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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-18
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1887
- Autor
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iprschekirt täglich früh 6', Mir. Redaktion und Erpr-ition JohanneSgafse 8. Sprrchknndrn -er Redaktion: Bormittag« 10—10 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. ffltr G, ««««»de „„»»»die» M»-»icewt« »cht sich »>« ««taciio» nicht »erdindlich. «a»atz»e Nummer »er sür »te aSchftfol,«,»« befttmmten Inserate an Wochentagen bis 2 Uhr Nachmittags, an Saun- uaff Festtage« früh bto'/.S Utzr. Zn den Filialen für Ills.-^unah»r: Ott« Riem«. Unlversit»t»-raße I. LantS Lösche, ^ Katharine» str. 23 pari. ». KSaigSplatz 7, »me bi»'/,» Utr. 382. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Nsflage I»,?»«. ^bonnrmentsprris Viertels. z>, Mk >»cl. Bringeriob« 5 Mk., durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne .'lummer 20 Pf Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Hornist gesalzi ahne Postdeivrderrmg 60 Mk. «>t Pofidrsörderuag 70 Mk. Inlerrte 6gespaUene Petitzeile 20 Pf. Größere Lchristrn laut uns. Preisverzeichnis,. Tabellarischer ». Ziffrrnsatz nach höhen» Tarif. Reklamen unter de« RednrttouSstrich die Sgelpali geile 50 Pf., vor deuFamUirn noch richte» dt« Sgefpaltene geile 40 Pf. Inserat« find stet» an dre i-rprSitia« -» lenden. — Rabatt wird nicht gegeben, gahlnng pr»«imw«r»riäo oder durch Post» Nachnahme. Sonntag bm 18. December 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekarmlmachrmg, da» Haufiren der Kinder rar Weihuacht-zeit betr. In den letzten Wochen vor Weihnachten pflegt daS Hau firen der Kinder und insbesondere das Feilhalten der selbe» mit Bilderbogen, Ziehpuppen und anderem Kinderspielzeug in größerem llmfauge stattzufinden. Zn den letzten Zähren ist dasselbe jedoch in einer fernerhin nicht zu duldenden Weis: auSgeartet, insofern die betreffenden Kinder gerade in den verkehrsreichsten Straßen auf Trottoir« und Fahrwegen in großer Anzahl sich ausgestellt und nicht nur dadurch den Verkehr erheblich aehenruet, sondern auch die Straßenpassanke» durch lautrö Anrufen und Anpreiscn ihrer Maaren belästigt haben. Wir machen daher daraus aufmerksam, daß ein solches Gebühren nach dem unten abgedruckten tz. 1l7, verbunden mit tz. 158 deS Straßeu-Pelizei Regulativ- für die Stabt Leipzig, verboten und strafbar ist (Geldstrafe bis zu tttt .ck oder Hast bi« zu Tagend und daß nach tz. 159 der selben Regulativs auch i»e Eltern und Erzieher solcher Kinder sich der Bestrafung ausseyen, wenn sie da« Gebühren derselben wissentlich dulden oder e« Unterlasten, sie von Be gehung der fraglichen Zuwiderhandlung abzuhalten. Wir haben unsere AussichlSorgane angewiesen, dem ge rügte» Unfug mit Nachdruck zu steuern, und behus- Durch führung Vieser Maßregel angeordnet, daß denjenigen Kindern, welche ln der geschilderten Weise einer Verkehrsstörung oder Belästigung deS Publiruins sich schuldig machen, die zum Ver kaufe angeborenen Maaren vorläufig abzunehnren und zu weiterer Verfügung einzuliesern sind. Gleichzeitig bringen wir die ebenfalls unten abgedruckte Äestinimung in tz. 122 de- Straßen-Polizei-Regulativ-, da« Hausiren ocr Schulkinder betreffend, in Erinnerung. Leipzig, an, tt December 1887. Der Rath und das Polizei