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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188708045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-04
- Monat1887-08
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1887
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ke-arNo» und Lrpkditioo Johaune-gasse 8. SpreMundtn der Urdarliou: Bormittag- 10—13 Uhr. Nachmittag- ü—6 Uhr. «ür » Nllck^ade «„qelanvrer INanulcttvte »acht gch d>» N»d»<l,»» »ich» »rrdiodUch. A«««h«e der für die «Lchstfoltzeud« Nu«»er tzeftimmten Inserate aa Wochentagen bis S Uhr Nach«it»a>», anbaan- un» Festtagen früh bis'/.»Uhr. In den Filialen für Inf.-Annahme: LttS Klemm, Ilniversilit-ftraß« 1. Louis Lüsche, Kathartuenstr. 23 pan. u. Kü»ig«platz 7, »nr bi« '/,r Utzr. cip rigtrTagtblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage LS7SV. Tlbonnrmrntsprns viertelj. 4'/, Mk >ucl. Bringerlohn b Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer Ä) Pf Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt.Format gesalzt) ebne Pvstbeiürbktilog 60 Mk. «tt Postbesörderung 70 Mk. Inserate bgespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis Tabellarischer ». Ziffernsatz nach HSHerm Tarif. Nrelamen anter dem Nedaetionsstrich die 4grspali. Zeile bOPs., vor deuFa milien nach richten die 6gespaltene geile 40 Pf. Inserate sind sleis an die Exprdittoa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praanumeraulio oder durch Post. Nachnahme. 216. Donnerstag den 4. August 1887. 81. Jahrgang Amtlicher Theil. vellmntaichu«-. In Folge der Höberlegunq de» Lchleußiger Weg wird derselbe auf der Strecke zwischen der Kopfwehrbrücke und der Schleußiger Brücke von Montag, de» 8. Augnst d. I. ah bl- aus Weiteres » . ^ für alle» «»besagte» Fährverkehr L-'sPerrt. Während der Dauer dieser Sperrung wird der Fahr- t -rkehr auf den von der Plagwitzer Straße durch da« Nonnen» l olz nach der Connewitzer Linie führenden Fahrweg, dez. i der Plagwitz verwiesen. Leipzig, am 29. Juli 1887. Die König!. A«tSha»vt«a»aschaft. vr. Platz mann. Der Rath der Stadt Leipzig. H. 5192. I)r. Trvndlin. Hennig. Im Monat Juli laufenden Jahre« erlangten da« hiesige Bürgerrecht: Brenner, Franz Max. Buchbinder, vriidet, Larl Eduard Oswald, Buchbinder. VuchwalN. Felix Edmund, Schneider. Lrackot», Friedrich Wilhelm Johaan, Schlaffer. Frtcke, Larl Paul Otto, Architekt und geprüfter Zimmermrister. Lamm, Hermann Otto, Prokurist der Thüringer GaSgejellschast. LeMtz, Isidor, Kaufmann. Lümenbach, Rüben, Kaufmann. Mtrrsch, Moritz Gustav, Architekt und Maurermeister. >eima«m, Anton, Schneider. Schlund, Gustav Adolf, Tischler. Settegaft, Proseffor Vr., Franz Gustav. Zincke, Friedrich Wilhelm, Bäckermeister. Llildlische Lparcasse beleiht Werthpapiere unter günstige» Bedingungen. Leipzig, den 20. Januar 1887. Die Sparcaffen-Deputation. Erstatteter Anzeige zufolge ist die süc den HandlunqSreisenden der Firma Bieweq L Wicth hier, Herrn Richard PIStzner in Reudnitz, am 8. März dss. I«. ausgefertigte Gewerbe-LegitimaiionS» karte Nr 139? tu Lerlust geratben und wird solch« zur Verhütung Von Mißbrauch hiermit für ungiltig erklärt. Leipzig, am 1. August 1887. Da« Palizetamt der Gtadt Leipzig. I. B. IN. 2683. Jvnck, Lol .Rath. P. Nichtamtlicher Theil. Vas parteiwesen, eine Krankheit der Deutschen. i. * Die vergangeneParlament«session zeigte un« de» Reichstag in einer Zusammensetzung, welche im Großen und Ganzen die zur Zeit im deutschen Volke vorhandenen politischen Auf: faffungen getreu