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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188710014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-01
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1887
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Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. L74. Tonnabe«- den 1. Oktober 1887. 81. Jahrgang. Um A. d. ist irrthümlicher Weis« ei» L«ck mit Filzwa«rr« irgendwo an rin« Adresse obaeqeben, bitte selbige» io- on Hugo L»u, Sloßplatz, 11. Fllz- schuhrrihc obzulieser». falsch« fort ai Sollte der tzützscheste« der drei Damen, welche» Mittwoch Atz«»» ein Herr vo» dir Grimmaisehen Straße llb«r AuguftuSplatz und HoSpitalstraße nach Reudnitz folgte, eine ehrbare Annäherung nicht unangenehm fein, f» wird sie herzlich um Nachricht »»»er L>r. «. »» postlagernd Hauptpostamt oder «« et» Z»- sammentrefse« heute Atzend 8'/, Ntzr vor der Hauptpost gebeten. » O. »»«. Heute Sonnabend Nachmittag 8 Uhr am bestimmte« Ort, Adreffe am Buffet. Panorama — HuuOtpost — V....U....P—Gtodt««rtr»(M»atag) -Wiener Las« (verleblt?). Bitte um Nach, richt u»t. L. L. «o. 2020 bouplpostlagernd. L. T. Ja »rstr. hßr. L. u. fttr. Shns. rße. ich D. tsnd. Ml. «. einzgl. thr». Hrz.. alle m. Ged. bei D. Vlau-Wcttz. E. 8. Stellung erw. Dich 2—1 l Uhr, klingeln. Ist L8ob. vo» der Neise noch nicht zurück? Alienburq, Neumarkt, Leipzig kteckolvsrolii. LL«ut« LH »OK«;*ruvU»>«. Leipri«r«r SatrvlAd. Jagd tzittter de« Huntzen. 8«rir«t»n, den 2. Ort «der 1887. Ito»«l«»r.r Vorm. 8Udr alt. Gasthos Lckiiua». Anzug: rattzrr Nack od Unifarm. Anlegen d. Hunde 8 Ubr vor Auster. kLMN-Vervln Uuier VrreinSlocai befinde» sich im „Thü ringer Huf". 1. »tage, woselbst >edcn Samstag Abend 8»samme»lu»ft stall findet. Landsleute willkommenl Sell^elrer-keselketiaN. 0 Jeden SamStag Abend a-müthIickeS Beisammensein Hotel 8t»ckt lwockoo, Nico» laistraße 14, Mittclrinimer Auch Nichimitgliever Herz» lichst willkommen. Iler Vorstand. lii I I ttttttN. VssLUßnnterrlvkt erikeilc krau LtinialtOtl» HViltnowevI», (>I>orniiüllxerio, Kromvunden^tru»«« 13, p, IO—12. vitlVLN Llistült luit I>»r„i»L>»«tri«I» lür Vernicicelunx, Versilberung, Vergol Nun» etc. tiussorst leistuii^skLkisx 10 Xlostergussv 10. Nczen- u. 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Aatu« Vorloduus »1t kritulai» Liobotb Iriug in Llugiiodarg, Doedlar >1«» ror- »rarbooe-u Lautwaon» 8»rn> 1«rät»»»4 vikring und äemeu OomaüUu kr»u DI>«le»« gsd. ^»ebuooli beehre iah auch «r»;el-«u»t annuueiueu. I/eipaizk, September 1887. I rr»«» ILtotrtsr. Die Verloduug seiurr Tochter Martha ml» dem NitlergtitSpLchtkr und Lientenant der Reserve Herr» Martin Obrrläuber zu Lrnftitz beehr» sich hterburch anzuzeige» Rittergut Eüutherttz, September 1887. «wil Fötzrtug. Martha Fibrin, Martin Oberländer Rittergut Eüntdtr>tz- Rittergut Lroslitz. Etat» jeder brsousterr» Nielbung. Die Verlobung unserer Tochter Aurtb» mit Herrn Larl ürnner a»S OelSnitz i./Lrzqeb. beehren sich hierdurch anzuzeigrn Leipzig, im September 1887. Inspektor kuul Ittstiled u»d Fra». Asi tlu» Vlelrlvli LurL Vruvvr verlobt». Lripsig. OelSnitz i^Erzgeb. L«wA llllwlsw« L«»It geb kiockter vermählte. Ventg, 27. September 1887. A»»i »unvw »L '»»« hh tblto. r». September 1887. « Heute Morge» verschied »ach longea 1 chtveren Leide» uaser lieber, gvter Satte »nd Vater der HauSmann Friedrich Srull-Aröttr i« Alter vo» 45 Jahre». Leipzig, de» so. September 1887. Emilie verw Nrßher »nd lttnder Die Beerdigung findet Sviutag '/«4 Uhr vom Ikrankenbaule au» statt. LIt»s»>»«tI» Ua»«I» L«d. L"Oa« V »rwlklto IHpastr, de» 28 Die glücklich« Geburt eine« m»,»erea LSchterchenS zeige, hocherfreut o» Leipzig, de» 30. September 1887. Saatur Lull und Fra». Zeige hiermit an, daß meine liebe Frau Jsibara geb. Helnk zwar glücklich, aber leider von einem tobten Mädchen evtboude» worden ist. Rittergut vensoewe», Ostpreußen, 23. September. Raum»«» Für die zadireichcn Beweise liebevoller Thriluahmr sowie de» reichen Blumenschmuck bei dem unersetzlichen Verlust unserer liebe» »»vergeßlich«» Gattin und Mutter, Trau Emma Völker, herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herr» Pastor vr. 8app« für die trostreiche» Worte am Grab«. Lte Hinterbliebene». Gestern Donnerstag Abend verschied ganz plötzlich «eine liebe Gattin und Mutier. Frau Louise Franke >rb. Areltag, lm Alter von 47 Jahren, wa« ttefbc- trübl Freunden und Vetauate» hiermit anzrige» Nag. Krank« und Sohn. Die Beerdigung findet vom Trauer» Haus», Dorvtdrenplatz 2. au» statt und wird noch Nähere» bekannt gegeben. Für Bezeiguig so teil« ' überaus liebevoller Theilnahme, Viumriisprndkii >c. bri dem Hi», scheiden unserer linvergeßlicheii guten Mutier, Schwieger- und Großmutter krau v. arrio. Lerlrl, sage» hierdurch herzlichste» Tank Leipzig, Heimstet», Hohenmölsen und München, den 29. September 1887. tzi« tirstrauerutzen Htuterlassenrn. II»»» lt. Für di» zahlreichen Beweise herzlicher Theil- «ahme und den reichen Blumenschmuck de! dem vegräbniß unsere» Sohne« Arna». sowie sür die trostreichen Worte de« Herrn DiakonuS I>r. Pescheck sagen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank Leipzig, den »0. Sevieniber 1887. Familie L. L. vv»a ja»., Fischermeister. Verlobt: Herr Oscar Naumann in Oscher-ieben mit Frl. Alma Born dal. Herr Vr. meck. Justpn KorlinSki, K. K. Oberarzt, mit Frl. Helene Ster» in Dresden. Herr Bruno Wildkiihain, Kaufmann in Alleaburg, mit Frl. Marie Fritzsche das. Vermählt: Herr Richard Dünner ln llhemnitz mlt Frl. Marie Baraniu» das. Herr Gustav Thierig in Glashütte t. Sachs. mit Frl. Anna Schneider das. Herr Eberhard Seidel. Oberlehrer am Kgl. Realgymnasium, mit Frl Llara Heinerth in Annaberg. Herr Andiä Weiter in Alleoburg mit Frl. Llara No »scheu dach das. Herr Gustav Schreyer, Apoibeker, mit Frl. Martda Menzner- Bruchholz i» Dre-de». Herr Alwin Oelschig in Großenhain mit Frl. Helene Neuß daselbst. Herr Gustav Vogel in Burgstadt mit Irl. Nathalie Arndt das. Herr vr. pkil. Richard Beck ta Löpitz a. d. E. mit Frl. Dorothea Vogel das. Herr Arnold Schultz, Secoudelieulenant im 6. K. S. Ins.-Regim. Nr. 105 in Straßburg. mit Frl. Hrdwig Schustrr au» Zittau Herr Earl Krebs in Großenhain mit Frl. Eliiadeth Sommer das. Geboren: Herr Karl Meltzer. Buchdrucker«,, bescher i» Geilhain, «ine Tochter. Herr» LlemtiiS Iaeising in Freiberg ein Sohn. Herr» Alfred Hüselbarth in Lhrinnitz e,» Soh». Gestorben: Herrn Adolf KnSbel'S in Dresden Sohn Otto Alexander. Herr Herrmann Dhünie, Goldarbeit» in Dresden. Frau Karoliiie vrrw. Haberkorn geb. Kinder- mann in Langensteinbach i. Baden. Herrn Locomolivsülirer Albert Seifer«'« in Gera Tochter Liddy. Herrn Lehrer Marbach'S in Lichienberg Söhnchen Manfred. Herr Karl Traugott Wagner, Schlcisermstr. in Freibrrg. Herr» klldert Tieirich'S in Einsiedel Söynchen Erich. Herrn C. Claußner'S in Chemnitz Tochter Lieschen. Herrn Bergk'S in Bahnhof Altchemnitz Sohn Richard. Frau Johanne Rosine Krüger geb. Jüdler in Dresden. Herr Karl August Serschner, Steinsrtzmeister in Dresden. Frau Auguste Kirbach geb. v. Roever in Löblau. Herr Wilhelm Seelig, Obereinsahrer in Burgk. Herr Karl Guft. Schuster in der Heilanstalt BetheSda in Niederlößnitz. Frl. Alma Weise in Gera. Frau Friederike Grüichel geb. gröblich in Gera. Herr Richard Schönherr, Kesselschmied in Luba b. Gera. Frau Eh. Heucke i» Gera. Herr Gottlieb Fictlch in LangengrobSdors. Herr Wilhelm Handichuh ln Zwickau. Herr August Lucwig Fischer, Privatier in Zwickau. Frau Friederikr vrrw. Fuchs in Plauen. Frl. Marie Görlng gen. Berlhold in Plauen. Herrn Bürgerschullehrer Weiß' i» Plauen Hühnchen Lurt. Frau Lina Leuhart geb. Slürzel in Annaberg. Frau Christian« Bollrolh geb. Menge in Altenburg. Frau Juliane Wilhelmine verw. Kurth geb. Schild dach ii» Frankenberg. Herr Friedrich W,lh. Fritzsche, pens. Bergarbeiter in GrvßvoigtSberg. Frau Katharina Schüler geb. Hohner in Wurzen. Frau Härtel inDennheritz. Frau Luise verehelicht gew. Wirgand au» Gotha. vorgestern Abend '/.S Uhr verschied schucll »ad unerwartet uuse« liebe Gatttu und Mutter Fra« Loutss rr»i»L« geb. Die» alle» Freuudcu und Bekannten zur schuldigen Nach- Die tiesbetrübten Hinterbliebenen At». Franke uad Sohn. Di« Beerdigung findet Sonutag vormittag 11 Uhr vom Lrauerha»se, Dorolheenplatz Nr. 2, aus statt. tm 47. Lebensjahre, richt. D,e Beerdigung der Frau verw. SSoliLlvr, Klempuermeister« und HauSbrsitzer« Wlttwe, findet Sonntag, den 2. Oct., Nachm. 4 Uhr vom Trauerhause, Nordstr. 5, au« statt. ILi»«i»tn< i»^ IdreiupL-. - 14t— watn^i,«-» FürHerreu voi>8-'/,1 u.«-9 lldr. Damen». 1-4 Ubrtaglich. Wannrn- u. HanSbätzer zu >eder DageSLeit. 8vdViwM-LL88lv20" D,en«,.. Donner...u.S°»a-b.°.'/.9. 8opd1eu-vLÄ. 'l.lt II. Moniag, Milliv., Freit, v.'t .2-5 Uhr. 8el>nia>md»i>,in l)sjO Daiiien i Dien«i.,DonnrrSi .Sonnab. lind viLKL-vack, Neue Lrivt.Sbrtteanst.,Zr>»erSir. 43/45. Sonnabend: Nindfl. u. Gräupche» m.Kohlrab. 000 Danier IVoUenduck «tt . '/,1l. Moniag, Mittwoch, Freitag V.2-5. Torothernstrasze 8, täglich Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Der oificiöse Petersburger Corrcspondcnt der .Politischen Eorrespondenz" giebt die in russische» Regierung»- kreisen herrschenden Anschauungen über die letzte diplomatische Aktion de« Fürsten Bi-marck wieder. ES wird in dem Berichte u. A. folgende« auSgeführt: Bon dem Trulidtone und dem Ergebnisse der zwilchen dem Fürsten ViSmarck »nd dem Grafen Kalnoky in Friedrichs- ruhe gepflogenen Unterredungen scheint man bi» zur Stunde selbst i» den diplomatischen Kreisen keine über Allgemeinheiten hinauSgeveiidc Kenntniß zu besitzen. Immerhin sind gewisse Anzeichen helvorgetrete», welche die Annahme gestalten, daß die von den beiden Staait- männern getroffenen Vereinbarungen, namentlich belreff der in der bulgarischen Frage zu besokgendcn Politik, einen durchaus fried- lichen, ja selbst aus Entgegenkommen gerichteten Lharakler trogen. Die öffentllche Meinung in Rußland ha diese Symptome einer günstigeren Bestallung der allgemeinen La, e mit Gefühlen tiefer Be- sriediauiig ausgenommen. Ein Umschwung, inmitten ei»er durch die unabsehbare Verlängerung der bulgarischen Krise hervprgeruienen allgemeinen Verstimmung, erscheint selbstverständlich in russischen RegierungSkreiseu als eine glückliche Wendung. Die politische» Kreise Rußlands, welche sich, durch Unmuih und Ungeduld getrieben, vielfach in undurchlührdarea Combinaiiouea erginge». beginnen w eder sich zu brruhigeu, um die Erfolge der aus die Lösung der bulgarischen Frage gerichleten Bemühungen der Diplomatie abz«. warten, und e- deseftigt sich wieder die Einsicht, daß, wenn jene Lösung ohne jede Aesährdung des europäischen Frieden« erreicht werden soll, die« am sicherste» aus dem Wege diplomatischer Ber sländiguiig zwischen den Mächten geschehen kann. Das energische Vorgehen de« Fürsten Bi-marck anläßlich der bekannte» Nustschuker Affaire hatte im ersten Augenblick im russischen Publicum Wünsche »ach einem gleich schneidigen Aus treten seitens Rußlands wachzcrusea und man gab vielfach der Ueberzeunung Ausdruck, daß die russisch« Regierung angesichts de« unablässige» Widerstande-, der ihr seiten« der gegenwärtigen Machthaber in Sofia entgegengesetzt wird, z» nachdrückitchstem Einschreiten gewiß voliaus berechtigt wäre. Diese LciioaSlust ver rauchte jedoch bald und machte der ruhigen Erwägung Platz, daß Rußland, welche« den Balkanslavea seit jeher thalkrätttgc uud opferbereite Sympathien bewies, diese Besinnungen durch Anwen dung vo» Giivattmiiteln gegenüber einer ilavischen »nd orthodoxe» Nation rollstäiitig verleugne» würde. Wer käuut« aber verbürgen, daß eine mililairische Actio» »egen Bulgarien — »nd wäre sie noch so vorsichtig angelegt — nicht zu der Nothwendigkeit der Nieder werfung eines bewaffneten Widerstande« und zu Blutvergießen sühieu würde? Was ober da« AuSkunstSmittel betrifft, baß Ruß land sich aus «ine bloße Demonstrativ», etwa eine Hakeablokad« be schränke» möge; welcher Erialg ließe sich »oa riuer Operatio» der letzteren Art gegenüber einem Volke erwarte», da« k»>aerl«i aus wärtigen Handel bat »nd dcnizusolge in der Lage wäre, dem Er scheinen Nliiischcr Schiffe vor seinen Häsen mit ziemlichem Gleich muthe zuzuschauen? Die Weetklosigkeit eme« solche» Schritte« «ft übrigen« durch Erfahrungen rrwitie» worden. * I» Bezug aus den Zwischenfall an der d«»tf<2« sranzosischrn Grenze wrrd der „Nationaljeitnng" au« Nancy gemeldet, daß der ObersioatSanwalt sich am 29. Sep tember wieder an den Ibatort begeben habe, um mit dem deutschen Staatsanwalt contrabictorisch nochmal« den Lhat- bestand frsizusiellen. OssicivS wird in Pari» erklärt, die Regierung wolle »ur aus Bestrafung Kausmann« und eine Zrankreich schuldige moralische Reparation dringen, dagegen bezüglich der Enischädtgungöfragc Deutschland di« Zniliative überlassen. * Wie der „Politische» Eorrespondcnz" a»S London ge meldet wird, war den Eabinete» der Mächte von einem Schritte jüngsten Datums, weichen die Pjorte in der bul garischen Angelegenheit in St. Petersburg unter nommen haben soll, bi» zum 28. September keinerlei Ber» liindiqung, sei e« osficikller, sei k- vertraulicher Natur zuge- kommen. Man beginnt in Folge dessen in diplomatischen Kreisen der Annahme zuzuneigen, daß e« sich um einen durch die Psorten-Diplomatie inS Werk gesetzten SondirungSversuch bandle, dazu bestimmt, eine allscitige DiScussion der etwa in Betracht kommenden Vorschläge und Mittel zur Lösung der bulgarischen Frage anzuregen, wobei allerdings «bzuwarten bleibe, ob die Ergebnisse dieser letzteren die Pforte zu nach träglicher AuSsübrung de« ihr zugeschriebenen Schritte», zu einer etwaigen Modifikation oder zu gänzlichem Ausgeben desselben veranlassen. ZU -en Landtagswahlen. * Leipzig. 30. September. Mit der gestern Abend im Saale der .Tonhalle" abgehaltenen Wählerversamm lung, die von etwa 500 Personen besucht war. wurde seitens der socialdemokratischen Partei der Wahlkamps zu der bevorstebendcn LandlagSwahi >m S. hiesigen Wahl bezirk eröffnet. Alö'Lciler der Versammlung wurden di« Herren Peter Schmidt, Jacob und Buhle gewählt. Der Erstgenannte sprach zunächst zu Punct Ein« der Lage«- orbnung: .Wahl eine« Arbeitermablcomitö" nud rirlh, unter Hiuwei» aus einen Vorgang in Ehemnitz, hei welchem ein Wahlcomith von der Behörde al« Verem angesrben.und aus gelöst worden war, davon ab, sür den hiesigen Wahlkreis ein solche« zu wählen. Dagegen schlug der Redner vor, nur zwei Personen, denen die Wahlgrschäste übertragen werde», zu wählen, womit sich die Versammlung riuverstanden erklärte und die Herren Peter Schmidt und Jacob hiermit betraute. Demnächst theille der Vorsitzende der Versammlung mit. daß dem zwar erschienenen Referenten z» Punct 2 der Tages ordnung: „Die bevorsteheode LandtagSwahl", Herrn Landtag«- abgeordneten Kaden au« Dretden. seiten« der Polizeibehörde nicht gestattet worden sei. zu sprechen. Statt seiner über nahm Herr Redakteur Tust an« Ehemnitz da« Referat. Derselbe suchte in einer einstünbigen Rede einmal die Earlell- parteien im Allgemeinen, dan» jede einzelne derselben ia der sattsam bekannten Weise dn soeialdemokratischen Redner zu ktitisiren, wobei er, um da« etwa« trockene Thema seinen Zu- > börern genießbarer zu mache«, seine Rede mit spaßhaften Ausfällen spickte. Auch di« Deulscbfreisinnigen wurden nicht qeschont, sowie »n Besondere» die Herren Schreck, Starke Uhlrm ann, Heine und Han« Blum einer sehr abfälligen Kritik unterzogen. Die von Herrn Tust ausgestellten Forderungen sind hauptsächlich: Urbernahme der Schul- lasten auf den Staat, wobei der Ueberschuß der Lotterie sür die Schulen verwendet werden soll; Ueber- nahme der Armenlastea aus den Staat, unter Ver wendung d«S Ueberschusse« der Eisenbahnen und endlich allgemeine« direkte« Wahlrecht. Dem Redner wurde am Schluffe seiner Au-lassungen lebhafter Beifall zu Theil. Dem nächsten Redner, Herrn Ranke, der .die Rechte deS Bolle« nicht länger mit Füßen getreten wissen wollte", wurde v»m überwachenden Polizeicommissar da- Wort ent zogen. Nachdem noch HerrKamige» gegen die Einsührnng der fünfjährigen Legislaturperiode sich in kräftiger Werse aus gesprochen und die Parteigenossen aufgesordert hatte, die .Schmach de- 21. Februar nicht aus sich sitzen zu taffen", sondern dieselbe am l8. Oktober auSzugleichen, ergriff Herr S ust zum zweiten Mal« da» Wort und sprach sich gegen die gegenwärtige Einrichtung der böheren Lehranstalten mit Einschluß der Seminar« au«. Letztere bezeichnet« rr als ein „ArmuIHS- zeugniß sür die Volksschulen." Die von ihm angeführten Summen, welche die böheren Lehranstalten kosten, will der Redner für die Volksschulen verausgabt wissen. Auch er schloß seine Rede mit der Aufforderung an die Anwesenden, all« Kräfte anzustrengen, daß „der 18. Oktober rin Tag der Revanche sür den 2l. Februar" werde, und empfahl sodann Wilhelm Liebknecht als Eandidaten sür die bevorstehende Landtagswahl im S. Wablbezirke. Die Versammlung erklärte sich bei der hierüber erfolgten Abstimmung einmüthig für diese Candidatur, womit gegen 11 Uhr die Versammlung ihren Abschluß fand. Anmerkung der Redaction. Indem wir den vor stehenden Bericht zunächst ohne weitere Bemerkung zum Ab druck bringen, wollen wir heute nur nochmal» daraus Hinweise», daß di« Soeialdrmokraten sich ernstlich mit der Idee tragen, sür die Niederlage de« 2l. Februar Revanche zu nehmen. Dir Ordnungsparteien werden sich da» hoffent- lieh gesagt sein lassen «nd zu ihrem glorreichen Siege am genannten Lage einen zweiten am 18. Oktober hinzufügen. Kaufmännischer Verein. * Leipzig, 30 September. Wir entnehmen dem ge druckt vorliegenden Bericht über die Thiltigkeit de» diesigen Kausmännischen Verrki« aus da« vereinSzahr 1886/87 folgende Miltherlungea: Dir ßv. Verwaltungsperiode de« Verein«, da« ist da» Jahr, über «rlche« hrnchtrt wird, darf wieder al« eine be friedigende. gehegte Erwartungen erfüllende beschnei werden. In ihr vollendet« sich auch da« erste Iabrrehnt der Ueber- sicdelung in da« eigene Heim, und wenn tiefer Umstand ver anlaßt, eine» vergleich anzustellen zwischen der zwar steten, aber ruhigen Entwickelung de« Kaufmännischen Verein« bi» zum Jahre 1977 und dem Aufschwung«, wir er sich im letzten Jahrzehnt zeigt, so kann zu letzterem eine, wenn nicht die hauptsächlichste Ursache in der Gründung de» schönen. zweck entsprechenden und repräsentirenden BerernShauseS nicht wohl verkannt werden. Der Bestand von Mitgliedern erfuhr eine Zunahme von 34 und schließt demnach mik der Gesamnit- zahl l8lb, welche sich wie folgt zusammensrtzt: l4 Ebren- milglieder, 5 stillende Mitglieder. 69 außerordentliche Mit glieder, 1727 ordentliche Mitglieder. Mil besondcreu. Dank und Anerkennung gedenkt der Bericht namentlich der beiden verstorbenen VercinSmitglirder Slabtrath Aug. Simon und Friedrich Earl Gotllieb. Aus dem Bericht über den Stand deS BereinS-Ver« mögen« dielen »amcnllich die nachstehende» Millheilungen allgemcineS Interesse: Da- Verein-hauS hat in diesem Jabre einen Zugang an innerer Ausstattung, bis aus zwei Wintersenster und eine Winterthür im kleinen Parterresaale, nicht erfahre». Eine projectirl gewesene Neuherstellung unsere» große» Saale-, welche noch in dem heule zu Ende gehende» Ber- rinSjahre hätte begonnen werden müssen, ist vorläufig verschobcu worvr». weil der Vorstand eine so bedeutende Ausgabe, >v e sie die erwähnte Renovation erfordern würde, nicht machen wollte, ohne einer Frage näher zu treken, welche zu erörtern dringende Veranlassung vorliegt: der Frage der Beschaffung von weiteren ersorderlichenRäumen. in erster Linie zur paffenden jlnterbringniig unserer Mustersammlung. Diese Sammlung, welche einen wohlberechtigtcn Rus in Leipzig nicht nur, sondern auch Über besten Grenze» hinaus hat. welche» jahrelanger Aufwand von Mühe und Fleiß einer ganzen Reihe von ausvpserungS- fähigen Männern begründet, yat rin Unterkommen, daö gänzlich unzureichend ist, ja den Fortbestand der Sammlung geradezu in Frage stellt. Hier wollen wir nun gleich Gelegenheit nehmen, über die Verhandlungen zu berichten, welche der Vorstand behufs event. Erwerbung desjenigen Theile» unsere» Rachbargrund stücke» mit der Loge Minerva gepflogen, welchen dieselbe nach dem Baue eine- neuen HauscS zu verkaufen beabsichligk. In Erwägung, daß dem KausinLunischen Verein eine Gelegenheit, sich räumlich zu erweitern, in gleicher Weise nicht zu« zweiten Mai« geboten werden kann, entschloß sich der Vorstand, obgleich rin« Vergrößerung in den: Maß«, wie sie der Ankauf de» qu. Grundstücke» mit sich hätte bringen müssen, nicht in dem wahren Bedürsniff- t« la ' ^ al« Bewerber um da» Grundstück aus- zutretea. Di« Verhandlungen blieben aber ohne Resultat ' ' ' ein de« Vereint zuti da der Verein im Erstehungssalle und bei einem daraus hervorgegangenen Anbaue eine so enorme »eue Schuldenlast zu der noch vorhandenen alten aus sich geladen bätte, daß die« nicht ohne ernstes Bedenken gewesen wäre. Bor Allem aber war dazu eine zwingenve Nolhwendigkeit nicht vorbanden, und in dieser Erkenntnitz haben der Ausschuß und Vorstand in einer gemeinschaftlichen Sitzung am 19. Januar 1887 im Prinkip beschloffe». vom Ankauf« de« Grundstücke- der Loge Minerva enbgiltig abzusehen.
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