Amt der Stadt Leipzig. l)r. Georgi. Bretschneider. Heunig. tz. 117. Hausirern und Händlern, welchen Verkaufsstänbe nicht ausdrücklich angewiesen sink, ist e< untersagt, auf den Straßen mil Maaren sich auszustellen, und zwar auch bann, wenn sie die letzteren nicht aus Ständen fellbieten, sondern in Kästen, Körben, Wagen oder sonst bei sich führen. Dem Ausstellen aus der Straße ist e» gleich zu achten, wenn Hausirer und Händler, um da« Verbot zu umgehen, in l>er Nähe de« Macttes oder m den Straßen, in denen der Markt- ober Mcßverkehr sich vorzugsweise bewegt, mit ihren Maaren langsam bin- und hergehen. tz. 122. Das Fellbiele» von Gegenständen aller Art durch Schulkinder in öffentlichen Wirtkschastcn ist verboten. Die Wirlhe sind verpflichtet. Schulkinder, welche dem zuwiberhanveln. sofort au« ibren Wirthschasten wegzuwciscn. MMNtNIlllllUllg. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 25. April dieses ZahrcS machen wir hierdurch die Herren ^erzle hier daraus aufmerksam, daß sie über die im lausenden -'»hre auSgesührten Zmpfungen für jedcn Ort, in welchem sie solche Zmpfungen vorgenommen haben, eine besondere Liste nach den Formularen V, VI, VII, und zwar in allen Rubriken vollständig auSgcsüllt, auszustellen und bi« spätesten« zum 10. Zanuar 1888 ohne jede weitere Aufforderung a» unsere Zmpsexpedition — Stadthaus, 2. Etage, Zimmer Nr. 115 — einzureichen haben, widrigenfalls nach Ablauf dieses Tage« unnachsichllich gegen Säumige mit der in tz. 15 deS Gesetzes angevrohle», nach Befinden bis zu 100 ansteigenden Geldstrafe vorgegangen werden wird. Leipzig, am 1. December 1887. Der Ruth der Stadt Leipzig. VlNd. 158« vr. Georgi. Wallich. Manntmachlmg. Die in den Standcöamtslocalilälen befindliche Friede bosSexpedittoa und Eafie ist wegen Reinigung der Räume Dienstag, den 20. und Mittwoch, den 21. dsS. Mt» nur Vormittag« von 8—11 Ubr geöffnet. Leipzig, den 17. December 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Drlmiuilmliitiimr. Die Glaserarbciten snr den Umbau des LeihbauSgebäudeS sind vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber deskalb ihrer Offerten entbunden. Leivzig, den 12. December !887. Vekanntmachung, die veberfichteu and Rechnungsabschlüsse der Krankencaffen betr. Die Vorstände der Betriebs- (Fabrik«) Krankenkassen, sowie der eingeschriebenen und der aus Grund landeSrechtlichec Vorschriften bestehenden, dem tz. 75 deS Krankenversicherungs gesetzes genügende» HilsScaffeii, welche in hiesiger Stadt ihren Sitz haben, werden daraus aufmerksam gemacht, daß zufolge Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 7. Znli d. I. an Stell: der bisherigen Formulare für die jährlich cinzu- rcichcnden Uebersick'ten und Rechnungsabschlüsse vom t. Zanuar 1889 an abgeändcrlc Formulare vorgeschriebe» worden sind. Diese Bekanntmachung, welcher die abgeänderten Formu lare bcigcsügt sind, sowie eine vom Königlichen Ministerium de» Inner:! erlassene Erläulerung-vcrordnung liegen im KrankenvcrsicherungSamte Wesistraß: Nr. 30 auS und können daselbst Wochentag- von 8—12 und 2—K Uhr eingesehen werden. Hierbei nimmt man Gelegenheit, daran zu erinnern, daß die Ueb-rllchten und Rechnungsabschlüsse für da- Zahr 1887 spätesten« b,S zum IS. Marz 1888 bei der Unterzeichneten AiifsichlSbcbörde cinzureichen stnd. Leipzig, am 1t. November 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. (Krankenversicherung»«»«».) VI ä. 3276. 1>r. Schmid. Herzog. Holzauktion. Mittwoch, den 4. Januar 1888, sollen von Vor mittags 9 Uhr an auf dem diesjährigen Mittelwaldschlage in Ablb. 18, im sogenannten Leutzscher Holze, dicht an der großen Eiche im Forstreviere Burgau, 2«»U starke Abraumbausen und SSV starke Langhanfen unter den an Ort und Stelle öffentlich auSbängenden Be dingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: aus obigem Schlage. Leipzig, am 14. December 1887. DeS Raths Forstdepntatton. WtikilMllits-PSckertioerkrhr. Nährend der Zeit vom 1». bi- rtnfchlietzlich 24. Deeember tt für Wrrih- und L'nrltest-eweinnk«!»» die Lchlufzzrit de» den Postaiiftaltr» in Leipzig e»ue Ltuntze n«r »er snr gkwöhtttich ai» Echknjs »er Gtntiesrrieng für die Ripsen»»»»», grlrgrndritru fritgejechten Zeit ein Os wird ersucht, hieraus bet vtnlieferung »er Lenbnngen zur Post während der Verde,etchneteu Tage angrmefiene Rücksicht zu nehmen. Leipzig, 14. Deeember 1887 Ter Kaiserliche Obrr-Pestdirectar. Walter. Nichtamtlicher Theil. Vie Wehrvorlage im Reichstage. E» herrschte am Freitag eine feierliche, gehobene Stim mung im Reichstage, als der KriegSminisler das Mort erarisf, um die neue Mehrvorlage, durch welche die Lanbsturmpsticht auf drei weitere Jahrgänge ausgedehnt wird und der Land wehr sechs neue Jahrgänge hmzngesüzt werden, -u empfehlen. Mit einer Einmüthigkeit wurde dies: Vorlage begrüßt, wie sie nur irgend gewünscht werden konnte, sogar Herr Bebel leitete die Begründung seines natürlich ablehnenden Votum« wenigstens mit dem Anerkennlniß der Nothwcndigkeit ein, daß ein Volk, wenn eS angegriffen werde, sich seiner Haut wehren müsse. Und als Richter den Anlaß für geeignet er- achtete, aus die Forderung der zweijährigen Dienstzeit zurück- znkommen, erwiderte Winvthorst: „Auch ich bin ein Anhänger der zweijährigen Dienstzeit, aber in der gegenwärtigen Lage ist die Erfüllung der Forderung nicht angezeigt." Da- war ein Wort, welche» sich hören ließ. Selbst der Welfe Lang- wertk v. Simmern bat, alle Bitterkeiten deS Parteilebens bei Seite zu lassen und die Vorlage unverändert anzunehmen. Der deutsche Reichstag hat in der ernsten Lage, in welcher wir unS befinden, die seiner würdige Haltung öewahrt, da» wird in ganz Europa empfunden werden, besonders aus Seiten Derjenigen, welche die gcbeime frevelhafte Absicht hegen, den eukopäischrn Frieden zu stören. Nichts war geeigneter, die gegenwärtige Lage zu kenn zeichnen, als die Aeußerung deS KricgSministerS, daß er im vorigen Frühjahr geglaubt habe, daß mit den damals er hobenen und bewilligten Forderungen für Kriegszwecke dem Bevitrfniß abgcbolsen sei, daß er nun aber doch genöthigt sei, mit neuen Forderungen bervorzutreten, we'che durch die unvorbergesehcne Entwickelung der Verhältnisse nötbig geworden seien. .Wir sind stark", sagte der Krieg-minister, „aber, wenn wir um uns blicken, sind wir nicht stark genug." Der KriegSminisler schloß mit den Worten: „Ich glaube, e» wird keinen Widerspruch Hervorrufen, wenn ich hinzusüge, daß wir Alles vorbereitrn müssen, damit, wenn wir einem frevelhaften Angriffskriege auSgesetzt werden, daS deutsche Heer dann in voller Wafsenrüstung Len KriegSpsad belrete. daß wir die alten ruhmreiche,. Fahnen ebenso zum Siege führen werden, wie bisher. Das walte Gott!" Da» Gefühl der Noth Wendigkeit und Zweckmäßigkeit der Vorlage war im 9 c.chStage so stark. daß nur die Socialdemokraten Wider spruch gegen dieselbe erhoben, aber alle ankeren Parteien waren einig in dem Streben, den verbündeten Regierungen Alle» zu bewil igen, ws» sie zur Sicherhett de» deutschen Reiches und zur Erhaltung seine» Gebiete» und seiner Existenz sitr nöthig erachten. Solche Emmüthigkeit läßt stcb nicht wiedergewinnen will, dagegen ist von dem Dreibünde bekannt, daß er beiden Wünschen gegenüber sich ablehnend verhält und die Bcsitzverhällniffe, wir sie durch den Berliner und Frank- urter Frieden sestgcstellt worden sind, erhalten will. Rußland und Frankreich haben di« größten Anstrengungen gemacbt, um die öffentliche Meinung zu verwirren, sie haben die Sache so darzustellen versucht, als feien sie in ibren heiligst»» Rechte» gekränkt und al» könne nur böser Wille ihnen DaS vorenlhalten, woraus sie durch ihre Ueberlieserungen und ihre Zntcrcssen hingewiesen seien. Sie wollen nicht an erkennen, Laß seit Wieverausrichtung deS deutschen Reiches eine neue Zeit bereingcbrochen ist. welche sich der Führung von Eroberungskriegen widersetzt und welche die Ausgabe hat, die friedliche Entwicklung der Eulturvöiker zu sicher» und zu gewäbrleisten. Bor dem Richterstuhl de- Völkerrechts giebt cü keine orientalische und keine elsaß-lothringische Frage, andern nur die friedliche Fortentwickelung auf Grund der bestehenden Verträge. * durch frivole Erregung von Befürchtungen vor künstlich er- 's sehr wahrscheinlich, daß die neue Wucherung ^ ^- .. einer Entzündung ihr Entstehen verdankt, da nur entzünd. Id 4806 153t Der Rath dev Stadt Leipzig. vr. Georgi. CichoriuS. Mamltnilichung. Die Lieferung der zu den Ergänzungen und Reparaturen städtischer Schleusten im Zabre 1888 erforderlichen Materialien ist vergebe» und w-rden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber derbalb ihrer Offerten entbunden. Leipzig, den 10. December >887. Der Rath der Stadt Leipzig. EichvriuS. Menlliche Zitznim der Handelskammer Tirnstag, de» 2«. Trcember 1887. Nachmittags ii lldr, m deren Lit;»»gSsaale. Neue Vörsr. Tr. X, I. Tagesordnung: 1. Registeande. 2. Berich, über den a»ß,rorbentl. Tentschen vandelstag vom 29. November 1887. 3. Bericht dcs Bersalsuilgs- und deS Finanz-AuSschussc-, die Ab änderung der ikefchäkto-Ordnnng beir. 4. Bericht deS HMidelSjchnl.BorstandeS, die neuen Eatznngen kür die öffentliche bandri-lrhraiiftalt betr 5. Berichte des HandclSgesetzgebungS-AuSschusseS über a) die Minisrerial-Borlage, rrtchsgesrlzlichc Regelung des War- rannvrsrns betr.; b) die Zmcbrift des Be cinS etcrlinrr Ituutteute, bas Gesetz über den Verkehr mit dtei- und zinkhaltigen («regenftänden beir. 6. Bericht des Baut-, Münz, und Vörsen-AuSschnsseS über die Bern'ungen gegen die Nmlcgnng »er Vörseubeilräge. 7. Wahlen: a) zur Ergänzung des Börsen-Vorstandes; i>) der Eomnmsionen für die Ratirung Ser Getreidr-, Lrl- unS Ll»irit»s-Preise. 8. Bericht deS F»mnz Aus,chusfeS über den HanShaltPla» der Kammer für 1888. S. TeSgl. deS KramerftistungS.Ausschusses über den HanShalt- plan snr dir Kramerftistnng für 1888. Hierauf nicht-öffentlich: 10. Vorscklöge des Finanz.Ausichufj's sür die Bertheilung der Erlr-'.u>i„e des Unterstützungsionds. Alte Vaumalerialitn. Eine größere Partie durch den Umbau des UniveesitätSgrundstücks Goeiliestraße Nr 6 gewonnene, noch prailchbare Thürrn. Fenster und Fknftcrlädru. sowie ca. 22 lausende Meter verziertes l Balrongeländer ans tiintzelsen zur Wiederverwendung, sollen I nächsten TienStag, den 20. dies. Won, vormittags 10 Ubr. l >m Hose vom Grundstück Gortdestrasze Rr. 0 an de« Meist. bietenden gegen Baarzahlung und unter den vor der Slucliou be- kann, zu machende» sonstigen Bedingungen öffentlich versteigert werden. Ersteduiigsluslige werben hierzu «ingelaoea. Leipzig, am 16. December 1887. llniversttiitS-Rentamt. Gebüardt. Ib. 4762. vr. Georgi. Mannlmachnng. Loncursottsahren. Ueber daS Vermögen des KansmannS Richard Haase in Loeivejün wird, da der Kaufmann H. Alff zu Toben an der Laar, die Eröffnung deS Verfahrens beanlraqt und glaubhaft gemacht hat. daß ihm gegen den p. Haas« eine Geldforderung zustebt und daß Haaie zadlungSunsähig ist, heule, am 15. December 1887, Nach- MitlagS 8 Uhr das Loiicursversahren eröffnet. Der Kaufmann LouiS Birkhold zu Loebejü» wird zum ConcueSuerwalter ernannt. EoneurSsorderungen sind dis zum 4. Fauuar 1888 bei den, Grrichic auzumeldcn. Es wird zur Beschlußfassung über die Wal l eines anderen Benvalter«. sowie über die Bestellung eine» Giäubiqer- inrrschuffe« und einlrelenden Falls über die in tz 120 der LoncurS- ordoong bezeichnelen Gegenstände und zur Prüfung der anqemeldeten Forderungen aus den >4. Zanuar 1888, Borm'ttogS 10 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaunu. Allen Personen, w Iche eine zur Concursmaffe gehörige Sache in Besitz habe» ober zur ConeurSinaffe elwaS schuldig sind, wird aus- gegeben, nicht« an de» Gemeinichuldner zu veramolgen oder zu lethen, auch die Bervsiichtung auscrteg« van hem Befitze der Sache »nd von de» Forderungen, für welch- sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung >u Slnipriich urhmen, dem EonrurSverwalter biS zum 31. Deeember 188? Anz-ige zu machen. KA«t,ltche» Amtsgericht zn koepejkii. ES find in den letzivergangene» Nächicn im hiesige» Orte wieder- holt und namentlich an einem Grundstück der Gartenftraß« Maurrn, Stackete, Zäune, Planken u. s. w. ran ruchloser Hand beschädigt bezw. gänzlich zerstört worden. Da eS bi« letzt nickt gelungen ist, der Thäter Habbast zu werden, wird hierdurch aus die Entdeckung dee Frevler ein« Belohnung von KO Mark lies'h». Gohlis, de» 17. December 1887. Der Vemeindedorftand. Singer. Ptkanntmchnilg. Die Jagd aus den Grundstücken des bäuerlichen Jagdbezirks zu Thommcnhain bei Wnrze« >o!l Freitag, dc» 20. December 1887, Mittag» 12 tttn, >m Fröhlich'schrn li»astl>«s in Thammenhain und zwar »och Beicküuß der Iugdgenossenjchast, öffentlich »» Arge des McistgebviS mit Vorbehalt der Auswahl unker den Licilonieu und eventuell »er Ablehnung iämmklübcr Gebote verpachtet werden. Grimma, den 1.',. Tecemver 1887. Die Käuiglichk Amt-rhauptmannschest. Vr. -chnvrr v. EarolSseld. Striegln. Zeugten oder eingebildeten Gefahren erreichen, sie ist und kann immcr nur sein daS Ergebnis; der Ueberzeuqung, Laß Liese Gesahren wirklich vorhanden sind und daß sie nur beschworen werden können Lurch die höchste Kriegsbereitschaft. Ta« .Zournal Le St. PöterSbourg" wagt eS. 