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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188707184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-18
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1887
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bahnstcuer 217.60 .4k, 5) „Ich! fixirte Tanllöme 648.04 .4k. 6> An d?» BelriebSpächler abgrsührt als Zinsen sein s im Betrirbs- park angelegten Capiials, sowie als RÜicopiämie resp. als i-m Gewinn 11,238.33 >41 Summa wie oben: 20,647.47 -4k D-c Uebei schuß Hai betragen: in den Jahren 1880 84 284 4i, >881/62 7000.41. 1882 88 8283 .4t. 1888.84 10.588.72 ,/k 1884/85 7812.1? .41 (durch eine Uniall.'/lbiüsung vermindert), 1885.86 10.941.54 ./t, 1886.8? 11,288.33 .4t —r/Toburg, 16 Juli. Tie Heu ernte imJtzgrunde ist nun allent halben beendigt und der Ertrag quantitativ wie qualitativ ei» außer- ordenilich reicher. Besonders guten und reiche» Ertrag brachten die höheren Wiesen, während bei dentieser lieaenden, aus welchen dasinsolge tcS nassen Frühjahrs angesaniuielte Wasser nicht recht ablausen konnte, die Ernte spärlicher und von geringerer Lute ist. Jeder vorurtheilssreie Oekonom wird daher aber auch zugestehen müssen, wie segenbriagend sich gerade diese- Jahr tue Eniwasjerungsanlagea der Wicjeuculiurgenossenschasten erwiesen haben. Die ebenso ties liegenden aber mit Entwässerungsgräben versehenen Grundstücke zeigen gegenüber den anderen gerade den doppelten Ertrag von vor züglicher Qualität.— In der Schw einsurter Gegend hat seit Ansang dieser Woche bereit- der Korn schnitt begonnen und ist schon Vieles eingeheimst. Von einem Freunde aus einer dortigen Gemarkung wird uns darüber geschrieben: ,.Körner gicbts sreilich nicht sehr viel, dasür aber desto mehr lange- schöne- Stroh." —r. MciliingkU, 16. Juli. Nachdem nunmehr in Schmalkalden da- Eisenbahn-Bauburean eingerichtet ist, werden die speciellen Vor arbeiten skr die Eisenbahn von Zella-Mehlis nach Schmal- kalben und Kleinschmalkalden jetzt in Angriff genommen. — Tie Friedrich-mühle bei Corteudors sollte in eine chemische Farb- waarea - Fabrik umgewandclt werden. Die Aussührung de- Projektes ist jedoch an dem Einspruch der Fischerei-Jnteressenten ge scheitert» welche das Wasser der Jlg unterhalb der Friedrich-mühle nicht durch da- Linleitea chemischer Stoffe verunreinigen lassen wollten. Der Eigenthümcr der bedeutende» Besitzung hat nunmehr in derselben Märbelsabrikation und eine Sägemühle mit gröberem Betrieb (Kreissägen rc.) einrichten lassen. — Vom Walde ertönen Klagen über eingetrctencn Stillstand in der Perlen- induftrie durch eingctretcne Ucberproduction, wodurch die Preise znrückgegangeu sind. — In den Siuben der Glasbläser wird jetzt flott an der Herstellung des Ehristbaumschmuckc- sür da? nächste Weihnachtsfest gearbeitet, der demnächst ieiue Reise über- Meer an- »retca muß. Eine Neuheit in diesem Artikel ist ganz dünn geblasseneS und daun zerstobenes Silber-AlaS, welches aus die grünen Tannen- bäume gestreut wird und das da glitzert und flimmert wie Heller Edelstein. - Dem Börsen - Wochenbericht der „Nat. Ztg." ent- lehnen wir Folgendes' Der Capitalist ist heutzutage bei uns ein viclgeplagteS Individuum, wenn er nicht so glücklich ist, einen sehr großen Geldbeutel zu besitzen. Riebt er es vor, die Früchte seiner Ersparnisse in Ruhe und Behaglichkeit, unbekümmert um die großen Welthändel, zu genießen, vertraut er dieselben dem eigenen Laude und seinem eigenen Staate gegen ein mäßige- Leibgeld an, so beschneidet ihm eine weise und vorsichtig rechnende Fiuanziührung durch jene bekannte Operation, welche unter der Herrschaft der Geldplethora beliebt geworden ist, seine Einkünfte und damit seine Lebenshaltung. Legt er seine Eapltalien im Auslande an, wo man dieselben höher zu schätzen weiß und opsert er damit einen Theil der Sicherheit seine- Besitzes — denn primum est vivers — so stürmen ihm seine eigenen gute» Freunde in- Hau-, »m ihn so lange mit Warnungen und Nörgeleien mürbe zu machen» bis er unter schweren Opfern seine Darlehen znrück- erwirbt. Da- deutsche Capital, bedrängt durch die Com Versionen, in seiner RevroduetionSsähigkeit behindert, sah sich gezwungen, eine vortheilhaftere Anlage im Ausland zu suchen Es wandte sich mit Vorliebe Rußland zu, dessen aufstrebende wirthschastliche Entwickelung, dessen politische Freundschaft und geographische Nachbarscha t ihm von ielbst dahin die Wege wiesen. Die Auswanderung deutscher Ersparnisse nach Rußland vollzog sich unter der Empfehlung ossicieller Preßorgane und sogar theilweise unter der Führung staatlicher Geldinstitute, und man darf sagen. Gläubiger wie Schuldner suhlten sich wohl in ihrem Bei- bältniß, bis eS dieselben Befürworter und Angreifer des russiickien Kredites sind, die jetzt plötzlich ein starke- Mißtrauen in dieses Verhältniß