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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188711134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-13
- Monat1887-11
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1887
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Nedaction und Lrprdition Johamiergasie 3. Sprrcha«a-kn der Krdartio«: vormittag» 10— IS Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. -u> «» R»a»»d« em,«i-ndt»» m»«irmu» »»ch« ßch »u »«»««,0? mch« mr»t»»ui. «,„>»«» »er für sie u»»itt«l,e«tz, N»««er »efttmmten Jnjerute «« «ochrnta,eu »i» 3 Ntzr Nachmit«,,«. an Lonu-««» Krsltagrn srüt bi«'/,» Uhr. 3n dr» Filiale« fiir 3«s.-^«natz»r: Ltt« >le»«. Universität-ftraße 1. L-ui» Löscht. Kathoriueuftr. S3 part. «. KSoig-platz 7, «»r bi»'/,» Utzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeschSstSverkchr. Auflage ^lionilemrntsnrri- vicnelj. 4', MH -ncl. Vrstigerlvhn ü Alk.. durch di« Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Kummer 2>S Pf Belegexemplar 10 Ps. KebüKren für Extrabeilage» sin rogeblatt-Format gesalzt) «htlk PosibeiSrdermig M Mt. m»t Postbesördening 70 Mt. Inierale ögespalione Petitzeile 20 Pf. Größere Schristcn ianl uas. PreiSverzeichaiß. Ladrllanlchrr a. Zifferuiatz nach höher,» Iuris. Nkllamrn unter dem Redac ti onsstrich die 4t,espalt. Zeile üOPi.. vor denFu Milien Nachrichten die kgeioalicne Zeile 40 P'. Inserate sind stet« an d,e Expedition zu senden. — Rabatt wird inchl gegeben. Zahlung prnvoumernixjo oder durch Pnst- Nachnahme. ri?. Sonntag ven 13. November 1887. Amtlicher Theil. Nkdmnl»a-in>». Zur Ergänzung de« mit dem 2 Januar 1888 au-scheiden- den Drittel» de, Herren Stadtverordneten, ingleicheu zur Wiederbesetzung zweier durch Tod. beziehungsweise Verlust der Stimmberrchtigung und Wählbarkeit zur Eiledigung ge- kommrnen Stellen ist di, gesetztliche Neuwahl vorzünehmen. Die deshalb angefertigte und in Druck gegebene Wablliste liegt vom 14. bis mit SO. November diese« Jahre« ln folgen- den GeschästSloealen, deren Inhaber sich der mit der Aus legung und Aushändigung verbundenen Mühewaltung mit dankenSwerther Bereitwilligkeit unterzogen haben, zur Einsicht nahme au«, nämlich: 4lr«dtstrafte SS bet Herrn Eduard O. Nittel. Vadn hofstrafte LA bei Herrn B. Augult Schneider, Brühl SS bei Herrn C. F. Schobert'« Nachfolger, Dorother«pia» 2 bei Herrn Franz Woiff, vormal« August Kühn. Elife«skrafte AS bei Herrn Moritz Lßmann, Kleine Aletschergaffe 2 bei Herrn Earl Nestmann, frankfurter Strafte SL bei Herrn Frdr. H. Sennewald. Gerberstrafte LL bei Herrn Franz Köhler, vorn Carl Golzsch, Grta»«atfcher Gtelntnra 2 bei Herrn Oskar Jeßnitz», Grt««atsehe Strafte >2 bei Herrn Albert Anders, Grtnineaifehe Strafte Sit dei Herrn Gustav N»S. Hainstrafte Sl/Bruhl 2 bei Herrn Gustav Iuckuff, )oha»aespia< I/A bei Herrn L. Heisterbergk. »öniqsplatz IS bei Herrn Paul Krüger, Kurprtnzstrafte 10 bei Herrn Alfred Lorentz, Kurprtnzstrafte Iv bei Herrn B. H. C Leutemana, Naundörfchen L dei Herrn August Thärichen, Neu>narkt 12 bei den Herren Aumann L Eomp., PeterSstetnweg 3 bei Herrn Julius Hossmann, PeterSstetnweg 10 bei Herrn Paul Götze. PctcrS strafte 27 bei Herrn Ernst Landschreib». Plaurnfche Strafte 2 bei Herrn E. G. Elichling, Prorneaadenstrafte 12 bei Herrn M Pokornh. SkctchSftrafte 0 de, Herrn Theodor Nößn», Noftpiaft