wiederspicgclt. Denn obgleich durch staats männljche Weisheit im Verein mit kriegerischer Tapferkeit eS gelungen ist, den Traum von Jahrhunderten zur Wahrheit zu machen und die deutschen Stämme zu einem staatlichen Ganzen zusainmenzuschweißen, so ist damit doch zunächst nur der Zerrissenheit gegenüber dem AuSlanbe ein Ende gemacht. Im Innern ist 'noch viel von der Zerfahrenheit vorhanden, welche vordem die so sehr beklagte Abhängigkeit vom Aus lände herbeigesührt hat, im Innern sind noch viel mehr Par» teien und Fraktionen vorhanden al- in irgend einem anderen Staate, viel mehr Fraclwnen, al« zur Existenz eine Berech tigung haben, viel mehr Parteien, als selbst daS mächtigste SlaatSwrsen ans die Dauer zu ertragen vermag. Denn der Hader der Parteien macht jedes Land schließlich um Spielball de« Auslandes, und nicht bloS aus daS Ende siolenS in der neueren Zeit, aus die Geschichte Griechenlands im Alterthum brauchen wir hinzuweisen, um die Wahrheit unseres Satze« zu erweisen. Wir haben näher liegende Bei spiele, in unsere» Tagen sehen wir, vor unseren Augen voll- >eht sich bas tragische Geschick, daß Nationen von Tag zu sage schwächer werden und sinken in der Achtung beS Aus landes lediglich in Folge innerer Zerrissenheit und Partei- politi'chc» HaderS. Aus der Geschichte solle» wir lerne», und olme lieber- Hebung können wir eS von un« behaupten, die deulscbe Nation hat aus der Leidensgeschichte der Jahrhunderte gelernt Tank der pädagogischen Begabung seiner Fürsten und Staatsmänner. In diesem Sinne auch möchten wir da- Wort verstanden wissen: der deutsche Schulmeister hat bei Sedan gesiegt. Ja eS waren Deutschland« Fürsten und Führer zugleich seine Lehrer, und nach den Tagen und Jahren der Znchtlosigkrit folgten die Zeiten der Zucht, deS Gehorsam« und der strammen DiSciplin. So sind wir au« einem losen Staalenbund zum festen Verbände eine« Bunde-staateS gelangt. Ein Reich, Ein Kaiser. Ein Heer! ES galt dann, daS Gefüge im Innern auSznbouen, zu festigen, zu consolidiren, da« Bewußtsein der Einheit zu fördern und zu stärken, neben dem ideellen auch den mate riellen Werth der Einheit darzulhnn. Ein deutscher Reichs tag ward geschaffen, ein Recht soll für alle Deulschen gelten Ei» Stra^esek, Ein Handelsrecht, Ein Proceßversahren ist geschaffen. Einheit deS MaßeS. der Gewichte, de- Zollwese»« an die Stelle der buntscheckigen und wirren zahlreichen partikularen Bestimmungen getreten Und unter der Führung de» zielbewußten Kanzler», de« größten Staatsmannes seiner Zeit, erkannten auch BundeSrath wie Reichstag immer mehr, baß e« nicht genug ist mit diesem Streben, daß die wirthschastlichen Verhältnisse immer dringender eine eingehende gesetzliche Berücksichtigung erheischten, bi« schließlich am Abend seine« rühm» uad thatenreichen ''eben« der greise Kaiser in feierlicher Botschaft per- Änlich die gesetzgebende Körperschaft de« Reiche« aufforderte, ,sch zu beeilen mit der Förderung der socialpolitischen Gesetz- oebung. Und in kaum sechs Jahren ist ia der Thal hier > viel geleistet, daß di« gerechte Bewunderung des Autlande» n» gezollt wird, welche« seine Beamte» zu uu« sendet, um usrre WohlfahrtSeiurichtungea und uafere socialpolitisch« Gesetzgebung zu studiren. Doch uur schwer und unter den lebhaftesten Kämpfen ist da« heute Erreichte erreicht worden. Heftiger und zäher war der Widerstand, welcher den verbündeten Regierungen, welcher dem Kanzler im Innern entgegentrat, al« ihn die äußeren Feinde vor 17 Jahren zu leisten vermochten. Und worin liegt die eigentliche