'n der eriisten. Lurch die russischen Truppenanfammlungen an der galizischen Grenze erzeugten gegenwärtigen Lage Zweifel an der Friedensliebe der verbündeten Ecnlralmächte zu äußern, eS wendet sich an die Unparteilichkeit des öffentlichen UrlhcilS, um die Verant wortung für die beständige Vermehrung deS FriedenSstantes der Armeen von sich abzulebncn, um dann den wahrhaft un verantwortlichen Satz anSzusprechen: »Wenn die friedliche Aufrechterballung des stata« quer aus Grund der bestehenden Verträge wirklich der ausschließliche Zweck der im Centrum Europas als FricdcnSliga vereinigten Mächte be, ihre» Rüstungen und Bündnissen ist, so schließt sich Rußland dieser Frieteiisdiirgfcbasl mir an, indem cö an feinen Grenzen die nolhwendige» BertheidigungSmaßregeln trifft, um da- Gleich gewicht der Stccitkräste zu bewahren." v. Bennigsen bat die zutreffende Antwort aus diese frivole Verdächtigung erlheilt, indem er sagte: „Dieser Entwurf mit der außerordentlichen Verstärkung der deutschen Wehrkraft ist gewissermaßen eine letzte, äußerste Aufforderung an die Ver nunft und die Einsicht der Regierungen in anderen Ländern den eigenen Leidenschaften und den wabnwihigen Aufhetzungen einflußreicher Demngogrn und großer Massen erfolgreich Widerstand zu leisten." Bennigsen befand sich bei diesem AuSspruch in bemerkenswertster Uebereinstimnnmg mit dem ungarischen UnterrichlSminiftrrTresork, welcher am 14. December in d:r volk-wirthschasllichen Section der Akademie der Wissen schäften in Pess die Worte sagte: „Niemand wünscht sebnlichcr denn ich, daß die Hoffnungen aus Erhaltung deS Friedens sich erfüllen mögen, aber die gegenwärtig herumschwirrrndcn Nachrichten verdienen alle Aufmerksamkeit, uno man kann nicht außer Berechnung lassen, baß wir unberechenbaren Factorcn gegenUbcrstehen, so der Pariser D-mokralic und dem PanslawiSmuS in Rußland." Man erkennt auS dieser Uebereinstttnmung, daß eS nicht blinde KriegSsurcht ist, welch überall Gespenster siebt, sondern daß wir eS mit wirklich vor haildene», sür jeden, der die Augen nicht absichtlich verschließt, erkennbaren Gefahren zu Ihn» haben. Die Stimmung, welche am Freitag im deutschen Reich« tage so lebendig zur Erscheinung trat, war ein neuer erfreu ticber Beweis für die Thaisache, daß Deutschland sich mit seinen Verbündeten ein« fühlt in der Ausgabe, jedem frevel Kasten Angriff er komme, von welcher Seite er wolle, ge schlossen gegenüber zu treten, und daß Deutschland in dieser Entschlossenheit cs nicht bei Worten bewenden läßt, sondern LaS Selnige dazu beiträgt, um in der Stunde der Gesabr auch mit der Vollkraft seiner Leistungsfähigkeit aus dem Schau platz erscheinen zu können. Dies« Anspannung aller Kräfte wird unsere» Verbündeten zum Muster dienen und in ihnen den Wetteifer anregcn, binter den Leistungen ibreS mächtigen Freundes nicht zuriickzublciben. Daß der „Russische Znvasibe und das „Zournal de St. PeterSbourg" den Svieß umkebren und die Maßregeln der Vertstejdignng und der Abwcbr, welche Deutschland und Oesterreich ergreife», als Drohung barslellen darf unS und unsere Verbündeten nicht irre machen in dein Entschluß. DaS zu Ihn», waS wir nach Lage der Verhältnisse für »vkbig erachten Deutschland »nd Oesterreich staben keine Veranlassung, aus ihrer VerlhcidigungSnellnng herauszntretcn Der Zweck aller Maßregel», welche sie ergreife», uni ihr Geb et schlitzen, kann niemals in einem inntcrlnttgen FricdenSstruch bestehen. Ti: La c stuf d:r Balkanbalblniet nnd in Frank reich ist seit iiug.r .-Zeit so klar, daß sie gar nicht verdunkelt w-rden laitti. Alle Welt weiß, daß Rußland Bulgarien seinem MaLIgebict einverlkisten und daß Frankreich Elsaß-Lothringen Vom Aronprimen. Ueber da« Befinden de« Kronprinzen liegen heut« au Remo weitere, wenn auch nur bisher Bekanntes ergänzende Nachrichten vor. E» muß zugleich bemerkt werden, daß vie letzten Meldungen vielfach Widersprüche enthalten Wir verzeichnen Folgende«: * San Remo, 15. December. (Rene Freie Presse.) Während letzten Tage »rat ganz unerwartet «ine veröndernng tm Zustande deS Kronprinzen ein. Am Frettaa nämlich bemerkte vr. Mark Howell eine neue Wucherung von der «röhr eine« Hoassamen« ganz in der Nähe de- Centrnm« de» linken falschen Stimmdaades: 48 Stunden darauf nahm Howell eine weitere kleinere Wucherung in der Näde der erster«» wahr. Der Raum zwilchen beiden wurde sväier geringer, und beide Wucherungen zusammen bildeten Einen kleinen Tumor. Die Geschwulst steht wie eia BlumenkohlauSwnchs aus und Kat jetzt dir Größe einer gripaltenen Linse. Die neue Wucherung verhindert die Besichtigung des linken Stimmbaade» und der wetter tiefer liegenden Wucherung, welche zurrst während der letzte. Tage des Ausenlhali» de« Kronprinzen in Bo veno sich zeigte. Bor einigen Tage» meldete Ihnen Zbr Lorrespondent, daß Anzeichen »t,er Heilung vor handen seien. Es wurde nämlich, wie heute aul Grund authentischen Befunde- mitgrtheilt werden kann, jüngst eine ganz deutliche Narbe, uno zwar in der Nähe des rückwärtige» sinken Ttimmbande« wahr- genomnien. Ob die- da« Resultat der Znheilung der neulich be merkten Geschwulst ist oder da« Rrsnltat der Znheilung der Wand«, welche Mackenzie im letzte» Sommer ver»rsachte, als er damals di« Wucherung epstirpirte, kan» jetzt noch nicht fichergestellt werden. Jedenfalls ist die Heilung einer Geschwulst, ob dieselbe in Folge von Krankheit oder einer Operation rntstaod, in uamiitelbarer Nähe einer neue« bei Kreb- ganz unerhört in der Geschichte der Heilkunde» und muh eS daher sehr zwetselhaft rrichesnrn, daß die Wucherung eine bösartige sei. Ferner versicherte ein ausgezeichneter Pathologe Ihre« Lorres»o«de»te«. daß »ine dötzortige Wucherung sich nicht in drei bis vier Tagen entwickeln und heran onwachien könne; liche Schwellungen io rasch sich auSbretten können. Line derartig raiche Entwickelung mag vielleicht eine sofortige Tracheo tomie nvthwendig machen, selbst wen» di« Wucherung eine gutartige ist, da dieselbe auch bei solchen häufig angewendei wird »nd zumeist gefahrlos ist. Mackenzie aber könnte auch versuchen, die neu: Wucherung soiort mittrtst Zange per via» u»tuincle« zu erstir- piren, um mechanische Hilfe zn dringen, indem der zum Athmen no'hwendige Raum vergrößert wird. Diese Exstirpation kann jedoch zuweilen die Noidwendiqkeit der Tracheotomie deschleuntgen. da sie lcmporäre Jrriiation erzeugt, und ans diesem Grunde dürste Mackenzie die Exslirpaiion nichl vornehmen. Zur Beruhigung mag noch mttgetheill werden, daß solche ralch anschwellende Wuch-rungen oft ftattonair bleiben oder gar zarückireteu, besonders bei Entzün dungen. Während der Krankheit de- Kronprinzen kam die- schon mehrere Male vor. Sollte Mackenzie dennoch ein Partikel exstir- Viren, so wird dasselbe sofort an Bttchow nach Berit» geschickt werden. Mackenzie, der Nachmittags angelommen ist, wird heute noch eine Untcrliichung