Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188708127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-12
- Monat1887-08
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ZLV »«> <- 4K0 Sl-0 »2K ».io st's«, ö.so 5,25. Uw K7b l.4U ?.- ».- -)/41 S40 S.K0 «.- 4 40 4.80 K.7K «.- 4.10 0.7.'» 17,7k »UW 2 7k I-ilU MIO >7.- A.2K »K.1Ü >5, kt) k>.IO )2K8 U.7K I7.7K !8K0 ik.NI Ü'.TL 7K.- ÄW «.- »,K0 >4.— IKK.) Sl« bt)7v 77» 78!« 77.« ISI7 «l« 78.- r»et. gs- »l.TK 8» M SS- 78- 88« SS I7K«« ,88-k 87. >0 L)S-i, 88« Ml, Ä" 1»°.8 !IS- S7« 2b.U> ->.— 61« voll 148 wder l4- mber eu»t- uvx: 8ep- uber- Llill mber tc>I>er b'/„ il. S. «in. Illvoa wen- 8 ... >d r— /ertb, ^ertd, ürsrss Mllir: lusntü jnllen 0.08 mvler (8/8) >ll.-rt" npfer; -elvhla 8) der -mpfer iauada i) der ,plon; Lloyd- ile L e „Be- -riech. ' nach Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Kkdaction und Ltprdition JohanneSgasse 8. Sprechlinndru -rr Urdartion: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 5—ü Uhr. YUr d Nits-,,»« »mgkiandier M->nl-Icri«t» »acht »ch die yiedaci-on n--dt verdmtlich. Annahme der für die nächstfolgende Nnmuirr desttmmten Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Tonn- und Festtagen früh bis'/,» Uhr. 3» den Mialrn für 3ns.-Än»ahme: Ltto klemm, UniversitätSstrab« 1. Louis Lösche, Katharlucnstr. 23 park. u. KönIgSplay 7» nur bis v,z Uhr. TllgMÄ Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- and Geschäftsverkehr. Anflaqe LV.7S«. Äboiiiinnriilspreis Viertels, -l'/, Mk >ncl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Ml. Jede einzelne Nummer 20 Pf Belegexemplar 10 Pf. Gebühren sur Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbesörderung KO Mk. mit Postbclördenuig 70 Mk. Inserate stgespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Tchristen laut unl. Preisverzeichniß. Tabellarischer u. Ziffernsay nach böherm Tarif. Urclamrn unter dem Redactionsstrich die Sgespalt. keile bOPs., vor denFamiliennachrichtea die Kgesvaltenc Zeile 40 Pt. Inserate sind stets an die Vrpe0>tion zn senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasmimvi'nixio oder durch Post- Nachnahme. L21. Amtlicher Theil. Mmntmilihmi. Wegen vorzunehmeiiber PflasterungSarbeitrn wird die Harkortstrafle zwischen der Nonnenmuhle und Pleißenstraße Von Donnerstag, den LI. d. M. ab aus die Dauer der Arbeiten für allen unbefugten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 9. August 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 5279. 1)r. Trönvlin. Hennig. Freitag den 12. August 1887. 81. Jahrgang Bekanntmachung. Die Ausführung der Pflasterarbeiten in der verlängerten Uork-Straße soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tics- bau-Berwaltung, Rathhaus, II. Etage, Zimmer Nr. 14 aus und können daselbst eingeseben, resp. gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Offerte» sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der verlängerten Aork-Straße" versehe» ebendaselbst und zwar bis zum 2it. lauf. Mts. Nachmittags 5 Uhr einzureiche». Der Rath behält sich daS Recht vor, sümmtliche Angebote abzutehnen. Leipzig, am 10. August 1887. Id 3095. DeS RathS der Stadt Leipzig Straftenbaudeputatton. Erstatteter Anzeige zufolge ist das der Kellnerin Friederike Bader aut Grobbörnecke vom Amtsvorsteher zu Börnecke unterm 27. März 1883 ausgestellte Dienstbuch in hiesiger Stadt verloren gegangen. Wir bitten dasselbe im AusfindungSfalle au «n» abzugebea. Leipzig, den 6. August 1887. Das Poltzeiamt der Ltadt Leipzig. I « I. 3961. Juuck, Polizei-Rath. Faldix. Nichtamtlicher Theil. Unsere Marine. i. * Wir baden vor Kurzem bei Besprechung der Organi sation der Ministerien auch der Marine gedacht. Unsere Marine ist so recht ein Schoßkind des deutschen Reiches, und wir können wohl stolz darauf sein, denn. nuS den kleinen Anfängen der preußischen Marine ist die deutsche Marine i» kurzer Zeit so groß und Achtung gebietend geworden, daß sie ebenbürtig ist den Marinen der allen und mächtigen See- fiaaten. Hier zeigt sich in grandioser Weise der Unterschied zwischen dem ohnmächtigen deutschen Bunde, welcher wohl einen Hannibal Fischer zu finden verstand, aber von den Ausgaben eines großen StaatSwesenS und der Würde der deutschen Nation »nr sehr kindliche Vorstellungen hatte, und dem heutigen deutschen Reich, dessen Macht und Ruhm durch die eigene Flagge weithin verkündet und hoch geschätzt wird auf dem ganzen Erdball, soweit ihn menschliche Wesen bc Wohnen. ,.Llaro liberum", daS Meer ist frei. DaS bedeutet aber nicht, daß die aus hoher See sich bewegenden Schiffe nur der eigenen Willkür unlerworsen seien. Vielmehr verpflichtet die Flagge, welche jedes Schiff als Kennzeichen seiner Nationalität führt, zur Beobachtung der Vorschriften des internationalen Recht«, sowie derjenigen Bestimmungen, welche der Zugehörig keitSstaat in Bezug aus den Seeverkehr erlassen bat. Jede- Schiss muß irgend einem Staate zugehörcn. Diese Zugehörigkeit ist ohne Weiteres gegeben für diejenigen Fahr zeuge, welche sich im Eigenthum de« Staats befinden, mögen sic Kriegs- oder andere» Staatszwecken dienen. Die deutsche Kriegsmarine, deren Gründungs- und Erhaltungskosten aus der RcichScasse bestritten werden, gehört dem Reich, repräsentirt durch den Kaiser. Daher die amtliche Bezeich nung: „Sr. Majestät Schiff", „Kaiserliche Marine". Die Bedingungen, unter welchen Privatschifse als einem Staate zugehörig augesehen werden, sind nach den Gesetz gebungen der einzelnen Staaten verschieden. Zuweilen wird nicht »ur verlangt, daß der Eigenlhümer des Schiffes ein Staatsangehöriger sei, sonder» cs muß auch daS Schiss im Lande gebaut sein, und Osficicrc und Mannschaft müssen, wenigstens zuin Theil, die Staatsangehörigkeit besitzen. Be züglich der deutschen Kauffahrteischiffe ist die einzige Voraus setzung der Zugehörigkeit zur ReichShandels-Marine daS BundeSindigenat deS EigenthümerS. Die Kauffahrteischiffe, welche in dem ausschließlichen Eigenthum solcher Personen sich befinden, denen daS BundeSindigenat, d. h. die Staats angehörigkeit in einem Bundesstaate, zusteht, sind zur Füh rung der Bundesflagge berechtigt. Diesen Personen sind aleichzuachten die im Bundesgebiet errichteten Actiengesell- schasle» und Cominanditgesellschasten auf Aktien, sowie die eingetragenen Erwerbs- und Wirthschastögenossenschasten sofern diese Gesellschaften und Genoffenschasten innerhalb de« Bundesgebiet« ihren Sitz haben und bei Commanvitgesell- schastc» aus Aclien allen persönlich hastenden Gesellschaftern das BundeSindigenat zustehr. Für die zur Führung der Reichsflagge berechtigten Schisse werden in den att der See belegenen Bundesstaaten von 21 dazu bestimmten Behörden öffentliche Schiffsregister geführt. Ein Schiff kann nur in daS Schiffsregister desjenigen HasenS eingelragen werden, von welchem aus die Seefahrt mit ihm betrieben werden soll. <1» de» Seehäsen und auf allen natürlichen und künstlichen Wasserstraßen der einzelnen Bundesstaate» werden die Ka„s- sahrleisckifje sämiiillicher Bundesstaate» gleichmäßig zugelassen und behandelt. Die Abgabe» dürfe» die Herstellung--, bezw. Unterhaltungskosten der betreffenden SchiffsahrlSanstalten nicht übersteige». Die ReichSslagge, welche von den deutschen Kauf fahrteischiffen al-Nationalflagge ausschließlich zu führen ist — die fpecielle» LandeSflaggen der einzelnen Bundesstaaten haben nur noch ähnliche Bedeutung, wie etwa die Stadt ober Rummerflaggen —, bildet ein längliches Rechteck, be stehend auS drei gleich breiten horizontale» Streifen, von welchen der obere schwarz, der mittler« weiß und der untere roth ist. DaS Berhältniß der Höhe der Flagge zur Länge ist wie zwei zu drei. Die Flagge der kaiserlichen Marine ist weiß; sie zeigt in der Mitte den preußischen heratdischen Adler, umgeben von einer schwarzen Kreislinie von der nach oben und unten, links und rechts schwarze Linien, bezw. Streifen gehen, durch welche die Flagge in vier Theile ge- theilt wird. Der Theil links oben zeigt daS eiserne Kreuz auf horizontal gestreiftem, schwarz-weiß-rothem Grunde. Die übrigen RrgierungSfahrzeuqe de» Reich- führen die KriegS- flagae mit den für sie speciell vorgeschriebenen Abzeichen (roihe oder blaue Anker, Posthorn rc ). Die Lootfenflagge, welche gehißt wird, um anzudeuten, daß daS Schiff einen Lootsen verlangt, ist die mit einem weißen Streifen von ein Fünftel der Flaagenbreite umgebene Handelsflagge. Die Schiffe sämmtlicher Seestaaten haben in dem inter nationalen Signalduche, bezw. in der dazu gehörigen amtlichen Schiffsliste ein llnterscheidungssignal von je vier durch Flaggen barzustellende Buchstaben. Dieses Signal wird in daS Certificat der deutsche» Handelsschiffe eingetragen. Die zum internationalen Signalbuche gehörend« .amtliche Liste der Schiffe der deutschen Kriegs- und Handelsmarine mit ihren Unterscheidungssignalen- wird vom ReichSkanzteramt jährlich herausgcgeben. Für den internationalen Verkehr ist cS von Be deutung, daß ein Schiff seine Nationalität Nachweise. Flagge. Commanbozeichen, Wimpel kennzeichnen ausreichend die Nationalität eine- Kriegsschiffes. Im Zweifel beweist die Erklärung de- Commanbanten und feine Bestallung. Kauf fahrteischiffe weisen ihre Berechtigung zur Führung der Flagge durch die Schiffspapiere nach, deren Zahl, äußere und innere Beschaffenheit durch die Gesetze deS Landes, welchem sie a»- gehöre», bestimmt wird. Für die deutschen Handelsschiffe erfolgt der Nachweis deS RecktS, die Reichsflagge zu führen, durch das Certificat. Diese Urkunde wird nach Eintragung deS Schiffes in daS Schiffsregister von der Registerbehörve auSgefertigt. Bor Ausfertigung deS Certificat- Vars von Schiffen Uber 50 Cubikmeter Brutto-Raumgehalt daS Recht, die Reichsflagge zu führen, nicht auSgeübt werden. Ander- weite Papiere sind zum Nachweis deS Flaggenrcchls für deutsche Handelsschiffe nicht erforderlich, insbesondere kein Seepaß. Wenn ein außerhalb teS RunveSgebiclcs befindliches