294 - die Schultern herabfallenden, vorn auf der Stirn gescheitelten schwarzen Haaren, eine goldene Krone mit roten Steinen auf dem von einem goldenen Kreuznimbus umgebenen Haupte. Christus hält auf den Knieen die goldene Weltkugel mit dem Kreuze und hat die rechte Hand segnend über der vor ihm knieenden Maria mit langen blonden Haaren, welche in einen blauen goldgefütterten Mantel gehüllt ist, erhoben. Ein ziegelrot gekleideter Engel mit blauen Flügeln setzt Maria die Krone auf, ein anderer, weiß gekleidet, mit innen weißen und außen roten Flügeln, spielt die Harfe, Kl. 107. König David in phantastischer Tracht in einer Landschaft sitzend. Oben in einer goldenen Scheibe Gott-Vater umgeben von roten Seraphim, die ihn wie in einem Kranze von ziegelroten Tauben umschließen. Hl. 137. Ausgießung des heiligen Geistes. 108. Dresden, Kgl. öffentl. Bibliothek. Mscr. M. 60. (Mlul. Gedicht, enthaltend Grumlziig'e der biblischen Geschichte und des christ lichen Glaubens.) Hie Hebet sich an die Capittel dis gnntzen bnches vITe das kurtzeste begriffen viele sagent von Adams zit vntze uffe disen tag Hie nohet an daz buch von Adams ziten vnd wie vnser herre adain usser leymen mähte vnd Enain vsser adains rippe mahle vnd manige gute lerc hie nach geschriben. 173 Bll. Papier. H. 28,5, Br. 21 cm. Deutsch. I. Hälfte des XV. Jahrh. Die auf Bl. 118 zu lesende Jahreszahl 1510 ist unverkennbar erst von einem damaligen Besitzer eingeschrieben. Die Durchschnittsgröße der ausgemalten Zeichnungen H. 15—17, Br. 14—16,5 cm. Bll. 1, 2 und 3 enthalten das Register über die 109 Kapitel, von denen jedem eine buntgemalte Federzeichnung beigegeben ist. Übrigens lauten die Rubra im Register bisweilen anders als im Werke selbst. Die Einrichtung der Handschrift besteht im allgemeinen darin, daß erst eine Erzählung aus dem alten oder neuen Testamente vorausgeschickt ist, woran sich dann allerhand erbauliche Ausführungen anschließen. Es be handeln: Kap. 1 Bl. 4. Die Erschaffung der Menschen. Kap. 6 Bl. 36. Die Lehre des Albertus Magnus. Kap. 8 bis mit 11 Bll. 41 u. flg. Das Verhältnis der Eheleute, der Eltern und Kinder, der Herrschaft und Dienstboten. Kap. 12 Bl. 48. Ein Ablaßgebet Papst Bonifacius IX.. jedenfalls auf die Bulle de institutione festi visitationis B. M. V. Romae 5. idus Novbr. 1390 (Bullar. magn. rornan. tom I pag. 272) sich beziehend. Hier ist eine Lücke in der Handschrift recht zu bedauern, weil sich gerade diese Dichtung durch einen leichten Fluß, der Rede auszeichnet. Als Beispiel mögen die beiden Verse dienen: „Was Wunders ie von gotte geschog, Was ie propheten munt gesproch, Dem was din lip ein obedach.“