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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188710292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-29
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1887
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Eriche««« tsgtteh K- -»/. uh? Leö«tio« »«d LkpetMo» Jvhm>ue»gaffe 8. Sprechstunden der Urdartir». vormittag» 10—1» Uhr. Nachmittag» d—6 Uhr. Uava»»« »er fß, Be »tchMal,«,»« Mn«»«, »eDttmmte« Jusrrutr «, Wochr»ta»e» hl« » Uhr Nachmitt,,». «uTauu- »»HArft1a,e»frütz dt»'/, 8 Uhr. 3n de, M»le« str 3»s.-A»uah«e: vtt« >le»». Untversitütsstraße 1. L-ut» «„che, Aathariarastr. »S pan. a. K«aig«platz 7, «I, bi»'/,» vhr. riMger.TMblÄ Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Attslaqe IN.7.^0. ^donnrmriistsprris vieNkls. 4'/, Mk mcl. Bringrckodn 5 Mk.. durch dir Post bezöge» 6 MI. Zcde einzelne Hummer 20 Pf Belevezemvlar 10 Pi. Gebühre!, 'ür Extrabeilage» (in Taget-lott-Iormal geialzi) «hur Pokbe-ärderung M Mk. «lt PostiSr-jörderung 70 Mk. Inserate 6qrii»lllme Prtitzeile 20 Pf. Größere Lchriiieir lau! um'. PreiSverzeichmß. Tabellarischer u. Hiierniatz nach höherm Tarif. Lrclinnrn »nker dem Red ich i> anssirich die 4gespalt. Zeile SO Pi., vor l4-n Fannliennachrichlen die 6geivKlicnc Zeile 40 Pi. Inserate sind ilrt- an die vrpröition zu senden. — Rabatt wirb nicht geneben. Zahlung pruei>nt»-ra«ü-> oder durch Post- »achna lim-. 302. Tonnadenb den 29. Octobcr 1887. 81. Jahrgang Zur gefälligen Achtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» »«« SV. Oktober, Bormittag« nnr bt« '!-S Uhr geöffnet. LxpvÄMon Sv« I^lprixor T'Lsedlatles. Amtlicher Thetl. VlkamilllichlNlS. Lrotz unserer Bekaunlmachnog vom »7. August diese« Jahre» wird der Ekehlenßigrr Weg argenwärtig uoch immer von r»a«r »remlich großen Anzahl Fußgänger begangen. Wir bringen deshalb, indem wir gleichzeitig aus die mit der unbefugten Benutzung diese» Wege» in fernem jetzigen Zustande verbundenen Fäbrlichkritrn Hinweisen, hierdurch anderweit zur öffentlichen Kenntniß. daß der Ochlen-tgrr Weg während der Dauer srlner jrtzi statisiudenden Höberlegung und bi» aus W-ltere» aus der Strecke vom Schrebergarten» Eingang« bi» zum Linienwege auch für de« Augverkehr «rst»»rrt ist. Der Letztere wird während dieser Sperrung durch da- Scheidendolz über die Kettenbrücke verwieseu. Leipzig, am 28. Octoder 1887- Die Königlich« AmttzhaaptmauUschast. Or. Platzman». Der Rath der Stadt Leipzig. L. 6932. vr. Georgi. Hennig. Vckanntmachung. Die Herstellung von Nlosackpflasrer aus den Fußwegen lLnaS der städtischen Grunhstücke an der Rosenthäl-Straße in Gohlt« soll an einen Unternehme» in Aceorv vervuogru werden. . , D>« Bedingungen für diese Artzeiten liegen in unserer Tiesbau-Venvaltung. Rathhau«. U. Eloge. Zimmer Nr. l4, äu» und können daselbst eingesrhen, resp. gegen Entrichtung dir Gebühren entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Mosatkpflaster in der Rose«thal«Stratze t« Gohl.«" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 12. November er. RackmilkagS 5 llhr einzureichen. Ter Rath behält sich da» Recht vor» sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, am 27. Octoker >887. Der Rath der Stadt Leipzig. Id 4049. 