tragen. Wir gaben zu, daß die Warnungen, welche die Regierungspresse dem deutschen Besitzer russischer Werth- Papiere ertheilt, volle Beachtung verdienen, da inzwischen Ruß land- politisch- und wirthschastliche Beziehungen zu uns in der l vieren Zeit andere geworden sind, als sie früher waren, da ins- besondere an dem Fortbestehen des alten Geiste- in Rußland, der sich in einer strengen Achtung und Pflichterfüllung gegen seine auS- wattigen Gläubiger Genüge tbat, unter dem Regiment eine- Katkow gezweiselt werden müsse. Allein eS handelt sich in diesem Falle um sehr greifbare und berechtigte Privaiinteressen, um einen sehr an sehnlichen Theil dcS nationajen Vermögen-, so daß man da- Feuer nicht stärker schüren sollte, als nolhwendig ist. Man sollte sich vor jeder Uebertreibung, vor jeder Entstellung sorgsältig hüten und nicht aus die Russen schießen, dabei aber zumeist die Hintermänner ver letzen. Ter finanzielle Feldzug, welchen ossiciöie Blätter gegen die RussensondS unausgesetzt führen, muß so zu einem Kampse gegen da- deutsche Capital werden, daS ist die praciische Wirkung, welche zunächst erreicht wird. Oder meint man — und säst will cs so scheinen — bei dieser Gelegenheit dem mobile» Capital und der Börse eincu empfindlichen Schlag versetzen zu können? Wer ist denn, so fragen wir, der Hauptbcsitzcr russischer StaatSschuIdverschreibungen, wer wird denn eigent lich durch den starken Preis - Rückgang derselben am meisten geschädigt? Es ist bereit- in dieser Woche betont worden, daß eS gerade der unmündigste Theil de- Publicum- ist, der zumeist durch die übertriebene Polemik der Regierungs-Organe zu Schaden kommt. Für die Richtigkeit dieser Wahrnehmung spricht nicht nur die be kannte Thalsache, daß die russischen Papiere seit Jahren, uamenilich in den Mittleren Schichten der deutschen Bevölkerung, sich einer be sonderen Beliebtheit erfreuten, sondern auch die Erfahrungen, welche die Staiistik über die Vertheilung des VolksvcrmögenS gesammelt hat. Da es vorzugsweise diejenigen Capitalisten sind, deren Ver mögen zu klein ist, um mit einer Rente von 3'/,—4 Proc. leben zu können, welche mit Vorliebe russische Slaatspapiere zur Anlage culiivireu, so wissen wir, daß eS die weitaus über- wiegende Masse der Rentner in Deutschland ist, welche Russen- wcrthe besitze», oud welche den Schaden eines übereilten Wer- kaufe- zu tragen haben. Nach den Berechnungen, welch en, gründlicher Kenner der Einkommen-- und Bermögcnsstaüsiik, A. Soctbeer, bezüglich de- preußischen Volkseinkommens aiigeslcllt hat. betrug im Jahre 1878 die Gcsammizahl aller zur Eii-konimeil- sieuer veranlagten selbstständig erwerbenden Personen rund 8.8 Mill. und deren präsumtives Einkommen im Ganzen ca. 8 Milliarden Mark. Bon diesen Censiten entsallen aus diejenige» Classcn, welche ein jährliches Einkommen von 2000—6000 beziehe», 396,895 Personen, mit einem Gelanimlcinkommen von 1260 Millionen Mnrk oder 15.68 Proc., aus diejenigen Classen, welche ein jährliches Ein kommen von 6000—20,000 -4t beziehen, 61,972 Personen oder 0.71 Proc. mit einem Gesammteinkommen von 593 Millionen Mark oder 7.35 Proc., auf diejenige Classe der Censiten, welche jährlich zwischen 20,000 und 100,000 eiiinehmen, 7671 Personen oder 0.09 Proc., mit einem Gesammteinkommen von 289 Millionen Mark oder 3.59 Procent und endlich aus diejenige Classe, welche ein sehr großes Einkommen von über 100,000 -41 jährlich bezieht, 491 Personen oder 0.005 Proc. mit einem Gejammivermögen von 101 Millionen oder 1.26 Procent des Gesammleinkommen- aller Censiten. Diese Resultate Soetbeer'S, die überall anerkannt worden sind, sind sehr lehrreich, sie zeigen i» erster Linie, daß die lehr großen Vermögen bei uns noch sehr selten sind und nicht einmal 1'/, Procent des National-Einkonimens, soweit dies durch die dirccle Besteuerung meßbar ist, ausmachen, daß die Masse der Rentner bei uns vorwiegend Leute sind, deren Einkommen zwischen 6000 bis 20,000 ^k variirt. Wir glauben nicht fehl zu gehen, wem, wir die Mehrzahl der Besitzer russischer Slaatspapiere dieser letzte» Classe zuichreibe». Diese waren cs denn auch vorzugsweise, welche zu vor eiligen Realisirungen in dieser Woche schritte», weit weniger daS Großkapital, daS die Situation besser übersieht und günstigere Chancen ab wartet. — Die Panik am Rusjenmarkt zu Beginn der Woche wurde rcrschärst durch die Blanco - Abgabe» insbesondere der kleineren Speculation, deren Baissebcstrebungen indeß an dem Widerstande der großen Banken scheiterte. Es hat sich auch in dieser Woche wieder gezeigt, daß die Speculation zu sehr geschwächt ist, deren Reihe» überdies jetzt in der heißen Jahreszeit gelichtet sind, um gegen die geschloffene Phalanx der Finanzgruppen ouskommen zu können, deren Bestrebungen noch durch die zunedmende Geldflüisigkeit eine kräftige Stütze erhalten. Den