ch-bei Herrn M. Pokornh, Lebastia» Bachstrafte LS/L» bei Herr» H. Sckading. Sternwartenstrafte 2S bei Herrn Gustav Zehler, Lüdplatz 2 bei Herrn Bruno Engelbera, Südstrafte 10 bei Herrn August Wilhelm Oskar Herbst, Tauchaer Strafte 23 bei Herrn W. V. Grünthal. Turnerstraft» 20 bei Herrn Reinholv Hunger, Weststrafte SS bei Herrn Heinrich Unruh. LÜtudniiidlenstrafte I bei Herrn Franz Wittich. Windmühlenstratze 18 bet Herrn F. Bernd. Berg», sowie Wtndnrühlenstrafte 37 de» den Herren Gebr. Spillner In diesen Localen, sowie in der RatbS-Nunttatur, Rath bau», 1. Stock, wird die Wahlliste vom 14. November diese« Jahre» ab den Stimmberechtigten aus verlangen in je einem Stücke auch auSgehänvigt. Bi« zum End« de« siebente« Tage« nach Bekannt- machung und Beginn der Au»legung. also bi« mit Dteastaa, de« 22. November 1887, Nachmittag» v Uhr, steht jedem Beteiligten frei, gegen die Wablliste bei dem unter,echneten Rate, und zwar Stadthaus, ObstmarktS, 2. Stock, Zimmer Ivs, Einspruch zu erbeben, über welche» dann mnrihalb der nächsten sieben Tage Entschließung gefaßt und dem Einsprrchenden eröffnet werben wird. Nach Ablauf obiger 14 Tage wird die Wablliste geschloffen Den bi« zu diesem Zeitpunkte etwa noch nicht erledigten Einsprüchen ist für die bevorstebende Wahl keine weitere Folg, zu geben, auch können Bürger, welche ln der aeschlosie«e« Liste «icht el»getrage» sind, an der Wahl «icht thetluehme«. Die Wahl selbst ist unmittelbar. Jeder Abstinmcnde bat 11 ansässige und 11 unansässigr Bürger zu wählen; sie erfolgt durch Stimmzettel, welche bei der Abgabe uneröffnet in ein verschloffenr« Behältniß einzulegen sind. Aus denselben sind die zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über deren Person kein Zweifel Übrig bleibt. Insoweit Stimmzettel dieser Vor- schüft nicht entsprechen, oder Namen Nichtw«khlb«rer enthalten, sind dieselbe» ««gtltig. Werden zu viel oder zu wenig Namen, also die Namen von «ehr oder »»Niger ansässigen und unansülffgen Bürgern, al« oben angegeben, aus einem Stimmzettel ge. sunden, so wird hierdurch zwar die Giltigkeit desselben «icht aufgehoben, r« sind aber die letzte«, auf dem Stimmzettel überzäblig enthaltenen Namen al» nicht vorhanden anzusehe». Die Stimmzettel sind an einem der hierfür bestimmten zwei Wahltage Montag ««- Dienstag, he« S. «ad 0. Deeember diese» Jahres, i , der Zeit von früh 0 Ubr bis Nachmittags « Uhr in der alten Buchhäudlerbörse, Erdgeschoß link», vor dem Wahlausschüsse vo» Ven St »um berechtigten t« Person abzugebr». Im Interesse ein» raschen Abfertigung der Lbstimmenden ist es sehr wlinschenSwertb. 1. daß schon der erste Sag von allen den Wählern, denen derselbe irgend paßt, zur Stimmabgabe benutzt wird, da außerdem ersahrungSgemäß immer am letzten Tage ein allzu großer, die Abfertigung drrzvgernd» Andrang zu ven Wahlurnen stattfiudet. und 2. daß jeder Wähler an der Urne die seinem Name» in der Wahlliste voransteheade Nummer angiebt. Hierbei bitten wir noch zu beachten, daß an der Urne die Anschssigra, an den Urnen II. IH und IV aber die Unansassigrn, und zwar an U die Buchstaben ^ l»S mit ll. a» Ul d>r Buchstaben ck bi« mit kl, an IV di« Buck staben 8 bi« mit 2 abstimmen. Nach erfolgt» AuSzäblung der Stimmzettel »»de« di« Gewählten durch Len Wahlausschuß von der Dahl be nachrichtigt. Leipzig. »» io. Novemb» 1887. Der Nath der Stadt Leipzig. l-r. Tröndtin. Eiautz. Vrkannlmachung. D» B»rhereit«ag«tt0tte»d»rust für den zweiten diesjährigen B«ftt«g si,,t Donnerstag, de« 17. lan- eadra Moaats, Abead» S Uhr >n der Ntcolat- ircPe statt. Leipzig, den 1V. Novemb» l887. Die Lircheninsperlion für Leipzig. Dee Superlnteadrat. Der Nath der Stadt Leipzig. I). Pank. I)r. Trönvtln. Lceischm». die Vekanntmachnng. Die zu der Herstellung von zwei Außstegen und von zwei ^ahrbrllcken im Connewitz» Holze sich nvlhwrndia machende» Zimmerarbeiten solle» an einen Unternehmer in Accord ver geben werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für dies« Arbeite« liegen ... unser» Tiesbau-Lerwatlung. RalbhiuS, ll. Obergeschoß. Zimmer Nr. 14. ou«; sie können daselbst eingeiedea, erster« gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: ,^erstell«ag vo« vier Brücke« i« So««e»ttzer Holze" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 20. la«f»»de« Moaats, Nachmittag- 5 Uhr. einzureichen. Wir behalten un« da» Recht vor, sümmtliche Angebote abzutehuen. Leipzig, am 11. November 1887. Der Nath der Stadt Letpzlg. U>. 4048. vr Trönvlin. C>choriuS. «asloofung Leipziger Stadt,chalds«het»e detr. Dir Auoloosu.ig vo» 12.000 .4 Eapnal v-r Anleide vom 2. Iauuar 1805 sTheateranleihr) und von 85,700 ^ Capital der Anleihe vom 4 Sepiembrr 187» soll »«« 20. dieses Moaats, Bormittaq« «u 1» Uür. im Stadlhause. Obstmarkt Nr. 3. Z,»im» Nr. lll. öffentlich ersolaen. Leipzig, den ll. N»ve,»b» ,887. Der Nath der Stadt Leipzig. 1»r. Tröndlin. Schulze. An die Llnwoljner Leipzigs. In Veranlassung de- devorstehenven Weidnachi-sesteS wird die Mileihäligkeir unserer Einivobnerschasi bei Vereinen und Einzrlpersoneu von ten verschieteusten Seilen in Anspruch genommen. Da e« nun ven sreunviichen Gebern sich»lich varum zu tbun ist, daß ihre Güie nicht zur Ungebühr in An spruch genommen werde, oder baß ihre Gabe an Unwürdige gelange, so erklären wir »nS hierdurch gern bereit, durch »ns» Armenamt (soiveit demselben Unterlagen zu Gebote stehe») über etwaige B itsteller aus schr.flliche oder mündliche Anfrage Auskunft zu »Ibeiten. Wenn wir diese unsere Bereitwilligkeit gelegentlich dieser Veranlassung erklären, so soll damit nicht gesagt sein, daß dieselbe aus diesen Zeitraum beschränkt ser. In» G-»entbe?. bitten wir Vereine, wie Ei„;rlpeisonen, zu-jeder Zelt» be vor sie ihre Milbe Hanv austhun. von unserem Ariuenainke al« AuSkunstSstelle Gebrauch machen und sich an unseren Unterzeichneten Vorsitzenden wenden zu wollen. Leipzig, den S. November 1887. DaS 4lr«e«direetortu«. Slablralh Ludwig-Wols, Bors. Schicht wird der am >0. Januar l848 ^u Taucha geborene Schrift- seyer Ernst Otto, welcher zur Fürsorge für seinen in Waise, pflege befindlichen Svbn anzuhallen ist. Leipzig, den 10. November >887. Der Rath der Stadt Leipzig. lArmenamt). /I. k. VI. 313S. Ludwig-Wols. Dolge. Ausschreibung. Die zu den Umbauten i», LeihhauSgebäude erforder lichen AiMNierardetten solle» veigebcn werde». Bedingungen und Unterlagen hierzu können >m Rath» bauamte.Hochbauverwallung. Ralhba»«. II. Obergeschoß, gegen Erlegung von 50 entnommen werten. Die Gebote sind versieaelt. mit der Aufschrift: „Zimmcr- arbeite« t« Leihhausgebäude" bis zum 24 No- vemder cr. Abend» L Uhr an oben bezeichnet» Stelle rin- zureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerber» sowie die Ablehnung sümmllich» Angebote vor. Leipzig, den lO. November 1887. Des Raths der Stadt Leipzig Baudeputatton Vekanntmachnng. Die Herstellung der Trvllo>r» aus der nördlichen Seite d» verlängerten Stdonieastrafte soll an einen Unternehmer in Acccro verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tieibau-Verwaltung. RaihhauS, ll. Stage, Z>mm» Nr. l4. au- und können daselbst eingesibe», resp. entnommen werdrn. Bezügliche Offerten sind ve> siegelt und mit der Ansschrisl „Trottotrlrgung in der Stdonteusirafte" Versehen rbenvaselbsl und zwar bi» zum 23. lsv. Ml«. Nach mlltagS 5 Uhr einzureichc». Der Rath behält sich da« Recht vor, sümmtliche Angebote abzulebneii. Leipzig, am 8. November ,887. DeS Ratbs der Stadt Leipzig Id 4l87. Straftenbaudrputatio«. Autzhoiz-Anction. Moutag, de« 14. November ». e. sollen von Vormittag« 9 Ubr an im Forstreviere Connewitz die a»s der «e«e» Wegrstre^e a»srereitetc» Nutzhölzer, als: ca. 28 E>chen- - 27 Weißbuchen » 18 Aborn» » 2S Eschen« Klötzer, o 95 Rüstern- » 10 Linden» und 1 Apfelbaum- sowie 10 Stück Sichen» 1 SO » E'chen. r Schirrhölzer 35 « Rüstern- I unter den an Ort und Stelle öffentlich au-bängenden Be> dingnngen und der Üblichen Anzahlung an den Meistbietende» verkanft werden. Zusammenkunft: an der Panigsbrücke ans der So«ae»itzer Linie, unweit der Hetdaer Wiese». Leipzig, am 3. November >887. Des Raths Forsideputatto«. erledigt )at sich die unterm 18 Deceinber t88S erlaffene Bekannt- nachung, den Handarbeiter Jvha«« Friedrich Eiemens -lrnhoid betreffend. Leipzig, den 10 November 1887 Der Rath der St«dt Leipzig. (Armeaamt.) h.. k VIU. 2L7l. Luow.g-Wols. WeiSke Gesucht wird der Geschäftsreisende Julius Rei«hold Fahlbusch au» Naumburg, welcher zu U»lerka>ltbe>trä.>en sür seuie „> lädtischer Wassenpflege befindliche Tochter Anionie Paula Fabl- dusch anzuhalke» ist. Leipzig, am 9. November ,887. Der Rath der Stadt Leipzig. (Rrmeaamt.) ä. u. IV. 2908. Ludwig-Wolf. Werner. vcrtteigeruu-. W«uta«, deu 21. November, BoimUtaq» ll Ubr. sollen im Hose de« hl.siaen Posiboilereiiziiindiiück», Hoop talstr-iße 4—8, eine Anzobl au-q'musierier ,in- und zweilpLnuiger Gülerposiw-igea bez. »ar ole. sowie 4 klück Perronwolze» unier den unmmeldar vor dem Au-gebor tekanai zu machendrn Bebingangen gegea sosoriige Be »avlung öffe.irlich » rsteiqen »erden. Leipzig, den 12. November 1887 «Otserlickes Postamt I«. P. S. X». Lö42ä. Lehme. Hrba««e gesucht. Zs» dem di« Dörfer Möckern »nd Wahren umsaffende» Hebammen bezirke eine der beiden Sielte-, dor-v Läegzog d r JniMder.n für Äclbii^Lies diese» Jahres frei izcworvea. Hieraus A flectirend« wollen ihre Vewerbuagrn u»«r Bei- bringuiiq von Zeuaniffen baldigst aubrlngea. Möckern, ven 11. Novemver >887. Der vemklnbr-vorftan». Schubert. Ziichtamtlicher Theil. Vcr WUson-Lkan-al. Die Bemiikungen der sranzösischen Jiistizbebörben und der Polizei, die Bcibeiligung Wilson'» an dem OrdenSschacher der Limousin zu vertuschen, sinv erfolglos geblieben, die Lmiousi» oal darau, bestände», daß zwei Biiese, welche Wilso» an sie geschrieben u»v a»S welchen seine Schuld uiizweiielbast hervor- g'bt. berbeigcschaffl würben, und dadurch erscheinen der Polizeipräs ct »ird der Iust-zminister so bloßgestelll. daß sie wahrscheinlich von der Negierung nicht werbe» a»s ihren Posten erhallen werben können. Die Brirsangelegenheit ent bot,rt auch jetzt noch der Klarheit, denn man kennt weder den Wortlaut noch den Inhalt der Briese, man weiß nur soviel daß sie bei einer polizeilich-,, Hau»suchnng bei Wilson ge sunden und idm znrückgeslellt wurden. Später sind sie all dem Gcdachtiiiß aus- Neue niedergeschrieben. aber vordatirt worden. Da- Alle» ist in öffentlicher Gerichtssitzung fest- gestellt worden, ohne baß dadurch der Gang der Verhandlung erdeblich verändert worden wäre, die richterlichen Beamien, welche sie leiteten, suchten die Briese al- uiierbeblich und ohne Wichtigkeit für die Entscheidung binzustellen, »nd so wäre beim wabrscheinlich ein Aueweg gesunden worbei,. ohne allzu große- Ausseben Uber die Sacke hinweg zu kommen, wenn „ch nicht Die Kammer «iiigemischt und den Fall zur Sprache gebracht hätte. In der Kammer wiederholte sich da« widerwärtige Treiben Der Iustizmmister machte den Versuch, die Ermittelung be» Tbatb,stände- bezüglich ver verschwundenen und vann wieder berbeiqrschafsten Briese Wilson'S bi- „ach Beendigung de» Proc>ffe» z» verschleppe», und erst al» die Kammer ans der sosorkigcn Untersuchung de- Falle- bestand, sügte er fick. Die Kammer stellte sich empört über Viesen Wankctmuld, bewilligte aber dem Ministerin», schließlich lock die von ibm verlangte einfache TageScrb»u»g. so baß trotz offenbarer Pflichtverlrtz'.ing Vcr Gencht-bebörbeii, sür welche bcr Just zinniisler ver antwortlich ist. Dieser Loch im Amte bleibt, bi» er selbst die Unmöglichkeit erkennen wird, den erdrückenden Schlilbbeweiseii gegenüber ol- Vertreter der richterlichen Behörden weiter zu sungiren. Auch die Briefe Th baubin'S au die Limcusin sind der Art, daß sie diesen General moralisch aus da» T'csste schäbigen und daß sein Au-scheiben au- der Armee nickt ; vermeiden ist. Dagegen ist Casfarel durch ven Gang dos ProcesseS i» den, Maße entlastet, daß er neben ben übrige» Angeklagten nur al« ein Opfer seiner geschäftlichen Unersahreiiheil erscheint. Die Sacke koiiiiiii also schließlich auf da» hinaus, wa» Caffaqnac i» der K >>»»iorsitzu»g vo», November sagte, daß man ven kleinen Schuldigen, C-'ffarei. habe, daß aber der große Schuldige, Willon. bishor unbebelligt geblieben se>. Da» Verfahren gegen Casfarel, die Limousin und die Loren z ist bi» zu« An-trag» ber Brirsangelegenheit eingestellt und die Angeklagten sind vorläufig in Freiheit gesetzt. Rebe» den Criminalbebörben wird der Untersuch»»,g-au-ichuß der Kammer walten. Unterdessen bleiben da- Ministerium und Grevy ruhig Im Amte und der Letztere bat sich mit de» gegen seine,, Schwiegersohn ergriffenen Maßregeln einverstanden erklärt von 'eine», Rücktritt ist nick! mehr die Rede. W nn ma» sich verqegeinvärtigl. wegen welcher geringer Ursachen sonst französische Ministerien zum Rücktritt genvlüigt wurven, so begreift man r» kaum, wie Vas Ministerium Rouvier die gegenwärtige Krisi« bi-her glücklich bestrhrn konnte. Besonder« der I»st,zininister bat m der Kimmer« sitzung vom >0. November eine so überaus traurige Nelle ge spielt, raß s«,a verbleibe» an der Spitze der Iust»z»«rw»Uung al« der reine Hobn aus da- Reckt erscheint E» war alle» aus« Beste vorbereitet, um einen Sündenbock für Wil'o:, zu Waffen; Ver burck leine Gelkverlegenheitc» aus Abu- go ge- raibene General Caffarol erschien al- bie geeignetst P lson- lichkeit dazu, weil ihm die Routine de« adg-seimle» Bös wicki» ,-bil. durch weiche ein solcher sich den Weg kuich k,e giö^'cn Schwierigkeiten binkurck zu babnen pstegl, ui» 'ä-li ßt> t> bei, Gesetzen ein Schnippchen zu schlagen, wäbrend e>» An gell a-'er. der Ehrgefühl besitzt, und die Anwenbung unebr iib. strr Mittel, ui» sich von Schuld zu reinigen, verichmabl. in bcr Regel ka» Opfer seiner achiung-werlhen Negiinaen wird. Wodurch e- inöglich würbe, daß die M> ln holt der Kammer am lO. November die vom Ministerium verlangte einfache Tage-orbnung bewilligte, ist voriänjig noch nicht l„:>- rcichenv ausgrklärl, aber ma» wird kaum ffIngreistu, iv.-n., man die Ursache in kein Bewußtsein einer großen An zahl Ab geordneter sucht, i» Bezug aus Slellenvermittetung gleichsallö nicht schuldlos zu sein. Wir habe» bereit» srüber oarauf hiiigewiese». daß nian in Frankreich die Eiellnng als Ab- aeordiieter in kein Sinne aussaßl, daß der Gewählte durch die Wahl seinen Wählern gegenüber die Verpflichtung übernimmt, einen Einfluß zu Gunsten ihrer Privatangelegenheiten aufzu- wenden. So gut sich Slellenjäger an die Limousin »ns ihre GesinnungSgeiioisiiiiien gewendet haben, sinv auch die Abgeord nete» ven, steten Ansturm von Leuten au-gesetzt, welche einer Versorgung turch ben Staat bedürftig sink. Um dies:» Zweck zu erreichen, werden die äußerste» Anstrengungen ge macht und man ist in der Wabl der Mittel nicht eben wäblerisck. Liese Unsitte sitzt ben Franzosen so lies in den Gliedern, daß sie geneigt sind, Handlungen bedenklicher Art, welche durch va- Streben e,zeugt wurden, einem Schützling eine Versorgung ober Auszeichnung zu verschaffen, sebr »>>ldc zu beiirtbeilen. Da- »st die einzige plausible Erklärung jür die sonst liiiverstäiioliche Haltung der Kammer am lO. No vember Man wird sich erinnern, daß zwei der zuletzt ab» getretenen Minister ihre Stellung dazu mißbraucht baden,, um einigen ihrer Schützlinge noch Unterkunft im Staats dienst zu verschaffen unv daß sie sich dazu ebensall» de- Mittel» ver Vorbalirung ihrer Decrete bevienten. Wäre die- Sache nickt durch Neider an die Oefsentlichkeit gezogen worden, so würde» sich vi« zu Unrecht Ernannten »och heute de- GenliffeS ihrer Stellungen erfreuen, da die Sache aber an die große Glocke gehängt wurde, so mußten sie da» Feld räumen. Casfarel hat sich mit der größten Entrüstung gegen die Zum»! u-.'g gewehrt, daß er ferne militairiscke Stellung ge- n'ißbranchl haben könnte, um den MvbilmachmigSpla» an den ..Figaro" zu verkaufen, seine mililairiscke Ehre g-b: ibm über Alle-, und er würde niemal- auf die Anklagebank gekommen sein, wenn er «icht sich in dem verhäng»ißvollen Irr.hum besunden hätte, in dem Verkehr mit der Limousin ein geeig netes Mittel gesunden zu haben, seinen Wechselverbindlichtriten abzichelsen. In dem Proceß treten ko viele sür deutsche An schauungen uiibegreisliche Dinge zu Tage, daß e» sehr zu be dauern ist, daß die Berichte nickt vollständig und genau genug sinv, um den Lingen aus den Grund zu tommen. So viel steht über jeven Zweifel erhaben fest, daß die gesellschaftlichen Zustände unv die Handhabung der Justiz i» Frankreich der Art krank sind und allen Ansordernligen an Anstand und Ge- rcchtffzkeit Hobn sprechen, daß e« un« ln Deutschland c»l Analogem fehlt, ui» daS »»» mangelnde Verständlich dieser Dinge zu ergänzen. Der Proceß C»fsarel-Lii»o»si» giebt ein getreues Bild von dem gegenwärtigen moralischen Werth der sraiizösischc» Gelellschast. Man macht dabei die Erfahrung, daß o-.e gegen jede Fori» der Beleidigung so außerordentlich ewpsiiidlichki, Franzosen Tinge sür unversäiiglich »nd ganz natürlich betrachte», die nach unseren deutschen Begriffen »>n- sebtbar den Ausschluß an- vcr anständigen Gesellschaft zur Folge haben. Ländlich sittlich, pflegt man zu sage», man meint aber damit, daß in manchen Ländern auch da« Unsitt liche geduldet wird. * Leipzig, 13. November 1887. * Der Kaiser und die Kaiserin vo» Rußland werde», wie dir „Post" vernimmt, vorau-sichllich am l8. tS. aus der Durchreise nach Sl. Petersburg in Berlin cintiess n. Ebenso wird auch der Großfürst - Thronfolger vo» Nnßlanv inil dem russischen Kaiscrpaare »i Berlin crwar„ l. N »bere Nachrichten über die Zeit ver Ankunft sind jedoch noch mat angelaiigk. Wie au» Hannover gemeldet wird, w.rden zur Z it der Anwesenheit de« russischen Kaise,paareS auch Ihre königliche» Hoheiten der Prinz »nd die Prinzessi» Alhreckt vo» kort nach Berl.n kommen uns ivaNni d der Lauer de- Aufenthaltes der russischen Gäste ebenfalls in Berlin verweilen. * lieber das Vesinke» dcS NeickS ka»z!er- u. rd au- wohlinsormirter Quelle geschrieben: lieber da-Befinden des Fürsten Bismarck sind in l,tz> > >-it und in säst allen Z-,»unqen wiederum ungauitige Gerüchte ver . werden. L)ir lS »c» nach einaeliollek ilrknudi zuc.g » .d an- >er Quelle, die obioliii zuoerlas>>„ ist, v->j»che>». daß an e ru «.rückte» sowie einer Lermung P »seffor Schwe» ngee's k in u-u>. - Kvil ist, sondern daß sich der R iwsknnzler einer seinem Al! r i a:u vorzügliili-n Oiesund eit erfreut. 8e widmet sich ans; r s ne, amt- licken Tlannteit, die ist» vi« ,4stick lang genug in A aiich der /Zu. oege liir leiii« i8u:er in aiisgev I »lee 'öö - e und ist >ei de» in seinem belckeidcnen Landgauie ,» Hnediichench st- :« sindenden gamilienvera üguuge». an welche» sl,!S seine B am>e» iliciluelniien, von 1trankhe,lserick>emungcn irgendwie er sisti >>r Aiiur bi» setz, Nickis zu bemerken gewesen, was Grund zu 11 nr ivonr !„ >, gegeben hätte, wie sie neuerdings verbreit,t worden sin . Willst B Sinaick arbeitet stechia, und d'ß man in, Aller von 70 7> - en nicht jugendliche Üz'tiavaqanzen begebt, ist wo.i iel liv- ES wäre wohl eiidiick a» der ;jc», da» Iläglläe Böeianip eeii i onen sich weder Mit der Perion de« Kai,er«, noch seines tn-miten „nd erprobtesten Diener-, de- RexU-kanzlerS. betns'tci. — Wir freuen uns. in der Lage zu sein, au» einer Quelle schöpsen z» können, die seien Ziveisel versch uchen muß. * Die ..Nationalliberale Corrcspoiidcnz" schreibt in eigener Sacke: „Der Berliner Verein „Waldeck" verwahrt lick gegen die ..De»»»ciat>on" ber „Nal>onalliberalri, Coirc- spondtnz", daß er durch Schrisiwechsei mit eine»! anderen Verein »i Verbiiwung getreten sei »nd dadurch daS Vereins- gesetz verletzt habe. Wir halten die Miltkeilung von cniem solchen Schrittwechsel fortschrittlichen Blattern cniiiommeii und die» aii-krückiich angegeben. Die „Lügenhast ,keck" koinmt also a»s Rechnung ber letztere». IlebrigenS ist der ! Vorgang so gleickgiltig, daß ei un- gar nicht ciügetalle» wäre, ein Wort darüber zu vertiere», wc»» nicht einige Lage 1 zuvor Herr Richier in der „Freisinnigen Zeitung" lie reu-
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