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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188711191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-19
- Monat1887-11
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1887
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tiniiil/lss! >W7 »InhP^ 7»t«ck7ut^ o ms!« ^nfftlttkt' .»«7-1««^ nchü-ir sn1r-»jyff: hrisüluo NT^K r.7»«o^ ^7«ff-I ^nchsvldts » »»in N. »S» u»1»7Ü«1tti »jiKUWMV .»8ü „^Lis^r-i .»wedät ,16,-,? .kjsÄ,)P^ unssvl»,,- ckil« >«^ »hffiwTTrsffj ^jn,77r .«nji 1 ullvdmll i ,75, .7/ 7>t uiÄtoa ' i I >1 >.t5A.ip,^I ..in,'.., nt^: )> 1d,1-^il<i'.-'^I .»m:> : < irckütlN.^ l! M»,«»»»»» ragucy ftüh S'/, Uhr. *«t«tim »„» Erptsitiin s. L»rkck»,»tk, st-r «eduli-»: PN Gel 10—1» Uhr. b—6 Uhr. Wwr M»«,ivn»n > »«« vee»«»I>ch. »y k»r die ,ö»stk,^»tz« d«A1»u»I,> A,«,r,,e ,, >«e»dt« » v»r «a«»lttn,-, >>»»FeA-»»sr», »-',.»>«!. I> ste> Fülle» str Z,^L,»«tz»e: v«, «»». ll,iversität«str,ße 1. L—t« Lösche. ». »» pan. n. 7. «r dG'/^ »»,. WWM.TaMM Anzeiger. vrga« für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. .etns»o,ie ^boiinemriitspiris virrtelj. 4'^, Md >ncl. Brrngeriobn r> Mk., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Pf Beleget emplar 10 Ps. Sebthren iür Extrabeilagen (in Tageblatt-Formal gesalzt) odne Postbe-örbeimng M Mt. mit Postbrsörderung 70 Mt. Inlrrntr 6qespaltene Petitzeile SO Pf. Ml öftere Schritten laut uns. PreiSverzerchniß. Tabellerrscher u. Zrijcrnsatz nach höheren Tarif. Uellainr» onter dem Rrdac l-onSstrich die 4g«lpalt. Leite üO Psvor den F a m i l i e n n a ch r i ch l e n die llgeipaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die tsppritttton zu lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praonuiueramlo oder durch Post- uachuahme. 323. Tonnabeud drn 19. November 1887 81. Jahrgami Zur -tstlli-cn Vcachtllng. U«sere Erpeditiou ist morgen Tormtag, den LQ.Novembee, Boemittng- nur bi- »v Uhr ge-ffnet. LxpeÄItßon äes I^1i»rl8er l'axeblattes. Amtttcher Theil. Ittnntstmchmzi Dl» Geelö sttr den in der zweiten isaSanstalt der Stadt Leipzig erzengteu Kok« betragt >oco Gasanstalt ll: für den Hektoliter Steinkohle».Großkok« 1 ^ ^ « p » »erkteinertrn Steir kohlenkokS sogenannten Mcikmqer-Kvk» 1 a — » » » » Stei»kodlen»Sleiukok- — - SV » » « » Vraunkohlen-Kok« —- - bv » « « « Strinkol>l>n-Kok»>zrn« — » 25 » Preis de« Steinkohlen Großkvk« «n» vom Gru» bei Abnahme tzrößerer Posten nach verrindarung. Die Marken zur Kok«, und GruS-Snt»ahm« sind gegen vaarzahlnag, soweit die Borräthe a» Kok« rc. reichen, »in Bnreau der zweUen Ga«anfislt ;u erbalte». Anr größere» Veguen-ltl k it de« Publicum« liefert die «o«t« Gasanftalt de» Kck« a-.ich frei i»« Hin« Leipzig. Dir Koste» hierfür betragen bei jeder Sorte IS ^ für den Hektoliter. Elwai« Bestellungen uioile nian entweder mündllch oder dnrch die Post, i« Burean rer zweitea Ga«anst »lt. oder in der Rechnung«, und Tasse,iverwaltuug der Gasanstalten, Ritterstrahr st, machen. Auch kauu die Entnahme von Kok« bei dem F»hn»erl«desitzer Herrn Nohr, Sivouienstr. 5. Herr« Benutze gfrua, L Öko.» Vüdplah 8. Kescheh«, bei welch« wir ein kleine» Lager der odeubezeich. net» Kokssorten dH« errichten lassen. Leipzig, am 2» LürLer , b87. I». «2K» Des M«ttz« Deuutatt»»» z« bea TaSanstalteu. VeUuntmachllNg. Bet d»> nnterzendnet i, G ,»c n",>arue ist am 1. Januar 1888 bi» »rubenründetr O. Gchutzmannstrle z» b le»e». Der jährliche Gehalt ist aus SOO ^ incl. Bekleidungsgeld fest» Mllitntr«, enrrglscheu Ltaraeter«. welche sich über ihre blsderig« gute stüdrung aulweiseu tsune», werden ous- Gracht »ater Beifügung der erforderliche, Zeugnisse bi« rm, r». «lese« «ouat« bet »uterzeichueter Veborde einzurelch,,. Volkwursdoes-Leipjig, ,» 17. »tooember 1887. Der Grmelnderath. Lkbmana. Noach. Loncnrsvkrsaljrtn. Ueber da« BermSg-n de» Bankier« Eurt Dtztenemann von hier wird, da seine Zadlung-unsäbigkeit glaubbai« gemacht ist heule am 14. November 1887, Nachmttta,« 1 Uhr. da« Loncur». verfahre» erdstuet. tzerr Kaunnau» August kachtler hier wird »ma Loucursver Walter »ruauul. I»,k»r«sorder»ugtn stich bi« ,,m II. December 1887 bei be« Gerichte «»»»melden. kahl eine« »»deren Berwaller« de» I. December 1887» vor» mit,»»« 11 Uhr. Dermin zur Arüsung der angemeldeieu Forderungen de« >7. Auuuur 1888. vormittag« LI'/» Nhr. vor dem unter- »eichuetn, Gerichte, Zimmer 1«. Offener Arrest. AeriffeMilcht,» Nunmburg a/S., den l«. November 1887. Fiegmeher, als Gerichtsschrelber des Königliche» Amtsgericht«. Nichtamtlicher Theil. Leipzig. 19. November 1887. * De» »Dentsch« RrichSanjeiger" bringt an der Spitz« seiner jüngsten Nummer di« folgende amtliche Note: „U«< Anlotz der jüngst bekannt gewordenen betrübende» Nachricht« über die Kronkbeit Sr. Kaiserlichen und König, licheu Hoheit de« Kronprinzen bat sich im ganzen deut sch« Vaterland« und wett über besten Grenzen hmaws die »ärmste Lheilnahm« knndgegeben. Nicht nur da« schwere Geschick, »eiche« über den künftigen Thronfolger »«rhängt. sondern auch dt« hart« Prüfung, welche dadurch über Se. Majestät den Kais«, und König, wie über da« aanz. Königliche Hau« gekommen ist. hat aller Ort« tiefe« Mit« grsühl hervorgernsen. Dasselbe hat in zahlreich« Eingaben, »elch« nickt nur an« all« Lheilen de« d«ntschen Reiche«, sondern anch an« dem Au«laade, in«bckon»er« au« Oesterreich, Rußland, Frankreich. Belgien. Holland. England, Italien, Epauun «. bei Se. Majestät in dies« Tagen eingegang« sind, »»zweideutig« A»«d«ck gesnnd«. Sr. Majestät werde, dabei d,« verschiedenste» Heilmittel »ud Heildersahr« sstr S«. Kaiserlich« und Königlich« Hoheit »mpsodle», eigen« Leb««» »riabruna« bei ähnlichen Leiden «itgetheilt. sowie Rath, schlägr für die fernere Behandlung de« Krank« gegeben. Se. Majestät find vo» dieser allgemeinen Tbeilnahme «nd Lieb« für Lllerhöchstidren Her« S»b» tief gerührt und bad« zu beseht« geruht, daß die« zur Krnntniß aller Brtheiligtr, gebracht w«r»e." * Die verli,,, Pr,ff« verhält sich de« Besuch« de« Aare, gegenüber in tartvollrr Reserve. So schreibt die „Nati0uaI.Z,>l»»g": »m««. Ferna«, «risst Kaiser Ale,and«, M. »O» «uß. I«Nd i» vrru» et». D>« deutsch» Hau»,staM wird thu mit der »»>«, »eiche «ine» Gast» »msere« KasiirA «Wertet, ,»« er hier erschein», »nd dem Herrscher rt»^ mit DeMichtan» »« Feie»« leb«»« «eiche« m»ützr». I, I kUnhM« «in« pokiiikhr Frenudschast, welche für beide Länder »ützllch war, n»h de« eutsproche« di« Empfindung«», mit heue» mir de» -a»»r de« jetzig«» ruistiche, Kaiser« immer i» Berlin »scheine» atzen. Nnch de» Grßtterunge,. welche dem diesmalige,» ans »er Dnrchrrise »rsolzendtn Auseuihal« de« Zaren vorhergegange». »ud i» Betracht audrrrr Dinge, di« wir heute »ich» erwähne«, würde e« »»«^ »icht »iemr«. Wünsche betreff« polttijcher Folge» dieser Kaisrr-vetzegnnng «»«»»Ivreche». * Fürst Bismarck, so wird der .Nationalzeitung" be richtet. hat in Berlin rahlrrich« B-suche empfang«, mit mehrer« preußischen Miinfiern und Mitgliedern de« diplo» matischeu Eorps ronferirt und eine Neide von Anordnungen