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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-03
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1887
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??? v.? K-L ^ I ?-S^ SLL?-Sä>»E?-SLL Erfch-k«t tL-lich früh «'/, Uhr. UrdarUoa und Erprditlo» Ioha»»e«gasie 8. SPrtchSiatea -er Krdarlio» vormittag, 10—1, Uhr. Nachmittag, b—6 Uhr. »»> dt» N00»»t« «ui^8»»»irr VI»»»I»W«, »» »o N«»-crio» „cht »erdmdicch. ewrmtr und TagMalt »,n«tz«« »«r für »t, nichftk,!,«»»« Nn»«er drstt»«ten Inserate «» voche«t«,r» »>S L lltzr Nachmitt«»». „La»»- n«»Srftta,e»fr«tz »t«'/.»Utr. 3o de« /Malen für 3ns.-iXnn»h»tl vtt« IlniverütatSstrah« 1. 1!,»,» Lösche, tlaihartneustr. 23 pari. u. KSnlglplatz 7, nnr bi,'/,» lltzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage LS.7SV. ^boniiementsvrris Viertels. 4V, Md >nci. Brmgrrlohn 5 Mk., durch dir Post bezogen «l Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegeremplar 10 Pi. Gebühren für Extrabeilagen <in iageblait-Jormat gesalzt) ohne Postbrlörderirng 60 Ml mit Postdesörderung 70 Mk. Inlerate Sgelpaltene Petitzeile 20 Ps. Großer« Lchristen laut uns. PrclSverzelchniß. Tadellarrfcher a. Ziffernfatz nach HSHerm lans. Nrclamen unter dem Redactiontstrich die Sgespalt. keile bOPs. vor den Fa willen Nachrichten die Kgespaltcne Zeile 40 Ps. Inserate sind siet, an die tOppeSitlan j» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasvuiusrnucio oder durch Post» Nachnahme. SZ7. Zur gefälligen Veachtlmg. Unsere Expedition ist morgen Tonntag, den 4i. Deeember,! Bormittags nur bis «S Uhr ^ fcöffnet. Kxpeilltlon ä«8 I-elprlxer l'LxodiLttes. Amtlicher THE PMiinlmachmg. An, l. Januar 1888 komme» beim Unterzeichneten Polizri- a,»le di« Stellen von 4 Boten zur Besetzung. Mit diesen Stellen ist em fester Gehalt von je 1000 T! jährlich und ein jährliche, BekieibungSgeld von je 90 j v, du» den. Bewerber, welcher ihrer Militairpflicht genügt haben, auch neben körperlicher Tüchtigkeit genügende Gewandtheit bei Ab fassung schriftlicher Anzeigen und einige Ortskenntniß in Hiesiger Stadt besitzen müssen, sich auch Uber ihre bi»herige tadellose Führung auSweise» können, werden ausgesorbert, sich alsbald beim Unterzeichneten Polizeiamte zu melden. Leipzig, am 1 Tecember 1887. DaS Poli,eia«t der Stadt Leipzig. 4659. v. R. Bretschneider. Vekanntmachung. Neubau des Netchsgerichta-YteböndeS zu Leiprig. -Dir Lieferung von LU20 ebm Ttetnschlag. I.VOtt «0» Stück Hartbraiidstctne«, 2,782,000 - vlulcrmauerungsftetueu, 2974 cdm llirSsand. 2827 - Maurrsaiid, 1252 - dtzbraulische« Kalk. 1,502.409 brr Cruicut soll im Wege der össcutlichru Ausschreibung vergeben werden. Versiegelte und Vorschrift,mäßig bezeichnet« Angebote und Proben sind bi, Freitag. den v. Derc«ber d. J-.» Vormittag» 10 Uhr, im Amtszimmer der RrichsgecichiS-Vauverwaltung, Alberistraße 54, abzuaeben. Die Lieferungsbedingungen sind daselbst werktäglich in den Vormittagsstunden einzusehen, auch können dieselben gegen porto freie Einsendung von 1 von dort bezogen werden. Zuschlagairist 4 Wochen. Leipzig, den 24. November 1887. Tie Nktchsgrrichts-Vauver»altuug. Scharenberg. Erstatteter Anzeige zufolge ist da- sür den Lausburschen August Brand au- Roitzschjora am 1. Januar 