Interventionen der Banken ist es aber zu danken, wenn die Russensurchi nicht größere Dimensionen annahm. Es war so eine naturgemäße Erscheinung in dieser Woche, daß die Banken in ihrem Verhalten sich lediglich den Impulsen an- schlosscn, die vom Russenmarkt ou-gingen, und zumeist Schwäche der Haltung verrieihen.' - Beleihung ausländischer Werthe durch die Reich-- bank. Die „Voss. Ztg." ist in der Lage, ein Gerücht, welche- seit drei Tagen an der Berliner Börse circulirte und von welchem die „Köln. Ztg." Notiz nahm, nach Informationen von erster Seite als unbegründet zu erklären. Nach diesem Gerüchte sollte an geblich da- Reich-bankdirectorium iu nächster Sitzung eine Erörte rung der Frage beabsichtige», io wie weit die bisheriger, Bedingungen sür dl- Beleihung ausländischer insbesondre russischer Werthe der jetzigen Sach.age riilip: ehen. Wir > öre» »»», baß diese Frage im Reichsbantbirettoriuiii bisher überhaupt nicht angeregt worbe» ist. Andererseits ist der Betrug russiicher Werlhe, welche gegenwärtig bei der Reichsbanktiauvtstelle h-erjelbs! lvuibardirt sind, nach Leu jüngsten Erhrbuiige» verhättnißniäßig unbedeuicud. *— Der Feldzug gegen die russischen Werthe in Deutschland. Es wird iulcreiftreil, auch eine Pariser Stimme über den Feldzug zu vernehmen, der jetzt i» einem Theil der deutschen Pres:? gegen die russische» Fonds betrieben wird. Da- „Journal des Tä.-ais" läßt sich wie solgt aus: „Tie Baisse russischer Fonds dai s uiis nicht glcichgiltig lassen, obschon die letzteren in Paris nur in kleinen Mengen gehandelt werden. Dcuiich: Zeitungen haben einen Kamps gegen den Credit Rußlands uniernominen. Die Eininülhig- keit, die sich hierbei zeigt, ist insosern bemerkcnswerih, als mau an« nehmen kann, daß sie unierbliebe» wäre, wenn nicht politische Gründe höherer Ordnung es in Deutschland wü»jche»sweril> gemacht hätten, daß die russischen Fond- ihre vorher »otirlen Course nicht bewahren. Kein Ereigniß, weder wirtlsichaftiichcr noch finanzieller Natur, ist in letzter Zeit im Zarenreiche vorgesallen, da- eine derartige Räck- bewegnng rechtscrligcn würde. Man muß daher deren Ursache» in nnderwcitigen Erwägungen suchen »nd darin die Revanche Deutsch lands sür eine Reihe russischer Maßnahmen erblicken, namciittich sür den Nkas über daS Gruiidcigenlhiim in den russische» Greiizprovuizca. Es ist dies eine der inlercssaiiieäen Thaljachen, die sich der Beobachtung ausdrängen, und der Feldzug Deiilschiands gegen das russische Papier hat eine Bedeutung, die man nicht verkennen kann. Andererseits aber muß eingeräumt werden, daß, wen» dieser Feldzug möglich geworden ist, die Vcrnntworilichkcii hierjür gutcnihcii- den verschiedenen Finanz- Ministern auszubürdcn ist, welche seit achtzehn Monaten in Rußland auseinander gesolgt sind. Sie haben »ach und nach die deuischen Plätze und namentlich de» Berliner Markt sich der russischen Knnd- Ichalt bemächligen lassen, derart, daß heule die russischen Finanzen sich in deutschen Händen befinden und daß die Folgen dieses Fehlers sich heule sehr drückend qelttnd machen sür Rußland. AIS die ruisischcn Fonds sich gleichmäßig veriheili in London, in Paris, in Amsterdam und nur zum kleinsten Theile in Berlin besanden, wäre eine Baisse dieser Art unmöglich gewesen. Wenn einer dieser vier großen Plätze die russischen Course über die Maßen hätte enlwerlhen wollen, hatte» die anderen drei die Course sosort gehoben. Aber beule «siebt es in London, Paris und Amsierdam säst keine russischen Titel mehr, seit anläßlich des türkisch-russische» Krieges und wegen der anglo-ruisischc» Differenzen m:i Bezug aus Afghanistan die Auswanderung der russische» Titel nach Berlin begüniiigi worden ist. Welche Mittel gäbe es unter diesen Umstände.,, Baijjebcwegungen von so ungerecht- seriigter Inleusiiäi, die a»sschli,ßl,ch in politischen Motiven ihren Grund haben, entgegenznarbeiic» ? Ohne allen Zwcisel siebt mau j-tzi aus dem Finanzministerium in St. Petersburg den begangenen Fehler ein, und seit einem Monate muß man eS tiefer sühlen al te. Aber eS wird viel Zei! ersordern, den Fehler wieder gut zu machen. ö In der Conservesa brikation Deutschland- nimmt Lübeck einen hervorragende» Platz ein, denn es Hai 1886 : 488,500 Tose» und Gläser Gemüse, Fleischspeisen. Würste, Suppen und Früchte abgeictzi, etwa 50,000 mehr als 1885 und über 100,000 mehr als 1884. Außerdem wurden noch 21,000 Kilogramm ge trocknete Gemüse und 26.500 Kilogramm Chocoladc» und Marzipan hergestelll. Eme weitere Eniwickclung der Conserveiisabrikaiion in Lübeck hat übrigens mit großen Schwierierigkeiien zu kümpscn. da der Anbau von Gemüsen dort eher Rückschritte macht, obwohl an wenige» Orte» daS Gemüse so gilt bezahlt wird, wie dort, während früher über 28.000 Kilogr. Spargel von den eiiiheimischc» Gemüsebauer an den Marli gebracht wurden, wird der Schätzung nach jetzt kaum noch die Hälste producirt. Sämniiliche Lübecker Conservesabrikeu haben sich genöihigt gesehen, entweder anderwärt? Filialen zu er richten, oder das Gemüse von auswärts zu beziehe» oder selbst Ge müse zu bauen. Uebrigens wird der Gemüsebau sehr durch die Ge stattung der Anlage von Waffenloses erschwert, weil seitdem die wcithvollslkn Dunqstoffe i» die Gewässer geschwemmt werden. Wie der Bericht der Conjervensabrikalion an die Lübecker Handelskammer giebt, hat das soriwährciide Sinken der Preise die Wirkung gehabt, daß ei» großer Theil der Conserven im Binnenlande Absatz finden, wo der Artikel in vielen Städten bereits Coniumartikcl geworden ist. Bei derAbnahmc desExportgeschästes ist das sür den Industrie zweig von Wichtigkeit. *— Ohne kräftigen Schutz der Flotte kann nie der überseeische Handel zur höchsten Blüthe gelangen. Wie kurze Zeit ist es noch her, als deutsche Kauflcute an fremden Küsten den Schutz der Engländer anrnsen mußten — das geschah z. B. in Kamerun, gar nicht lange bevor das Land deutsch wurde —, nur um sich vor plötzlichen Ucbersällcu zu decken. Jetzt endlich hat die deutsche Kriegsflagge und damit auch beträchtlich mehr die deutsche Handelsflagge sich in Achtung gesetzt. DaS emsige Streben, das unsere AuSfuhrkausleute entwickeln in dem Bewußtsein, daß das Reich sie schützt, hat Deutschlands Handel zu einem gewaltige» Auf schwung verhaften. Bei dem Mangel ganz zuverlässiger Statistik läßt sich zwar deriAusschivung unseres Handels nicht so ganz mit Ziffern belegen, aber doch annähernd, und namentlich muß der Vergleich mit anderen Ländern verblüffen. Frankreichs Außenhandel betrug 1883 noch eine Milliarde und 853 Millionen: drei Jahre später nur noch eine Milliarde 500 Millionen. Während 1880 noch sür zehn Millionen „Pariser Artikel" von Frankreich aus ins Ausland gingen, waren es 1883 nur noch 723,000 Frcs., d. h. also noch nicht der zehnte Theil! Die „Pariser Artikel" werden eben jetzt von Deutschland geliefert. Und wie mit Frankreich, so ist es mit England. 1874 halte England den vierten Theil des gcsamniicn Welthandels in der Hand, jetzt nur noch den zwanzigsten Theil. Während srühcr die englische Waare allenthalben den ersten Rang cinnahm, Hai die deutsche Industrie dieselbe jetzt säst durchweg siegreich bekämpft. 1850 belief sich der deutsche Aussuhrhandcl aus etwa eine Milliarde, 1880 schon au sechs Milliarden, jetzt aus gegen 10 Milliarden. Solche Zahlen zeigen unwiderleglich, an wen der von Franlreich und England verlorene Welthandel übergangen ist. Unsere binncnländische Erzeugung sollte diese Zeichen verstehen und sich mit immer klarerem Blick dem über fleischen Geschäft zuwcnden. Die deutsche Waare hatte sich trotz ihrer Vorzüge lange deshalb nicht cinführen können, weil kleine Ncußerlich keilen, die sogenannte „Ausmachung", Verpackung und dergleichen mißfielen. Jetzt hat der Deutsche darin gelernt. Aber eine immer gründlichere Beschäftigung mit Handclsgeographie allein ist im Stande, unsere äußere Verbindung zu Hallen und zu erweitern. Der Fabrikant im Jnlande muß wissen, wie der Gaucho in Argentinien die wollenen Decken zu haben wünscht und wie das Absatzgebiet zu gewinnen ist er muß wissen, ob eine Waare in Brasilien, Afrika oder sonst wo begehrt wird und welche Seevcrbindung vorhanden ist. Nur so sind die Platze des Weltmarktes zu erobern. — Fragen wir uns, wodurch der Deutsche diesen schnellen Aufschwung nehmen konnte, so ergicbt sich als einzige Anlwori: durch das politische Zujaimiienrasfln während dreier Kriege, durch Blut und Eisen. Jedes Volk geht ja die seinem Charakter entsprechenden Wege: sür den Deutsche» bedurfte cs einer gründlichen Zusammenrüttclung, »m ihm Selbstvertrauen zu geben. Auch unmittelbar sür das deutsche Ausfuhrgeschäft sind unsere Kriege von Bedeutung; Waffen, Kriegsmaterial, Tuche, Uniformen bezieht das Ausland in Mengen aus Deutschland, weil dieses im Ruse der größten Kricgstüchtigkcit sicht. — An der Entwickelung der K ricgs marine aber, als der Beschützerin des Handels, hat der gesammte Handclsstand das größte Int, resse, und knausern aus diesem Gebiete schädigt den Nationalwohlstaiib auss Empfindlichste. Möge die deutsche Murine sorlsahren, sich die Achtung des Auslandes zu erringen, denn die Achtung ist so gut wie manche gewonnene Schlacht. (Staatsb.-Ztifl -s- Halle a/S. Die der Zucker-Rassinersc Halle ge hörende Würselzuckersabrik aus dem HoSpitaiplotze Hierselbst wird im September d. I. dem seit März d. I. ringcstellien Betrieb, nach dem bi» dahin die gemachten Neueinrichtungen zu Ende geführt sein werden, wieder oufnehmen. Die belangreichen Zuckervorräihe sind zu anncbmbaren Preisen verkauft. *— Tie Banniwollspinmrei in Wolken bürg ist in eine Baum Wollweberei uiiigeivandcli worden. Infolge dessen herrscht in Wolkenburg reges Lebe», den» cs haben bis jetzt an 200 Arbeiter Arbeit gesunde». Es werden auch jetzt drei große Arbcilerwohn Häuser gebaut. Wie man hört, soll die Fabrik auch noch ver größert werden. *— ConsolidirteS Braunkoblen-Bergwerk „Marie" bei Atzendors. Der Aussichtsrath hat beschlossen, der am 8. Anqust c. stattfindenden Geiicralverjamiiilung eine Dividende von 6'/, Procent für das verflossene Betricb-jahr (vom I.Juli 1886 bis 30. Juni 1887) zur Genel»» gung vorzuschlaqe». ^ Ter Jahresbericht der HaiidelSkoniiner zu Stralsun sür 1886 meldet eine geringe Besserung des Geschäfts, eine mäßige Zunahme des Schiffsverkehrs bei weiterem Rückgänge der Rbcdcrei völligen Stillstand des Lchftssbaues und Abnahme der Wohlhabcn heit der Schifferdörscr. Vor der Eröffnung des Nordostscecanals erwartet sie wenigstens sür den Gelrcidehnndel einen neue» Aus schivling. In industrieller Beziehung hat der Bezirk Fortschritte gemacht. Außer den zwei älteren Spiclkartrntabriken, die 1886 über I'/« Million Spiele heistelltcn, der Pommerich u Mnichinen- baiigrscNschaft, der Patenlkuninietsabrik und Srnflnschäricsabrik baden sich eine Strohdülscnsabrik mit ein-r Production von 30,000 Stück täglich, sowie eine Lack- und Firnißjabrit mit einer Production von 2.7 Millionen Kilo »nb eine Oel« und Seife» sabrik, welche vorzugsweise Maschinenöle (a» die dcmsche Krieg- marine re.) liefert, günstig eiilivickelr. «5 Nach den in der letzten Sitzung der Handelskammer sür Schwaben und Neuburg gemachten Miltheilungen über den weiteren Verlaus der aus Einführung einer zweite» ermäßigle» Sluckgulclasit qerichlelk» Bestrebungen hat der Eis »Höhnrath einstimmig den Anschluß an den vo» Preuße» veranlißic» ermäßigte» AuSiiahmetaris sür Stückgut einer Anzahl vorzugsweise der Land wirt h ich» st dienenden Frachlariikcl beguiachiet. Ein weiterer Widerstand wäre vergeblich gewesen, da die bayerische Eiseiibahn- vcrwaltung daraus verzichtet Kai, sür den AnSsall Compensatio»?» in Aussicht zu nehmen. Es wurde daraus hingewieien, oaß man eS bei diesem Vorgänge ,»it einem Erfolge der landmirth schuft., lichen Interessen zu thun hat, welcher aber bc, dem Wegfälle von Compensationen keineswegs eine Niederlage der com- merziellen und gewerblichen Interessen bedeutet. Es muß nunmehr abgewactct werden, in wie weit auch diesen Interessen >in Verfolge der von Preußen ergriffenen Initiative eine Förderung aus dem hier in Rede stehenden Gebiete erwachsen kann. Bache», 16. Juli. Die zweite GewcrbcauSstellung sür den Regierungsbezirk Aachen ftt heute Vormittag 11 Uhr eröffnet worden. *— Oesterrci chische Südbahn. Man schreibt der „Fr. Z.": „Bekanntlich hat sich Herr General-Direcior Schüler vor einigen Tagen wieder nach Pari» begeben, und zwar »m sich Instructionen sür die bald beginnciiden Verhandlungen in Angelegenheit des KaiiljchillingS-PsocesflS zu holen. Der letztere soll jetzt endlich durch einen Vergleich beendet werden. Soweit verlautet, wird der Ver gleich die Form einer neuen gesetzlichen Basis des gcsamntten Unler- nehmens annehmen. Die hierzu nölhigen Verhandlungen sind so chwicrige und »msangreiche, daß an eine rasche Beendigung kaum zu denken ist." Paris, >6. Juli. Die Liquidation vollzog sich sehr leicht: die Reports stellten sich auf 2'/. Proc. Nach dem „Börsenblatt" betrug die Gesanimleinnahmc der sranzösischen Bahnen während deS ersten Semesters 12 Millionen mehr, bei einer Zunahme der Bahn strecken ui» NI3 Kilomeier. *— Die Miiihcilung, daß seitens der russischen Finanzleitung Versuche ll»ier»on»ncn würden, um «ine größere russische An- leihe in Paris unicrzubringen. wird dem „B. P. N." bestätigt, Mil dem Hinjusüqen, daß die Sondirungen in vorsichtigster Weise geschehen, um eveniuell, falls der durch die Ausbringung der Anleihe in Frankreich zu befürchtende Echec deS Pariser Platzes sich zu sehr tilgbar machen sollte, schnell zurückireteu zu können. Eine Be- tbeiligunq de- deutschen Capital- an der ganzen Actioa erscheint den „B. P. N." so gut wie ausgeschlossen. *— Cenlralbank de- russische» BodencreditS. Der PeterSb. Börscnzlg " zusolge gewährt die Regierung der Bank zur Ausbesserung ihrer Lage eine Subsidie von 6'.', Millionen Rubel, welche au- dem künftigen Reingewinne der Bank zurückzuerstallc» ist. *— Eisenbadnen in China. Der Richter Kung in Tientsin hat folgende Bekanntmachung erlassen: „Die Directoren haben vom Bicekönig den Auftrag erhallen, eine Eisenbahn von Takn noch Tientsin zu bauen, wie sie in der Denkschrift der Admiralität dc- chriebea und durch kaiserlichen Erlaß genehmigt ist. Diese Linie fall sich vo» Lukas bis zum südlichen Ufer de- Pciho bei Tientsin erstrecken. Wenn das Laad gehörig vermessen ist, so werden Maß regel» getroffen werden, daß die Bahn, wo sie durch Dörfer geht, die Aecker der Bewohner und die Fahrstraßen vermeidet. Für da- Land, welches sür die Bahn gebraucht wird, soll, nachdem e- sorg- sättig vermessen ist, ein entsprechender Prei» bezahlt werden. Der Eigenthümer de- so sür die Eisenbahn erworbenen Landes wird darnach keine Steuern mehr dasür zu zahlen brauchen. Entweder wird solche- Land steuerfrei oder die Eisenbahngeiellschast muß die Dienern zahlen und da» Volk wird nicht im Geringsten darunter leiden. Da jetzt zuerst Eisenbahnen eingesührt werden, so müßt Ihr, da- Volk, nicht mißtrauisch sein und den Bau nicht hindern. Diese Bekanntmachung wird erlassen, damit alle Elasten wissen, daß der Bau der Eisenbahn i» Gemäßheit eine- kaiserlichen BesehlS ge schiebt. Sie ist nicht nur sür Kriegszwecke bestimmt, sondern auch zur Erleichterung d,S Verkehrs und sür die Wohlfahrt des Volkes im Allgemeinen. Wenn das Land gehörig mit Pfählen abgesteckt ist, so wird der entsprechende Preis bezahlt werden und Ihr müßt keine Hindernisse bereiten und dadurch Euch Strafe zuziehen." Rio Janeiro, 23. Juni. Die Herren C. W. Groß L Co. schreiben: Ein kaijerl. Dccrei ist veröffentlicht worden, welche- an ordnet, daß der neue Zolltarif, dessen Einzelheiten geheim ge- halten worden sind, schon am I. Juli er. i» Kraft tritt. Nach diesem Tarise wird der Zoll sür ComposiiionSlichie erheblich herab gesetzt werden, nämlich von 672 rS aus 525 rS per Kilogr.; um etwas wird der Tarif herabgesetzt sür Alfasa, Theer und Eisen; un verändert bleiben die Zollsätze sür Mehl, Wein, Stahl, Nüsse; deransgesetzt wird der Zvll sür Kerosin (von 101 aus 105 rS per Kilogr ), Bier (202 auf 210 rS per Liter), Schmalz (202 aus 210 rS per Kilogr.), sür Ostsccdiclen, Sprucediclen Pitch Pinc (von ca 7800 rS per Dtz. von 3x9x14 auf ca. 8800 rs); Harz, CcmenI (von ca. 8'/» auf ca. 10'/, rs per Kilogr.). Butter von 588 aus 609 rs per Kilogr ); Talg und Fett (von ca. 67 aus ca. 73V, rs per Kilogr.). Der Zoll aus Salz wird von ca. 31'/, aus ca. 420 rs per 40 Liter erhöht. Dampskohlen bleiben zollfrei und bezahlen nur eine ExpedirionSsebühr von 1000 rS per To». 1VDL. Rctv-Aork, 16. Juli. Der Werth der in der ver gangene» Woche eingesührten Maaren betrug 6,126,866 Doll, davon 2,167,521 Doll, sür Stoffe. ÄönitzlicbeS Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. - Am 15. Jul, cliiiiktragk»: Firma M. N.adman» L Lohn m Leipzig «B.ükil Nr. 23) Zweig niederlassung des Hanplgcschäiies u lee gleicher Firma in Berlin und als d-ren Inhaber d.e Kaufte» c Herren Paul Radmanu und Carl Radiiiaii» >n Berlin und Anorei - Radinann in Altona und daß vo» den Firmeu-Jiihabera die Herren Carl und Andreas Rad- mann von der Vertretung der Firma ausgeschlossen sind. Tarifwesen. *— Bayerisch-Sächsischer Güterverkehr. Mit Giltigkeit vom 15. dieses Monat- treten sür den Verkehr der Bayerischen Sialionen Köditz, Marxgrün-Slcven, Naila, Nenbos und Sclbitz mit den Staiioi.cn Bvrna, Clsterwerda, Gera, Gera-Psorten, Lugau, O ls-iitz bei Lichtenstein, Menielwitz, Plaqwitz-Lmdenau, Plauen >. V. oberer unv unterer Batinhos, ReimiSdors, Reichenbach i. V., Rositz, Weida, Woljsgesährt. Zeitz und Zwickau Frachftätze der Ausnabm» lariir 1». und Is. (Holz, europ. und Holz des Spccial-Tariss III.) in Kraft, welche vc> oen betheiligten Dienststellen zu erfahren sind. Tie Fraeliij.ft'e für Neuhof gelten nur in der Richtung nach Ncuhoj. *— Bayerisch-Sächsischer Verkehr. Mit Giltigkeit vrm 15. Juli d. I. wird die Station Schleiz in den Tarft sür die Ac- lörderung von lebenden Thieren rc. vom 1. Juni 1885 einbezogen. Die zur Anwendung kommenden Tarifsätze sind bei genannter Station zu erfahren. Lubmifslonen im Juli 20. Hnlle a. 2., Wasserbauinspeciivn, Zimmerarb. u. L. : 29. Waldenburg i. Schl., Eisenbahn-Baululpeclion, Estencoiiinnclion. Im August. 2. Leipzig, Raid. Wasflrlc>lungsarbeiieu; 4. Münster i. W,, Betriebsamt Münster-Emde», Laaalban. (^innakme - Ausweise. *— Die Hessische Ludwig Sb ahn vereinnahmte im Monat Juni aus den nicht garanlirlca Linien 1,249,040 (gegen vrovilorisch -f- 47,751 .44, gegen definitiv -s- 39,27l ^), seit 1. Januar 6 516 866 ,/L (gegen prov-sorstch -s- 276,887 -4t, gegen definitiv 241,580 .4L): ans den garaniirten Linie» 151.688 -4i (gegen provisorisch -s- 1374 -4k, gegen definitiv > 4459 >l), seit 1. Januar 844,866 -4i (gegen provisorisch -j- 12,911 >k, gegen definitiv -fl 25,484 -//). t *— Paulinenaue-Neu-Ruppincr Eisenbahn. Juni 17,876 .44 (—424 .4kl, bi- Ende Juni 55,833 ^ (-s- 1381 ^k). *— Warschau. Wien. Jnm 639,779 Rbl. (— 87,015 Rbl.), eit 1. Januar — 136,494 Rbl. *— Warschau-Bromberg. Juni 84,599 Rbl. (-fl 2878 Rbl ), eit 1. Januar — 17,025 Rbl. *— Oesterreichüche Nordwestbaha. Bom 1. Januar bis 14. Juli: Garaniirte Lime 4,021,977 fl. (-fl 134,578 fl); Elbelhal- bahn 2,339,674 fl. (-fl 89.758 fl.). LandwirthfchaftttcheS. 8. Borna, 14. Juli. In einer außerordentlichen Sitzung des landwirihschnftlichenVereins zum Lindenvorwerk sprach Herr Or. Herbst-Wurze» in anregender Weise über: Auszucht des Jungviehs und Ernährung, Haltung und Pflege der erwachsenen Rinder. Bei der Aufzucht des Jungvichs achte man auf strenge Auswahl der Zuchlthiere und rationelle Auf- zucht selbst Durch eine strenge Auswahl dcS Zuchlmatcrials wird der Keim z» einer leistungsfähigen Nachzucht gelegt. Soll diese wiederum zu einer gedeihlichen Entwickelung gelangen, so gehört dazu eine zweckmäßige Aufzucht, welche bereit- mit der Trächtigkeit des Multerth.eres beginnt. — Die zuträglichste Nahrung sür das junge Kalb ist die Milch. Zuerst gebe man süße, reine Milch, dann süße, abgerahmte Milch »nd noch späler sogen. Schlickermilch. Die beiden Haiipt-AusziichiSinelhoden sind da-Aussäugen und Auftränken Bei Abzug der süßen Müch verabreiche man Lcinkuchenmehl (V bis '/, Psd.) und gekochte» Hafer (1—2Pfd.) pro Tag. Nach dem Absctzen sind kleine Salzgaben empflhlenswcrtk. Mit 4—5 Monaten gebe man Kleie, Malzkeime rc. Im ersten Jahr« bilde überhaupt die Trockensütteriing bie Grundlage der Fütterung. Grünsuiier werde nur nebenbei verabreicht. Bei erwachsenen Thieren achte man dann ans reichliche und zweckmäßige Ernährung, vermeide schroffe Fnttlrübergünge, halte aus Piiiicllichkeit und Reinlichkeit bei der Fütterung, reine Stallluft, richtige Slallieiiipernlur (ca 12° 8 ). fle-ßige Hautpflege und freundliche Behandlung der Thiere x Ans dein Bogtlnnöe, 15. Juli. Ter landwirthschast- liche Kr ei Svcrein sür- Vogtland hnt beschlossen, in der im September in Lengenscld stallsindende» landwirihschaftlichcn Aus stellung auch viele landmirihschaslliche Maschinen vorsühren und die sclben nach Beendigung der Ausstellung veräußern zu lassen. Durch diese Maßnahme wird eS möglich, der Maschine immer weitere Ver breitung ,n unserer Gegend zu verschaffen; denn wenn auch unsere Lantwirihe Getreidereinigungsmaschinen und Dreschmaschinen schon vielfach benutzen, so ist doch z. B. der Gebrauch der Mähmaschine noch sehr vereinzelt. Mag diese Thailache auch in dem unebenen Terrain im Bogllande ihren Grund mit haben, so ist doch auch der Preis oft ein Hinderniß der Anschaffung. Die durch Locoinobilcn zu betreibenden Dreschmaschine», die leicht i» kurzer Zeit sür ein ganze- Tors das Getreide ausdreschen könnten, sind bei uns noch wenig bekannt. Post- «nd Teleqrapbenwesen. *— Das Kabel zwischen Mollendo und Arica ist unter brache». Infolge dieser Störung ist die Beförderung der sür Chili und die weiter füdlich gelegenen Staate» bestimmten Tele gcamm« über Galveston nicht möglich. Literatur. Tte Sächsischen Rcttengescllschastcn und Sie an sächsische» Börsen conrshabeiivrn n»sw>irt>gen Jnvustriewcrthe. Herausgegeben von Richard Börner, Bevollmächtigter der Fl Sächsischen Bnnkgesellschast. Dresden. Barth sc Schirrmeister. Das Buch ist ein jehr rmvflhleiiswerihcS Spccialnactychlagebuch, das sich durch großen Fleiß in der Zusammenstellung und durch Ausführlichkeit auszeichnet. Wie der Tuel angiebt, nimmt da- Buch nicht nur ans die Leipziger Börse Bezug, sondern kan» als Commentar zu allen an der Leipziger. Dresdner und ivickauer Börse aotirten Jndustriewcrthea benutzt werde», iasfllbe zerfällt io zwei Theile. Der erste Theil behandelt aus schließlich die sächsischen Aclicngesellschafica, 239 an Zahl; der zweite Theil, der Anhang, die außerhalb Sachsen domicilirenden, an säch- fischen Börsen courshabenden Jiidnslriegesellschasten, 68 an Zahl. Die beigesügien umfangreichen Production-- und anderen Tabellen werden voraussichiiich nicht nur zur Anstellung vo» Vergleichen Be» anlassung geben, sondern auch Zeugniß von den Anstrengungen ab- legen, die die einheimischen Acticngeflllschafte» zur Hebung der vaier- ländischen Industrie gemacht und welcher Anlhcil an dem bisher Er reichten ihnen gebührt. Die in den Tabellen angeführten Course bezieben sich sie!» auf den ersten Tag de- betr. Monat- bez. Jahres. Die Verlag-Handlung hat das Buch sehr gut auSgestattct. Zahlungs - Einstellungen. It»»-» lvodriorl »»N»,»ri-I K L « »° ßk S" Jacob kcvy. Kausmann Allrnstei» -Illenftttn 12.7 I2.I0 >2.8 S.I2 Huqo Vudnik n. Emma vudiiik IN» aeb. (N.ichl.ift) Brombera vromkrra 1.37 I.l> N.« Iul,u» Bruno Mul.lt,. Händler Zrobdurg H. Kubr. Kaufm. u. lAutSdrsiuer Koldera grobb,,!«,'' i:r? ,3.8 13.8 .leid-,.fl" 12.7 IN!» 2^9 Asidor Brauer. Kaufmann i^tto Prümm. Wcn-.l'.intluna. u. rublinitz Il,.7 7.9 -0.7 :»l.9 21 a 3. Mtir»i--ui>'r«,1nbMain, Main» ,4.7 i >g I .8 Fr..raverlV,i bl. Kaulm.; ^irma: . H- l^kibl. Hardcns.ikrik in der «» lglinäien ,27 9.8 stucdiirb -sinnst rtt.ische Kkultad» l«17 >».-> 188 7.» Brno,,» Pr,l. Nousniaiin: Hirul.i: 2»» L P»»kisi>. Nachseyiir Lesen Velen 13.7 199 16.8 I,r. Itxmriicv K.'t,blrg Nntebrrg ll7 I',.8 iyy .-»8 NcsM. vcrrbcl. qrb Sö-rner tzMitelilra« -Zättil Ziilr» 147 r-L US N4 Börsen» und Handelsberichte. Berlin, 16. Juli. Eia Gerücht, welche- bereit- seit zwei Tagen in Umlauf war und von dem ei» auswärtiges Blatt gestern Abend Notiz nahm, veronlaßte heute abermals einen starken Druck aus russische Werthe. Angeblich soll »ach jenem Gerücht die Reichsbank eine Erschwerung beim Lombard russischer Werthe beadsichftgen; obgleich dieses Gerücht keine Bestätigung gefunden hat, blieb eine ungünstige Wirkung nicht auS, indem russische Fonds um etwa 'i, Proc. zurückgingen. Andererseits konnte sich der übrige spekulative Markt von den CourSabschlägen vorübergehend wieder erholen. Credit waren 1 -4k, Commandit V, Proc. niedriger; andere Banken blieben unverändert. Deutsche spekulative Bahnen säst nuverändert und Marienburgcr etwas besser. Lesterreichischc Bahnen erfreuten sich guter Beachtung und waren dicjelben meist wieder besser. Schweizer Bahnen still und säst unverändert. Mittelmecr und Warjchau-Wiener fest. Bergwerie konnten bet lebhaften Umsätzen ihr gestriges Niveau überschreiten. Italiener. Ungarn und Egypter gut behauptet. Lebhafter gingen Norddeutsche Lloyd um. welche auch um mehr als l Proc. anzogen. Im späteren Verlaufe trat nahezu vollständige Gcschäslslosigkeit, unter deren Druck sich indessen die Course trotzdem qui zu bchaupien vermochten. ES gilt dies ebensowohl von Bankpapieren als auch von russischen Werthen. Oesterreichüche Exporibahncn blieben fest, hingegen erhielt sich sür Warschau-Wiener Eisenbahnacticn auch während der zweiten Börsen- bälsie BcrkausSlust. Schweizer Bahnen fanden keine Beachtung. Bcrgwerksaciieu unterlagen minimalen Schwankungen, sür Lloyd- Actien lagen auS Bremen mehrfach KaukordrcS vor. (B. Z.) Wien. 16. Juli. Vorwiegende Realisirungslust hat an der heutigen Vorbörse eine kleine Abschmüchnng der Course hecbei- gesühri, doch blieb der Verkehr sehr geringiügig, da sich die Speku lation sehr rcflrviri zeigte. Lebhaftere Umiütze haben nur in Siaats- batzn-Aciien siattgesunbcn, welche sür Pariser Rechnung stärker auS- geboien waren, indeß Dampsschiff-Nctien sür locale Rechnung gelaust wurde» »nd abermals gestiegen sind. Größere Nachfrage hat sich sonst nur noch sür Wienerberger Zicgcljabrik und Union-Bau- materialien-Aciien eingestellt, deren Course sich beträchtlich gehoben haben. Valuten blieben ausgebokeii und billiger. Die Mittags- börsc brachte in den Course» keine Aenderung. da dns Geschäft noch ruht. Die Tendenz befestigte sich sur Coulissenpapiere und sür die meisten Schrankciipapicre, wobei das Geschäft eiwas reger sich gestaltete. Der Valulciimarkt bleibt wie srühcr gedrückt. Schluß: Malter aus Paris. Credit 281.75. Berit», 16. Juli. Anlchensloose. Ansbacher 7-fl.-Loo!e 32.00 Br., Nnasburgcr 7>sl..i!?/fl 29.50 Br., Barletta 100-Fr-Loose von 1870 30.00 bez., Vul„>ester 20-F ancs-Looie 31.00 G-, Finn- ländftwe 10-Thalec-Looie 49.90 bez., /-reuurgcr 15-Francs Larsc 28.25 bez., K„r>!kisiiche40-Ili>i.-Lolse 292.00Br., Mailänder45-FrcS.- Looie 42.00 G., Mailänder tO-Fres.-Looie 16.00 G., Mciningcr 4-Thlr.-Loose 24.80 bez.. Neuschalelcr 10-Francs-Loose 20.25 Br., Lldenbiirger 40-Tblr.-Loose 156.75 G., Pappenheimer 7.sl..Looic 22.25 Br.. S<ti»"dische W-Thlr.-Laoie 64.70 Br.. Türkische 400- Frcs.-Loo'e 29.80 bez., Vrnclwnrr 23.25 G. Frankfurt a. M-, 16. Juli. Egyptische 4 proc. unif. Obst- gaiioiien 74.!>0 bez. Franksnrt a. M.. 16. Juli. Deutsche Verlagsanstalt 192.20 Br. 192 G. Frankfurt a. M-, 16. Juli. Still. Neue Serben 82.70, neue üvroc. porlugirsischc Anleihe 95.30 , 5V,proc. chinesische Anleihe 109.95, unierclbische Prioritälsaciie 96.30. — PrivaidiSconi 1'/, Procent. — Nach Schluß der Börse: Creditactien 226'/,, Franzose» 186'/., Galizier 168'/,, Lombarden 67V.. Frankfurt a. M.. 16. Juli, Nachmittags 5 Uhr 50 Minuten. Essecten-Societäk. Creditactien 226'/., Franzosen 186'/,, Lonibarden 67'/„ Galizier 168'/,, Eaypter 74 70. 4procent. Ungar. Golorente 81.40. 1880er Russen 79.20, Gotlhardbah» 103.30. TiSroiito-Commandit 193.80. Still. — (Schluß). Creditactien 226V„ Franzose» 186'/«. Lombarden 67',„ Galizier 168'/,, Egyvter 74.70, 1880er Russen 79.20, Gotthardbahn 103.30, Disconlo-Commandit 193.80. Still. BreSIau. 16. Juli, Nachmittags. Leblos. Oesterr. Bank noten 160.87. rnliüche Banknoten 178.75, 4procentige unga rische Goldrcnte 81.50. 1880er Russen 79 10, 1884er Russen 94.M, II. Lrieniauleihe 54 60, Italiener 98.25. 3V, proc. L. Piand- bliese 9825. Bre.laner Tisconlobank 91.90, Breslauer Wcchsle«- bank 99.50. C. d lae'.ien 454.50, Schlcsischer Bankverein 108.25, Donner--»iar«'h.:tte : 6 00. LanrahüIIe 76.90, Lberschlesischc Eisen bahn 47 25. Hamburg. 16. Inn, Nachmittags. Schwach. Prenssüche 4proc. Tonseis 106*/,. Sil'"rrente >'6',. reich G-ftdrente 91'/^ -proc. Ungar. Goidrki»: 81'/,. 1860.r Lr 114',. Jralioutr "8. Credit-
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