getroffen, au« denen man schließen will, daß der Kanzle» vielleicht dock nicht lange in Berlin verbleiben, sondern bald wieder nack Friedr>ch«ruh zurücksthren werde, um erst Ende diese« »der Anfang de« nächste» Iadre« wieder für länger« Zeit »ach Berti» zu kommen. Endgiltig« Bestimmungen varüber scheinen noch nicht getroffen zu sein. * Der Reichstag wird sich jedenfalls in seiner kommenden Session mit gesetzgeberischen Maßnahmen sür Elsaß.Lothringen zu befasse» baden. In erster Reihe dürste e« sich um diejenigen Entwürse handeln, »reiche de» Biinbesratüe bereit« Vorgelege» haben, wegen Schluß der Rkich«tag«sesston aber nicht zur Turchbrralbnng geangen konnten. 3n»besondere dürfte der Entwurf. betr. die Ein» sühruag der Reich« . Gewerbeordnung ia Elsaß - Lothringen, wieder eiagetrachl werden. * Um weitesten Kreisen Gelegenheit zu verschaffen, fick mit der Frage der Atters- und Invalidenversicherung der Arbeiter gründlich und baldigst vertraut zu machen, ist. wie wir kören. Vir NeikbSkruckerei in den Stand gesetzt, die Grundzüge der betreffenden Vorlage nebst deigesügtrr Dcnkjchkifl zu billigem Preise an da« Publicum abzugrden. Walteten bei Weitem vor. Ueber de» Särgen waren auch rolbe ausqedreiiet. Obgleich die Kundgebung durchaus inchi d« Umfang erreichte, welchen Biele besürchlel kalten, ertiiell dock» de» Eindruck, daß der Anarchismus durch d>e voll- ne» Hinrichtungen nicht de» TvoeSstoß erkalten hat. Tie 'red« waren revolutionair genug. Einer der Redner 1 ^ier in Gegenwart dieser ennordeten Männer ick. baß Ihr Euch organisiren wollt, um dieses Ber» »U rächen und e« bei Denen beimzusuchcn. welche Euch halruk' Die Menae antirvrlete: »Wir schwöien es!" »Wir wusie»', fuhr der Redner fort. ,Bi»t um Blut. Haltet ras Getübniß, welche« Ihr soeben getkan babt, stet» »n Gevächlnißl Att»rt nicht! Seid Männer! Wir baden lange genug «tetten, jetzt laßt un» unsere Bedrücker bmrr baffe»!- — tzsi» auderer Redner sprach daraus i» drmlelben S »ne. Die «inbrrchende Dunkelbkit und da» Zureden der Fillirer brachte «blich die Feierlichkeit ohne Nnheslöiunge» zu Ende. « » * Uns dem Bahnhof in Kiew werden, wie der .Kölnischen Zeitung" an« Et. Petersburg gemeldet wird, seit mehreren Tagen Feldgeschütze nach ber Grenze (Kowno. Dinnttz«) verladen. Ebendorthin sind 24 beladene Muniiion»karr«n und 10 bepackte Bagaaewagrn adgegangen. 10« Wagen mit Gewehren wurden in Kisten zur Bahn gebracht. Die Bahn verwaltung in Kiew verweigert die Annahme von Weizen ladungen. Der Privatverkehr stockt. * Dir belgische Regirrunq hat bekanntlich die ofstcieve Betheitigung an der Pariser Weltausstellung vo» l889 abgelehnt; sie wird indeß. um den Industriellen und Ka^ leuteu b>« Theilnabme an derselben zu eil.ntt.r», vo» tri Kammern einen Erebil verlangen. Gras t'Lultremonl hat unlängst behufs Foidcrii! g dieser belgische» Belkeiligung eine Bersainmlung vou Industriell n berujeu, die ein Eoiiiilb zu diesem Zwecke eiusehte. * DaS FeirdrnSprogramm. welches Herr EriSpi unlängst in Turin «twickeile, Kal aus König Huniberl'S Munde bei Gelegenheit der Eröss»ung beS ilalienische» Par laments feine souverainc Weihe erkalte». Friedserligkeii kan» a»S zwei sekr verschiedenen O>iel!cn fließen: a»S kein Bewußtsein mangelnder Kraft zur Berwirklichnng indgeheim gehegter kriegerischer Absichten und au» dem ehrlichen Wunsche, Frieden zu ballen, obwohl man auch zur B tre>bi»ig der entgegengesetzten Politik kinreichenke Machtmittel zur Ber ingung balle. Letzteres ist der Fall Italiens Stark durch