1884 von der Oltsbehörde Sauiedlitz ausgestellte Dienstbuch abhanden gekommen. Wir bitten, dasselbe im Ausfindungsjallc au uns abzulicsern. Leipzig» am 30. November 1887. Tas Paliiriamt der Stadt Leipzig, k. 5998. Bretschneider. Bgmllr. Verkündigung der Abschied-botschast der gestrige Tag festge setzt worden. Es läßt sich darüber streiten, ob die Kammer richtig handelte, als sie den Antrag Cuneo b'Ornano'S aus Ein- setzung eine»Ausschusses zur Untersuchung de» Eaffarrl-Wilson- ScanvalS annahm, aber nachdem die Entwickelung einmal so weil gediehen war. daß Rouvirr am 19. November einem nichtigen Vorwände zum Rücktritt genöthigt al« dem Präsidenten Grevy von den ihm am nächsten stehenden Personen rückhaltlos zugestanden wurde, daß dl« Abstimmung vom 19. November gegen ihn selbst gerichtet sei, da mußte er sein Aml unverzüglich niederleqen. So verlangte eS die Würde seiner hervorragenden Stellung. Er durste nicht fo lange warte», bi» er zum Rücktritt genöthigt wurde, d>» derseldc nur alt der Rückzug in Folge eine» unwiderstehlichen Tonnabend den 3. Drcember 1887. erfordern und mSg»a>erwe„r dn Weiterreise de« Schulzeschwaver« zur Folg v .»-, d>, «telioch k-na man 7^ d u,iche Seibstdewußtsein hrmhmung macken, dost da, oeu,,n, iigwiiche Druck st s-tw- dar. anihört. wo der-zech,«- „ui- unter I nich« unmittelbar °"lpürtwlrd. Die-^,^^ ^ s»Ne war I dringlichkeit von '^.j>en daß wenn endlich in Fol»' ' Fuß 1° soffen °nd so st-.k zo warben vag. w ^ ^ Lau- dessen der bausche Widerstand . , Solche deutsche S> L«- S«'. Sorgi°i,»kr,t k.» m de, ^u,,w^ ^ yö!>men ,.,bs> fi>,det Weon Staaten von Nordamerika senden. China sah darin ein« Verletzung seiner Oberhoheit, hat aber »ach iangem Zögern schließlich doch seine Zustimmung gegeben. « In der Nähe von S. Paulo haben, wie au» Rio de Janeiro gemeldet wird, auf zwei Pia» lagen die Sklave» vje Arbeit eingestellt, sich aller Maulesel' und Pferde be mächtigt und sick mit ihre» Weiber» und Kindern enisernt. hu Polizisten, welche de» Sklaven nacbsetzlen. wurde» ent waffnet. entkleidet und durchgcprügclt. A»s dem Wege »ach de» Wäldern schlossen sich dein Hausen die Sklaven anderer l Plantagen an. 50 Polizisten, welche die Sklav n angnffe», wurden zurückgeschlage» und dadurch so demoralisirl, daß sie nicht mehr wagten, in Aniaro eine Bande Sklaven anzu» we», «a» sie vier ,»d oa uvi, .» . »m, , mHl mehr Ivagcrii. ,» umaro ciiic oanvc cLliaven aiizu» ma, flch deispiel^ile die nimm'. ^ purch die Sladt zogen unter de», Rufe: uordwestl'chen Dde'Ir ESdmen ^s ganz ob» I,Hurrah für die Freiheit! Wir ziehe» den Tod dem W, der> etwa» näher »« betrachte», w ltzm^ ^ da- I ^„saiigen vor!" Im Uebrigen lhale» die Sklaven Niemandem lL"d.r>ich. 'p°»dsi»^in dem Geb.e.e der Eg.r- Le.de, wer ihnen nicht enigegenirat. T'e Plautagen- L'K" mchU»-d. däE..^° > si«d i» em.ger Besvrgn.ß, zumal die O,sie.ere der wangeS erschien; er mußte in Andetrachl der durch seinen chwiegersohn geschaffenen unerquicklichen Verhältnisse aus den Präsidentenstuhl Verzicht leisten und der öffentlichen I «"^»»öikeruna ^-der doch s-hon iu kleiaereu Siädl'u und >o>a,en , Armee an die Regentin eine Petition gesandt haben Meinung weichen, aus welche er ja immer so viel gegeben hat. I Or,1it>ai,e- wo dir adeligen Großgrundbesitzer ctechiiche Bkami > ^ darum bitte», nicht mehr zum Einsange» von Alle Verhandlungen seil dem 19. November habe» nur die I nehme,, dl« für die llawilche DE nicht Bkvöl. I Sklaven abcommandirt zu werden. „da mache». um Mindesten Zwiespalt «ne Mlamenlanschen Lage in Gefterrcich. lau entgegeulritt Unmöglichkeit gezeigt, unter den vorhandenen Umständen rm neue» Ministerium zu bilden, aber kiese Unmöglichkeit stand schon am Tage beS Rücktritt» Rouvier'S fest, und w^un es noch eine» besonderen Beweise- bedurft hätte, so war er in der Weigerung Clemrncrau'S gegeben, die Schlußfolgerung au» seinem Anträge vom 19. November zu ziehen. Er Uetz keine» Zweifel über die wahre Bedeutung seine- Antrag» und der dadurch geschaffenen Lage, sondern er sagte e» offen berau», daß sein Änlrag gegen Grevh selbst gerichtet gewesen I r, „verzeihliche Indolenz »niaeaei.lntt. . sei. Größere Klarheit über die Bedeutung der KnsiS konnte! welche dem czechisw-natlonaleu »u ^ »en I wird die Nachgiebigkeit der Regierung reichen ? Mit Span- Grevy nicht verlangen, alle Männer, welche er zu Rathe zog, I ES lst kaum ülaublich. ^ Jedenfalls I nung barrl man >», deutschen Lager aus die Beantworlung werden die «kgerländer Deu.schböhmen gut .du», s ck- 'b n owenlg w andere bedrängte Deut,chböhmen dem W°hn- H>nz°qebeu. Deuischthum non Aller« her gesichert »ud «nausechtdor sei. 'Wie au» Brüssel gemeldet wird, st-llen dortige gut unterrichlete Kreise zwar die Nachricht von dem Eintritt der f !?. * Die Vertretungen der Kronländcr Oesterreichs sind seit einigen Tagen versammelt. Da- Hauplinleresse concenlrirt sich aus den Rumpslanvtag in Böhmen. Wie wird die Regierung sich gegenüber den czechische» Wünsche» aus Er- I richlung siel» nener LandeSaustatten verhalle»? Wie weit freycinet, Ferry, die Präsidenten der Kammer und de« renal», Floquel und Leroyer, dann Marct und Goblet. gaben einstimmig dieselbe Auskunft: der Rücktritt dcS Präsi deuten ist unvermeidlich. Durch die Verzögerung der Entscheidung ist eia Zustand erzeugt worden, Franzosen ernste vor dem ElhsSe und dem Palais Bourdon am Tonner-iag > Be?g7en''Ilnd 'HolläiiV wcgen de» «dschl.ffs.» j dem Worllaule'bcS Gesetze« nur durch die Dreiviertelmehrheit dieser Fragen, vorerst sind die großen Schritte nicht gclhan. Die Petitionen und Anfragen der Jungczechen, deren Spitzen gegen den Unterricht-»,lnister Gautsch gerichtet sind, haben vorerst nur die Bedeutung von Plänkeleien. Als Symptome dafür, waS den Deulschen im crechischen Staatengebiele bevor- welcher bei der leichleu Erreabarkeit der I"" "nw Veläiei, und Holland in die Tripelallianz in I stz„oe. sind auch gewisse BerfafluiigSauSlegungen werlhvoll. Gefahren '»sich scklotz. Die Ansammlungen I 8 >^ch baß seil geraumer Zeit Verband» l (rj„e Aenderung der LandeSordnung von Böhme» ist »ach und dem PaiaiS Bourdon am DonnerSlaa l^ weaen de» Abschlüsse» I K»„> Wortlaute beS Geselle« nur durch die Dreiviertelniebrbeit Zttchtamtlicher Theil. Die Arifis in Frankreich. Eine unwürdige Komödie ist e». welche am Donnerstag in Pari- zur Aufführung gelangt ist. Unmittelbar vor Er vffnuiig der Kammersitzung, in welcher die AbdankungSbot schast Grevy'S uiitgetheilt werden sollte, erklärte Grevy de», versammelten Ministern, daß er bei der