuhwaaren aus 120 ,/i mit der ausdrücklichen Hin weisung darauf, daß der bisherige Zoll wenig genutzt habe. *— In der gestrigen Sitzung des AusfichtsratheS der Zucker, sabrik Glauzig legte der Vorstand den Rechnungsabschtuß des Geschäftsjahres 1886/87 vor und wurde seinem Anträge entsprechend beschlossen, der im August o. einzubcrusenden Generalversammlung aus dem sich »ach den üblichen Abschreibungen und stalMengemäßen Dotirungen ergebende» Reingewinn von 138,646.05 die Zahlung einer Dividende von 3 Proc. aus das Actiencapital vorzuschlagen. -s- Halle l»/S„ I.Juli. Der Verein der Briquet-Jn- dustrielle» Deutschlands hielt heute Mittag Hierselbst seine ordentliche Generalversammlung ab. Der Vorsitzende. Herr Johanni-Frohse eröffncte dieselbe mit Erstattung deS Jahres berichts, dem Folgendes zu entnehmen ist: Anfang 1886 gehörten dem Verein an 35 Fabriken mit 103 Pressen, Ende deS Jahres 36 Fabriken mit 108 Presse». In Deutschland bestanden Ende 1886 im Ganzen 52 Briquetsabrike» mit 145 Pressen, welche zu sammen 19,062,539 Clr. Briquets sabricirt»< Die Zahl der de- jchästigten Arbeiter in den 52 Fabriken öetriig 1628. Es vcr« unglückten im letzten Jahre 67 Arbeiter, wovon 5 mit Tode ab- gingen und 3 gänzlich erwerbsunsähig wurden. Die Unglückssälle vertheilen sich wie folgt: Kesselbetrieb 10, Maschinenbetrieb 24, Explosion »nd Feuer 14, verschiedene Ursachen 19. Die an die Verunglückten und deren Angehörige gezahlte Rente betrug zusammen 2346,59.Die enislandenen Brandschäden beliefen sich aus 58,466^ — Die Leistung einer Presse stellt sich aus 131,466 Ctr. oder pro Tag bei 250 Preßtagen »» Jahr aus 526 Ctr. Aus 1000 bei den Bri- queisabriken beschäsliglc Arbeiter kommen im Ganze» 41 Un» qiiicksiälle — tödttiche Unsälle --- 3,07 Unglückssälle mit gänzlicher Eiwcrbslosigkcit — 1,84, i»it Erwerbslosigkeit über 13 Wochen — 5.53, desgleichen unter 13 Wochen----30.01. — Der Vorstand hat im Ganzen 4 Sitzungen abgehaltcn, in denen er eine Menge wichtige Vorlagen behandelte und Stellung zu denselben nahm. So wurde das Markenwesen eingehend erörtert, doch kein bindender Beschluß gesoßt, da Rücksichten aus die Fabriken und Händler zu nehmen waren. Die Tarilsrage bildete unausgesetzt einen Punct der B->aiyung, doch entschloß man sich, nicht selbstständig vorzu- um den in dieser Beziehung gethanen Schritt des Vereias vec Braunkodlen-Industrie Deutschlands abzuwarten. Derselbe in Betreff Herabsetzung der Tarissätze sür Braunkohlen aus den deutsche.« Bahnen von einem wesentlichen Erfolge nicht begleitet gewesen. — Es schloß sich eine Discussion an den Bericht an. — Beschlossen wurde, die Vcreinsgenoffen, sowie auch die Nichtmitzlieder aiffzusorder», sür die Folge »ur eine Marke sür ihre fabricirten Br'guels zu führen, um endlich einmal hierin Wandel zu schaffen. Tie gewählte Marke ist dem Vorstande anzugeben. — In Betreff der Torissroge wurde beschlossen, vereinsseitig vorzugehcn und die Vereinsgenosjen rc. zu ersuche», diejenigen Stationen »amhast zu mache», sür die eine Tarisermäßigung gewünscht wird. DaS ge- jamiuelte Material soll dann dem Herrn Handelsminister zur gc- i.eiglen Berücksichtigung zugestellt werden. — Hierauf trat mau in eine Besprechung über die im letzten Jahre gemachten Beobachtungen im Betriebe. —Die gelegte Jahresrechnnng ergab in Einnahme incl. eines überkommenen Bestandes von 260.45 ---» 1010.45 >l, in Ans- gäbe 645.31 mithin an Bestand 365.14 — Die sofort vorgenom- uiene Brüsung derselben durch zwei gewühlte Herren ergab deren Rlchligseit und wurde dem Caisirer einstimmig Entlastung ertheilt. — Der Elat pro 1887 wurde sestgeslellt. Die bisher laut Statut ge- zahlte» Jahresbeiträge der Mitglieder bleiben auch dieses Jahr bci- belialte». — Die nach dem Turnus ausscheidenden Vorstandsmit glieder wurden sämmllich per Acclamation wiedergewählt. — Es folgte der Bericht über die Lage der Briquetindustrie im Allgemeinen. Derselbe ließ sich »n großen Ganze» befriedigend aus, der Absatz war ei» guter. Die Production hat sich von 15"/,, Mill. Centver in 1885 aus 19 Mill. Ccnlner in 1886 