fremdes Schiff durch den Uebergang i» daS Eigcnlhum einer Person, welcher daS BundeSindigenat zusteht, daS Recht, die Rrichs- flagge zu führen, erlangt, so können die Eintragung in daS Schiffsregister und das Ccrlificcit durch ein von dem be treffenden Reichsconsut auSgeferligtes provisorisches Flaggen attest, jedoch in der Regel nur für die Dauer eines Jahres, ersetzt werden. In Friedenszeiten mag jeder Staat den Gebrauch seiner Flagge auch den Schiffen anderer Nationen geilatlen. Doch kann eine solche Erlaubniß Dritten nicht zum Nachtheil ge reichen, daher solche fremde Schisse unter nationaler Flagge nicht an denjenigen Vortheileu Theil nehmen» welche ver tragsmäßig oder herkömmlich nur den Nationalschiffeu zu- stehcn. Gebrauch einer fremden Flagge ohne Genehmigung des betreffenden Staates ist unerlaubt und meist mit Strafen bedroht. Den deulschen Consuln schreiben ihre Instructionen vor, in welcher Weife sie dem Mißbrauch der deutsche» Flagge ent- gegcnzuwirken haben. — In Kriegszciten darf kem Staat die Führung seiner Nationalflagge den Handelsschiffen anderer Staaten gestatte», ohne sich der Gefahr auszusctzen, mit de» Krieg führenden Staaten in Couflict zu gerathen. Auf hoher See sind Kriegs- und Handelsschiffe, namentlich auch bezüglich der an Bord verübten strasbare» Handlungen keiner anderen Autorität, Polizei und Gerichts barkeit unterworfen als der des eigenen Staates. In der Regel hat in FriedeiiSzeitrn kein Staat das Recht, ein fremdes Schiff bebuss Feststellung seiner Nationalität aus offenem Meere anzuhalten. Ausnahmen bestehen auf Grund besonderer Verträge bezüglich des Sklavenhandels. Auch maa die offenkundige Anwesenheit von Secräubcrschiffcn vorsichtige Prüfung verdächtig erscheinender Schiffe reäitjcrtige». Fnr erlaubt gilt die Verfolgung eines HaiidelSschifses in die offene See, wenn sich eine an Bord befindliche Person einer straf baren Handlung im Gebiete deS verfolgenden Staates schuldig gemacht hat. Leipzig, 12. August 1887. * Kaiser Wilhelm hat die Absicht kundgegeben, nach seiner Rückkehr die in Potsdam und Berlin siebenden Garde- Regimenter zu besichtigen. ES ist bei seinem gegenwärtigen ausgezeichneten Befinden anzunehmen, daß die kaiserlichen Leibärzte gejzcn diese Absicht nichts einzuwenden haben werden. Prinz Wilhelm wird dem Kaiser bei dieser Gelegenheit fein Garde-Husaren-Regimcnt verführen, das er demnächst abgebcn dürfte, um eine höhere n.ilitairische Stellung einzu nehmen. Prinz Wilhelm wird seinen Großvater zu den Manövern nach Ostpreußen begleiten. In der zweiten Hälfte des künftigen Monat» gedenkt sich der Kaiser zu einem kürze ren Aufenthalt nach Baden-Baden zu begeben. * Der kaiserliche Erlaß, welcher bei der Jubel feier der Universität Güttingen vom Cultusniinister von Goßler verlesen wurde, hat folgenden Worttaut: Wir Wilbelm, von Gotte» Gnaden König von Preußen u. s. w., entbieten Unserer getreuen Universität Göltingen Gruß und Huld zu der Feier ihre» anderthalbhundertjährigen Jubiläum». Ties bewegt gedenken wir der gnädigen Wandlung, durch welche seit Be- gründlmg dieser hohen Schule Gottes Raihschluß die Geschicke Deutschland» geführt ha». Ueber all«« Wechsel der Zeiten ist die Georgia Augusts stets erfüllt geblieben von ihrer edlen Ausgabe, zu sein inmitten deS wackeren volktstammeS, der mit Stolz aus sie hinsieht, eine Pflanzstätte deutscher Wissenschaft und deutscher Ge sittung. Ruhmreich« GeisteSthaten stehen verzeichnet in ihrer Geschichte nnd unter Deutschlands Männern zählen der besten viele zu ihren dankbaren Söhnen. Möge es ihr allzeit beschieden sein ihr erhabene- Friedenswerk sortzusühren zum Heil« der Wissenschaft und zum Segen des Vaterlandes. Urkundlich unter Unserer höchst eigenen Unlerschrist und beigedrucktem Jnsiegel. Gegeben Bad Gastein, den 7. August 1887. gez. Wilhelm. Die Kaiserin hatte auS Homburg folgende» Telegramm gesandt, welche» gleichfalls Herr von Goßler verlas: Ich bitte Sie, den akademüchen Behörden den Ausdruck meiner vollen Theilnahme an der Göttinger Universilätsfeier zu übermitteln. Möge di» an ehrenvollen Leistungen reiche Vergangenheit bieser deulschen Bildungsstätte ihr erfolgreiche» Gedeihen »nd Wirken für die fernste Zukunft verbürgen. Augusta. * Sämmtlicke größeren katholischen Blätter erlassen einen Ausruf, einer .Bereinigung- beizutreten, die sich die Ausgabe stellt, neue katholische Kirchen in Berlin zu baue«. MM-KZZ * Der auf einer Generalstabsreise in der ^bempsalz be findliche Genrral-Ouartierniciftcr General Gras "ides se e. der Stellvertreter Moilke'S, wird, wie die „Badische LandeSzeitung" meldet, in Begleitung von acht bvl'-renG-'-- raislabsosficieren zur neuerlichen Be„chl,gung >i» Reichslande eintreffeu und vornehmlich de» Zustand der Fettungen Straß bürg und Metz, sowie die strategischen Eisenbahn linien prüfen. * In der Angelegenheit der Schließung der Puppen- sabrik WeiSbach in Embermönil meldet nu"inchr die „Aqence HavaS", daß der Präfect de», Eigenthumer eine dreimonatliche Frist behusS Abwickelung der lausenden Geschäfte bewilligen würde. Die französischen Blatter erörtern diese Angelegenheit auf» Emgehendste. All/iU viel Eifer", schreibt unter Anderen CornSch im „Gaulols . „Könnten denn die „Patrioten", welche zu beide.. Se.ttn d„ deutsch-sranzösischen Grenze subalterne Aemter bekleiden, sich nicht bald entschließen, uns in Ruhe ,» lasten? Vorgestern wurde aus unserer Seite eine deutsche Puppenlabr,k geschlossen, gestern wies man 38 Bahn-Angestellie von Fee» s„ch.Avlicoucl auä. welche in Deutscb'Avricourt wohnten. Ich bin Überzeug, daß die sranzösilche» Behörde» in ihrem Rcckiie waren, ttc die Puppen unter Siegel »ahmen und die Fabrik der >vruver W-wbach gerade nie ein Kloster behandelten. Ferner gebe ich zu. daß die deulschen Behörde» in ihre». Rechte waren, als sie die 38 sranzösischen Balnibenmtcn, die cmi deutschem -Loden wohitten, auswicsen. Alur ich srage mich, wohin es kommen soll, wenn man sich gegenwärtig mit solchen Plackereien, mit unaushv» lichen Repressalie» quält. Die Deutschen habe» zur Genüge er- klärt, sie wollten keinen Krieg; die sranzösische Regierung hat dasselbe aetha», und alle vernünftige» Leute sind ihrer Meinung. Dies ist sogar der einzige BerühlungSpiuict zwischen der conseroa- tiven Union »nd der republikanischen Partei. Warum schickt man da nicht von Paris wie von Berlin de» brave» Leuten, die sich für verpflicht-1 halten, einander grimmige» Blickes über die Grenzen anziischcn, den bestimmte» Beseht, jede Art von Conslict zu veriueiden und ihre Rechte nicht zu mißbrauche»? Alle diese Geschichten werde» »och, wenn man sich nicht in Acht nimmt, schlecht werden. Gewiß wird man nicht wegen jeder einzelnen zwei Millionen Man» unter die Massen rufe»; aber sie Hause» sich an, sie mehre» sich lawinenartig und sind wie Nadelstiche, von denen jeder einzelne lehr erträglich ist, die aber als Ganzes eine schnierzhaste Wunde verursachen. Man hat Zänkereien mit Todlschlag ende» sehe», welche damit ansinge», daß d>e Miether eines Hauses sich wegen Uartosfeischaien Borwürse machten; man hat Leute gesehen, die einander auszusresseu drohten, well ihre Dicnstuiägde sich aus dem Estrich die Haare zu zerzausen pflegten. Wir begreife» sehr wohl, daß die Aemler von Bahnhos-Coniniissairen an der Grenze nicht Herr» Flourens für Frankreich und nicht dem Grase» Herbert von Bismarck für Deuischland ausgehalst werden könne»; aber wäre es denn eine übertriebene Forderung, wen» i»a» von beiden Regierungen verlangte, sie sollten hübe» und drüben nur solche» Leuten einen Schein von Autorität anvertrauen, die intelligent genug sind, um duldsam zu sein?" » « * Der Kaiser Franz Joses hat dem LandeSbauptnianii von Mähren, Felix Grase» Vetter von der Lilie, dem Laiidmarscball von Galizien, Johann Grasen Tarnowski, ii»d dem SectionSchef im Ministerium de» Innern Rudolf Freiherr» von Breisky die GchciinratbSivürde vcr liehen. — Der Sohn des FinanzininisierS N. von Dnna- jewSki ist jüngst, nach dreijähriger Vcalnteiilausbahn, zum BczirkShauptmann in Galizien ernannt worden. Der junge Bezirkshauplmann ist 27 Jahre alt und hat in kiese», Alter bereits diejenige Stufe im Staatsdienste erreicht, mit der so viele Hunderte nach langjähriger Dienstzeit ihre Lauf bahn abschließen, während seine Studiengenosicn zunieist noch als unbesoldete Conceptpraktikanten ihr Leben fristen. * Die Meldung, daß der Bischof von Klagenfurt, vr. Josef Kahn, mit den Bischöfen von Marburg und Laibach darüber berathschlagt habe, wie dem Treiben der niederen slowenischen Geistlichkeit Einhalt gethan werden könnte, wird von der amtlichen „Klagenfurter Zeitung- für unbc^ gründet erklärt. * Da» Telegramm des Zaren an die Wittwe Katkow's wird in Petersburg mehr und mehr als ei» außerordentlich bedeutsames Ercigmß betrachtet, giebt überall viel zu denken und wird in nationalrussi,che» Kreisen mit Freuden begrüßt. Der Zar stellt sich mit diesem ^elegramm vor ganz Europa offen an die Spitz, der Katkow schen Partei und spricht jedem Nichtanbänge, Katkow S die russische Echtheit ab. wie au» de» AiisangS- worten de« Telegramms hervorgebt. Allgemein ist man hier der Ansicht, daß hierdurch zunächst Herr v. Gier« getroffen ". Da« Telegramm ist vom Zaren persönlich abqesaßt. (Einen sehr lehrreichen Einblick >n die verschiedenen Strö mungen der russischen Politik gewährt ein Vergleich de» d°m Artikel des russisch-osficiöse» d"" Staatsmann Katkow mit Recht fast * Eine japanische Milltair-Co mmisfion be- °u« einem General und drei StabSossicicren soll sich -»"launige Zeit in der Hauptstadt des Donischen Heere». Nowotscherskask, ansqehalten haben um frühere KriegSminister. der vor LareiÄv '"onarchistischen Senator Larrznty unter den gegenwärtig von den Zeugen Ferrh'» geforderten Bedingungen einen Zweikamps «bestand", findet nunmehr diese Bedingungen lächerlich. Er hat an scine iZeuqen, den General Faverot und den Grasten Tillen, fol genden Brief gerichtet: „Meine lieben Freunde! Ich babe den Brief deS Herrn Ferry an seine Zeugen gelesen. Dieser Brief flößt mir nii'- e> Ge- danken ein: von Herrn Fern, schwer beleidigt, Hab-? ich eia rnm -s Duell gewollt und »ich! ein Duell satt ohne Gefahr. D" öss.