veränderten Sach läge den Kainmer» keine Mitiheilung zugcheu lassen werde. Da- geschah, nachdem Nouvier und seme AmlSgencssen ihren Rücktritt aus Veranlassung Grevh'S zum Zweck der Ueder miillung der Bolschast an die Kammern zurückgezogen halten und dieser Entschluß durch daS Amtsblatt veröffentlicht worden war. Man sragt natürlich, wodurch eine so vollständige Veränderung der Sachlage herbeigesührt worden ist, daß Grevh sich zum verbleiben im Amte verpflichtet sühlen konnte, und die Antwort lautet: Weil die Hauptgegner Ferry'« die Fortführung der Präsidentschaft Grevy'S als da» einzige Mittet erkannken, die Wahl Ferry'- zu verhindern, und in diesen' Sinne auf Grevy eingcwirkl hatten. Der alte, schwache Mann gab diesen Vorstellungen nur zu bereit willig nach und schus dadurch eine Lage, welche »ach dem Borgebe» der Feinde Fcrry'S gerade verhindert werden sollte Di« „Lanterne" deckt die ganze Jntrigu» auf, indem sie schreibt: „Grevy kann viel gut machen dadurch, daß er dem vcrrath Ferry'S vorbcugt. Unehre und Bürgerkrieg müssen Frankreich erspart bleiben. ES muß ein Ministerium gebildet werden, da- Frankreich au- den Hände» Fcrry'S und drr Rechten befreit." Zu den eifrigsten Vertreter» der Aufrecht Haltung der Prasioentschast Grevy'S gehört Derouleve, der Grevy unter Thränen zum Bleiben zu bewegen suchte und noch am Nachmittag de» 1. Decembrr, al» die Kammer die Sitzung unkerbroche» hatte, um Grevv zum Erlaß der zugc sagten Botschaft zu zwinge», vor dem Elysüe eine Ansprache an die versammelte Menge hielt und mir Hochrufen auf Grevy und Boulanger schloß Diese Zusammenstellung ist so de zeichnend, daß sie keine» erklärenden Zusätze» bedarf. De roulede. der sich in seinen Hoffnungen, die Dinge in» Rollen zu bringen, gcläuschl sah, wollle Zeit gewinne» und einen günstigeren Augenblick abwarten, um seinem Freunde und Mil derirrter de- RachegedankenS. Boulanger, den Zugang zum Präsidentenstuhl drr Republik und damit zur Diktatur zu sichern. Die Kammer durchschaute jedock die Jntrigue und vertagte sich aus Antrag de» Radikale» vielte nochmal» aus »»eitere zwei Stunden, um dem schmachvollen Zustande deS Schwanken« und der Ungewißheit rin Ende zu machen Dieser Beschluß wurde mit 53l gegen 3 Stimme», also nahezu einstimmig gefaßt, und da kam Grevy endlich zur Lin sicht, daß seine Mühe, Präsident zu bleiben, au-sichr-lo» sei. uud ließ durch Rouvier sagen, baß er seine Entschließung wiederum geändert habe, da e< niemals seine Absicht ge wesen sei, sich in Widerspruch mit dem Parlament zu setzen Dir Kammer nahm diese Erklärung mit Befriedigung ent Mg«, uud so ist denn al< neuer und letzter Termin für die sind die ersten Anzeichen einer im Entstehen begriffenen Be wegung, deren Ziel nicht bestimmbar ist. Die Leidenschaften der seindlichen Parteien sind geweckt. Militair und Polizei waren bereit» genöthigt, die Menge zu zerstreuen, und jeder Tag der Verlängerung der lörisis wird schlimmere Erschei nungen zu Tage fördern. Denen, welchen der gegen wärtige Zustand nicht bebagt, den Anhängern der Monarchie und der Kommune, sind BolkLav^äuse und Ausruhr die er wünschten Mittel, um ihren Zwe.-> z» erreichen, ober ein Um schwung läßt sich nicht ohne Blntvergießen in- Werk setzen, und wenn die „Lanterne" da» Wort Bürgerkrieg gebrauchte, so war da» keine leere Redensart, ob auch da» Mittel, welches zu seiner Vermeidung vorgeschlagc» wurde, gewiß das unge- cignclstc ist. nämlich da» Verbleiben Grevy'S an seinrm Platz-. Seitdem die Krisi» in daS acute Stadium getreten ist, wird der Name Wilson nicht mehr genannt. eS handelt sick nur noch um die Erben de» erledigten Präsidentenstuhl««. Der gemäßigte Freycinet, der Vertreter de- passiven Stand, puncteS de« Präsidenten, wie ihn die Verfassung vorscbrcibt, ist au» der Reihe der Candidaten auSgestrichcn, an seine Stelle ist al» Mann der Thal und der Initiative, nicht im Sinne, wie ihn ThierS aufsaßte, sondern nach einer Auffassung, welche noch ihrer Belhäligung harrt, Ferry getreten. Ferry würde ein Präsident sein, wie ihn sich die einstigen Anhänger Gambetta'S vorgcstellt haben mögen, ebenso entschlußfLhig wie dieser, aber besonnener. Die Feinde Ferry'S baden an ihm nicht sowohl sein Mißgeschick in der Unternehmung gegen China und sein Streben, mit Deutschland einen mockus nlrsncki herbeizusühren, al» seine geistige Ueberlegenheit zu ladcln, durch welche er Leute wie Boulanger und Clemenceau in den Schatten stellt, vom Grasen von Pari» und den Napoleo^ideu ganz zu geschweige». Ferry würde sein verantwortungsvolles Amt von einem Höhere» Gesichtspunkt auS auffassen alS-vou dem de» persönlichen Strebens nach Macht, in ihm steckt wirklich ein Stück von französischer Vaterlandsliebe. Da« ist seinen Feinden und Neidern natürlich im Wege und deshalb mache» sie die höchsten Anstrengungen, um seine Wahl zu verhindern. Diese Erfahrung wiederholt sich im Leben unter gleichen oder ähnlichen Verhältnissen stets, also kann sie nicht Wunder nehmen. Leipzig. 3. Dereinber.1887. Der BundeSrath hat in seiner Plenarsitzung vom DonnerSlag den AuSschußanlrag, betreffend Eingaben über die Ausführung dcS Branntweinsteuer-Gesetzes, ange nommen und dem Gesetzentwürfe übe» die uuter Ausschluß der Oeffenllichkeil stattsiubenben Gerichtsverhandlungen seine Zustimmung erlheilt. . * AuS Neapel gehen dc.^ »Bossischen Zeitung" über daS mehrfach erwähnte Brand» »glück an Bord der Fregatte „Stein" folgende nähere Mittbeilungen DaS Feuer brach am Sonnabend, den 28. November. I IV« llhr Abend- an Vrr linken Seite der OisicierSmeffe aus. Sämmt lichc Oificiere, sowie der^Gontte-Admiral v. Kall befanden sich bereits in ihren Scblaskammcrn und mußten dieselben in größter Eile fast ohne Bekleidung verlassen. Die Flamme», durch den Anstrich der Thürcn und die Hvlzbckleidungen der Kammern genährt, griffen rasch »m sich, verbreiteten sich zu beide» Seiten der Eorridore. brachen durch die GlaSverdcckung der OssicierSmesse aus das Oberdeck und erreichten die Commandobrücke. Ter Admiral, welcher seine Räume von außen Halle verlassen müssen, leitete sofort die Löschung« versuche mit größter Kaltblütigkeit und Umsicht. Die Mannschasl de« nahe liegenden ,,Prinz Adalbert" eilte zur Hiff'e herbei, eben so stellten sich die italienischen Hasrnbebörden und die Admirale Cwila und Aclon ein. ES eriorderte vor Allem einiger Anstrengutig, die unter der OssicierSmesse gelegene Pulverkammer in- Sicherheit zu bringen, da die betreffende Maschinerie nicht sofort >n Bewegung zu bringe» war. Nach anverlhalbstündiger ausopfernder Arbeit war alle Gesabr beseitigt und da» Feuer vollkommen gelöscht. Mehrere der Ol'siciere haben leider alle Habseligkeilen verloren, die sich in ihre» Kammern befanden, und einer derselben nicht ganz unerhebliche Brandwunden am Kopf und an der Brust bavongelragen; wahrscheinlich ist e«, daß in seiner Kammer, durch Epplosio» einer Petroleumlampe da» Feuer entstanden ist. In der italienischen Marine ist Petroleum als Brenn material durchaus verboten. Tie aus dem Schiffe vorzu «nn' ^lgis'ch^bottä,'bischen Desensivallianz" staklsinden. Der! Beschluß der bolländischen Regierung, da« belgische Maa»> besestigunzSsystem von der holländischen Grenze au« sortzu setzen, gilt al» erster Erfolg jener Verhandlungen. * Italien» Stellung nn Kreise der Mächte wird durch seine intimen Besiehnnge» zu den mitteleuropäischen Kaiserreiche,' bedingt. Diese Beziehungen schließen die Pflege eine« srennd'bastlichen Einvernehmen» mit anderen Staate» nicht nur nicht an», sondern der rinqestandenermaßen sried- liche qweck dk« Dreibunde» legt eS dessen Theil,irbmern sogar sehr nahe, auch außerhalb de» Rahmen« der Allianz lhre politische Action so conciliant und freundschaftlich wie mög lich zu gestalten. Italien geht in dieser Hinsicht nicht minder loyal zu Werke al« seine Verbündeten, und man kann e» daher nicht den Leitern der ilalieniicken StaalSkunst zur Last legen, wenn da« Berbältniß de» Königreich« zu der französische» Republik einen immer unerquicklicheren Charakter an- nimmt. Zu den von srühcr her bekannten italienisch französischen Tifferenzpuncten gesellen sich neuerdings aller, Hand Zwischenfälle aus tunesischem Boden, welche für da» Italionalbewußlscin der Italiener mehr als Pein lich sind. Obgleich Italien die Franzosen in Tunis ruhig hat gewähren lassen, so fehlt doch noch sehr Diele», wenn nicht Alle» daran, daß rrstere« sich mit der Anqliederung Tunesien- an den französischen Colonialbesitz in Nordasrika auSgesöhnt hätte. Da« Mißtrauen der Italiener gegen die Mittelineer-Polilik der Republik ist vielmehr in Folge diese» EroberungSzugeS aus den Gipfel gestiegen; sie sagen sich, daß. wa» m Tunis geschehen ist. sich eines schönen TageS auch in Tripolis wiederholen könne, und bei dem bloßen Gedanken cc.i eine solche Möglichkeit gerälk da« italienische Blut in leidenschaftliche Wallung In Tunis selber sind Eifer süchtelcien zwischen beide» Nationalitäten an der Tagesordnung und bilden die Quelle der oben schon crwähnien Zwischenfälle, welche den Groll Italien» Uber Frankreichs Festsetzung daselbst, bie ma» als einen unveranlworllichen Eingriff in die natürliche Machlsphäre VcS eigenen Staates betrachtet, nicht zur Ruhe kommen lassen. Denn für Italien ist e» allerdings eine nalionnle Lebensfrage, im Miltelmeerbecken hinreichend Lust zu behallen, während die französische Verwaltung von Tunesien gerade darauf auSzugehen scheint, die italienischen Slaalö- angehöriaen, welche die bei weitem zahlreichste uud bedeut samste Colonie in Tunis bilden, politisch und invirect dadurch auch materiell z» ruinier». Man legt den Italienern Hinder nisse in de» Weg, die daraus berechnet sind, sie von den lebendigen Wechselbeziehungen zur Heimalh nach und nach abzuschneiden, sie dem nationalen Gwanken. dem nationalen Idiom zu entfremden und fo den späteren AufsaugungSproceß deS JtalicncrlhuuiS durch daS Fcaiizoseiilhum vorzubereiten. Nu» sind aber gerade in diesem Pnncte die Italiener be sonders empfindlich und reizbar; cs ist daher kem Wunder, wenn die der italienischen Colonie in Tunis bereitete Lage durch ganz Italic» böse» Blut macht. Die englische Regierung sucht den Agitationen Opposition wegen der irischen Frage jetzl durch einen Redescldzug in Irland selbst zu begegnen. Zn diesem Zwecke habe» sich der Marquis von Hartington und der Schatzkanrler Goschen nach Dublin begebe», wo sie sich an einer großen Kundgebung gegen Homerule belheiligt haben, und Erster« eine lange Rede hielt, in welcher er sagte. eS lägen keine Beweis« vor. daß. wenn Irland ein beschränktes Maß von Homernle gewahrt werde, die» die Nationalisten befriedigen würde, welche die nationale Unabhängigkeit und die gänzliche Trennung von Grvßbrilannie» anstrcble». Selbst wenn die Mehrheit „i Irland zu Gunsten von Homerule die Industrie Meinung wirklich repräsenlirte. dürste eS Forderung zu verweigern. > elche nachlheilig sür daS Reich im Ganzen sein würde. Die .^'""bett. welche Homerule nicht wolle, bestände arößle» «neilS au» jenen Clasien, von denen die Wohlfahrt Irland» abhänge. Unter de» 88 parnellilifchc» Abgeordneten gebe e» keinen einzigen Vertreter coiiiinerzicller Unternehmungen. W e r!"«i * Schottlands könnle» all« gerechten nationalen Be ^UandS vollauf befriedigt werden, ohne zu dem l herzustellm ^"»kuns,-Mittel zu greisen, ein Sonberparlamcnt der LanbeSvcrtrcter möglich. Nun haben die l75 czechisch- srudal-klcrikalen Mitglieder nicht die Dreiviertelmehrheit! Ein jungcrcchische« Organ kam nun zuerst aus die gtänzrndr Idee» zu beweisen, daß der böhmische Land tag. da ihn die Deutschen durchaus nicht beschicken wollen, auch so al- voll anznsehen sei und also Aendcrungen der Landtagswahlordnung u. dergl. m. mit Fug und Recht vornehmen könne. Merkwürdigerweise schloffen sick diesem albernen SophiSma auch altczechischr Blätter, wie Rieger'S „Politik" und andere, die mit Vorliebe den Völkersrirden zwischen Deutschen und Czechen predigen, an. „Wer nicht mitthun will, der zählt überhaupt nicht mit!" Daraus läuft diese czechische Weisheit hinaus. DaS FriedenSgelänte hört indessen, wiewohl die frommen Wünsche der Czechen sür die Deutschen immer deutlicher hcrvorlrcten, »och immer nicht auf. Neber die Grenzen Böhmen» hinaus, insbesondere in Wien, will man mit diesem FriedenSgeläute über die eigent lichen Vorgänge in Böhmen hinwegtäuschen. Die Friedens liebe der Czechen sieht ganz ander- a»S, wenn man die Thaten derselben mit ihren Versicherungen vergleicht. „Recht und Ehre" sollen den Deutschen i» Böhmen r» Theil werden, so sagt da« Organ Rieger'S; man fehe ein mal, wie beide auSsehen. Gerade in lüngsler Zeit ging man in Böhmen wieder mit verdoppeltem Eifer an die Schulmacherci", welche die Deutschen in ihre» geschlos senen Gebieten national zersetzen soll. Der czechiscke LandeS- schulrath in Prag unter dem Vorsitze deö Statthalter» hal soeben czechische Schulen in Ossegg und Trauten au. weiche von den belreffendei: deutschen Gemeinden erhalten werden müssen, beschlossen; er bat sür Krumm au Parallel» classcn, welche da« Unterrichtsministerium beseitigt wissen wollte, eingesührl, uud zwar vorläufig aus Kosten einer czechischen Nachbargemeinde, die ini Sinne dcr'Wühlerkicn der Prager Czechensührcr, von denen sie bestimmt auch daS Geld dazu erhält, lieber die Kesten der P>rallclclass>'n in Krnmmcnl trägt, als daß sie bei sich selbst z» Hanse die »Lkhige czechische Schule errichtete. Ter überall gcnble Brauch, deutsche Stäble und Gemeinde» durch auswärtige czechische Schulkinder um ihr deutsches Gepräge zu bringe» »nd ihnen rzechische Schulen auszuerlege». siegt also auch diesmal wieder in Krummau. Zur weitere» Czechisirnng Reichend erg» wird soeben sür diese Stadt eine „czechische gewerbliche Fortbildungs schule" errichtet. Alle diese Schule», von de» Versuchen >»T»r». Teplik und an andere» Orlen ganz abgesehen, sind ebenso viele Angriffe aus den Bestand und daö Leben kcü deulschen Volkes in Böhme». Diese Angriffe begannen mit der „Ber- sühnungS-Aera", sie setze» sich nun Lurch acht Jahre hindurch fort und sind, wie soeben gezeigt wurde, im schönsten Gange. Die Versuche der Czechen. die gcsamniten Hilfsmittel deS Lande» in ihre Hand zu bekomme», wie sie in der .LaiideSbaiik", .Landesausstellung", .LandcSscuerversicherung" u. s. w.. lauler LandeSanstallen, welche die czechische Nation in erster Reihe volkSwirthschasllich heben solle» und ihr jene» ökonvunschcGelvicht »ist Hilfe der Stcuergeldcr der dculscheiiMilbcivvhner Bo.iineiiS künstlich verleiben feste». welche» diese Deulschen durch da» natürliche Nebergervickl ihrer Cnltur besitzen und durch den Fleiß und Arbeit von Jahrhunderten sich erhallen haben, gemacht werden, die weiter fortschreitende Czechisirnng von Amt und Gericht, die A strebungcn, keinen Deutsche» in die Prager Stadlvcrtrelung gelangen zu lassen, die Bemühungen, den Deulschen bie letzten Sleffungen in der »aus Umwegen" czcchisirte» HandelSkaminer von Prag zu entreiße», sie bei den ebenso „auf Umwegen" czechisirten HandelSkainmern in Pilsen und BuvweiS völlig kalt zu stellen; die unverzagte Beringung über de» deutschen Steuergulvcn, wie er sich »n czechischen MuseumSba», un czechische» Nalionaltbealer ». s w. knntgiebl: da- sind die thatsä blichen B-'wcise czecbischer Friedensliebe »nd czecbilcher Geneigtheit, de» Deulschen Recht und Ebre" zu Theil werden zu lasse». Wenn min Rieger oder Lvbkowiy zu dem Führer der Denlschen geben und ihm die Einsetzung eines V:rsöh>iU»gSauSschusseS von beiderseitige» Vertraue, Smäniicrn zur Bcralhuug des Friedens empfehle», wie kann er ihnen ander« anlivorken als mit dem Hinweise aus die fortgesetzte» Angriffe aus den Leib, den Bestand de» be»ifchen Volk s m Böhmen? Wenn aber dies« * Einer Meldung de» Standard" e. ! vermittelnden Herren gefragt werde», ob die Angriffe in v t-r König von Korea demnächst Gc^ucleI "''°es>e"t. °b t.e früheren Angriffe rückgängig g. der marerial vurcvaus verbolen. Li« auf dem «swiffe vorzu-1 w,rv der König von Korea bcn-nächll Gelai.n. ^.r^ I""°estellt, ob die früheren «»griffe rückgängig ge- nehmenden Reparaturen werden ungefähr drei Wochen Zcit l land. Frankreich. Tcutichlanv Rullia,,a Iwerdcn sollen, dann aniworle» sie »»l einem b.stimmtc, vereinigten iNein. Was sollen also unter solchen Umständen „Berhanl»
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