erhöht, also um 3'/,» Mill. Ecutner oder 20 Proc. vermehrt. *— Der Jahresbericht über den Gang des Handels, der Industrie und der Schissfahrt von Magdeburg im Jahre 1886 beginnt mit folgenden Ausführungen: War auch dir erste Halste des Jahres 1886 für die Geschaslswclt nicht allgemein als günstig zu bezeichnen, so trug sie doch schon den Keim zur Besserung der wirldschastlichen und der Absatzverhältnisse in sich, und cS machic sich den» auch in der zweiten Hälfte unverkennbar eine solche Wendung zum Bessern geltend, und wen» sich auch bei uur wenige» Artikeln eine Sleigeruug der Preise verzeichnen läßt, so hat sich doch der Absatz »nd namentlich der nach Amerika gesteigert. Zweifellos würde diese Entwickelung größere und in weitere Kreise reichende Fortjchritte gemacht haben, wenn nicht noch in»»er das Vertrauen aus eine Dauer der zoll und handels- polilffchcn Verhältnisse fehlte, wenn nicht Handel und Industrie von Erschwerungen in Form der Kündigung von Zoll- und Handels« verlragen, die zur Hebung deS gegenseitigen Verkehrs geschloffen werden, bedroh! würde». Eine Beschränkung des Absatzes nach außen wirkt doppelt nachtheilig i» rückläufigen Conjuacturen, und dazu hat die Industrie leider vielfach selbst beigetragen. In der Al sich«, die ErstehgagSkoslen durch Vergrößerung des Betriebes hcrabzumindern, ist das Angebot der Waare vermehrt und werden dadurch die Preise gedrückt. Als ein Zeichen der Besserung möchten wir den Umstand bezeichne», daß sich das Capital wiederum mehr der Industrie zuwendet, beziehungsweise den Aclien- gescllichafle». Trotz mancher zu Tage getretenen Mängel ist vie Neiieiigesellichast doch immer diejenige Form, m welcher sich die be- lruchtendc Macht des Capitols am fähigsten gezeigt hat, allen An- sordcrunge» der Lerkchrseittwicklung zu entspreche»; ja diele Form ist geradezu unenibehrlich, um großartige Schöpfungen, die Anfangs vielleicht wenig Nutze» in Aussicht stellen, ins Leben zu rufen. Nachdem im Jahre 1885 die Zahl der i» Dcutjchland neu gegründeten Acticiigcjelljchasten aus 74 mit 55 Millionen Mark hcrabgegange» war. sind im Jahre 1886 112 Gesellschaften mit 100 Millionen Mark Capital neu gegründet worden. Die Waarenpreise im Großhandel haben abermals einen bcträchl.ichcn Rückgang erfahren. Unverkennbar werden allseitig Anstrengungen gemacht, unsere Be- zichungcn zu dem Auslände, die Einsuhr wie die Ausfuhr durch Verbesserung und Vernuhrung der Verbindungswege zu fördern. Dem sicht leider das Bi streben gegenüber, durch Zollerhöhungen hemmende Schranken zu errichten. Den Handel bedrohen und be- einlrächtigen nicht blos die direkten Zollerhödungen, sondern auch die iudirccten, indem wir durch das Erlösche» von Handelsverträgen zwischen bcsreiindcte» Nationen, bei denen wir das Necht der meist begünstigte» Nation genießen, derjenigen Zollcrinäßigunge» verlustig gehe», die jene unter sich vereinbart hatte». Aus Grund der Ver träge zwischen Oesterreich und Italien, sowie zwischen Italien und Fianki elch gellen ermäßigte Conventioiialiarise, die auch sür uns An wendung finden; werde» d eie Verträge nicht erneuert, so werden auch nur, soweit wir nicht direcleVeradrediinae» treffen, davon benachtheiligt Stach jahrelangen Bemühungen wegen Eiiichlung einer amerikanischen Coniulalstellc am hiesigen Platz bekuss Aussertigung der Consulats- Aticste und Beglaubigungen ist hier wenigstens eine Coniular- Agentur errichtet: eS ist aber inzwischen «ne Methode der Factu- rirunq von Gütern, Maaren und Handelsartikeln, die nach Nord, amerika auSgesührt werden, vorgeschriebe!« die den Handel, bezw. den Versandt von deutschen Gütern »ich! blos erschwert, sondert theffmeise unmöglich macht Wir habe» unsere Klagen und Be- schwerden über diese von drm Staaisdcvartemenl z» Washington unterm 16. December v. I. angeordnete Neuerung dem königlichen Ministerium für Handel und Gewerbe ausführlich vorgetragen. Aus dem Gebiete des Muiizwesens haben wir mit besonderer Ge- nugthuung davon Kenittiiiß genommen, daß Se. Exccllenz der Herr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder