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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188708255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-25
- Monat1887-08
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1887
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Ersch»t«t tck-ltch früh 6'/, Uhr. UrNlrllon und rrPedfftoa Johanae-gass« 8. LPrrchün„i>,n »er Hk-«rtt»A «oemittog« 10—1» Uhr. Nachmittag» ü—S Uhr. >»r » Maoiiirr^c« X«ch»« R» »Ir tzte »tchftf-t»e«»« Nimmer »rfttmmten L»««rat« «« Vochentugen »i« » Uhr «AchmUtug«, «nBsun- «»PSesttuge« früh bi»'/,»Uhr. 3n den Fittalen für 2ilf..A«nah«t: vtt» Kl«««. UniverflckliSstraß, 1. Lauts «»fche. Kathsrtumstr. 33 pari. n. Königsplatz 7, »»» di»'/.» Uhr. eWMr und Tageb lalt Anzeiger. Organ fir Mit». LocalaeMMe. LandelS- «ndGeschSstSveckhr. Auflage LS,7SV. Adonnrmrlitsprns viertelj. 4'/, Mk >ncl. Bringerlohn S Mk., durch dir Post bezogen 6 MI. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen sin Tageblatt-Format gefalzt) ohne Postbclördcrnng 60 Mk. Mit Postdcsörderung 70 Mk. Zn Irrate Ogespaltnie Petitzeilr 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis). Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höherm Tarif. Nttlamkn unter dem Rcdactionsstrich die 4gespalt. Zeile bOPf., vor denFamiliennachrichtea die Ogespallene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuntsramlo oder durch Post. Nachnahme. 237. Donnerstag den 2S. August 1887. 81. Jahrgang. «mMcher The». Memltmchmtl- Da» dur hieftgra Sladtgemeinde rusiehende und von un» und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Bieter in Gemäßheit de, BersteigerungSbedingungen ihr« Gebot« hiermit entlasse«. Leipzig, de» 1». August 1887. ^ »ri» Der Rath der Stadt Leipzig. — 108». vr. Georgi. Krumb,cgel. Ver«lktl>ll»g ln dtt Neischhalle »a Ahanairplitz. Sa obiger Fleischhalle ist die Abtheilung Nr. 2l von jetzt oder ans Wunsch von einem spätere» Aeitpavcte an anderweit gegen et»«p»atlt«I»e Kündigung zu ver- «leihe» und werde« Mlethgesuche auf dem Rathhause, l. Etage. Zimmer Nr. 17, eataegengenommen» auch können ebendaselbst die vermielhcmgSbevmgungrn eingesehea werden. Leipzig, den 20. August 1887. I». <127. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georg«. Krumbiegel. Vekanntmachung. Der am 20. März 1882 hier geborene, im Trorgenhause antrrgebrachte Handarbeiter Mar Eduard Sehmtdt ist von dem ihm am 14. lausende» Monat» gestatteten Ausgange nicht wieder dahin zurückgekehrt. Wir bitten deshalb. denselben im BetrrtungSsalle fest nehmen und anher abliesern zu lassen. Leipzig, den 20. August 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. <Ar»re«a«t.) X. ». III. 2470. vr. Fischer. Mr. . Srsucht wird der am 27. August 1806 hier geborene frühere Stein drucke», zuletzt Handarbeiter Gustav Kahrig, welcher zur Fürsorge für sein« der öfsenttichea Unterstützung a»he»m- gesallene Mutter ancuhalten ist. Leipzig, am 22. August I»»7. Der Rath drr Stadt Leipzig. sAr«e»a«t.) XL. L I./2071. vr. Fischer. Wer««. Llcidlische Spercatk beleiht Werthpapiere unter günstige» Bedingungen. Leipzig, den 20. Januar 1887. .Die Sparcaffen-Deputation. sicht iu di« Zukunft, denn er spricht di« Erwartung au«, daß die LertragSmiicht« die durch Wahl und Thronbesteigung ge- chehen« Verleduna de» Berliner Vertrage» nicht dulden vrrdra, weil sonst Rußland sich auch nicht mehr an den ! berliner Vertrag gebunden erachten werde. Die Ankündigung i k zwar sehr dunkel gehalten, aber so viel geht daraus'her« or, daß Rußland schlimme Ding« im Schilde führt. Wa» oll da« heißen: Rußland hofft, daß die VertragSmächt« die Verletzung de» Berliner Vertrage» durch den Prinzen von Koburg nicht dulden werden? Nickt dulden beißt nicht blo» dagegen Einspruch erheben, sondern auch Maßregeln treffen, durch welche drr geschehene Vertragsbruch wieder auSgeglicheu wird. Da» ist der Puuct, an welchem die MeinungSverschiedrn- bect der übrigen Bcrtrag-mächte mit Rußland früher oder 'päter klar werden muß. Rußland erhebt nicht blo» Ein bruch gegen da» Erscheinen de» Prinzen Ferdinand in Bul garien, sondern auch gegen den Wahlakt selbst. Gegen diesen haben aber di« übrigen BertragSmächt« nickt» euc« «wende», weil fl« weder die Gesetzmäßigkeit der Regent« chast, noch die Giltigkeit der Sodranjrwahlen vom 10. Oktober 1880 bestreite«. Dieser Unterschied ist aber wesentlich, daß sich danach die Beurtheilung de» Acte» der Thronbesteigung richtet. Rußland erklärt di« Bestätigung der Wahl de» Koburger« für unmöglich, weil e» die Ordnu»g«mäßigkeit de» Wahlakte« selbst bestreitet, di« übriger» Mächte halte« jedoch rin« Bestätigung der Wahl de» KobnrgerS an sich nicht für unmöglich, sondern nur au» dem Grunde, weil sie Rußland verweigert. Nun ist e» aber eine zewaltsame Auslegung der ohne Zustimmung der Mächte er» olgtcn, also vertragswidrigen Thronbesteigung de» Prinzen Ferdinand, daß di« Mächte die Wiederherstellung de» vorigen Zustande» hrrbeisühren sollen. Abgesehen davon^ daß zwischen >en Mächten und dem Fürsten Ferdinand die Türkei steht, würde auch die Absetzung de» Fürsten nicht den Zustand auf richten, welcher die Zufriedenheit Rußland» erregt, denn Kußland verlangt die Einsetzung einer ihm genehmen Regeut- chast und Neuwahlen zur Sobranje unter russischem Druck. Man ersieht daran», daß Rußland» Wünsche für Bulgarien überhaupt nicht erfüllbar sind und daß diese MeinnngSver- 'chiedenhriten auf gütlichem Wege nicht au»zugleichen sind. Au» Rußland» Haltung geht unzweifelhaft hervor, daß e« in Bulgarien überhaupt keine Fürstrnwahl zu Stande ommrn lasten will und daß rS nicht eher zu ruhen entschlossen ist, al« bi» Bulgarien vollständig zu Grunde gerichtet ist. In diesem Streben ist Rußland allerdings durch die Ankunft de« Prinzen von Koburg in Bulgarien gestört, da» Land hat mit einem gewählten Führer an der Spitze jedenfalls mehr Ans icht, seine Unabhängigkeit zu behaupten, al» unter einer viel köpfigen Regierung, welche sich au» Regentschaft und Ministerium zusammensetzt. Der mühsam «in Jahr lang ausrecht erhaltene Zustand war bereits stark in« Wanken ge- kommen, und gerade i« richtigen Augenblick war Prinz vermikthuns -er alten VllWndler-VSrse. Die alte Vuchtzättdler-B-rse. «itterstrab« Nr. 13 hier, wird voraussichtlich spätesten» za Johanni 1888 tu den Besitz der Universität übergehen. Dieselbe enthält im Parterre die Geschäft», räume de» Vorstände» de» Bärseaverein» der deutsche» Buchhändler und etneu kleinen Saal, la der Stage einen, dieselbe vollständig um sastenden Saal mit Galerien. Berelne und andere «eflcrtanten. welch« dies« Räumlichkeiten, zu sammen oder getrennt, ohne wesentliche Umgestaltnag ermiethen mochten, wollen sich gefälligst mit de« Unterzeichneten Rentamt in Vernehmen setzen. Leipzig, am SO. «ngust 1887. «uiocrsität», «entamt. Gebhardt. Skikbriefs-Srneiierittts. ver gegen de» Arbeiter Frtedrich Tar» Gottfried Richter an« Schackeathal «nterm v. «prtl d. I. erlassene Strckdries wird hierdurch erneuert. Vrrnbnrg, den 17. August 1887. Der Herzoglich« BtaatSaumalt. ————Schiele. Der Am» bez. Neu»«» eine« Ei«h»«se» soll a« eine» Van- Unternehmer vergeben werdrn. Bedingungen und Unterlage« können In der Kaserne »» Möckern im Bnrea» de« Loasum-BereinS rtngesebcn werden. Anerbietungen sind bi» 28. lnzf. Mittag» 13 Uhr daselbst ab- zugeben. Leipzig, am 24. August 1887. Von Sch»nberg, Hauptmann und Präses. Nichtamtlicher Theil. Jur bulgarischen Frage. Der Wortlaut de» russische» Einspruch» gegen die Wahl und die Thronbesteigung de» Fürsten Ferdinand läßt erkennen, daß dieser erst dann den Entschluß gefaßt hat, sich nach Bulgarien zu hegeben, nachdem er die Ueberzeuguna gewonnen hatte, daß Rußland niemal» die Zustimmung zu feiner Thron besteigung ertheilen werde. Du» russische Schriftstück ist die Erklärung für da« Vorgehen ve» Prinzen Ferdinand und zu- gleich die Entschuldigung. Mit voller Offenheit und ebenso vertrauensselig wie einst Fürst Alexander batte er sich an de» Kaiser Alexander gewendet und seinen Wunsch zu erkennen gegeben, nach St. Petersburg Zu kommen, um die Rathschläge de» Kaiser» einzuholen; aber an derselben Starrbert, an welcher der gute Will« de» Fürsten Alexander zu Schauben wurde» scheiterten auch die Bemühungen de» Prinzen Ferdinand, e» wurde ihm eröffnet, daß seine Wahl nicht an erkannt ward«, und daß secn« Reis« nach Bulgarien unter keinem Liiel gerechtfertigt erscheinen könnte. Dan« heiß» »« weiter: .Wir wollen gern hasten, daß die Regierung (der betreffenden vertragsmacht) diese Anschauung »heilen «ud diele flagrante Verletzung de» Berliner vertrage» nickt dulden wird. Rußland kann sich nicht zum alleinigen Beschützer dieser Stipulationen machen, auf welchen der v»> einem definitiven Zusammensturz bedrohte Stand der D»a« ruht.* Do« Gchlußsatz dG Schriftstücke« «tzffuet «in« »mit, In»- Ltipßist» 2b. August 1887. Vorgehen». Er war zu der Ueberzeugung gelangt, daß etwa» geschehen wüste, um Bulgarien vor der Anarchie zu bewahren, und deshalb entschloß er sich zu der Reise nach Bulgarien, mochte nun darau» werden, wa» da wolle. Die Erwiderung de» Fürsten Ferdinand aus die Ansprache deS Bürgermeister» von Sofia bildet die Ergänzung seine» Ausruf» an da« bulgarische Volk vom 14 August. Cr sagt darin, daß er in Erfüllung seine« Versprechens nach Bulgarien gekommen sei und daß er aus die Weisheit. Mäßigung und Einigkeit der Bulgaren vertraue. Die beiden vorliegenden Depeschen vom 22. und 23. August geben n«ch nicht volle Klarheit über den Inhalt Ver Rede de» Fürsten, besonder« bedarf die Stelle über die internationale« Beziehungen noch der Aufklärung. Es ist zweifelhaft, ob der Fürst gesagt hat, er hasse, die Geneigtheit der Souveraine drr Großmächte und der Türkei durch seine Loyalität dem Lande zu verschaffen, oder ob er diese Hoffnung blo» auf die Türkei beschränkt hat. Kach der Depesche vom 23. August scheint da» Letzter« der Zall. Die wichtigste Stelle derselben lautet: „Mit der ehr lichen Beobachtung unserer Pflichten gegen den suzeroinen Hof wird e» un» gelingen, di« Krisi« zu beendigen, Bulgarien wieder auf einen normalen Weg zu lenken, sowie eine Aera de» Frieden», der Ordnung und de» Gedeihen» zu eröffne«." Wenn sich Fürst Ferdinand daraus beschränkt, sein Streben auf dir Erlangung der Zufriedenheit de» Sultan» zu richten und die Regelung der Beziehungen zu den Mächten diesem anheimstellt, so entgeht er den zwecklosen and unliebsamen Verhandlungen mit den Mächten, insbesondere mit Rnß« land. Da« ist ja überhaupt da» Eigrnthümliche und Widerspruchsvolle an der staatsrechtlichen Stellung Bulgarien», daß diese» Land zugleich Vasallenstaat der Türkei und unter die Einwirkung der europäische« Großmächte gestellt ist. ES ist ein überau» seltsame» und künstliche» verhältniß, daß die europäischen Mächte di» Wahl de» Fürsten eine» türkischen Vasallenstaate« bestätigen müssen und noch dazu einstimmig. Durch diese Bestimmung wird di« Gesammtheit der eurvpäifchrn Großmächte zum Suzerai» Bulgarien», di« Türkei st «kl da durch zu einem fuzrrainea Staat Meiler Ordauug httad Daher kommt e« auch, daß dieTÜrkei de« PrinzeuFerdinand «icht zu bestätigen wagt, obwohl si, da» a» liebsten ttzu» würde, um dadurch den Streit au» der Welt zu schaffe». >l» diese Bestimmung iu den Berliner Friede« «usgeuommeu wurde, war die Rücksicht auf Rußland maßgebend, dem dadurch eine Einwirkung auf di» Gestaltung der Zukunft Bulgarien» ein« gerüumt werde» sollte. Man glaubte damal», daß sich all- mälia ein Zustand herauttilven «erde, welcher den Wünsch«« Rußland» entspräche, ohne di« LrbeaSinterrssen Oesterreich» Ungarn« zu gefährden. Dari» dpt mau sich getäuscht, Bul garien hat dw Neigung an de» Tag gelegt, die russisch« vor- mundschast abzustreisen. und denselben SelöstständigkeitSdraw gezeigt wir Rumänien, Serbien und Griechenland. Da» steh aber im schroffsten Widerspruch mit den Absichten Rußland», «nd daran» hat sich der Streit entwickelt, welcher nun schon zwei Jahre währt, oha« zum Abschluß gedeihen zu Klanen. Rußland will den Krieg von 1877/78 nicht umsonst geführt bade», darum hat e» di« Abdankung de» Fürsten Alexander berbeigesührt und will auch keine» Nacksotger an» Ruder komm,, lasse», welcher di« Freiheit »ud Unabhängigkeit Gul- garien« aus seine Fahne schreibt. Alle» sonstige diplomatisch Beiwerk ist eitel Gpiegrlfrchterei. ^ verirmerc. va«. . s.it liche Wiederherstellung m absehbarer Zeck «Kr 18KÜ eindnnallch akmaünl Hai etwa 19 Millionen Mark veranschlagten nicht zu er zielen war. Di« Staatsregierung beabstchtcgt nunmehr, a Uebereinstimmung mit den d«n abaeaebenen Erklärungen, m»1 der Betheiliaung ve» Staate» an den Kosten de» Unternehm-««^soweit zu aehen al« die» die betheiligten StaatSintewssen irgend rechtfertigen. Gegenwärtig schwcben Erörterungen darüber, ob und in welcher Höh» dies« Interessen sich m Selb auSlÄen lassen Diese Ausgabe ist sicher n.cht überall leicht. Indessen wird ihre Lösung «,t vollem Rochvrucke bc- trieben und die Sache so gefördert, daß m ,ek'm Fall«'» der nächsten Landtag»s«ssion d« so lang« schwebende wichtige Hraqe endlich zum Abschluß Swangt. ^bc>« Prv,ect selbst ^, zweckt bekanntlich, an der Stelle der Mündung von Ncusahr durch Durchstechung de« Vorlandes m der Richtung de» Stromlaus» eine neue zweckmäßigere und die Gefahr der Eis versetzung und Ueberschwemmung beseitigende Mundung zu gewinnen. Der Plan, die Nogalmündung m da« Frische Haff zanz zu beseitigen, welcher ausänglich mit dem jetzt gewählten Project conrurrirte. hat au« technischen Gründen ausgrgrden werden müssen. * Uebrr einen klerikalen Versuch, die Erfüllung der «nzeigrpslicht zu erschweren, .b-Eet. dw ..Schlesische Zettung-- ..Aus »Nranlaff-ng «-e. k,rchl,chen Würdenträger«, den wir zur Zeit, al» vr. Herzog Fürst bischof ivär^ unter nllseitiger Zustimmung den opiriti» roctor ver Dcöcese nannten und vielleicht auch zur Stund« noch nennen dürfen (Vr. Franz), versammelte sich jüngst in Ne iss- eine Anzahl vdn Steril,rn, um über die Mittel zu be- rathen. durch welche da« von Leo XIII. noch vor dem Zusiandekommeude« letzten kirchrnpolitischen Gesetze» Vertrauens- voll zugesrandeue, dann aber aus Grund der diplomatischen Vereinbarungen gesetzlich sestgeleate Einspruchsrecht deS Staate» bei der Besetzung von Pfarreien hinfällig gemacht werden solle. Die Berathunaen haben zu dem bereits in der AuSfübrung begriffenen Beschluss« geführt,'an sämmkliche Crzpriesler ein ihrerseit» wiederum den Geistlichen ihre» Bezirke« vorzulegenveS und von diesen durch Unterschrift an- zuerkcnnende» Circular zu erlasse», iu welchem e» nicht nur alS mit der Würde eine» Geistlichen unvereinbar erklärt wird, ich um eine Stelle, bezüglich deren da» staatlich« Einspruchs recht Anwendung gesunden hat, zu bewerben, sonder« auch eine solche Stelle Überhaupt anznnehmen." - * Bei einem BerbandSfeste latholischrrArbeiter- vereiue von Köln und Umgebung hielt Eaplan Ober dörfer» von dem schon vor längerer Zeit eine Rede bekannt wurde, durch welche etu wesentlich anderer Geist ging, al« in der ultramontan» intransigenten Presse zu verspüren, eine längere, sich auf die Soeialresorm beziehend« Ansprache, an deren Schlüsse der Redner, »ach dem Bericht« der »Köl nischen Volkt-Zeitung", sagte» ,.M«n hat de« L-Iturkonwi «,» der MeN »» schaff», gesacht. um christlich« Socialpalitik »reihen zu können. Da« ist dt» beste Garcwtie dafür, daß «an aus de« betretene, Wege drr Gocialgesitz- geb«,g »oranichrelte, wird. St, »»ende, »lr »iellrccht rl», «ei« Lossau»,«gr,nd sei et, Ichwmher »ud V«s»llig«r, da ja de, Lulcurkampf »och ,t»t deeade, sei. ver offene Kampf geqen die Ktech« Ist beendet. Wen, e» elmn sogenannten füllen Kamps gtebt. dm» glaube ich. tduue, »lr dies«, durch zwei Mittel lahm lege». La« erst» Mittel besteht dar«», daß »lr ri,ea inueren «ullurkamps kämpfe» mit demielbe, Nuth« „» mit derirlbrn «»«dauer, welch, wir t« »nßeren Kmnps« ge^lgt haben, daß »lr unter Innere« rnllivirrn, daß wir unser« Herzen mlt wahr- hoi» christlicher Gesinnung, mit christlichen Lugende, schmück»». La- durch errocchen wir Mel mehr, ,l« wen, wir tagtäglich über alle «»glich», u,d «»möglichen Folgen der geheimen «rkömpstwg lamenttre, ,,d rntsoanlr«,. La« zweit» Mittel besteht hart», haß mur KmhchcN, dt, StaatSregterung dnrch fr.andlickw« «Ntgegen- kowme, zu bestimme, sich», un« nnffr. doGen «echte zurst«. .^'dtrane, reißt. l8«ttr-»e, erweckt Mild« ,nd RachgceblMtt. Dem «rispiet unser«« heiligen «ater« folgend, LU" L? . ^ GG-ttre-ierung htu^ Hltcke». Ich sage mtt BertTa«en, «ßchi rM einem ottnden, weg- wersricdra. wohl aber mst ri,em »mstchli«- und vorstchilgen Per- traiw». Sage, wir »Ich«, »«, hätte, ein» veroougeuheit hinter un«, ^ .H^ute ist die allgemeine Loge lwr Li»g« ew, sotche, d,ß e« mir scheint, mit friedlichem und freund- ^ '"eiche» »tr ,« wrtsten. «,wn wir nicht allzu klri»m«thiq ,,d eugherzig. Pupst „d Kaiser hod,« sich A« Fried«, ^reicht, »m a, drr Heüun, der kraule» Gesellschaft z, arbeiten. Hoff«, »jr. hüß de, Fr«». ", Wahrer, rt» doller, ei, gedeihlich,r »erd«; hoffe, »tr a,ch. »«bereu «eben z»r Gelwng », älmw" Vekden wir mm. «aL? ordriwnd», Volke« immer „d Imm?r wieder kW« h, lege», »tcht ca Form >o» dltt«ren Gelchw»«d»n »«n w^» würfen, sonder» t. Form von eindringliche, ,», der^trw» wi,»«. «rr bittet, rmvGnm. dUim. richten wir etn dcurkhartöslüß, a»s die beiden Graden beiwohn.«. Seueräl Ristow, welch,''sein« Z «7«^.". «an« °u, dem Powmerscben FM,K ,L^' Nr. l7 au»trat. um in die Dienst, V . ' Auch w^den^ch",^'^«!? Nl'wmteu chrt^chw, stille,»! Auch wrrden nach ft,neu Plänen die in Au«stcht genommenen Beftstigungen der Dardanellen auSgesührt werden. Ai- der türkische Kriegsminister vor einiger Zeit eine» Ausruf erließ ur Einreichung einer Ausarbeitung der FeftungSwerke nel'si stlänen. wurde diejenige des Generals Rlstow als die beste anerkannt. * » » * Schon in den 40er Jahren sind viele Tausende von ?ivliindern (besonders Letten und Estbcn) durch Jnlrignen, Zwang und Versprechungen zur griechisch-orthodoxen kirche „bekehrt" worden. Wie wcrthloS diese Bekehrung war, geht daraus am besten hervor, daß von 1861—1884 nickt weniger al- 40,600 solcher Convertitcn zu ihrem ursprünglichen evangelisch-lutherischen Glauben zurnck- kchrten, als cS wieder möglich wurde, ebne schwere Strafen die griechische Kirche zu verlassen. Seit Neuestem aber sind die schweren Strafbestimmungen (Verbannung nach Sibirien) wieder eingeschärft worden, welche jeden lledertritt von der griechischen zu einer anderen Kircke bedrohen. Dazu kam in »er neuen Aera deS nationalrusstschen Chauvinismus die erneute Verführung zum GlaubenSahfall, diesmal vor Allem an die Bewohner EsthlanVS. 1883 erschien jener anonyme lZrief, der da» Esthenvolk anffordcrte, zur Feier deS KrönungS- csteS de» Kaiser» den Glauben anznnehmen. den auch der Zar elbst habe. In dieser neuen Aera sind gegen l 2,000 Seelen in den drei Ostsecprovinzen ttbergetreten. Echt russische Mittel wurden angewendet. Freiheit von Kirchen- und Schnilasten. Befreiung von Bau- und Weglasten, den Landlosen Land, dem Pächter Pachtzinserleichterung re. re., all das wurde dem Volk vor- qrschwinvelt. Bereit» kam e« anch zu Excessen, als die ver- prockenen goldenen Berge auShliedcn und die russischen Popen nickt verabredete Bezüge zu erheben begannen. Eine Demorcclisirung de» Volkes, wie sie erbärmlicher nicht gedacht werden kann! Und damit zu diesen Erbärmlichkeiten noch die größte hinzukomme» rühmen sich russische Zeitungen de« glänzenden Erfolge« ihrer griechischen Kirche über da» Luther- thum. Aehnlich verherrlichte man in Frankreich nach den Dragonaden unter Ludwig XIV., in Oesterreich nach den .Bekehrungen" durch die Lichte,istein-Dragoner nach der ge« gewaltsamen Entreißung von 1300 protestantischen Kirchen n Schlesien X. rr. den „glorreichen Sieg des katholischen Glauben» über die Ketzerei". Heute noch sind viele ultra montane Blätter verlogen genug, jene Unikaten der katho lischen Restauration abzuleugncn und mit Emphase zu be haupten: .Mit Kren, und Brevier allein haben die frommen Väter der Gesellschaft Jesu die Ketzerei bekämpft und Uder« nmnden l" * Ueber einen bereit» telegraphisch erwähnten Staat»- ?roceß in Portugal berichtet die „Nationalzritung" au» .'issabon, 19. August: Nachdem die Vorverhandlungen vom Mai bi» jetzt geballert hatten, fand gestern endlich die mit Ungeduld erwarki-tc Gerichtö- itzung statt, bei welcher der Senat al» oberster Gerichtshof gemäß der Verfassung abzuurtbeilen hatte, da es sich um ein von einem Abgeordnete» begangene» Verbrechen handelte. Seinerzeit brachten dir Telegramme ausführliche Berichte über deu Streit zwischen dem Oberstlieutenaut der Flotte, Ferreira d'Almeida, und dem Marineminister, Heinrich de Macedo, welcher damit endigte, daß der Erste» dem Letzteren eine Ohrfeige versetzte. Der Abgeordnete sand hierselbst allgemeine Sympathie, da er die Unab- häagigkelt der Vertreter der Nation gegenüber einer Regierung Kar tell», welch« sich gern zu auloritativen Schritten drängen läßt, trotz- dem ihre leitenden Persönlichkeiten in der Opposition die radikalsten Phrasen im Munde führte». Ferreira d'Almeida war zudem noch Parteigenosse de» Minister«, der ihn durch rohe« Schimpfen zur Ohrfeige herausforderte. Selbstverständlich hatte der Minister seine Entlassung einreichen müssen, statt seiner verwaltet seinen Posten provisorisch der Kriegsminister Jannario. Die Lhürr« zum SitzungSsoale waren von früher Morgenstunde an von einer Schaar Neugieriger umlagert, die befürchteten, trotz ihrer LiutrittSkarten keinen Raum im engen Gebäude zu finden. Al« um zwölf Uhr Mittags die Senatoren in den Saal traten, waren die Tribünen sämnttlich bis zum Ersticken voll. Und da« bei 34 Grad Hitze! Der Sitzungssaal der PairSkammer hatte sei» gewöhnliche« Aussehen beibebnlten. Die Senatoren nahmen aus ihren einen Halbkreis bildenden Sesseln Platz, unter dem Pkäsidentrnsitze befanden sich die Stühle der Steno graphen» und ihm gegenüber vor den Sitze» der Senatoren waren drei Lisch« angebracht, an denen der Angeklagte, sein Vertheidiger and sein Ankläger Platz nahmen. Ferreira d'Almeida erschien tm Frack, sein« kräftige breitschultrige Gestalt und sein vor- theilhnfte» Arußere riefen ein BeisallSgemurmel der Damen hervor, »tlt doch der Angeklagte für einen der elegantesten vnd reichsten Lebe- «»„er Portngal«. Die vierzig Jahre steht man dem leicht er grauten Bollborkr mit Leichttgkeit an. Der Vertheidiger ist ein jnager Man», Lncian» Monieiro, der den Zengen mit Schärfe und Bitterkeit ihr» Wwersprüche darz,liegen sich bemühte, sonst aber er nicht verstand, die Sache seine» Clienten sympathisch zu machen. Die Vrrtheidignng bezweckte, in erster Linie darzulegen, daß Ferreira d'Almeida nicht al» Militairperson, sondern einzig und allein als Abgeordneter In der Angelegenheit zu bcurtheilen sei und er als solcher die Pflicht hatte, dem Minister gegenüber die Unabhängigkeit seiner Meinung za behnupten. Die Provokation deS Ministers sei so »»erwartet gewesen, daß der Angeklagte in der Ueberraschung und von seiner Heftigkeit überwältigt, seiner Sinne beraubt, sich zum thätllchea Ausfälle gegen den Angreifer sortreißen ließ, ohne daß er beurthrilen könne, ob er denselben geschlagen habe. Um 6 Uhr Nachmittags kehrten l»c Richter, die während drei Stunden über den Urlheilsspruch geheim berathen hatten, imcdcr in den bchungssaal zurück. Die mildernden Umstände waren berücksichtigt und der Angeklagte bloS zu 4 Monaten Gesängniß verurtbcüt worden, die biS aus 19 Tage schon abgebüßt sind. Mit L4 gegen 3l Stimmen erklärten indessen di« würdigen Pair», daß da- Vergehen zugleich eia miliMirische«, und e« fragt sich jetzt, aus welche Weise dem Principe der Immunität drr Deputirten gerechtgrthan werden kann, wenn ein solcher zugleich alS Militairperson vor da» Militairgericht gestellt werden kan» i, Bachen, wo rr al» Vertreter der Natwn gehandelt. Der Streitfall wird also noch recht lange die hiesige» politischen Kreise beschäftige, und spaltenlange Di«cuisionen in den Zcilungen hervorrufta, was diesen sehr gelegen kommen mag, da die Schließung de« Corte» »or einer Woche den Stoff merklich vermindert hat und da« portugieflsch« Lesepublicum für wissenschaftliche oder literarische Gegenstände kein Interesse entgegenbringl. Dir wichtig« Militairarsetzvorlage, durch welche auch hier dleallqemelne Wehrpflicht heimisch werden soll, konnte den Senat nicht passtren. da »orher schon die Hitze den Schluß de« Parlamente» »othwendlg «acht«, den» e» fehlte die gesetzlich« Zahl von Abgeord neten, um die Verhandlungen eröffnen zu können. Da» Tobak» monvpvlgesetz, das später al- dar vorherige den Kammern vorgelegt wurde, ist ludessen ln aller Eile perfect gemacht, da die Seele de» CsdtnetS, der geschickte Finanzminister Marianuo Carioalho, an dem Zustondekviumen der Reform Interelstrt war. Der Hof und di« osfirielle Welt sind feit eiaiqen Tagen abwesend von der Haupistabt »ud genieße« di, Frische de« Felsenparadieses von Cintra oder slhrea I» der Proviuz da« auspr»chSi»se Landleben, i * Italien- Freundschaft mit den europäische» I C»»tr»lNkicht,n und mit England ist eingestcmdener- ' maßen von aufrichtigen Friedensgesinnungen dirtirt und
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