Auf der 60 Km langen Front von Olita bis Koszedary stand zu nächst an jeder der beiden Bahnlinien nur je ein schwaches Infanterie bataillon, dazu noch Reste aktiver Kavallerieregimenter, bis auch diese Mitte Januar zum Abtransport kamen. In Kowno selbst waren nur einige in der Ausstellung begriffene Freiwilligen-Formationen als schwache Reserven verfügbar. Es ist wohl nur dem Beispiel der höheren Stäbe, A.O.K. und Generalkommandos, die ohne Rücksicht auf Sicherheit unmittelbar hinter der Demarkationslinie in Grodno und Kowno ihre Hauptquartiere einrichteten, zu verdanken, daß die Truppen sich der Anhaltbarkeit der Lage überhaupt nicht bewußt wurden und ruhig ihren Dienst versahen. Anfang Januar trafen die ersten, sehnlichst erwarteten Frei willigentransporte, die von den Werbe-Osfizieren in Marsch gesetzt worden waren, in Kowno ein — zunächst ausschließlich Sachsen. Leider war der erste Transport planlos aus Arbeitslosen zusammengesetzt und daher, wie noch einige der nächsten, nur sehr bedingt verwendbar. Der größte Teil der Freiwilligen mußte so schnell als möglich wieder in die Heimat zurückgesandt werden; nur etwa der vierte Teil konnte endgültig Verwendung finden. Immerhin trafen in: Laufe des Januar nach und nach etwa 30 Offiziere und 3500 Mann für die Freiwilligen verbände der 46. Ldw.Div. ein, so daß damit wenigstens die Aus stellung der Stäbe für Division, Infanterie-Brigade und ein Infanterie- Regiment, ferner die Bildung der Frw.Batl. 18, 19 und 21, der Frw.Esk. 18, der Art.Abt. 18 mit den Vatt. 18 und 19, und einiger kleinerer Formationen durchgesührt werden konnte. Außerdem wurde ein Stamm für das Sächs.Frw.Batl. 20 aus Abgaben des Ldw.- I.R. 105 in den ersten Ianuartagen in Grodno bei der Brigade Grodno aufgestellt, um einzelne dorthin geleitete sächs. Freiwilligen- Transporte aufzunehmen; denn auch an dieser Stelle war der Bedarf an Truppen dringend. Dieses Bataillon wurde im Sicherungsdienst ostwärts Grodno verwendet; es wurde auch ferner durch sächsischen Ersatz aufgefüllt und trat später in den Bereich der Division zurück. Durch den eintreffenden Ersatz wuchsen die Freiwilligen-Verbände bis Ende Januar auf rund 4000 Mann, was allerdings für die 60 Km breite zu deckende Front noch durchaus unzureichend war. Die Kriegsgliederung der 46. Ldw.Div. Ende Februar zeigt Anlage Die Aufstellung der Division zu diesem Zeitpunkt zeigt Skizze III.