1)r. Georgi. Cickoriu». vcrpachtnng von lagerplStzcn in -cr Nnr Thonbrrg. Aus der zum Gute Tbonberg gehörigen, westlich der Gninmailchen (sog. Neitzenhainer) Ebausiee zwischen dem Gulsgeböite und der Verbindungsbahn gelegenen Parcclle M^z^uen" Flurbuch« für rhouberg sollen vier Lagerpla^e ^ . II. - Hl. . IV. tzlächengehält aus st. Dec-mber I8SZ Soaaabend, dea S. Rovember Dormittag« Lt Uhr, aas de« Rathhau«, l. Etage, Zimmer Nr. 18, an dir Meistbietenden verpachtet werben. Die Versteigerung», und verpachtungSbedingungen nebst Situation-Plan liegen ebendaselbst aus dem Saale bei den Vienstbabenven Ralh-tienern zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 20. Oktober >837. Der Rath der Stadt Leipzig. C«r> tagung der Kammern. Da» Manifest de» Grasen von Pari». I scheitert sind, er bildet den Beweis, daß trotz oller RedrnS- der Fall Kausmann, der Skandal Eafsarrl waren ebenso viele I arten in Frankreich der Grad von vaterland-lieb«, welcher Ursachen, um Frankreich au» dem Gleichgewicht zu dringen. ^ da» Interesse der Person den Inter-ssen de- Geiamwtwobls von ca. I4S7 Quadratmeter, . . 878 - » « 899 - « » . 1001 « die v Jahre vom 1. Januar !888 d. I bi- Id h— 3SS8. I)r. Trknviin. serutti. vkkinalMchmi-. von dem Unterzeichneten Armeuamlc sollen im Stadt- hbuse allhier Donaerstag, dea 2. Rovember ». e. Bor«, voa 8 Uhr an etae Partie getragene Kleidungsstücke, Möbel, Hau«, uuo Kllcheiigerätde, Betten und bergt. mehr meist bietend versteigert werden. Leipzig, den 27. Oktober >887. Da« Arareaarat. Ludwig.Wots. Iunghäbnel. erlassene, den Skeiudrucker betreffende Bekanntmachung Die von un» am 20. J„ni d. I. L«rk Juli«» Ernst Aust von hier hat sich vurch Just'S Aittgreisuna erledigt. Leipzig, am SS. Octoder 1887. La» Valtzetamt der Stadt Leipzig I-ö3öl. Vretschaetder. Nichtamtlicher Thetl. vie Lnsts in Frankreich. Frankreich befindet sich wieder mitten in einer Krisi«. Damit ist aber Nicht gesagt, daß etwa» AußerorventlicheS gescheben wäre. waS einen verhLttnißmäßig geordneten »nd »tr Dauer fähigen Z»sta»v in« Schwanken gebracht bätie; e« ist den feindliche» Kräften, welche an der Erschütterung voa Rübe und Ordnung in Frankreich unausgesetzt arbeiten, dusch kie Eröffnung der Kammern nur Gelegenbeit geboten «orde», sich wirkungsvoller zu äußer«, at« während der ver» und wenn sie durch die Geschicklichkeit der Regierung ihre» gefährlichen Ebarakler» entkleidet wurden und Frankreich darüber ohne besondere Störungen binwrggleilrn konnte, so dehirtten sie darum doch ihre Eigenschaft al» Mittet für die Agitationtparteien, die ruhige Entwickelung de- Lande« zu stören. D>e Ervffnung-sihung der Abgeordnetenkammer brachte den mit mrdr al- Zn>e»driltelmajor>täl gesaßlr» Beschluß, einen Autschuß zur Uniersuchung de« Falle» Eassarel-Llmousi» »u wählen. Die Mehrheit hat dwsen Entschluß nicht drreul, londern steht fester denn je aus dem Standpunci. daß diese Untersuchung eine Rothwenttakeit sei. denn kem Mitglied der Minderheit hat in dem am 27. Oktober gewähtlen Au-scbuß Platz gesunden. Die Kammer hat sich damit al« Ger>cht»l>os ausgeldan und «inen E»>gr>fs in die Ezecutivgewalt begangen. E» herrscht überbaupl gegenwärtig in Frankrelch da» Be« streben vor, dir Lff>ntliche Meinung zum Richter über Alle« zu machen, lieber Krieg und Frieden entscheidet nicht dir Regierung und die Mehrheit der Volk-Vertretung, sondern Herr Deroused« mit seinem Anbang, die sich al» die ver» niitttrr de» Bündnisse» zwischen Frankreich und Rußland ge benden. U>ber mililainsche Di»c plinarvergehc» hat nach dea l» Umlauf befindlichen Parteianschauungcn nicht der Krieg»- minister im E>nven'ländwß mit den übrigen Ministern zu cnlschelden. sondern die vfs»ll>chc Meinung. Nur dieser erscheint Voulanger für seine Thaten Veranlwortlich; wenn r« ibm beliebt häkle, der Verfügung de» Krieg-minister», welche ihn zu dreißiglägigem Arrest verurlheille, Wicerstand entgegen znsetz-n, so würde es ihm a» Leuten, welche ihm Beistand ge leistet hätte», nicht gefehlt haben. E» mag einer natürlichen Regung entsprechen, daß Wilson e« unternahm, sich vor seinen Wählern wegen der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen in der Cafsarel-Angrlegenbeit zu rectusrrtigen, aber die Bei- sammluiig in Tour« faßte diese Absicht in anderem Sinne aul. sie folgte lediglich einem dunklen Triebe, al» sie alle» Bemühungen Wiliou'», seine Unschuld zu erweisen, nur da» Wort Abdankung rntgcgensrtzle. Der Antragsteller Cuneo d'Oruano ist ein bekannter Bonapartist. gekört daher al» solcher der Rechten an. Die Rechte hatte b>Sl»er den entschieeensten Widerstand gegen die Bestrebungen der Radikalen zur Richtschnur ihrer Handlung«, welse gewählt; in diesem Falle scheint sie aber eine Au-nabuie gemacht zu haben, d.'nn die ISS Gegner ke« Anträge» sind aus opportunistische; Seile zu suchen. Di-srr cfsendarr ver stoß gegen da- Programm der Rechten scheint da» Gerücht von eiper Spaltung in den Reihen der Monarchisten vera». laßt zu haben; da» Gerücht wird aber für falsch eikläit. Baron Mackau bleibt nach wie vor Präsident der Monar- chisten, »nb der Hauptarundsay dieser Partei ist unverändert die Bekämpfung de- RadicalieniuS. vo>läufig mag dieser K>lt noch halten, früher oder später werde» sich die Bonapar listen aber doch von den Orleaiiisten trenne», wenn der Tag de- Ausruf- an da» Volk gekommen sein wird. Gegenwärtig ist e» vie äußerste L nke, welche die andere» Parteien zur HeereSsolge grnötliigt bal. Ter Skandal Eafsarel-Limousin bildet da» Au-Hängeschlld, Wilsr» ist der Sünkendock. aber Grevy ist Ver eigentliche Gegenstand de» Angriff», weil er es mit der grrnäßigken Republ-k hält, statt mit der radikalen. Nochesort veiniißl sich, Wilson vor die Geschwornen zu bringe», um dadurch ke» Rücktritt Grcvy's zu erreiche», sein Geschrei hat aber vorläufig noch »ichl die gehofsle Wirkung, weil die Mehrheit der Kammer »och nicht zum vollen Bewußtsein der Tragweite ihre» Beschlusses vom 2ü. Oktober gekommen zu sein scheint. Die Kräfte, welche heute in der französischen Kammer sich geltend machen wellen, habe» die Grenzen ver ParlcibiSc xlin überichrttten, e- ist allzunehmen, baß nicht Verabredung die Abstimmung über die Einsetzung de» Untersuchungsausschusses aelettet hat, sondern da» Bewußtsein der Schuld, ähnliche» M «brauch mit der öffentliche» Stellung de» Abgeordnete» gelrieden zu haben, wie Eaffarel und r'Attdlau. Die sran- röst'chen Abgeordneten gelten allgemein als die natürliche» Anwälte ihrer Wähler in dem Wettlaus um Stellen und Auszeichnungen, welche der Staat au»zulheilen hat. Aus diesem Gebiet entscheidet nicht sowohl da« persönliche Eür- und Pflichtgefühl, al- die Macht der Gewohnheit. Durch den Eafsareischwindel sind die Abgeordneten in ihrer Eigenschaft at« Anwälte der Interrffe» ihrer Wähler sämmtlich in- hr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen, und de-bald haben sie e» sür zweckmäßig erachlet. etwaigen N.itzaiiwenbungen aus die Abgeordneten, welche sich au» der gerichllichen Untersuchung gegen Eaffarel und die Limousin ergebe» könnte», durch einen allgemeinen Angriff auf die von der öffentlichen Meinung bereilS vernrthtlUen Personen zuvorzukommen. Dadurch ge winnt die Abstimmung vom 2S. Oktober eine ganz andere weiter gebende Bedeutung. alS sie aus den erste» Blick zu haben schien, eS war ei» Acl ver Nolhwehr, in welchem sich die bedrohten Abgeordneten vereinigten. Herr Wilson hat sich als Z-itu»a-lintrrncbmer und Agitator i» Anbetracht seine- Verhältnisse- als Schwieger sobn de« Präsidenten der Republik augenscheinlich z» weil vorgewagt, größere Zurückhaltung wäre klüger unv den Umnänden, in welchen er sich befindet, angem-ffener gewesen, aber auch die stürmische Versammlung in TvurS bat keine irgendwie beacklen-wertben Zeugnisse sür die ihm aus gebürdete Schuld ergeben. Lie schlimmste Anklage, welche der F ll Ioubert liefern sollte, ist in Nebel zerronnen, weil der Mann Überhaupt nicht ezcistirt und dadurch »alürlich auch seine angeblicben Briese ihre Beweiskraft vrildre» haben. Bon allen Anklagen gegen W>lson bleibt nicht- dc stehen al- eine von einem Mitarbeiter de« .Intransig-ant'' vorgezeigte Abonnementr-Einladung aus die „Pelite France", welche den Stempel de« Präsidenten der Republik trägt. Dieser Mißbrauch eine» dem Absender nicht znstehenden Abzeichen» ist gewiß verwerslich. aber er fleht mit der gegen Wilson erhobenen Anklage in zu schreiendem Mißverbäliniß al» daß sich darau» eine Waffe gegen ihn schmieden ließe. Die Krisi-, wrlche vor einigrn Tagen in Frankreich zum Ausdruck gekommen iit. betrifft demgemäß nickt da» Ministe rium und nickt da- Präsidium der R publik, sondern sie ist der Ausdruck de» sich ankündigende» Zusammenbruche» aller Faktoren, au« denen dir R publik bisher >bre Lebeiiekralt ge» sogen bat. Der Beschluß vom 2L. Octoder ist da« Geständniß. baß olle Bemühungen, in Frankreich geordnet» Zustände aus» zurichlea, bisher an persönlichen und Partei-Inlerrffen ge« uaterordnrt, nicht vorhanden ist. Der eigentliche Smn des unablässigen Miuisterwechsel» in Frankreich ist nicht da» ll». vermögen der an der Spitze siebenden Personen, die öffent lichen Angelegenheiten in einer dem Lande zn»> vorkheil ge- reichenden Weile zu verwalten, sondern die Unmögllchkelt. ti^ persönlichen Eifersüchteleien unv Nebenduhlerschaslen zu be seitigen. Der Mißerfolg, weichen Elenienceau in Toulon erlebt hat. gewährt eine wirkung-volle Beleuchtung dieser traurigen Zustände, und der Rechtfertigungsversuch W lsou's > in Tour- bildet d»e entsprechende Ergänzung dazu, daß Krank- reich nur de«balb nicht zur Rüde kommen kann, weit gewisse! Personen da» unbezäbmvare Verlangen »» sich süblen. in der O ffentlickkeit eine Rolle zu spielen, und weil der M- nge der Skandal über kie Baierlandeliebe geht. Au» diesem Gesicht«. Punkte sind alle Vorgänge in Frankrelch zu deurtheilen. * Leipzig. LS. Octoder 1887. ' In Folge der Neubildung der Au» schlisse de- BundrSralhe» sind jetzt die Bundesstaaten in denselben solgenvermaßen vertreten. Ernannt sind durch k. Erlaß aus Giund der Bestimmung de» Art. 8 der versaffung zu M l- gliedern l) dr» AuSschuffe» sür Va-Landbeer unv die Fe'ttiuge». in welchem Preußen und Biyern aus Grund der Belsassuiig vertreten sind: Königreich Saasen unv Württemberg. Bade». Meckienburg^chweriN, Sachsen-Codurg-Golha; 2) de» Au» sausseS sür da» Seewesen, in welchem Preußen aus Grund der Bersassuug vertreten ist: Bayern. Königreich Sachs,-». M-ck>e»durg-Schweain, Hamburg. Turch den Bunkesralh sind gewählt worden in vie Ausschüsse: sür Zoll-und Steuer» wesen: Bayern. Königreich Sachsen, Württemberg. Bake» M cklenburg-Schwerin. Braunsckweiq und al» Slellv-rtreler L ssen, Großherzogthum Sachsen; für Handel und Verkehr: Bayern, Königreich Sachsen. Württemberg. Haffen, Groß berzogibum Sachsen. Hamburg, unv al» Slellv-rtreler Lübeck, sür Eisenbahnen. Post- und Telegraphen: Königreich Sachsen, Baden, Grdßherzoglhnm Sachse». Sachsen.Attendurg, Lübtck, u»v al^Sicllverlreter Württemberg; sür Iustizweseu: Bayern. Königreich Sachsen. Württemberg. Baden, Hessen. Lübeck, und al- Slellvertrrler Braunschweiq. Schwarzburg-RudolstavI; sür Recknung-welen: Bayern. Königreich Sachsen, Würtleu» berg, Baden. *Vssen. Braunschweig, und al» Stellvertreter Mecklenburg - Schwerin; sür auswärtige Angelegenheiten Baven. Mecklenburg-Schwerin; sür Elsaß Lothringen: Bayern. Königreich Sachsen. Württemberg. Baden. M-ckleubn.ig Schwerin, B>au»schiveig, und al« Slellvertrrler H ssen, Lübeck; sür Vie versaffung: Bayern. Kbuigreich Sachsen Württemberg. Baten, Oldenburg. Sachsen-Meiningen; süi die Geschäilsoiditting: Bay r». Württemberg, Hrff n. Groß- berzoglhui» Sachsen, Sachsen - Altendurg. Schwarzburg- Rudolstabl. * Die „Norddeutsche Allgemein« Zeitung" veröffentlicht ^ folgende» Schreiben: ,Zu meinem Keburwlage am 26. Oclober sind mir auch dii-le- Iihr wieder ickriiiüch und irlegropinich io zahlreiche Gluckwüuiche von Pr valen. Vereinen und Lorporoiionrn zugegaaaen, daß es mir nicht »--glich ist, alle» Beiheiliglen peisö ilich zu danken. Ich bitte da»er, aus dirl-m Wege meinen verbindlichsten Dank und die Per- sich-riinq ousipiechen zu dürfen, baß bas mir au-gedlücklc sreuubliche Wall wollen Mich I» hohem Maße erfreut hat. ll reis au, dea 27. Oktober 1887. Gras v. Moltke, Eenerak-Felbmarschall. * Die bereit- telegraphisch erwähnte Note der „Nord teuische» Allgemeinen Zkilung" lautet: ,.Iu der sran ,v fischen Presse sowohl wie in brr englischen wirv im Allgemeinen lebhafte B-sriedigung au-grsprochen über den Abschluß eine- Abkommen« zwischen England u»v Frankreich, welches die Stellung der beiden Länder zu einander bezüglich de» Suezcanal» und der Neu-Hebr >den definitiv »egeln soll. Auch hier liegt kein Grund vor. ein« solche Verständigung ander» al» sympathisch zu begrüßen, da dieselbe, wenn sie erst perscel geworden sein wird, dazu angethan ist, ei» weitere» Unterpfand lür die E> Haltung de- euiopäischen Frieden- zu biete» und eine der Schwierigkeiten, welche diesen gefährden, zu beseitigen." * Die Nachricht der „Germania", Fürstbischof vr. Ko pp habe zu seinem Ge»eralvirar den Weihbischos Gleich ernannt, ist »ach an zuverlässiger Stelle eingezogeuer E>» kuttdigung in Vieser Form unrichtig. Die in Berlin vor liegende anillichc Anzeige besagt vielmehr, daß Herr Gleich vorläufig nur mit der commiffariichen Wahrnehmung der Generalvicarial-geschäste vom Fürstbischof beauftragt worden ist. * Iobanne- Nonge, dessen am 26. d. M. in Wien erfolgten Tod wir kurz gemeldet haben, ist dem heutige» G schleckte schon bei Lebzeiten rin todter Mann gewesen. Gleich wohl gab eS eine Zeit, in welcher derselbe die allaenicme Ausmertsa.nkeil erregte und al» Glauben-Held, al- ein zukunsiS voller Reformator gefeiert wurde. Schon vorher mit trr ivmiichen H erarchie zerfallen und seines Amte» al« Eapla» entsetzt, ergriff Range die Ausstellung de« heiligen Nocke» zu Trier im Jahre >344 al« eine in der Thal günstige Ge leg-»heit. der römische» Kirche den Streit anzusage». Die Ausstellung de» hciliaen Rocke- hall« grade in katholischen Kreisen eine beslige Bewegung hervorgeruse», ähnlich jener, welche sich später an die Unsehldarkeilssrage knüpfte. Ernste Bedenken gegen diele Art de« ReliquienculluS vereinte» sich mit der Ansicht, daß die in den Jahren der Reaktion ge stärkte Hierarchie mit diesem Boraeben in Trier eine ent scheidende Machlkundgebung beabsichtige. Al» nun Nonge in einem feurigen Schreiben an den Bckchos Arnolki von Trier die Au-stellung des heiligen Rock-- ol- einen da- Edristentbum entwürdigenden Götzendienst erklärte, fand er nicht nur in sreidenk-ndeu Kreisen, sondern besonder- auch bei den zweiselbast gewordene» katholischen Gläubigen lebbasle Zustimmung. Man sab in ibm de» Mann, der zur rechten Zeit mit sreimülbigeni Worte die brückend gewoidenen F-ffrln der K rckenmacht gebrochen habe. Die »oldwendige Folge de- über idn verbit»glen Kirchenbannes steigerte nur seine volkslbümlickkeit. Die alte, siel» sich erneuernde Sehnsucht dr- Deutichen »ach religiöser Freiheit führte ihm zahlreiche Anhänger zu. unv wo er h »kam. die neue Gemeinde zu gründen, welche NtcklS von Priestern, sondern nur von Ehristu« und der ver nünftig ausgelegte» Bibel wissen sollte, wurde er jubelnd begrüß». Dieser frische Geiste«z»g hielt aber in der „deutsch katholischen Bewegung", wie mau die neue G>anbe»Sgrü»d»ng naitttte, nicht vor. Rouge überwars sich bald m-t seinem Bundes aenoffrn, dem katholischen Espri-ster Ezerski. Dogenalische Zänkereien zerspl lterie» die eben gig,ü»dele G-nie ude, und Biele, die aus religiöse Frribeik aeboUl hatten, erkannten, daß sie nur kie Unduldsamkeit der kathol ydei, Geistlichkeit mit kem Starisinn Ilwologischer Seclirer vertausch! Halle». Nongc'ö persönliche Ehrsucht, sein kille» Wehlgeiallen a» lärmende» Tnunipbzügen tdal noch ein Uedria-v, und al» er endlich im Jalire l8t8 die Religion mit d- r PoUlik vergnickie und radi kaler Rädelsführer und Bolksveriaininluiigsredner wurde, sagten fick von ihm grave Diejenigen ins, »reiche der religwien Geineliischast durch ihre iiniri licke T> sc der lleberzeuaung die krälligste Stütze geboten hätten. Die inip ünglich ausnchlS- volle Bewegung zersi l in kleinlich-» Ecctireitdnm, Rouge selber aber wurde vergeffen. 2» der lange» Kette der reli giösen Freih-ilskämpse wird aber Ronge's Auttrcicn immer eine geschichtlich deinerkenswerlhe Thatsacke öleiben, au- der üch sür beide Tbette, sür die nach relig öser Frelbeil Slrc- bende» sowohl wie sür vw katholische Kirchenmachl, lchrrciche Folgerungen ziehen lasten. * Au» Christi ania, 23. Oktober, wird gemeldet: „General-Lieutenant Wergeland hat als Commandaul der Festung Akeieduu« plöy ich seinen Abschied nehmen müffen. Bei der Ankunft de» König» erregte e» Aussehen, daß nicht, wie sonst, eine Ehrenwache vor dem königlichen Schlosse auszog, sondern die ganze B-wachung aus einigen Constablern bestand. AI» der König seine Verwunderung kaiüber äußerte, wurde die Sache ansang» mit der zur Durchführung de» neuen Armeeplane» stallsiiidrnden Ber- iittiiderung der hier garnisoiiirenden TrnPpen in Zilsammcn- hang gebracht. C» stellle sich indeß hallo heraus, daß man' zur Ehienwache Mannschaften genug hallte. General Werge« lanv Halle nur gegen die vom Kouiae gckbilligle neue H-ere«- ordnung, durch welche die diesige Garnison aus 300 Manu beschränkt worden ist. einen kleine» Trumps auSspielr» wollen. Zu seinem Nachfolger ist General Reich mann auscrschen." * Nach einer Meldung der „TinieS" au« Philadelphia hat die Londoner Firma Iaidine Maiheson L Co. mil L> Huizg Tichang eine» Lieferung-Vertrag über Kriegsmaterial sür China im Betrage von 3 Millionen Dollar- abgeschlossen. * Die vor Kurzem verbreitete Nachricht, e- werde in Ena» land eine zwei te Expekilion zur B-sreiung Cm in Bey'D' ausgerüstet, ist unbegründet. Sie hätte auch, woraus wir vo» vornherein ausmrrksam machten, keinen Sinn, da Cmin Betz aus seinem Posten au-barren will und Stanley'« Expeditio« ihm die gewünschten Borrätbe an Waffen, Mnmtwn, Maare» und Lebensmitteln iiberbruigt. Socialpolitisches. i Leivzig, 26. Ociober. SchiedSgericht-sitzung. Vor sitzender: Herr G deimcr Regierung-raih Guinprechl. Beisitzer: Herren Tlodlrath Beinert au- Lislcben und Biaumcister Haie au» Nlein-llrostitz an« den Arbeilgedern, Herren Engen lllrmen au» Reudmy und Richard Kurzaa au- Kauerndors au- den Arbeit nehmern. Der Keff-llchmied Inliu» Krast in Langenberg bei Gera hat o» 12 Ap ll d. I. IM Auilrage der Maschinenfabrik und Eisrvgießerei non Moritz Iadr in Gera, wo rr brschäiiigl war, mit einem zweite» Ardeüer deri-lben Fabrik in der Geraer Aciienbrauerei zu T>nz bet Gera Kesielrrparatu ren anSgeiührt, Mil ioclch-n sic gegen 3 Uhr Nachmittag» fertig waren. Aus erlialiene Ausjoederung de» Braumeister- haben beide Arbeiter sich bereit eiklärt, „um de« Dag voll zu machen", Eis in den Keller zu schassen. Im Begriffe, diele Aibeit zu beginnen, stürz, Krast durch da- Eisloch i« den darunter besindlichen Lageikeller und aus rinen l-ereii- vorher hinringeworleaen EiShallie», so daß er so schwere Verletzungen er litt. daß er nach drei Tagen starb. Die Lektion Vllj der rauerei» und Mälzerei-AerusSgenosienschgst Hot die Gewährung von Renlen an die Hiiitrrlaffencn adgelehnl, da sie nicht die U-berzeugung hat gewinne» linnen, daß sie sür den Todestall de- Krall dasivar sei. Wen» auch der Bernnglückie IN dem Auqenl-licke des Unsall» im Begriffe war, eine Arbeit au-zuiahren, weiche an sich den Arbeitern eines Vrauereib.-iriebcS, nicht aber de» Arbeitern emrr Maichineniabrik zukomme, io sei er doch hierdurch nicht ohne Weitere- au- dem Verbände seiner Genossenschaft au-- gesch-eden und zur Brourrei- und P-älzerei-Veruisgenossenichast i» ein B rhillniß getreten, welche» eine Verdindlichkeil der ietzirren sür oen ringetirtenen Unfall zur Folge habe» könnte. Es habe keines» >ail- in der Adsichi de-Verstorbenen gelegen, von d m Z- itvuiiel ab, wo er zur Arbeit sür die Biauerei sich bereit erklärte, in ein Lohn, „nd Arveit-oerbä tiiiß zu der Brauerei selbst zu trete». Der Brau- Meister bade v-elinehr die vo» dem Vei ung ückien in leinem Fach verbrauchte Arbeiiszeit unter Einschluß derj nigen Heit in Berechnung gestellt, wrlche Ihatsächlich im Int-r-sie der V auerei ous ikwendet worden sei. E» bade übrigen- drr Verunüiickie bei Einirnt de- Unlall» i» der Ldat Arbeite» sür da- Brauereigemerbe noch gar n-ch, auSgelührt gcbadt und sei desdalb auch nicht einmal eia vo> übergebende- La n» und Arbkil-verbali»iß zu drr Brauerei zu diesem Zeitpunkte entstanden. In der Liynng von, 23. Jul, diese» Jahre» bat da» Schiedsgericht beschlösse», durch w-iicre Ver- »khmnng n zunächst srslzustrllrn, ob Krast und d ssen Mit- ardruer Lummer mit bcz st llichweigrnder Genebiii-gnng ibrer Arbeitgeber rrmächtiqt gewesen sind, sich von der Tinzer Brauerei zu dem Ei-emiversen verwende» zu lassen und ob die Krast'schen Erben und Lummer, vbichon der Letzte,e und Krast insolge dessen Verunglückung gar nicht zum Es inwerien ge- kommen sind und mühln an dem Unglücksiage inchl den ganze» Tag qrarbeilet doben, doch de» vollen Arbeu-iob» sür diesen Tag au-> gezablt erhallen baden nnd eventuell au- weichem G.und- die- ge» ich-hen ist. In der bemiqen S-tznng ist die verklagte Sektion -ne Leistung ver gesetzlichen Enlichädigunaen an die Hniierblienrnen Krasi'- verurthellt worden und zwar an- iolgend n Olründe». Den Gründen, au- «ve ch-n die B rusiingSb-kiggte den von den Klägern erhobenen Anioruch zurück-: Wielen >>abe, veriiiige da- LchiedSgericht nicht beizuvsiichle». ES lünne ein-ni beg-ünseten Zweifel nicht unterliegen und lei auch v n der V-kiaaie» nicht be stritten worden, daß das Einwersen von E,S in dr-, L igerkrller der Tinzer Aciienbrauerei mit zu dem vrrsichei »»g-psl chtiae» Betriebe Verleiben gehöre und hünqe mitbin die Enttcheidung der vorlieq-nden Tlreitiache davon ab. ob Krast durch Urbrrnabme der irngiichen Verrichtung in rin Arbeil-verlältniß z» der Brauerei grle-irn sei und ionach den Unfall in deren Betrieb rr i»en babe. Zunächst könne daraus EiwaS nicht ankommcn, ob Krast in einem srsten ArbeitSverbälln sie zu der Brauerei grstanden babe »nd ob ieiteu» drr lrtzieren iür die von den qenannirn Arve,irr» übernommenen, inivlqe der Verunglückung Krafi'S aber nnlerblirbrnen Arbeiten ein« Enlichldiaung gewährt worden sei oder »ich. Denn wie nach dem U»sallversil,er„agSaksetz selbst unaelobnte Personen in einem ver- sjcheiung pstich»,qea Vrlrirbe beschäsiigl ni d »i demieldc» ver- sichert iein kö -nen, io werde die Zügel örigkeit uns da« Ver. sicheriieln in demirlben nicht unbedinai dadurch au-grichloffen, daß der Arbeiter sür eine d-stimmle Leistung entweder gar keinen Lohn erhalten habe oder ibm beileibe, pl-i-ivel au- welchem Grunde, von einem Drillen gewährt werde. E> sei hierbei davon ouSzuqrben, daß BririebSunlerneinirr, welche Arbeiter einst llen, um au« deren Arbeit-leistung Nutzen sür sich zu ziehen, hierdurch für
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