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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188709105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-10
- Monat1887-09
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1887
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Erste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 253. Sonnabend den 10. September 1887. 8t. Jahrgang. weiter nordwärts voraus nach Memel. Aus di« Nachricht, ! dag Königsberg durch die immer näher ruckenden Franzosen ** Berlin. 8. September. Tie Uebersiedelung der Maje. I bedroht sei, erklärte die todtkranke Königin: .Ich will lieber stäten nach Schloß BabelSbcrg ist aus den dringenden Rath! in die Hände Gotte« fallen als in die dieser Menschen " der Aerzte erfolgt, damit eS dem Kaiser ermöglicht werde. I Am 5. Januar machte sie sich auf. Bei der heftigsten Kälte, sich i», Freien zu ergehen. Heule hat derselbe denn auch im I in dem fürchterlichsten Sturm und Schneegestöber wurde sie Park einen einstündigen Spaziergang gemacht. Der Kaiser I in den Wagen getragen und 20 Meilen weil über die Knrische bedient sich dabei eine« Stocke«, bedarf aber im klebrigen Nehrung geschasst. „Wir brachten — also schreibt ihr Lelb- keiner Unterstützung. Die Contusionen, welche sich der hohe l arzt Huseland — drei Tage und drei Nächte, die Tage the»l« Herr bei dem letzten Unfall zugezogen, sind völlig geheilt, und l in den Sturmwellen dcS Meere-, thcil« im Eise fahrend, die Jur Lage. der Kronprinz sprach, machte die Stimme »och einen etwa» heiseren Eindruck. Nach einem kurzen Cercle im KönigSsaloa erschien der Kronprinz mit Gemahlin ans dem Corridor de« Bahnhose« und begab sich durch da« dichtgedrängte Spalier in de» sogenannten Vosthos, wo die Wagen bereit standen. Stürmische, nick» enden wollende Hochruse der groben Menschenmenge erschollen beim Anblicke de« Kronprinzen, und da« Spalier entlang pflanzten sich die enthusiastischen Zuruse bi« zum Batinhosplatze sott. Der Kronprinz dankte entblößten Haupte« durch srcundliche« Verneigen nach beiden auch die rheumatischen Schmerzen, über welche er in den I Nächte in den elendeste» Nachlguarlieren zu. Die erste Nacht ^titen. Im Poiilwie bestieg der hohe Heir mit Gemahlin elma letzten Tagen der vorigen Woche klagte, beseitigt. So hofft I lag die Königin in einer Slube. wo die Fenster zerbrochen denn der Kaiser, ebenso wie er c» aus da» Lebhafteste wünscht. I waren und der Schnee aus ihr Bett geweht wurde, ohne er. sich zu den Manövern nach Pommern begeben zu können. ES I quickende Nahrung. So hat noch keine Königin die Noth ist daher in Aussicht genommen, daß die Majestäten bereits I empfunden. Und dennoch erhielt sie ibrcn Muth. ihr hiinm Sonnabend oder Sonntag wieder in da» hiesige Palais! lischt« Vertrauen aus Gott ausrecht und er belebte u»S alle zurückkehren. Indessen ist bei den hohen Iabren de» I Am 8. Januar erreichte die königliche Dulderin Memel. Monarchen und bei seiner außerordentlichen Empfindlichkeit I wohin ihr der erlauchte Gemahl voranqefahren. Friedrich gegen aste Witterungseinflüsse etwa- Bestimmte- vorher nicht IW lkclm III. und Luise befände» sich jetzt auf der zu sagen, die Entschlüsse werden erst immer je nach dem Be-1 letzten ZuflncktSstälte, die ihnen Preußen noch bot; sie batten finden deS Kaiser« im letzten Augenblick gefaßt, wenn auch I Alle- verlöre», nur nicht die Liebe und die Treue ihre« Volke«, bie Vorbereitungen für eine eventuelle Reise längst vorher I Ihren spärlichen Haushalt richtete sich daS KönigSpaar im getroffen sind. I Ratbhaufe ein, während die Kinder beim Kaufmann Argelander An bie Stettiner Reise werden trotz der bestimmten ! untcrgebracht wurden. Am 8. Februar wurde ein Dankgottc« und wiederholten Gegenerklärung der „Norddeutschen All- dienst sür Genesung der Königin abgehaltcn; vierzebn Tag- gemeinen Zeitung" noch fortwährend Erörterungen geknüpft I später erkrankte Prinz Wilhelm am Rervenstebe . ES war über eine Zusammenkunft deS Kaisers Wilhelm mit dem I die erste große Gefahr, m der unser Kaiser geschwebt hat. Zaren Alexander. Im Astgenieinen freilich mehr in brr I Allein zu elwaS Besserem war der junge Hobenzoster geboren, oppositionellen Presse, welche sich bei dieser Gelegenheit die al« vier jung und ruhmlo» zu ende». An eniem Palmsoun- thörichtsten Schlußfolgerungen leistet. Wir sind in Vertage,! tage, am 22. März 1807, feierte Prinz Wilhelm seinen zehnten die bestimmte Versicherung abgebcn zu könne», daß die von I Geburtstag und erhielt ei» Patent als Fähnrich bei der Garde einer Seite verbreitete Nachricht. eS seien bereit« bei einem I zu Fuß. Die Gräfin Voß berichtet über kiese» Tag: „König Juwelier Geschenke sür da« Gefolge de« russische» Kaisers I und Königin gingen schon früh zu ihm iu seine Wohnung; bestellt und auch schon »ach Stettin befördert worden, schlechthin ! ich schenkte chm einen großen Krug. Wir aßen ihm zu Ehren aus Erfindung beruht. I im großen Saale mitRadziwist'S, der Herzogin von Wnrltem- Dcr Reichskanzler Fürst von BiSmarck bezieht sich I berg. allen Prinzen, de» Ossicieren der Garde« du CorpS, von Berlin auS direct nach FriedrichSrub, doch wird er I dein Prinzen von Oranien und allen Herrschaften." Unter jedenfalls vorher vom Kaiser empfangen werden Es wird Fürchten und Hoffen verging langsam die traurige Zeit. Am angenommen, daß auch gelegentlich der Anwesenheit de« 24. Mai fiel Danzig unter ehrenvollen Bedingungen, am Kanzlers eine Sitzung de« StaatsministeriumS abgehalten I >4. Juni ging die Schlacht von Fnedland verloren, König« wird. Minister von Putlkamer, welcher nach Königsberg I berg wurde vom Feinde besetzt. So brach eine Slütze »ach gereist ist. soll Ende der Woche wieder in Berlin sein. I der anderen zusammen. »E« ist wieder auf« Neue — also I» Berlin stehen sür die nächste Zeit die Neuwahlen I schrieb die Königin ihrem Vater— ungeheures Ungemach zur Stadtverordiieten-Versammlung bevor, und I über un« gekommen und wir stehen auf dem Puncle, da« Mangels anderen politischen Stoffe« ist sür die Agitation I Königreich zu verlassen. Bedenken Sie, wie mir dabei ist, wieder ein willkommenes Feld eröffnet. Der Kamps scheint I doch bei Gott beschwöre ich Sie, verkennen Sie Ihre Tochler ein recht heftiger werden zu sollen. Von recht« und link« I nicht. Glauben Sie ja nicht, daß Klcmmuth mein Haupt sind bereit« verschiedene Versamnilungen abgehalten worden. I beugt . . . wir sind vom Feinde gekrängt, und, wenn die Die „Freisinnigen" haben beschlossen, ganz »»gescheut auch die I Gefahr näber rückt, so bin ich in die Nothwenvigkeit versetz!, communalen Wahlen al« politische zu behandeln, wa« natür- ! mit meinen Kindern Memel zu verlassen. ... Da wird e« lich auf der Gegenseite entsprechend erwidert wird. Den I Kraft erfordern; aber ich richte meinen Blick gen Himmel, ruhigen und gemäßigten Elementen, welche sür Berlin« Ent- I von wo alle« Gute und Böse kommt, und mein fester Glaube Wickelung da« Meiste beigetragen, wird so die Stellungnahme! ist, er schickt nicht mehr, al« wir tragen können." außerordentlich erschwert. Tie Socialdcmokrate» sind in die I Der Friede von Tilsit setzte endlich dem Kriege ein Ziel; Agitalion »och nicht eingetrete», sie erwarten vielmehr erst I am 10. Juli 1807 kehrten Friedrich Wilbeli» und Luise aus die Parole von dem nächsten« zusainmentretenden „Parteitage". I Tilsit zu ihren Kindern nach Memel zurück, gewiß tiefgebeugt ^ und unglücklich. Der Frieden brachte ja keine» Frieden, bald überstandenen Krankheit erkennen, wenn sich auch ein ernster t doch halten wir viel vom Sturm zu leiden." Die Krön- Zug i», Antlitz nicht verkennen läßt- Bei den wenigen Worten, dies Prinzessin äußerte, daß. fall« da« Wetter günstig blktbc. der ^ -- . Aufenthalt mehrere Woche», bi« in den Oclober. dauern * Berlin, 8. September. Eine neue kircbenpoli-1 sondern nur neue Herausforderungen de- überinüthigen tische Vorlage ist, wie man hört, sür die nächste L an d-1 Sieger«. Der junge Prinz Wilhelm hatte inzwischen al« tagSscssio» nicht i» Aussicht genommen und e« liegt für I Fähnrich bei der Garde zu Fuß seinen ersten Dienst in der eine solche, nachdem über die schwebenden Streitfragen «ine I Leibcompagnie gethan, am 3. October stand er zum ersten Verständigung mit der Curie erzielt ist, kein Bevürsniß vor. ! Male vor seinem König in Memel in Parade Während Dagegen wird »ach den Ankündigungen de« Herr» Wiidlhorst I Friedrich Wilhelm HI. an den Wiederaufbau de« zerlrüm aus der Trierer Katholikenversammlung da« Eenkrum mit I merten Staate« ging und noch von Tilsit au« eine Emlabung selbstständige» Anträgen aus dem Gebiet der Schule vorgehe». I an Stein ergehen ließ, lebte die edle Königin ausschließlich ihrer die Abschaffung de« SchulaufsicklSgesctze« u. kergl. fordern. I Häuslichkeit. »Meine Sorgfalt ist meinen Kinder gewidmet sür Man wird die Hoffnung hegen dürfen, daß die Negierung I und sür", schreibt sie, „und ich bitte Gott täglich in meinem sie iniv die conscrvativcn Parteien auf diesem Gebiet festen I einschließende» Gebet, daß er sie segnen und seine» guten Widerstand leisten werden. I Geist nicht von ihnen nehmen möge." Der Auseiithalt i» 1 Memel dauerte bi« Mitte Januar 1808, am Christabend — I 1807 war der junge Prinz Wilhelm noch vom Fähnrich zum vkk RllOkk Ullv NKlÜTölltkB' I Secondelieutenant befördert worden. Am ersten WeihnachtS- * „Mir sind die Gefühle der verschiedensten Art und der I " al« jüngster Gardclicutenant vor dem Wechsel der Geschicke im Lcbcn nirgend« wie hier lebhafter I d«radc. ^ O^nuar 1808 verließ da« entgegen getreten, denn ich war hier i» der Zeit der größten I Komg^paar Mcmclund tras am 1,0, in Konl.gSberg ein; eine Roth de« Vaterlandes und dann erlebte ich h.er den größten ssome.nschastl,che Re.se konnte wegen Mangel« an Pferden ,nchl Glanz meiner irdischen Laufbahn." — Mit diesen Worte» I Tag bat (so führt die „Post" in einem Artikel aus) am 6. Scp-I^^"', ^'",.1/' 1808 kam sonnt Prinz Wilhelm, lembcr 1879 unser Kaiser seine persönliche Stellung zur I ""1" kaiserlicher Herr, zum zweiten Male nach Königsberg Stadl Königsberg gekennzeichnet. Die Anspielung, die in I ^ zwei Jahre, ^ TXccmber den letzten Worten liegt, ist leicht zu erkennen. Am 18.1180?- Ter iurstliche Knabe wnch« heran und träumte seiner October >8Kt setzte sich unter Entfaltung höchsten Glanze« ! st^ß?» Zukunft entgegen. Mit ihren königlichen Elter,, irdischer Majestät König Wilhelm die Krone aus sein ge-1 sogenannten Schlüter scheu weihte« Haupt. Damal« und auch sicher in dieser Festwoche, 1.7;^ Schlosse«; vor den Fenstern de« jungen wo der dankbaren Provinz Ostpreußen nicht« fehlt al« der I , IW der Exercirplatz, auf dem sich alltäglich greise Held, dem all dieser Jubel gilt, werden die Gedanken! zu neuen Hclbenthalen einübte. Im Seitenflügel unseres Kaisers zu jenen Tagen zurückgekehrt sein, die er I der danvhosmeister von AuerSwald, deffen Söbnc »ach seinem eigenen AuSspruche al« die Zeit der größten I die Spielgenossen und späteren Freunde Nolh de« Vaterlandes bezeichnet. In den Beginn jener *"« Prinzen Wilhelm wurden. E« waren freudlose Jahre trüben Zeit fällt die erste Reise unseres Kaiser« nach der und harte Zeiten. d.e der junge Hohenzoller hier verlebte. wir in den Blättern der Ge-! Aber abnenken Sinne- schrieb über ihn die Königin Luise an werke. — Tic »Rene Freie Presse" melket noch spcciellcr: "Toblach, 7. September. Ter deulsche Kronprinz ist mit der Kronprinzessin, drei Töchtern und Gesolge, unter wetckieni sich der Assistent Mackenzie'«, 1>r, Hove, befindet, >:m bald 10 Ulw Abend« mn einem au« drei bulicinchcu Salonwagen be stehenden Separalzuge hier angekoinme». Vom Bahuhoie begab sich da« Kronprinzenpaae zu Fuft in das Holet, wo cm Louvre m der Zuber«,iung der englsschen Küche eingenommen wurde. Für da« fernen Provinz, und wenn schichte von diesem ersten Aufenthalte lesen und gedenken der großen Erfolge, mit denen der Himmel seitdem das Herrscher haus und da« Vaterland gesegnet hat, so drängen sich von selbst die historischen Worle auf di« Lippen: Welch «ine Wendung durch Gotte« Führung!" Wir versetzen un« um mehr al« achtzig Jahre zurück, un- ihren Vater: »Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht Alle« trügt, wie sein Vater, einsach, bieder und verständig. Auch i» seinem Ae.ißeren hat er die meiste Aehulichkett mit ihm." Und über sich selbst urlheilte damals die Mutter un sere« kaiserlichen Herrn: »Wenngleich die Nachwelt meine» Namen nicht unter den Namen der berühmten Frauen nennen mittelbar in die Tage nach der Katastrophe. Am l9. October I wird sie doch fassen: sie duldete viel und harrte au« 1800 war Königin Luise mit dem Kronprinzen, dem Prinzen I"" Dulten. Dann wünsche ich nur, daß sie zugleich sag?» Wilhelm und den jüngeren Kindern au« Schwedt in Stettin aber ,,e gab Kindern da« Dasein, welche besserer Zeiten angekommen und hatte im Lanvständehause in der Luisen- würdig waren, sic herbei,»führen gestrebt und sie errungen straße — an derselben Stelle, wo demnächst die Provinz I ' wahrhaft prophetische« Wort! Pommern dem Kaiser ein festliche« Mahl zu bereiten gedenkt^ — Untcrkunst gesunden. Am nächsten Tage bereit« vertraute I ,8:, die Königin ihre Kinder, die sich nach Danzig begeben sollte», I «4rlfk vkv UlvIIPTUIZrll. der Obhut der treuen Gräfin Boß an und eilte zu ihrem . Zeine kaiserliche und königliche Hoheit der KronPri», Genialst »ach Küstrin. Auf furchtbaren, grundlosen Wegen I ve« deutschen Reiche« und von Preußen hat, wie bereits »nd n„t Ueberwmdung großer Schwierigkeiten, überhaupt vor. telegraphisch erwähnt, die Reise vk» England nach Tirol wärt« zu kommen und Pferde zu erlangen, ging die Reise nach I jn bestem Wohlergehen zurückgelegt. Wir verzeichnen nach« Danzig vor sich, da« erst am 25. October erreicht werden konnte. I f'ehend »och einige Spccialberichle, welche von besonderem Rur mit Mühe und Noth konnte der spärliche HauSbalt für die I Interesse sind nur Än" ^ lieber di- Ankunft und den Aufenthalt der kronprinzlicheu aufgebrochen. Dort harrten sie länger al« vier 2vochcn; L dkunchea berichten die Münchner »Neuesten Nn0.^.chrZ!en'd^ obwohl" ich der boh.Reisende jeden feierlichen und geräuschvollen IlngluckSnachr^ten brachte. Endlich, am 9. Deceinber sahen I E^psang verbeten, so batte sich doch bereit« um 8 Uhr ein nach Mutter und Kinder einander wieder, am nächsten Tag traf I lalilenden zählende« Publicum zur Begrüßung am Babnbose ein- auch der König ein. Schwer lastete dir Hand de« Schicksal« k gesunden. Aul dem Perron waren ersanenen: Prinz Ludwig iicr- aus der erlauchten Familie. In Danzig war schon die junge I dinand i» großer Unssorm, Herzog und Herzogin von Moatpensier, dreijährige Prinzessin Alexandrine ertrankt, später war Prinz I Prinz Ernst von Meiningen, Graf Kalkreuth mit Gemahlin, Kerl dem Tode nahe, jetzt, wenige Tage vor Weihnachten. 1 Ltgalion«ralh «ras zu Eulrnburg. al« Verirrter de« beurlaubte» ' - ' ' - - - - »preußischen Gesandte». Militairbevollmächligtrr Major von Rantzau, Attache von Töring, der bayerische GeneralstabSmajor von der Tann und der Stellvertreter de« beurlaubten Polize dircctors. Rath Schuster, Inspektor Albert und Akademiedirecior v. Werner au« Berlin. Beim Verlassen seine« Salonwagens begrüßte der Kronprinz -»erst den Prinzen Ludwig Ferdinand, welcher die Grüße de« P ' - wurde die Königin von einem Nervensiebcr befallen; am heiligen Abend gab e« eine Christbescheerung unter Thränen. Einen Tag der Freude bildete der NeujahrSlag 1807, al« der König seinem neunjährigen Sohne Wilhelm bei der Dar bringung seiner Wünsche sagte: „ES kann kommen, daß an Deinem Geburtstage keine Gelegenheit ist, Dick ordentlich ein- zukleiden, denn Ihr müßt »ach Memel. So ernenne ich Dich beute schon zum Ossicier. Da liegt Deine Interim«- llnisorm." So ist eS gekommen, daß unser kaiserlicher Herr bereit« vor Ablauf seine« zehnten Lebensjahre«, also früher al« die übrigen königlichen Prinzen in da- Heer «inge- trctcn ist. Immer trüber und trüber wurde die Lage, am 3. Januar 1807 eilten die Kinder ihren königlichen Eltern Prinzregeiiten überbrachte, und den Herzog von Monipensier. Nachdem die Fü ste» der Frau Aionprinzessi» die Hins geküßt und die Plwjksslniika l.eezlich begrüßt hatten, überreichte Frau Gräfin Kalkreuth der Kronprinzessin ein herrliche» Roienbouquet. Hieraus wurden die Hcrrichaflrn in den Fürstenlalon geleitet, wo erst die eigentliche Begrüßung stoltsand. Der Kronprinz, welcher einen dunklen Iaquetanzug, braunen Ueberzieher und -wen Fi?z> Hut gleicher Farbe trug, führte seine Gemahlin am An»'. Ta« Xusseh«» de« Kronprinzen läßt keine Spur von der hoffentlich bereilstehenden gesä-Iossenen Wagen. In der zweiien, offenen Cqui Page nahmen die Prinzessinnen Platz, in der drillen Kaminerherr von Seckendorss 1, s. w. Bei der Abfahrt ertönte» »der mal« stürmische Hoch- und Hurrahruse. In rischer Fahrt ging e« durch die Hauptstraße» der Stadt über den elektrisch belcuchteien Max IoscsS-Piatz zum Absteigequartier, den „Vier Jahreszeiten". A!« hie kronp inzlich,-!, Herrs-Aasten dort ein« trafen, lünten ihnen von dem aus der Straße und im Hotel in dichlcr Menge gedrängt stehenden Publicum abermal« jubelnde Be- Ivillkoiumnnngsgruße entgegen, sür di? der Kronprinz »ach alten Seiten aus« Leutseligste grüßend dankte. Im Vestibül wendete sich der Kronprinz nochmal« »m und dank!?, indem er s ine» Hi.t abnahm, ür die stürmischen Ovationen. Ta« Hotel selbst war festlich geschinuckl und erleuchict, da« Treppenhaus mn Blumen und .xoüschen Pflanzen in einen Blumcnhain umgewandelt. B>« zur Sttaße wäre» aus dem Trottoir Teppiche gelegt. Unter Führung de« Direktor« Obermaycr begaben sich die Herrschasien die »ul Purpur.cppichen betc ele T"ep, e hinaus in üne Gemächer. Unten aus ocr Stln-ße wiederholieu ich »och lange die Hochrufe der angesaiiiinelten Meuscheniiienge, welche sich nur langsam zerstreute. Der enthusiaüssche, begeisl rle erinpl'ang, mit dem der Kro Prinz in Bauern« Hanpisladl bewill kommnet wurde, ist ein »ruer Bewci« . ,u der Liebe und Verehrung der Münchener zu dem künslige» Träger der deutsche» Kaiier'rone. Leb- hasten Anthci! nehmend an dem Befinde» oe« geliebten Fürsten, wollte Jeder sich selbst van dem Woblcrgehe» desselben u erzeugen und de» Krouprinzcn in» eigenen Augen sehen. Allüberall, zu Hause und in de» össeullichcu Localen sprach na» gestern Abend von nicht« Anderem al« von dein deutsche» Kronprinzen Heute Morgen machte die Frau Kronprinzessin mehrere Cinkäusc in ver schiedene» Läden, wahrend dessen der Krouvrinz im Hotel eie Herren der Gesandtschasl empfing und sich mit ledei» der Herren länger unterhielt. Die mu Ansprachen Geehrten waren sichilich überrascht, baß der Kronprinz keinerlei Crmüdung im Sprecden suhlte, nur war die Stimme dünn und klang etwa« heiser. Unterdessen saminellen sich wiederum schon seit den srühcn Vormittagsstunden viele Mensche» vor dem Hoiel an oder pro incniricn dort aus und ob in der Hoffnung, der Kronprinz werde sich vielleicht am Fenster sehen lasse». Vis gegen halb 10 Uhr, als man die Avsahrt de« Aiouvr.nzcn nach dem Äalmhose erwarieie waren die Trottoirs aus beiden Seite» der Straße bi« weit über den Residenzplatz von einer Kops an Kopf dicht gedrängten MeiischeiiNlass« besHI Al« Punct halb tt Uhr der Kronprinz und bie Kronprinzessin unter dein Portale de« Hole!« er schienen, da zuckle eS wie ein Frcudcnstrahl über Aller Anilip »ad stnriussehe, mchi enden wollende Hochiuse blausten durch die Straß? und über den Residenzplatz hin und wiederholieu sich, al« der Kron prinz »nt seiner Gemahlin und seinen Töchter» die bereniteheiioe Equipage bestieg und sreundlich und sichtbar erfreut über die dar- gebrachlen Ovalion nach allen Seiten hin grüßend und dankend de» Weg zum Bahnhof ernschlug. Schon lauge vor der festgesetzten Zeit Halle sich auch in der Baherstraße vor dem Kün gSpavillo» zahlreiche« Publicum angcsammeli, welche« die hohen Herrlchasieu bei ihrer Antahrt mit enthusiastischen Hochrufen begrüßte. Kurz vor Ab- sahrl de« Zuge« erschien der Kronprinz »»i Geniahli» und seine» Töchtern, letztere mit prachlvolleiiBtuiuenbouquel«. aus demPerron, begleitet vom Herzog und der Herzogin von Montpensier, dem Prinzen Ernst von vachlen-Meiningen, Grase» Eulcnburg, Major Bieon Rantzau, Premierlieutenaiit von Döring «nd dem baperischen Major Freiherr» von der Tann. Da« aus dem Bahnhosperron anwejende Publicum begrüßte den Kronprinzen wieder mit lebhaften Zuruscn. Ui» 10 Uhr 45 Minuten ging der Zug ab; der Kronprinz und die Frau Kron prinzessin waren an die Fenster getreten, »ahmen Abschied von de» Erschienenen und bedankten sich wiederholt sür die lebhafte Ovation, welche die Anwesende» den scheidenden Herrschaften darbrachtcn. Der Berichterstatter der „Kölnische» Zcilung" (Hugo Zöller), der den Kronprinzen früher in London u»v jetzt >n Müuchiu sah, schreibt: „Ungeachtet der Kronprinz in einem geschlossenen Wagen zuin Gastbos fuhr, begrüßte ihn trotz der späten Stunde eine zahlreiche Menschenmenge mit stürmi sche» Hochrufen. Stu»dc»ia»g war der Bürgersteig vor dein hellerleucktctcn Äasthvsc dicht besetzt. Die Zahl der eilige lauscuen Bli»»enspe„de» war Legion. Als der Kronprinz heute Morgen in offene:» Landauer zuin Babnhos zurückjilkr" war halb München aus de» Beinen. Der Kronprinz grüßte freundlich nach allen Seile«; sein Aussehen ist dasselbe wie zur Zeit der Iubliäuuls-Feftiichkeitcn in London; die Stimme klang lauter al« i» London, aber iinnierbin noch ziemlich heiser. Die Zeitdauer de« Ausenlhalt« in Toblach, wo der Kronprinz 1879 und 1882 verweilte, ist noch unbestimmt. Die Frau Kronprinzessin äußerte, der Ausenlhalt werde von der Witterung abhäugcn; sobald dieselbe rauh werde, solle alsbald die Weiterreise nach Italien eingetrete» werden." — lieber die Abreise von München berichtet bie „Allgemeine Zeitung" noch besonder«: Die Abreise des deutschen Kronprinzen und der Familie desselben gestaltete sich cbensall« zu einer Ovation von Senen des Publi cum«. Man sah es den Tausende» a», die den weilen Platz vor dem Köiilgssalon deS Lenlratbahnhose« besetzt hielten, daß nicht Neug er. sondern wirkliche Theilnahme und warm gesuhlte ^m» vathie sie berbcigelocki. Wenige Minuten vor "/«lt Uhr ve>kü»d?ien die Hochrufe der Meiischcniiieiige die Anfahrt de« kronpriiizlichcn WagenzugeS. I» dem erste» vsseucn Landauer, aus dem der diensttt.uenüe Lcibjäger en pleins paraüe Platz genommen, saßen der Kronprinz in Civil mit der Frau »ronpriilzessiu un Fond und aus dem Ruck sitz die Prinzessinnen Bicioria und Margarethe. Jede der Damen hielt ein Ricsenbouquct vo» sriicheu Rosen in der Hand, im zweiten Wagen folgte die Pruizejsiu Sophie Dorothea mit de» -Vosbamen, dann kam der Hofstaat u. s. w. Die Leibjäger, Diener und Kammcrjraue» waren überladen mit de» prachtvollsten Blumen spenden in Körben, Bouquets u. j. w., alle« Zeichen ver Liebe und Verehrung, die den hohe» Herrschaften vo» Münchener Damen und Cavalieren verehrt worden waren. In dem KönigSsalon Hallen sich zur Verabschiedung Legationsraid Gras za Eulenburg, der Miluairbevollmachtigte Major v. Rantzau, der Attachü Premier lieutenant v. Düring, der tap-rische Geucralstabsm.ilor Freiherr v. d. Tann, sämnitlich genannte Lsficicre in Paradc-llnisoriii ferner Mr. Cadogan in Vertretung des zur Zeit unpäßlichen groß britannischen Gesandten Sir V. A. Drummond und der mit der kronprinzlicheu Familie sehr befreundete Gras Kalkreuth mit Tochler eingesunden. Der Perron war durch die Gendarmerie aus« Strengste abgeiperri und der stellvertretende Polizei direclor ttr. Schuster in Civil persönlich zur Stelle. Nach dem die beide» Salonwagen der kronprinzlichen Herrschaften i» den fahrplaiimäß'gen Rosenheimer Courierzug eingcsügl waren, bc trat zuerst die Frau Kronprinzessin, die eine überaus geschmackvoll graue Reisetoilette mit einen, Lapolehütchen von dunkelblaueni Stroh nnt weißen und rothen Blülhen garnirt trug, de» teppichbelegien Perron, in der Hand eine» bullenden Bliimenstrnuß. Ihr solgte der Rronvrinz, die lebhaften Lvaiionen und Hochrufe deS Publicum« aus- Leutseligste erwidernd. D>e drei Prinzessinnen, 1» grau-blaue» Costümc» mi! passenden Hüten, folgten ihre», erlauchten Baler Als der Zug sich in B.-w.guag letzle. trat der Kronprinz a» oa« Fenster leines Salonwagen«, sichtlich erstellt über die Iebhast-11 Snmvatti ebezeigiingen der dichtgedrängten Menschenmenge, nnd grüßte, bis der Zug die Halle verließ. Inzwischen sind »un die Hobe» Herrschaften in Toblach eingelrossei,. Berichterstatter Wiener Blätter, welche der Ankunft in Toblach beiirohnlkn. ccnüalire», daß der Kron prinz, ressen Antlitz vo» der Sonne stark gebrgmit ist, gut an-sehe Dagegen soll sich die Stimm? im Freien schwach nnd leise ss-zngk haben, a!« er zu kein ilm am Babnbose erwartende» Maler Lulteroth sagte: »Ich sre»? »i ch, Sic liier zu srben." Im Zimmer klang die Stimme vernehm licher. wen» auch Mit einem Anslug von Heiterkeit, als er dem Hotelier sagte: »Wir wären gern früher gekommen, Kroiiprinzenpaar wurden im Holet drei Schleszimincr enigerichl-t und werden die Gaste sich erst entscheiden, welches sie bewohnen werden. Für den Kronprinzen wurde seiner ei» ArbeilSziiilnier i» Stand gcsttzi; dasselbe zeichnet sich wie olle ApoartcmeiilS durch die groß!- Eiiiiachheii und vollkommene Prunkiosig- keit au«. Unmittelbar an die Salons deS Kronprinzen, paare« stoße» die Appartement« der ältesten Tochter. Pnnreis,» Vir.oria. I»i Zimnier nebenan wohne» oeren jüngere Schwestern, Ne Prinzessinnen Sophie und Margarethe. An der Wand de« Salons befinde» sich die Poriräl« de« österreichischen Kronprinzen- Paares. El» prachtvolles Bllimenbouquel stammt an« dem Bozcuer Garten de« Erzherzog« Heinrich. Ter g)a»-.b»rger sialer Luileroih weill seit einer Woche hier und bat in de» letzteren Tage» »laniiie,- sache Aue-siüge 1» Ne Umgebung un.?r»oi»'nen, m e'n.ge belviiker« hilbi' landschaftliche Puncle eusfiiidig zi machieii, welche Ne deniiche in>.,„'-st„j>?stm demnächst ma'.en >"ird Dan Wett-r ist anda,i rnd schön. " Toblach, 7. September. Da« Kronvrtazenpaar sprach v dem Soupec inä Hotelier Ucvervacher n»d dessen Frau. Zi, Fraii lieb,basier sagle der Kronprinz: „Wie haben Sie !a» .e ioainn lassen. W-e waren gern früher gekommen, hatten aber be> der Ueberiabrt viel Sturm." Die K>o»prinzcssin demeiklc: „Fall« da« ichiöne Weller anlial». werden wir einige Wochen hier bleibe», vielleicht bi« in den Oeiober hinein." Iii gut nulerrichleteii Berliner Kreisen ist von einer Absiä'l de« ?i r 0u vr > uzc.>, nach Sckituß seine« Toblackicr Ausrnthglle« nach Italien zu gehe», nicht« bekannt. Nament lich dürste die Nachricht der »Politischen Corresp 'ibcnz", die kronprinzlicho Familie gedenk? nach Pegli zu geben, lediglich aus llnlerstcUtttie-cn beruhen. ZU den Landtagswlchlen. * Die Vorbereitungen sür die LandlagSwahl werben jetzt überall eifriger betrieben. Ans Fr ei berg schreibt man in tiefer Bcziebuttg, daß dortsclbst von de» OrdnungS-Parteien die Wiederwahl de« bisherigen Abgeordneten, Herrn Rentier Franz Müller in Frciderg, emmüthig in Aussicht ge nommen worden ist. * In Bestätigung unserer in der letzten Nummer rnt- bastenen telegraphischen Meldung schreibt da« „Annaberger Wochenblatt" au« Anna berg: Die bevorstehende LandlagS- wahl bat in den Kreisen unserer Bürgerschaft die Frage nach den ausznstellenden Eandidaten angeregt. Zugleich sind an den übrigen Plätzen de« diesseitigen Wahlbezirke« Wünsche laut ge worden. vvnÄmiabcrg Buchholz au« dieWahlbewegnng in Fluß zu bringe». Diese» Wünsche» ist Rechnung getragen durch eine dieser Tage im Hotel zum »Wilden Mann" stattgehabtc engere Verse»» inlung, in welcher sich die Anwesende», die Vertreter diesiger erster KausmaunSsirmcn, Gewerbetreibende und Beamte, einstimmig sür die Ausstellung de« Herrn Carl Cr Üwell zum LandtagSabgcordnelen entschieden. Der Name de« genannten Herr» al« LandtagSwahlcandidat wird umsomehr den Wählern niiserc« Kreise« willkommen sein, al« bekanntlich bereit« seit längerer Zeit Herr C. Crüwell al« Drrjenige bezeichnet wnrdr, welchem da» Vertrauen eine« großen Theilc« der Wähler schaft da« Mandat ciiieS LandtagSabgeorvnctcn anvertrauen wollte. Die Aussichten sür die Wähl de« Herrn Crüwell sind io günstige, daß voraussichtlich die Ausstellung eine« anderen Cantidatcn ernstlich kaum >» Erwägung gezogen werden wird. Aus allen Seiten der Wählerschaft hegt man da« lebhafte Verlangen, die Wahl in möglichst friedfertiger Weise erledigt und vor allen Dingen die Entfesselung der Leidenschaften, wie solche so leicht der Wahlkamps mit sich bringt, vermieden zu sebe». Diesem Verlangen wird entsprochen durch die Aiisstelluiig eine« Eandivalen, welchem von vornherein die Sympalhien eine« großen Tbeilc« der Bürgerschaft in den verschickcucil Wahlortcn gesichert sind, wie da« in Bezug aus Herrn Crüwell zutrifft. Bei der Ausstellung de« genannten Herrn ist man von der Ansicht ausgegangen, daß die Vertretung eine« industriellen Kreise«, wie e« der diesige ist, einem Industriellen in erster Linie gebühre. Herr Crüwell. seit seiner frühesten Jugend im Obcrerzgebirge, also durchaus bekannt mit den Bedürfnissen und der Art der diesigen Gegend und seine politische Gesinnung, streng national, verbürgt in seinem Charakter eine würdige AuSsülluiig de« ihm zugedachten Ehrenplätze«. So wohl in Annaberg-Buchbolz, welche Städte directe Zeugen der hochentwickelte» Intelligenz de« genannten Candidaien, welcher seine Firma aus die Höhe eine« Welthausc« gehoben bat. ivie in Schlettau, Scheibenbcrg, Iöbstadt und Wicsen- tbal findet die Ausstellung de« Herrn Crüwell so freudige Zustimmung, daß nach augenblicklicher Lage der Sache seinen Wähler» der Erfolg nicht fehlen kann. Die Candidalur de« Herrn Crüwell ist eine entschieden populäre, weil bie Majori tät der Wähler entschlossen ist, nur einen Candidatcn au« dem Induftriekreise die Stimme zu gebe» nnd weil weder an der Befähigung, noch a» dem redlichen Willen de« genannten Herrn zu zweifeln ist. da« Mandat in einer den gerechten Erwartungen der Wählerschaft entsprechenden Weise a»S- zusühren. ver Umbau des Leihhauses und der Sparcalse. * Leipzig, 9. Seplember Ter Rath und die Stadt verordneten haben sich bereit« wiederholt mit der Frage eine« Neubaues für da« Leihhaus und die Sparkasse beschäftigt, ohne daß c« zu einer llcberci»stiinmu»g der dicSjallsigeu Beschlüsse gekommen wäre. Die Angelegenheit stand am 20. April d«. I«. abermals ans der Tagesordnung sür die Plenarsitzung ver Stadtverordneten und auch damals crsolgle Ablcluiung der Rathsvorlage in der Weise, daß beantragt wurde, der Rath wolle den Umbau de« jetzigen Gebäude« event. init Uebertachuiig de« Hosraumc« vornctimen und da« Tauchnitz'schc Grundstück dem Herrn Geh. LegationSratb l-r. Keil übergebe». Der Rath ist nunmehr diesem Beschlüsse bcigetreten und hat bei der Ablehnung de« von ilnn v>o- jectirten Neubaues für Leihhaus und Sparcassc mit Rücksicht daraus, daß sich ein anderer geeigneter Platz nicht audsindig machen ließ, Beruhigung gefaßt. Ta aber der jetzige Zustand ii» LcibhanS« und Spar- casseiigcbäuke baldigster Ablnlsc bedarf, so blieb nicht« Andere« übrig, al« da« Umba»vro>cct wieder aufzunehmen »nd alle noch Vorhandenen Räumlichkeiten im gedachten Gebäude für die Zwecke der Anstalt uiilcr entsprechenden baulichen Ver änderungen nutzbar zu machen. Rach dem vom Banamle ausgearbeilcle» Plan wird die Sparcassc in da« Erdgeschoß ecs Siitjlügcls >m Leibhauegebändc zu liegen kommen und die jetzt zu Niederlagen und Fcucrwchrlocalen benutzten Räume hierzu verwendet werden. Die jetzigen L oca lil ätcn der Sparcassc »elst BuchungSranm habe >25,0 Onakrat- meter Flächenranm, die in AnSsicht genommenen dagegen 3tI0 9 Önadralmcter. mithin 205,3 Oluadralmetcr Flächen raiii» inebr. Tic Buchhalterei wird vom ersten Ober geschoß tPiändereinlvftina) nach der südw-stlichen Ecke im Erd geschoß verlegt; sie entbleit bisher 2" Ouadratmeter Fläche, nach dem Umbau aber wird sie 58 Ouadratmelrr, also 38
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