Ursache? In der nicht genug zu beklagenden Zerklüftung de« deutschen Volke«, welche in dem Parlriwesen oder Unwesen, in der FractionSsucht de« Reichs tag« ihren Ausdruck findet. Wo findet sich ein zweite« Par» lament der Welt, welche« so viele Frarlionen zädtt wie der deutsche Reichslag? ES sind nicht weniger al« sieden, und dazu kommen noch die „Elsaß-Lothringer", der „Däne" und andere „Wilde". Es fragt sich nun, ob so zahlreiche Parteien zum Heile der Nation gereichen, ob sie nolhwcndig oder nicht viel mehr schädlich sind. Wenn wir von den Elsaß-Lothringern absehen, welche nicht so schnell sich an daS wieder gewonnene Vaterland a»- zuschließen vermochten, ober sicherlich »ach einem Menschenalter wieder so gute Deulsche sein werden, wie eS die Rheinländer und Schlesier sind, so sitzt aus der äußersten Linken daS Häuflein der Socialdemokraten. Wenn man nur ihre Leistungen »n Reich-lage in- Auge saßt, so würden sie gar kein Interesse beanspruchen können. Und baß sie in dieser Hinsicht „erkannt" worden sind, wird am besten durch die Thalsache bewiese», daß ihre Zahl von einigen Zwanzig bei den letzten Wahlen aus Neun revucirl worden »st. E« ist da« zwar eine kleine Zahl, aber e« ist doch schlimm genug, daß eine so extreme Partei wie die Sociat- vemokraten auch nur so viele Canvivaten burchdringen konnte, und wir dürfen die Augen gegenüber den Thalfachen nicht verschließen, die Verhältnisse erscheinen noch schlimmer, wenn man berücksichtigt, daß der Procenlsatz der socialbemokratische» Wähler viel stärker ist al« der Procentsatz der Socialdemo- kraleu unter den Gewählten. E« dars allerdings als ziemlich lcher angesehen werden, daß die nächsten Wahlen einen wei teren Rückgang in versaht der socialvemokralischcn Abgeord neten ergeben werden. Denn die Erkeuulmß von dem Uowerlb der umstürzterischen Agitation wächst in demselben Maße wir die Erkenntniß von dem Segen der neuesten socialpolilischen Maßnahmen. Und unter den sociolistischen Wählern befand sich stet« eine ganz unverhättnißmäßig große Anzahl solcher, die nur „demonstriren", die nur ihren Wunsch nach weniger Arbeit und mehr Lohn zu erkennen gebe» »vollen, und wenn man Berlin, Hamburg, BreSlau. Leipzig und die dichlesten Industriebezirke, namentlich auch im Königreich Sachsen, in zua bringt, so schmilzt im Uebrigen der Hausen oe» Social» vemokraten sehr zusammen. Wa« aber die Einigkeit der staatSerhaltenden Parteien gegenüber den Umstürzlern zu leisten vermag, daS hat gerade in musterhafter und über zeugendster Art daS Königreich Sachsen bei den letzten Wahlen gezeigt. Wir hoffen, diese« Beispiel wird in de» «nberen Theilen des Reiche» bei den nächsten Wahlen auch vie ver diente Würdigung und — Nachahmung sinven. Im Reichs tage ist die Gruppe — denn eS ist keine Partei mehr — der Socialdemokraten schon wegen ihrer numerischen Schwäche einflußlos, aus den Gang unserer politische» Entwickelung kann und wird sie keinen Einfluß haben. Aber noch sind die Socialdemokraten al- Partei im Reiche vorhanden Wir sind der Ansicht, daß wir im Reiche, und ganz besonders in, Reichstage zu viele Parteien und Parteigruppe» habe». Ihre Zahl muß vermindert werben, und vor Allem müssen die «ocialdemokraten völlig aus dem Reichstag verschwinden. Eine Partei, die den Boden de- bestehenden Rechts nicht an erkennt, hat aus diese» Bode» keinen Anspruch, eine Partei, Vie nur die niedrigsten Regungen der menschliche» Seele, Neid und Genugsucht, in Bewegung setzt, um die Masten unzufrieden zu machen und nufzuhetzen