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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188711276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-27
- Monat1887-11
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1887
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Sechste Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^?33I. Sonntag den 27. November 1887. 81. Jahrgang. Jur Handhabung de» Soclattßengesetzes. * Nu!» dem de», Ne'chskaae zugegangene» Rechen» schasttberichte ttßer die Aussllbrung de« Sorislistrn» geletzes theilr» wir weiter geizende« mit: Das ts.-igi,a» >a«i»>a,e ueeiammlanoisterln« hat aus «rund des g 28. des Gesetze« gegea di, grmetugelthrlichen ve. prebungea der Gortaldemakratie »am Nt. Oeioder l87S mit Genehmigung des Bundrsraths sür die Stadt Leipzig uad den Bezirk der Amtshanptman,schalt Leipzig dieselben >a» «rdaungen, welch« zuletzt am 25. Juni v. I. genösse» worden sind, aus di« Dauer eines Jahres »a» Neuem erlogen. Liese >nard. uungeu, welch« in Nr. 144 des „Reichsanzeiqrrs' und aus di« sltr land«»polisetlich« versügungen vorgeschriebe», Weise bekannt gemacht worbe» sind, erweise» sich aus salgenden linde» als noidweudig. Der beseichnet« Laadestdeil ist im verflosieneu Jahre wiederhol« der Schauplatz von ktrastbaien gewesen, welche aus revalutianoire». social» demokroiilchen und anarchistischen Bestrebungen hervargegangen sind In der groben Zahl der «egen Verbrechen uad vergehen dleser gekouimeneu gerichtlichen Bestraiunge» befiudei sich dieverurtheilung von 12 Personen zu mehrjährigen Zuchihaus» und bezirhentlich Gessugiiiß- strosen als Miturhebern des am 26. Sepienrber vor. I. in Leipzig ftatlgesundeuen Anlruhrs uad ein Fall der Verhängung einer Elrase von 8'«, Jahren Zuchihaus wegen Bo bereit»»- eine« hochverrtlhe» rischen Uuternehineus. Reben diese», die Borfommiiisse sriiherer Jahre «» Anzahl und Schwere hinter sich lassenden ver» lesunge» der Strafgesetz« stehen Veodachluuge» und Trsahruuge«, welche erkennen lassen, daß innerhalb der socialdemotranichen Partei Leipzigs und seiner Umgegend die Vertreter der extremen, der b«. stehenden Staats- und G sellschusisordnung semdlick^n Richtung die Oberhand bedauvten und eine ebenso umsassenbe. wie erfolgreiche Dhiiigkeit entwickeln. Mit Hilse der ihnen zu Gebot« ft-heabeu weitverzweigte« Parteiorganisation und der i» derselbe, herrschende» prassen Disripli, studet eine mastendalte Einführung vrrdotkner socialdenivkratischer Schriften aus dem Ausland« in den Banubkzirk stait. Rach den gemachten Lrsahruagea zählt der Züricher „Social- dtmokrat in den dortigen Orisbaliea weit mehr als 1000 Adoa- venre». Daneben sind säst in jeder Woche einzelne Numuieru d„ser und ühiilicher verbotener Zeitlchristen ans Stroben, in Hausfluren und Postkästen, wohin sie zum Zwecke mäglichst ausgedehnter Agi- tation gebracht werden, ausgelunben worden. Die Vortragende« der zahlreichen, von der socialdemokratischen Partei veranstalteten öffentlichen Versammlungen ergingen sich in leidenichosilichrn Reden und zügellosen Ausdrücken, so da« selten eine dieser Versammlungen verlies, oha« daß ei» Einschreiten des überwachenden Beamte« sich nälhig gemacht hätte. Mehrere angekündigte Versammlungen mubte« verdate» werden, weil schon aus der Wahl der Reserente« oder der Dagesordauiig sich «rke»ne, lieh, daß es sich lediglich um Färbern»« verbotener socialistischer Bestrebungen handle. Wiederholt wurden Flugblätter t» unzähligen Exemplare» verbreite«, welchr wegen ihres ousreizenden, von Beleidigungen der Behörden strotzenden Inhaltes dem im A. 11 des augezogenen Reichsgesrtzes vorgksehenen Verbote verfiele», «ährend durch zugesendete Drohbriese und angehestete Placate die Beunruhigung vo» Behörden uad Privatpersonen ver such« wurde. Drei focuftlstisch« Vereine mußten wegen Verletzung dereiusgesetzlicher Lorschrifte» ausgeläst werden. Boa de» M>l- glikdern anderer derselben wurdea gegen die außerhalb des Verein» stehenden Arbeiter der oleicheu Branche Drohungen uad Gewalt ,«geweidet, um sie zum Beitritt zum Verein» oder zur Einhaltung von durch letztere» ausgestellte» Arbeitsbedingungen zu zwingen. Das Lnstreten uad Verhalten einzelner Agitatoren war ei» so be drohliches, daß in 18 dieser Fälle die LandeSpolizeibehärde sich ver anlaßt sah, von dem Auswesungsrechle Gebrauch zu machen Der Annahme, daß in