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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-12
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1887
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7112 Vom LronprinM. 'Ä * Zu,» Befinde» Seiner kaiserlichen unv königlichen Hoheit de- deutsche» Kronprinzen wirv de« Weiteren gemeldet: * Mailand. 9. December. Gestern g,»g ein Rrmorauenr von Genua nach Spezia üb. um »ine elegante Damvsbarke nach Lao Remo zu tra,«porlire», welche die italienische Regierung dem deulschen «ronormzen zur Bcriügung stell». * San Remo. 10. Decrniber. «ns dem Torpedoboote, Welche« dem deuttcheu Kronpr nzen vom Kömg Hunivert zur Vre- sügu -g ge ielli worden ist. inacki'c die Kronv inzessiu Mil de» Kindern »ine längere Seefahrt. Ter Kronprinz machie auch henke seine» gewüliuliche.i Soazirrgang. * «an Remo, 9. December. Der Kronprinz befindet sich bei dem m-holiend günstige, Wetter besser. Prinz Heinrich machie einen AuSslug aut einem Torpedoboot. D e Prinzessinnen benutzten das von der italienischen Regierung dem Kronprinzen zur Beriügung gestellte Tamviboct bereit« zu einer Spaziersadrt. Die von mehreren Blättern gebrachte Meldung, Königin Bictoria werdr zum Besuche der kronprinzlichkti Familie nach Tan Remo kommt». bestätigt sich nicht * London. 9. December. Da» „British Medical Journal" schreib» ,n seiner heute an-aegedenen Nummer: „In bestinsormirten Kieii,-» deobachicl man grobe Zurückhaltung bezüglich der Fortschritte nn Ve linden de« deutschen Kronprinzen, und e« ist Grund zu der Aiiliaume vorh -nden, dost die opt'M slischen Gerüchte der letzten Tage eine tveuig feste Grundlage besitzen und jetzi wenigsten« noch localen, sowie temporären Berit, berunqe» zugeschrieden werben müssen, welchen die öffentliche Meinung allzu leicht z» großen Werth drilegl Man lars als bestimmt »»nehmen, duß. fall- kiue wesent liche Beiäedteung, Berdesierung odr Bersailiiiinierung eintreten sollte, >ie elb< den ärztlichen Autoritäten mitgetheilt werde» wird." Der Beaanolung, welche aus der Eittdallnng vom Gennffe de« Zuckers beruht, ni ßi die genannte Wochenichrist wenig Bedeutung bei. W ckitig je'och sei, daß der Kronprinz keine Kräfte verliert and wenig leidet. Die Zeitschrift fährt dann fort: „Man darf noch die Hojsuunq hegen, daß die erste klinische Diagnose Mackenzie'« in Berlin sich al« die richtige Herausstellen wird und baß die pilz- artige» Gewächse von weniger bösartigem Ldarakler sind, al« die zur Coiiiuliation noch Tan Remo berufene» Aerzte «„nahmen. E« ist »tätlich, dass de ernsten incidentelle» Coiiipiical,oneii der Perichv idiili« bei der Con'uilntion in San Remo zu verhältuibmäßig allzu eiiiste» Bcsüichiungen Beronlasjung boten, die sich doch noch Sl« grundlos Herausstellen düisten." Polytechnische Gesellschaft. ln Leipzig, 10. December. ^ lang der Polytechnischen Besellicha Herr Waiicnh u«direcior l)r. weck. Meißner au« Leipzig einen ßrngemaßen Borlrag über „Erziehung de« Knaben im In der gestrigen letzten Bersamm- ist im alten Jahr» hielt Lelp;i>» 11. December. Mb' Am 6. d. M. und folgend« Tage hat eine abermalige Auslassung uöiiigl. Sacht. Staatöpaplere stattgesunben. von Welcher die 4 proc. Staa>«sch>ildencasie„fchcinc von den Jahren 1832 33 K8 üv 62/l.i! und ,68, aus 4 Proc. herabgesetzten vormal« kproc. dergleichen vom Jahre 1867, 4proc. dergleichen vom Jahre 1869 Lit. ä und L, 4proc dergleichen vom Jahre 1870. ingleichea lue aus den Llaat übernommone» aus 4 Proc. herabgesetzten, vor- rnals 4'rvroc. Schuldicheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie betrossen ivvrden sind. Mit de» Listen der gezogenen Nummern werden zugleich die m früheren Terminen au«, geloosten. aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder ausgernsen, deren groß: Zol l leider beweist, wie viele Interessenten zn ihrem Schade» die A»slooi»»g übersehen. ES können dieselben nicht genug davor qewarnt werden, sich dem Irrihume hinzugebe», daß. so lange sie Z,„ssch-,ne haben und diese unbeanstandrt «ingelöft iverden, ihr kapital ungeküiibiqt sei. Die Gtaat-cassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präi'entirten ZinSscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsiche,» ein. Da nun aber eine Verzinsung ouSqelvoiier Capital« Uber deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle Itoitsindet, io werden die von den Betheiligte» in Folge Un kenntnis, der AuSloosiinq zn viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Coviiale gekürzt, vor welchem oft empfindliche Rachideile sich die Jnbaber vo» LtaatSp ipieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogene» wie der restirenbea Nummern) schütze» können. *— TilbercourS. Der LourS, zu welchem die tu Silber zahl baren LouponS der österreichischen Eisenbahn-PrioriiätS-Obligaliouen, sowie die auSgelooste» Stücke an den deutschen Zahlstellen eingelösl werden, ist von 80'/. Proc. aus 80^l, Proc. herabgesetzt worden. E« werden demnach di« aus Weitere« für 100 fl. gezahlt 161.23 *— Dividendeuschätzungen. „Deutsche Genostenschasi«bant von Svergel, Parrisiu« L. Co." 7 Proc.. „Darmstädter Zeiielbank' 8' , Proc., „Bre-lauer DiScontobniik" st Proc., „Breslauer Wech«ler- bank" 3'/, Proc., „Große Berliner Pserde Eisenbahn-Gesellschasi" II'/, b>< 1l',. Proc., .Bre-lauer Straßenbahn" 3'/,—6 Proc, „Breslauer Wagend >»" sLinke) 4—4'/, Proc., „DonnerSmorckhüile" 1 Proc., „Oaerschl sückc Eisenbahnbedars" 1 Proc., „Oppelner Een,e»t" 2—2'/« Proc., „Schlesische Immobilien ' ü—b'/, Proc, „«chlesische Zink üilen-Ltamin-Aciien" 6'/,—7 Proc., „Schlesische Ziiikhiltien-Staiiiiii-Prioriiaien" 6'/,—7 Proc., „Schlesisch« GaS» aci en" 6»,, Proc.. ..Lilesio. Verein chemischer Fabriken" b bi st'/« Proc., „Wa gonsibrik Hoimann" 8 Proc., „Schlesische Feue». Bersicherunq" 31', Proc. „Schlesisch. Leden«-B-rsichtrunq" 4Proc., „Aclien-Gelellscha t sür Bergbau rc. zu Siotderg", Vorzngsactien 6 Proc., Stammaktie» 1 Pioc., „Actieu-Bierbrauerei in Hamburg" 17 Proc., „Brauerei Germania" 4'l, Proc., „Lbemnitzer Bank verein" st'/, Pro«., „Maklerbank" b Proc., „Berliner OmnibuS- gelellschast" 9 P oc., „Chemische Fabrik A«kania" 14 Proc., „Lichter- selber Terraingesellschalt" U) Proc. und „Bre«lau-Warscha«er Eisen- balin-Ltanimprioiiiöten" 1—1'/, Proc. *— Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Rlebeckkko., Actiragefellfchaft. Di- Bnanz vcr SO. Sepnmber 1887, sowie das Gewinn- und Berliist-Louto bcsindet sich «ater den Inseraten aus S. 709«. *— Lbemnitzer Werkzeugmaschine» - Fabrik vorm. Joh Zimmermann, Chemnitz. Die am 10. December ». e. stoitgehabte außeroidentliche Generalversammlung, in der 1819 Stimmen vertreten waren, genehmigte die vorgeschl gene Statute», oiideruiig. lieber den beantragten Aciienrückkaul war die Versamm lung infolge ungenügender Actienvcriretuug nicht beschlußsihig. Eine anderweiie Geiieralveriammlung wird zum 14. Januar 1888 ei», lkruirn. die ohne Rücksicht aus die Zahl der vertrete»» Actiea zu beschließ n hat. -n. Au» de« vagtlaube. 10. December. Der Bericht de« kauliiiänni cheii Dtrrcloriuni« in St. Gallen aas da« Jahr 1886 gtebt über die Lage der Schweizer Stickeret-Jndustrie kein er» tr.uliches Bild. Die Klagen, die auch bet an« gehört wnrden, nim I ch, daß Eiigtand und Amciika weniger Bedarf an SpGen und Ti ckereie,, Hane» al« früher, werden durch statistische Rachweis« deutlich vor Ang-i, geführt. Einige Zweige der Sitckerei, wie z. B. bas B>st cken de» Gardine» bür» die Sch sschenmaschine». lagen , a»z darnieder, und man kann wohl bednupien, daß die Dchweizim letzlrn Jahre de» Druck ebenso stark empfanden hat nie wir. Wenn f,tzk die geschäftlichen Veibiliiiisfe in Lt Gallen befiere find al« bei u.i«, lo bleibt un« die Hoffnung, daß auch wir bald eine Empfindung von dem lange erhofften Auischwungr tu der Maschmenstickerei habe» werde». Berlin. 10. December. Wie verlaute», schweben -egeuwärlig Verhandluugeii, deu M odewaaren-Vazar von Grrsoa in ti»t Actien-Gesellschaft umzuwandeln. Dem Peoject soll, wie man an der Börse wissen wollte, die Firma Bor» K Busse nah, stehen. lD Berlin, 10. December. Berglchloßbrourrri. Die Geueral- tnriammluiig unter Bdisitz de« Juftizraid Schwerin verliei glatt; , » Acr-onair fragte, ob der Auftichisrath nicht die Zeit für ge- komme» halte. Terrain zu verkaufen: nachdem man ei» Stück im ver gung iie,, Jahre u», 101 169.41 habe zukause» müsse», wäre e« gut. da« überflüssige, an der Straße liegende zu verkaufe»». Der Vorsitzende an«, woricie. daß P.irzell'run >Svlä- e bereit- gemach« werde» and die Idee syinvothiich sei; die Ausführung last« fich jedoch nicht über- stürzen. Die Revisoren haben keine Monita gezogen und dte Ver sammlung ertheiil einstimmig Dechorge. Aus de« Ausfichtsratd« scheide« der Vorsitzende. Justizrath Schweri» «d Herr Haus. »er »ach dem alten Siatu« ollrrdiiig« »och ei» Jahr, da« must», suugirr» Würde, au« währeud die Wahlperiode »ach der «ctle» Novelle sch», jetzt ablänft, d. d. »ach 4 Jahre». Velde Herrn, »erd«, eiuftimuu« mteder gewühlt, ebenso dte dtthertgeu Rrvisornu Dl« Geuerul. »ur i» 10 Miuutru «rledtgt. Much drrsetde» rrklött« Elteruheus» uud Veruftwahl de« Kuaden". Der Bor. tragend«, der al« Waise,id»u«virecior und Arzt aus dles-m Sebiei virlsache Ersahrungeu gesammelt ha«, führte i« Allgemeinen Folgende« au«: Da« Theiva, welch « rr sich gestellt habe, sei sehr »msougreich, denn e« umfasse eig'»i»ch die gesaminte Pädagogik, die ja zunüchsi Knabenerziehuag bcd ute. Inbessin könne er an« de» Bereich der Knabenerziedung einzelne Perioden ouslchl'eßen, wie z. B. die Z-,k de« KiadeSalrer«, i» welcher Knaben und Mädchen sich noch so wenig von einander unterscheiden, baß von einer besondere« „Kuaden- erziehung" gar nicht d>e Rede sein könne. Auch die Erzievung in der Schule wolle rr hier weniger in Rücksicht ziehen. Er wolle viel mehr nur aus einzelne Punkte Hinweise», welche vor Allem von den Eltern, in der Familie, bei der Erziehung der Knabe» beobacht« sein wollte». Dahin gehöre in erster Linie die Beobachtnng de« vesperte«, der Hochachtung und Ehiiurcht vor den Eltern nnd Erwachsenen übcrhauvt I» unserer Zeit der Ansklärung erschrinr der R> p :> freilich Bitten al« eiwn« Beraliele«. und die Scheidewände zwischen Dienftherrichast und Dienstboten, zwischen Aller und Jugend drohten immer mehr einznsallen. Auch in der Familie, namentlich in großen Städte», lei in deu letzten Jahrzehnten der Respekt leider sehr verloren gegangen, uud man müsse daraus dedachl sein, ihn wieder zn ge winnen. Die äußeren Zeichen thäteu e« freilich nicht, denn sie seien werthlo«» wenn sie nicht aus innerer Ehrfurcht deruhlen. Die Formen könne man erzwingen, da« Wesen nicht. Der Erzieher müsse den Schüler stet« sühlea lasten, daß er über ihm stehe, und das Kind müste bald herausmerken, wie weit e« ihm gegenüber berrlchrn könne. Ja der Erzehung herrsche da« monarchische Princip und keiu, Eo>nprom>ßher,schasi. Redner zog hier noch eine Darstellung von Wesen de« Reipecte« von Mathilde Lämmer« an. Die Eltern müßten natürlich mu gutem Beispiele votangehrn. nnd dürsten nameatltii nicht Anderer Schwächen vor Kindern läckwrlich machen, weil sie sonst nur zu leicht selbst der Lächerlichkeit verfielen. Bor Allem dürfe die Vertraulichkeit, die unser schöne« Fomilieulebe» mit sich bringe, nicht in Geringschätzigkeit übergehen. E« müßten deshalb immer gewisse Formen «Hallen bleiben, die die Jugend dem Alter gegenüber zu beobachien habe. In der Respekt«, frage werde leid« am allermeisten gesündigt, wenn auch zum Iheil nur unbewußt. Die Eli«» widerspräche» sich ost selbst, und rügten heute einen Fehler, den sie morgen unbeobachtet ließen. Oder sie zeigten sich am unrechien Platze nachgiebig bei hestigem Drängen uud wa« dergleichen Sünden mehr seien. Nachdem Redner hieraus in Kürze den erzieherischen Einfluß aus die Körpereniwick-Iuiig der Knaven beleuchtet, nnd sich dann näher mit der Bildung de« Geiste« derselben b, saßl haue, wobei er auch der sogenaiinle» .Ueberbürdnngssroge" »äh« trol, wandte er sich >m zweiten Thetle de« Bortrages zwei Hils-miitela der Er- ziehung zu. Zunächst sprach er über die Belohnung. D e Belohnung schabe ost mehr, ol« sie nütze, wen» sir bei falscher Gelegenheit und in falscher Weis- erlheili werde. Sie sei nament lich bei jüngeren Kindern am Platze, um sie zu außergewöhnlichen Leistungen anzu'pornen. Schädlich stt sie. wen» Trägheit, Liqenfinu und Widersprich, tteit durch Ke gebodea, als» etwa« erzwungen, ad- qekousi werben solle, »a« freiwillig gegeben werden muffe. Man solle Belohnungen auch nicht sür lebe einzelne Leistung gewähren, lonberii vielmedr nur bei besonder» Berinloffungea. Di« Art der Belohnung müsse mit dem Fortschritt dr« Grifte« eine andere werden, Venn in der Belohnung selbst müste immer nach ei» Anlaß zu höherer g iftiger Eniwicklung liegen. Da« Lob dürfe nicht in Schmeichelei auSarteu, die den grobe» EgoiSmu« nähre» und ein gefährliche« Gilt sür di« Jugend lei. Im Anschluß an die Bcirachlunq der „Belohnung" reihte der Vortragende eine solche über da« „Taschengeld", da« »st auch ol« Belohnung gegeben werte. E« habe lasosern einen hohe» Segen, ol- die wichtige Kunst, mu Geld nmzugehen, durch dte Propi« erlernt sein wolle. Da« Taschengeld habe nun zwar seinen Namen davon, daß e< lose in der lasche getragen und niemals überrechnet werd«, in diesen! Sinne dürie e« aber des Kindern nicht gebraucht werden. Boa ihnen müste man fick, stet« Recheuschast über da« „Taschen- gelb" ablegen lasten. Man kö»»e den Kinder» etwa vom zehnten Jahre ad ei» kleine« Taschengeld gewähren, solle es »huen jedoch nicht al« Loh» für geleistete Arbeite» darreichea, da die« sehr leicht die Habgier erwecke» könne. Gut sei e« auch, wen» man den Kindern auserlege, von dem Taschengeld kleine Bedürfnisse zu bestreite», damit sie sich zeitig daran gewöhnte», daß nur bei guter Wirthschaft etwa» profitirt werden kann. Auch zur Erw ssung von Wohlihate» sollten sie angedalten werden. Wen« ging Redner zur „Strafe" über, die wichtig gemacht, als» sp- rsani verwand! werden müste. Wo ei» Blick genüge, solle man krili Wort reden, und wo ein Wort genüge, sollt man Nicht zwanzig vcrjchweaten. Die Strafe solle nur erfolgen, wenn dem Kind sein Bergrhen noch gegenwärtig sei, und solle auch nie leiden- schasllicher Natur sein. Ungerechte und unmäßige Strafen bälte» den Verlust de« Vertrauen« zur Folge. Auch lollr man kein« verochinug zur Schau wagen, sonder» immer die elterliche Lieb« durch, blicken lasten. Bei jeder Anwendunag von Strafen müste da« Gemüth de« Zögling- in Belracht gezogen werben. Der dritte Ldril de« Borlrag« war der Berufswahl gewidmet. Ein« salsche BerusSwahl sei nur zu oft nicht wieder gutzumachen und selbst wen» sie sich wieder au-gleichen loste, koste die« doch außergewöhnliche Oos« und großen Aufwand an Zeit. Es sei »war leichl gesagt, Jeder soll da« werde«, wozu er Neigung und Berus bade, aber nur allzuviel« Knaben hätten vor ihrem l4. Lebensjahre üverhauvt noch keinen bestimmten P/an, und erlangte» die Reise zur verui-wohl erst viel spüler. Die Eltern müßten Voder sorgsällig daraus achten, wozu Talent vorhanden s«, null müßten namentlich das Hauvlgewicht auf da« allgemein Bildende legen, da« allen Bernsen zu Gute tomme Sie mußten den Knaben mit dem wirklichen In- ball de- Berussleben« bekannt mache», »nd dabei selbst immer aus solche Brruse Rücksicht n hmen, bei denen da« Angebot aus dem Wellmarkte nicht über der N chsrage stehe. Redner wandte sich nun der Ueversüllung einzelner Bernssclaflen. namentlich te« Kaufmanns, und Gciehrtkiiftaudes zu. und betonte lchiießlich, baß der Handwerker. WkswirUlhaMches. N2» für tzilse» Thell bestimmten Sendungen find zu richten au de» verantwortlich«» Redacteur deffelbeu G. G. Litt» tu Leipzig, Direktor Hortmann, daß der Absatz bi« jetzt um 937 Tonnen ge. wachsen sei, ebenso die Kunden sich vermehren, dir Au-sichten sür da« lausend« Jahr find daher günstig. Nk-6. Berit», tl. Drcember. Ein» sehr aaerfreusiche Beigabe d« Verhandlung»» üb« die Getreidezollerböbung war der laadschastliche Gegensatz, der dabe, zum Ausdruck grkommen ist und mitunter sogar recht gereizte Fo men angenommen bat. Da« war namentlich bei der Frage der Aushebung des Identität«, nockiwkise« der Fall, wo sich. freilich auch die landschaftlichen In- »eresten am schroffsten gegenübersteben. Bemerkungen wie: man solle den Norddeuischen da» Naiiviialgesühl nicht dadurch erschweren, daß man ibnen zumuibet. sich zu ruiniren, und die entsprechende» Er- widerunge» von süddeutscher Seile, können einen nicht« weniger al« wohlihuriidea Eindruck macken und weise» aus di« ernsten Ge- fahren hi», die e« mit sich dringen muß. wenn solche wirihschast- licken Jnterestensragea allzu sehr in den Vordergrund ged üngt und nuf die Spitze getrieben werde». Eine groß» nationale Gemeinschaft ist nun einmal daraus angewiesen, sehr verschirdenartige wirthschasl- lich« Interessen zu vereinigcn und auSzugleiche». so schwer die« auch in vielen Fällen sein maa Wohin toll es sübren, wenn jede einzelne Lnndichaft die gelammte W rthseyaslSpeliiik der Naiio» nur von dem engen, einseitigen Siandpuuct idrer Ip ciellen Interessen zu belrachien beginnt. ES wird den wittdlchaftlin-eu Kämpirn unserer Tage der Borwurs nicht mehr erspart wrrbe» können, daß sie eine Richtung zu beiördern beginne», welche hinter die besonderen Interessen ein- z-lner Stände und Landschaften die Rücksicht aus die Gesammiwobl- lahr» zulücksetzt. LH NacktheNe der Getretde-Zölke. ES qiebt noch immer Leute, welche keine Atmung von den schwere» Schäden, die der deutschen Industrie und dem Handel bereit- durch die Grlreid,-Zölle in jetziger Höhe verursacht sind, haben, wir erinnern d ele nochmal- au die Auskunft im letzte» Berichte der Sausmannschast der Sladt Königsberg ,. Pr. >884 wurde die Erhöhung der Getreidezölle de- schlossen, und eingksühit »ach Königsberg 188ö 468,107 Tan« ü SO Ltr. Getreide 1886 LllZSS^ . ü SO . . Abnahme 236 278 Der Verkehr lft sogar au- Rußland noch stärker, aus ein Drittel von 383,028 aus >23,314 Ton- geiunken. Der B richl girbl auch einige Zahlen über den Be, lull, den einzelne Arbeiter-Elasten dadnrch erlitten. E< wurde» näml ch an Löhnen gezahlt dr«: 1883 1886 1. Getrktdr.Träqrru 706,607 ^l 362 937 >4 2. . Wägern 149 38? . 81.204 - 836.294 >4 444 I4l .4l Dieser Au-sall von ca. 412,000 ^l bildet nur dr» kleinsten Theil, denn es kommt dazu der Ausfall bei den Bihnen, die da» Getreide s'üver von der russischen Grenze nach Königsberg «der Pillau führte», bei den Schiffen, die es noch England oder Roiwegen transportirten, bei den Speichern, die leer standen, bei Kaufte»»», die nicht« verrienten, bei den zahlreiche» Handwerkern und Tuge- lülmeri», die mit den Bahnen, der Schifffahrt und der Kaulmann- schasl zu tdnn haben. Da» macht in einem Jahre mehrere M-llionen Mark Verlust. Da« Schlimmste ist aber, daß die 262,000 Ton« russischen Getreide«, welch« durch dir ZollrrdSdvng von Kön,g«derq vertrieben sind, nicht etwa von der Welt verschwanden, sondern »ur Deutschland vermeidend aus einem Umwege au« rnssiichen Häsen verich fsi wnrden. Liba«. Riga. Odessa, Lt. Petersburg »c. Häven diejenigen Millionen Mark gewonnen, welche Danzig. Elbing. Siolp, Kö»ig«derg. M nitt rc. vcrlorcn. So wurden z. B. 76,000 Ton« Getreide 1873 an» Libau verschiff«, 1883 ad« 436,000 Ton-, in 10 Jahren säst da« Sech-Iache. So mancher deutsch« Kausmann, Schiffer nnd Schiffbauer wurde, da er im Baierlande seine Nahrung verlor, zur Auswanderung nach Libau rc. g-zw»ngen. manche große Firma ist übrrqesiedrll. Gleiche« wiederholl sich bei der Schweiz, wo die Getreioeseadungen j tzi auch ängstlich um Dentsidlaud derum gehen, so daß Bahnen, Arbeiter, Kauileute müßig dleide». Kaum sind dies« Wunden verheilt, io sollen die Zölle erhöht werden; heißt da« »ich« da« kranke Geschäft kurzweg lödie»? Deutsch- land ist durch seine geographische Lage aui Pflege de- Per- kedr« zwischen den säinnitliche» europäische» Staaten angewiesen. Bc» richisqer Handelspolitik möchten wir den Handel zwilchen Eng land, Dänemark, Schweden und Nonvegen einerieir« Mit Oest-rreich, Türkei, Rumänien und Italien a»derers il« vermiiiel», eben!» zwilchen Rußland «nd Frankreich. Wesentlich unseren Zöllen ist r« z„gn- schreiben, daß sich ein Deutscher kaum noch o>« solcher in Frankreich oder Rußland öffentlich zu zeigen tiaut. daß alle Sendungen m weiten Vogen Deutschland meiden. Und mit solchen Mitteln will man der Landwirihlchajt aiiihttirn? Die Getreide- und Biedpreise find dort am höchsten, wo die meiste Industrie nnd Handel beieieben werde», «nd sie bleibe» dort niedrig, wo man Handel und Wandel o»« dem Landt jagt. Unsere Zollpolitik macht sonach Deutschland an» nnd di« Nachbarn reich. K. D e deutsche» Agrarier, welche außer höheren Getreidezölle» bekanntlich amd einen Wollzoll erstreben, suchen denselben, da dir Dollindnftrselle« ihnen hierin nicht folgen wollen, aus Umwegen zu erreichen. So haben sie schon früher für di« Einführung eine« Zolle» ans gekämmte Wollt (Kammzug) fich in» Zcug gelegt, obwohl die denlschrn Wollkämmer eine loche Maßregel durchs»» adlehnrn, wie Herr Lonsnl Lfferman», der Direc'or der Le pziger Wollkämmerei, bei der jüngsten agrarischen B rsammlun.g in Berlin ausdrücklich beton« hat. Da« hält aber unsere Agrorjchutz öllner »ich« ad. dies« Frage »an Rrae« anzaregen Sa schrieb man der .Köln. Zw " jüngst an« Berlin: „Der kräftigste Hebet de« bemsche» Wollgrschäft« wird überhaupt ganz überseht». La« ist der An«, gleich der Zölle kür gekömmie Wolle (Kammzng) zwischen Dentsth. land »nd Frankreich Der stark« Uaterschied iw» 18 ^l für de» »> UtchaaM, Deatschwnd« bennrnhGt »ad de»«« ßaad diesen gegenüber ßch nach k»»«, k, elner GückNchen Pag« be. find». Schließlich wüfi« »an jedoch daran sesthaUe», daß «na» t» jede« Berns etwa» werde» könne. >» de» »it reichem Beifall aafgenomwenrn Vortrag knüpft« der Dtrretor der vonntagölchnle der „Polvtrchnische, Gesellschaft". Herr Pasewaa», noch einige Wort», die fich nawentlich «it »er Pflege de« Respekt« brsoßlen. Er betoni« dabei vor Alle», tznfl der Respeet auch vo» de» Lehrherre» ihre» Lehrlingen gegenüber Viel fach dadurch gemindert werde, daß sie dieselbe» von der Lchnl« ad. hielte« und ihnen nmvabre»,Entschuldigungen" «itgüde». Lolche Ent- scdoldlgnngsschretb«, seien aber al« Urkunden z» betrachte», »nd würde», wenn sie nicht ans Wahrheit bernhte», al« Urknndra» sülschnugen betrachtet. Hierans schntt Herr Patentanwalt v»< »nr Vorzeigung folgen, der Renhelte»: 1) Fisch, nnd PUanzengla«: Dasselbe geschmackvoll thefts «it Untergestell, theil« als Tischanssatz ausgesührt, dient nawentlich zur Bekämpfung der Erzsriod« „serer Zimmervfianze«, al« da sind: Siaub- «nd Lnfttrockeaheit, indew über dem Fisch- »nd Pfianzen- dedälier in entsprechende« Abstand eine Schutzgla«glocke fitzt, während Füllung nnd Entleerung d«< valfinö mittelst Schlauch und Trichter leicht vorgeuommrn werde» können- Sowohl Fische wie Pflanze» gedeihe» in diesem Wintergarten tw Kleinen vortrefflich. 2) B»chse sürKofse« »derThre «ttMeßvarrichtnag. Dieselbe Kitt hauptsächlich durch letztaenanM« Einrtchtnng hervor, welche al« dopvelter Verschloß gegen Berslüchttm»» des Aroma« besser schützt, sowie ermöglich», unttelfi einfacher Drehung der Meß- kapsel ei« Haide« oder ganze« Loth Kaffee K. genau abanwesien. Alle zwei vorbenaaate, Gegenftüad« «mfiawwtr» der Metall, waarrnsabrik vo» Gebrüder Nagel t» Linden»». 3) Nähzengbehilter vo» Gebr. Prttz, Elisenstraße Rr. 4. Leipzig. Ei» reizende«, praktisch«« Necessaire von tnlprnattigrr Form, welche« nach einfacher Lösung eine« Haltert»«« selbsttdätig anö einanderschlägt nnd im Inner» die ersorderlichr» Nihnteafilieu, Toiletteuftücke rc. birgt; anch kan» drr Sockel z» einem Uhr- brzw Schmuckkästchen eingerlchkt sein. 4) Universal.Wasserwaape von G. Falter ck Sah». München. Diese« sür viele Gewerke uarmbehrlich« Instrument bat endlich auch eine, und zwar recht «eseattiche Neuerung dahin erfahren, daß die Libelle in eia bewegliches Winkelstück gebettet lft. welche« ermöglicht, jede beliebige Winkrlmeffnag korrekt »nd rasch vorznnehmeu; oußerdcm können mUtelß eine« angebracht» Grad- bogen« bestimmte Berechnung» vorgenomm» «erdea. 3) Breaaholzsvaltrr, einsoche Vorrichtung, «eich« in jeder Küche ohne groß« Raumersordcrnifie angebracht werden kan», nnd daö Zerkleinern de« Holze« anßerordcntlich bequem macht. nnmitiklbar daö deutsche Geschäft in unerhörter Weise." Diesen Btttrrtnngrn gegenüber, die nur darauf hinauslausen, den Zoll aus Robwolle vorzubereiten. n>achi die „Leipziger Monatsschrift für Tixtil-Industrie" energisch Front, erinnert daran, daß der Verein der deutschen Wollkämmer sich am 4. Mai ds«. I«. einstimmig gegen jeden Zoll aus Kummzug au-gesprochen hat und spricht de« Wunsch au-, daß diese Agitation von unberusener Seite unterbleiben möchte. »— Projekt einer deutlch.chinesiichen Bank. Unter der Aeg-d« der königlichen Seehandlung«.Sociclät finden gegenwärtig Brrdandlungrn statt, welchr die Begründung einer deuisch-chinrsischen Bank zum Zweck baden; da- Projecl bcsindet sich noch i» den ersten Stadien der Erörterung zwischen dem genannten königlichen Institut nnd de» hi-sigen ersten Firmen und e< muß daher von sveciellerrn Mittheiluiige» zur Zeit noch abgesehen werden. Nachdem die Deulsch« Bank die Deutsche Ueberser-Bank mit Nirderlastung in Bueno«» Ayre«, die TiScoi io-Gesellschaft die Brastlianüchr Bank sür Deutsch« Id»d mit Niederlastuiig in Nio de Janeiro gegründet hat. ist da« srüdere Project ei»er wcltuniiasteoden deutsch-überseeischen Bank definitiv bei Leite gelegt worden, keineSweg« aber da« mit dem- selren eistredte Ziel der Förderung de« deutschen Außenhandel« durch bieicni Zwrck sveciell gew dmek deutsche Bankinstilute. Der richtige Ke>, ist biiech das Vorgehen der Deutschen Bank, dem die Di-conto- Gesellschaft sich bald ang schlossen Hai, gesunden worden und man ist enlschlossen, aus demselben rüstig weitrr zu schreiten. Unser Handel mit Cliina ist einer immensrn Ausdehnung fähig und der Plan zur Errichtung eines der Förderung desselben specirll qew dmeten Bank- instiknl« ist daher der alliriiigrn Aneikeiinuiig gewiß. Die Expedition nach Cliina, welche im vorigen Jadre von der Deuischen Bank und der DiSconlo-Geskllschaft gemeinschastlich veranstaliri wurde, dürste nunmehr Mit drr Begründung einer dmtsch-chiurstschen Bank ihre praktische Berwerlhuag finde». (Deulsch. Oekon.) «5 Ji, dem jüngsten Quartalberichte de« österreichischen General- consultt« i» Rio de Janeiro finden wir da« Eingeständiiiß, daß der deutsche Fabrikant deu österreichischen in vieler Be- ziehuug überslüqelt bat. „Der Ruf der Solidität und guten Qualität ist dein österreichischen Artikel geblieben", heißt es darin, „jrdoch mit drr Besch,aukung, daß mau in Deutichlaud denselben Artikel billiger und in hübscherer Ausmachung bekomm!. Wa- dem östrrieichisch uiigariichen Fibrikanten mit Recht von allen Seiten zum Borwurs gemach« wird, ist die aer,nge Ausmerkiainkeit, welch« er der Ausmachung seiner Mustercollectioaeu, sowie der Anlegung von Prei«katalogen »nd Preislisten zuwrndet. Die Auimahung bei Mustersendungen spielt hauptsächlich hier eine große Rolle. Der österreichisch-ungarische Fabrikant ist damit weit hinter seinen Loncurrenien zurück. Er verläßt sich zu viel aut die Güte und Schönlieit seiner Maare ui.d verwendet »ur wenig Müv« darauf, um durch geschmackvolle Ausmachung dieselben noch mehr zu h-ben. Scheu« er die geringen Mehrkosten dieser Aus machung oder besser gesagt „Ausstattung", dann ist er rin schlechter Rechenmeister, weil er durch die Unterlassung derselbe» seine Waarc nur »ntwerthet. Engländer, Franzosen, Amerikaner und selbst die Deutschen sind darin weit voran« und »it in diesem Umstand« ei» großer Theil de- Erfolge« zu suchen, welchen schon ihre Mustersendungen erzielen. An die Ausmachung drr Muster- sendung reiht sich natürlich auch die der Waore, doch ist jene drr Maaren mebr eine äußere Ausstattung, die in da« Wese« der Ber- Packung sällt. Biele Artikel eignen sich nicht zur Bemusterung und können nur durch Illustrationen und Beschreibungen den überseeischen Köusern offerirt werden. Für solche Artikel müffca illuftrtrte Preis.Kataloge angelegt werden. Die Amert- kaaer und die Deutschen stehen in dieser Hinsicht oben- an; sie legen ihren Kunden kostip elige, hochelegante, dabei äußerst praktische und complete illuftririe Kataloge vor. in drnen der Känser iowodl bei. Preis, wie da- Maß und Gewichi jede« Artikel- finde». Jllustrirte Kataloge sind nicht nur ein noihwendige« Vtdarfn ß, sondern auch eine unverkennbar nutzbringende Reclaine. Die Koken und Arbeit einer solchen Anlage darf daher der Fabrikant nicht scheuen, denn um den Ansprüchen de« Deltniarkle« zn genügen, wird er sich schließlich doch dazu eittschließen müssen." Zur Frage über Ramiespinneres. Diege« Thema, welches vor ca. kincni Jahre eifrig und eingehend besprochen wurde, »ft in letzterer Zeit etwa« stirsmütterlich brbandelt worden, wenn aber da« alte deutsche Svinhwort zutrifft, daß Diejenige die beste Frau ist, von der am wenigste» gesprochen wird ko können sich die Bersrchter und Vertreter de« ururn Faserstoffe» und de« daran« bervo gehenden neuen Iiidustriezweigr« nur gra ulken. Da« schöne Rainiegarn findet imin-r mebr Ank aug «nd immer größere Ver wendung, >o daß die sranzöstichen Ramiespinnercien schon längst nicht mebr im Stande sind, vra Vcdars zu befriedige», we«doll» vor Kurzem zwei Großindustrielle persönlich nach Pari« reisten, um eventuell LleserunqSverträge adgusitiließen. Indessen wird dir Noth Wendigkeit, den Bedarf an Rainiegarn an« Frankreich z« decken, wchl bald ouihüre». D>« unter der Firma „Erste deutsche Ramiespiaurrei" »i» Emmendingen entstandene derartige Etablisse ment m^cht unter der tüchtigen Leitung srine« Direktor-, welcher vorbec mehrere Jabre in Frankreich war, erheblich« Fortschritte. Dasselbe bringt bereit- seines Gar» di« Nr. 60 an den Markt und ist stark >n Bergiößerung begriffen, so daß e« binnen Kurzem auch quantitativ schon bübsch« Leistungen anfweiirn wird. Ein zweite« Etablissement resp. eine neue Gesellschaft sür ei» derartige« Unter- nedmen wird sich demnäch t conftiinire». Hiermit werben olle Ziorisel an der Güte und Wichiigftit diese» neue» Faserstoffe- ge- Hoden, nnd da d»e Berarbeiinnq deff Iben vorzüglich rrntirt. so «Kd nicht an«bleiben, daß an« kleine» Anfänge» bald Große« entsteht Dem Rtterente» diese« gereicht eö znr besondere» Genngthunng, da er srch« Jahre hindurch au der Anerkrunnng »ud Verwendung de« ueuen Faserstoffe« gearbeitet hat uud eidlich ei» gute« Resultat erreich« steh». T. v. U. *— Ge»»rül»«rl»»«l»»> ha» h«»tlcha» Spirit»«« i ««rantwottNqer «e»»cienr Heinrich U»s« h> «»« tzmk«kl«r FRr dr» mufttalftch» Heit Pr : IK.Ucn» Pnul V/etp»t» Fabrik«»tea. Auf de» 14. December ist «tue Generalveriamm. lang der Sviritu«.Fabrikanten Dentschland« «ach dem Leukalhoiek in Berlin »niommenberuien, welche über die Stellung berotdeu und beschließ-» soll, welche die Spkit««-Br,nner der »euea Sptrttu«. LommiisionS-Bank gegenüber rinnehmen «erde«. Salvator-Reftouront in Berlin. Mr habe» tu deu letzten Jahren da« auffallende Lchoniviel erlebt, daß tu de» frtufte» Gegenden größerer Städte Bierlocale mit fabelhafter Pracht, »ament- ttch in altdeutschem Geichmocke, eingerichtet wurden. Bor Allrm waren e» Münchener Brauereien, welch« hierbei einen große» Aus. wand entwickelte» und sich gegenseitig durch prachtvolle «»«stakvng überboten. So bot Gabriel Sedlmeyr in der Friedrichstraße zu Berlin «in Hau« von oben bi« unten in altem Etile znr Kurip« er- baut, welche« ihm über 1 Million Mark kostet, sonach allri» über 40000 jährlicher Zinse» erfordert. Ueber die Koste» solcher Restaurant« giebt die gevlante Umwandlung de« Salvator-Restaurant« zu Berlin in eine Aktien. Gesellschaft hübsche» Aufschluß. Do« Restaurant liegt an drr Lpaudauer Brücke, nicht »eit vo» der Börs» und kostete an Einrichtung di« -leinigkeit von 33k,000 ^4 E« ist begreiflich, daß weder eine einzelne Privatperson, nicht einmal eil« einzelne Brauerei solch Bewnögen an ei« Locol wenden mochte und so habe» sich denn die Zacherldraurrei in München uud die Brauerei KSmgstat» in Berlin al« Bkrlttsrranten, ferner die Hoflieferanten Pflüg i» Lübeck und Wilhelm» in Wie-baden al« Weialieserauten gemeinschastlich zum Beiriebe verbunden. Nachdem da» Restaurant eingerichtet ist, hegen die vier Betheiligte» da- begreifliche Verlange» ibr Geld ungeschmälert herau-znzirhen und hoffen d e« nach berühmten Mustern durch Gründung einer Acikngrsellsoiaft, Emission der Aktie» zu sabelbaste» Conrsen am leichtesten zu bewirken. Diesem Umstande verdanken wir auch einen Einblick in die Einnadmen de« Restaurant«, vom Eröffnung-tage, dem l8. August bi« 27 November e., also in 3 Monaten 9 Tagen sind nämlich verkauft: 1) Bier der Königstadt 36.000.4!, 2)Bier de«Za»erI44.000^l 3)Weine 12,000>4.4)Liqn'nre und Mineralwasser 2000 b)Küche 71.000 ^k. zusammen 163,000>l Do« find kolossale Einnahmen und sicher würden sie, wenn eben in der Zukunft keine Aenderung einkitt, die eolofialr Mietde nebst Unkosten decke», auch eine, Ueberschnß »ur Verzinsung und Amorti sation der 333,000 u* liefern. In nächster Zeit werden aber ganz in der Näde. nämlich in der bald Krügen Kaiser Wfldelm- und in der Rochftraße 2 Shnlich« Lorale mit 30.000 «ud 36 000» Mieih« eröffnet. Wie weit sie einander Abbruch «hu», ist noch nicht zu » ffen. vielleicht verdiene» alle, vielleicht gehe» sie auch Pleite. Eine ungrluude Basis ist r« ober, wenn Brauereien, «m ihr Bier lo« zu werden, sür einzelne Locale solche enorme Summe» wir hier, wo aus jeden Theil,irdmer ca. 84.000^1 kommen, answende» müssen. Bethriligt sich eine Brauerei auch nur au 10 solcher Locale, d. h. mit ca. 840.000 ^l, so richtet sich der Iahrr«gewiuu »ich» mehr danach, ob Gerste und Hopse» billig oder ihraer «ar. sondern lediglich danach, ob keiner drr 10 Reftonrateure pleite ging, ob g» ihrer Nachbarschaft keine neue» Locale emüaudrn rc. Die Tüchtiqkil de« Director« «nd Braumeister« entscheide» nicht m-br, sondern 10 Rekaurateure, welche den Actionakrn »ndekanut »nd fremd sind Der Zug der Zeit dringt ollerding« nach solchen eigene» Ausschank- l»calen; die vorzüglich geleitete Schultheiß-Branerei richttt ein solch,« Ecke drr Friedrich, und Behrenftroße eia, wo sie für 300 Personen Platz hat und K8.000 ^l Mietde jährlich zahle» muß. Wir sie dabei eiwa« verdienen wird, wissen die Götter. Werde» aber solch« Kunst- stücke, solch« gewagte Geschälte von guten Brauereien gewacht, »m ihr Bier lo« zn werde», so sieht es mit der ganzen Brauche schlecht an«, nnd am schlechtesten mit de» j»«grn Nengründunge». s» daß wir wohl warne» dürfen: hütet euch vor juage» Braueret-Actienl *— Die Berliner Pflastersteine »erde» seit lange» Jahre, zum größten T heile au« schwedischen und belgischen Brüche» bezöge». In »euester Z >« dat die Baa»er«alt»ng wiederholt versuch« aaq«. fteflt, auch inländisch« Lieferant»» a» den Stei»lksrr»»g«» für die Sladt Berlin zu betheiligen. Diese Versuche sind aber nickst von de« gewünschten E> iolge begleitet gewesen, obgleich die Absicht vorwaltett, auch weniger l i'l,»ig«sähige Unternehmer durch Ueberkagnng kleinern Lieferung.>i zu größerer Lesftnng-sähigkeft hrranznbilde». Bon de» ei»g««a»gc>.c,> liierten deulscher kteiabrüche konnten nur zwanzig insoweit in Frage kommen, daß ihre Probeftrine der köaigl. Prüfung«-Station sür Baninatrrialk» zur Prüfung übergebe» wurden. Nur vierzehn wurden al« den Bedingungen entsprechend »könnt, ab» nur kck>« Liefert»»»«» vermochte« die idneu aegedene- Anskäge aus kleinere Prodrliesrrittigen zur Zufriedenheit der städtischen Vau Berwaliuag zu erfüllen, so daß diese sechs neue» Unternehmer bei dem Verding der sür da« lause,»« Jahr »othwcukige» Pflaster- stein« gleichfalls zu Offene» ausaesordert w«rde». Di« Nnkug diese» Jahre« stattgehovte Submüston hat z»nächst »ach dieser Nich- tu»a hi» nicht da« gewünschte Resultat gehabt, dagege» hatte» die Besitzer der schwedische» SieinbrüMe bei KarlSkrona für ihre» aner kannt gute» Graust die Preise erheblich ermäßigt. Die städtisch« Bou»rrwalt«»g konnte de«halb nicht umlsta, de» Lkieraaten schwedische» Granit« die gelammte Ltelening z» übertrage». In- zwüchea ist eine große Anzahl weiterer Angebote sowavl inländische» ol« auch ausländ sche» Steinmateriol« em managen ««d der königl. Prüfnngö-Statia» für Banmaterialie» find wieder mehrere Liei»- prodr» znr Untersuchung übenvksen worden. *— Harkort'sche Bergwerke »»d chemisch« Fabrik«». Nach dem Grschäft»b«richt stellte« sich dk vrkied«erg«»»tff« i« mr. stastr»ea Geschäsi«jadre wk folgt: vereinnahmte Ziase, 8290 Mitthe für die chemische Fabrik 4K.OOO ^ Betned«ei,nad»en s, Schwelm: ». sür Schweselkk« IK7.743 ^4. b. sür »kastei, 216.430 Mark» Summa 427,464 >4 Dem^enüber stehe» soigr^e A°S- gab»»: Hondl,ug«»>k»ste, Schwelm 41K61 Betrieb«»»«,-de» Schwel» 2L4^1l ^4, Ob«w>tm>e»S»s«, 126.000 Betrkd«. mrlnü t» N»d» 12^26 »«samme, 43-PS72 ^l DK B»km ichtteßt daher ml« «i»em Berwst v« MOV ad aepe» 124221 >»rl»st st» Borßaßm. WM de» Schwelmer Bekleb tchgMmi t» „ ist di« » SS aus 41 > w, 34.68 > »17.738 -6 342 ^l di« T imsrniiich »» Er Ii,eh,»d«i Hinde Ist, Hand -egi I stnidetttät für Zuckeri Ißadlikeii. ll» SO Navea . »l. »23, » . SS. a . »7. flikng« l lkiithknn. S grge» da« Bc i» Brrjahre; Aarjadie. — Scheamburg, Ledinen, Tt Den»-». Söll Üeffen, Treu! Saftdadlum. Mönftcr k-ihrnde B« »l> Paisioe» i« Filiale I lut. Sr Rüiichcn ) wlftellung »!t eiie ebe, «Liolich nur ldine, Arbe «iftkr uase, de« Broßbe »ch vor All «rlLvfi., i, «I>«MMkU l Gestekbrve« kskaq leüe s»»n de« « Mnchrn st> str de, F,I Uisühttn, a samoiraftiö, «i dcm Gi Ist onn b allem schon seid« zn ei, ja bekannt, ündftgewer -aitsindet. Leich,ckung die Behaut den outftel vir hiazu, seine Unle, Lnßerst gü gewonnen Besacktunc gleiche» di gileBeshc ziemlich v> läge dring drechls. sähig gew eine ne« bisherige °I« Theil birge« Elewe zu wird in t ober sind Olsegge der Com Pcog «es badiu, t 18 8. sor werden s> «eil die Arbeiiea beendet z Lorarbci Ron rec om lb « Monate 1889 id, ivri Covpoi ndjngssi Localba) dahin v der ne, sür di» stauivre soll, voi übrigen, gelellich, geword, schuß r dteiscs .. *— indnst ft, der übliche» güuftig zwriien pv/jich indre Lehrt,, llknjch Io- das Kn», »kein, tändi, -eb, Bebän lpusm lich si, der si, anch d tgsel c Ist: ii jaae» thnm K m, grwis Bcvö ».
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