vornehmen. * San Remo, 16 December. (Kölnische Zeitung.) Der Krou- »rinz empfindet keine Beschwerden beim Athmen und Schlucken. Die Heiserkeit ist etwas größer. Die heutige Untersuchung ergab eine weitere Ausbreitung der stachen Grannlationen. aber keinerlei beun ruhigende Anzeichen. Die Aerztc riethen eine Spazierfahrt an. Mackenzie, der gestern Abend um 8 Uhr hier angelang» ist und ini Hoirl Mediterraner wohnt, empfing heute früh die Besuche seiner ärztlichen Lollcgen und wird Mittag« den Keonprmzen untersuchen. DaS Wetter hat sich gebessert: die Sonne scheint. * San Remo, 16. December. (Kölnische Zeitung.) Die Untersuchung Mackenzie« hat bestätig», war ohnehin schon bekannt war, daß eine Verengerung deS Luftweges nicht vorliege und jede naheliegende Gesahr nach den bisherige» Anzeichen ausgeschlossen sei. Neigung zu weiterer Schwellung ist nicht Vorhände» und dlc Bildung eines Oedem- gilt für höchst unwahrscheinlich, aber nicht sür ganz ausgeschlossen. Der Kronprinz ließ Mackenzie zu einem Spaziergang einladen. — N Uhr 50 Min. Soeben spaziert der Kronprinz mit dem Prinzen Heinrich und vr. Mackenzie, »ach allen Seilen srcundlich grüßend, durch die Straßen der Stadt. Tie Haltung des Kronprinzen ist kräftig, da« Gesicht zeigt frische Farbe und eine heilere Miene. Zu Die Aäiliekung der Universität Moskau. * Die Schließung der Moskauer Universität, die mir belichteten, ist ein sebr bedeutsamer Vorgang; er zeigt, daß die Maßregeln, weiche die Minister de« Znnern und deS Unterrichtes zur .Bändigung deS Geiste« der Stndirendcn" unternommen haben, ihren Zweck verfehlten. Die Universitäten Kiew nnd Petersburg mußten gleichfalls vor nicht langer Zeit geschlossen werden; indessen hofft man, daß durch die seither eingcschiugenen Wege eine Wiederholung eine- solchen Vorganges unnötbig würde. Tie , Wiener Allgemeine Zeitung" g«:bt von den Vorgängen in Moskau die folgend: Darstellung: „Am 6 November brachen an der hiesigen Universität Siudenten- nnnihcn aus. welche strenge Repressalien de« Gouverneurs nach sich .-ogen und die Stadt in groß« Aufregung versetzten. Diese bewegte Affaire hat, wie nunmehr sestaestelll. folgende Geschichte: Der I öpeclor der tlniverstiät. Herr BriSgalow, dessen Bornirtheit stadt bekannt ist. erlaubt- sich bet Gelegendeil de« letzten Studenten- concerls einen der Theilnehme: gröblich zu insultiren: „Sie sind veiosfenl" hatte il>m der Inspektor öffentlich in« Gesicht geschleudert. „Herr InspektorI" Sie beleidigen mich unverdienierweisc; ich Hobe »'' geirunkenl" lautete die Aniwoit de« oetreffenden Studenten. „Nun. dann sind Sie ein Schweinehund!" Diesmal ober bildeten ein paar derbe Ohrfeigen die Antwort, welche coram pudlioo criolgien. Dieie Angelegenheit sollte nun in der Universität zur Spracks kommen. Der Procuroior de« Moskauer Lehrbezirkes, Gras tcapniit, begann seine Ansprache an die Studenten solgend«r- maßen: „Meine Hei een! Wer unter Ihne» die Handlungsweise Ihre/ urrciirlen Loll-gen rechisert gen will. Pen bitte ich aulzustehen und sich zu melden ' Die Meisten wußten lehr genau, was ihnen i"vür,iai!d, w.iiii II- diese Aufforderung desolgten. Anderen wieder war diese rigeulhmuliche Frage uickl ganz klar, «ntz so kam e», daß sich Keiner vom Platze rührte. Daraus erklärte der Gras schnell
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