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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188707054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-05
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1887
- Autor
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»üi » ikrfchetut täglich ftüh 6'/, Uhr. Aedarti«» «»t Lrpetttts» Johanne-gaffr 8. SprechNuudk» der Kedarti«: Vormittag» 10—19 Uhr. Nachmittag» L—S Uhr. d« i LMM Und TlMtd!llü Auflage lenleutsortts 1V,V«S . Lbonnkmrlltsprei« viertelt. 4'/, Mi» tucl. Brtazerloh» 3 Mt., durch dt« Post bezogen 6 Mi. Jrd« einzelne Nummer 90 Pf Belrgeremplar 10 Pf. Gebllbrea für Extr«brlla«e» sin Tageblatt-Yormat gefalzt) «tzne Postbesördernag M Mt. «tt Postbefördernng 70 IN. 3nser«te «rOhere Schriften la»t «ns. V' Tabellarischer u. Zifirrasa» »ach hoher« »VA fHHA »HU «««er drftimmte» Inserat« an lochrntaze« dt« * »Ür Nachmittag», «Sann- «»dUestta,e« früh dt«'/,*Uhr. Annahme der für die nffchftsvlgentz, N»««er Wo a» Zn den Fittale» fttr 3ns. Ott« *lem«, Universi kaut» Lösch«, tkathartunistr. 23 part. u. ÜSn!g»platz 1. «ur bi»'/,* Uhr. Zlnnühur: r. Anzeiger. Rerltmr» unter dem N«dar»to«»strtch di» saespalt. Zeile SO Pf., vor denyamiltennachnch»«« die ögelpaltrne Zeile 40 Pf. die hkpedttt-» M nicht gegebe«. üirga« für Politik, Localgefchichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Inserate sind »et» an senden. — Rabatt wird nt, Zahlung praannmeranäo oder durch Post« >, uachaahm«. 18«. 81. Jahrgang Amtlicher Thetl. Bekanntmachung, die Rückzahlung, beziehentlich Convertirung^« Leipztgee Stadtanleihen bete. ^ - - ' - - t Mit Genehmigung der Königlichen Ministerien de« Innern und der Finanzen nnd unter Zustimmung der Stadt verordneten kündig«» mir hiermit die noch nicht getilgten und noch nicht zur Rückzahlung ,u«aeloostrn Betrüg« der von der Stadt Leipzig iu den Jahren 1830, 1838 und 1884 ausgenominenen 4'/o Anleihe» sür SL. December L887, und fordem die Inhaber der betreffenden Schuldscheine auf. den Betrag derselben am gedachten Tage — mit welchem auch die Verzinsung aushvrt — bei unserer Stadtcasse (Rathhau», 1. Etage Nr. 3) gegen Rückgabe der Schuldscheine, der dazu gehörigen ZinSleisten und der noch nicht fälligen Zin-scheine in Empfang zu »ehinen. Zugleich aber bieten wir, in Folge Vereinbarung mit hiesigen Bankhäusern, de» Inhabern der Schuldschein« Ge legenheit, dieselben gegen Schuldschein« der neuen Leipziger Stadtanleihe vom 12. Januar 1887 umzutauschen, ln welchem Falle ihnen — unbeschadet de» Zinsengenusfe» zu 4«/« p. ». bi« Sl. December ». o. — eine Convertirung»prümie gewährt wird. Degen der näheren Bedingungen der Eonvrrtirung venveifen wir auf di« sud O nachstehend« Veröffentlichung. Leipzig, den 11. Juni 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. und 1884. gegen solche Di« lu vorstehender Bekanntmachung bezrichneten Bankhäuser, nämlich: die die I»«Ip»lL«w Mnmlr, die Dt»v«»i»H«»-Sl«»«U,«I>»tt, die diesige ipUtaal« «I«e 8LeI»»1»ot»vn HHmmdt »i> Urevekew, die Fir»a »««>4«- 4P 4)o., die Air«« ^ So., die Firma ÜTeamama« chP SolniinILt, die Firma Bl. O. bieten den Inhabern von Schuldscheine» der gekündigten 4»/o Leipziger Stadtanleihen vom Jahre 1850. 1838 soweit dieselben nicht ausgeloost oder im Aufgebot-verfahren begriffen sind, den Umtausch dieser Schuldscheine der 3'/,-/o Leipziger Stabtanleihe vom 12. Januar 1887 unter folgenden Bedingungen an: 1) Diejenigen Schuldscheinivhaber, welche aus die Eonvertirung eingehen, haben ihre Schuldscheine nebst dazu aebvriaen Zinsleisten und den Zinöscheiaen per SO. Juni 1888 flgde. bi» zum 8«. Juli L887 « Uhr Nachmittag» bei einem de, obengenannten Bankhäuser oder bei eia«, der »achbenauntea Stellen, uämlich: bei der »m«Ir 1 bet der Btltml« cka» ^ , ^n,.r»It / »» »woach««, bet der BUtal« ckier WanU f mit doppelten, nach den Jahren der Verausgabung der einzelnen gekündigten Anleihen und arithmetisch geordneten Ver zeichnissen, deren Formulare bei den Annahmestellen in Empfang zu nehmen sind, einzureichen. 2) -De« betreffenden Gchuldscheininhabern wird — unbeschadet deS ZtnsenaenuffeS »n »"/« ,». ». sofort »et Einretrynng Spramie von 1«/o gemährt und bleiben in Verwahrung der Umtauschstelle. Dagegen werden die eine« Stempel» convertirt und den Einreichern einstweilen wieder auS- bt- 01. December a. e. — eine Converttrun der gekündigten Tchuldschelue baar auSgeza 3) Die «ingereichten ZinSleisten und Zin-schcine eingereichten Schuldscheine sogleich durch Aufdruck gehändigt. 4) Die im Umtauschwege zu gewährenden SV,°/o Leipziger Stadtschuldscheine v. I. 1887 nebst dazu gehörigen ZinS- leisten und den ZinSscheinen per 30. Juni 1888 flgde. werden — jedoch nur bei den Umlauschstellen in Leipzig — spätesten» im Lause de» Monat» October 1887 an die Präsentanten der abgestempellen 4»/«, Stadlschuldscheine gegen deren Rückgabe verabfolgt. Zu dem Umtausch wird durch besondere Bekanntmachung aufgesordert werden. Die Schmiedearbeiten sür die Wageuremise, da» EisenbahnbetriebSgebäuve, da» Börlengebäude und Vesten Neben, baulichkciten de» neuen Schlacht» und Diehhofe» sollen an einen Unternehmer in Accorb verdungen werden. Die Bedingungen und Blanquet» für diese Arbeiten liegen im Baubureau de» Schlacht- und Liehhofe» au» und können daselbst eingesehen resp. gegen Entnahme der Schreibgebühr entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: Schmiedearbette» für den Schlachthofban versehen bi» zum l2. Juli lsdn. Jahre», Vormittag» 11 Uhr bei der Nuntiatur auf hiesigem Rathhause einzureichea. Leipzig, den 1. Juli 1887. I». 3888 Der Rath der Stadt Letviig. vr. Georgi. EichoriuS. Bekanntmachung. Die Zinsen de, Frege'schen Stiftung zur Belohnung treuer und unbescholtener Dienstboten, welche mindesten« 20 Jahre hindurch bei einer oder doch nur bei zwei Herrschaften in hiesiger Stadt im Dienste gestanden haben, sind am SO. August diese« Jahre« in Beträgen von mindesten- SO Mark zu verkheilen. Empfangsberechtigt sind nur wirkliche Dienstboten, d. h. solche, welche zur ausschließlichen Leistung häuslicher Dienste gedungen sind und bei der Dienstherrschaft Wohnung und Kost haben. Bewerbungen sind bi- zum 3. August d. I. unter Bei fügung von Zeugnissen der Dienstherrschaften