Bezug aus die Gesibrdung der öffentlichen Sicher heit und Ordnung in dem dortigen Bezirke durch dw im K. 1 des -ngezogeneu Gesetzes vom 21. October 1878 bezeichneten Be- , ftrebunge» eine Besserung eingetrete» sei. stehen hiernach gewichtige lhalsachea entgegen. Die kSnigl. sächsische Staatsiegierung hat da her di« fernere Beibehaltung der im ß. 28. dieses Gesetzes vor- gesehenen Anordnungen kür unerläßlich erachtet» jedoch» wie bisher, nur die in Nr. 8 ebendaselbst angegebenen in Auweadnug gebracht. grrte sich, als mehrere Verhaftungen von Maroulte» vorgrnommeu wurden und die verhafteten aus Betreibe» des sraiizöfllchen Eoasuls wieder in Freiheit geletzt werde» mußten. Gew ß geht man in türkischen Kreisen im Argwohn zu weit, aber er besteh« nun einmal und man muß sich ihn vor Augen halten, um die Haltung der Psorte in der Frage der Suezcanal-Eouventioa ganz zu verstehen. Ja diesem Pessimismus liegt »imlich dtr Hauptgrund sür die Er- scheinung, daß da» Zaudern der Pion», der Luezeaual-Lonvention zuzustimme», in eben dem Grad« wächst, in welchem di« Bemühungen de« Grase» Montedell, an Trier uad Rachdruck gewinne», vielleicht wäre der sranzäsisch« Notschalter mit einem indifferente» Ansireten rascher au da» Ziel gekommen, dos er wodl schließlich dennoch, aber nur mit ansehi llchem Zeitverluste, mit großen Schwierigkeiten «ad unter Verdoppelung deä türkische» Mißtraue»» -ege» Frankreich er reichen wird. * Zur Abschreckung habitueller Verbrecher ist in Massachusetts ein Gesetz angenommen worden, dem zufolge rin Verbrecher, welcher eine» mit Zuchthaus strafbaren Vergehen« überführt ist uad zuvor schon zwei Termine von mebr als dreijähriger Dauer abgesisse» hat. aus 25 Jahre in» Gesängniß zu schicken ist. Der erste, aus welchen da« Gesetz Anwendung gesunden hat. ist ein Pferdedieb aus t'von, welche, schon zwei sUnsjähriae Straften»ine im Staatsgesängniß ab- aes.sse» hat. Da« Gesetz ist eia Tbeil des von dem Verein für GesLngnißrcsorm empfohlenen Plane», wonach die un verbesserlichen Verbrecher als besondere Elaste von den ankere» Sliäjlinge» getrennt werden sollen, di« vielleicht zum ersten Male mit dem Gesetz in EvttsUct gekommen sind. Aus der Grundlage aller elugegaagear» Berichte, die «I» recht um. langreiches Maierlal bilde», finde» die Berothunqen der oben erwäh it, n Commission stait, welche am 88. d. M. >m Reichsamte des Innern zulammeiigetreten ist. Wann eia« die Revision de- kranken- versi^kruugsgeietzcS betreffend, Vorlage dem Reichstage zugehen wird» läßt sich zur Zeit nicht üdeislbr». * Die aus Grund de» Ban-Unsallversicheningsg'setzes errichtet» Hesbaubernslgeni'slealchast ha« tn ihrer eonstltuireaben ve sammlung am 17 November d. I. brschloffe», keine Secitvae, zn bilden. Angesicht» der bedeutenden Anzadl der zur Genossenschast gehörigen Betriebe und der darin beschäftig!«» Ardeiler — «Iwa 1400 Betriebe mit mehr als 48,000 Ardeiler» — Hai da» Reichs- versicherungsami in einer Denklchris« empsodlea, ebenso «te bei den übrigen Reichs Berufsgeiioffenichgslen ovn» Sertionsbildnng mebrerr Schiedsgerichte, und zwar sieben, »a errichien. Ais Titz« der Schieds gerichte werden im EmverstLnbniß mit der Genossenschaft«»'«!»»»»- lang Königsberg, Breslau, Beeil». Dresden, Hamburg, Köln und Ltuiigar» vvrgeichlaqe». Der Reichskanzler hat iasolg« beste» beim Bundesrath ein« dahi» gehend« Beschlußfassung beantragt. Ilvmeicvciyaireit «iniuou Lrtzliagrr Hosjagd Frelherrn v. Skiedbeim < Abeuvs, mit dem Schnei Aus dem Lun-ksralhe. * Der Ausschuß des Bundesr»ths fllr Rech- nungs wesen hatte von Wunsch z« erkennen gegeben, daß der Bundesrath eine Uebersicbt über die A-isgaben erhall«, welche dem kaiserlichen Statistischen Amt obliegen. E« waltete hierbei die Absicht ob. eine Erörterung der Frage hervorzurusen. inwiefern diese Ausgaben eine E »schrä»ku»g gestalten. Diesem Wunsche ist in so weit genügt worden, als schon zu Anfang diese» Jahr^ dem genannten Ausschuste und einer Anzahl von Bevollmächtigten eine dom Direktor de« Statistische» Amte« ausgestellte Uebrrsicht ver aus Grund von BuiideSralhsbeschlüsteu seiten» des Statistischen Amts zu leistenden Arbeiten, sowie der herauszugebcnden Leivstent- lichungea milgrtheiit worden ist. Nachdem eine Prüsung ver aus Grund dieser Ueberstcht vom Statistischen Amt befür worteten Einschränkungen durch dir belheiligten Verwaltung«» stattgesunken