-nttichc Meinung wird urtheilen zwischen Dem, der ans dcr F-ri ? einen General iniultirt und diesem-nur eine lächerliche G »ugil-nw-g ge währen will, und mir, dcr ich mein Leben zu waga» l a llchiigle, um meine Soldatenehre zu rächen. Herzlichen Hänvednick. Clermont, 6. August. General B ) »lange r." Allerdings hat Lareinty au» Anlaß der A»aw-!su"g der orleanistischen Prinzen das Verhalten des General s Boulaiiger. der doch seiner Zeit bei dem Herzog d'Aumale an lickamönrte, als ei» feige« bezeichnet, während JuleS Ferrh ili» iiniiniehr bloS eine» EircuSgeneral nannte. Hiernach würde sich General Boulanger empfindlicher beleidigt fühle,,, wenn er in seiner Eitelkeit gekränkt wirb, alö wenn die Angriffe sich gegen seine Svldalenehrc richten. Für die maßlose Eitelkeit Bou« langer'S bezeichnend ist auch die Thatsacbe, daß er den Hinter bliebene» Kalkow's mit dem Hinziifügen condolir te, er be- daure, an dem Leichenbegängnisse nicht theilnebmen zu können. Paul Terouledc und Genossen sind übrigens nicht mehr recht zeitig in Moskau riiigelrofscn, vielleicht weil sie deutsche» Gebiet nicht passiren wollte». Deroulede bättc aber, trotzdem er seiner Zeit von deutscher Seite wegen Bruch» des Ehren worts steckbrieflich verfolgt wurde, nichts zu befürchten gehabt, ja, eö wäre ihm erforderlichen Falls sogar freies G eleit zuge- sichert worbe», wenn auch »ur aus dem Grunde, die Bloß stellung der französischen Cl'auviiiisten bei der Katkoro-Angelo« genheit noch deutlicher constatirt zu sehen. * In Italien ist die Frage der Nachfolge de» ver storbene» Ministerpräsidenten in der Weise erledigt, daß CriSpi die Obliegenheiten Dcprcti»' und vorläufig also auch die Leitung deS Auswärtigen Amte« übernimmt. Jodeß läßt die als Organ CriSpi'S geltende „Nisorma" durckblicken, daß man binnen nicht allzu langer Frist da» genannte Reffort envgiltig werde neu besetze» müssen. In Wien verlautet ge rüchtweise, der dortige italienische Botschafter Graf Nigra wäre zur Uebcrnabmc des auswärtigen Portefeuilles i« Cabincl CriSpi auSerschen: die bezüglichen Verhandlungen seien im Gange. Das Cabinet CriSpi wird »i Wien all gemein sympathisch begrüßt und cS wird die Ucberzeugung anSgevrückt, CriSpi werde treu zum Friedensbnnde halte« und die Verträge Italien» mit den Kaiscrmächten loyal erfülle». * Ueber die Gründe, welche den spanischen Ministe» der Colonien, Balaguer, zum Rücktritt veranlaßt baben, liegen jetzt nähere Nachrichten vor. „Resuinci-.-, daS Organ deS Generals Lope; Dominguez', hatte über eine Unterredung berichtet, welche dieser General mit dem General Salamanca, der kürzlich zum Gcneral-Goilvcrneur von Cuba ernannt worden ist, gehabt hat. Salamanca babe in der Unterredung seinen Entschluß auSgcdrückt, mit den Mißbräuchen, die in der kubanischen Verwaltung herrschen, gründlich auszuräumen, z« diesem Zwecke eine strenge Untersuchung anzustcllei, und al»- daun die verdächtigen Beamten ohne Gnade abruberufen. Er babe ferner erklärt, daß man nach einigen Monaten nicht mehr werde sagen könne», daß die kubanischen