Lei un« anzu bringen. Spätere Anmeldungen, sowie Bewerbungen von Dienstboten, welche au- obiger Stiftung bereit« einmal be lohnt worden sind, können nicht berücksichtigt werde». Leipzig, den 1. Juli 1887. Der Rath der Stadt Leipzig Krnmvi vr. Georgi. bieget. Sladlbikliothek. Die alljährlichz» veranstaltend« Musterung »ad Netnignng Lee ktadtbibliolhek siadet die» Jahr in der Woche vom 10. bi» »um 16. Ja« statt. Hier,» find alle «»«geliehenen Bücher ahne «»»»ahme t» »er Wache ««« ». dt» »a« *. Juli zur»«, in«eden. GeSffue» ist die Bibliothek wieder vom 18. Juli au. Leipzig, de» 1. Juli 1887. vr. <d. wustmau«. Erstatteter Anzeige zufolge ist da« sür Iohauue Emma Barth aus Leipzig unterm 27. November 1882 vom uuterzelchnete» Polizei, amt« aaSaestellte Dieuftbach vou der Juhaberi» im varige» Jahre aus dem Wege uach Bohlt« verlöre» worde». Wir bitte,, dasselbe im «nssiuduugSsalle a» »»« abzogebe». Leipzig, am 1. Juli 1887 « Da« Galtzrlamt »er Ttadt v L *E Br,»lch>«1d«» LWtische Sparkasse beleiht Werthpaptere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 20. Januar 1887. Die Sparcaffen-Devntatto«. Verlegung der M-A-serligmigs-Stel!e vom Verliner «ach dem Silenbarger Vallnhsfe. .. Zu einer gutachtliche» «eußerung darüber ausgesordrrt, ob die beabsichtigte Aussiebung der jetzigen Zoll-Absertigungl-Ltelle am Berliner Bahnhöfe und Errichtung einer gemeinsame» «bsertignng». Stelle mit den bisherigen vesngnissen iu de« srüherea Empsang». gcbäude ans dem Eilenburger Bahnhöfe für die aus dem Berliner und dem Eilenburger vohnhofe eingehenden, der zollamtlichen Ve- Handlung unierliegendeu Güter für den hiesige» Verkehr erwünscht lei oder nicht, ersuchen wir diejenigen Kaufleute und Fabrikanten unseres Bezirke-, welche von der fraglichen Maßregel eine Schädi- guug ihrer Interessen befürchten, eine Mittheilung darüber unter Darlegung der Bründe di« rum S. d. Bk. schriftlich an unsere Kanzlet, Neue BSrse, Treppe X, gelangen zu lassen. Leipzig, den 2. Juli 1887. Die Handelskammer. vr. Wachtmuth, vors. vr. Beulel, S. Zar Lassiihran- voa §. 1L de» Vwaat- Mi»llkticr-tzescl>cs. Nach ß. 13 de« soeben erlassenen Gesetzes» betreffend die Besteuerung de» Branntwein», kann bei der Ausfuhr von Fabrikaten, ,n deren Herstellung tm sr^en Verkehr befindlicher Branntwein verwendet ist, nach näherer Bestimmung de» BundeSralh» sür jede« in den Fabrikaten enthalten« Liter reinen Alkohol» etne Vergütung der BerbrauchSabgabe von 0.» >4l gewährt «erde». Zu einer gutachtlichen Anzeige darüber aufgesordert, »eichen Grmerdea dies« Vergünstigung z» gewähren sä» «erdt, ersucheu wir diejenige» Fabrikanten, welche uach der Art ihrer Fadnkatio» auf dieselbe Anspruch erheben zu köanen glauben, rm« mit geaauer Begründung versehen» Darlrgnng diese» Aasprnch« dt« v»m ff. d. vr. » . schriftlich a, unsere Kanzlei, Neue Börse, Lrkp»« X, ».» gelaug» ^ Leipzig de, 2. Jnli 1887. Dte Handelskammer. vr. «ach»m,th. Bors. ve. Gense». S. Lohlenliefnäng. Di« Schule »» Gohli« brauch» für ra. 4*** «eataer dühmis 4»* Leutaer Stet« nächste« Wtuterholbjohr r Braunkohle» »,d »sODlssU^ LiefernngSbedtognngeu sind in der «chalerpeditiaa e Berfirgelte vsserte» nebst Probt» sind an Herrn Schuldirektor »ohtt«. de, *. Juli dt« »«. Iait Der GchMuarftaud. ffaliu« Nädalph» BmH dem Kaiserlichen Pas.amte 10 hier lagen. Lsö Kilogr. Seidenpavier, k. 6S0 o. 8700 4. bSOO Pappdeckel, Emstampfpapler und Kaiserliche» Ober- Makulatur. Ferucr li'"> de' Postdirection hler vorhanden etwa. Kartkn-Maculator. Pheil veraltete Druckwerke verschiedener r.r» z eingebunden, LN! : SbOO SbOO rsoo rrsolgen. bestreiten. , zum Ein- einc» Post- hierdurch dem Hentschel. Känstr nicht. .. ,, ^ .go Kiloar. der etnzelae» Angebote mit Angabe der P"'>* '"I »aiseriichen Ober- Gattungen sind bi- zum 13. Jul. d. I. bei der ua,,er..wrn Poftdirecliou hier einzure>^»^ v».r.v.ft»tr.<t«r. In Vertretung: Talame. Nichtamtlicher Thetl. Pferdeausfuhrverbotr. Der Erlaß k>neS Pserbeau«fuhrverbote» wird stewiß unmer und mit Recht al» e.n Anzeichen betrachtet, ^ß der »ri-d« bedroht ist. Zu Anfang November l886 verfinsterte sch bekanntlich der politische Himmel und Re Pserde- und Hoiz. ankäufe Frankreichs im benachbarten »vth.gte" 1» Segen»,aßregeln. Deutschland "ließ zuerst «n Pferdeau«suhr verbot. Oesierrcich-Nngar» und Außlaud folgten: die M ß reael ist schon so alten Datum«, daß sie fast m Vergessenheit gerathcn war. Da kam plötzlich am 1. Jul. Re Meldung au» St. Petertburg, daß die Ministe, de, »«ege« und der Domänen die Aushebung RS russischen Pserdtautsuhrverbote- beantraat habe». Man hatte allen Anlaß, diesen Antrag mit Freuden al« eia Zeichen sür dir Verbesserung der Welt- tage zu begrüßen; die beiden russischen Minister gaben da- durch ,u erkennen, daß sie keine Gefahr sür die Schwächung de« russischer, Psrrdebestandc» durch Verkauf von Pferden an da» »luSlan> nu hr at« vorhanden betrachten, daß e» ihnen viel- inehr erwünscht Ist. wenn da« Ausland Rußland fernen Heber- schuß au Pferden abkauft. Die Aiiaelegeuheit schrrnt bei Ge- legenheit der Ausweisungen der in Bolhynieu ansäsftgen Deutschen in Erwägung gezogen worden zu sein, weil gerade da« Pfcrbcautsuhrverbot die Lage der «u«gewicseaen bedeutend verschlimmerte. Man verlangte von den brklagen-werthen Opfern der deutschfeindliche» Politik Rußland» «»erschwing, liche Summe», wenn sie ihre Pferde mit über die Grenze nelmicn wollten. Schließlich sahen sich Re Behörden ge- nölhigt, die unentgeltliche Mitnahme der Pferde »u gestatten, um nicht zahlreiche Familien durch di« Grenzplackereien zu Grunde zu richten. Ohne diese Beranlaffuna würde den Ministern de» Krieges und der Domänen wohl schwerlich der Gedanke gekommen sein, die Aushebung de» Pserdeau-suhr» verböte» zu beantragen, denn diese» Verbot war von Seiten Rußland» keine wirthschaslliche, sonder» eine politische Maß regel. Heute liegen die iBerhältnisse ander»; Frankreich wird schwerlich Rußland durch übermäßige Pserbeankäufe in Ver legenheit bringen, und Rußland hält e» gegenwärtig über haupt nicht für zweckmäßig, die Lage al» irgendwie bedroht erscheinen zu lassen, e» nimmt die friedliebendste Miene an und überläßt e» den übrigen Mächten, sich die Lage nach Be lieben auSzumalen. EriSpi hat ja neulich der Wett verkündet, baß die bulgarischeFrage, wie man glaub«, friedlich gelöst werden würde nnd daß Rußland den Frieden wolle, also liegt für Rußland selbst kein Grund vor, sich mit solchen Anschauungen in Gegensatz zu bringen. Denn da« Antland Rußland fried liche Absichten zulraut, dann kann es seine Pläne ungestört weiter verfolgen, dann ist der Zweck erreiwt. welchen die russische Politik von jeher verfolgt bat, im Trüben fischen zu können, ohne durch allzu gespannte Aufmerksamkeit der übrigen Mächte belästigt zu werden. Orsterrrich-Ungarn Hai sich durch den Schritt der beiden russischen Minister, welcher di« Aushebung de« russischen Pserdeauefuhrverbot« al» unmittelbar bevorstehend erscheinen läßt, bewogen gesunden, eine entsprechende Maßregel in Sr- Wägung zu ziehen. Unter dem Vorsitz de» Kaiser« fand am 2. Jul, rin Ministerrath statt, welcher die volle lieberem, stimmung aller Minister mit der dom Krieg-minister an»- gesprochenen Ansicht ergab, daß vorläufig da« Pferdrau»suhr> verbot noch aufrecht zu erhalten sei; man beschloß jedoch, einen Ausschuß zu ernennen, welcher die Ausgabe hat. Er leichterungen in der Dnrchsührnng de« Verbote« in Vorschlag zu brmgen. Da, rechtfertigt de« Schluß, daß man die Lage m Oesterreich-Ungarn weniger friedlich a«sieht al« in Ruß land oder wie man sich i, Rnßland R, «nsch ' " ^ anznsehen. Unv wie liegen denn die Verhältnisse in der Thai? Ist 'in Schritt geschrben. um die unfertige,, Zustände zu beseitigen? Bleibr Rußland nicht beharrlich auf feinem feit Entfernung de« Fürsten «lerandrr ein- genommenen StandpuncI stehen, welcher die Regentschaft al« ansieht, die Vobranje nicht al« die ge- setzmätziae Volksvertretung gelten läßt nnd de, Kürstenwahl ^ «rnn di« Sobranje jetzt von Eobura wählt, ist dadurch irgend welche Gewähr gegeben, daß Rußland der Wahl zu- «i^d» Zugeständniß entschließen »alkow A« Minsseewechsel hinzu, welchen ... u« di« Annexion Bosnien« nnd der Herzegowina »» sttv«. «»blich befindet sich die llebereinkunft zwischen Euglandnnd derTÜrkei weg«, Sqvplen« noch immer m der Schweb«. undSnqland hat sich sog«, zu einer Thai entschlossen, welch« nicht seiner bishenge» schwankenden Wideespnichsteht' Drnmmo^d rvoisi übergab am 2. Jul, der »fort« di, Antwort v-, Weigerung kundgiebt. di« versprochene Bestätigung,u -eben, dann ist ein sehr unerquickliche« verhältaiß zwischen Englaud und der Türkei die Folge, und die Verantwort»»- sür dies« Wendung fällt in erster Linie auf Rußland, welche- dir tür kische Regierung zum Widerstand veranlaßt hat. Man würde die Tragweite diese« Zwiste» weit vbnschätze«. wenn man glauben wollte, daß sich darau» «in ernste« Zer- wttrsniß zwischen England und Rußland gestalten werde. England hat bereit« erklärt, daß e» im Falle der Nichtdrstäti- giiiig der llebereinkunft durch den Sultan diese al» nicht ge schehen betrachte und seine egyptische Politik einfach fortführ«» werde. Etwa« Andere» läßt pch auch nicht erwarten, und W fragt sich nur, ob Rußland und Frankreich dadurch In eine bessere Lage versetzt werden, wa» wir bezweifeln. Oesterreich-Ungar» traut dem Frieden heute