hat, sind dem BundrSrath die aus dieser Prüsung hervorqegangenen Vorschläge nebst Erläuterungen zur Be- sblnßs istuna vorgelegt und eine Uebrrsicht über vie Arbeiten des Statistischen Amt» drigesllgt worden. — Dir Vorschläge, betreffend die Abänderung von Bestimmungen über die Neichsstatistik, lauten: l. Die Bestimmungen des vundesrathsbeschluffe» vom 19. De cemder 1882, betreffend die Ausstellung einer Uebrrsicht über die Erwerbung und den Verlust der Reichs- uad vlaatsangebörigkei«. werden ansgrhobea. — U. An Slellr der nach dem Bundesrath«. belchlnß vom 7. Deceinbrr 1871 sür die Neichsstatistik über die Eheschließungen, Geborenen und Gestorbenen anizustellende, und klntiiseiidenden liederlich«» sind w de» elnzelneo Slaalen sür jedes Kalenderjahr Ueberstchie» nach einem beftliiimtka Formular auszu- ftelle» und bis spätestens zum 1. Oelober jedes folgenden Jahres de« Statistischen Amt za übersenden. — Den aus volkszähluogs- jahre sich beziehende» Ueberstchie» ist für die in einem de- stimmten Formular bezrschnetea Bezirk eine besondcre Nachweis»»- über die Zahl der im Monat Dcccmber des Zählungsjadre« Geborene» und Gestorbenen, mit Unterscheidung des Ge schlechts, beizufügea. — lll. Di» durch srühere Biindesralhs beschlüff« feftgeftelllea Bestimmungen, betreffend die Statistik des Bestandes und der BestaudrsverLaderung der deutschen Seeschiffe (Saufsahrieischiffe). werden obgeündert. von den Abänderungen sei Folgendes milgetheilt: In den Epeciolverzeichnisien erhält g. 1 iolgende Faffung: In den Küsten, und Rgeiiiuserstaatca siud all- lährlich Svecialverzeichniffe aller Seeschiffe, welche in denselben ihrer. Hennaldshasen haben, auszustellen. Dieselben müssen den Bestand am Ausange und die Veilandsveränderuageu im Lause de» ver- floffenen Kolendeijadres ergeben. Ja Preußen sind dies, Special- vrrzeichniffe sür die Provinzen Ost- und Wests» rußen, die Provinz Pommern, da- schleswig-holsteinische Ostseegelnel, das schleswig- holsteinische Nordskegebier, da« hannoversche Elb- uad W>frrgeb,e». da« Emsgebiet einschließlich de» Regierungsbezirks Aurich und das Rh t igebiet getrennt zu halte».—Ferner werben die Svecialverzeichnisse in Bezug ans den Schiffsbau abgeändert und ebenso erjahrt die Statistik des Seeverkehrs in den deuisiben Hascuplätzen einige Ab- »nderuagen, — Endlich sind auch bezüglich px» Veröffentlichungen mancherlei veriaderuugen vorgeschlagra. Soclalpolittsches. b Nachtrag zum polUischeu Tagesbericht. * Heber da« la der Thronrede angekündigte und bereit« mehrfßch erwähnte Gesetz, betreffend die Landwehr und den Landsturm, welches angeblich eine „Erhöhung der Wehrkraft de» Reiche»" berbcisuhren soll, will die „Kreuz- zeiluna" erfahren haben: .Da» Wesentliche an der Vorlage ist. daß dieselbe keine besonderen finanzielle» Opfer erfordert. Die Gesanimtsuinme. welche zu seiner Alissilhrunz nothwcnbig ist. biikste sich aus ungefähr 100,000 ^ belaufen. Was den Landsturm anlangt, so wird dorau-sichllich da» Alter, bis zu welchem man landstnrmpflichtig bleibt, um einige Jahre erhöh! werden." Ueber denselben Gegenstand bemerkt di« „Post": „Was in dieser Hinsicht beabsichtigt wird, ist noch nicht völlig bekannt. Anscheinend hantelt es sich um die Controle des Bestände» an Mannschasten und die erleichterte Einberufung derselben im Bedarfsfälle." * Die General-Lieutenant» vor» Dere»thaN. ß Insults des Kaisers, bisher beauftragt mit der Führung der 33. Division, und von Wismana. bisher beauftragt mit der Führung der großherzozlich hessischen (25.) Division, welche befördert und zu Eommankeuren der betreffenden Divisionen ernannt worden sind, sind zur Abstattung persönlicher Meldunge» auf ewige Tage in Berlin angekommea. * Im schwarzburgischen Fllrstenthum Rudolstadt wird rin Gesetz vorbereitet, welches unschuldig in Untersuchung»« hast oder Slrashast gebrachte Personen schadlos bäll. — In Sachsen haben wir bekanntlich kein solches Gesetz, wohl aber «men von den Ständen beschlossenen Fonds, der glück licher Weise bi« jetzt noch nicht benutzt zu werde» brauchte. * AuS München wird berichtet: „Prinz Ludwig, welcher mit seiner Familie am nächsten Sonnabend von Schloß Leulstettea hierher Übersiebelt, folgt einer erneuerte«, höchst schiueichelhaslen Einladung de» deutschen Kaisers zur und beairbt stch mit dem Mazor am nächsten Mittwoch, den 30. ds.. Schnellzug zunäckist nach Berlin." — Der Prinz ist übrigen- unter« 2l. November vom Obersten in der bayerischen Armee zum Generalmajor befördert worden. * 2m französischen Marine-Ministerium wird gegenwärtig eifrig an der Organistrnng riurs indisch« chinesischen Armereorp- gearbeitet, um dadurch die Nnckberusung der französischen Lanvtruppen aus Ostasien zu ermöglichen. Man glaubt jedoch, daß vie Fremdenlegion in Tonkln verbleiben wird, um den Kern der zu organi>ir«ndrn Colonial-Alinee zu bilden. General Bügin wird sein Haupt quartier in Hanoi, dem Mittelpuncte der militairischen Ope rationen. haben, welch« noch für Bekämpfung der Piraterie uothwendig sein werde«. » * Au» konstankinopel wird gemeldet:! Walsa Pascha, der Gouverneur des Libanon, hat saebe» dom Sultan eine» der höchste» Orden erhalte». Es ist uotorisi' daß Waffa Pascha in Ko»sta»linovel stets Mißtraue» gegen Fra, reich nnd drffen wachsenden Einfiuß im Libanon predigt, and «s bürste t« seiner Auszeichnung, di« i» einem Angrnbltck erfolgt, t» »eiche« die Beziehungen zwiichrn dem Gauvernrur von Syrien nnd bem sranjSsilch«, Eonsal daselbst recht aeipannter Natur sind, mehr »I» em Zulall zu erblicken sei». Daß der französische Einfluß ta i von der Versicherungspflicht z, besreiea sind, entweder ausznhebtn kyrien Fortjchritte »acht, ist eine zuverlässige Thatsoch«. Wohin »der einer di« Möglichkeit de» M ßdranchs anlschließende» Ab- ^ Inais vo» ändern»« z, nnterwersen tri ». s. ». Dir riugegongenen vr- resti " * Ueber di« verathungeu der am 22. ds». M!». lm ReichSamt« des Innern zusammengetretene» Com mission wegen Abänderung de« Rrichsgesetze» über die Krankenversicherung vom l5 Juni 1883 hört die „vofsische Zeitung" Folgende»: Der Reichslag harte iu seiner vorletzten Session beschlossen, eine Anzahl von Petitionen wegen Abänderung de« Kronkenveisiiderungs- ars tzcs dem Reichskanzler zur Erwägung zu überweisen. Dieser Be schlug wurde seiten- deS Bundesrath« dem Reichskanzler mit der Anhelmgab« zuqeftellt, die Bundesregierungen zu «riuchea, ihre Ertahruugeu darüber milzutheilen, ob sich das vedürsniß ergeben habe, das Krankenversicherungig,setz tu den durch di» Resolution anqeregteu Punciea odzuändera. Inzwischen gelangten weiter» Eingaben, betreffend Adändernug de« kranteuversicherungsgeletzc) zur Lenutaiß de» Reichskanzlers uad de« Bundesrath-, und auch an den Reichstag gelangten während der letzten Session wiederum diesbezügliche Petitionen» die aber im Plenum »icht mehr zur Erledigung kamen und in der Petilioaseommisston zu dem Auirage sühnen, „dir Petitionen dem Herrn Reichs kanzler als Material für die Revision des krankeuversichrrung«- gesetzes und zar Erwägung zu iiderwriien. ob aus denselben aicht ein Grund zur Beschleunigung der Nemsion hergenommeu werden dürse". Ls hat sich Herausgestell«, daß eiu« Reih« vou Streilsrageu und Unklarheiten sich nur aus dem Wege des Gesetze« beseitigen lasten. Bisher haben die Gerichte Urtbeile gefällt, di« mit einander im Widerspruch stehe», und auch Lerwaliungsbehördeu und Richier stäuben sich ost gtlheilter Ansicht gegenüber. Auch bestehen vitlsach materielle Bedenken gegen das in Rede stedendr Gesetz, die nur durch Abänderuugen desselben zu heben sind. So kam die Reichsregierung zu der Ueberzengung, daß die Beseitigung der aus dem Gebiete der kranken- Versicherung hervorgetretenen Mißstünd« sich nicht linger aus chiede» laste. Es wurden deshalb die Bundesregierungen ersucht, die mit der Autsührung und Handhabung de» Krankenversicherung»^!«-,- be- trauitn Organe, u-nientlich di« Gemeindeverwaltaagen. zur Bericht erstattung über diejenige!! P„c«, auszusordern, welch« sich als ab- änderungsdedürstig herausgeftell» haben, z. B. ob sich das Vedürsni «rgebea habe» den ß. S Abs. 2 de» Gesetzes dahin obzuändern, da de» Laste, di« Möglichkeit gewährt würde, die drritügig« Larenueit anszuschließ»». ob ferner der vielfach zur Umgehung der Ber- fichernngspflicht benutz!« ß. 8 Abs. st de« Krauke,»ersicher»ng«ges-tz-s. wonach Person»», «eich« im kranlheitsfal mindestens sür 1» Wachen ans Vervslegung in der Familie des Arbeitgebers oder ans Fort zahlung I^s Gehalts »der Lohnes Aalvruch haben, ans ihren Antrag zuverlässige .. »an blick«. Alles ist in diesem Land« sraazösisch. Dir Quai« Aeyruth. dl« Straße »ach dem Libanon, viel« industrielle Anstalten, sehr zahlreich« Schule», kpitgler »ad M>ifio»«-AnftaUr» sind mN panzösischt» Capital in« Dasein gernse». Daß die« Eifersucht nnd Mißtraue» l» Konstantin»»»! beroorrust, wird Niemand«, über- reichen, der di« «nßrrardentliche Neig,,, der Psart« zu diese» pespmistische, Eigenschaften kennt. I« Speeiellen kedN fich dieser Argwohn gegen dl, »»rnnlttsche» Geistlichen nnd «amt»,, dt« l» türkische, Angr» alle der Hinneigung z, Frankreich mch de« stille» Uiwserfitndnlsses^ «ti Frankreich ^chk> Indd MB Wstin olrses Wenwnt stet« richte erstreck», sich, ad »on de» seiten« der Reichsregier,»g . . dsrsrhr» . - nr Begutacht,»» gestellten Puarten. aut eine große Anzahl vou Borschlügen. Sa ist z. v. prapouirl »ordeu: 1) «tue griepliche Ermächtig,»» »» Strnsw ttel, dehnss keaulrncontrol«; st) eine aus drücklich« Bestimwang, daß der versicherte, «elcher »ach der Erkrankung sei«, dl-h^t», Aasenidaltsar« mtt »ine» andere» »ertanscht, ans dl» UnterHütznng ,«» ß. st Ne. 1 (Krankengeld, ürziliche Behandln»», Arznei«, keine» Aalvrach hat; 3) eine ^wan« Festst,Lnng. «st imwr dem dnrchschnittlichr, Dallahn ^ ToloulalpolMsches. * Der in Capstadt erscheinende »Cap« ArHus" enthielt in seiner Nummer vom 2. November einen Bericht llbrr die Goldsunde in Deutsch-Tüdwesiasrika» welcher, wir die .Post" bemerkt, von H. W. Earingtoa, einem be deutenden Händler in Walsischbai» erstattet ist und olge»deri»aßei, lautet: „Dir «lrve!i».Golbsucher.Gesrllschafl hak innerhalb eines Monats eit ihrer Ankunst in Wnifl chbnt und unter den s.tiwieriqste» Um- ständ-n rin au-gebehnlr» Qu.irziiff entvrckt. welche«, nach den iu ihrem Besitz befindliche» P oben zn uriheilen, ran außerordenllichem R.ichihui» ist Da« Riff liegt on dem Swakopflnsse, gegen siebzig Meile» vou Walfiichbai, an der Hauplstraßk nach O'jimbingue. und dai Holz und Wasser zur Slelle. Der deuiiche Reichscommiffar biachit zwei Doge an dem Fundorte zu und suhr in der Folge noch Lavstadl, um seiner Regierung »a berichten. Naiürlich besichtigt Jeder in der Nnchboiichast, auch Herr L koch, der Agent der deuische» Colanialgeiellichgsi sür Südwestasrtka, den Fundort, und alle waren voll Eulhusiasiiius über die große Zukaust, welche zu erwarten stehe. Uuier den Besuchern belaad sich auch ein Herr Körner und ein Bastard mit Namen Eloet«. Mil großer Freund lichkeit unterrtchicten Stevens und seine Leute dieselben über die Auz-1che, von dem Vorhandensein von Gold and die Prüsung«. meilwdea der Funde, und zwar mit solchem Ersolg«, daß Steven« kaum iu Wolsiichbai aus seiner Reise »ach Eapstad« ta Be gleitung von H rrn Argall «ngekommen war, als ein exprefier Boie von Herrn Körner mil Proben von zwei verschiedenen gold haltigen Rlssen »»langte. Die dadurch hervorgernfene Erregung Halle sich kaum geiegt, als Lloete, welcher dle durch Herrn Steven« angestellten Untersuchungen forlgesührt halte, ln vollster Eile erschien und ihm einige sehr reiche Piobe» von goldhaltigem Quarz übergab, die von rlnei» enormen R ff stammten, waches sich zwei Me len au der Oberfläche hinzog und nicht weiter als 40 Meilen von Walfisch, bat enisernt lag. Dieser große Erfolg de« demerkenswerthe, Unler- nedmens de« Herrn Steven» und seiner Begleiter, welche unter großen kosten direkt von Australien hierher kamen, mit der Absicht, dieses inelallreiche Land vollständig zu ersoeschen. hat Alle sehr erfreut, und es ist zn hoff n, daß noch manche reiche Enldeckungen ln Aussicht stchcn. Der Grund und Boden, aus dem diele Riff- gesunden worden sind, ist das Elgenthum der deutschen Gelellschgsi, von de« die Gesellschaft Steven» das alleinige Recht, nach Gold zu suchen, erwoibea hat. Jnsolae besten baden dir anderen Entdecker der«» Rechie anerkannt und bi« Goldfonde ihnen übergeben, t» dn icheren Voraussicht, daß ihnen ihr Recht zukommen werde." Soweit der Berich« des „Lope Argus". Er brstiliqt lediglich die Nichtigkeit unlerrr Mutbeilung vom 1. November, daß es sich bei dies,» Goldsuuden um Minen handele, um goldsühreude Qunrz Di» angestelllcn Untersuchungen der Probe», welche, nach dem äußeren Ansehen zv urlheilen, reichhaltig sind, werden tn nicht zu langer Zeit beendet sein, so daß eia sicheres UrtheU gebildet werden kann. Der Reichsconumssar Heer vr. Görtug wird t» rluigen lagen erwartet. XU. (königlich sächsisches) Armeecorps. s Dresden. 