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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188710139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-13
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1887
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Auflaß« IV,7»o, AdonnemrntaPrn» Viertels. 4'/, MH >acl. Briagerloha b Ml., durch die Post bezöge» 6 Mt. Jede einzelne Hummer 20 Pt Belegeremplar zo Pt. Gebühren kür Extrabeilagen <t» Tageblatt-Formal getalzl) aha« PostdeiLrderuug 60 Mt. «tt Postdesürderung 70 Ml. Inserate sigespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schritten la«t uni. Preitverzeichaib. Tabellarischer». Zlssernlatz nach höher» Tarif. ltrrlamrn «irr dem Nebaeii »»«strich die Lgespalt. geile SO Pt ..vor denFamiliennachrichtr» dir 6gelvaltene Zeile «0 Pt. Inserate sind stet« an die Expeditia» z» sende». — Nabalt wird nicht gegeben. Zahlnag praaaumoranäa »der durch Pah- Nachnahme. ^ir 288. Donnerstag den 13. Oktober 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Vekannlmachuns. dir n«,dt»«»»a»l 1» ILL Wahl kreis« der «tad« Letpztg »rtr. Nachdem da< Ktzniglich« Ministerium de« Inner« mittelst Verordnung dom 3l August ds«. I«. di« Ergänzung«- wähl für die ll. Kammer der Ständeversammlnng aus den 18. Oktober diese« Jahre« au«geschrieben hat. macken wir hierdurck bekannt, daß wir den III. Wahlkrei« der Stadt Leipzig, in welchem diese« Iahe eine Ergänzung«wahl stattzu- sioden hat, io 6 Wahlbezirke eingethrilt haben. Hierbei vervsfentlichen wir zugleich in der Lnfuge D die Abgrenzung eine« jeden dieser Wahlbezirke, sowie den Namen de« Wahlvorsteher« und seine» Stellvertreter« in jedem derselben. Leipzig, am 7. Oktober 1887. Der Rath her Stadt Leipzig. V. N. 17. I>r. Georg». Nauß. Ansage D NL Ttraßen „h Plttze, welche her vahlbezirt »«setzt. Arndtstraß», Braaddonverkßraß«, Fichtrftraße, Kaiser W>l- helmslrah«, Kaiserin Kugnftaftrahe. Kvtffraße, Körner, »loh, Körnerftrahe. Kroaprinzstrohe. «adlmaiiuftrahe, Moltleftrnhe, Scharnharftftrahe, Schenkendorsftrabe, Süd» Alberrftrahe. Batzerische Straße, vranftrohe, Dusourstraße, Elisenftrah», Fioßvlatz. Kürstenürahe, Grassiftrahe. Hohe Strohe, Lampestraße. Lutzowftroße. Mozortstrobe, Pesta- lazziftrohe, Schletterftrahe, Sckl»nhig,r Weg. E>doni,n- ftrohe. SImionftrnhe, Sophleastrahe, Zeiger Strohe. Kleine Burggaffe. Lmilienftrahe, Härtelftraße. Harkorlftrahe, Kramerstrohe. Müdlgaff«, Münwaste, Obstmarkt, Peter«, steinweg, Plrihenftrahe, Windnmhlrnstrahe. Bismaeckstrehe, Veetdovenftrahe, Davidstrahr. Hauptmann, strahe, Hillerstrahe, Iohanoapork, Marschnerftrohe, Moschelesuraße, Plagwitzer Strahe, Schrebergäbchen. Schreberstrah«, Sebastian Bachftraße, larl Lauchnih- strahe, Wieienstrohe. Alexanderstrohe, Alter Amt«bof, Lrntralstrahe, Loloonade«. strahe, Darotheeoplah. Dmotbeeostrahe. Tlfterstrohe, Krdmannftrohe» Goltschedstrahe, Mendelesohoftrahe. Moribftrahk, An der Pl»>h«, Promeaadrnftrah«. Oualstrahe, Rudolphstrahe, Seite»strahe, Weststrahe. Zimmerftrahe. Anenftrahe, «n der alte» Ilster, Ilsöster Straße, Firber. strahe, Fleischrrplah, Frauklnrter Strahe. Jrrgeftrahe, Gustav Abol»dftr»h«. Iucodftrahe, Leibn>zstraße, 1'eljing. strahe, Nanndürsche», Banialowskyklraue. Runpüdter Steinweg, Aosentdalgafse, B»r dem «»sentdalihor. Seda», strahe, Troma stu«ftrah», Waldstrahe, Wettiner Strohe. Name fte« vahlhorftetzer«. Nanre he» Ttrft»ertreter«. Kaufmann M. Franke. Kaiser vtlhelmstrah« Nr. IS. vuchdrnckerribesitzer Gnsto» Vftr, Svphterftrahe Nr. 1. Director Ludwig Hörtel, Wind» mühleustrahe Nr. 26. vr. Lau!« Seelig, RecktSanwalt beim Re,ch«gericht, Plagwiher Straß« Nr. 10. Etadtrath Larl Roch, An der Ple.h. Nr. 10. Rechtsanwalt vr. Mar Ingel, Gustav «dolohstrahe Nr. 11. Schlossermeister Mn; Arndtftrage Nr. LL. San», Larl Jnna. Kansman» »nd König, liwer Sichstscher Hoslieserant, Zecher Straße Nr. 8. Kansman« I. Hosmanu, Mühl- gast« Nr. 6. Buchdrücke reibest her Rich. Acker, mann, Plagwitzer Strohe Nr. S.. Kansmann Hermau» Blllthaer, Mok.hftrah« Nr. 1. Kousman» Hermann Wilhelm, Naaslädter Steinweg Nr. 26. Vkkalinluiachlmg, die L«»-tag<»ahl i« Hl. Wahlkreise der Stadt Leipzig betreffend. Im III. Wolitkreise der Stabt Leipzig, welcher in die in der Anfuge T «»lbaileue» Wahlbezirk« einqelheilt Worden ist, findet die Abgabe der Stimmzettel für die mittelst Verordnung de« Königlichen Ministerium« de« Innern vom Sl. August diese- Jahre« aus de» 18. Oktober dieses Jahres au-geschriebenr Wabl eines Abgeordneten zur II. Kammer der Siändeversammlung in de», »> der Anfuge silr jevcn Wabldezirk bestimmten Wahllokale während der Zell vo« Iv Uhr Vormittag» ««unterbrochen bis Nachmittags s Udr statt Da» Wahlrecht wird durch Stimmzettel au-geüdt, welche bei der Abgabe unrrvffnet in rin verschlossenes Behältniß zu lege» find. Aus denselben ist die Person de« zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über denselben kein Zweifel übrig bleibt. Slimmzeitel. welche dieser Vorschrift nicht entsprechen, ingleichcn diejenigen, welche die Namen mehrerer Personen oder einer nickt wählbaren Person enthalte», sind unglttig. Leipzig, am 7. Oktober 1887. Dte Wahlporskeher. Moritz Franke. Vr. L. Seelig. Gustav Bär. Carl Roch. Ludwig Haertel. vr. Max Engel. Elauß. Ansuqe (-) Wagt, bezirk. Wahllornl. Arndiftrnhe, Brandvorwerkstrahe, stchtestrahe, Kaiser W lb-ln,strahe, Kaiserin Augnsta» strahe, KoLstrahe, Körnerplatz, Körnerstiohr, Kronprinzstrahr, Madlmannstroh«, Molike» strah», Acharudvrftstrahe, Swenkenborfsirohr, Südstrahe, Südplatz, Dteiiistrah« . . . Aldertlirahe, Bayerische Straße. Braustrahe, Duiourstrahe, tLlilenstrahr, Fiohvla», Fürsten- strahe, Graisiftrahe, Hobe Straße, Lainpestrahr, Lützowiirahe, Mozarlstrahe, Pestalout. strahe, Schdtierstrahe, Schlenhiger Weg, Sidontenstr-H«, Sinisonstrahe, Soohtenstrohe, Zeitzer Stroh« Kleine Burggist-, Lmilienstraße, Härtelstrohe. Harkotstrahe, Kramerstrahe. Mühlgosse, Münzgasse, Obstmarkt. PeierSste »weg. Pleiheastrohe, Windmüdleaftrohe Vi«marckstrahe, Beethavenftrohe, Daoidstrahe, Houpimannstrahe, Hillerftrohe, Johaanavarl, Marschnerstrahe, Mosckeleestraße, Plagwitzer Straße, Schrebergähchcn, Echreberstraßr, Sebastian Bachstrahe, larl Tauchnitzftrohe. Niestnstiahe . . . . Alexaaderstrahe. Alter Aml«h»f, Lentralftrahe, Lolonnadrnstrohe, Dorotheenvlatz. Dorotheen» strahe, Ilsterstrahe. Irdmannstrahe. Goitschedstrah-, Mendrl«s»dnstrahe. MoriNftrahe, Au der Pleihe, Promeuadenstrahe, Ouaistroße, Rudolphstrahe, Seitenftrahe, Weststrahe, Zinnnerstrahe Auenstrahe. An der alten Ilster, Ilsösser Slrahe, Förberstrahe, Fleilcherplatz. Frankfurter Straße, Fregestrahe, Gustav Avolphftrahe, Jacobstrabe, Lobnizstroh-, Leisinqftrohe, Raunbörsmen, Poniatow«kystrahe, Ranftüdler Steinweg, Roienlhalqafle, Bor dem Rasenthalthor, Sedauftrahe, Thomasiulstrahe, Waldstrahe, Wettiaer Strahe . . . . Restauration zur Brand. Bäckerei, Ecke der Mahlmann, und Kaiser Wilhelmstrahe. BereiaS-BIerbraueri, gestzerstrahe 36. Hotel zum Bamberger Hof, Königlplatz 8. Zieger'« Restauration, Sedastlaa Bachstrahe IS. Lass Bamberg. Icke der Lolounadeu- »ud Alexanderstrohe. Italienischer Garten, Franksuiter Stroh« 11. Mimililiiiihmi-. Vei »nserem Sladtorckester, welches den Dienst in Kirche, Stadttdeater und GewandhauSconcrrk zu versrhen bnr. soll möglichst bald die Stelle eine« ersten Fagottist»» mit hem Iabreögehalt von 2200 und Pensivusderechtigung be setzt «erde«. Geeignete Bewerber, welche sich einem Prokespiel zu unterziehen haben, wollen ihre Gesuche (rv. mit Zeugnissen) spätesten» bi« zum 31. Oktober d. I. bei »»« einreichen. Die Anstellung erfolgt zunächst nur aus eia Probejahr. Leipzig, den ll. Oktober 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. I». d77tz> vr Georgi, Wilisch, Aff. Oberbürgermeister. Tckanntmachuns. Die Leuchtkraft de- städtischen Leuchtgase« betrug in der Zeit vom 3. biS mit v. dieses Mo»ats >m Araane- vrenner bei 2,5 M llimeler Druck und 140 Litern stündlichem Eens»» da» IS Isack» der Lenchltrast der deulschen Normal kerze von 50 Millimeter Flammenliöhe. Da« spectstlcke Gewicht stellt sich im Mittel auf O.LlS. Leipzig, am iv. Oktober 1887. D«» Rath« DkpNtatto» „ de» G»Sa»stait»» Die in unserem Firmenreaiiier uniei Nr. t79 eingrtragene Firma I. T. Eberman» Sohn zu Lorgaa ist mittel« salaenden Brrmertt: Do« Handel««,schös« ist dnrch V-nrag ans den Kansmann Kart Bernhard Hnga Iftguer zu Torqau übergeaanarn, «elw-r »->«. selbe unter der Firma I. T. Sbermann Snß» Nachsalger. v- Iftiner sortsetzt. — Vergleiche N>, 297 de« Firmrnreg sier« — zufolge Beifügung vom L. October 1887 am selbige» Tage gelöscht worden. Dagegen ist unter Nr. 297 desselben Register« die Firma I. T. Sbermaun Lahn Nachsalger, H. Ä>a»er zu Torgau und ,l« deren Inhaber der«a»fmann Karl Berahard bua« Ifthner zu Torgau zufolge Verfügung vom 5. Oktober 1867 am selbigen Tage eingetragen worden. Torgau, den b. Oetabrr 1887. löniglichk« AmUgericht. Grohn Znlernottonaler Vkttstreit für Aa»nftrte, Wiffenschast unh Kn»ft ,« Brüssel. Der große Internationale Wettstreit für Industrie, W>ssenicha und Kunst zu Brüssel, welcher im Sommer 1888 in Brüssel statt finden ioll. scheint in den Kreisen, sür welche er drrechnet ist, noch nicht diejenige Beachtung gesunden zu daben, welch« — trotz der herrschenden Au«stellunq«.Müdigkeit — schon »i« Neuheit und Eigen- thümlichkett der zu Gründe liegende, Idee verdient. Wir wachen bevkalb bierdurch wiederholt daraus aufmerksam, daß die daraus bezüglichen Schriilftück« ans »ns,rer Kanzlei, Nene Vürs«. Tr. L. zur Einsichtnahme »»«liege». Leipzig, de» 10. October 1887. Sie Handelskammer. » »b«.«., ftül». Barsihenwr. vH.«»«.». »«, »rlffnuna »e» vrtrtrhk« a>.« »er narmalspurt,«« Ge««nha»rrksrudahn Me»sri»itz-Nau»chur, »rtrrfteu». Unter Bezugnahme aus die Bekanntmachung de« »-niai'chen Ftnanz-Minifterium« vom 10. di«. Ml«., deirrffend die itröffnun, de« Beteiede« der Herzogi. EüLsiicheo ktaotseisendolia Mcuietwitz- Ronucburg, wird hierm» verüffenllicht, doh der Betrieb der genamue» Badu nach den Vorschriften der in Nr. 6 de- Geietz- und Ber» orduungSblatte« sür da« Königreich Sachsen vom Jahre 1878 dekanni gemawten „Bahnordnung sür deutsche liienbadnen uuleraeorbaeter Vedeuiuag' slaiifiaden wird und daß aus dieser Linie die sür die sächsischen LtaaiSeiienbadnen giltigen Reglement« und Lpecialbe- limmungeu maßgebend sind. Der Fahrplan, welcher bereit« in dem seit 1. October d. I. in Krast getretenen Dmlersabrpiao unter Cour« 21 miienihalien ist, weist vier Züge in jeder Richlung aus und wird noch durch besondere« Plakat ausden Stationen bekunnt gemacht werden. Die Tarise sür die Perwiien» und Grpäckdesürderuug finden sich ans de, Berlebrrstkllen au-gedängt. Für de« Güterverkehr gellen die normalen Sütertarislätze: die sür dir Frachlderechuung zur Grundlage dienenden Euiseriiungeu stud io dem gleichzeil g zur Au«gade gelangenden Nawlraq V zum Kilomrleizeiger der König! Sachs. SlaatSeisendabneu lür den Local- güiervertrdr sowie lür die B sürderung von Leichen, Fahrzeuge» und Thierrn vom 18 Mai I88ü verzeichnet. Dr»«d«>, am 11. Oktober 1887. »»„»gliche Gk«keal»irectta» her sächsischen L>aat»rtse»hahar». 5841 Hossmoua. Siichtamtltcher Theil. Vle Landlagswahlen. * Nur noch wenige Tage und ein großer Tbeil der Bürger unsere- engeren ValerianorS Sachsen sieht sich übermal» vor di» Ausgabe gestellt, da- vornehmste staatsbürgerliche Reckt auSzuüven und seine Derlreler im La»Klag aus eine sechsjährige Zeitdauer von Neuem zu wäbien. Ain 18. Ok tober sieben in 29 LandtagSwahlkreiien Ergänzungs wahlen statt »nv darunter befinden sich, wie bekannt, der dritte diesige städtische Wahlkreis und der vor den Tkvre» der Stadt gelegene 23. länblicke KreiS, zu», größten Theii aus den östlichen Vororten bestehend. Erst im Lause der letzte» Tage habe» dre Wahlvorbereitungen ein schnellere- und kralligere« Tempo angenommen, e« war aber auch die libchste Zeit hierzu, weiin nickt allerlei unliebsame Ueterraschuugen, wie sie durch da« sächsische Landtag-Wahlgesetz in Folge der Bestimmung, daß schon derjenige al- gewählt gilt, weicher überhaupt die meiste» Stimmen aus sich vereinigt hat. falls sie ein Drittel aller abgegebenen Stimmen betrage», er leichtert sind, eintreten sollten, Hossenllick wird von den Orv- nungSparteren nun noch die biS zum Wahltag verbleibende kurze Spanne Zeit gehörig ouSgenutzl, ui» überall den Sieg an ihre Fahne» zu fesseln. Ohne ergiebige Agitation ist nun einmal unter den heutige» Zeitverbältniffcn ein glücklicher Wahlersoig kaum denkbar, und selbst sür vie beste Sache müssen die Wähler ausgerüttelt werden, wron sie in Maste an der Wahlurne erscheinen sollen. Um wa« handelt e- sich bei den bevorstebenden Landtag- Wahlen? Wir müssen leider annebmen. baß viele, sehr viele Wablbereckiigle sich über diese Frag« bei Weitem nicht so klar sind, al- eS wirklich nothlhut. Man begegnet trotz aller entgkgenstebenden Belehrungen in Versammlungen und in der Presse noch so häufig in Bezug aus den sächsischen Landtag einer reckt bedauerlich geringschätzigen Meinung. Und bock ist nickt- falscher als die Auffassung, daß der sächsische Land tag gegenüber dem Reich und den» Reichstag seine große Be veuiung eingebüßl habe. Wir sind kein cenlralisirler Ew- beit-staat, welcher den großen Einfluß, den die Eiiizelstoalen mit ihren Particular-Landtagen auSüben, zu beseilgen im Stande wäie. Wer sich Vie Mühe genommen bat. Len Verhandlungen unsere- Landtages im Lause ber letzten Jahr zehnte zu folgen, der wird ei» Bild empfangen habe» vor Allem von dem finanziellen Gewicht der Beralhungen und Beschlüsse unserer Landesvertrelung. Lor Allem ist eS der S t a a l - h a u - h a l l - - E t a t, den die Re gierung im Verein mit dem Landtag seststelll und von dessen Gestaltung e- abhängt, ob der einzelne Steuer zahler ein zufriedene- oder ein böse- Gefickt niackt, wenn ihm der Sleuerzeltel zugeht. Der Lanvlag iibl au ba- Staatsbudget, da- jebeSmal aus zwei Jahre festgesetzt wird, einen entscheidenden Einfluß insofern au-, al- die Ne, gierung übereinstimmenden Beschlüssen beider Kammern in dieser Beziehung nachgeben muß und insbesondere neue Au« gaben ohne deren Zuiiimmung nickt machen bars. Da nun derjenige Tbeil de» Staal-brdarse-, welcher durch die eigene» Staatseinnahmen nicht gedeckt wird, durch directe Steuern zu beschaffen ist. so besindel sich der Geldbeutel eines jeden Steuerzahler« in inniger Berübru»b mit der La«ktag«wabl und durch einen ungünsiigen Ausiall ver LandlagSwablen namentlich durch die Wahl solcher Verirrter, welche ulopisnsch, Ideen, wie Uebertragung aller Armenlasten unv Sckullaslen aus den Staatssäckel, verfolgen, müssen sämmlliche Steuer zahler in böse Mitleidenschaft gezogen werden. Da« ist aber nur da« Eine, wa« aus die Wichtigkeit der Landtag«wahlen binweist. 2» giebl noch eine ganze Menge bochbedeutender Interessen, Vit hierbei sehr ernstlich in Fraae kommen. Da« Königreich Sachsen genießt allerwärt-, wir dürfen da- ohne Uebethebung sage», den aus gezeichneten Ruf eine- gut geleiteten und verwalt,ten Staat-wksen- und nicht ohne Neid wird manche- Mal aus besten blühenden Zustand aufmerksam gemacht. Um nur Etwa« herau-zugreifc», so «freut sich da» Schulwesen de- Lande« einer überau« günstigen Brurtbeilung und zwar nicht obnr Grün». E« muß doch nun aber Allen, Venen da« Wohl de« Lande« und seiner Bevölkerung am Herren liegt, sehr daran gelegen sein. daß diese Tüchtigkeit und Vortreff, lickkril der inneren Elaat-verwaltnng erhalten bleibt, daß sie immer weitere Fortschritte macht, dazu bedarf eS aber der Wabl von solchen Männern, welche durch ihren Gelammt- ckarakler, durch da« Vertrauen, da- sie bei ibren Mitbürger» genießen, und durch ihre Besonnenheit die Gewähr darbieten. daß durch ihre Tbäligkeil im Landtag phantastischen Um- sturztbeorien und kostspieligen Srperimenten -,u Gunsten einer falsch n Freiheit ein wirksamer Riegel vorgeschoben wird Nu» ist aber gerade der Umstand, baß diejenige Partei, welche solchen Theorien und Bestrebungen hulvigt und welche erst ganz neuerdiag« wieder auf ihrem Congreß in St. Gallen erklärt hat, daß sie eine NevolulionSpartei lein will und ist. bei den bevorstebenden Landlagswahlen Terrain zu erobern sucht und mit großer Lebhaftigkeit in die Wahlbewegung eingetreten ist, so reckt geeignet, allen den Säumigen und Gleichgültigen die Augen zu öffnen und ihnen klar zu zeigen, warum eS sich bei beu Landtag-Wahlen handelt. Die valrrlandSlose Socialvemokralie. die aus den gewaltsame» Umsturz alle- Bestehenden sinnt und trotz aller ihrer gegenlheiligen Belbeuerung-n doch nur die Scdwesler de« Anarchi-mu- ist. pockt ungestüm an die Tbore de« Landlaz«gebäude« und verlangt sür zaülreicke ihrer Vertreter Eintritt. .Revanche sür den 2l Februar!" Ta tst die Losung, mit welcher diese Partei am 18. Lclober >n die Wahlscklacht zieht. Die Socialdemokraten wolle» die Ver nich lende Niederlage, die sie an jenem glorreichen und denk würdigen Tage im Königreich Sachsen erlitte», indem alle hre bisherigen Wahlcrsolge wie Spreu vo» dein Winde binweggesegt wurden, wieder au-gleichen. Nun da« ist klar und deutlich gesprochen, nur möge e« auch wie ein Donnerrus in den Obren aller Mäkler der Orvnung-parteien erklingen. Wir sind die Letzten, ivelche nicht wollen, daß auch unserer braven Arbeiterdevölkerung die ihnen gebührende Vertretung im ReickStag und in den Landtagen zu Tbeil wird, ober gegea die Art und Weise, wie die socialdemokratiscken Agilalorrn diese Vertretung au-iiben wollen, «erbe« wir immer aus da« Entschiedenste Front machen. Wir rrtrnnen jede Partei, die sich aus ven Boden der bestehenden Staatsversaffung stellt und loyal deren Bestimmungen respeclirt, al« be rechtigt an, da aber die socialbemokratische Partei da« nicht tbut, so sind wir ber Meinung, daß dir Eandibalrn dieser Partei energisch zu bekämpfen sind unv Alle« gelha» werden muß. um deren Wahl zu verhindern. Laut den Eongreß- beschlössen von St. Gallen will die Socialvemekratie, indem sie fick an den Wahle» und den Arbeiten in den Parlamenten betheiligt, überhaupt nickt positiv gesetzgeberisch mit lhätig sein, sondern ihr ganze« Absehen dabei ist lediglich aus die Agitation, also aus die Aufhetzung der Mafien zur Unzu» snevcuheit gerichtet. Nu» unter solchen Umständen haben daher vie Socialdemokralen auch nickt« im Reichstag und tm Landtag zu thun und e« ist jedenfalls nur ganz logisch und richtig, wenn solchen Leuten, die im Vorau« erklären, nur Skandal macken zu wollen, gar nicht Gelegenheit gegeben wird, diese Absicht verwirklichen zu können. Aber auch au« einem anderen Grunde empfiehlt sich di« Wahl von focial- demolralischen Abgeordneten Vurchau« nicht. Bekanntlich muß fever in den Landtag eintreteud« Abgeordnete dem König und der Yersassuug dm Eid der Treu« leisten. Nachdem di« Socialdemokratte erst jüngst wieder in St. Gallen ihre« revolutionairen Charakter offen enthüllt und rin be sondere« Gewicht daraus gelegt hat, daß diese Thatsache be kannt werde, kann k« dock mir ein öffentliche« Aergerniß bereiten, wenn socialbemokratische Abgeordnete, wie da leider geschehen ist, im Landtag«saale zu DreSven «»gescheut ven Eid der Treue ableisten. Allein durch die Nicktwahl locialcemokratischer Vertreter ist e« möglich, diese« öffentliche Aergerniß au« der Welt zu schaffen, denn wie die Social« demokraNe Uber den Eid denkt, da« ist ist allbekannt. So mögen denn die vereinigten Ordnung-partele« am 18. October eingevrnk der herrlichen Erfolge sein, welche ihnen der gewaltige Aufschwung ber erzürnten Volk«» seele am 21. Februar in den Sckooß warf, mögen sie aber auch eingevenk der Mahnung sein, daß nur durch gleich« patriotische Pflichlersüllung, durch gleiche Rührigkeit, durch aleiche zahlreiche Wahlbetbeiligung an dem bevorstehenden Wahlacl ein Resultat erreicht werden kann, wie r« im Inter esse unseres Vaterlandes, zur ferneren Ausrechthaltung von Recht und Gesetz, wahrer Freiheit und Ordnung gewünscht unv erhofft werbe» muß. Die beiden Lauplführer der Um- slurzparlei. die Herren Liebknecht und Bebel, wünschen, daß sie i» Leipzig-Stadt und Leipzig-Land gewählt werden. Nun. frisch ans alle Ihr Wähler der OrtnungSparteien. gebt am 18. October hier unv allerwärt« im Lanve aus diese mehr al« dreiste Zumuthung die rechte Antwort dadurch, daß auch nicht ein focialdemokr»lischer Abgeordneter gewählt wird! Dieser Prei» ist einiger Anstrengung schon Werth. Vas russisch-französische Lün-niß. Rußland befindet sich gegenwärtig im Zustande der Rath- losigkeit; seil zwei Jahren hat diese Macht in Europa nur Mißersolae zu verzeichnen; die bulgarische Angelegenheit, welche ihm so sehr am Herzen liegt, entwickelt sich trotz aller russischen Ränke mehr und mehr im Sinne der Selbstständigkeit de« bulgarischen Balkanstaate-, und wohin auch Rußland blickt, überall treten der Ausführung seiner Pläne Hindernisse ent gegen. N»r ein AuSkunslSmiltel bietet sich noch dar, und ca« ist da« Bllndniß mit Frankreich. A» der Berellwilligkei!, diese» Bünvniß zu schließen aus französischer Seile, ist nicht zu zweifeln; die Franzosen haben seit einer Reihe von Jabren keine Gelegenheit vorübergehen lassen, ohne die Beziehungen beider Mächte inniger zu gestalten. Vom Tode de« General« Cbanch bi» zum Tode Kalkow'S läßt sich eine ununterbrochene Kelle von Kundgebungen aus sranzösischer Seile »ackweisen, welche keine» anderen Zweck haben, al- Rußland- Bedenken, welche dem Abschluß de« Bündnisse« mit Frankreich noch enl- gegenstehen. zu besiegen. Diese Bedenken sinv vorhanden und sie sind stark, wie auch Ver so sranzolensrenndliche Großfürst Nikolaus bei Aus bringung seine» Trinkspruche- aus Frankreich an Bord de« .Uruguay" nicht verhehlen konnte. Noch ist Ver deutsche Lin- flnß in Rußland mächtig, und Kaiser Alexander kann sich n ckt entschlirßen, sich mit einer Republik zu verbinden. Diese Hinderniffe sind auch heute »och nickt beseitigt, aber sie sind bereit» IN« Wanken gerathen. Mag Kaiser Alexander da« ibm zugeschriedene Wort» al« von der Zusammenkunft mit Kaiser Wilhelm in Stellin die Rede war: „Nach Canossa gebe ich nicht" gebraucht haben oder nickt, die Tbatsache. daß eS ihn, »ackgesogt werden konnte, wiegt an sich schon schwer genug. Sicher ist, daß der Widerstand gegen den Ge danken eine« solchen Bündniffe« an maßgebender Stelle in Rußland schwächer geworden ist. Man bat Kaltow in seinem Streben, die beiden Mächte einander zu nähern und rin« Jnlereffengkiiieinschast zwischen ihnen zu bilden, gewäbren losten, und wenn »uck TSroulSbe nicht bi« zum Kaiser Alexander selbst vorgedruagen ist. so bat e« ihm dock an Be weisen von Zuneigung russischer Große» nicht gefehlt, und Frankreich kann nnt dem Gesammtergedniß seiner Fahrt »nr
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