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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-19
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1887
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Erscheint tägllet» früh 6'/. Uhr. Krtzartiou n«t Lr»rdNi«l Joha»»e»gafle 8. SprechLn«»«» drr Urduti«»: Barmittag« 10—1> Uhr. Nachmittag» d—t Uhr. ßUr «, «X«.»« mE »» „ »rr fß, hie »tch»f»>»«h« R»»««» hrcht»»te» z«ser«»e » S«che»t»»r» ht« < Uhr Richmttt,,«, «, L»«»' »»*Feftt««e> früh ht«'/,» ftir. In de» FiUile» fiir I„s.-Aft»>tz«e: vtt* Me««, U^versstät-ftraß» 1. V-,«» Lösch«. Katharftwustr. 23 pari. a. »Satglhlatz 7, nnr bi«'/.» Uhr. 353. riWM.TilMat Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichlt^Liidels- und Geschäftsverkehr. Aaflaa« LV7S«. ^donnrmentsprei« vierlelj. h'/, MH >nel. Bringerlohii s Me., dnrch dir Post bezogen Ü Mi. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt.Format geiaizt) ohne Postbe>örderirug KV Mk. mit Poftbeiördcnmg 70 Mk. Inserate ßgespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schriften lant ans. Preisverzeichnis Tobellarischer». Zissernsatz »ach höheren Tarif. Ukltamen netter dem Nedactionsstrich die 4gespalt. Zeile bOPi., vor deaFainilien Nachrichten die Kge'paltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet» an die t-xprdittan ä» sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praoiwinaeanäo oder durch Post» Nachnahme. Montag den 19. Deeember 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher The». Fernsprechverbindung mit Berlin und Halle (Saale). Die Fernsprechverbindungen zwischen Leipzig und Berlin, sowie »wischen Sechzig und Halle werde« — die letztere zunächst »er» s»ch«»etse — Dienstag, de» UV. Drcember, »ft Dienst beginn dem öffentlichen Verkehr übergeben. Line Znl-mmenslelling der nähere» Bedingungen für die Be nutz«»« ftegt bei dem hiesige» Kaiserlichen telegraphrnnntte an» «ud wird ans >»trag kostenfrei ansqeyündigt. I« Alarmeinen gilt Folgende»: 1) Die Berdiaduagea werde» »ach drr Reihenfolge drr Nmnel- d»»gen ausgrsühtt. 2) Für eine Unterredung b!» zur Dauer von 5 Minute» wird vo» Demjenigen, welcher die Berbindnng verlangt, eine Ge bühr von 1 Mart erhoben. » lieber die Dauer von 10 Minute» darf et» Gespräch n»r de»» ausqedehntwerde», wenn weitere Anmeldungen nicht vorllegea. 1) Die Gebühren «erden bi« zum Schluffe jeden Monat« ge. stundet ,nd »ach de» Auszeichnungen de« Telegraphen»»«« tu Rechnnng gestellt. Jeder Thrilnehmer, welcher di« An lage za benutzen beabsichtigt, Hai dem Telegraphen«,»»« schrift- lich za erkläre», daß er di« Auszetcha«»gen de« Lelegraphea- antts vorbehaltlich etwaiger späterer anderweUer Feststellungen ^ al« richtig oaertenat. Slundung-gedühreu wrrdea nicht erhoben. b) Di« Sprechftelle» derjenigen Thetlaehmer, welch« die Ber bindnng«» mit Berlin oder Holle benutzen zu wollen erklären, werden statt mit gewöhnlichen Fernsprecher« mit Mikrophonen ol« Gprechapporaien versehen werden. Leipzig, 18. Drcember 1887. Der kaiserliche Vber-Veft-Dtrreter. Walter. «rdt. Bekanntmachung. Da« 47. Stück veS diesjährigen RetehS-Geseftstlwttest ist bei ua« eingegaugen und wird t»S zum LI. Januar k. IS. auf dem RathhauSsaalc zur Einsichtnahme öffentlich au-bangen. Dasselbe enthfllt: Nr. 17k»8. Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen de« Garten bau««. Dom 11. Drcember 1887. Leipzig, den IS. December 1887. Der Rath der Stadt Leiviia. vr. Georgs Krumbiegel wäre »icht »» «itzlo», sondern vielleicht auch unbrrNhtigt ^ , aber darf sich die Kritik gegen dir Art »nd Weife richten, »t« bis weilen der Versuch gemacht wir», diese« Wmtsch za realisier». El giebt Leute, die — unter gewühnlichen Bedingungen vielleicht ganz gute Christen — das Gebot der Nächstenliebe berühmten Mt»»«r» gegenüber so Völlig außer Acht lasten, da st sie, um mit denselben in Berübrung zu komme», selbst nicht vor argen Belästigungen zurück- schrecken. I» dem praktischen Amerika hat man da« Prahle«, einerseits de» Bedürfnissen de« Publicum« eittgegeuznkomnieu und andererseits berühmten Leuten ihre Ruhe zn sichern, in einer zweck entsprechenden Weise gelöst. Zum Beispiel: Jeder Amerikaner Hai den Wunsch, den Präsidenten der Bereinigten Staaten zu sehen und einen Händedruck mit ihm auszutausche», An einem bestimmten Tage in der Woche, zu einer bestimmte» Stunde steht nuu da« Weiße Hau- für Jedermann oste». Min versammelt sich in einem Saale, der Präsident erscheint, unterhalt sich mit de» Anwesenden — und verschwindet nach zedn Miauten. Aus diese Weise ist den Interessen beider Tbeile Rechnung getragen. Die vorstehenden Erwägungen werden un» durch den Aaseathalt de« Kanzler- de- deutschen Reiche- in unserer Nachbarschaft »ahe- gelegt. Fürst vttmarck ist in Friedrich-ruh den ganze« Bormittag über bi- zum Esten durch amtliche Geschäfte in Anspruch genommen. Jede» Tag gehen zahlreiche «ctenüücke vom Au-wär- tigen Amt, von den Reich-behörde», den preust scheu Ministerien rin, weich« in der angegebenen Zeit erledigt tverdcn müssen, weit drr Fürst einem strikten ärztlichen Besehl zusolge na» dem Esten nicht mehr arbeiten darf. Ein Besuch in Friedrich-ruh während de- Bor- miltogS bringt daher de» Kanzler nolhwendig in Verlegenheit«»; er stellt ihn vor die peinliche Alternative, durch Ablehnung de« Besuch« eme Uiiböslichkcit zu begehen oder durch Annahme desselben seine ohnedin knapp bemessene Arbeitszeit noch zu verkürzen. Die Tugend der Gastfreundschaft steht in Friedrich-ruh in Hoden Ehren. Aber man sollte einem so viel beschäsiiglen Mann, wie der Kanzler e« ist, die Ausübung derselben auch dadurch erleichtern, oder richtiger ge- sagt ermöglichen, daß man bei der Wahl der Besuchsstunde Rücksicht nehme aus seine geschäftlichen und gesundheitlichen Bedürfnisse, Zur Esten-stund« sind dem Fürsten Gäste sehr willkommen; einen Besuch Bormittag- kann er nur als eine Störung in seiner gelchästlichen Tätigkeit empfinden, und eine solche sollte um so mehr vermieden werden, als <S sich bei den betreffenden Geschälten um die Interessen der Allgemeinheit handelt." * Wir haben erwähnt, daß der preußische Iuffiz- minister dem Kaiser über Justizverwaltung und Rechtspflege in Preußen für die Zeit von 1882—87 einen Bericht erstattet hat. Demselben sind nachstehende thalsächliche Mittheilungen zu entnehmen: Dir örtliche Organtsatlon der Gerichte, wie sie sich ln Folge der Reform de- Jakrc« 1879 gestaltet bat, ist in ihrer Grund lage unverändert geblieben. Ein neue- Landgewchl ist in Mein. -rnchket woedka. neue Aint-eerick'e in Wüchwill, F ddichow, Lcschnitz Die in den SlandesamtSlocaiiläten befindliche Firied- hofSexpedttto« und ^affe ist wegen Reinigung der Räume DicnSlag. den 20. und Mittwoch, den 21. dsS. MtS. nur Vormittag- von 8—11 Uhr geöffnet. Leipzig, den 17. Drcember 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. König!. LSchf. Standesamt. Dienstag, den 20. und Mittwoch, den 21. dies. Monats wird wegen Reinigung der LocalilLkcn nur Vormittags von 8 dtS LL Uhr expedirt. Leipzig, den 