gegen alle besser Situirlen, hat keine Existenzberechtigung, sie ,»uß gleich eine,» KrebSgcscbwiir auS dem SlaatSorganisnins enksernl werden. Hier»»! baden wir auzusange», ziclheivußl voezngehen und dürfen nicht eher ruhe», als b>S VieS Ziel erreich! ist. Hier darf eS niemals und unter keinen llnistänven ein Pacliren geben für irgend eine ankere Partei. Aetoriu» aucloritas contra bostoml Ist diese Krankheit überwunden, bann ist eine Verständigung der übrigen Parteien um so leichter. Aber mir dürfe» nicht eher ruhen, als bis der letzte Soclalveniokrat aus dem Reichstag verschwunden ist. * AuS München, 2. August, wird gemeldet: Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich «ras heute früh 6 Uhr 49 Minuten, von Ischl kommend, mit dem Salzburger Lourierzug hierselbft ein und wurde aus dem Leotralbahnhos von Sr. königl. Hobelt dem Prtnz-Regenten. dem Prinzen Leopold und der Prinzessin Gisela empfangen. Zn Ehren des Kaiser« batten der Prinz-Regent und Prinz Leopold die Uniformen ihrer öfter: Worte schrieb, wareu rein. Da- hochmülhige Stillschweigen der italienischen Regierung, mit dem dieselbe die väterlichen Friedens- vorichläge Ew. Heiligkeit ausvahm, und die Unwissenheit des BolkeS riethen mir zur Adsassung jener Schrist, damit Alle zu Ihren Füßen kämen, um das Wort der Versühnung und Verzeihung zu hören. Ich hatte dabei kein andere- Ziel, al« den großmülhigen Wünschen Ew. Heiligkeit warme Unterstützung zu leihen und mich reichlichen Artillerie - Regimenter, mit dem breiten österreichischen I anzuichlleßka, wie e« Pflicht des Sohne« gegenüber dem Vater ist. Ordensband über der Brust, angelegt. Noch bevor der Zug ganz I Aber die kindliche Liebe de« Gläubigen erlag der Bebrechllchft't des zum Stillstand gebracht war, sprang der Kaiser, der einen leichten I Menschen. Ich habe geirrt und bin nicht mehr würdig. Ihr ^ohn ,»Warzen Civilanzug und schwarzen runden Hut trug. vom Tritlbret I «enannt zu ^rden. Meine lLchuld ist .hundert mal gröber leine- Salonwagen« ab und ging bl- vor den mit Teppichen belegten ! firworden durch die Wuth der Parteien, durch da-lchamlose Ge- Eingang der Künig-zimmer, wo die erste Begrüßung mit seiner I A>vatz der Zeitungen. Von der einen Seite wurde ich zum Gegen- Tochter statisnnb. Die Prinzeisin, die ein. sehr geschmackvolle Taille, stände pöbelhafter Schmähungen und Berlenmdungeu gemacht, von LhärleS IX.-Farbe, mit gleichsarbigem Fa;onhut trug, küßte ihrem ->» anderen m.t ganz ungehöriger Verherrlichung bedacht, welche Bater zweimal die Hand, woraus derielbe sie herzlichst umarmte. zn ... , . , Daraus küßte und umarmte der Kaiser den Prinz-Negenlen und j leinen Schwiegersohn, den Prinzen Leopold, uad ließ sich dana von dem österreichischen Gesandten Grase» Deym den Polizei-Director Vr. v. Müller vorstellcu, mit dem er tu leutseligster Weise einige Minuten im Gespräch verweilte. Auch mit dem Flügeladjutanten Major Frhrn. v. Branca uulerhielt der Monarch sich jüngere Zeit, ebenio mit einigen anderen Lavalieren. Anwesend waren noch LigationSratb v. Puhwald, Hosmarschall Frhr. v. Persall und der BahnhosSvorstaod Albert. Kaiser Franz Joseph, der überraschend wohl und von der Juliionne gebräunt aussah, bestieg aus der Rampe vor den KünigSzimmern mit seiner Tochter die geschloffene Equipage, mich zum Mitschuldige» von Ansichten machte, die nicht die meinigen waren. Mitten ia diesem wüthendeu Parteistreit iah ich die erhobene Person Ew. Heiligkeit der Achtung beraubt. Wie habe ich darum geweint! Aber was konnte ich thun? Wie den Strom der Leidenschaften eindäinmen? Wie zu verstehen geben, daß die Schuld nur aa mir lag und den Ober- Hirten nicht berührte, der mich Dank dem Amte eine- Bice-ArchwarS de- h. Stuhle« mit der Würde eine- Palastvrälatea au-zeichnete? Wena Ew. Heiligkeit wüßte, wie bei dem bloßen Gedanken daran mein Herz noch blutet I Vielleicht hat die nicht maßvolle Form, gewiß haben die bo-hasten Au-jeguagen meiner Feinde mir den Anschein eine- Feinde- der weltlichen Herrschaft de- h. Stuhle- ge- woraus er. sh.npaihisch vom Publicum begrüß,, in das Palais de- geben, «der ich darf gestehen daß ich niemals in Gedanken in , , „ ^ >^. »Wort oder Tkat mich den Usurpatoren derselben avgeschloisea habe. Bon dieser Schuld sprechen mich meine Werke frei, die sämmtlich für die Erhöhung, nicht für die Erniedrigung de- h. Stuhles ge ichrieben sind. Ich möchte nicht, daß mein Leben unter dem ruhm reichen Pontificat Leo'- XIII. durch die Schande der Verworfenen entehrt würde. Deshalb verwerfe und verdamme ich Alle-, waS in meiner Schrift „Die Versöhnung" Ew. Heiligkeit hat mißfallen können al- im Widerspruch mit dea geheiligten Rechtes de- Papste- auf die weltliche Herrschaft, uad ich stehe um Vergebung, welche der großmüthige Sinn Ew. Heiligkeit, wie ich hoffe, mir nicht versagen wird. Unterstützen Sie, heiligster Vater, diese Hoffnung durch die Gnade eine- Segen-, den ich, zu Ihren heiligen Füßen mich nieder- _ . . ll erst - - - - Prinzen Leopold fuhr. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich, in der Unisorm de- k. bayerischen 13. Jasanterie-Regimenl- mit der Pick lhaube und FeldmarschallsepauIelteS. erwiderte heute Vormittag halb 12 Uhr dem Prinz-Rcgenlen besten Besuch, welchen derselbe ihm eine Siuiide zuvor im PalaiS de« Prinzen Leopold abgcstattet hatte. Der Kaiser trug über der Brust da- breite Band des bayerischen St. Hubertu-'Orden«. Bl- Kaiser Franz Joseph durch da« Löwenvortal iu die königliche Residenz einsuhr, trat die Wache ia- G-wehr, die Fahne senkte sich und der Tambour schlug dea Fahaeu- inarsch. Der Kaiser wurde an der Treppe zu den sogenannten steinernen Gemächern, die Se. königl. Hoheit der Prinz-Regent be wohnt und vor dessen Eingang zwei mächtige Leibgarde-Hartichiere , - ^ ^ ^ mit bebuschlem Hel», und den Larabmer ia der Hand paradlrten.I w»,e°d. von ganzer Seele demuthvosi ersiehe. Sw. Heiligkeit von dem d.enstlduenden Flügeladjutanlen Frhrn. v. Branca ehr-1 d-muthigster und gehorsamster Knecht und Sohn in Jesu Lhnsto. furcht-voll empiangea und zu Sr. känigl. Hoheit geleitet, bei dem I -iligl Tosti, Eassiuenser, Bice-Archivar de- h. Stuhle«, deren- dessen Lohn, Se. kö»>gl Hoheit Prinz Ludwig, weilte. Die I * Auch die protestantischen Blätter Frankreich« Anwesenheit dauerte beiläufig V4 -tunde, dann suhr der Kaiser, der! stehen unter dem Banne der Revancheidee. Sie rechnen von einer nach Hunderten zählenden Menschenmenge, größlenlheils I Elsaß-Lothringen in ihren politischen Rundschauen keineswegs Fremden die sich „.zwischen vor der Residenz °nge,°mmel, hatten, „Ltnurger«, zum Ausland. PressensL findet in der L. "L7^.7^Uhr'^ndr"^ Lr.e^cL^e.7LL ''' «"H- Schus der Angeklagten in den Fainilien-Dnier statt, au welchem auch Se. königl. Hoheit der Prinz-1 Hbchverrathsproces>en ln l.e^pztg m ihrem sranzösischen Patrw- Reqerl iheiluedmeu wird. Dl, Abreise des Kaiser- nach Tegernsee I ^smuS. Er sagt: „DaS Stillschweigen der deutschen Ehnsten ist auf mor ien früh scstqcsctzi. Gegen 9 Uhr fährt Se. königl. Hoheit I zu den Vorgängen rm Elsaß, welche wert über das Maß Leipzig. 4. August 1887. * lieber die Audienz, welche der preußische Gesandte von Scklözer vor seiner Abreise von Rom beim Papste gehabt hat, berichtet der päpstliche »Offervalore Romano' auSsübrlicher: „Herr von Schlözcr, außerordentlicher preuß, scher Gesandter beim päpstlichen Stuhle, halte am 27. Juli die Ehre, vom Papste empsangen zu werden. Er händigte demselben zu besten bevorstehendem Jubiläum ein eigenhändiges Schreiben deS Kaisers Wilhelm, sowie eine sehr kvslbare Mitra ein. Letztere ist in feinster Goldstickerei mit sehr viel Kunst und Geschmack ausgesührt und besetzt mit Brillante», Rubinen, Smaragden und Saphire» von großem Wertbe. Dieses kostbare Geschenk sowohl wie die in dem eigenhändigen Schreiben enthaltenen Ansdrücke, welche den Cdarakler höchster Höflichkeit und Ergebenheit tragen, sind ein neuer Beweis der sehr guten Beziehungen, welche augenblicklich zwilchen dem Apostolischen Stuhle und dem Kaiser vvn Deutschland be stehen, und sind geeignet, den religiösen Frieden bei jener edlen Nation immer mehr sicher zu stellen." * Der Verein für evangelische Mission »n Kamerun hat neuerdings ein Schreiben de» Auswärtige» Amte» in Berlin erhalte», laut welchem der Kaiser i»il Inlereste von dem anerkennenSwertben Zwecke deS Verein- Kenulniß genommen und zur Unterstützung der Bestrebungen desselben bestimmt hat, daß dem Vereine behusS Förderung de» Missionswerkes in Kamerun ein einmaliger Beitrag von 3000 gewährt werde. * Die „Weser-Zeitung" wird um Aufnahme folgender Er kl ärung ersucht: ,. Nachdem ich s. Z. aus wiederholte« schriftliche« Anerbieten de« geschäsl-suhreuden Vorstand«- der Deutsch.Westasrikaatschen Lompa-nir in Berlin, jetzt Wilhelmstraße 16. in seinen Vor- stand »inzutreten, nicht eiaging, thm dagegen im April schon unler- sagte, meinen Namen fernerhin bet seinen Reklamen, Gewinnderech- »ungea «. „ohne meine jedesmalige specielle Einwilligung iür jeden einzelnen Fall" wieder zu gebrauchen, sebe ich mich jetzt lewer! »er- aolaßt, zu erklären, daß ich von heute ab in keinerlei Beziehung mehr zu der Deutsch-Weslasrikanischen Compagnie siebe und stehen der Prinz-Regent über Tölz i»S Hochgebirge. « « « * Die bekanntlich mit ungewöhnlicher Rohheit betriebene nationale Agitation der slowenischen Geistlichen römischen Bekenntnisses sängt nachgerade die kirchlichen Ober Häupter derselben zu beunruhigen an. Der Fürstbischof von Gurk, vr. Kabn, hat in den letzien Tagen den Fürst- cerjenigen politischen Fragen hinausgehen, über die man ge- > wissenshalbrr verschiedener Meinung sein kann, hindert für ^ den Augenblick jede gemeinsame Action zwischen den Christen ! diesseits und jenseits de» Rheine«. (PreffensL weiß, wie e« ! scheint, nicht« von den zahlreichen Pilgerzügen deutscher Ultra- monlaner »ach LourdeS.) War e« unS möglich, als man unS neulich aussorderte, unS dem Protest deS ComitHs der evan- d.schösen in Marburg und Laibach Besuche abgestattct W.e ^lsich-" Allianz zu Berlin gegen die schweren Ge- au- Graz ge.n.ldet wird, wurde zwischen den Kirchensürsten '°-'^^drucku.