Die Bautätigkeit in der Neustadt nach dem großen Brande im Jahre 1685 Die Chronisten berichten unter den Ereignissen des Jahres 1685 in Dresden, daß am 6. August vormittags gegen 11 Uhr in dem Hause des Kunsttischlers und Büchsen- meisters Tobias Edler aus der Meißnischen Gasse in Altendresden, der heutigen Neustadt, ein Feuer ausgebrochen sei, das binnen fünf Stunden den größten Teil der Neustadt in Asche gelegt habe. Nur der Jägerhos, das alte Rathaus und 21 Wohnhäuser sind verschont geblieben, während 336 Gebäude mit der Dreikönigskirche ein Raub der Flammen wurden. Lin solch verheerendes Feuer ist erklärlich, wenn man sich die dichte Bauweise in den engen Gassen der Stadt, die wenig feuersichere Konstruktion und die mangelhaften Löscheinrichtungen jener Zeit vergegenwärtigt. Gab es doch damals nur im Rathause „eine messingene Trage-Sprütze", sonst aber nur lederne Wassereimer, die in langer Kette von Hand zu Hand gingen und an den öffentlichen Gassenbrunnen gefüllt werden mußten. Zwar besagt die Feuerordnung vom Jahre 1678, daß bei diesen elf öffent lichen Brunnen in den Gassen stets gefüllte eichene Wasserbütten aus Schleifen bereit stehen mußten, doch wird auch diese Vorsicht nicht imstande gewesen sein, große Brände einzudämmen. So blieb in den meisten Fällen nichts anderes zu tun übrig, als die brennenden Gebäude möglichst rasch niederzureißen, um große Lücken zu schaffen, die ein weiterspringen des Feuers verhindern sollten. Kamen aber noch