18. December 1887. Der Standesbeamte: Trlnckler. Alte Baumaterialien. Eine größere Partie durch den Umbau de« Untversität-grmidsiücks Gorthestroße Nr. 6 gewonnene, «och draiichdore Dtzüre», Fenster »,d FexftrrliitzeU. sowie ca. 23 lauseupr Meter »rrzterte» Valr»««e1t»prr an» Gusseisen zur Wiederverwendung, sollen nächsten Dienst««, den 20. Pirk. Man. varmtttan« 10 Uhr, im Hase »«« Grundstück Sartheftraße Rr. 6 an den Meist, bietenden gegen Boarzahlung und unter den vor der Auction be kannt zu machenden sonstigen Bedingungen öffentlich versteigert werden. LrstehungSlustige werden hierzu eingeladea. Leipzig, am 18. Drcember 1887. NntverfltStS-Nentamt. Gebhardt. Wegen des bevorstehenden Bücherabschlusses Verde» Gewerken und Lieferanten, welch« Forderungen an die Lasse de- Unter zeichneten Rentamt- haben, ersucht, ihre Rechnungen spätesten- bi- zum b. Januar t888 einzureichru. Leipzig» am 17. December 1887. UniverflkStS-Nentamt. Gebhardt. Di« Sparcasse der Gemeinde Möckern expedirt vom S. Januar 1888 ab au jedem auf einen Wochentag fallenden Dlen-toa und Freitag von Nachmittag 3—8 Uhr und verzinst dir Einlagen nach drei und rin drittel Procent. Möckern, de» 12. December 1887. Der «rmrinde-Nattz. Schubert, G.-B. Oonkulruio Lspan» en I>» keni Lr4--v cke 27 äs Oiciembr« ültiwo cklnpou«, aas el xrörlioo Osano äs In pod ncioa fljncko ul 31 Vieiamdrn 1887 com prevck» t Io, ILspanolv, aus »s ballen so el eerraojero. kl! inkranerito Oöunul L e»ts sleeto »olicit» ä los üspuäole, 4« e-t« äi-erito, ruzK <lem»rc»cioo inolnzes ramdlsn loa äwtriro» »äwini,re»lieo» prnninoon ckv Ilsrnedur^o ^ keknrt / tocko. Im «otmlm 4« Tarintsi», prsosntsms kotm 4« üo 4s »öo so l» «mcillsri», öiM4ee»1rn«s 4. 1., en I»» dorn, 10 ü 13 4« l» w»ü»n» pur» ioser birn« so I» matncnl» eon- l^ipri«. ü 18 4s Oieismbrs 188? kl 6ünaul diichtamMcher Theil. Leipzig. 19. December 1887. *Nud Hamburg wird über den Aufenthalt de-Reichs kanzler- m FriedrichSruh geschrieben: ..Der Wunsch, große Männer vv» Angesicht zn Angesicht z» iebea vnd wonöglich kiniqe Dort' nut ihnen zn wechseln, ist eft> s» allgemeiner, daß er nl« der Ausdruck eine« seelischen Be- bstrsmsse« de- Mensche, gelten kan» und dogege» », Felde za ziehen * Der aus dem jüngsten Parteitage der deutschen Social- demokraten in St. Gallen beschlossene internationale Socialisten-Congreß, der aus Antrag Bebet'« 1888 zu» sammentrcten soll, wird, wie man der „Elberfelder Zeltting" schreib'., in Brüssel, oder wenn da- sich al» unmöglich erweisen sollte, in einer andern Stadt Belgiens oder Holland- tagen. Tbatsäch'.ich haben die belgischen Eocialdemokraten der gemäßigtere» Richtung die Organisation derselben über nommen Die Unterhandlungen wurden Ende Octoder von Bebel und Bernstein (Züttch) in Brüssel persönlich mit vr. de Paepe, Anseele und der Redaction de» „Peuple" ein« geleitet und sind seitdem rum Abschluß gelangt. Die ver schiedenen Richtungen der französischen Sorialrevolutionaire werden sich sämmtlich unter alleinigem Ausschluß der aus gesprochenen Anarchisten an demselben betheiligeu. Da die Engländer, Italiener, Spanier, Holländer, Orsterreicher, Schweizer, ebenso wie die amerikanischen socralistischen Organi sationen ihre Mitwirkung zugesagt, so dürste dieser Coügreß mehr al- irgend ein früherer ein einheitliche« Bild der ge summten soeialistiscben Arbeiterbewegung geben, aus welche er kaum ohne Einfluß bleiben möchte. Die russischen Sorialisten allein werden voraussichtlich nur durch einzelne Personen ohne bestimmter