26. November. Se. Majestät der König >at AllerstnäbiHst geruht, nachstehende Personal-Lcr» Lndrru »qenim Sanitätscorps ;n genehmigen und rwar: Tie Stillung zur Dispositioa des Lberstabsarzle« 2. Elaste und Neginiciilsarzie» des 1. Ulanen.Regiments Nr. 17 vr, Hille, i, G.iirlinigUiig seine« Abschied-geiuche-, mit der geietzlichea Pension und niti der Erlaub» ß zum Forltragen ieiner bisherigen Unisolm mil den vorgei'chkiebenrn Abzeichen; di» Verabschiedung des Siabs- arztes der Reierve De. Brrihe au de« 1. Bniaillon« (1. Leipzig Ln>>dwehr.Negim>-nis Nr. 106 aus Allerhöchsten Kriegsdiensten; die BeiSideruiig des Unl.rarzies Goesmann de« 2. Grenodier- Regimtiits Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", unter Veiiitzung zum 1. (Leid-) Bienadier-Rrgimeute Nr. 100, zum Assistenzarzt 2 Elaste; die Besörberuag der Uulerärzle der Reserve Dr. Seivel und Dr. NSstel des 8. Botaillans sZiltau) 3. Land- wedr-Regimenls Nr. 102. Dr. Buchheim und Gattermann de« 1. Buiaillon« (1. Leipiig) ?. Lantwehr-Negimenis Nr. 106, Dr, Dil ln er und Dr. Marsch» er des Rlservt.Laiidwehr.Valaillons 1. Dresden) Nr. 108 nnd Dr. Prüfer und Dr. Meyer de« Bataillons (Ehemnitz) 10. Landwehr-Regiw,''«« Ne. 164 zn AWenz-Aerzteu 2. Elaste brr Reserve. vie Dresdner Stadtoerordnetenwahi. ^Dresden. 27. November. Bei ber heutiqen Stabt- verordneten-Ergänznugswahl war die Betheiliqung, trotz voraiisgigauqener starker Agiiairon der Auhänger des Herrn Vau Meister Hartw q, keine besonders reg»; denn vo» den 11,307 wähl bereidiigtcn Büegern haben nur etwas über SO Peocent von ihrem Wai'Ire.vt Gebrauch gemacht. In der Haupisache standen sich zwei große Parteien gegenüber; deren eine gebildet wurde von dem conieivaltven Verein, dem allgemeinen Handwerkerverein, dem beulichea Reichsvereia, den meisten Bezirksvereiaen, dem Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe »c„ während die Gegenpartei (der Haiiwig'lchr Anhang) sich aus dem Hausbesitzerveeein uad einigen Bürgervereinen zusammeiisetzte. Soweit sich bei der heule Abend bewiiklen vorläufigen Feststellung de- Wahlreliiltates übersehen ließ, haben die Eonservatioea und Genossen II Eandidalen selbstständig dnrchgebracht, während der Hariwig'iche Anhang selbstständig nur 2 Larididaleu zum Siege verhals und 12 Gewählte von beiden Heerlagern gemeiaschasliich aus den Schild gehoben waren. Im Großen und Wanzen bekundet die Wahl eine off nbarr Niederlage des Hartwig'schen Anhanges. Um dies klar zu machen, bezeichnen wir die nachstehend ausgesührten Gewählten, insoweit sie ausschließlich von den Eonservativen re. ausgestellt waren, mit einem dir von dem Hartwig'ichen Anhang ausschließlich ausgestellien mit einer 0 und die van beiden Parteien gemeinsam onigeftelllea Eandidalen mit f und 0. Zu wählen waren 18 Ansässig« und 13 ilaa,«lässige. Bon Ansässigen sind gewählt: jO Kaulmann Stein mit 652k, sO Kaufmann Günther mit 6507, sO Lanzltijeclelair Gcyh mit 5675, TOKnusiiiano Schnabel mit b826, ßO «kausinaan rhüinmler mit 5069. s Glaiermrifter 8'tzlich mit 3786, 0 Baumeister Hartwig mit 3480, 0 Haudichuhtabrikant Gmeiner mil 3392, s Avatdeker Müller mit 3391, s Fle schermeister Ianck mrt 3:187, s" riichlermeiiter Kascheck mit 8326, sGymnasial-Oberlehrer Vr. Hankel mit 3045 Stimme». Loa Unansäsjigea gelten als ««wählt: ßO Buchdruckereidesitzer Henller mit 6508, sO Sattlermeister kliugner mit 5744. so Amisrichter Dürrich mit 5733. jO Nechis- onwalt Dr. Diömel mit 5600, ßO Architekt Marti» mit 5594, ßODiichlermeister Lnnawitz mit 5284, ßO Beiriebsingenienr Bartho lomäus mrt 5007 s Drechslermetftec Seyijaelh mit 4483, f Dr merk Osterloh mit 3722, s kapsmann Weigandt mit »23l, f Nrchtsauwalt Dr. Gneipcl« «it 8869, f Bürqerschullehrer Leuschke mit 8807, s Rechisanwall Schulze mil 8774 Stimme». I» Frage kamen überhaupt 10 Wahlvorichläge» von bene» jedoch di» «roße Mehrzahl aut Rechnung des Harlw'g'iche» Anhang«» z, setze» waren, da dieselden nur di« Name» der Lifte des Hausdesitzrr- ver»i»s i» oeiänderier Neiheulolg» »»»dielten. Bemerken,»er,d ist noch, daß der vom Harmig'sche» Anhang mit auigelirllle bekannt, Agitator der deutich-sreisinnlge, Eugen Richter'jch«, Observanz, P,tvaisch»ldtr««t»r G. M. k. Schmidt, ist« Lunstvkreins-Ansstelluttg. Ein Z-«gnifi von ebenlo gutem Geschmack wie Gemeinsinn ist da» schöne Gabriel Max'sche Bild, eine „Maria mit dr,» Isius- linde", wclchrs jüngst vo» Herrn Hermann Hartung her dem iästilü rn Musnim zum Gilch ake gemacht wurde und augenblicklich >m Kunstveie nslocale ausgestelli ist. Di» Maria, in halber Figur, an einem lisch sitzend, hält da» Kind ans dem lisch« vor sich lest an sich geichlosten, ihr Haupt zärtlich an das seine a»Ich,„iege»d. Ja dem Blicke der Müller sowohl, wle de« Kindes liegt eine unsag bare Diese uad Innigkeit. In diesem Blicke, wie überhaupi in der Durchieelung der Aailitze und der ganze» Gestalten kommt übeidie« die ganze wunderbare Gabriel Mox'jch» Werse so recht z» vollster, «Njweideultqster und charakteristisch««»! Ausprägung. Dasselbe ist auch drr Fall mit brr Farbengebung de« Meister», besonders iu der artheil und dem Schmelze der Flerlchiöne. Ein Bild, das mit schiichiea Mitteln und ohne Aufwand von ssalhos und gewalisamen Farbenestecien packrnde Wirknng zu er- ziele» weiß, ist Ludwig vokelmanu's „Nordsrirsi'ch « Be- gräbuiß". In Bezug aus krall und Fe»ih«it in der Ldai gtterisiru ig Hot drr Maler sei»» in dieser Beziehung schon recht bedkulnib« „Spielbank von Maut« Larlo", ja sogar sein jüngste« ,i,e,sterl it es Werk „Der Doisdrand" noch um rin gute« Dherl überiiossen. Ter Ausd uck de- Schmerzes über das vor der Hausihür ausgebahrte Kind aus dem verweinte» Antlitz der Mutter uad der kleinen Schwester, die Ddeilnahme in Miene und Haltung der kleinen Länger und der in sonntäglichem kleide den Sarg umstehenden Laiulenie mit der ihrem W len eigenen nüchternen, fteiien und ungelenken Biederkeit, der offenbar ganz mit seiner Umgebung verwachsene Geistliche, das Alles ist tn leiugelüdliem Einklang m>> der auch über das Lindschaslliche gebreiteten Stimmung. In Bezug aus bas Dechnliche drr Malerei, dir Farbengebung und Lichtbehandlung steht Bokelniann mit diesem B ld« völlig auf dem Boden der nenerca Immer siegreicher sich Bahn brechenden Richtung, Da ist keine Spar von Weikstatibeleuchiiing zu finde». Alles ist iu da» srcie Licht eingebettet. »>» es di« Gegenständ« mit setuen silbrigen, drr Loeal- arben abbleudrnden Nest-Heu umspielt. Rech» interessant in Bezug aus die malerische Ausführung Ist auch ein große« historische« Genrebild „Die Reise der KSiiigli, Luise nach Memel ' von Pros. Heydeck in Königsberg. Dre Reise geht « winterlicher Zeit (Januar l808) iu trostloser Dünenlan-schajt ängs bei am Rande zagrsroreaen kurische» Haffs vor sich. Der natürliche Ausdruck der Gestalte», besonders auch drr schlummernd ln ein K ffea zurückgelehaten Königin ist trefflich gelungen. Paul Meyerhrlm'ö groß« „Digersamille" gekört zu de» besten Thier stücken dieses Meister«. Vorn streckt sich s>ul uad majestätisch der Digerpapo; rt» weuig weiter zurück scherze» übermüihig ein Paar schon recht stattliche Sprüßling« mit der Mama. Eia recht achlungswerthes Bild In Bezug aus malerische Anordnung wie aus effektvolle Farbengebung ist e>» großes Stillleben von Adam Kunz t» München. Mit einem rbeusall» in ärmlich große» Formate gehaltene» Laadschastsbild« „Aus alter öllne" tritt Douzette einmal an« dem Kreise seiner Mondschein- stinimungea heraus und zeigt, daß er auch das Tageslicht gar hrrrlich über den mit Haide bewachsenen Düneubodea, dir allen stattliche», den gewölkten Abeiidhimmcl überschnetdrndea Rüstern und Buchen und die lauschig darunter hervorschaneade» Gehöfte auszugiebeii weiß. Ein „Weibliches vrnftbild" von Herm, vehmer beweist ans« Neue, daß der Maler mit dem knappste» Aufwand« vou Mitteln da» erlisch» Leben des dargestellte, Originals meifterltch ans di« Leinwand u banne» «riß. Et» großes männliches vildniß, Knieftück, vo» lurt Herrman» iu Manchen, tft «la» recht achtenswerihe Leistung. Gegenüber häng« jetzt et» scho» früher einmal von Gnrlitt hier onsgrstrllte» Bild von tzeturtch Siemtradzkt „Glühwürmchen". Ja einer Ualtrnische» Rach» sitzt rt. Liebes« Pärchen aus einer Terrasse und schaut dem Leuchten eines ans der Hand des jungen Mannes sitzende, Johanniswürmchens zu. Di« Lichieffecte, wie überhanpt die ganz« Stimmung sind von fesselnder Wirkung. Bon tzrrmoau Petzet tu Karlsruhe tft da« hüdich« risch »nd duftig gemalte Molto aus dem „Hamburger Hasen" sus- /stellt, du« sich schon ous drr Berliner Ausstellung de« verflossene» sommers befand. Ungemein interessant ist »tue ganz» Folg, 1» guter alter Manier von Dr. Platzman» tu Leipzig i» Aquarell ansgeiüdrter Darstellungen exotisch«« Pflanze,. Von Seulpinrsache» sind zwei reizende Bronze» vo, Pros. Er» st Hähael zu erwähnen, die bekannte Grupp« „Eva, Kai» »nd Abel" niit der ganzen Diese der Beherrsch»»« des seelisch,« Ausdrucke«, über welch« der Meister gebiete«, »ad eine wundervolle „Bacchantin", welche sich, mit dem linken Bein ans einem vaumstumps kniend, mit beiden Hände» Hinte» am Haupt« die Haare zum Knote» schürzt. Werner Stria hat seine allerliebste in Bronze ousgrsührt« Grupp« „Gnome und Rade" ausgestellt. Die Idee ist ebenso aller liebst, wie dle Eompasiliva lm Lüuenfluffe schön »nd wlrklam ist. Adols LSetSk«. Lunst - Gewerbe- Museum. * Ne» ausgestellt ist ta der D-xtllabthellung eine Litzen- stlckerei ous brauner Seide, sranzösische Arbeit des 18. Jahrhundert». Da die Sammlung de« Museum« bereits einige hervorragende Siucke dieser Art auszuweilen hat — wie »rtnuer« vier nur au de» rvsa» seidenen Herren-Galarock der Rococozert, «in wahres Prachtstück t» Bezug aus Stickerei —. so benutzen wir dies« Gelegenheit, um eiwas »über aus die Herstellung dreier meist aus Seide gearbeiteten Sirckerete» »inzugehen. Das Eigenartige bet dieser Manier destehl hauptsächlich darin, daß vermittelst einer Nadel verschiedensarbige und verschieden- breite Leider,sitzen durch den Stoff gezogen werden. Es ist naiürlich, daß dir Litze a, der Stelle, wo sie du»ch de» Seidenstoff geht, zuiammengkdiäng» wird »nd in der Zeichnung hier «lio spitz verläuft. Geschieh« nun z. U da« Durckziehen, Heraul und hinunter, iu vrr- HLilnißmäbig kurzem Abstande, so gleich« dt» sichtbare Figur einem kleinen Blatte, welch,» sich vou dem Eeidriisond voriheilhast abhcbt. In Verbindung von Kelten» uad Sliclstich läßt sich also so rin recht mannigsaltiges Ornament Herstellen. Es wärr wohl zu wünschen, daß diese mit verhältnißniäßrg nicht zu graßrr Mühe und Ze tauiwand herzustellende lech»«« vou unserer Damenwelt wieder ausgenanimea würde. Natürlich laß« sie dem Einzelne« lehr viel Spielraum, und et w rd immer von der Z chiiung, von der Geschicklichkeit und dem G>schmock de« Bersertigcrs abhängig sein, ob dies« Stickereien nie die vorn Museum als gute Lolbiidcr ausgestellten vou gewüuichter Wirkung sein werde». Del vecchio's Kunstausstellung. Von Emil Lugo iu Freiburg siud wieder einmal zwei lriner Idealiandschosten im großen Stifte und auch im große» Fonnale ausgestellt. Di« eine unter der Benennung „schall ger Hau,' zeigt bem Beschauer einen Waldrand. Ueber den riesigen Baumkronen hin öffnet sich der Blick aus ein Meeresgestade v»o blaue Fluth. Unter den Bäumen lustwandelt und musicirt eine Phantast,ich« Staffage von Hirten und Numphea. Im Gegensätze zu der frischen Morgeastimmiing diese« Bildes zeig« da« andere, „Anachorel" (zu Deutsch besser „Einsiedler") genannt, eiue über r»»e ftlsi,e waldige Gegend ousgegoffene, prächriae, warme Adeiidiiimiilnng. Im Mittelgründe steht ous grünem Wieseuglunde ein greller Eu st-dier, einem unterwürfig sich ichniiegende» Löwen den Kops kraue,.d. Neuen diesem Lugo'schen Bilde hängt «in reizender „königsire" von Roder» Schulde in München mit znuberisch klare»,, zw Iche» den schroffen Felsmaffen eingebettetem Spiegel und dusligem Blick aus die lerne« Schneeqedirg« des Hintergrundes. von I. M Riedel in Leipzig ist eia „Gekreuzigter Jesus" in nicht zu groß-m Format« ausgestellt. Die «rbett zeugt von «rest lichem Acistudiuin »ud tieser inuerlicher Erlassung, doch ist es 'mnier- t», schwer, nach Darstellungen, wie z.B. de« Gabriel Max'jche» „Es tft vollbracht", mit »e»«r Bearbeitung deffeldrn Gegenstandes vor da« Publicum za trete». vou großem inairrischen Reize Ist ein kleines Landschaftsbild ln Hockftormat „Im Wald« bei Andechs in Bayern" von der Hand des verstorbene» A. Lier. Geradezu bezaubernd ist die Wirkung des tuich- sonnirnLaubes imMiitelgruud«.von dem edenialls verstorbene»«! duard Schleich ist eins seiner beste», stimmungsvollen Siücke ousrestkllt, ein« „Landschaft bei Dachau . wie viele Schleich'iche Sachen in schmalem Querformate. B«so»d«rs die Lust tft voa »"gemeiner kchändeit. Max Leopold au« Leipzig ist durch em „Weibl'chcs B'lduiß", Brustbild in »oller Vorderansicht veriretea. Ter Kops mit dem vo» dnukelblondem Haar umrahmte» Antlitz und dem he. redtk» blaue» Anqe bebt sich hübsch madellir« aus dem «arm ön ge» goldighraunea H-niergrund« ab. Ltn anderes „weibliches Brust bild" von F. Retemever zeigt vor Allem rech« malerisch frei» Bewegung drr Lmtr», »de« die dargestellt« jnng» Dame t» «»
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