seine Waffen, sicher seiner Verbündeten und besreuiitct »ul allen Regierungen, wie die Worte der Tbronreke lauten, schreitet Italien aus emVorslrebender Bahn weiter und gehl in der Familie der große» Staate» j-tzt mit in erster Reihe. Da« ist kein leere« Wvrlgcpränge, sondern eine allgemein bekannte Wahrheit, welche j der Tag o»ss Reue bekräftigt. Nicht im Bewußtsein senier Schiräche, soiide»» »m Bellgesübl seiner nationalen Iugentkrajt gesellt sich Italien den übrige» B schiitzer» be» Weltfriedens hin^u. überzeugt, daß allentbalben, wo loy üe Geünnuugrn die öffentliche Meinung beherrschen, die wahre Naiur der die italienische Poliiik durchdringende» Beweg gründe verstände» und anerkannt werden wird. Ta« leb hafteste G sühl sür nationale Ehre und nationale Wurde, welche» in de» Herzen aller italienischen Patrioten lebt »nd nicht duldet, daß der Kampf, die Zwietracht der Parteien so weit ausartrt, um Italien in de» Augen der Welt zu com- promittiren, läßt dem König, den Kammern und bei» Botte kein für dir Berstärkung der nationalen Wehrkraft nolbwe»- dige« Opfer zu schwer erscheinen; e« wäre geradezu undenk bar, daß ein Politiker, e ne Partei in Italien, welche au» bloßem Hang zum Reinsagen, au» Lust, der Re gierung Hindernisse in den Weg zu lege», gemeinnützige» Maßregeln opponirien. noch ferner in einer öffentliche» Ansehens- oder Lcrtrau»«stcllunz geduldet würde». Diese Bestimmtheit und Klarheit des nationalen Empfinden» jenseits der Alpen trägt ganz bedeutend mit zur Erhöhung de» moralische« Eredit« bet, welchen da» Ausland Kundgebungen solcher Autorität, wie die Turiaer Ansprache Eriopl's und die jüngste Thronrede de« König«, beilegt. Tenn man weiß ganz genau, daß hinter diesen Männern und ihrem Wort die ungeheure Mehrbeit de« italienischen Volke« steht, jederzeit bereit, ihr Zeugniß sür di« Echtheit und Aufrichtigkeit der im Namen Oesammtitalien« verkündeten Gesinnungen adzu- lege«. Wenn da« Ministerium Eri«pi sich gegenwärtig einer durch»»« gefestigten Position erfreut und einer bcsf-ntlich er folgreichen parlamentarischen Eampagnr entgegengebt. so verdankt «« diesen Borthril wesentlich dem Umstande, daß e« der öffentliche» Meinung die Ueberzeugung einzustößen gewußt hat, e« »erd« stet« im engen Einvernehmen mit dem Könige H»»h«rt an der Förderung der nationalen Wohlfahrt und de« europäischen Frieden« aroeileu. * Der Scka h von Persien trifft bereit« Vorbereitungen für seine Reis» nach Europa, welche er im nächsten Jahr« anrnlnt«, b«>bsich»,gt. Der Srvah wird i,n April von Teheran abreisrn, Rußland, Deutschland. Oesterreich, Frank- reich. England, Italien »nd di« Türkei besuchen und End« Septewbee wieder in Persien eintreffen, so daß seine Reise durch Eurap, fünf Monat« »anern wird. * An der ,« Sonntag stattgesnndrnen Beerdigung der htna«Bcht«t»n Chicago«, Anarchisten nahmen etwa S0H Männer »d «ehrme Hundert Frauen Tb-'l. Tausende und Aderlaustud« v«u Zuschauern ließen den Uricheuzug an sich vorbeipasfireu. An de» Gräbern uns dem etwa II Meile» diu der Stadt «tseruteu Kirchhof waren boiläufig HH Vers»»«» versammelt. Aus der Fahr« dahin war ein und tzas audereHau« tnTrauersarbru drapirt. EinigeTbeilnehmer de« Leichruzuge« trug«» schwarz» Bänder, roth« Abzeichen »der Jur Krankheit des Kronprinzen. * Die Wiener „Neue Freie Prrffe" girbt aus Anregung einer Berliner mebicinischen Antoriiät dem Wunsche AuSkrnck. daß neben einem gewiegten Ehirurgen auch ein innerer Kliniker von Bedeutung »ach San Nemo gesendet werte, damit erst diese enkqiltig entsche ren, ob.e» wirklich sür ei»>- Exstirpation zu spät sei. Vielfach wird jedoch der Wunsch laut, die össe nt licke DiScussion über die Kraittbett de» Kronprinzen endlich abzuschlirß'» und dem hoben Palienleii j-ne Ruhe zu gönnen, deren jeder Private »i gleicher Lage sich erfreut. — Es wirb in der Eorrespondenz de» Näheren Folgende« auSgesübrl: Keine Feder vermag die tiefe Ved ückung zu schildern, welche sich der deulichen Rai an teil Montag, den 7. Rovrml er demächiigi dat, au ivelch-m Tage zueril die Rachrichten über di« ichwere Bien- dang in der Krankueit d S Kionviinzen in» große Publikum ge- nrungea sind. Es ist, al« wäre sider Einzelne an einem ichwcren Leiden ertrankt, weiches ivn in seiner D-ntkrast lädmt und IIw zwingt, uno»Sgks,tzi seine Auimerksomkeii aui diesen Lilien wunden Puaet zu riwten Am meisten noch zeigt sich die gelähmte Dcuk- ltnergie in Aeußcrunge« obnmächiiger Äiuih über das tückische Schicksal, wrlches la»gsom einen der Besten sällen und da» dcuiiche Bolt eine» der edelsicn Fürsten beraube» soll, welche daS leqit me Recht nur je mit den schönsten Gaben des Geistes und des Herzens ver-inigten. Ohne irgend welche Beschuldigungen nach der einen oder anderen Leite z» erbeben, kann ich doch nicht umhin, schon um der bisto- rischen Wahrheit willen, vo» de» Anschauungen Kennlniß zu geben, , . we'ch- hiesige» namhaften ärztliche» Kreisen herrschen, wobei natürlich voeiv egenv > u-- „i Betracht kemmkn, welche zuerst bei der Behandlung des Kiouprilize» bitde,l!>t waren. Gittern glaubte ich eine Darstellung der ..Rational.Zenuug" deniönaeln z» lüiiiieu. w lche den Widcrivruch en'iaelt, daß sie sagte, die Reubildung ,» Kehlkepic deS stiv priiizen besiitde sich genau a» dersclde» stelle, wo Vergman» und Gerhardt sie in> F. ii> jäh e wahrnahiiien, während sich an einer anderen Stelle des Ber chies die Bemcrlnug sand, daß sich die Neubildiina im Fiü jalirc aus daS lnike Snininbaud de- schränkt habe. Dieser Wideewruch ist aber, wie sich herausst llt, t-diglich durch irrige Darstellung begründe«. Tlialsächbch hat Pro scssor Bergmann, wie mir heule vou besii isciniiricr Seite niilge liieilt wird, schon im Frül jahre die hinlere Wand des NebllopseS als de« Sitz brr N nbilduug bezeichnet »ud dieielbe sür bösartig er klärt, nicht aber daS linke S itumband. Der Ralur deS Krebses entsprechend, bat sich die Geschwulst später weiter verbreitet und aus daS Siiuimband ristreckt. ES wird serner brstimiiit versichert, und inan erwartet Mittlici. lnngk» darüber, daß da« stetige Forlschreile» der Neubildung von ärztlicher Seile wiederholt in, Sommer beobachtet wurde Die Fest legung d>S liiile» SliilimbandeS durch die Giichwulst ioll bereits, ehe der Kroupri z »ach löblich ging, von einem Beobachter con» ftatirt wo de» sei». Daß die Eescheinungr», welche t» Toblach sich zeigten „P richondriliS, Neigung zu Geichivürbildungen und inier. ilitirllen Verdickungen", Shiuplomc eiiieS Carc>»o»iS waren, wurde hier damals und wird auch ich! allseitig von Laryngologen und innerer. Kliniker» behauptet. Richtig ist es, daß die Arrzte sich aut da« Birchoiv'iche Gutachten, welche- überlieS mit gewichtigen Vor. behalten abges ßt war, nur so lange stütze» durste», al- daS klinische Bild der Erkrmkuiig sich nicht geaud rl hatte. Ein Uinstand, der sich gerade > tz> der Erwägung ausdrängt, ist der, daß, wie eS leider io oit gerade in de» höheren Ständen geschieht, in diesem KraulheiiSsallc ganz einseitig aus die Hilse brr Sveciaüsten recurrirt wurde. Muh es schon besremdeii, daß bei der jüngste» Cousiiliano.i nicht w-uigstenS die ursprünglich bedandelnde» Kliniker, v. 'Bergmann und Gerhard», von denen der Letziere die innere Medici» üu All,emeincn und die Keulkopsleidea aiißerdem von Grund au« kennt, zugezogen waren, so durite ma» gerade jetzt, wo die Möglichkeit einer A igemein-Inseciion durch den Krebs immerm» in Betracht kam, erwarten, daß auch ueroorrogende Aerzie, dene > diese Seite der Betrachtung näher l ege, betragt wurden. Ich ivrach heute ei»,« unserer eisten akademischen 1! hrrr der inedicliiischcn Wigeiiich ist, welcher auch auf d- m Felde der paiholognchea Anatomie verdirulrs Au sehen genießt, o'.ffchou sie jetzt nicht «ein Spccialiach ist. Derselbe erklärte, als ich thi» tagte, daß die Insertion von Lymphdrüie» des valicS beim Kronvrinzea koueSweg« lesttteh«, eS sür brmgenb wiinscheuS werth, daß noch jetzt die Anregung gegeben werde zur Brru ung eine« ge«,egten Lhirurgen wie Bergmann ober V »roll, und eine« inneren Klinikers von B deutung nach San llicmo damit erst diese rndgiltig entscheiden, od e- wirklich sür eine Exstirpation zu spät sei. Wie sehr lch den Wunsch der Aerzie und de« hohen Kranken selbst respectire. diese Eoniroverse endlich geschlossen zu sehen, so komm« die Anregung doch vaa z» hervorragender Seite und ist Io sehr von dem Wunsche biclirt, auch die letzte Chance zur Erhaltung d eseS edlen Leben« uiuer vielleicht günstigeren Bedingungen, alS die jetzt gewählten, zu be nützen, da» ich, da die Aussichten sür den Heile, solg der geiähr- liche» Operation täglich geringer werden, mich nicht enthalten kann, ihr Worte zu leihen. Die Aussicht aus eine» Erfolg dieser An- regung «st allerdings gering; denn es wird bestimmt versichert, daß der Kronprinz nicht nur jetzt die lotal-Exstirpation, sondern schon im Frühjahre die parlielle adgelebnt Hai. Ta wir aber sein- Gründe »icht kennen, so trogen wir w ni,st uS der erwäi »len, wie gesagt, von riuein ersten Manne der Wiss vivas» ausgehenden Erwägung Rechnung, welche ja mit der Mögliackelt, sür ein ander- »eitige« Vorgehen bester« Grüad« vorzudrt.'geu und geltend zu wachen rechnet. * Au« San Nemo meldet die ..Nationalztq.": *Sau Nemo, 17. November. Heut», di« Villa Zirio be suchend, nwrde ich vom Kronprinzen bemerkt und ong-lpeochen Sein Anstrden war vortrefflich, der Bück klar und sreuudlich. di« Farbe gesnnd. der Ausdruck der einer herzgewinnenden Heiterkeit, »te Gtiww» »erschletert. doch durchaus verständlich. Der Kronpeinz erwähnte «il hnmoriftischer Betonung seine» leidenden Zustand, dann »it inniger Bewegung: „Sagen Sie den Berlinern, w e gerührt nnd daukdar ich über die unzähligen Beweise der Liebe »nd DheUnalnnr bin, die ich von dort und aus ganz Deutschland erhalte." Ank meine Bemerkung, daß Deutschland« ganze« Herz jetzt t» Sa» Nemo und da« Grsühl hingebender Liebe ln der Ration ul« s» tzetß, »w in diesen Dage» «ewFe», antworte« der Kronprinz: Dies« Empfind«»>rn find gegenseitig. Ans meinen Ausdruck de« Vertrauens, aus die Herstellung seiner Gesundheit and glücklichen ^'inikebr in daS Vaterland erwiderte der Kronprinz: Da« hoffe ich auch! Ter Kronorinz enniierte daran, daß heule der Jahrestag der AuSsch ffung in Valencia bei der ipan,s cheu Reffe sei, »nd an die eigeuihiiiiilicheii Vorgänge dabei. Der Hasmarichall iniervenirte hier Wege» de« Sprechens Der Kronprinz erinnerte nochmals: ..Ver gesse» Sie »itiae Grüße an meine lieben Berliner uie!»." Freund lichen Lächelns »nd leichten TriltrS enisernt« sich der Kranprtnz. Die Münchener „Allgemeine Zeitung" dringt die folgende Melkung auS San stk emo. >7 November. „Fürst BlSmarck wird hier mit Bestimmtheit erwartet, um mit dem Kronprinzen über Staatsangelegen heiten zu sprechen. Für den Auseulhalt de- Fürsten werde» die Zimmer im . Hotel Mebilerranöe" reservirl, welche vom Pnnzeu Wilhelm d > reffen Anwesenheit hier bewobitt worbe» waren. Auch Professor 1-r. v. Bergmann wird hier erwarlel". * Im Zusammenhang mit dem von der „Politischen Eorrespondenz" veroffentlichlen u»d von u»S wirder- gegebeneu Artikel über die Gulachlen Virchow'S wird unS von aut oritativer Seite geschrieben: „Cie haben in Ihrer heutige» Nummer einen Artikel der ..Polit. Corresp." abgedruckl, welcher die Stellung de« Herrn Pros. Birckow zu der Behandlung Sr. kais. königl. Hoheit de- Kronprinzen bespricht und der den hervorragenden Forscher wegen der Haltung seiner Gutachten mit einem schweren Vorwurf belastet. Schreiber Diese- hält den Vor wurf. der kaum von einem ärztlich gebildeten Versaffer her stammen kann, sür völlig ungerecht. Der Bericht war von Anfang ab völlig klar und er konnte unter den gegebenen Verhältnissen nicht ander« denn absolut objektiv gehalten werden. Ein Punct bedarf vor Allem der Betonung: Wenn man ein so entscheidende- Gewicht aus ba« llrtheil von Prof. Birckow legen wollte, so war eS unerläßlich, ihn zu einer mündlichen Eonsul tation mit den be da » vel nken Ncrzten zu berufen. Ein Jever, der Virchow'S to ffenschaslüche Denkweise kennt, muß sich sagen, daß er der Allerletzte gewesen wäre, welcher, ohne eine allseilige Berücksichtigung de« Falle- auch nach der laryngoskopischen »nd »ack der klinische» Seite hin, auf die bloße mikroskopische Beobachtung eine« ausgeschnittenen Gewebs- sragmeuteS eine tiefgreifende Entscheidung hinsichtlich der Behandlung getroffen hülle." 8. Vom Landtag. * Dr uiler Herr L- ndkagSberichlerstatter in seine« Re ferat über die Bugetdedatte ia der Zweiten Kammer am Mittwoch die Rede de« Abg. Niethammer mir setz» kurz erwähnt und unhegreislicherweise von der Red« de« Liccpräsibeiilc» Abg. Gco rgi gar nicht Notiz genommen bat. so tragen wir den Inhalt der beiden Reden ausführlich hier- init nach. Abg. Niethammer wollte sich von Hau» an« nicht an der Budgetdebatte bethetltgen, da jedoch von verschledene» Seite» zn dem Budget griviochen worden stl, Io könne er auch nicht ander«. Er schaue mit Vertrauen aus die Staatsverwaltung und mlt Ruhe in die Zutuns!, er sei einverstanden mit der Verwendung Von Ueber- schüssen sür die nothleidenden Beamten, möchte aber ebensall«, wie der Abg. Starke, den Wunsch anSiprechen, daß den Ltraßenwärtern bald Berücksichtigung zu Theil werden könnte. Auch darin sei er mit dem Abg. Staike einverstanden, daß gespart werden solle, wo e« möglich sei, wie- wodl er sich nicht verhehle, daß dirS am Ansange der Kammeriession leichter ouSzusprechen, al- im Verlause der Berathungen, namentlich m der D-pulatwn dann auch durchzuiühren sei. Denn nach der Besprechung in der Deputation ergebe sich vielsach die Nothwendigkeit zu Bewilligungen, an die man vorher nicht habe glauben wollen. Redner bedauert, daß der Abg. Starke iem Sparschstem auch aus Kunst und Wiiienschast erstrecken will, nachdem im vorletzten Landtage namentlich io viel Mittel sür die Kunst bewilligt worden seien, so daß da« jetzt Gesorderte dem gegenüber kaum in Betracht komme. Auch er sei mit dem Aba. Starke bezüglich der IbO.OOO einig, welche al« Zuschuß sür den Verein sür innere Mission zur Erbauung einer Anstalt sür epileptisch Kranke gefordert würden; er müffe ebensalls anerkennen, dnß er auch die Fürsorge sür diese Unglücklichen am liebsten in den Händen deS Staates sehe, dieser datier die Summe heler selbst verwende: er müsse aber dem Abg. Staike gegenüber, entschieden die Geistlichkeit gegen den wider sie ausgesprochenen Vorwurf in Schutz nehmen, daß sic endlich an fangs, von ihren Kanzeln derabzusteigen und sich der Leiden und Ser ien ihrer Mttmenschen anzunehmen. Wohl habe die C o lstandS- l',cietz,ebung die Thäiigkeit der Geffthchen beleb», aber nicht sei etwa erst durch sie, wie geiagt, herbeigeiuhri worden, daß die Geistlichkeit eine größere Tl än tteit aus dem Gebiete der inneren Mission ent wickele, wie sie früher geihau. B e mehr sei jetzt daS Verständniß sür die Ausgabe» der inner» Mission im Volke ein viel größeres, al« je zuvor; ten» d>e nnere Mission sei nicht nur Sache der Geist- licheu, ionderii deS ganzen Volts. I-r Etat hat sür den R- d> er im Allgemeinen einen richligen Barometer sür den wirlhschasilich-n Stand abgegeb n, wie er gerade setz» ist. Man hat gerade zur Zeit keine Veranlassung, über eine b,sondere geschäsiliche Depression zu klage», die- beweist z. B. auch die Steigerung des Personenverkehr- in der letzte,, Budgetperiode. Ist die- mchi ein Beweis dafür, daß daS GeschäsiSIebkii vielmehr einiger Pflege bedarf, da die übrige,, Volks'chichten sich entich cden eines gern sse» Wohlbehagens erfreuen, welche« i» mchr w e einer Beziehung auch sonst nochjun, AuSdnick kommt? Bein: Ans hen der Forlschulle del Vei kchrsaniiallc» kann der Redner > ei» Abg. Bebel nicht zusunimen, wenn er lagt, daß die Ueberschuffe zur Entlastung der ärmeren Cl ffse» verbraucht werden sollen, anna l Neubauten, auch von Eisenbahn n vorzunehme». Hierzu gkl>ö>e auch Geld, um so mehr, al- eS sich nicht immer um Strecke» handle, die rentabel seien, sondern oft um solche, deren Ertrag die Rosten nicht decke, allein e« handle sich eben um allgem-ine Juteiesse». Em all zu schnelle« T nipo sei hier allerdings auch nicht empsehlens- wertb, da durch zu viel nicht rentabele Bahnen die Schwankungen der Erträge überdauvt zu groß.- würden. K ineSialls könne er, Redner, aber der Meinung sei», aus diesem Gebiete weniger zu ibu», al-, unter Bcrücksichiigung obwaltender Umstände, bisher gelvan worden sei. Die Dotation a» die Schulqemei-'ben bat den Redner iebr erfreut. WaS der A g Bebel über die Verwendung der dotirte» G-lder in einzelnen Gemeinden geiagt bat, sei gew ß richtig, ober eben so W-Nig Rigel und gebe keinen Anlaß, gegen die ganze Ein- richluna zu spreche,,. Redner ist auch sür Entlastung der Aermer» bezüglich de« Schulgeld«, doch kan» er sich nicht entsinne», daß. wie der Abg. Bebel behauptet, diese Forderung aus drm letzte» Landtage, al« sie vo» sociatdemokiMischer Seite gestellt woeden, eine revo- Intionaire genannt worden sei. Wenigstens würde er selbst sich vor einer solchen Forderung durchaus Nicht iürchten. Der Abg. Bebel habe bezüglich der Vranntwrinstener rnlirlheden übertrieben; die von ihm gebrachte Berechnung, daß die Steuer aui Familien zu fünf Köpfen vertdetli. ein- Hö!>e von l ^l chr den Kovi rrreiche, !e> ganz gewiß nicht zutr ffend, man könne sie in dieser Weise über- Haupt nickt berechn«,, da bei drr ganzen Steuer »ichiS unsicherer sei, al« ihr Ertrag. Wenn drr Abg. Bebel einzg» Industrien IN Sachse» namhaft gemacht Hobe, welche unter dem Drucke der Bew
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