Beamten die Verschwiegenheit und Willfährigkeit der hohen Behörden in Madrid für Geld crkanseii. Endlich habe er hinzugesUgt, daß solchen Gerüchten kein Glauben geschenkt werden würde, wenn ein scsteicr und fähigerer Minister der Colonien vorhanden wäre. Der Bericht über diese Unterredung erregte große» Aussehen; in Folge dessen trat der Ministerrath zusammen und Balaguer legte sein EntlassuiigSgesilch vor, daö er nicht zlirückiiehme» will, wen» General Salamanca nicht die ihm ^geschriebenen Aeußerungen für nicht geschehen erklärt. Salamanca ist derselbe General, der während deS Karolinen« streiteS sich durch seine herausfordernde Haltung gegen Deutschland hcrvcrthat. In der spanischen Armee genießt er hohe» Ansehen. * Ans Afghanistan wird gemeldet, daß deS Emir» General, Gholom Hyder Kba», am 26. Juli de» N.bellen zwar bei Katal-i-Aab, östlich von Khelal-i-Gbilzai, eine Nieder lage beigebracht, seinen Sieg aber nicht weiter verfolgt habe. In Kandahar sink auS Hyder's Lager 110 abgeschlagene Kopse und 10 Gefangene eingetroffen. Nur 8 von den Köpfen wäre» die von AndariS, die meisten anderen waren NaslriS, einige von Frauen. Ter Emir befahl, auS de» Köpfe» eine Siegessäule z» bauen. — Briese aus Herat melden, daß dort anarchische Zustände herrschen. Die Firiiz-Kobi» haben sich erhoben und rauben auf der Straße von Mai- mrneh: auch die übrigen Straßen sind sehr unsicher sür kleine Erpedilionen. Tie versöhnlichen Botschaften des Emu» üben einen beruhigenden Einfluß aus die Truppen. Sein General mußte aber 2 Bataillone auS Herat ausstcllcn, »m d,e Regimenter von Kabul dazu zu veranlassen, eine» zwei monatlichen Sold nnzunebmen, während für vier Monate zu zahlen ist. Die Kabuler Truppen in Herat warten len Aus gang ab, ehe sie sich entscheiden, ob sie sich dem Aufstande an- schlicßen sollen oder nicht. * Ter eigenhändige Bericht Henry Stanley'- über seinen Vormarsch am Aruwimi-Fluß ist nunmehr in die Hände des Äeneralgouverneurs Iaussen'ö in Vanana ge langt. Da derselbe vom 24. Juni datirt ist, so ist natürlich fortan jeder Zweifel an dem bisherigen glückliche» Verlauf de» BesreiungSzuge» ««»geschloffen. Stanley giebt nn» folgend« interessante Einzelheiten über seine Fahrt. Nach seiner am 2. Juni erfolgten Ankunft i» Barumb» am Zu sammenflüsse de» Congo-StromS und deS Aruwimi-Fliisses errichtete Stanley ein großes Lager, welches ihm als Ope« rationSbasi» für seinen weitere» Zug dienen sollte. Nament lich häufte er daselbst Lebensmittel au, um sür den Fall der Noth in der nunmehr zu durchziehenden, unbekannten Gegend eine Provision von Proviant zu besitzen. Am 6. Juni trat die Expedition die Stromsahrt an nnd kam »ach zwölf- tägiger, ziemlich beschwerlicher Fahrt nach '/)ambugn an die Stromschnellen de» Aruwimi. Bekanntlich hat ei» Tele gramm des Reuker'schen BureauS auS London kürzlich ge meldet, daß Stanley von ?)amb»ga aus die Uebcrlandreise anlrat. Nach dem Berichte de» Afrika-Forschers ist dftse Nachricht unrichtig. Vielmehr gedenkt Stanleh die Stromschnellen mittelst seiner beiden Dampfer „Henry Reed" »nv „Peace- zu passiren und den Aruwimi hinauf so lange Z» fahren, als dies überhaupt möglich ist. Stanley will nämlich die Kräfte seiner Leute, denen natürlich eine Landrcis«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite