Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188707197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-19
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich ftüh 6»/, Uhr. Krdartiou und Lrprditiou Iohanae-gasse 8. Lprechstuntrn der lledarlton: vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag« ü—S Uhr. gür d ANS»»»« «v>»»t»»e>er i«!»»»tctt»u »>« Ne»«««» mchl Slnflage 19,780. Zlionnrmtntoprria viertelj. 4'/, Klk Annahme der für die «ichstsol-endr Nnininer »efttmmten Ankerate au Wochrutagen bi» t Uhr Nachmittag», a» Soun- und Festtagen früh btS'/.S Uhr 3» den Filialen für Ins.-Annahme: Ott« Klemm, UnIversitätSstrah« 1. L«ui« Lösche» Katharluenstr. 23 pari. u. Küuigsplatz?, «ur bi- V.t Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. incl. Brinqerlohn b Mk., durch die Post bezogen 0 Mi. Jede einzelne Nummer 80 Pf Bclegcremplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) obne Pvstbeibrderirng 60 Mk. Mit Postbesörserung 70 Mk. Inserate Oqespaltcne Petitzeile 80 Pf. Größere Lchuslen laut uns. PreiSverzeichuiß. rabellalischcr u. Ziffcrnsatz nach Hähern, Loris. Ntllamen unicr dem Redactionsstrich die «gespatt. Zc.lc SO Pf-, vor de» Famitien Nachrichten die 6ge>pallcne Zeile 40 Pf. Inserate sind sie!» an die t-xpedition zu senden. — Rabatt w'rd nickt gegeben. Zahlung praeiuimernmio oder durch Past- «achnahme. rvv. Dienstag dm 19. Juli 1887. 81. Jahrgang Amllichet The». Mainilm-m-. Nach der Bestimmung in tz. 44 unter 8 de, Nevidirten Städte-Ordnung sind diejenigen Bürger, welche die Abriit» richtung von Staats- und Gemeindrabgaben länger als zwei Jahre ganz oder theilweise im Rückstände gelosten haben, von der Slimmberechtigung bei den Ttadtverördnetenwahlea au-geschlostea. Unter Hinwe!« auf dies« gesetzliche Bestimmung, sowie au» Anlaß der in nächster Zeit vorzunehmcnden Ausstellung der Stabkucrordneten-Wahlliste und der dann bevorstehenden Er- gä,izung«mabl für da» Stadtverordneten-Collegium fordern wir alle Diejenigen, welche von der obenerwähnle'n Bestimmung betroffen werden, hierdurch zur ungesäumten Abführung ihrer Rückstände auf. Leipzig, am 14. Juli 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Trvndtin. Eiauß. qhzulehnen. Leipzig, den 1k. Juli 1887. DkS RathS der Stadt Leipzig D)affrrreg«lir«ngS-Deputation. Vlebstarils-VelianlUmalllUNg. SISdtisllje Sparcilffr beleiht iUZerthuaviere unter günstige«» Bedingungen Leipzig, den 20. Januar l887. Die Sparcaffen-Deputation. Vrliamitmchunr. Die zum Neubau der Pleißen- uuv Paußnitz- jVlnthbrücken erforderlichen Zi,innerer» und Maurer- Arbeiten einschließlich Materiallieferunge«, solle» an eine» Unternehmer in Accorb verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Ticsbau-Bermaltung, NalhhauS ll. Stock werk, Zimmer Nr. 14, aus und können daselbst eingelehc», resp. gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Osterlei, sind versiegelt und mit der Ansschrist „Manrer-Arbciten für de« Neubau der Pleitzen- uud Pautznitz-Fluthbrückcu" versehen ebendaselbst und zwar blS zun, 30 Juli b. I., Rachmittag« 5 Uhr, einznrcichcn. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote atzulehnen. Leipzig, den 16. Juli 1887. DeS RathS der Stabt Leipzig WafferreguliruugS-Deputation. Rkpkrgnitkmaämng I '^^nnt sehr wohl» daß die ihm angebotene Aron« nicht ohne VSttUItNllNUUsUIlD» I barte Kämpf« erworben werden kann, aber nachdem er die Di« Anlieferung und Montirung VeS eisernen Ueberbauc« I Wahl angenommen hat, will er auch Alle« daran setzen, um der Brücken Uber die Pleißen- und Paußnitzflulhrinne soll an I sh, zur Anerkennung zu verhelfen. ES stand bei ihm, da« einen Unternehmer in Accord verdungen werten. I Land zu einem waghalsigen und aussichlSloseii Unternehmen Die Bedingungen und Zeichnungen sür diese Arbeiten I zu verleiten, er brauchte bloß die herrschende Stimmung zu liegen in unserer Tiesbau-Berwaltung, NalhhauS II. Stock-1 benutzen, um die UnabhängizkcitSerklärung zu erlösten, die werk, Zimmer Nr. 14. aus und können daselbst eingesehen, I Sobranje hätte ihn jubelnd alS ihren König in Tirnowa resp. gegen Entrichtung der Gebühre» entncmnien werden. I begrüßt und a» Beifall würde e« einer so kühnen Thal i» Bezügliche Offerten sind vernegelt und mit der Ausschrift I Europa nicht gesehll habe». Aber gleichwie der junge Fürst sAiserner Ueberbau der Pleißen» uud Paustnitz-! voll edler Begeisterung sür die Sache ist, welcher er sich Fluthbrückcu versehe» ebeudgjeibst und zwar bis zum I geweiht hat, so entbeyrt er auch nicht der Besonnenheit. 30. Juli d. I., Nachmiltags 5 Uhr, einzureiche». I welche zu den unerläßlichen Eigenschaften eines Regenten Der Rath behält sich LaS Recht vor, sämmtliche Angebote ^ gehört. Prinz Ferdinand stürzt sich nicht kopflos in ein toll kühnes Unternehmen, sondern setzt den Hebel an der allein möglichen Stelle an. Wenn cS ihm gelingt, den Widerstand Rußlands zu besiegen, dann hat er gewonnen, ohne Rußland kann er niemals den Schritt über die bulgarische Grenze wagen. Die bulgarische Abordnung unter Führung des Prästdenleu der Sobranje Tontschcw hat den Gründe», welche die Haltung Gestohlen wurvc» vier erstatteter Anzeige »»soige: I de» Fürsten bedinge», ihre Anerkennung nicht Versagt, und ein 1) ein schivarzledirner Zugbeutel mü 4.6 93 ei» Paar I Zkugniß p» Uebercinstimniung zwischen ihrer Austastung der ziemlich neue blaue Tuchhose».«», Paar weihe Lkinwandhosen und der drS Fürsten ist' die telegraphisch erlassene Ver- unde,» Paar grauliaumwüNene Ma»»S,trumpfe, aus einem Sinll. I Tonischem'«, daß die Sobranje aus unbestimmte Zeit am 9 ds's M.'r - """ v-rtagt wird! weil der Fürst nicht sofort rur EibeSablegnng 2) 'eine silberne «yltntzeruhr mit silbernem Zifferblatt, au, der Bulgarien kommen könne. Diese Versugung ist aus Rückseite ..Reiz" eingravirt, mit anhängender kurzer Talmi-Paiizer. alle Fälle ein co»st,I»I>o»cllcS Umcum, aber die Außer- krttr. aus einer Wohnung in Nr. 3 der «lexanderslraße, vom 7.1 vrdcnUichkeit der Berhällniste mag zu ihrer Erklärung und l»1 10. dss. Mi«.; I Rechtfertigung dienen. Seltsam war ja auch die Zumuthnng 3) ein schwarzer Tnchanzna. bestehend au» Frack, Hase und I ver Negcnlschast an die Sobranje, daß sie die Entscheidung Weste (unter dem Henkel des Frack« der Name: ..Alexander") au, darüber treffen solle, ob die Regeulschast oder daS Ministerium einer Wobnung ,n Nr. 28 der We» Nahe, vom 8 b.S 11. d,S. Mi«.; svrtsühren solle. In der Sobranje ist gegenwärtig 4) 2 Pilar Hssen, grauqestreifl, bkzw. dunkelblau carrirt, auS I '^ dem Wajtlrbause m Nr. 24 d r B'üdcrstraße. vom 8. bis 11. dss. Mts.; I Volkes vi.reuu^t und rme b) eine silberne vl,l»,dc,-4Iemo»,.l,-ttt,r mir Goldrand und schemt. hat der Präsident Tontschew unbegrenzte Vollmacht anbangendcr starker goldener Paine» kette n»t 2 silbernen Mr- von der Negentschasl erhalte», um nach bestem Wissen zu SnilloiiS, eins nut rolhen, Stein, eins in Pei,».chlor», mit Achat, I lhn». wa« ihm die Lage zu gebieten scheint, ober die össeiit- aus dem Exercierplatze bei GohliS, mülelst TaschcudtcbstnhIS, vom I ilche Meinung hat diese Vollmacht stillschweigend ergänzt tO. bis ll. vi« Mw.; I Man könnte auch daran denken, ob vielleicht Prinz Ferdinand 6) ein Packet schmutzige Herren-Vett- HauStväschr, tbeils i Nkalb zur Berlftgun^ der Sobranje erthellt hätte, das „0. 8 ", ,.L. 8 , ,.1l. und „k. k gezeichnet, von einem I NegicrungSbandtung, sondern eine persönliche Vrdaniilmiichiin-. Die bei dem Neubau der Brücken über die Pieren- uud Paußnitz-Fluthrinue erforderlich werdende» Austrcicher- «rbeiten sollen an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Ticsbau-Verwaltung. NathhauS, II. Stockwerk, Zimmer Nr. 14, aus und können daselbst eingeschen resp. gegen Entrichtung der Gebühr«» entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Anstreicher»Arbeiten für den Neubau der Pleißen- und Paußnitz-Fluthbrücken" versehr,, eben daselbst und zwar bis zum 30. Juli d. I., Nachmittags 5 Ubr, einzureiche!,. Der Rath behält sich daS Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehncu. Leipzig, den 16. Juli 1887. DeS RathS der Studt Leipzig ÄvufserrrgulirungS - Deputation. Vclillittlilltliihltitg. Die beim Neubau der Pleißen- und Paußuitz-Fiuthorückeii erforderlich werdenden Macadamisirungrarbeiten sollen an eine» Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Vermattung, NathhauS II. Stockwerk, Zimmer Nr. 14 aus und können daselbst emgesehe», rrsp. gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Ansschrist „MacadamisirnngSarbeiten beim Neubau der Pleißen- und Paußnitz-Aluthbrüekeu" versehe» rben daselbst und zwar bis zum 2. August d. I., Nachmittags 5 Uhr, einzurcichcn. Drr Math behält sich dar Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 16. Juli 1887. DeS RathS der Stadt Leipzig WafferregulirunzzS. Deputation. vekamilWihimr. Die Lieferung, Ausstellimg und Befestigung der ichmiede- eisernen Geländer bei dem Neubau der Pleißen- und Paußnitz- Fluthbrllcken soll an eine» Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14, ouS und können daselbst elngesehcn resp gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werben. Berüglickie Osseile» sind versiegelt und mit der Ansschrist „Schlvsserarbeiteu beim Neubau der Pleißen- uud Paußnitz Fluthbr»ickeu" versehen ebendaselbst und zwar b>S zum 2. August d. I., Nachmittags L Uhr, einzu reichen. Der Rath behält sich daS Recht vor. sämmtliche Angebote abzulehuen. Leipzig, den 16. Juli 1887. DeS RathS der Stadt Leipzig WafferregultrungS»Deputation. Velraimtlnachnng. Wir beabsichtige», dir Autsührung verschiede»» Pslasteruiig«. arbeiten a» et»ei> Untrrnebmer zu »ergebe». Die daraus bezügliche» Bedingungea liege» im hiesigen Gemeinde amte zur Eiusichtnahme au« uud wolle man Offerten ebendasetb k versiegelt mit der Susschrift „Pflafterunasarbeiteu" bi» zum . rr. 2«l» »». I«. etureiche». Gohlis, am IS. Juli 1887. Der Ge»eiu«er»th. St»«« 7) ein gelblederneö Portrmoiiiiair Lildciinünze und einer runden Lnthrrdciiki»»,»;« von weißem Meinst, aus einem Fremdenzimmer in Nr. 16 drr Fi?edrichSstraße, am 13. di«. MtS. Nach««: 8) eine „eusiibeine Cylt»der«hr, bkumenarllg gravlrt, mit wappenädnlichem Schildchen und der Fabriknummer 21.344, in, Tanzsaale de« Aposto am Windmühlkiiwege, am 14. dss. MlS. mittelst TaschrudirbstahIS: !») eui Tniiicn-Iaqutt von braunmelirlem stockigen Stoff, eng- enlicnend (die Nälhe mit brauner Seide gesülleri). mit Sieinnuß-» , .u ^ L< ^ . kaüpien und schrägen Seileiilaschkii, aus dem Spielplätze an der Iamt ich vlrtautbar.e Ablehnung der Wahl de- Vt. Bürqeischulc in der Arndistraße. am 17. dss. MlS. Abend«; l Oürsteu durch Rugland ist bieder nicht erfolgt. eS liegen nur 10) ein Somiueriibkittrher. olivensarbig, mtragen, mit eine, I die Aeußcruiige» der halbamtliche,, und aiiiilichcn RcgierungS Neide übersvoiinenei Knüpie, gestreislei» Nermelsniter und desectem I Presse in der Form von MciuuiigSauSdrücke» vor. Der regcl- Henkel. sowie ein neuer schwarzer steifer Fitzt»,t. rothgcsüitert, mit I mäßige Weg ist aber der, baß die türkische Regierung in ihrer der Firma: „lüde, I,ess>i!ic-",^auS drin Tanzlaale deS Tivoli. > Eigenschaft alö daS Organ der snzeränc» Macht der Tiukci folgen koniite. .Bulgarien befindet sich nunmehr in einem Zwischenstadium. Der erste Schritt zur Wicderbefctzung deS erledigten Thron« ist gelhan, und eS kouniil jetzt daraus an, die Schwierigkeiten, welche sich der Bestätigung der Wahl cntgegenslcllcn. zu über« winde». Prinz Ferdinand lebt der Hoffnung, daß eS seinen persönlichen Bemühungen gelingen wird, dieses Ziel zu er reiche», und eS bleibt abzuwarten, ob er damit zu Stande Zeitzer Straße 32, am 17. dj«. MtS. Abends Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände «der den lhäier sind ungesäumt bei unserer Criniinal kllitheitunq zur Anzeige »u bringen. Leipzig, am 18. Juli 1887. Ta« Polizei-Amt der Stadl Leipzig. I V. In lick, Pol.-Nath. K. über den Vasallenstaat Bulgarien Stellung zu der Wahl vom 7. Juli nimmt nnv die Großmächte, welche den Berliner Frieden unterzeichnet haben, anssordert, ein Gleiche« zu thun. DaS aiigeküiidigtc Rundschreiben der Pforte liegt noch nicht vor, und das ist sür die weitere Entwickelung der Sache wesentlich. Die Türkei wartet wie gewöhnlich ab» wa» die anderen tknir'.hsä, Die Herstellung der Manrerarl'.ilen am Neubau! Mcichte thun werde.,, und daS ist um so n°'hweudiger in si-nIIeHzuj» des Naihhause« hier sollen an de» Muidesisorderndcn I ^sem Falle, weil die Widerrufung eines Schrittes hier weit »»irr Auswahl der Submittenten vergeben werden und sind An-1 bcmülhigciider wirke» würde, als bei der Verkündung deS schläge im Gemeindeomie hicrlelbst zu haben. 1 FermanS, welcher den Fnrstcn Alexander als Herrscher Ost- Offenen sind veischlossc» unter der Auliehrist: ..Maiircrnrbkitk» I runielie»S anerkannte. Damals wurde in der Ernennung lür NathhiiiiSbau Eutritzsch" l»S zu», 24. dso. Pion. Mittag I des Fürsten zum Gouverneur OstrumelienS auf fünf Jahre 12 Uhr in unlerem Genleinteanile abjngebe». , ^ I die Form gesunde», um den türkischen Ferman bedingnng«. Eutritzsch, am 17. Juli 1887. ^^V"idc,vl>th. I weise ausrecht zu erhalten, die Anerkennuiig der Wabl deS Prinzen Thomas. Geiii.-Loitiand. I F,rti»anv ohne die nachfolgende Bestätigung Rußland« würde weit größere« Aufsehen erregen uno die Slelluiig deS Sultans weit schwerer beeinträchtige». Unmöglich ist eS nicht, daß eS den persönlichen Bemühungen VeS Prinzen Ferdinand ge li»gt. eine Verständigung mit dem Kaiser Alexander übcr die Bedingungen zu erziele», unter welchen seine Wahl be stätigt werden konnte, aber sehr unwahrscheinlich. Prinz Ferdinand müßte sich voraussichtlich einer nochmalige» Wahl durch eine unter russischem Einfluß gewählte neue Sobranje unleiwersen. Dazu würde zunächst die Abdankung der Regentschaft und die Einsetzung einer Rußland genehmen Nachfolgerin erforderlich sei». Längere Zeit würde die Sache jedenfalls in Anspruch nehmen und die Frage ist, ob die Bulgaren sich einem solchen Verfahren fügen würden. Gan^ ! von der Hand zu weisen ist eine derartige Lösung der bc- Nichtamtlicher Theil. vie Antwort des Primen Ferdinand v.Lioburg. Die erste Erregung, welche den AnSerwähltcn deS bulga rischen Volke- beim Empfang der Nachricht von seiner ei», stimmigen Wahl zum Fürste» von Bulgarien ergriffe» hatte, ist überwunden, aber die Gesinnung, welcher diese Erregung entsprang, ist dieselbe geblieben. Der Fürst gehört nicht zu den waiikelmüthigeil Naturen, welche de» Eindrücken LeS Augen blicks unterworfen sind und wenn die ruhige Ucbcrleguna an ... die Stelle der Begeisterung tritt, ihr- Entschlüsse wechseln. I stehende» Schwierigkeiten nicht, aber die Vorbedingung ist Er bat von Anfang an die Nolhweiibigkcit erkannt, den I ein hoher Grad vo» Selbstverleugnung sowohl aus Seite Berliner FriedenSvertrag zur Grundlage seiner Herrscher-1 Bulgarien« als aus Seite des Prinzen Ferdinand. * würde zu machen, »nv daran hält er heute noch fest. I Man hatte daS Gerücht verbreitet, daß er nach Erkennt-1 « Der ofsieiösen Wiener .Presse' wird auS Berlin von mß der Schwierigkeiten, welche sich seiner Thronbesteigung Iihrer Lorrespc,identen gemeldet: „Ich hatte heute Ge» rntgeaenstcllc». die Annahme der Wahl widerrus-i, werde. I ^„heit, die «»sichle,, eine» hervorragenden Diplomaten über von solckem charakterlosen Klemmutl, ist aber an ihm nichts I „j, Stellung Deutschlands gegenüber der bulgarische» Fürsten z» verspüren, der Fürst hat durch den Empfang der bulga-1 wähl ^ vernehmen. Derselbe sagte: Die in einzelne» aus rischen Abordnung und die Antwort, welche er derselbe» wärtigen Zeitungen aultanchende Nachricht, daß Dculscklanb erlheilt bat. bewiesen, daß er deö Vertrauens der Bulgaren I der Eanbidatur de« Prinzen vo» Noburg Schwierigkeiten be- würdig ist und baß er eS verdient, ihr Fürst zu sein. „Wäre I reite oder dieselbe mit unsreundlichc» Blicke» verfolge, sei nur gestattet, dem Triebe meines Herzen« zu folgen, so würde I durchaus unrichtig. Deutschland acccptire jede» Candivatcn >ch in Ihre Mitte eilen", sagte er. .aUrin der gewählte Fürst wenn derselbe den anderen Mächte» genehm sei; um so weht von Bulgarien muß die Verträge kickte».' DaS sind edle, mann-1 wollender beurtheile Deutschland die Eandidatnr VeS Prinzen haste Worte, und die Gesinnung, welche daraus bc,vorleuchtet. I von «oburg. welcher verschiedenen Hosen nabestche. Ueber wird nicht minder als die Klugheit, mit welcher er aus I diese« Wohlwollen hinaus könne aber Deutschland in der die Nothwendigkeit einer Verständigung mit Rußland - - - — . Hinweis!, dazu beitragen, dem jungen Prinzen die all gemeine Achtung und Zuneigung ziizuwciiden. Sein ganze« Dichlen und Trachten ist jetzt daraus gerichtet, die Zu stimmung Rußland« zu seiner Wahl zu erlangen und dem Vernehmen nach wird er sich demnächst nach St. Petersburg begeben, nachdem er zuvor dem Kaiser von Oesterreich in Ischl über sein Vorhaben MiUhcilnng gemacht hat. AuS dieser Handlungsweise ist ersichtlich, daß Prinz Ferdinand die Hoffnung hegt, den Kaiser von Rußland umzustimmeu. Er ist sich bewußt, daß dieser Erfolg nicht Plötzlich, sondern nur allmälig erreicht werden kann, aber er schreckt darum noch nicht vor der Bewältigung drr gestellten Aufgabe zurück. Es ist ein großer Unterschied zwischen dem passiven Abwarten, ob sich die Lage zu seinen Unterstützung der Eanvivatlir drS Prinzen Ferdinand nickt gehen. Rußland verhalte sich heute derselben ,;egr»über »och so gut wie ablehnend; cS würde aber seine» Widerstand sogar verdoppeln, wenn von deutscher Seite auch nur die geringste cvncrele Befürwortung der Candivatur vorläge. Die Reserve Deutschland- käme also sogar dem Prinzen von Koburg zu Gnte, und wenn Rußland sich mit der Candidalur befreunden sollte, wa- niHt ausgeschlossen sei. so werde die Zurückhaltung Deutschlands «m mitbcsilmmender Grund dafür sein." * Au« London. 14. Juli, wird der „Politische» Eorrespon denz" über die Siellnng Englands zur Eanditntur deS Prinzen Ferdinand von Noburg sür de» bulgarische» Thron von besonderer Seile geschrieben: L K '"7"'I Die britisch« Regierung hat bisher ketnerlet osficielle veran- Gunsten NSrrn wird und de, Absicht, zur Erreichung de« I lassuu, gehab«. ihr. Stellung zur Landtdatur de« Prinzen von Ziele« selbst «ach Kräften betzutragen. Prinz Ferdinand I Koburg tu bestimmter Weise zu marksren. Der diplomatische Agent Großbritannien« in Sofia hat jedoch wiederholt Gelegenheit gehabt, auf Grund der ihm gewordenen Instructionen der Regierung in Sofia die bestimm!« VeisiNerunq zu geben, daß da« Cabiuet von St. JaineS jede durch die Lvdrnnje vollzogene freie Wahl eine« Fürste» u respertiren und anzuerkenne» bereit sei. An- dieser allgemeine» Formel konnte sür den ipecicllen Fall der Wahl des KobnigerS ab- geleitet werden, daß Tuglaud sür seine» lhcil derselben gegebenen, »all« seine Anerkennung gewiß nicht vorenlhallen werde. Ter Moment, die« in aller Form zum Ausdruck zu bringen, wilderst dann gekommen sein, wen» die ."»imort ans das «»gelnndigte Circular- chreiben der Psorie eithng werden wird. Vorläufig ist die Regierung durch interne Angelcgenhen n und durch die Frage der egymischc» Lonvenlion, deren unlribi >e Verzettelung je'.ir leihasle Berstlmmiing gegen die Pforte heivocrnft, so sehr in Anspruch genommen, daß ihr sür die bulgarischen Angelegenheiten nicht viel Muße bleibt und ie in, Grunde froh ist, der Müde enthoben zu sein, in dieser Sache die Fükrung oder eine teilende Rolle zu übernehmen. Dem Prinzen von Noblirg werden nicht bloS um deS persönlichen BerwandljchailS- VerhallnisjeS willen, i» welchem er sich zum Nänig«d-mse befiadet, sondern auch wegen der würdigen und doch so klugen Art, mit der er sich i» der ganzen Affairc denommrn, viele Sympaihici» entgegen- gebracht, lieber seine voülischen Chancen herrschen jedoch ve» chiedene Meinungen und nur Diejenigen, welche vorau«seden, daß der Prinz eventuell geneigt sein werde, den Widerspruch Rußlaad« z» ignorircn oder über denselben sich binwegzujetzen, können sich u dem Glauben ausicbwingen, daß der Prinz überhaupt in die Lage ommen werde, die Residenz in Sofia zu bctrelen und den vor« geschriebene» Eid aus die bulgarische Conslilutiou zu leisten. Hebe, die Gesiinttnigen Rußlands der Candidatur de« KobnrgerS gegen über war man hier nicht einen Augenblick lang im Zweifel. Zu der- elven Zeit, als die Bulgaren mit dem Pi iiizen Alexander von Battea- berg und dem Prinzen Ferdinand von Kobncg in der Frag« der Färstenivaht lebhaft unterhandelten, hatte die russische Regien»»« ihren Plan fertig, demznsoige mit Hilfe eine« provisorischen, »oo drr IZiorte eiiijnsetzenden Regenten eine totale Umwandlung de« ,ege»wöriigen Regime« in Bulgarien herdcigeführt und eine ae»e -vbranje berufen werden sollte, von welcher eine den Jateatione» Rußlands entgegenkommende Fürstenwahl zu erwarten war. Die Rollen waren bereits verihcitt und der sür die provisorische Regent» schalt in Aussicht genommene Functionär war eine Persönlichkeit, die bei den Machten und selbst bei den Bulgaren nicht leicht Wider spruch erregen konnte. Mi! der seiten« der Sobranje vollzogene» Wahl deS Prinzen von Koburg ist dieser russische Plan vorläufig aller dings beseitigt; derselbe zeigt jedoch in seinen Umrissen ziemnch ge nau das Programm, da» die Russen in Bulgarien sich gestellt habe» und au welchem sie wohl mit aller Zähigkeit sesthalten werden, btl derselbe en»veder vcrwirklichi, oder bis die Ereignisse dessen Urheber etwa zwingen werden, er durch ein noch kühneres und weiter a«S- greiseudcS abznlösen. Leipzig 19. Juli 1887. * Da- AbänderuiigSgesetz vom 17. April 1886, wonach die Regelung ver GrundeigenthumS - Verhältnisse in deii deutschen Schutzgebieten abweichend von den Vorschriften deS preußische»Rechts erfolgen kann, ist. wie bereit- gemeldet, von dem Kaiser am 7. d. MtS. vollzogen und Wird onrch vaS .Reichs-Gesetzblatt' bereit« verkündet. Aus Grund desselben ist. der .Nreuzzeilnng" zufolge, bereit« imAuSwstrtigrn Amte i» llebcrcinsliimnnng mit den» NeichSjustizamt und der Direktion der Nen-Guinea-Eompagnie eine Verordnung anSgcarbeitet worden, welche die GrundeigenthumS-Berhält- Nisse im Schutzgebiete dieser Compagnien regelt. Im Wesent lichen aber beruht diese Verordnung aus den preußischen Rechtsvorschriften; nur wird die Grundbiickordnung vom 5. Mai 1872 nicht in diesem Schutzgebiete eingcsührt; vielmehr ist statt derselben eine vereinfachte Grundbuchordnung, welch« von, Reichskanzler erlasse.» wird, in Aussicht genommen. Die Verwerlhung tcS GriindeigeiithnmS bildet gerade für die Ncu-Guiuea-Eonipagnie eine» bedeutenden Theil ihrer Fond«, und eS erscheint deshalb cmgczcigt, daß die Regelung der Grundci'genthumS-Verhältnissc daselbst so schleunig als möglich erfolgt. * Bei dem sehr befriedigenden Gesundheitszustand de- Reichskanzlers ist dessen Reise nach Nissingen, wie die .Nalionalzeilung' ersährt, wieder zwcifeibast geworden; hiernach sind alle an den Kissingcr Aufenthalt gelnüpslen Nachrichten von Zuscimmenkünjle» u. s. w. zur Zeit lediglich als Cviijcclureil zu betrachten. * Die von Berliner Blättern gebrachte Nachricht von dem Eintritt deS Prinzen Nupprccht von Bayern in ein preußische- Garberegiment entbehrt »ach der Münchener „Allgemeinen Zeitung" jeglicher Begründung. Wie die „Kölnische Zeitung' aus guter Quelle erfährt, ist die Unzusricvcnhcit des Kaisers Alexander III. über Katkow, Saburow, Bogdanowitsch und Tatischew nicht allein aus den vielbesprochenen deutschfeindliche» Ent» hülluiigcn, sondern »ock aus einer andern, weit tiefer liegenden Ursache entstanden. Tie Herren arbeiteten, wie jetzt klar erwiesen, über die rnlsische Negierung hinweg aus ein russüch- sranzösischeS Bnndniß hin. Auch der sranzösische Botschafter in Petersburg, Labenlaye, stand mit ihnen in Verbindung. Die Seele deS Ganzen war Katkow. der, wenn einmal die Sacken so weit gediehen, das; man nicht gut mehr rückwärts kennte, seinen ganzen Einfluß bei Kaiser Alexander anwendcn wollte und mit diesem Lurchzudriiige» bossle. Bogdanowitsch war der wesentlichste Handlanger in Paris. Der Sturz Boulangcr'S bat eine» Strich durch diese Rechnung gemacht und zugleich ist man in PelerSburg hinter diese Angelegenheit gekommen. DaS Nähere ist bekannt. Kaiser Alexander läßt überhaupt nicht mit sich spaßen, am wenigsten mit solchen Angelkgenbeitcii, und legte sich i» der Form, in welcher er sei,» Mißfallen äußerte, Uine Schranke» aus. Viele behaupte», daß cs mit Katkow'S Einfluß jetzt snr lange, wenn nicht sür immer, vorbei sei, und e« ist wohl möglich, daß die Auf regung Uber diesen Mißerfolg die Krankheit deS Moskauer Puhl,eisten verschlimmert hatte. * Wie die „Nigaiscke Zeitung" auS zuverlässiger Quelle versickern kann, hat der Enrator des Dvrpatcr LebrbezirkS dein Oberlehier der ateinischen Sprache am Rigaschen Gymnasium. A. Fischer, erklärt, baß er im nächsten Scincster entweder a l l g e m e i »e Geschichte und Geographie in russischer Sprache nnteirichtcn ocer aber ein Gesuch um Entlassung auS de», Dienst «»reichen muß, widrigenfalls er unverzüglich deS Dienstes entlassen und ein neuer Lehrer an seine Stelle gesetzt werden wird. Ferner soll vom nächsten Semester an in der Sepkiina deS Rigaschen Gymnasiums aus böheie Anordnung der Unterricht in allen Fächern in russischer Sprache erthcilt werden. * AuS Albanien kommen schlimme Nachrichten. Die Sicherheitsverhältnisse auf der Straße Alessio-Durazzo sind gegenwärtig wieder trostlose. Mit dem Eintritte der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite