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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188709105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-10
- Monat1887-09
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1887
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253. Vierte Beilage mm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonnabend den 10. September 1887. VolkswirWafiliches. Ulk ftr diese» Lhell bestimmte» Sendungen sind zu richte» an de» verantwortliche» Redacteur desselben E. G. Lau« t» Leiplig, 8l. Jahrgang. vom Tage. ? Wie schön ist eS, hinau-zuschwcisen in die Weite, sich hoch zu erhelcn über daS eintönige Flachlanb der Wirklichkeit und die er quickende Lust phantastischer Eingebungen zu athmenl Wer mag nicht Denen eS gönnen, welchem so köstliche Augenblicke zu Theil werden? DaS Beste im Leben ist ja die Einbildung. Giebt e» nicht genug der Noth, des Elends zu überstellen, wird nicht die Brust ge- »ügend zusammengepreßt ini Lebenskanipse? Dünlt sich aber der Geist befreit von seinen Fesseln, dann sühlt er doppelte Beseeligung und sucht Ersatz der erhöhten Krast des AusjchwungS, welche die verlorene Vergangenheit wieder einbringen soll. Wozu iminer gebückt aus den Boden den Blick gerichtet halten? ängstlich jede» Schritt zählen, den man vorwärts wagt? — Winkt iiichi oben blauer Himmel und Heller Sonnenlchein? Möglich, dag w eder neidische Wolke» die frohen Aussichten verdecken; doch wenn es auch nur Täuschung war, glückliche Stunden verlebt zu habe», hat »och niemals gereut. Die Berliner DonnerstagSbörse wird in der „National-Zeitung" solgend charakterisirt: „In der zweiten Börsenslunde griff, im Gegen satz zu der Eröffnung, aus allen Gebiete» eine sehr zuversichtliche Stimmung Platz, die von einer größeren Belebtheit des Verkehrs ge- trage» wurde. Gcrüchlweiie verlautete, die heutige Morgen-Nummer eines rheinischen Blattes brächte eine die Erwartung einer Kaiser- Entrevue bestätigende Mittheilung. AuS dieser Veranlassung schritt die Specul,ition zu TcckungS- und McinungSkäusen, die nur zu an ziel,enden Nottrnngcn ausgeiübrt werde» konnten. Außerdem wurde das Ausbleiben jedweder Nachricht über die erwartete DiSconto- Erhöhung der Bank von England in günstigem Sinne interpretirt. Am meisten Beachtung fanden außer den Montanpapieren die in ländischen Bahnen, von welch letzteren besonders Marienburger und Mecklenburger das Interesse aus sich concentrirten: eine ziemlich starke Steigung beider B-ihnactien bildete die Folge. ' Aus Königsberg wird von ganz bedeutenden Getreidezusuhren auS Rußland berichtet. An einem Tage waren, waS seit Jahren Nicht vorgekominen, über 200 Waggons mit Getreide aagekommen, — Ji, Mecklenburgern ist bekanntlich die Baissespekulation enorm en- gagirt. Die Nachricht, daß der nächste MonatsausweiS ein Plus bringen möchte, ist daher geeignet, in diesem Kreise Unruhe z» er rege». Der Schiildbewußle ist ja immer ängstlich, ES wird nämlich der ,,H, B.-H," aus Schwerin Folgendes berichtet: „Im abgelausencn Monate sind größere Transpone Schienen (von Essen koinmend) via Hagcnow, sowie viele SchivcllcnlraiiSporte von WiSmar und Rostock über die Friedrich Fianz-Bahn nach Blankenburg gegangen; solche sind zum Bau der Concurrenzstrecke Wismar-Karow bestimmt. Die Friedrich-Franz Bahn profitirt zur Zeit in ihrem Gnierverkehre davon, wie sie vor 1'/, Jahren von dem Transport der Eisenbahn- matcrialicn zum Bau der Llohdlinie profilirt hat; der Personen««» kehr hat durch starke Militairzüge zu den Manövern »ach Neu- Brandenburg eine gute Förderung empfangen. Unter diese» Um- standen — hcrdeigesührt durch diese besonderen Factoren — dürste die August-Einnahme befriedige»!, auSsallen. Im Monat Juli und auch noch AnsaugS August hat die Balm die Transporte für de» Bau ihrer eigenen Strecke Güstrow-Schwaan gehabt, welche sie sich selbst als Frachteiniiahincn verrechnet hat. Hieraus dürste auch die ini letzten Ausweise constatirte Besserung im Güterverkehr zurück- zusührc» sein, Tic Course der Londoner und Pariser Börse waren am Don nerstag seit. Die Bank von Frankreich hat die Prämie sür Gold zum Export aus 9 pro Mille festgesetzt. Wie» hielt Feiertag, Angeblich sollen auf Veranlassung der russischen Regierung schleunigst Pläne ausgearbeitet werde» behuss Verbindung der Iwan- gorod-Dombrrwo-Bahn zu,» Anschluß an die Karl-Ludwig-Bah». Welche Verkchrskrast in der FcrdinandS-Nordbahn liegt, zeigt, trotz der schweren Einbußen durch die neue Concession, Folgendes: Die Betriebsergebnisse der bisher abgelausencn acht Monate lassen cS bereits als zweifellos erscheinen, daß von dem Reinerträge beS JahreS 1887 auch aus die Staatsverwaltung ei» Antheil entsagen wird. Das mit der Nordbahn abgeschlossene Uebereüikommen be- stimmt, daß in dem Falle, als der Reinertrag des einheitlich co»> cessionirlen Eisenbahnnetzes mehr als 10(1 fl. per Actic, demnach nielir als 7,45,1,120 fl. ausmacht, der über diesen Betrag hinaus gehende Ueberschiiß zwischen dem Staate und der Gesellschaft hälstig zu «heilen ist. Der Reinertrag, welchen das genannte Eisenbahnnetz (mit Aiisichluß des Privatbcsitzes) im Jahre 1886 lieferte, belief sich auf 7,205,528 fl., daS ist aus 96.7 fl.; zur Grenze, von welcher ab bie Theilung beginnt, fehlten daher 245,597 fl. Die Einnahmen der ersten acht Monate des lausenden Jahre- betragen 16,34 Millionen Gnldcn und erscheinen um 1,442,132 fl. höher als die Einnahmen >m selben Zeitabschnitte des JahreS 1886. Man dürste kaum sehlgehcn, wenn man von der Mehreinnahme 40 Proc. für die entsprechende Vermehrung der Betriebskosten in Abschlag bringt: dann bleibe» rund 865,000 fl., welche als Nettoplus, das ist als Steigerung ocs Reinertrages, anzujehen wären. Ist diese An nähme richtig, tritt in den nächsten vier Monaten keine Einnahmen Verminderung ein iznd erfahren die Sluslagen des JahreS 1887 keine sonstige Vermehrung, dann würde sich der Reinertrag des Eisenbahnnetzes von 7.205 aus 8.0? Millionen Gulden erhöhen, und gegenüber der sür die Theilung sixirte» Grenze von 7.45 Millionen Gulden würde ein Ueberschuß von rund 620,000 fl. erübrigen. Die Nordbahn hätte danach 310,000 fl. als Gewinnaniheil des Staates cibznliefern. Es ist dies allerdings eine rohe Schätzung, denn wer vermag die Einnahmen der restirenden Monate voraus zu wissen? In Berlin machte sich wegen der Besorgniß vor einer möglichen Discont Erhöhung in London und auch der Reichsbank eine größere Zurückhaltung ver Geldgeber bemerkbar, welche aus die allgemeine Tendenz einen ungüustigen Einfluß ausüble. Die Spekulation ver hielt sich abwartciid und zeigte sich zu größeren Abschlüsse» nicht geneigt. Die Umsätze aus dem Bankactien-Markt waren geringfügig und die Mehrzahl der Course fast unverändert. Bon Bahnen wurden wieder Ollpreuß-n und Marienburger bevorzugt, beide konnten ihre Course weiter erhöhen. Mecklenburger und Mainzer schwächer. Oesterreu chiiche Bahnen ziemlich sest. Von Schwcizerbahncn, in denen sich cm nur geringe- Geschäst entwickelte, waren Nordost wieder anaeboten. Mitteb niecr ruhig und wenig verändert. Das Angebot in BeigwerkSactiea war wieder ziemlich drängend, die Course waren zunächst rückgängig, besonders sür Bochumer, doch bildete sich nach mehrsachen Situvaiu kungen eine festere Tendenz heraus. Russische Werthe bei mäßigen Umsätzen etwas schwächer, auch Ungarn und Italiener notirten Niedriger. Die Haltung wurde sehr bald fester, olS Nachrichten eia» Irascn, wonach die Kaiserbegegnung doch stattfinden soll. Die Course sowohl der Banken, wie Renten und Eisenbahnen stellten sich besser. Die Tendenz, besonders sür Bergwerke, besestigie sich in Folge von Deckungen und günstigen Berichten auS Rheinland-Wcstphalen wesend lich Bochumer wurden bevorzugt. Russische Anleihen waren eben salls beseitigt. Nachbörse Schluß sest. Lredit 459 (458'«,), Franzosen 369'/, (366), Lombarden 132'/, (132). Deutsche Bank I62V. (do.). DiSconto 196'/, (196'/,) Ma.nzer 97'/, (do), Marirnburger 53'/, (bi?/.), Ostpreußen ?>'/. (70»/.), Mecklenburger 131 (130»/.), Galizier 86'/. (86). Elbeihal 273'/, (do ). Duxer 138'/. (138.40), Gotthard 105'/. (105' .), 1880er Russe» 80',, (do), Russische Noten 180'/, (do.), Ungarische Goldrenle 81'/, (do.), Italiener 98 (98'/^, Laura 85 <84'/^, Dort munder 69' , (69). Freitag. Zum Theil höher. Derm 1 sch t e S. —>- Lkipriq, 9. September. Aus Antrag der Aktiengesellschaft Siegener lnnaniiltabrik in Foerb« und der Dynamitsabrik Cramer zu Roensahl halte da-kaiserliche Patentamt da-dec Dyna- mit Actiengesellscbal». vorm. Nobel L Co. zu Hamburg „aus ein Vers,ehre» zur Herstellung eines Sprengstoffs au- Nitro glycerin und lö-licher nitrirter Baumwolle unter Zusatz von die Wirkung de« Sprengstoffs verstärkenden oder abschwächenden Mitteln'' erlheille ReichSpateni Nr. 4829 sür nichtig erklärt, gegen welche Ent scheidung die Hamburger Handlung Berufung beim Reichsgericht eingelegt halte. Da- Reichsgericht, I. Lwilienat, hat uater Be- släiigung der Entscheidung de« Patentamts di« Verusung ver warf e». Die Rechtsanwälte vr. Reuling »od Erhthropel vertraten dt« Parteien. Z Der Auguftbericht de« hiesigen österreichischen Lon- sulatS bezeichnet die Tbatsache, baß im ersten Semester diese- Jabret im Königreich Sachsen 10 Actiengeiellschasten mit etwa 12'/, Millionen Mark Gesammtcnpital gegründet worden sind, in Ver bindung mit dem fortgesetzt günstigen Versandt der sächsischen Stein kohle altZeichen eine« erfreulichen in dustriellen Leben-. Für die sämmtlichen Zweige der Eisenindustrie hat da- 1l. Semester mit einer Belebung de- Geschält- mit zunehmender Nachfrage und Ausbesserung der Preise begonnen. Auch die Eisengießereien, Kesselschmieden und Maschinenfabriken sind befriedigend und zu etwa« lohnenderen Preisen beschäftigt. Nur der Geschäftsgang in den sächsischen Stickmaschinensabriken war. wie schon im ganzen vorhergegangenen Jahre, ein gänzlich unbedeutender, fast nur aus Reparaturen sich beschränkender. Auch aus dem Gebiete der Textilindustrie macht sich der E>»fl»ß der bestehendenCon- ventionen in einer den Nutzen der Fabrikanten fördernden Weise geltend. So hat die Convention der deutschen Jutesabriken nicht nur den Preisschwankungen bei Feststellung der Verkaufspreise rationell Rechnung getragen, sondern auch dem Iutewaarengeschäst durch Einführung gemeinsamer Normen eine feste Grundlage ge geben. Die Baumwollspinner habe» kürzlich durch Conoentions- beschluß es abgelehnt, dem Preisrückgänge der Rohbaumwolle schon jetzt eine Reduktion der Garnvreise folgen zu lassen. Die Kamm» garnspinner Deutschland«, Oesterreichs und Belgiens beabsichtigen im Oktober aus- Neue zu einer Beralhung über die wenig günstige Lage des Kammgarnmarktes zusamnienziitrete»; die ruinösen Garn- preise haben sich zwar in Folge der Milte Juli zu Ende gegangenen Londoner Wollauctionen ein wenig gebessert, stehen aber heute immer noch entschieden unter der Parität des Rohmaterial«. Das Strumpswaarengeschäst liegt nach wie vor durchaus still, da ür die sonst massenhaft bestellten geringen Sorten nur verschwindend wenig Aufträge vorliegen. Strickivaarc in besseren Qualitäten hat ich sür das deutsche Geschäft besriedigend entwickelt, während ür de» Export die Nachfrage nach gerippten Sachen nur schwach ist. Tie Handschubbranche ist nur in einzelne«, Svecialitäten beichäsiigt und schleppt sich daS Geschäst ini großen Ganzen mit kleine» Aufträge» aus allerkürzeste Lieferung von Woche zu Woche hin. Wie da- Export-, liegt auch das Continentalgeichäst flau; beide zeigen gleich unauskömmliche Preise. Der Verein sür Stoss- handschuhe hat beschlossen, eine VerkaujSstelle sür Lagerposten zu errichten, um die Fabrikanten vor Nothverkäusen zu jedem Preis M bewahren. DaS Geschäst in Tricotwaaren liegt »och iminer ehr darnieder. Den» noch fortwährend sind große Lager vorhanden, doch hört man hier und da von einer Belebung des GeschäsieS, da die Mode dem Artikel günstig bleibt und augenblicklich etwas Nach rage nach Futterstoff sich regt. In den Apoldaer Strümps- und Phantosicwaaren - Fabriken herrscht noch die alle emsige Thätigkeit und sind im Juli noch bedeulendc Nachbestellungen eingelausen. Die darniederliegende vogtländis che Maschinenstickerei kan» noch immer nicht von nachhaltiger Besserung berichten. Die Preise der Tüllspitzen sind noch weiter hcrunlergcgangen. Die in Sebnitz umsangreich betriebene Fabrikation künstlicher Blume» and Schmucksedern steht jetzt vollständig aus der Höhe der sranzösischen. Tie Strohslechterei, welche srühcr im östliche» Erzgebirge und in der Dresdner Gegend viele Menschen beschäftigte, kann gegen die billigen chinesischen Artikel nicht auskommen; man hat daher an manchen Orte» die Anfertigung ü ber sp onnene r Knöpfe sür Annaberger Posamcntengeschäste eingesührt. Aus die Steingutsabrikation übt der täglich ziinehinciide Gebrauch der billigen und dauerhaften emaillirte» Blechgcschirre eine» wachsend ungünstigen Einfluß auS. In der Perlenindustrie de- Thüringer Walde- ist in Folge Ueberproductio» Preisrückgang und Slillstand eingetrete». Unter den vogtländischen Musik instrumenten-Fabrikanten regt man sich, in Folge von Klagen über Verletzung de« Musterschutzes, jetzt lebhaft dafür, daß in eine Erneuerung des Handelsvertrages zwischen Deutschland und Oester reich der gegenseitige Schutz aiigemeldeter Muster »ul ausgenommen werde. Gleicher Klage über Musterschutz - Verletzung begegnet man auch in de» Kreisen der vogtländischen Stickerei-Industrie — Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz, RiebeckLCo. Die Aktien der Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz, Riebeck L Co., wurden an der heutigen Börse zu 205.25 gehandelt, zu welche», Course dieselben »och gesucht bliebe». *— Anglobank. An der Börse circulirtcn neuerdings Gerüchte, daß der Anglobank eine Offerte aus ihre Kohlcnwerkc zugegangc» sei. Dieses Gerücht wird als unzutreffend bezeichnet. Dagegen soll eS richtig sei», daß dec Anglobank zusolge ihrer (Aeschästsbeziehungen mit der Länderbank an dem Oricntbahnengcschäst ein mäßiger An lhcil eiiigeräumt worden ist. !, Markranstädt, 9. September. Ein günstiges Feld sür industrielle Anlagen bietet jetzt Markranstädt, nachdem die Fernsprccheinrichtunq mit Leipzig in Krast getreten ist. Nicht »nr, daß der Verkehr direct mit Leipzig in allen dort vsrhaiidciie» Etablissements ein sichtlich zunehmrndcr ist, sangen jetzt auch Leipziger Firmen an, ihr Augenmerk dahin zu richte», wegen Billigkeit der vorhandenen massenhaslc» Arbeitskräfte und Erwerb billigen Areals sich dort anzukausen und dem Orte verschiedene Fabrikationszweige ^ ' ' Bahnverbindungen besser als von den Nachbarorten und Vorstädte» Leipzigs sind, gewährt dieser Platz schon bedeutende Bortheite, zumal auch daS dortige Kohlenwcri den Bedars an Kohlen den Fabriken direct mit eigene» Lowrys i.ach de» Kohlenräumen zusührt. Bauplätze haben innerhalb drei Jahren eine Erhöhung von 3—8 .41 pro Quadratmeter erreicht, was gewiß sür eine gute Zukunft Markranstädts spricht. — Von den dort besiiidlichc» acht größeren Etablissements werden gegen 2000 Arbeiter beschäftigt Der Umsatz beziffert sich sür Markranstädt aus viele Millionen. — Tie Hauptindustrien sind: Rauchwaaren-Zurichtereie», Färberei, Zuckerfabrik, Kohlenwerk. Knochenmehlfabc k, G »»inisabrik. und liefern davon einz-stne Fabriken Erzeugnisse »ach verschiedene» Erdtheilcn O Zwickau, 8. September. Der im Nachbarorte Schedewitz seit einer längeren Reihe von Jahren bestehende, mit mehreren Grundstücken ansässige Consuniverein nimmt, sowohl was die Mitgliederzahl, als auch den Umsatz und die erzielten finanzielle» Ergrbnisse anlangt, wohl eine der ersten Stellen derartiger Genossen schalten ein. Es betrug nach dem Geschäftsbericht aus das Jahr 1886/87 der Gcsammtumsatz einschließlich der Filialen 945,260 .41 und der erzielte Reingewinn 159,440 VI DaS Vermögen des Veil eins an Grundstücken beziffert sich auf 131,975 VI, daS des Reserve sondS aus 27,000 VI Der günstige Stand der Vermögens- und Geschäft-Verwaltung gestattet sür letztes Geschäftsjahr die Ausweisung einer Dividende von 16 Procent sür die Mitglieder aus Maaren- umsah und einer solchen von 8 Procent sür daS Actiencapital -o- Aus dem Erzgebirge, 8. September. Obgleich die Stoff handlchuhsabrikauteu über schlechten Geschäftsgang klagen, hat Loch die Slacöhaadschuhsabrikation durch die seidenen Hanb schuhe bedeutend gelitten. Zwar ist im Vorjahre eine kleine Besse- rung eiagetreten, doch war dieselbe nicht so durchgreifender Art, daß der Absatz a» Glacöhandschuhe» wieder die frühere Höhe erreichen konnte. In Amerika, wohin unsere Glacehandschuhe viel gesandt werden, machen die billigen sranzösischen Handschuhe, die aus ge- wöhnlichem Zicgcnleder hergestelll sind, unseren Handschuhen eine gefährliche Loacorren». Im Jahre 1886 wurden durch da- ameri kanische Consulat in Leipzig sür 1,410,586 VI (sür 64,337 mehr alS im Jahre 1885) Glacähandschuhe nach den Bereinigten Staaten gesandt: durch da« Eemnitzer Consulat für 2,757,890 VI (206,873 VI mehr als im Vorjahre), durch Annaberg sür 858.144 VI (98,675 VI m-hr al- 1885), also inSgesammt sür 5,026,617 VI (da- sind .369,885 mehr al- im Vorjahre). Nimmt man nun an, daß säst ebensoviel Glacehandschuhe tu Deutschland und in anderen fremden Ländern abgesetzt werden, so erkennt man, daß diese In dustrie sür un- ein« große Bedeutung hat. *— Vereinigte Fabriken englischer SicberheitS- »Lader zu Meißen. Der vor Kurzem eriolgle '/.jäbrige Ab schloß hat ein sehr zufriedenstellende- Ergebniß gehabt. ES liegen zur Zeit »och viel« massenhafte Aufträge aus Zünder und üolirte LeitungSdrähtc vor. Auch die Lieferung an eine Dresdner Firma sür die Panzerschiffe der chinesischen Regierung haben die vereinigten Fabriken »och übernommen. Gegenwärtig zählt da« Arbeiterperlonal bereit- 140 Köpse. Infolge de« flotten Geschäftsgänge- werden demnächst aus Fabrik „Rieienstetn" durch die Firma Schlosser L Oilo Neubauten ousgesübrt. L» wird hierdurch müglick», größere fiudlichea Drahtmaschinen >c. werden nach Vollendung der Neubauten »ach Riesenstein übergesührt und dadurch sreie Räume zur Ver größerung der Zündertabrikation im Drosselgrund gewonnen, wa- wcgk» der auch in dieser Branche beträchtlichen Ansträge nothwendig ist. Seit einigen Tagen ist iin Drosselgrunde eines der größere» Fabrikgebäude, wo mit Naphtha gearbeitet werde» muß. mit elek trischem Lichte erleuchtet. (M. Tgbl.) ,*» Dresden, 9. September. Kohlentransporte aus den königl. sächs. StaatSeisenbahnen in Wageul,idunqen zu 5000 Kilogramm während der Zeit vom 28. August biS 3. September o.: Sächsische Steinkohlen aus dem Zivickauer Reviere 7805, aus dem Lugau-OelSnitzee Reviere 3626 und auS dem Dresdner Reviere 1124, zusammen 12,555 Ladungen, gegen 12,657 in der entsprechen den Woche des Vorjahre-: schlesische Steinkohlen 934, bübmische Brau», kohlen 10,802 und alienburgische Braunkohlen 3188. Kohlen überhaupt 27,479, demnach pro Tag im Durchschnitte 3926. In der enl- prechendcn Woche des Vorjahres wurden Kohlen überhaupt be- ördert 24,270, durchschnittlich pro Tag also 3467 Ladungen. 1"s Dresden, 9. September. Thode'sche Papierfabrik, Actiengesellschast zu HainSberg, Dein Vernehmen nach wird die Dividende sür das GeschästSj.ihr 1886/87 nur 3'/,'/, (gegen 7"/» im Vorjahre) betragen, nachdem die Abschreibungen und Ruck- tellungcn in gewohnter Höhe bewirkt worden sind. *—Eisenbahnlinie Zeitz-Kamburg. lieber den gegen wärtige» Stand der projcctirien Eisenbahnlinie Zei^-Kaniburg ist zu berichten, baß die Arbeite» a» der Strecke nach Schluß der Ernie osort wieder beginnen werden. Da auch der meiningische Staat ortgesctzt dem Projekt seine Sympathiee» zuwendet, so sind die Aus- ichlen desselben zur Zeit recht gute. Auch bezüglich des Ankaufs der Bachstein'jchen Vorarbeiten ist eine vorlhcithaste Einigung zu erwarten. X Aus dem westlichen Vogtlande, 8. September. Die Per- mcsslingsacdeiten der Bahnlinie Sct>ö»berg-Tan»a-Hirjch- berg sind beinahe beendet, und man hofft bestimmt, daß ,i»t dem Baue spätestens im nächsten Frühjahre begonnen wird. Da die vreußischc Regierung im Anschluß an diese Bahn eine Linie über Lobeiistcin nach Lichiqt hin bauen will, so wird das westliche Bogt- und das reußischc Oberland in den Bahnverkehr nach Osten und Westen einbezogen. L. Apolda, 8. September. Der bisher immer recht flotte Gang in unserer wollenen Struinpswaaren-Fabrikatio» hat seit einigen Tagen etwas nachgelassen: ein »in diese Jahreszeit ich wiederholendes Ereignis;, welche» keineswegs durch besondere Gründe veranlaßt ist. Der größte Theil der sür die Monate Juli und August gegebenen Aufträge ist ausgesührt und neue Ordres sind »och nicht eingegaiige»; dies bringt naturgemäß ein lang, saniere- Tempo in die Fabrikaiw». Da und dort hat man schon angesangen, neue Mustek sür nächstes Jahr zu machen. Hoffentlich treffe» recht bald wieder neue Ordres ei» und dauert die Flauheit nur kurze Zeit. *— Tie projectiete neue Besteuerung fremder Werth papiere, schreibt die „Vossische Zig."» soll, wenn die Nachrichten richtig sind, eine Couponstelier werden, trotzdem das aus fremden Werthpapieren gezogene Einkommen bei der Einschätzung zur bc- teheudcn Einkommensteuer jedensallS volle Berücksichtigung gesunden hat oder finden jollic. Der Besitz sremöer Werlhpnviere wurde durch die Coltponsteuer zuin -weilen Mite bcstcucci werden. Tic Erhebung der neuen Steuer würde den Anspruch aus einen Theil der Zinsen i» sich schließe», welche finanziell weniger oder gar nicht gut situirte Staaten zahlen müssen, uin überhaupt Anleihe» aus nehmen zu können. Die neue Steuer müßte in die Kategorie der Maßregeln gesetzt werde», durch welche eine Ileberwachnng der Capitalisten herbeigesühlt wcrdc» soll. Wir erkenne» die große Bedeutung der Aiisrcchthallung des NalionalreichihumS können aber dem Staat nicht die Bcsugiiiß zuerkcnne», das sreie Aefitzrecht dadurch z» verkürzen, daß jede Eapilalsantagc in fremden W rthpapieren, weil sie Gefahre» in sich trägt, mit einer Steuer belegt wird, durch deren Erhebung sich der Staat zum Eigen- Ihünier eines Theil» der Prämie inachen würbe, welche der Schuldner ür die gcriiigcre Sicherheit zahle» muß. Wurde» die Coiliegnenzen dieser Stil von Ilebcrwachung der Cap,«allsten gezogen, dann mußte eine Comnuisio» eingesetzt werden, welche »ach Maßgabe der Bonität der neuen fremden Aulclhen die Höhe dec Besteuerung zn rxiren Hütte. *— Bcrlin-DreSden. Nachdem am 30. März d. I. die Berlin-DreSoner Eisenbahn in staailiche Verwaltung übergegange» ist, erstattet die srühere Verwaltung jetzt de» letzten Bericht über die Betrieb-Periode 1886,87. Danach wurden in dieser Zeit 994,347 Personen, mithin gegen da- Vorjahr 53,119 Personen 5.64 Proc. mehr als im Vorjahre befördert. An Gepäck sind 1804 T, a» Hunden 2954 Stuck transportirt worden. Tie aus diesem Verkehre sich ergebenden Emaahmen stellen sich auf 1,272,572.41 Die desürdcrte Gütermenge betrug i» Eil- und Frachtgut (mit Aus »ahme der Post- und frachtfreien Ticiistgutei) 656,496 T.; dieselbe übersteigt die des Vorjahres um 84,752 T. Die hierftir erzielte» Einnahmen beziffern sich mit 2,506,248 ./>, bie sonstige» Einnahinc» betrage» 243,554 .4!, so daß sich die gejaniinten Einnahmen aus 4,282,379 .4! und abzüglich der aus ElNiiicrungSsonds zu ver- rechiieiidc» Summe auS dem Erlös alter Materialien aus 4,022,374.4/ stellen. Denen siebe» an Betriebsausgaben 2,096,697 .4t gegenüber, so daß sich ein Ueberschiiß von 1,925,676 .4t ergieb». Hiervon komme» zur Verrechnung sur de» Reservefonds 44,393 V/, ftir den E neucruiig-jonds 257,535 .4t, Zinsen der Prioritätsobligationen 927,418 .4t Das Bclriebsjahr schließt also mit einem Rciiierlrage von 688,384 .4! Hiervon sind 114,7 0 .4l dem Tilgungssonds der Prioritäten überwiesen, während 103,533 .41 zur Zahlung der bis Ende März d. I. abgelausenen Zinsen der SlaatSzuschüsse und 470,150 .4t zur theilwcisea Rückzahlung der Staalsziischüssc ver wendet worden sind. *— Auszahlung. Am 1, Oktober 1887 fällige Coupons preußischer Staatsschulden werde« vom 24. ds. Mts. ab auSgezahlt. *— Brauerei-Gründung. Tie Brauerei von Balhorn in Braunschweig ist zur Umwandlung in eine Aktiengesellschaft sür den Preis von 1,600,000 in den Besitz eines Cousortiums Dresdner Bankiers übergegange». Ter Zweigverein für Rübenzucker-Jndustrie von Halle a/S. und Umgegend hielt vorgestern Hierselbst eine außer ordentliche Versammlung ab, die nur sür ordentliche Mitglieder mid Mitbesitzer von Zuckerfabriken berechnet war. Ter erste Gegenstand, der zur Beralhung anstand, betras die Einrichtungen in den Zucker sabrikcn, welche daS neueste Zuckcrsteuergesetz mit sich bringen wird Hierüber herrscht noch viel Unklarheit, doch darüber ist man sich einig, daß dieses neue. überS Jahr in Krast tretende Gesetz den Zuckersabriken große Bedrückungen bringt. Einige Puncte in dem Gesetz seien last gor nicht oder doch sehr schwer und mit großen Kosten durchsührbar. Von maßgebender Leite würbe dagegen geltend gemacht, daß daS neue Gesetz sehr gut durchsührbar sein wird, da es aus Grund der gesamnieltcn Erfahrungen ausgebaut ist. Die von Steuerbehörden im Austrage de- Ministeriums angestellten Er Mittelungen haben keine andere Bedeutung als die der Information der Beamten Die von diesen gemachte» Wahrnehmungen werden in einer Zusammenstellung dem Ministerium zugestellt und von diesem dann erst dem Zoll-Bunde-ralh geeignete Vorlage gemacht Erft wa- diese Behörde in dieser Sache beschließt, ist maß gebend. und darum die Verlangen der Steuer-Lberbcamlen jetzt nicht so ernst zu nehmen. Selbstredend werden die Wünsche der Fabrikanten soviel al- möglich Berücksichtigung finden. ES herrscht eiu wesentlicher Unterschied m den Sleuerbestimmungen zwischen Frankreich, Belgien rc. und Deutschland und können wir im Gegen satz zu den vorgenannten Staaten un« nicht im Geringsten über die Handhabung der Geietze beschweren. Anders in Frankreich, der freie» Republik. Es herrschen ba Sleuerbeftinimungen, wie man sie sich drückenber nicht denken könne. Darum soll man Vertrauen in unsere StaatSregierung setzen, sie wird da- neue Gesetz schon lo ge stillten, daß eS zu ertragen ist. — Der zweite zur Btrathung an stehende Punkt betros den ani 8. Juli er. in Magdeburg gefaßten Beschluß de« Rasfinerik-Berein», betreffend die Kausbedingungen beim Rodzuckerbondel. Der Verein hat die Bedingungen ausgestellt und gutarheißen, ohne die Robzuckersabrikanten darum zu besragen. Ein solche- Vorgehen hat in den Kreisen der Letzteren Entrüstung dustrle habe» i» ihren respektive» Versammlungen Stellung in dieser Sache genommen und Delegirte gewählt, welche in einer an« 10. dieses in Berlin stattfindenden Conlini'sivnssitzung in Gkiiieinschasl mit den Tclegirte» anderer Vereine EudgUligcs bc- chiießen werden. Ter Verein trat den Beschlüssen des Braunschweig- Hannoverschen Zweigvereins in allen Stücken bei und wählte in die wdachtc Commission die Herren F. Knaucr-GrübcrS und Jordan- Dvpin. — Eine Anfrage, ob der »n Reichstag durchgegangcnc Hitze'- sche Antrag, betreffend die Abschaffung der Frauenarbeit i» Fabriken, wohl vom BundeSralhe lanctionirt werden würde, wurde dahin be- anlworlet, daß dem wohl nicht stailgegebe» werden wird, da die Interessen der dabei Beih iliglen sehr beeintiächtigt werden würde». Zum Schluß ließ sich »ach Herr Ingenieur I. Görtz-Berlin, der Herausgeber der Telcgrcwhischen Correspoudenz sür den inter nationalen Zuckerhandel, welches täglich erscheinende Blatt vom Bor- itzendeu warm empsohle» wurde, über den geplanten interiialionate» Ziicker-Congreß de» Näher!» auS. Dieser von England angeregte Eonqrrß bezweckt die Herabsetzung rcsp. Beseitigung der de» Fabri- kanien gcwäürli» Exporlbonificaiivi, sür Zucker in allen Siaaie». Tic Sache b findet sich noch ini AnsangSsladium und läßt sich fitzt »ichtS destlliinlteS dazu Inge». Schluß der Versammlung. *— Actienbrauerei Neustadt-Magdeburg. Nach der ,Magd. Zlg." beträgt der durch den neuliche» Brand angcrichlcle Schaden ca. 1'/, Mill. Mark. AlS belheiligt werden die Elbcr- lder, Schlesische und Gladbachcr, sowie die North British and Mercanlile.Gcscllschaii genannt. Die Deutsche Gold- und Silberscheide-Anstalt in Frankfurt a. M. vertheilt 15 Proc. Dividende gegen 13'/, Proc. »» Vorjahre. *— Tie Aktien-Malzfabrik Landsberg wird sür daS Ge- chästsjalir 1886—57 16 Pioc. Dividende zahle». *— Braliiischwcigcr Jute-Actien-Geselllchast. Der AussichlSrath schlägt 8'/, Proc. Dividende gegen 6 Proc. im Bor- fahre vor. Zn Abschicivungen und sür den Reservesonds werde» 210,000 .41 verwendet, Hguivurg, 7. September. Die „AScania", daS erste der beide» Tampischisse, welche die „Haiiiburg-anierikanischk Packeisahrt- actieiigeieUschast" aus der bekannten Weilt der Herren Armstrong, Mitchell L Co. in Newcastle o» Tyne bauen läßt, ist laut ein- gelrossener telegraph scher Miltheilung beule vom Stapel ge- ajsen worden. Der Stapellans de» zweiten DanipscrS, welcher de» Name» „Colonia ' sül ren wird, soll auch demnächst staltfindcn. Die „AScania" und die „Colonia", welche mit Trivle-Coiiivound- Maschine» versehen sind, werden bereit- i» den nächsten Monaten in den Dienst der wcsiindisch-mexiknniichen Linie der Gesellschaft eiu- gereihl werde» Stettin, 9. September. Die Fachcommission für den Getrcidehandel hat an die Vorsteher der Kausinannschast untcrm 7. d. Ml«, solgcndcs Schreiben gerichiet: „Mil Rücksicht aus inehr- jnche P litione» von Äclrcidehandtern verschiedener Slndte an den Herrn Reichskanzler zwecks Erhöhung der GOreidczölle hat die Fach kommission sür den Getrcidehandel in Stettin mit derselbe» Frage sich eingehend beschäftigt und unter Annahme früher dargclegter G> iinde ein st ini,» ig l efil lvssen, den Herren Vorstehern der Kaus- »'annschait >» Steil«» die Bitte zu unterbreiten, dahin wirken za iv ollen, daß eine Zoll er Höhung, weil gegen die Interessen des Handels, der Rinde.ei und der arbeitende» Bevölkerung verstoßend, nicht eingesührt werde. Dagegen erachtet die Eoniimision eS als dringend wünscheuswrrlh und zwar in zu- uchinendcr Nebereinsliniinung mit GelreiLeproduccnlen, daß der jetzt zu Recht beslehciidc Identitäts-Nachweis völlig aujgehob en werde, zumal der Reichscnssc dadurch entweder gar kein, oder doch nur ein verschwindend kleiner AnSsall erwachsen kann". *— Stettiner Börse. Am nächsten Dienstag, dem Tage der Kaiser-Parade, bleibt die Stettiner Börse geschlossen. —!— I» allen deutschen Gaue» wird setz: ein Sonderabdruck nnS dem „Landw. Wochinl-I." rcrbreitct, welcher eingchend und snchl-ch die höchst wnhiige Frage, dctr. die Ausbildung der Söhne unseres Bauer »st an des. behandelt und die Widergabe eines Rescratcs des lnndwiillischaftlichen Direktors Eonradi in Hohenwestrdt (Holstein/ bildet, Bon de» Zeitungen aller Richtungen wird der Inhal: des Flugblattes günstig beurtheilt — rin sicheres Zeichen, daß es manches Gute enthält. Wer sich dasür »itcrcssirt, bei» wird die Schrisl kostenlrci von der Direktion der laiidivirlh- schnftlicheii Lehranstalt in Hohcnwisicdt (Holstein) übersandt. *— Stargard-Cüstriiicr und Glasow-Berlin che n er Eisenbahn. Ter» Geschäftsbericht pro 1886/87 cnlnrhnie» wir Folgendes: Beide Balme» sind nus 10 Jahre an die Bnuunter- nchmer verpachtet. Tic Bciricbsergebnisse stellten im Personen- und Gepäckverkehr sür Stare,arb-Cüstrin eine Einnahme von 229,770 .4t, für Glasow Aerlinchen von 18,958 >1 heraus. Die Frequenz im Per- jonenverkehr war ca. je 5 Proc. größer als ii» Vorjahre; der Güterverkehr bei der crstercii Bah» wuchs »m 15 Proc, bei der zweite» uni 25 Proc. Ter Güterverkehr brachte bei Stargard- Cüstrin 398.188 V/. bei Glasow-Berliiicheii 42,506 .41 Die Gciainiiil- Einnohiiie» belieft» sichaus je657,176.4t und67,310 V/ BeiderSlar- aard-Eüslriner Eisenbahn kommen noch 10,668 V>1 Ileberlrag aus dem Boejahre Hinz», dagegen betrugen die Betriebsausgaben 322,308 .// Bcrvlciben 315.537 V Nach Dotirnng des Ernruerniigssonds nrd beS Special Reservefonds beträgt der verjügbarellcberlchuß 298,182.41 Rach Bcsriedigung aller Aiisordcrungrn und Zahlung der Dividende sür die Stani»i-P>ioriiätSlict»n ,»it 135,000 ,4t verbleibe» zun» Ucbcrlrag aus nächstes Jahr 10,6.32.4! Der Ueberschuß der Einnahmen gegen die Ausgabe» betrug 345.537 .4/. gegen 270,717 ,4t im Vorjahre; dagegen wurden diesmal zu sonstigen Zwecke», vertragsmäßige Ge- ^,156 .4t gegen bloS Austräae sofort auSzusÜhrea und die ganze Drahtsabrikalion ans I hervorgerusen und allerorts ha« man sich gegen dasselbe er- N>ese»s«eia zu vereinigen. Di» jetzt »och in Fabrik Drosselgruad de- > klärt. Di« verschtedenea Zwrigvereinr der Rübenzucker»In- währliiig sür Bcliiebsiisito rc., angeletzl 137. 65 217 .4t im Vorjahre. — Bei Gluvw-Bc Ueberschuß der Einnahmen gegen die AnSglibe» 39,493 Vl gegen 34,504 -4t im Vorjahre. An die Garanten wurden zur Deckung der i» srühere» Jahre» geleisteten Zuschüsse 3589 ,4t bezahlt. Nach Zahlung von 21,375 .41 Dividende an die Stamm-P-.ioriiais- Aclien wurden aus neue Rechnung vorgelragcn 4634 ,4t gegen 2807 ,4t im Vorjahre. IV-n. Prag. 8. September. Der Elbeverkehr, welcher in Folge der durch die ganz ungewöhnlich trockene Witterung hervor- geruscnen Wass'crariiiuth der Elbe schon gegen Ende des Monates Juli aus das geringste Maß beschränkt werden mußte, kam im Monat August l. I. wegen beS durch das anhaltende Aii-bleilen von Niederschlägen eingetrclencn, seit Jahren nicht beobnchtcien Wasftrstants.Minimums säst ganz zun, Stillstand. Tic dem E ve- vcrkehrc das Hauplcontingeiit stellende» Aussiger Ilmlchlagvlätze seierte» durch salt zwei Drrttlheile deS Monates. Selbst dir ionst, auch bei ungünstigeren Wasjcrständcn »»gemein rege Stuckgute» Export der Telschener Umichlngplätze mußte diesmal, da das Fahr wasser eine nur halbwcgS rentable Ausnützung der Schiffsräume nicht zulirß. fast gänzlich sistirt werden. Erst gegrn das letzte Drittel des Monates trat in Folg« ausgiebigerer Niederschläge eine stetige Besserung de- Elbewasserftandes ein, welche die sofortige Belebung des ElbeverkehreS mit sich brachte. Mit de,» 20. August beginnend, kam die Schisssverladung rasch aus die Höhe der bellen Perioden der BerschiffungScampagne. Trotzdem nun kaum '/» de-Z Monates August für den Elbeverkehr in Betracht kommen kann, erreichte derselbe doch eine ganz respectable Höhe, die sich von der VerkebrSmenge de- gleichen Monates de« vorigen Jahres, der ungleich günstiger war, nur durch eine Mmlis-Disftrenz von 222,490 Metercentner unterscheidet. Im Ganzen gingen im Monat August 1,404,58? Meter-Centner >gegen 1,627,077 Meter- Centner im Monat August >886) Elbe abwärts. Bon diesem Ver- schiftuiigSquautum waren 1,162,520 Meter-Eentner Braunkohle und 17,932 Meter-Eentner Schwarzkohle laus dem Buschtiehrad-KIadnoer Becken) nach diversen Relationen: 10,674 Meter-Eentner Nobzucker, 20113t Meter-Eentner Rassinade-Zucker, 1513 Mcter-Centncr Mehl. 12,581 Meter - Centner Gerste, 3815 Meter - Centner Raps »»d >21,336 Meter - Lentuer diverser Stückgüter nach Hamburg; l.324 Meter-Eentner frisches Obst nach Berlin. 8490 Meter-Cenliicr Mauerziegel, 8576 Mcler-Ceniner Basaltftcine, 30,785 Melcr-Ckiitner Handiteinc und 5010 Meter-Eentner Brennholz nach Dresden. VV-n. Prag. 8. September. Vermehrung de« Fohr- parke- der Böhmischen Nordbahn. Der BerwaliungSrath der Böhmischen Nordbahn bat 2 Personenwagen II. und Hl. Clasie. vier Stück Personenwagen III. Classe, 10 Stück Kastenwagen und 2 Stück Reservoirwagcn für LpiriluStransporle >m Wege^bcr in- läudischea Industrie zur Anschaffung gebracht. Bei der
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