Mandat vertreten sein. * Am 30. Octoder fand in Tokio die feierliche Ein weihung de» deutschen MifsionSlocaleS statt. DaS Gebäude, nach LandcSsitte rin einfacher Holzbau, dient einer seits al» Bortraqslocal, andererseits als Kirche sltr die junge hrwenchrislliche Gemeinde, die durch den ersten Sendboten de- allgemeinen evangelisch - prolestäntischen Missionsverein«, Pfarrer Spinner, gegründet wuroe Am Bormittag fand der EinweibungSgotte-dienst statt, der zugleich znr Einführung de« neu angekommenen zweiten Sendboten de« Vereins, Pfarrer Otto Schmiedel, diente. Der Nachmittag war für wissenschaftliche Vorträge bestimmt. E» sprachen vr. Hering über .altchristliche Sinnbilder unv Erkennungszeichen- (deutsch), Pros. Tcrava Uber .da^ geistige, insbesondere religiösel'eben im HauS- Beive Personen fassend« Raum buchstäblich bi« aus den letzten Platz gefüllt. Die große Mehrzahl der Anwesendon gehörte der deutsch oder englisch verstehenden sftldirendrn Jugend an. El ist ltderbaupt erfreulich, zu sehen, wie di« japanischen Stnkenken dem Ehristenthuin mehr und mehr Interesse entgegenbringen. * In Bezug aus die Verhältnisse in Samoa wird ge Idet, daß ..i Apia dollslänvige Ruhe herrscht, so daß da» recraoa uorr ,vas gc>i»gr, liivoe>onorrc rciigioirccc Zusammenhang mit der Volksbildung" (japanisch) und vr.( knecht über „Wulfila, Bischof der Gothen" (englisch). Maie war der etwa 300 Posonen fassend« Raum buchst Artikel III. Die Bestimmungen diese« Grieve- kommen in Bayern nach Maß gabe de- Uüiidllißverirage- vom 23. November 1870 zur Anwendung. Die dem Gesetzenlivurs beigegebene allgemeine Be gründung lautet: „Bereit- bet den Berhnudlongen über da- Gesetz vom 20. April 188l, betreffend die Fürsorge für die Wilkiven und Wa sen der Reichsbea,»teil der Civiloerwaltung. war der Frage, ob die Wüiwe»- und Waisengelder ganz oder unter entsprechender Bcitrag-lcistung der Beamten aus die Reich-casse zu übernehmen seien, nur eine inanzielle Bedeutung zlierkannt und die Aushebung der le, damaliger Lage der Reich-finanzen nicht entbehrlichei, Beiträge für den Fall einer günstigere» Gestallung der Verballniste und der Nolüwcndigkeit einer Bewldung-auibesserung in Aa-iichl gestellt (vergl. ^slenographuche Berichte über die Berhandiungen de- Re.ch-iag- IV. Session 1881, Band I, S. 149 und Band 3, Seite 136). In Ueberrinstimmuiig hierin» bat der Reichstag anläßlich der Berathung de- GeietzeS vom >7.Juni 1887, durch welche- die Für- orge für die Wimven und Waisen von Angehörigen des Reich-- Heere- »nd der kalierlichen Marine gleichsallS aus der Grundlage der BeitragSIeistung geregelt ist, tn der am 20. Mai 1887 gesaßle» Rrsoliition den Wegfall der Wiitwen- und Waisengeldbefträge sowohl bezüglich der Reich-beamtcn de« Civilstande- wie bezüglich der Ang l Singen de- Reich-Heere- und der kaiserlichen Marine al- ein — Ihuttlichst im Lause der »ochsten Session zu erreichende- — Ziel bezeichnet. Seitdem hat die Finanzlage de- Reich« und der Bundesstaaten durch die ausgiebigere Besteuerung de? Zocker« und de- Brnnntwein eine erhebliche Verbesserung eriabren. Während im Reich-bau-halt-- Elat iüc da- lausende Jahr l.1887/88) die Matriculardeilrage noch ln> 38,170,315 höher angcsetzi werden mußten, als die den giindc-staaten znfließenden Ukberweisungeo au- Zöllen und NeichS- 'tenern, sieht der Etat-eniwurs jür die Rechnung-Periode 1888/89 leberweiningen in einem Geiammlbetrage vor, welcher die ihnen gegrnüberstehendei» Matricularumlagen um K3,684,991 übersteigt Mi» Rücksicht hieraus erscheint eS bei der anerkannten Roihrvendigkeit etner Bcioldunq-verbesseruiig sür die Annctionaire de- Reich-dienste- gerechtserttgt, aus die Forterhebnng der Wittwen- und Wat'engeld- bciträge zu verzichten. Die letzteren betragen bekanntlich im Wesent- lichcn drei Piocenr des pensioii-saiiigen DienfteinkommenS oder der Pension selbst, sie werden zur Reichscaffe vereinnahmt und sind tn dein Etal-entwiin'c sür 1888/89 aus 4,312,438 veranschlagt. Hier init der E iikonlNienSverbesterung anzuknüpsen, empfiehlt sich nm so mehr, nl» aus dem Mrqfall der Beiträge verhälinißmäsiig größere Vortheile ben:e»iqen erwachst, deren Bezüge den Höchstbetrag vo» 9000 .st peniion-h, rechngeaden Dieuftrinkommen- vczlrhuag-- we>ie k>000 Pension nicht übersteigen." . . -a ttpia -ou lanvige muve oerr,cvr. so vag vas d^^stttne^ttuna" t e, ! lU!'ck>r Ge rl'maber v-j'r Znrück.assun.st sine» Schiffe« bereit- der Justizverwaltung » es ^'nschnetdend- Aende.ung hat Iich ,.,e»t vorige» Monat« die Rhede von «Pia verlassen konnte. nm die Reise nach der ostasiatischen Station sortzusetzeu. Wa? kie angebliche Besetzung der Insel durch deutsche Marine 1. Avril 1888 durch die Wiedereinrichtnnq der GertchlScassen vollzogen. Dadurch, daß bei jedem Ami-gerichl eine Gericht-caste, bei sedem großen Gesängniß eine Gefängnißeisse eingcrichlel worden, ist der Zusani'ueuhang zwischen dem genchlliche» Sportelwescn und der Justizverwaltung wiedcrhergcstcllt. Dem Publicum ist die Am n-hmlichkcit erwachsen, die gerichtlichen Kosten nicht mehr bei den von den Gerichten getrennten Steuerlasten, sondern bei derjenigen Behörde zu zahlen, welche da» Geschäft erledigt bat. Da« Abrechnung-vei fahren ist in der einfachsten Weise dadurch geregelt, daß die Gericht«- und Gesängn ßcasten mit der am Sitze eines jeden Oberlande-gerichte« gebildeten Justizhaupl- casse in Berbindnng stehe». Die a»S allen Oberlande-gerichtSbezirkeu kingegangrnen Gutachten der Gerichte bezeichnen die Einrichtung al- dnrchaii- zweckmäßig. Die früher häufigen Klagen de« Publicum- über Weiterungen und Unbequemlichkeiten sind verstummt. Die Mehr kosten für Errichtung dicier Lassen bczisscrn sich nach dem Eiat aui 4,445.520 -ök, dafür werden bei den Regicruiig-Haiiplcasie» und der Slcucrverwalliing 3,180.850 ./t erspart. Wa- den Personal- bestand betrifft, so vermehrte sich seit 1882 die Zahl der Richler um 13, der Beamten der Staal-anwalischait um 122, der Bureau-, Lasten-. Rechiiung-bcamteu um 1797, der Kanzleibeamten um 83, Gerichtsvollzieher um 74, der Unterleamlen um 370. Gleichwohl ist die Gejammtzahl der Beamten dieser Kategorien »och um 1431 geringer, als sie es vor der Organisation de- Jahre- 1879 gewesen ist. Die Steigerung bei den Beamlen der Staal-anwaltichait hat darin ihren Grund, daß die den Slaaloanwälten obliegenden Amt-geichüste z» gering veranschlagt worden waren. Drr an scheinend große Bedarf von Beamlen der Staalsanwaltschast (jetzt 38 mehr als vor der Organisation) ist keineswegs aus eine Ber- inehrung der Slraslhateu, sondern daraus zurückzuMre», daß eine Reihe von Geschäften von den Gekicksten aus die Siaat-anwälte übergegangen find (Gesängnißverwaltnng bei den landgcrichllicheu Gefängnissen, Vollstreckung-sache», Begnadigungs- und Stras- auSsetzung-gesuchei. Um zu verhindern, daß sich zwischen Richtern und Staatsanwälten ein störender Gegensatz entw ckele, und daß Letztere einer gewissen Einseitigkeit verfallen, so werden von Zeit zu Zeit Auslauichr unter den Beamten beider Zweige vorgcuomine». Der Bericht von 1882 hob hervor, welchen großen Versuchungen die Gerichtsvollzieher ausgeietzi seien, und sprach die Hoffnung auS, in dieser den altpreiißischen Provinzen bisher undekanni gewesenen Kategorie von Beamlen den Geist strenger Zucht »nd Rechnckiaifeiiheil zur Geltung zu bringen. Diese Hoffnung hal sich im Wcicnllichen erfüllt, wennschon die Zahl drr wegen Anit«verschlu»gen zur Rechenschaft gezogenen Gerichtsvollzieher keine ganz geringe geweieu ist. Be, einer Gejammtzahl von 1323 mußten 1886 und 1887 45Geeichtsvollziehcr zur Displinarunteriuchung, 17 vor den Strasrichier gestellt werben — Die Zahl der Re chtsaiiwalte stieg von Ende l88l bis Anfang 1887 von >986 aus 2679 (um 35 Proc.) bei einem WachSlhum der Bevölkerung von etwa 1,100,000 Seelen oder 4 Proc. Aus Berlin kommt allein eine Bermehrunq um 172. Vo» dieser Steigerung werden manntchfach Schäden für den Anwaltsiiand besürckstet. Andererseits können die Bcrtheidiqer der freien Advocalur daraus Hinweisen, daß da- Anwachsen wesentlich auf die große» Städte beschränkt rit, und daß neuerdings ein Rückgang in der Neigung zur Niederlassung in große» Städten bemerkbar ist. Bo» den 693 Rechtsanwälten, die seit 1881 neu hinzugekommen find, entfallen 235 aus Orte ohne Collcgialgericht, und die nur bei einem Amtsgerichte, nicht auch zu gleich bei dem betreffenden Landgerichte zugelassene» Anwälte haben sich von 197 aus 650 verrü hrt. Ilm die Decentraliiation zn de. günstigen, pflegt die Verwaltung solchen RechtSanwaltea, die sich an den kleinen Anttsgerickstssitzen niederlasten, zeitiger al« sonst das Notariat zu verleihen." * Der Artikel dcS „Russischen Invaliden" hat selbst in Petersburg durch seine berau-sorbernde Schärfe über rascht; derPcter-burger Berichterstatter der »Time«" schildert den Eindruck, welchen derselbe aus t»e PrkerSburger politischen Kreise gemacht bat, folgendermaßen: „Ter Artikel, welcher wie berichtet wird, unter der Aussicht deS General« Kurv- patkme vom Generalstab versaßt wurde, ist nicht geeignet, die Gefühle der Beunruhigung und deS Mißtrauens in de» beite» Nachbarländern zu mildern. Der Ton desselben setzt die hiesige politische Welt in Erstaunen und dot li» Allgemeinen einr» sebr schlechten Eindruck gemacht. Dagegen bejubeln die russischen Ehauviuiste» denselben al« ein sichere- Zeichen, daß früher oder später ihr Haß gegen Oesterreich und Deutsch land trinmphiren werde." truppe» betrifft, so kann eS sich nur um die Legung einer Wache in die Stadt Apia bandeln, waS auf Antrag der Sainoaer Negierung geschehe» ist, um dieselbe bei der Aus- rechtl'altung der Ruhe und Ordnung in dem dortigen MunicipalitälSbezirk zu unterstützen. * DaS verachtete .Sandloch" in Deutsch-Südwest- asrika scheint doch noch zu Ehren zu kommen. Die Ent deckung von Gold daselbst »st eine Tvatsache, welche, wenn gleich ihre Tragweite sich noch nickt bcurtheilen läßt, koch bereits die Colonialgesellschast sür Slidwestafrika. deren Eigen- Ihum da» Gebiet isi, zur Bvrbcreitung eine« ernstlichen AuS- beutniigö-lliitcrnehmenS veranlaßt hat. Die Mttlhrilnng eine» Berliner BiatleS, daß sich dazu eine besondere Ge nossenschaft gebildet habe, ist zwar nach der .National zeitung" unrichtig; e» haben mir innerhalb der Colonial- gesellschasl sür Südwestasrika Beratungen Uber Vir Aus deutung der Golvlager stattgesunden. Zunächst ist die Nach- suchuna de- kaiserlichen SchntzbriefeS und der Erlaß eines spcciell aus die Gewinnung von Gold bezüglichen Berggesetz-« sür da- Eolonialgebiet ins Auge gefaßt, ferner die Entsen dung von Sachverständigen behufs genauerer Feststellung der Bedentung der Goldsunde. und mit Rücksicht aus die Zustände welche sich in der Nabe von Goldfeldern zu entwickeln pflegen die Bildung einer Polizeitrnppe auS Eingeborenen unter Füh rung einiger früheren preußischen Untcrössicier«. Aus dem Reichstage. * Der dem Reichstage zugcgangrne Entwurf eine- Gesetzes, betreffend den Erlaß der Wiltwen- und Waisengeldbetkräge von Angehörigen derNeichS- Eivilverwaltung.deSRcichSheereSundderkaiser lichen Marine, besteht auö drei Artikeln, welche lauten Artikel I. Die Wittwen» »nd Waiicngeldbclträgk, welche aus Grnnb deS Gesetze», betreffend die Fürsorge sür die Wittwen- und Waisen d r R-ich-be«mte» der Livilveewaftiinq, vom 80. April 188l, sowie de« Gesetze«, betreffend die Fürsorge sür die Wittwen und Waisen von Angehörigen de« Neichsheere« und ber kaiserlichen Marine, vom 17. Juui 1887 zu entrichten sind, werden, unbeschadet de- an die,e Verpflichtung geknüviiea Anspruch« aus Wiitwea» »nd Waisengeld vom 1. April 1888 ab nicht erhoben. Artikel II. 1. Verzichte ans Wittwen- und Wals naeld, wrkchr aus Grand der stst. 23. 24 de- Gesetzes vom 20. April 1881 oder der Atz. 36. 27 de« Grsetzc« vom 17. Juni 1887 erklärt sind, dürsen bi« zum 30 Juui 1888 einschließlich widerrufe» werden. Aus Rechtsnach- »achiulger gebt diese Besag,üb nicht über. Der Reichskanzler kann, soweit dir dienftüchcn Bert»ili»ss« »re VrtHetligteu e« erfordern, die Frist angemessen verlängern. 8 2. Der Widerratende hat denjrnign» Betrag an Wittwen und Waiiengeldbeiträgen zur Rrich-rasse nachziientrichtcn, welcher ohne Eckläruug »e« Verzichte- von idm hätte entrichtet werden müssen. Die Tilgung der Schuld geschied in Theilbtträqen von drei Procevt de« Diensteinkommeu-, de- vartegeldes oder der Pension nuch den für die Erhebung der Wittwen- «ad Waisengeld beitrüge bestehenden Vorschriften n»I der Maßgabe, daß rS den, Bei lraqpflichtigrn jederzeit sreiftedt, den Rest setnrr Schuld zur Reich«> casse zu zahlen. Ter noch dem Tod« de« Bettrogspfl chtigrn etwa noch ungedeckte Betrog wird »on den zunächst fälligen Rate» de- Aiilweu- uud Waüeugclde- vorweg tu Abzug gebracht. 8 3. Gehör» der Widerrufend« einer Militair-Wittwencasse al- Mitglied u«. so ist die Erhöhung der von ihm bei der letzteren ver sicherten Pension unzulässig und, soweit sie nach dem 30. Juni 188? erfolgt ist, ohne Wirkung. Ist nach den sür eine Lande-anstalt gellenden Normen die Höh- drr Aeilrag-pflichi, sowie der Willwen »ad Waiienvensiviien von D enstzeit, Tieastrang oder Dckenstein kommen abhiugt",, so werden sür die sernere Beiiragspstichi de« Widerrrisende» zur Landesanslalt und Berechnung der vo» dieser zu vom Kronprinzen. * Vom Befinden de« Kronprinzen wird auS San R-.no gt,>^s vt: * San Remo, 17 De>-mbrr. („Kölnische Zeitung.") Do« Ergelniß der !>-.»>,gen lliit-riuchnng res Kronprinzen ist durchaus befriedigend. Bisher lieae , keinerlei Anzeichen einer beglnucuden Oedenibilduiig vor. 1>r. Mackenzie reist beule Abend in Ausübung ärztlicher Praxi« nach "Ug,cr. wo er drei Lag« bleibt; er wird heute über acht Tage aus der Durchreise nach England hier zurück- «rwartei. - San Remo, 17. December. (..Kölnische Zeitung.") Sämmk- liehe Acrzte siiniinen darin überein, daß die neue Wucherung» welche außerdem in den letzten Tagen keine Neigung zum Wachsen zeigte, bisher eine,, durchaus unoedroblichen Charakter dabe. Ber» Ichieden ist d.e Ansicht »''<> die Deinung ber neuesten Erjcheinnngen. Di« deulschcn Acrzie erken len dorn, einen neuen Beweis für di« Richtigkeit der bekannten Tiaqnai, voni 10. November. Mackenzie dagegen behauptet, die neue Wnelierung habe einen weniger kre! - artigen Charakter, al- diejenige von Ende Oktober. Auch sei bei der Kreb-krankeett eine Na> benbildiiiig, welch- beim Kronprinzen sestgrstellt wurde, noch nie beobachtet worden. -San Remo, 17. December. („Allgemeine Zeitung".) Die N-ubildung im Kehlkopfe de- Kronprinzen ist in vernarbte» Wucherungen in Form eine? Nadelknopfi- oberhalb der alten aui- getreten »nd zeigt Neigung zur Verbreitung, doch mit Ansicht,iß irgendwelcher Gefahr, wie gusdrücklich versichert wirk. Mackenzie ist heute nach Kairo zum Besuch eine« Patienten abgereist und soll am nächsten Sonnabend wieder hier eivlreffeu. E« wird keine Eiitsernung von Parlikelckien zur lmkeoikopiiche« Untersuchung vor- geno»»nen. * San Nemo, 17. December. („Voisische Zeitung".) Der Kronprinz machle Mittag« eine einsiündige Ausfahrt. Er sieht gut «ns und ist ohne Besorgniß. Prinz Heinrich und die Prinzessinnen wohnten heute einer UatioSo munieulo Im Hotel Mediterranäe bei. * San Remo, 17. December. („Voisische Zeitung".) Im kronprinzlichen Salonwagen lras soeben der Herzog von Edin- burg «in. Er wurde am Bahnhof durch den Prinzen Heinrich empfangen und fuhr sogleich »ach ber Billa Zirio. wo ein fröhliches Fainilieiijoupcr staltiand. - San Remo, 17. December. (W. T. B ) Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz mach!- heule Vormittag in Be gleitung des vr. Mackenzie einen Svazicrgang * Berlin, 17. Deccwtzcr. Der Urlaub, welchen der Erbprinz von Meiningen nach San Remo vom Kaiser erhalten hat, erstreckt sich aus 50 Tage. Mlilliirischrs. * In der Artillerie haben in den Eommandostellen der Regimenter »nd Brigaden dem Vernehmen nach größere Veränderungen staltgeiundcn So meidet die .Voisische Zig." a»S Koblenz, das; dem Generalmajor Burcharbk, bisher Eoni- mandenr der 8. Feid-Aekilierie-Briqade. der Abschied bewiltigt worden ist und a» dessen Steile der Oberst Mutluo, Eoni- mandeur de- 2. Garke-Feld-Artillerie-RegiinentS unler Stel lung L la suita desselben, zum Eommandeur dieser Brigade ernannt wurde. Oberst Freiherr Noeder von Dirrsburg. bisher Coinmaiidenr de- 2. Brandenburgischen Felt-Artiilerir- NcgtS. Nr. 18 (Ge>iera!-Fclrieugnieisteri, ist znm Eominan» deur der 4. Feld Artillerie-Brigade (Magdeburg) ernannt, während Oberstliculenant von Gizicki vom 1. Hannoverschen Feld-Artist.-Regt. Nr. 10 zum Eommandeur deS 18. Feld- Artlll.--Neg1-. crnannt worden ist. Oberstlieutenant Pratsch wurde znm Cominandcnr de» oberschlrsische» Feid-Arlistcrie- Regl« Nr. 2t ernannt, Oberftlientenant von Scheven, vom Pommerschen Feld-Art. Regt. Nr. 17, zum Eommandeur te- Ostprkußisclien Feiv-Arl.-ReglS. !Nr. 1. Obersllieutenant Frhr. Neubronn von Este,iburg. vom Holsteinischen Feld-Art -Regt. Nr. 24. zu», Eommanteiir de- 2. Ga-Lc-Fett-Ail,I1.-Regt». ernannt worden. Obers» z. D Osterinrher, znletzt Eomman- denr ber 9. Frlr-Arl»ll. Briznve. erhielt den Ebarakler al« Generalmajor. ». . * ^Er baverische Krieg«,iiini''ltr bat in einem Erlaß imtenöc» Wiitwen- und Wa-ienpeniione» Dienstzeit, Dieastrang und I Ainbeigcr velirf -brit bie Einstestung der Fabrika Dienfteinkommen nar insoweit i» Aniatz gebracht, al« sie am 1. Jul, Ition Von Gewebren kleinen KaliderS angeorbnel. ta 188? erreicht waren. ß deren Treffsicherheit mangelbast sei. Dafür wird die Her-
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