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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188710268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-26
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1887
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Erscheint täqllch früh 6'., Uhr. Nkö«ttton uuü Erprditio» Jahannr-gaste 8. LPrkcha,nön> d»r Hehürkio»; Bormitt,»« 10—>2 Uhr. Rachmutag« 5—S Uhr. >w W» »»«-»»- »«miiett»«, »»ch« sich »x R-—cu-» „ch, A»«h«« »rr lür htr nsichfttolgeu»« Ruwmrr »rstlmmtrn 2« irr««, «, w«ch,ut»,e« hi» 8 Uhr Nochmlttag». «,G«>u- «„»Artttageu srüh »t«'/,»Uar. 3» dt» /ilialrn sür 2as.-7i»na>j»r: ktl» üte»«. NniverfirüGstroßr U Loul« Lösche. Kathariueuftr. SS »an. u. »«aigrplatz 7, «»r bi- Uhr. rimMr.UMblLÜ Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Kandels- «nd Geschäftsverkehr. Tluflaqe rv.7»o. Ad«n»rmrnt»prris vienelj. 4V, Md '«l. Brmgerloda 5 Mk.. durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer Ä1 Pf Belegexemplar lO Ps. Gebühren lür ltxirobeiloaen si« Tagedlait-Formal gelalzi) «hnr Poiide-rderung «1 Mk. «>« Postdejürderuug 70 Mk. Inlerale siqespaltene Petitzeile 20 Pf. Grlßere Schrillen laui uns. Prei-verzeichnik. Ladevanscher ». Zisserniatz nach Hähern» Lans. Arclamrn «»»rr drin Nedac tl on«strich die »qespalt. Zeile 50 Pl.. vor deuFa milien Nachrichten die «gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die SrprSition z« sende«. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praaoun» rainlo oder durch Post. Nachnahme. 299. Mittwoch den 26. Oktober 1887. 81. Jahrgang Amtlicher Thetl. Vtliannlmachuna. Da» «l. Stück de« die.,Lhrigü, Sleschsgefetzblatt-« ist der on« «ingegangen und wirb dt» z»« ltü. d»o»e««her ds». 2». aus dem Raihhaussaale zur Einsichtnahme vsienlUch <w»dä»gen. . Dasselbe entbält: Nr. 1752. Bkaontmachnng. betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen de» Garten» baue», vom 20. Oelober 1887. Leipzig, den 24. Oktober >887. Der Rath der Ltadt Krl»zlch. 1>r. Srorgi. «rum dieg el Machtbereich auf Bokbara und Samarkand ouSzudehnen, al» I di« kbeilnatzm« an derselbe« gestattet ist. Seiten» der d« Bulgaren unter da» rvisifche Joch »«zwingen, aber dt» I Sauitätsvffieiere des Friedea-standes würde sedoch ^ >,«. I die Annahme einer auf sie ealsgllendeu Dahl zur Nerzte- SkwStbr-vkrmictlillng. Da» z. A. an Herrn Korbmacher Meister August Echumpelt dermitlhete Derk«»f»ge»ö1l»e im Erdgeschosse des der hiesigen Stadlgemciiibe gelörigen Pklten Okteolatsedultze« Äch«0«s. Nieolaikirchbos Rr. >2. loü am L. Sprit t. an gegen »«»tzalbjährltche Kstabtgung Mtti»o«i», den A. sttovenider d. I. Dormtttng» II Uhr ans dem Ratbbause l. Etage, Zimmer Rr. l8, an de« Meistbietende« anderweit »ernitetdet werden. Ede»daselbst aas dem groß » Borfaale lreaen di« Ber» miethnugh- aub versteiqeeuiiqsbkdingungen nebst Jnventarium de« zu dermielhenden Gewölbe» schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 10. Oktober 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. I» 554 l 1-r T r Dlkanutlriachllllg. Der Zutritt zur Galerie in »er Aula am St diese» Monat» ist nur gegen Vorzeigung einer Einlnltekatt« gestattet. Da der nur sür Dam.n drstimnite Raum ein überau« beschränkter ist. so können zunächst nur die Damen der Herren Proscsioren und Docenle« und zwar je mrl eiaer starte »ach der Reihe der Anmeldung Berücksichtigung finden. Leipzig, am 25. Oeiuher >887. Der Reetor der vaivrrsttikt. De W Schmidt. VtlmullUnachuns, »te Kirche«dorfia»»,»atzl tu »er «»„tzäigrmetudr betreffen». Nachdem aus «rund g sa>ehr„er N»,ueldu»a zur <trgä»z»»geival.l die oosq-sltllle Liste der stimnibereanigp n Mitglieder der Maldlt » kircheu-Parochie geprült worven »I, wird dielrlde zum Behüt etwaiger Reclamoiionea am 27. und 28. Oktober » Ja.. Vurwit». v«u 8-12 U»r «°d Rachmitt, von 2—« Utzr. »ffeuilich ia der Ervedmoa der Maildäik rche ausgeiegt. Leipzig, a« 24. Orlodrr 1887. Ker §lircheu»«rstantz z« Et. Mitttzit. 1>. Rierildel. vcr-tjger»ng. Freitag, den 28. October, Boi m itag« 8 Ubr, werde« im Post, gebände am Aagustu-p ap (lkinqan'g Poststroß«. 3 Treppe« liuk« veriütedene i» »uveftelloareu Postlendunge» euthallru gewesene oder ia Postwagen o. s. w. ailaefondene lHeaensttnde. ». A Reujtttzr« karte» «>tr Ltettznngsstkcke. Ue«rnschtr«e, Gttzcke u. s. w gegen sofortige Bezahl»»» «ffenlüch versteigert. Leipzig, 28. Oktober 1887. Der katserliche Lbrr»P«sttztre«1»r. Malier. v. diichtamtltcher Thetl. Vir Eröffnung der bulgarischen Lobranje. Tie bulgarische BolkSverkrelung ist aus den 27. Oktober einberusen und beginnt ihre Arbeiten unter verhältnißmäßig günstigen Aussichten. Daß b>e russische Regierung die Tbätlg keit «urr Boltsverlrrkung nicht mit sieunblichen Auge» ansebea kan«, in welcher die russischen Bestrebungen kaum zum Ausdruck gelangen werden, ist natürlich, »nd deshalb wird Niemand an der Ablehnung te» ..Journal de Sl. Pöler». bourg" Anstoß nebme». Die russische Rcgieruug betrachtet jede Lo kSvertretung BlllgarienS. welche Rußland feindlich geq.nüderstedt, al» da» Ergebnis de« auf die Bevölkerung aeUdlen Zwange», und dcehalb neiint e» auch die uene Lobranje da» Schattenbild einer Naiional-Bertretung, welche» nickt zur Lötung der bestehenden Schwierigkeiten beitragen könne. Wunderbar bleibt es inimerdin. daß die russische Partei, die koch nach Ansicht ker russischen Regierung in Bal mrien überm egt. nun schon so lange Zeit unterdrückl werden konnte, vbwcbl die BerlragSinäckte da» Land sich selbst überlasten und Rußland alle» ausbirtet, u« Bulgarien für srlue Zntnnslspläne zu gewinnen. Mehr Beachtung al« der Artikel de» .Journal de St Pätrr»« bourg" verdient eine 1b»»dgedung de» Brüssilcr „Roro", i« welcher die Absichl Rußland- au»gev,IIckl wird, sortan jede Tätigkeit in Bulgarien ausznaeben. Rußlaiib bade i» nächster Ze>» eine so bebrütende civil siiorische Ausgabe i» Erattab asien zu erkülle», daß e- gew si n europäischen Angelegen, heilen zweiten Range» keine weitere Ausm„ksamkeit mehr zuwenden tvnue. Eine ernste Durchführung per russische« Polilik in Bulgane» müßte Rußland» Zukunft in Eentral- asien grsädrken. die Erichlikßuug Bokbara» und Samarkand» für die E v lisativn sei eine wichtigere Ausgabe für dir russische Poilik Man erkennt au» diese« lahmen Aus flüchten Mit L icktiqkeit. daß di, Trauben in Bulgarie« sür den s«<si'che» FutS sauer siiid. Rußland würde Bul garien sicherlich nicht der eigenen Enim ck lung vberlaffen wenn n«r die geringste Hoffnung für den S„g der russische« Politik bestände. Mil de»» Ergebniß der Dahlen vom S Ottober hat endlich in Rußland die Ueberzeugung »ir Ober, Hand gewonnen, daß V0'läufig in Bulgaeitt, nnbi» z« mache« ist u»d daß e» deshalb bester erscheint, vw öff nkliche Aufmerk samkeit nach einer anberen Richiung hin adzulenken. ,l» der Welt son und sort da« Schauspiel einer sich vergeblich um Früchte dieses Erfolge» würden sür Rußland ivertbvoller sei«. Man darf sich also allmäliq mit dem Gedanke» vertraut machen, daß bie bulgarische Frag» in Nicht zu langer Ze,t »on der Tage»ordnung ber europäischen Entwickelung verschwinde« wird, e» sei denn, daß irgend eine Ueberraschung vorbereitet wird, welche diele Frag« aus« Reue an vir Spitze der Poti- tischen Tagesordnung Europa» dringt. Eine neue Brr» chwürunst in Bulgaren anzuzetteln, dürste nicht ganz leicht em, weil der Fürst und seine Regierung die zweifelhafte» lZestanvtdeile der Bevölkerung und der Armee kennen und die »ölhigen Maßregeln ergreifen, uw sie im Schach zu halte«. Der Artikel de» ..Nord" darf in Anbetracht der neueste« Ent» w ck-lung ber bulgarische« Angelegenheile» al- die Ankündigung eiaer Wendung zum Besseren aufgesaßl werden. Denn es de« "fürsten und seiner Regierung gelingt, der Schwierigkeiten i« tiiner« Herr zu werde», dann können sich allinälig der Dauer äh'gr Zustande ia Bulgarien gestaUea. und die «mz>g« Schwierigkeit» welche noch zu bewältigen bleibt, ist die Finanz lage. Ader auch diese verliert von Tag ru Tage an Bedenk lichkeit. weil da« wachsend« vertraue» aus die Led«n»kraft der bulgarischen Regierung auch itzrr Eredilsähigkeit erhöht. Der Schmeriensschrei. welchen t>e ministerielle..Swobvda" üngst an die Türk« und an bie Bettrag»mächte richtet«, ist wohl dauptsächiich in de» Siunr zu erktäien. daß Butgarie« einer Slüd« bedarf, welch« von den GeldmSchten sür stark genug erachtet wird, um Bulgarien ihre Quellen z» ä li ße». Da« Land hat bi»her di« Berwalkung au» eigener krall qeführl, aber unter so überaus schwierigen Behält nissen bekars man sremder Hilfe, und diese ist bisher nicht in aus reich, »dem M ße gewährt worden. Die Türkei hat tu» osrr« mittelbar beigesteuert, al» sie. die selbst an sorldauern- dem Geldmangel leidet, aus Zahlung de» Tribut» stillschwei gend Verzicht geleistet hat. aber Anleihe» in England. Oester reich oder Frankreich, für welche bie bulgarische Regierung alle Hebel in Bewegung gesetzt halte, sind biSber nicht z« Stande gekommen. Da» ist eine sehr ernste Sache, und wenn die finanzielle Schwierigkeit für da» Land nicht v«r- bängmßvoll werden soll, so muß sie möglichst schnell beseitigt wcrben. Di« bulgarische Volk-Vertretung ist bi»her immer mit so wichtigen, entscheidenden »nd grundlegenden Ezistrnzfr« gen brschäsligt gewesen, baß sie Nicht dazu gekommen ist, sich n»u den nolhireiivigen Verbesserungen der bulgarische» Verfassung ,u delchLslige». aber in dieser Session wird sie sich dieser lutg.ibe kaum entziehen können. D,e Vorgänge bei den Utzien W chten habe« gezeigt, daß da- Wahlgesetz einer Abänderung dringend devürsiig ist. da» Land kann sich nicht vabe» beruhi gen. daß bei de» Wahlen Schlägereien herkömmlich und un vermeidlich sind und daß die in der Medrhot befindliche Partei die Minderheit ihr« Nebermachl slidlen läßt. Es »iüssen Bürgschaslen gegeben werbe» sür den orbnuogsgemäßen verlaus der Wahl, und da. wo eine solche nicht stattgesunven hat, müssen Neuwahlen vorgenommen werden. Rußland d,k,agl sich über die Gcmalllhäligkeiten, welche bei den bulgarischen Wahlen au»-i»übl würde», und doch ist da» heule >» Bulgarien gellende Wahlgesetz unter russischer JniUalive zu Slaude gekommen. Da» Wahlgesetz ist eben daraus zugeschnilten. daß die Wahle» nichl frei sein sollen, sondern unter dem Einfluß de» jewriliae» Machthaber» voll zöge» werben. Den eisten im vsahllocat erscheinenden 5V Wählern steht da» Recht zu. da» Wahtdureau zu bilden, und taiüder zu wache», daß dabei keine Uiiregelmäß'gkeile« Vorkommen, ist allen Sache de» vom Piäsecteu d-Nimm len Mitglied b>» Gtmttuderaih». Daß Viesr» Recht aas Täuschung betuhi. baden die Voigänge ia einer Reih« von Wahlbezirken wie >n Plcwna, Oredoivitza u. s. w. dewi-len. In einige« Wahlbezirke» ist überhaupt keine Dahl zu Stande gekommen, i« aiivere» ist die bereit« geschehene Wahl gewallsam ver nichtet woideo. Au» Viesen Erfahrungen ist zu eutuehme«. daß Regierung und Gemeinte gleicherweise der Bildung der Wahldureaux belheiligt werde« muffen. In eine« lo nnre« und unserligeii Slaalswesen kann die Belbätigung ber Regie- rui'g-gewall beim Wahlacte, soweit d,r Formen in Betracht koinnik», nicht enld.hrt werden, e» kann nicht der Willkür einer Anzahl Wähler, di« zufällig zuerst am Platze sind oder sich mil Gewalt den Zutritt zum Wahllokal verschafft habe», überlassen bleiben, da» Wabldureau zu bilde«. Diese wichtige Angelegenheit ist bisher nicht zur Sprach« gekommen, weil es sich r» Bulgarien seit länger al» zwei Jahren lediglich um Tein oder Nichtsein handelte. Daß die dffenllichc Ausmeiksaniteil auf solche Uebelständ« gelenk! wird, ist scho» ein gui» Zeichen; man erkennt daraus, daß dir Existenzfrage nicht mehr die alleinige Frage ist, aus welche ma» eine Antwort eiwarlel. sondern daß man auch schon aus Vir Bedingungen, unter welche» sich da» Dasein gestattet. Werth leg«. Füksi Ferdinand dal in Vieser Beziehung d, merke»Swertde Anfänge geschaffen. Er Hai dem Führer einer Partei G hör ge geben. welcher t>e Abänderung der Verfassung sür unerläßlich er klärt im Gegrniatz zu den Männern, welche gegenwärtig an der Spitze stehen. Stambulow hat gewiß ebenso beachlenSwerlde Gründe sür seineMemunggelken k zu walütii wieRar orlawoiv.aher «« erscheint »oihwenviq. daß über eine so grundlegende Frage «>cht »b»e Weitere» dmwkggegangen, sondern daß darüber verhandelt und beralheu wird. Tie Opposition ist zwar in der Sobranje in der oerschwnivenven Mlnde»h«lt, aber sie ist doch in ber Lage, ihre Ansichten vvrzulragen, und da der Kürst erklärt hat. daß er über den Patteitu siede und zu frieden sei, wen» alle Parteien im Lande den Füllten an« erkenne« und die Unabhängigkeit von Rußland al« erste Be, dingung sür vir Wohlfahrt oeS Lande» betrachten, so ist ber veiireiung ve>sch»edener Meinungen in der Sobranje volle Freiheit gegeben. Wir türsen demgemäß interrffanlea Er» ülleruugrn tu der bulgarischen Sobranje rulgegrujehen. * kammer von der eiazuholendea Erlaubniß de» zuständigen E.rp«.Generalar,>e» bez de« Generalstabsärzte« der Arme« «tztzänaig zu mache» sein. M>t>t«irSezte de» ffrirden-stande» unter liegen in keinem Fall» den Dtsriptinarbesugniffen des Vorstände» der Aerztekammre». * Der .Reichsanzeiarr' enthält solasnd« Bekanntmachung: Aus »ruad de» ß. ist de» Reichs»»! »e« ^ge» di« «mmei,- »ekitzrliche. Bestreb«,»«, der Smialdemotrart« vom 21. vr«»ber Ut« ^r» tz«rd«rch »,r öff «tttchr, »miatn.ß ^bracht. d«tz b.e «r. »48 vom 23. Orwber 1887 der hi,Reibst ün Verls,« Vs, Max Vadm» rrscheioendea periodtlche» Dr»cklchr>s«: »Ber» ll,er Bolilblatt. Orga, sür dir Jmereste, »er Arbeiwr" — »och ß ll de» gedachl-a »esep» d«rch »«, U«l«r»e,ch»etra v«, Pa»be»polizeiweg»a »erböte» morde» Ist. verli«, de« 24. vciober 1887. »er »»nlgttchr Postzel-Prästdr-t. Frechirr »», «chttz»s»n. * Der FA dem Tode de« Herr« von Banr-Brritenfeld daeante Posten des wstrttemdrrgifchrn Gesandten in Berlin ist nunmehr wieder defrtzt» uav »war ist sür den selben die Ernrnvnng de» FlÜ-rlatjutanten Oberste« Grasen d. Zeppelin vollzage« »ordnr. Diese Regelung der Aa- gelegenheit galt sch»« lang« sür sicher. Gras Zeppelin sieht d« Person Sr. Majestät di« Asnig» Karl nahe und ha« sich mährend seiner Lienstlristtmg al« müttlemtzrrgischer Militair- devollmächkigtee «nd al« intettmistifcher Leiter der Gesandt schaft in Berlin auch dort viele Sympathien erworben, so daß er auch am dortiger» Hose eine sehr beliebte Persönlichkeit ist. Es mag übrigen« dem Grase« ZeppeUa nicht leicht geworden sein, dem Svldatrnstanv«. dem er mit Leib und Serie sage» hvrl. Batet zu sage», und ma« glaubt auch nicht, daß er r« für immer getba« hat. Gras v. Z ypeti» gilt al» einer der schrmdigstr» Rrileevssicier« Württemberg». * . « * Sa Norddüh«»» herrscht allenthalben große Beun ruhigung über die GerüLte. wonach dir österreichische Regie- ru»a ein« De«ntralisat>»« de» gewerblichen Schnl- wesen« bewilligt Hab« und in»tzrf»,drr« in Böhme» einen besondere« Beirnth für da» Gewerbeschnlwesen zusicherte. Man besorgt »an der Erricht»«« eine« Geweedrschnleath^ in Prag (der zur Befriedigung der Czechen in» Leben betten soll), baß man dem hochentwickelten Jnbustrial-Grwerdeschulwefrn in d«a deutfchen Thttlkn Böhmen« nicht vollständig und un- pärltttfch gerecht werben wird. Drutschböhmisch« Abgeordnete au« de« hochentwickelte« Jadustrre^brele habe» dieserhatb auch die Regierung »»trrpellirt. Bisher war da» Gewerbe« schulwrseu iu Oesterreich anch zur Zufriedenheit der Deutsch« dvhme«, di« ja mehree« Fach- «ud Gewerbeschulen ersten Range« besitzen, von drr Eenlralstelle Wien geleitet. Daß man bei der Errichtung eine» Sonder-Gewerbeschulralhe» sllr Böhmen, in dem nach der gegenwärtigen Sachlage der czechisch« Ewfiuß üherwiegeu müßte, kein« gerecht« und objektive B«- daudluug beutscder Gewerbeschulen und ihrer Bedürfnisse erwartet, ist nur zu natürlich. E« ist rin« Sack« von «w- schneid-nver «atetteller Bedeutung, gegen dir «an sich in Norvdvdmr« »ehrt. * Die gesammte russische Press« beschäftigt sich leb haft mit der Krisis, d>« in Oest«rr»«ch insolge de» böhmische« Schulcoaslicte« ansgebrochrn ist. Alle Blätter nehme» ,u lridenschastlicher W^ise sür di« Jung czechen Partei, so daß «an ganz den Eindruck gewinnt, al» bandle e» sich um eine Frage innerer ruisiichrr Politik. In der Thal gewinnt auch bie griechisch-orthodoxe und national- russische Agitation täglich an Bovea. so daß. wenn »em Tnumpbgeschrel der Panslawist,lchrn Blätter Glaube» ge- schenkt werden dürste. »« Frücht« schon reis zum Pflücken ivärrn. Da» saute Oesterreich, der Leichnam, mit dem man sich nicht verbinden darf — so lantrn die Schlagwortr, weich« heut« durch die russische Presse gehen. E« scheint demnach, daß da» ursvrttnzlich ans Abwehr de» russischen Panslawismus zielend« System Taasfe sich gegen den Meister zu wenden beginnt. Bedenklich erscheint nameuUich da« mehr als verschSmt« Liebäugeln der Ezechen nach Rußland hin. Gleichzeitig findet eine Btt stäikung ker «rlhoboxrn Agitation in Litthauen statt, die namentlich in «ner Reise de« Oberprocurater« de» Heiligen Synov, Pobebonoszew, nach Wilna idren Ausdruck tanv. In den Ollseeproviiizen aber geht die Zerstörung de» deulschci, Schulwesen« und der lutherischen Kirche ihre» Weg weiler. Der letzte osficiell» Bericht über die lb8ü in Kur- land stattgesuadrnen Uederlriltr zur griechischen Kirche gietl 102 t Deelen at» Gewinn an. In Orset hal der Grcßsürst Wladimir vaS Proleclorat über die dortige orthodoxe Brüder schast übernommen und in Esthlanv arbeiten zur Z„t zwei Exprvpriaiiviiseommissionen, um für neu gegründete russische Kirchen Land rinzuschätzen und rinzuziehen. Auch ist an alle russischen Klöster erster Ordnung die Aufforderung ergangen, die neuen griechischen Kirchen mit Heiligenbildern, Kränze», Büchern. Geräts, ». dergt. ,u ve»sorgen. E« ist eben überall dieselbe Methode, mit der dasselbe Ziel verfolgt wird. * Der trteqrapbisch berttt» stgnalmrtrArtikel der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung", betreffend die in Belgien heran tretende Agitation gegen die Krupp'schcn GclchÜbe. lautet wie folgt: In sronzSsisch.belgischen Feltnnge, »trd dl« Frage der Annlrima der ne,»«pUe,e»de, Maao-Vesestlg»«»», srU rlnlger Zell ,» dkutlchsrmdiichem Smne » rhsndttr. M„ weih, »aß dl« belgisch» R>,«rr,ng die «bücht da«, diese vesestlgnnqe, mit deutschen »elchüß«, a„z,r«fie« »nd M« »,» Bermehmng lherr Feld Anillerie «rsorderlichen Kanone« bet Krnpp z« deflellen. Den, aegenüber welle, die Ketrunqen bar»»« hl», daß dte sr,az»silch, T« Binae-Kanoar der «rnpp'ichrn brl Weitem vorzuziehe«. daß e» u«»r ,ü», U»siä»de» aber n^t z« «eenntwarten le>. die in Red» steh»,den Bestellung«, „s Ar«,0tt,e«atrtt,i drr inländischen, d. der belgischen Invnstrie z, kniziede. Dag Bei,len z,r Je,, e rmgerlch,»,, Kabeck lür Pesch»hmatettal üdrrbaup, nicht Hs» (den, die Lockerill'sche ffadrck hat erst einige Berinchtgeichäh» mch Krupv- sch«« Modell -nqejeitigi). »nd baß es gsgeiuväriig »ich, «»gezeigt ist. viel Zeit durch Lroerinirnte »» vrrsiettu, wird dtrrbsi ver- lchwvge«. Dt, Vsrzüglichkei, der benntztsilmen De Van^-Kauonr immer wieder nmer B z»»nahm» „s die »ach in unlerer g >t»>g hinreichend gekennzeichnr,» Bestell»,q in Serben bedsnvie,. dabei aber unbweert» gelaflen. daß sich sttr dtffer serbischen Bestell»,., «och «rin Li-tt «'«der btt bertti fluden tasten. dir De Va»ge-Kin»nr bei fiw einzu'üb e». Adg Irden vv« einer schon »or längerer gert von Merck» «rtdeilie» Best'lluag, t» ht» serbisch-. d»rch da» Tsmpwir ck'Au- Lcipzig, 26. Oktober 1887. * W>e die .Nalional-Zeitung- zuvcrlä'sig vernimmt, hat Prinz Dilbelm au» Baveno besrirdigende Nachrichten über da» derzeitige Befinden de» Kronprinzen üderbracht Ueberast in Dru'Ichland wird man sich »n der Hoffnung und dem Wunsche verrinigen, daß die L fseruag L»haite» und bald z»r vollständigen Genesung ssihern wöge. , * Aul Anlaß drr Allerhöchsten Verordnung vom 25 Mai vir Erwerbung eine- Lande» von wenigen O»adratmeilen ab- 1 1887, betreffend die Einrichtung einer ärztlichen S lande»- mühenden Großmacht von der Bedeutung Rußlaad« zu gaben. I verteetnaq. macht »er preußische Krieg-minister im Freilich iß «ö ssir Rußland taichlrr und ungesühtticher. sttua» I Armer-Berordmugsdlatt hrAinat. daß deu Milttoirärzt«« Ist es von Intrreste. di« Verhandlungen, welche im brlgtlchen Senate am 24. Juni d. I stattgesunven baden, zu lesen. I» der Litzuiiq von diesem Tage hat der belgüche KiiegSinmister Veranlassung ge. nomine», sich über die belgische Arillleriesiage zu verbre»,». ui», »>e »e selbst lag«, den Tadel, welch m in lrtz:er Zeit die b lg s.v« Rttillerie ousgesetzl gewesen ist, ein sür alle Mal enigegeiij'treicn. Bei «ns in Deuijchland ist es bekannt, daß an der Spitze d.r b l- gischen Arlilleri« ei« Mann von hoher Fähigkeil und S»cdkcu»ii>,g sieht, der cheuerolUeutenant R>raise. w lcher nnl Fug und ReLi lür sich persönlich da« Verdienst ,n Anlv uch nehmen kann, die belgische Artillerie aus de» uuertanni guten Stand, aus dem sie sich d sinoer, gebrach» zu haben. Ar war es, gegen den sich die Angr fse in der belgische» Pirste vorzugsweise rtchieie«, desdald erklärte der «negs- miuifter tu der grbachieu Sitzung, daß rr rs sich zur Pst cht mache, diese» hohe» O stoer zu rechlieriigen. der. wie der Minister wörilich sagt», seiner Waste z»r Ehr« gerrichir und dessen Nilellig.uier z.iiiatid« uud drdaerlicher Ausdauer »um größien LH,Ile ber tius zu »erdanlea sii, welchen die belgische An lleri» in iLuropa geuiegi. I« Berlolg seiner AusiÜUruagkn zieht der bei. ich« Kr>eg<«t»mer. General PoniuS, welchem selbst eine außergeiväau- liche Sawkenutuih l» Arttlleriesrageu nachgrrühmt wird, umiassende Mitibeilungr« »der den heutigen Stand der Art lleriesrage in Belgien, aus welche« sich regtet», daß Belgien eine vorzügliche, au« Kruppsche» Geschähe» bestehende Feldarlillene besitz!, m» allem sansiig», Kriegsaratreial, insbesvndere auch mit Munition au», reichend ausarrästet ist «uv in Bezirhnng ,»s Feftnngaariilleric aus de« desien We»e tsi, hen ohnehin sch», vorhandenen groben Park a» ölieren Kanone« «»d Mörier» große» Kaliber» durch eine de- d««e,d« Zahl vo» Kr«dp'jch«, Biahlkanonrn z« verstärken. L« würde z» «eit führe», «us da» Driail der Aussührungea de« Herr» Kriegsminlster hier de« Welierr« eiuznqehen, wir lrrrn wodl obre »ich«, w»,« wir ül„hr«, daß die l, Belgien «rnerdlngs geflissentlich geschürt» Feindseligkeit gegen da- Krupp'sche GeschNtzmaierial »8 he«si»ige« Tenbenzen i« Zusammenhang steht, welche Dentsch» >««» als Fttad Belgtru« zu bezeichn«, gewohnt find und vo» Deutschland «in« Verlehu», der belgische» Reuiralttüt z» desürchte» d»«ll»de». * I« einer «it Zeichnungen dersrbeaen Pariser Halb monatsschrift »peevur Sll«strse" hat der vielgenannt« Entenzüchter Opvert-Eohn a»ü Blowitz sich an eia« Schilderung der Erscheinung und der Wirksamkeit des )Urste» Biswarck gewagt. Da« ist ein« recht l»stig« Arbeit geworden, von bereu geistigem Werthe man sich eine Vorstellung machen kann, wenn man erfährt, daß in ihrem ersten Satze Bismarck der Rübezahl genannt ist. dessen Hohnlachrn in den Rheinthälern lauten Widerhall weckt t An der kvrverlichen Erscheinung de« Fürsten Biümarck versucht der sranzösrlnd« S»hn de« BvhmerlandeS srinen Eprachwitz, findet dann, daß de» deutsch« Kronprinz weder Staatsmann noch Soldat sri «nd daß Bismarck eigentlich Deutschland unglücklich gemacht habe, indem er München sein künstlerische» Tceplrr, Weimar seine literarisch« Krone. Dresden seine« ndustriellen Reiz geraubt habe! Herr von Blowitz keuut seiue heutig« Franzosen. * von englischer Seite ist am Sonnabend die Publi kation de» Worllaolr» der Eondention, betreffend da» literarisch» Eigenthumsrecht, erfolgt, welche« bekannt lich die Unterschriften Deutschland», England», Frank reich». Spanien». derSchweiz, Tunis undLiberia« trägt. Dir Eonvenlioa tritt am 5. Decrmber in Kraft und wird ohne Zweifel den legitimen Bestrebungen aus literarischem Gebiete ungemeinen Vorschub leisten. Sie stellt die Autoren eine» jeden ver Vertrag»länv«r hinsichtlich de» Eigenlhum»« und Verlag-rrchi» ihrer Geistr«provucie den Autoren der übrigen BertraqSlänoer durch«,»« gleich, so daß. um ein Praktische» Beispiel anzusühre«, eiu deutscher Romonschrist- steller sortan in der Lage ist, seine Werke unter bcnieldrn Bedingungen in England, Frankreich rc. drr O-ffentlichkeit zn übergeben, wir e« mit den Werken seiner dortigen Evlleqen der Fall ist. Ihre vollen Wokungen wirb dt« Convention sittlich erst nach dem Hinzulntt ber noch fehlenden Eullur» Völker entsalten könne» * In Pietermaeitzburg am 20. Oktober angekommene Boten überbcachten an S>r Arthur Hwelock einkn Burs von Tinizulu, in wrlchem derselbe seine siüherea Beschwerden wiederholt und Über die Zululanb-N>ederl assu »g Un- zusriedeaheit auSdillckt. Sir Arthur anlivortrle, daß Dmizulu jetzt ein britischer Untrrtda» sei nnb dem dritiiche» Gesetze gehorchen müsse. Die neuesten Berichte au» Znlulanv sind beunruhigender Natur und besagen, daß Di»i;»l» sich sort- gefetzl wiberspäiistig zeige. Drei weitere Bblheiluiigen Dra goner haben Maischvcsehl nach Zululand und auch Sir Arthur Havelock wird sich in Kurzem dorthin begeben, um einen all gemeinen Uederblick von der Lag« zu gewinnen. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erklärt, der Bericht de- „New Bork Herald" über Ausschreitungen deutscher Marinesolbalrn in Apia sei unwahr u»d eine lheil» böswillige, theil- alberne Erfindung. D>e veulscheir Mariiirsolvaten baten am 24. Anguss nur die Umgebung tcS Regierunqsgrbäube» ia Mulm» besetzt und zum Schutze ber weißen Einwohner eine Sicherheit-wache nach Apia gelegt. Jede Störung dkl Fremden und friedliche» Eiiigetorenen ist sorgfältig vermieden worden. Tie Wache konnte, da Einerlei Beunruhigung drr Bevölkerung deine,ktar war. schon am 25. wieder eingezogr» werde». I» Apia war ker Verkehr „ur eine Stunde lheilweis« gesperrt. Die Behauptung, daß die Lag« m Samoa bedrohlich bleibe, sei durck die inzwijchcn ohne jede Grwallthat erfolgte Auslieferung Malieloa'S und vir Anerkennung Tamasise's widerlegt. vermittelte Brückl überhanp» Ls,, »ittmeh, b—drr di««,»»«,»»wes»,, welche erhol,e, hat. Fu Anbetracht dieser Sachlage! Vie Lrisis in Mesterrcich. * Der gegenwärtig»,> Krisi« in Oesterreich wird, so scheink rS, in einem Tbeii« der deutschen Presse ein Gewicht deigelegt, welches sie nicht verdient. Ti« Melrheit im österreichischen Reich-ratb ist eine Handelsgesellschaft; so lange sich deren Gesellschafter im Greben einig erwiesen haben, so lange haben sie Vie österreichische Regierung noch sich gezogen. Dir» wird auch unzweiselbast in ber vorliegenden Slreitsrage geschehen. Nicht darum handelt e- sich, ob die Regierung den Erlaß de- EuliusministerS Gautsch doll zurücknebinen soll ober nicht, sondern es handelt sich um e», Eompromiß. Die Taktik der gegennsttriiien ReichSraldSmehrdeit ist wesentlich verschieden von der Taktik der österreichischen RcichSralhSmebrheil »uter dem Grase» Hohenwart. Damals arbeitete man aus den Starz der österreichischen Verfassung hi», indem man einen Stuemlaus gegen sie orgamsirte, heute proclamirt man den Grundsatz de- DurchlS-bernS. Ma» gebt Schrill sür Schritt »or uav fordert bat Doppelte, um die Halste zu erlangen. Der ganz, Siurm gegen deu Minister Gauisch ist nicht» al» riue erneute Auslage de» Kampfe» gegen den Minister Ecnrad, den Vorgänger de» Herrn v. Gautsch i« Unterttchlßmmistcrium.
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