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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188709242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-24
- Monat1887-09
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1887
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ne-artts» und Lrpedition JohauneSgasse 8. Sprrchkuudta -rr Ukdartiou: Vormittag« 10—IS Uhr. Nachm »Nag« S—6 Uhr. «»dt«» li-auk UUr tzt« Ml««,»« n»,r1» »» Ii>d»ci>»n lulcrche» ! »ich» »«duidUch. npngtr und Tagcblait R«««»«e her fiir »ie «Schstfol^,»« Nummer »eftimmlen Inserate au «ocheiitagrn Nt» 8 Uhr Nachmttt«,». an Soun- un»Feftta»eu früh »t«'/,8 Uhr. 3n den Filialen fiir 3ns.-Annahme: Ott« Ule««, Universltät-straße 1. Laut» Lösche, Kathariueustr. L3 pari. u. Kü»tg«platz 7, nur bi» '/,t Uhr. 287. Wegen -er Resse ist unsere Expedition morgen Sonntag Bormittags bis 12 Uhr geöffnet. LxpvLIttov Äv8 Lslprlxor ^Ui?edlritt68. Amtlicher Thetl. Bekanntmachung. Die Herstellung der Erb-, MacadamisirunaS- und Schleußenarbeilen ln den Strotzen k und X de» Reudnitzer Bebauung-plane» ist vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber deshalb ihrer Offerten ent bunden. Leipzig, den 20. September 1887. .. 8527 Der R«th der Stadt Leipzig. 1130 vr. Georg». Cichoriu». vermiethung in der randSeischrr-Hatle am plaurntchkn Pia-. In obiger Landfleifcber - Halle soll die Abthetluag Rr. SS von» S. Oetabee v« 2« an, Dien-tag, dea S7. d». Mo»., Bormittags LL Uhr auf dem Rathhaule, 1 Eiage, Zimmer Nr. 16, gegen ria- monatliche Kündigung an dea Meistbietenden anderweit vermtethet werben. Ebendaselbst auf dem großen Lorsaal« liege« die ver- mielhung». und vrrpeigerung-bedingungen schon vor dem Termine zur Einsichtnahme an». Leipzig, de» 2l-G»»ember 1887. Der^lNath der Stadt Leipzig. Krumb Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte. ßandelsH"Geschäftsverkehr. TonnabenS den 24. September 1887. Gtfnndtn wurde am 10. dst. Mt«, in einem größeren Restaurant hier et« Geldtöschcheu mit 44 80 welche» bltlang vom Eigenihüuier nicht reclamirt worden ist. Derselbe wird dethalb hierdurch ausgcsordert, sich beim nater- eichneiea Polizeiamie rechtzeitig zu melden, da andernfalls weitere Zeriügung getroffen iverden wird. Leipzig, am 21. September 1887. D«» Voltjeiamt der Stadt Leipzig. Nr. 2505. Im Bretschneider. M. Siichtamtlicher Theil. Im 5326. vr. Georgi. krumbiegrl. Vekaantmachnn-, dt« Anmeldung zur Uirchelttwrstandsmatzl 1» »er Matthai-Vemelude detrrffeud. Nach Ablauf ihrer AmlSdaucr scheiden au« dem Kirchenvorstand der Maiihöikirche drmnächst folgende Herren au«: Juni». st. G. värwinlel. Justizr. N. W. strcukel. Prof. 0r. R. I. Richter, Siadlr. G. Schmidt-Lühluiauu, Wechsel,cnsal H G. Ott« und Bonkbir. O. 8. Heller. Mn Ausnahme de» letztgenannten, weicher die Gemeinde verlädt, sind dieselben wieder wählbar. Ferner ist die Stell« de» verstorbenen Herrn H. T. grttzsche zu ersetzen. Es soll daher die Wahl von sieben Lucheuvorstcheru durch die Gemeinde statlsinden. Slünmberechiigt sind alle selbstständige«, in der Maithäigemeind« Wohnhaften Männer evang.-lutherischen Bekenattliffe», welche da» 25. Lebensjahr vollend« haben, verheiraihet oder nicht, nnt Aus nahme solcher, die durch Verachtung de» Worte» spotte«, oder un- ehrbaren Lebenswandel öff-ntliche», durch nachhaltige Besserung nicht Wieder gehobenes Acrgerniß gegeben haben, oder von der Siimm- berechtig»»« bei Wahlen der politischen Gemeinde autgeschivffen sind, sowie derer, welchen durch Beschluß der Kirchealuspecttoa die kirch lichen Ehrenrechte entzogen worden sind. Alle, weiche ihr Slimmrecht auSüben wollen, haben sich entweder mündlich oder schriftlich anzumelden. Mündliche Anmeldungen wer- den io der Sakristei der Matthiitkirche Moutag, den 8. und Liru»ta», de» 4. Oktober d. I. ununterbrocheu vo» Borimttag« 10 Uhr bi« Nachmittag» b Uhr raigegeiigenvmme». Schriftliche Anmeldungen mit genauer Angabe: I) de» Bor- und Zunamen», L) de» Stande» oder Gewerbe», S) de» Geburtslage» und -Jahre». 4) der Wohnung, können an den gedachten beiden Lagen edeadaselvst oder auch schau früher in der Expedition der Kirche niedergelegi werden. Zur Matthäigemeiiid« gehilre» nachsteheud« Straße» und Plätze: Am EOieriuuhIgraben, Au der alten «ister» Aueustratze, Bahn- hoistraße uud Bapiihöse von der Wiotergarteasiroße bi» zur Blücherstraße, Bariußgäßche». Berliner Strebe. Biücherpio», Blüchetstraße, Brühl, westlich von der Halle'schen Straße und NcichSstraße, Eberhardistraße, Erlenftraße. ruMtzscher klraße. Am Srercirplatz. Färberstrabe, «rohe nab «leine Fleischer- gasse, Fieischcrplatz, Franksurter Straße. Fregeftraße, «erber- strahe, Gaeisenaustraße, Goihische« Bad, Gustav Adolph- straße, Hainstraße, Halle'jch, Straße, Humboldtstr-ß«. Jacob- ftraße, Lalhariuenstraßc. Leilstraßc, Suhthurm, Leibniz- strahe, Lessingstraße, LöhrS Platz, LSHrstraße, Lortzing- stratze, Marti Nr. 4—9, Naundörfchen. Neuttrchhof. Neue» Schützenhan», Nordstraßc, Packhosgaffe, Parlhenstraße, Piaffe», dors» Psafsendorser Straße, Plauenscher Platz, Planensche Straße, Poniaiowskhstraße, Naustädier vieinweg, Rosenthai- gaffe, vor dem Rosenthalihore, Sedanfiraße. kchuipiatz, Theater- nasse, Theaierplatz, Töpserstraße, LhomafluSstroß, 1—7 uud Nr. 2—10, Userstraße, Waldstraße, Weilinerstraße, Porkstraße und ZSllnerstraße. Die stimmberechtigt» Glieder »userer Gemeind« fordern wir auch hierdurch dringeud ous. sich a» der bevorsteheude« Wahl recht zahlreich zu beihriligea und zu diesem Zweck« ihre Aomeiduug i» emer der gedachte» Atten rechtzeitig zu «wirken. Leipzig» am 22. September 1887. Lrr «trchruoorftoud «, St. Motttzitt. I» Bert», d. Pfarrer« Merboch. Ja Verwahrung de» Unterzeichneten Polizetamte» befiude» sich 8 Stk« Sl,t»fe»e, welche Im Lause der diesjährige, Oftermeff« hier gestohle» «erde» sind, deren Eigenthümer aber bisher nicht zu »Mittel» gewese» ist. Derselbe wird hierdurch veranlatzt, sich rechtzeitig zu melden, anderiifall« darüber anderweit versügt »erdra wird. Leipzig, om 5. September 1887. L»» Polizei««» per Stgpt Leipzig. I». 1120. Bretschneider. M. Diejenige» hiesigen Herren Fabrikanten, welche gesouue» sind, da» zur Denoturirung von steuerfrei zu berwe»d»de« vrouunoem bestimmte Mittel, bestehend an» 2 und bez. 4 Ldeile» Holzgei t und Phndinbase», unter amtlicher Aufsicht herzustelle», wollen sich bi« p,« LS diese« Mo««1« bei de« nuterzeichntteu tzauptzollomt« melde», Leipzig, am 23. Srpiember 1887. Aöntgltche» Hnnpt-L»»-»»«. Nothnsiu«, Oberzolltuspector. Englands internationale Beziehungen. England« Haltung ist seit längerer Zeit sehr vorsichtig zeworden. Die Regierung hat sich gehütet» durch Erklärungen m Parlament und Erörterungen über ihre au-märlige Politik die Blicke der Well nach England zu lenke», Anfragen, welche von Abgeordneten gestellt wurden, blieben ohne die gewünschte lntwort. Ueber die Ecndung Ernrolh'ö beobachtete der Ver treter de» au-wärtigen Ministerium» beharrlich Schweigen. Dir Mittheilungen über Egypten ließen da» Streben erkennen, England» Neigung zur Nachgiebigkeit gegen die Wünsche der bethriligten Mächte darzulhu». Ueber den Aufenthalt Ejub «Han» wurden nur farblose Auskünfte «rthrilt, welche jede» weitere Eingehen aus die Ursachen der Flucht de» «Han» und die möglichen Folgen derselben abschnilten. Au» dem Allen war die Absicht zu entnehmen, eS mit Rußland in erster, mit Frankreich in zweiter Linie nicht zu verderben. Dem letzt- enannten Zweck diente auch die Ueberrinkunst wegen Sicher- ellung der Neutralität de« Suezcanal«. Je weniger Mittheilungen über England» au»wärtige olitik an die Oeffenllichkeit drangen, desto eifriger war Lord aliSburh bemüht, die englischen Interessen im Au-lande durch Gedankenaustausch mit den Regierungen der übrigen Mächte zu wahren, und wenn man Gerüchten Glauben chrnken darf, weiche seit einigen Tagen in Umlauf gesetzt ind. so wäre e< zwischen England. Oesterreich und Italien u bestimmten Abmachungen mit Bezug auf die orientalische trage gekommen. Diese Gerüchte entbehren nicht ganz der Wahr- cheiniichkeit, und st« verdanken ihre Entstehung offenbar den vesuchen, welche die englische Millelnieerflotte in italienische» und österreichischen Häsen abgeftattet hat, und den Bemer kungen der .Time»" über dies« Besuche. Die „Time»" zeigte sich sehr befriedigt von der herzlichen Aufnahme, welche die englische Miltelmeerflolte in Venedig und Triest gesunde» hat, und spielte auf die Möglichkeit an. daß eine englische Allianz mit Oesterreich und Italien vo» höchster Wichtigkeit für England werden könnte. Es ist klar, daß diese Allianz für den Fall gedacht ist, daß die bulgarische Frage brennend wird und zu einem Kriege mit Rußland führt. Tie „Time»" läßt dabei durchblicke». daß durch feste» Zusammenhalten der drei Mächte gegen russische Ansprüche i» Bulgarien vielleicht der Krieg verhindert und Rußland zum vorläufige» Verzicht ans die Durchführung seiner Pläne ans der Balka>il>alb»iscl ge brecht werden könne. Wen» die Aniiähernng England- an Oesterreich und Italien diese Wirkling hätte, so könnte sie vom übrigen Europa im Interesse der Ausrechlerhaltuiig des Welt frieden» nur freudig begrüßt werben. Inzwischen ist ein neuer Veivei» der herzlichen Beziehungen wischen Oesterreich und England hiiiziigetrrten durch die Vorkommnisse bei einem der englischen Flotte zu Ehren ver anstaltete» Festesten in Polo. Der österreichische Hascn- Admiral Pitner bracht« ei» Hoch aus die Königin vo» Eng land und die anwesenden Prinzen an», woraus der Herzog von Edinburgh mit einem Hoch aus den Kaiser von Oester reich und auf die österreichische Kriegsmarine antwortete unter dem Ausdruck der Genugthuung über den Fortbestand der freundschastlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Eng land. Der Eifer einiger ZeitungScorrcspondenten hat aus diesen Begegnungen ei» Bünvniß zwischen England, Oesterreich und Italien mit gegen Rußland gerichteter Sp tze gestaltet, und damit dem Neuigkeil-bedürfniß ihrer Leser Genüge geleistet, ohne den Thatsachcn eine neue Wendung geben zu bauen. Daß di« drei Mächte England, Oesterreich und Italien allen Schritten widerstreben, welche die Selbstständigkeit Bul garien« zu gefährden geeignet sind, ist seit dein Äustauche» der bulgarischen Frage allgemein bekannt, und diese» Wider streben ist bei allen Verhandlungen über diese Frage hervor- getreten, aber von der Kundgebung übereinstimmender An- sichten bi» zu einem Bündniß unt ganz bestimmten Ab- machungen für gewisse Fälle ist ein weiter Schritt, und be sonder» ist von England nicht zu erwarten, daß r» die Politik der freien Hand, welcher e« seit Beendigung de» Krimkriege» immer gehuldigt hat, jetzt plötzlich ru Gunsten der bulgarischen Selbstständigkeit entsagt haben sollte. An diplomatischen Schritten zu Gunsten Bulgarien» wird sich England wahr scheinlich stet» betheiligea, aber die Verpflichtung, gegen Ruß. land Krieg zu führen, wenn e< in Bulgarien zu Gewall- maßrkgeln greifen sollte» wirb England nach den Ersahrungen der letzte» 20 Jahre kaum übernehmen. Lord Ranbolph Churchill nahm einmal vor einem Jahre einen rednerischen Anlans, um eia englisch-österreichische» Zusammengehen gegen Rußland al» nicht unmöglich hinzustellen, aber bald genug kam er von dieser sanguinischen Auffassung der Sachlage Zurück «nd überzeugte sich, daß bei der mangelhaften Be schaffenheit von Heer und Flotte in England jeder versuch desselben, srlbstthälig in die Gestaltung der Weltverbältnisse »inzugreifea, »ur mit einem sicheren Mißerfolg, enden könne. De-Halb verweiqerte er die Mittel, welche zur Verbesserung von Herr uud Flott« verlangt wurden, und trat au» dem Ministerium au», al» er «it seiner Meinung nicht durchdrang. Seitdem habe» die Thatsachea Churchill'» Auslassung der militairischen und maritimen Verhältnisse «echt gegeben, die Fiottenrevu« zu Ehren de» fünfzigjährigen Regierung»- Iubiläum» der Königin Victoria bat weitere Mängel in der Organisation der englischen Streilkräft« zur See ausgrdeckl «od sicherlich nicht dazu beigelragen, de» K«eg»«>ser der Engländer zu erhöhe». »« Eumpathiebezeiauugen haben die herzlichen Berüh rungen zwischen de, englischen Flotte und den Hasenrommando» in Venedig. Triest und Pola »hre Bedeutung, aber man darf de» Werth dies«, Höflichkeiten nicht überschätzen. Alle», wa» «an davon «wartra kann, beschränkt sich auf ein« gewisse moralische Wirkung o^stnrttch und Italic» nnt dem Balkanpolitik vou England. Oesterreich u ^ ^ ^ bewnizk größten Mißtraue» beobachtet wird, u'v ohne ist. in eine» Kampf für b>c , , z ^ j^inps, Bundesgenossen cinlreten zu muss >1, England. Oester- auch ohne daß eS zu», „ich! andere LÄ "" «.»,'ii »...-m.- Z,2. Häsen zu block.«», um Nu«' England Türk-' und Griechenland ru^vE.^d«n, ^ ^ dm Vm L!-»> m °°«-""»>» L> 2,d ,»»>, »»->«.,niz- P-Iitti. >»., li- m «-» «««-» >-°>°» zehnten geführt worden ist. nicht augethan. Der ungarische Mmisterprä,ident v. -t.'Sza bat in Groß worden, die" Hoffnung ausgesprochen, daß der 8^° so keine Störung erleiden werde, aber er ^„k Notbwciidigkeil hervorgehoden, die ungarische Wehrkraft aus ihrer g-g-nwärtigen Höbe zu erhalten und s°Ujue."w.ckeln. weil die anderen Großstaatcn dasselbe thun. dieser G^» k würde an und für sA nicht °u«re,chend ersche .-n aber e entbält rualeich da« Mißtrauen m die Sicherheit, den Friede» auch in Zukunft zu verbürgen. Ocsterreich-Ungarn steht vor aussichtlich in dem Kamps u>» die Aufrechlhaltiuig de- gegen wärtigen Zustande» auf der Balkanhalbinsel Rußland ohne Bundesgenossen gegenüber. Deutschland wird so lange eS möglich ist. mit allen ,h»r zu Gebote stehenden Mitteln verhindern, bricht er aber dennoch auS, wird eS auS seiner Neutralität erst herau-trete». wem, e» von seinem westliche» Nachbar dazu gezwungen w.^- England M ul der glücklichen Lage, dem Zweikampf im Osten wie tm W-sle» Euröpa» al- unbetheiligter Zuschauer benvch»e>, zu kö,'»c» ohne Noth wird eS diese bevorzugte Stellung sicher mH! auszebem. , Leipzig. 24. September 1887. * Das N-ichSgks-V vom 13. Mai 1870 wegen Be seitigung der Doppelbesteuerung ordnet die Materie bezüglich der directe» Steuer», indem cS als Regel für die Steücrpflickt den Wohnsitz, bczio. de» Ansenlhalt bei Deutsche» hinstell!, aber Abweichungen bezüglich dcö auS Grundbesitz und Gewerbebetrieb fließenden Einkommens, sowie die Gehälter. Pensionen. Wiltwe». und Ncliclciigeldcr. welche von den BuiideSstaalen Z» zahlen sind, versiebt. Auf die ErbschaslS- stener finde» die Bestimmungen dcS Gesetzes nicht Ai»ve»du»g, weil diese Steuer in der Regel nicht als dirccle Steuer angesehen wird. Auch werde» die Bestimmungen derselben aus dicErbschaslö sleuer nickt durchweg unmittelbar aliwendbar sein. Aber auch be züglich der letzteren liegt nicht nur die Möglichkeit einer Doppelbesteuerung Ihcorelisch vor, die Frage ist auch in zahl reichen Fällen praktisch geworden, und zwar namenllich in den jenigen Fälle», in welche» die Inhaber von Handels- und sonstigen Geschäften ihren Wohnsitz nicht am Sitze deS Ge schäslS, sondern in einem benachbarten Bundesstaate, man denke z. B- a» Hamburg und Allona, habe». Neuerlich sind au« der vorstehend erwähnten Lücke der Gesetzgebung so er hebliche Mißstände erwachse», daß. wie ossiciöS gemeldet wird, in Aussicht genommen ist, dieselbe im Wege der Reich»« gesetzgebung zu schließe». Ei» bezüglicher Gesetzent wurf. welcher auf de» Priucipien dcS Gesetzes vom 13. Ma !870 süßt, dieselben indessen der besonderen Natur der Erb schaftssteuer anpaffrn soll, besiubrt sich i» der Bearbeitung * Die „Post" schreibt: „Zu den Fragen, mit denen sich die nächste RcichStagSsession zu dcschäslige» haben wird, muß auch die Erneuerung de» SocialistengesetzeS gehöre». Dasselbe ist bekanntlich nach seiner letzten Prolongation bis um 30. September 1888 giltig. E- muß atso spätestens im Zrübjahr nächsten Jahre» Beschluß gefaßt werde», ob eine abermalige Erneuerung stattfinben soll. In einigen Blättern ist, wie schon an anderer Stelle früher mitgethcilt, von einem Plan die Rede, da» Socialistengesetz Versalien zu lasten und e» durch eine allgemeingiltige Revision der einschlägige,, Br> stimmuiigei» deS Verein»-. Preß- und Strafgesetze« zu ersetzen Nach unsere» Informationen liegt keiuerle Grund vor, anzuuehmea, daß in maßgebenden Regierunb»!,eisen oder auch nur in den Reihen de, dabei >n Frage kommenden Ordnung-Parteien diesem Plane ernstlich nahegetreten ist oder dem nächst nahegetreten werden könnte." * Zu den französisch-russischen Beziehungen im Gegensätze zum deutschen Reiche schreibt die „Kölnische Zeitung" an leitender Stell«: Di- Petersburger .,«Srse»».it»ng« glebt jetzt endlich ,u. da die russische Reaierung Uuterhandlunqen weqen Ausnahme eft.tr größeren russiswen Anleihe aus dem französische» Mark, sühn; sie melde», daß zu diesem Zwecke der Direktor der Peter-bur«, Dweoutobauk. Sock, ia Pari« weilt. Unsere Leser werden sich entsinne», daß »ir bereit« vor Monate» au Grund der Mit,Heilung»» unsere« Pariser Vörsenbeiichierslatter« darans hinwe.ik, konnte», daß solche russisch« Unterhandlungen ln Pari« nnaekaapst wurden. Wir wiesen damals daraus bin. da vom deutichwirlhschasilichen ktandpunct au» e« nur mit Freude mnÄ?' lhai de» Russen gelingen .^Aen t-tz'g-n Busenfreunden an der Seine da» M.ß. ^ b'rs'kb^, b,«her stet« gegen russische Merthe Eeiuna doinal« nach, daß gerade die Verein- arok»" im Handel mit russischen «erihen eine ^Eabr für Denischland mit sich bringe, ged« «nßland konnte siir Deuischland finanziell -»u^ ?"be« . d-> ^-» i» einem solchen Falle an b7"sth«r Seite au»qebotenen russischen verihe ' L 'Wenfall, aber die deutschen Besitzer sich ,7 ganz wie Ni A bequemen müsten. Da» «ersabre? Woron^ck, «nd ^ «»'Nbahnen «o-low '"'.b-n» herabgesetzt worden sind iVm ^ Anschauung von Renen,. Die w?°d,un^ deee, » st thatsächlich eine Z,v°ng«um. Kuaeftäudm» n» 5°^'" ^ ^«herige Besitzer nach dazu in dem Ibm aeon,,» ^'"^"'bbiqung übernehmen muß, denn e» wird ^e.e"n.°^" im Falle der Nichtannadme de« An Auflage LV.7S0. Aboniilmrntsprris vicrtclj. 4'/, Kltl -ucl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Dkumincr 20 Ps Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Posibeiördelmig W Mk. mit PostbcsSrderung 70 M. 3nlrrate sigcspaltcne Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften lau» «ns. Preisverzeichnis,. Tabellarischer n. Zissernsatz nach höherm Taris. Nerlamen unter dem RedaclionSstrich die 4gespalt. Zeile 50Pf., vor denFamiliennachrichten die Kgespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind siet» an die Vpprvition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praouumornnäo oder durch Post- nachnahmr. 81. Jahrgang. vokftischen Liebe ein Opfer bringen und russische Werthe in die Zahl iürer Anlagccapilalien aulnehmen wollen, so liegt eS auf der Hand, daß daraus süc de» deutschen Besitzer russischer Werthe der Absatz- markt sich vergrößert, aljo auch dir BcrkausSmöglichkeit sich vcr- „lehrt und erleichtert. D>S Zuslandekoiiimc» der A»leihe in Frank reich würde aber auch eine willkommene Stütze für die Bewahrung deS europäische» Friedens werden. Je mehr die Franzosen russische Werthe erwerben, »m so mehr werde» sie daran ei» Jiiicresse habe», daß die KriegShetzereieu der Panslawisten und der Patriotenliga ein Code nehme». ES kann keinem Zweisel „»terliegen, daß iu dem Augenblick, m dem Rußland de» vou diesen Hetzern ersehnten europäischen Krieg ansiuge, eS gleichzeitig den StaalSbankerolt er kläre» würde und müßte. Je mehr aber die Franzosen russische Werthe besitzen, ui» so mehr werden sie ihren Einfluß im Lande dahin geltend mache», daß den Herren Tcroulede und Genossen das Handwerk gelegt wird, damit ihr Besitz gesichert und ruhig werde. * Ein neuer Ring, aber diesmal ein gut fort- chrittlicher! Der Verein der Berliner Gast- wirthc, Weißbierwirthe und Großdestillateure hat eine einheitliche Festsetzung der Preise im Ausschank und Kleinhandel mit Spirituosen beschlossen. An der Spitze deS VercmS steht u. A. der bekannte Großdcstillaleur Max Schultz, der wiederholt al» fortschrittlicher Agitator hervorgetreten ist »nd fick »amenllich auch im Kamps gegen die geplante Eoalitio» der Brenner hervorgclhan hat. Wir verdenken eS keinem EnverbSrweig und Interessentenkreise, wenn er sich zur Erzielung möglichst günstiger Bedingungen zusamnienlhul und Verabredungen trifft. Aber was dem Einen recht ist, ist dem Anderen billig. Warum soll die CoalitionSbildung bei Branntweinschänkern und Destillalcuren ein durchaus erlaubter und berechtigter wirthschastlicher Vorgang, bei Brennern aber ein Verbreche» »nd eine Ausgeburt schnödesten Eigennutz«» ein? Bon der Gerechtigkeit-liebe der „Freisinnigen Zeitung" wird man erwarten dürfen, daß sie nunmehr auch diesen Ring" mit der ihr eigenen Schneidigkcit bekämpft. * Am 30. d. M. findet die Landtagswahl in Neu« wied-Altenkircken statt, bei welcher nach dem Ergebniß der Wahlmännerwahlen nunmehr der Sieg der national- liberalen Candidaten gesickert ist. Dieselben sind Rentner Dietz und Geh- Rath Professor Dünkelberg. * Der BundeSrath hat bekanntlich, indem er die gesetz liche Feststellung eines Entschädigungs-Anspruch» un- chuldig Berurthcilter ablehnte, am 17. März d. I. da« Vertrauen au-gesproche», daß in den Bundesstaate» überall in ausreichender Weise für die Beschaffung der zu dem angegebenen Zweck nötbigen Geldmittel Sorge getragen werde. Die bayerische Regierung ist die erste, welche danach gehandelt bat. In, Iiislizetat für die nächste Finanz- Periode, so schrcivcn die Münchener „Neuesten Nachrichten , Inden wir eine» neue» AuSgabepostcn, dessen Einstellung gewiß im ganzen Lande freudig begrüßt werden wird und dessen einstimmige Bewilligung durch die Kammern keinem Zweifel unterliegen dürste. Es sind dicS 5000 ^lk al» Ent« chävignng für unschuldig erlittene Hast. * Die Münchener Abgeordnetenkammer hat die Branntweinsteuervorlage mit der überraschend große« Mehrheit von 133 gegen t8 Stimmen angenommen. Der weitaus größte Theil de» CentrumS und auch der deutschsrri- g,iiilgen Partei hat also für daö Gesetz gestimmt. Damit ist die Ausdehnung der Bra»»Iweinsteucrrcsorm auf da» gesammte Reichsgebiet entschieden, eine der werlhvollsten politischen und siiiaiizicllen Errungenschaften der »eueren Zeit gesichert, ein Werk durchgesührt, an dosten Zustandekommen die Reich»- gesetzgebung sich lange Jahre i» unfruchtbarem Ringen ver geblich abgemüht halte. * Die bereits telegraphisch erwähnte Meldung der »Loth ringer Zeitung" über die Verhaftung dcS SohneS de» ehemaligen Polizeicommissar» Schnäbel« hat folgenden Worllaul: „Scbnäbcle ist abermals, und zwar diesmal in der Person seines sechzehnjährigen Sohne« Gustav, aus deutschem Gebiete verhaltet worden. Am Mittwoch, den 14. d. M.» wäre» drei junge Leute im Aller von 15 biö 16 Jahren auS Frankreich nach CH ein inot hcrübcrgekomme». Bei ihrer Rückkehr bcslelcn sie ein Placal a» eine» Baum der Land straße dicSseit» der Grenze. Da» Placal, in besten Mille die fraiizösiichen Farbe» prangte», Halle folgende Aufschrift: ,^I»biUuits äo Oliomiuotl 8v>'or ti-Liiiiuillos; In i'raiico vienälL vou» ckölivrer, vo cliarsorn lous Ie» Oo^aguos." (Bewohner von Chcmiiiot! Seid nur ruhig; Frankreich wird euch befreie»; man wird alle Kosaken sorljagen.) Darunter stand geschrieben: „Vivo In braue«! Vivo Üonlangor! b-e» autvurs cko cotto kouillo «out 3.-I-. 8cü, ?I>. I'., i( I'." Am 19. nun wollte» die drei Burschen abermals in ihren Cchülcr- uniiormen »ach Chcminot wandern, wahrscheinlich nni zu er fahren, welchen Esjcct die Pcoclauiatio» bei den Einwohner» bervorgebrackt hatte. An der Grenze icdoch wurden sie vom Zolleiiiiiehmkr Kuh» angehaltcn. Auf die Frage, weshalb sie daS Placal angchestet hätten, ergriffe» zwei die Flucht, der dritte, Schnäbcle der Jüngere, wurde jctcch sestgenoinmen und dem F»bge»rar>nci, au- Lonvigny übergebe», der ihn zunächst nach dem OrlSgesängniß in Beruh brachte. Dort übernachtete der junge Schnäbcle und wurde dann am 20. in da« Metzer BezirkSgesängniß überführt. Ter junge Schnäbele wurde alsbald dem Staatsanwalt vorgesnhrt und verhört. Bor demselben soll er ein Gcstäudniß seiner Schuld abgelegt baden. Der ältere Bruder deS Verhaslelc» war am 20. in Metz, um Uber da» Schicksal de- jungen Schnäbele Erkundigungen einzuzichen. DaS etwa 600 Einwohner zäh lende, im Eanton Berny gelegene Dors Chcniinot liegt I V» Kilometer von der Grenze entfernt. Die nächste sran- zösische Ortschaft ist an der Landstraße nach Ponl-L-Musto» da» etwa 1 Kilometer von der deutschen Grenze liegende Dors Le» Menu». Pont-L-Mousto» liegt etwa 7 Kilometer von Eheminot." — Die „France" läßt sich au» Nancy schreiben, e» sei keii,e»wra» der junge Schnäbele gewesen, !^r die aufrührerischen Zettel »»geklebt und die sranzbsischen Fahnen in Cheminot ausgepslanzt habe; man glaube in Nancy Vielmehr, die Deutschen Hallen die Verhaftung vor genommen, weil sie den jungen Mann für den Vermittler Zwischen Schnäbele Vater und de» Franzosen in Elsaß-Loth ringen hielten. In Pont-ii-Mouston, >» Nancy und a» der ganze» Grenz« herrsche große Aufregung. In Metz wird man schon die Tbalsache» und den Grad von Schuld, der aus den jungen Schnäbele fällt, sestzustellen wissen, und die Aufregung an der Grenze hat wenig zu bedeuten, da in Pari» die Angelegenbeil so kühl ausgenommen wird, daß nicht ein- l dreßhetz- daran» zu entstehen scheint. Capital» zu defürchtt» stehe " Wena°i>tn ! * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" macht aus einen -d.-n pe,e. ,etz, di. Fr,„.oft- „dl.ch ihrer I Artikel de« „Dniewnik WarschawSki" über d.e War-
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