^.. >n ven baltstchen Pr°°^->' Ruß- übcr die Mittel berathcn, wie den erwähnten Hetzereien der I anzuschließen? Wir werden einen gesonderten Protest slowenischen Geistlichkeit Einhalt gethan werden könnte. * Tie vor Kurzem der „Neuen ZUrcher-Zcitung" ent lehnten Nachrichten über den bedenklichen Gesundheits zustand des Königs Wilhelm der Niederlande werden von vem Eorrespondenten der „Franksurler Zeilung" berichtigt. Derselbe schreibt auS Amsterdam, 30. Juli: „Hier ist nichls bekannt, waS zu ernsten Befürchtungen Anlast geben könnte. Daß der König 71 Jadre all ist, seiner Niere» ergehen lasten, aber wir werden warten, bi» die Stimmen der deutschen Christen einen Protest der Gerechtigkeit gegen die größte Unterdrückung (im Elsaß!) ihrer eigenen Regierung gegenüber erheben, dann erst wird ihre Aufforderung zu anderweitigen Rechts- und FreiheitSrevindicalionen bei unS ein Echo finden." Unser Verbrechen besteht darin, daß wir die lächerlichen Namen „Ltrassdourg" und „LlutbouLS^, „^IsLev" und „I-oi-rainv^ in ihre alten guten deutschen Be- ijevi ll il-nnie. üL-ui; oer scvnili «i. .zanic ull isi, leinei Alleren-i' . . ^ ^ r beschwer».» wegen einer sorgsälliq.n Pflege und einer jährlichen zc>ä»'U,,gen rückverwandelt haben. Mögen sich d,e Franzosen Badecur in W ldungen bcdan. ist b-kannl. aber dieser Zustand he-1 Va»»l begnügen, daß man ihnen Nie« und Oorso ltaliemscher- st.d, schon seit mehrere» J-ihce». ohne das, derselbe bisher ernste I seit», und vourgogno. daS altdeutsche Burgund, gelaffen bat. Besorgnisse errrgle. Auch j tzl sind solche, wie man wcnigsteuö aus I Wenn die sranzösischen Protestanten daraus warten, bis ihre der llmgrbnng des Königs vcrsicherl, durchaus nicht berechligt. Der König lebl aus Scdlost Loestdyk nicht mehr abgeschieden wie sonst aus Los. und in seiner Umgebung hat man nichl-s von einer Vcr schlnnnierung seiner Krniiklml vernommen. Besondere ärztliche Hilft ist auch nicht i» Anipruch genommen worden, und bereils sind alle Anordnungen getroffen für das G-'ladiner, welche- an« deulschen GlaubcnSbrüder im Fall Sckmäbele-Blech Klein der deulschen Negierung ein Mißtrauensvotum ertheilcn werden, dann muffen sie ewig warten. Wir sympathisiren ausS Innigste nnt dem sranzösischen Protestantismus. Aber Elsaß ist deutsch und muß deutsch bleiben. Es ist ein bezeichnendes 3. August, den, Gkbnklstage der Königin.'in So.'stvyk gegeben I Symptom, daß man französischerseit» die russischen Oslsee- wird. AI« Becmiie aus der Umgebung des Lustschlosses, mehrere I Provinzen mit Elsaß-Lolhungen in Parallele zu setzen im höhere Hosbeamte aus dem Haag haben bereits Einladungen I Stande ist. zu dieser Festlichkeit empsangen, bei welcher eine Musikkapelle aus Amsterdam sich höre» lasse» wird. Wer den Lharakier des Königs keiinl, wird diese Eiiizelheiieii zu windigen w ssen. Als er sich irank fühlte, wurde nicht einmal am Geburtstage der Königin ein Gnladiner veranstallet, den» solche Festlichkeiten sind dem Könige durchaus nicht angenehm. Dazu komii» »och ei» anderer beachlens- werlher Umstand. Noch wird über die VersassungS-Revisi on * Bei der Ankunft Spuller'S iu St. Quentin wurde mehrfach der Rus: „Es lebe Boulanger!" laut. Dü- roulüve, der von dem Ausschuß zur Einweihung deS Denk mals für Henri Martin eingeladcn war, sprach etwa Folgendes: Im Nenne» der Patriotenliga lege ich de» Zoll unserer Achtung a» dem Denkmal nieder. Gambetta sagte im Jahre 1872: l'erothe», bei Melcher die 'Regelung der Thronfolge eine bedeutende I „Laßt un- stets Elsaß-LolhringenS gedenken, niemals aber Rolle spielt. Nun ist nach der Beisassung jede Abänderung der Thronsolge während einer Regenischast untersagt und deshalb kann man sich daraus verlassen, daß die Regierung die Beriassungs Revision in der Ersten Kammer gewiß nach Kläffen beschleunigen würde, wenn der Gesundheilszustand des König- zu ernsteren Be wrgnissen Anlaß gäbe. Bon einer solche» Beschleunigung ist aber nichts zu beinerken, denn die Erste Kammer, welche schon seit zwe, Woche» mit der Berathung in den Ablheilunge» scrtig Ist, hat noch keinen Aiisang mit der Verhandlung im Plenum gemacht. Es der lautet sogar, baß die Regierung erst de» Berichl der Kammer über die Revision beoniivorle» will, bevor die Kammer selbst sich mit der Bejprechuna de- Enlwurfts beschäftigen wird. Möglicher Weise stabet daher die Berathung erst nach dem 3. August stall * Al« in den klerikale» Blättern die ersten Meldungen Uber de» Plan einer Versöhnung zwischen dem Quirinal und dein Vati ran auflauchlen. ließen sich selbst Hobe geift liche Würdenträger durch diese Komövic täuschen. Freilich wußte man »m Vatikan selbst sehr genau, baß daS König davon reden!" Diese Formel von 1872 ist durch diejenige von 1881 abgeänbert worden; am Tage deS Fahncnsestes sagte ich zu Gambetta: „Welch ein schöner Tag für Elsaß-Loth ringen I" und er antwortete: „Nur dafür muß man leben." Ich und die Liga aber haben nur dafür gelebt und leben nur dafür. Henri Martin hat einmal gesagt, Frankreich fordere Niemanden heraus, fürchte aber auch Niemande». Ich denke, dieser Satz wird nicht entstellt, wen» ich hinzusiige, baß Frankreich sich auch von Niemanden heraussordern lassen will; eS ist eine Lästerung, wenn man ein Volk glücklich »eiiitt. da« keine Geschickte hat, Frankreich ist glücklich, eine Geschichte zu haben, denn eS wird die Völker befreien, und dal sein Blut für alle vergossen. Döroulöde redet dann von der Verbrüderung der Völker und erinnert insbesondere an Italien, da« dem Blute nach französisch sei. und an Däne- mark, von dem Martin gesagt habe: „Diese- kleine Volk ist besiegt, aber große internationale Gesetze sind dabei verletzt °.^Le^ Fordern" welcher Form zuftunme.. könnte Unter den erwähnten Würden- lärmend«, Kundgebungen bält der Rebne^sür aee.qnete r:'Ln7os.^ u»d den Hofsnu'ngen brach^"den'n°auch^sÄr^ .* Au-Montreali» Canada läuft di« Nachricht ein, tsUvtto. Die klerikalen Organe pflegen in solche» Fällen die städtische Behörde gegen die Grauen Nonnen. Formel anzuwenden: lauctadilitor sa »atzjvcit. „er hat sich in I 7 Arv'ch'wr eines Kloster-, vorzugehen gedenkt. Der Stadl- löblicher Weis« untrrworsen". Ia Wirklichkeit wird durch vr. Laberge hat nämlich der Behörde »„gezeigt, da« soeben veröffentlichte Schreiben Tostl'S aber „ur von I dem S'ndelhause, welchem diese Nonnen vorstehen. Neuem erwiesen, durch eine wie tiefe Kluft die heutige Welt-1von 706 ihnen anvertrauten Kindern 678, anschauung von derjenigen der Parteigänger veS ValicanS I Prozent, grstorbe» sind. Die Grauen Nonnen von getrennt wird. Da» charakteristische Schreiben bat „ach-1 Montreal sind eine reiche Korperscha>t, »m Beiitze von aus- strhcabrn Wortlaut: I gedehnten Ländereien. Wohnhäusern und GeschästSlocalen in »erd«, s» lanv der «e-eawLrti-t gefthäst-sühread» Vorstand, die, „Heiligster Vater! Der Schmerz, den ich Ew. Heiligkeit 1^ Stadt, welche ihnen bedeutende Zinsen einbnngrn. vor Herren vr. A« HI ick» und G-. G. Brückner, deffea Geschäfte > durch di« Veröffentlichung me ner Schr.ft „Die «u«iohuu,>g" bereuet I ""'9'" fahren kamen sie beim Landtag um eine» jährlichen bab«, iß ein Schwertstoß iu mein Herz gewesen; weder Raum noch > Beitrag ein zum Unterhalt de« Findelhause-, welche- sie über Hellen. Meme Absichten, testen. Ha«h,r,. «>. Jnü. «»,,» Lßderi».- >Zeit k»»n«> je dt« Wund« al- ich jene»nommeu hatten uov erhrelten die geringe Summe von 200
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