ebensowenig al» zur Zeit de» Erlasse» de» PferdeauSsuhrverbote». und daß sich seine Anschauungen mit denen Rußland» in sehr erhebliche« Gegensatz befinden, da» beweist auch die Rkise de« österreichischen KronprinzenpaareS nach Galizien. Der Zeitpuuct zu dieser HnldigungSsahrt ist so gewählt, daß der Gegensatz zu de» russischen Anschauungen noch schärfer hervortritt. DieHarmorm zwischen Galizien und Oesterreich ist nie zuvor größer oewefr» al» jetzt, die Polen nehmen eine Hervorraaende Stellung iu Oesterreich ein und wissen den Werth der ihnen ringeräumte» Borrechte zu würdigen. Der polnische Adel hat dem Kronprinzen» paar einen Empfang bereitet, wie er kaum herzlicher gedachtwerv« kann, aber er hat zugleich durch seine Kundgebungen an den Taa gelegt, daß er die Erhaltung der polnischen Eigenart al« da» eigentlich Danken-werlbe an der österreichischen Politik erkennt. Der polnische Adel ist beim Empfang zum Theil im Rational« costüm erschienen. Al« der Kronprinz sich ans dem Bal«a de» Statthalterpalais in Lemberg dem versammelte« volle zeigte, sang e» die polnische und ruthenikche Nationalhymne aber nicht die österreichische: „Gott erhalte Franz dea Kaiser" nach der Havdn'scheu Melodie, die auch zugleich die Melodie de» Liede» „Deutschland, Deutschland über Alles" ist. Das ist gewiß ein sehr bemerkenswerlheS Kennzeichen für de» Seift» in welchem die Huldigungen der Bevölkerung Galiziens «w meint sind. Die Polen und Ruthenen jauchzen der Föderal»- Politik Oesterreich« zu, welche allen Nationalitäten unter dma Habsburgischen Banner Raum zur Entfaltung ihrer Eigenart läßt. In Galizien bekämpfen sich Pole« und Russen, ab« der Kitt, der da» Ganre zusammenhält, ist nicht die »ater Führung des Deutschtyum» centralis,rle Gesammtkraft des Reiche», sondere die besondere Rücksicht, welche di« Regierung de, Wünschen der Ezechen, Polen. Slowenen u. s. w. zu Tyeil werde» läßt. Da» ist eine gar gefährliche Politik, denn sie bernht auf der Uneinigkeit aller in Oesterreich wohnenden Völker, besonder» aus der Feindschaft der slawische» Völkerschaft«» gegen di« Deutschen. Aber auch unter de» Slawen herrscht keine Eintracht, denn Re Ezechen hakte» es mit dea Russen während die Polen Galiziens dea Russen feindlich gesona«» sind. In der Anhänglichkeit an die Dvnastie stad alle R« einander bekämpfenden Nationalitäten heute noch einig, aber »ur unter der Voraussetzung, daß die Regierung leb« Nationalität den Willen thut. Dabei komme» die Deutsche» am schlechtesten weg. und die Schwierigkeit, welche dadurch sür den Bestand de» Ganzen entsteht, ist noch nicht aehohea. vielleicht würde der Kriegsminister heut« Re Aufrrchthaltuug de» österreichischen Pfcrdeaussuhrverbots nicht mehr ltr »öthig halten, wenn statt der (öderalistischeu R« unionistifthe Politik in Oesterreich al» Re richtige und maßgebend« aner kannt wäre. Früher oder später wird man stck nöthigt sehen, zu dieser zurückzukehre». ,ch ja doch 2«. Leipzig. L. Juli 1887. " Der Bundesrath ist in voller Thätigkit, um da« noch restirende Material fertigznflellea und alsdann auch «tue längere Ferienpause zu machen. Di« Ausschüsse halten fast alltäglich Sitzungen ab. Am Gonoabeo» trat« Re ver einigten Ausschüsse für Zoll- und tzteuerwese» und sür Handel und Verkehr zn einer Sitzung zusammen, um üb«, ein« Zoll sache und über die Abänderung de« amtiichen Daareuverzeich- nisseS in Bezug aus Cigarreukistenbrettrr zu berathen. Montag sollten di« vereinigten Au-schüsse für das Sasvesea «ud sür Handel und Verkehr eine Sitzung abhalten. * Die Gnlndzüge sür einen Gesetzentwurf, betreffend di« Alters» und Invalideo-Lersorgung der Arbeiter sollen nach der .Post" in een allernächsten Tagen den Ver bündeten Regierungen zur gutachtlichen Aeußerung zugehe». Es gelte als sicher, daß der alsdann aus Gruud dieser Gut achten auSgestaltctc Entwurf sowohl deu Interessentenkreisen der Industrie, al- auch dem BolkSwirthschastsrath dorgelegt werden wird. * Ein Berliner Eorresvondent der .Weserzeitung" bespricht da- gegenwärtige Berhältuiß Deutschlands zu Frankreich, von dessen Temperatur er sagt, daß sw nicht leicht kühler gedacht werden könne, als sie gegenwärtig tat sächlich sei. Der Correspondent begründet diese Beobachtung wie folgt: ..E« möge» im Ei»»elneu ziemlich unbedeutende Dinge sei»; »elch« «schein oiebt N, diesem Lrgebniß geführt hoben, aber die Summiruua Dntzender n,wr,n gievi, ,,« Kleinigketien kann Wirklich »ine sehr stattliche Ziffer au»- machen, und da» ist hier der Kall. Die hier augedeuttten Vor- günge sind Jedermann bekannt, und da» Bennrvhigende bei ihnen ist. baß Niemand wissen tan», wetche neneu Kränk»»«» des deutschen Empfind,»» di« Phantast» de» Haffe« jenseits »er Vogesen »och au«siun». Man hat e« in Berlin Rcht sür ««glich «halb», daß sogar die Regierung «iu» frenndltch« Stellung gegenüber de« skandalösen Anträge einnehmea «erde, welcher dea Deutschen m Frankreich da« Lebe» saaer machen nnd fl« ,1« Geächtete behandeln will. Diese» Unglaublich« ist nun doch Wahrheit geworden, wie die letzten Nachrichten »u« Paris beweisen. Indessen würden wir mit der Annahme fehlgehen» daß von Berlin au» diploniatlsch« Schritte gegen da» Trrtde» gewisse» französischer Elemente werden unternommen »erden. >» gehört vielleicht eine sehr starke Langmnth dogu. »ns solch« Schritt« »n Me» zichten, aber tu diesen Dingen darf nicht lediglich das Nattonal- Awhl, so unzweifelhaft berechiigt e« anch sein mag, die entscheidende Nolle spielen, vielmehr wird man sich in Berlin »« sagen hnbe». daß gerade durch da« tzinzutrete, Deutschland» der Vrnnd, der setzt noch gleichsam ziel- und zwecks tm Iunerstrn d«« französische» Bolkskörper« wäthet, erst recht zu einer Hellen und verzehren den Lohe auslchlogea ttnnte. Und diese« Unheil vermeid», s» lav« G möglich ist erschnv» staatlmänuischer. al« eivem Gefühl« der Ve» bitlerung sofort nachgeben. «.na die srenzöstsche» Wühlerei«, sich einstweilen gleichsam »och im Kreise drehen nnd krtue rechtr U». ziehungSkrast gegen Deutschland erlangt habe», so mag der Grund hieriär zumeist tu der Lrkenmniß ,» suche, sei», »Rj aus Rußland keine»»«-« unbrdmgt zn rechmn sw, Aber auch die« kau, sich vielleicht ^ ' " '
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