Schlußwort Die sächsischen Freiwilligentruppen der Brigade Süd-Litauen haben mehr als acht Monate lang auf litauischem Boden gestanden. Aus den Resten der 46. (sächs.) Ldw.--Div., die im Rahmen der 10. Armee als letzte Truppe am Feinde, trotz aller auflösenden Ein wirkungen, in militärischer Ordnung zurückgegangen war, gingen die ersten sächsischen Freiwilligenverbände hervor. Aus lose gegliederten Laufen, unter schwierigsten Verhältnissen zusammengestellt, die nur mühsam zur Unterordnung und Disziplin zu erziehen waren, entwickelten sich unter der hingebungsvollen Arbeit der Führer aller Grade all mählich wieder brauchbare Verbände, die geeignet und bereit waren, zu kämpfen. Die sächsischen Freiwilligentruppen in Litauen haben keine Groß taten vollbracht, die nach außen hin für die Allgemeinheit in die Er scheinung traten. Aber ihre unbemerkte zähe Tätigkeit ist für die Ent wicklung der Verhältnisse im Osten von größter Bedeutung gewesen. Als im Baltikum infolge der Revolution der Widerstand zusammen gebrochen war, die letzten deutschen Truppen sich in den Läsen der Ostseeküste zusammendrängten und ostwärts der deutschen Grenze andere Truppen zum Schutz Ostpreußens nicht mehr verfügbar waren, haben die Freiwilligenverbände der 10. Armee am Njemenstrom von Grodno bis Kowno das erste Bollwerk gegen den russischen Ansturm aufgerichtet und, trotz ihrer Schwäche, trotz aller Mängel einer überstürzten Aufstellung, das weitere Vordringen der bolsche wistischen Flut gegen die Grenze Ostpreußens zum Stehen gebracht. Erst dieser Erfolg hat die Vorbedingungen für die späteren, von Ostpreußen ausgehenden Angriffe geschaffen, die zur Wieder gewinnung des lettischen Gebietes führten. Den festen Kern der ganzen Verteidigungsfront aber bildeten vor Kowno die Sachsen. Sie haben die Entstehung des jungen litauischen Staatswesens überhaupt erst möglich gemacht; denn darüber kann kein Zweifel bestehen, daß bei weiterem Zurückweichen der deutschen Truppen bis an die Grenze Ostpreußens die neue Li-