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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-19
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1889
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«7» !! Marine. * Berlin, 17. Januar. Heule ist di« die-jährige Nr.'I de» .Marine-VerordnuugSblattS" erschienen und rut- hüll aus Seile V unter der Rubrik .Benachrichtigungen" folgende Miltheiluuz: Bo» den Besatzung«» E. M KreozercorVeN« „Olga" and S. M. Kaaoncuboor „Eber" sind im Kampfe aus Samoa am 18. December 1888 die Nachstehenden gelallen: ». Bon S. M. Kreuzercornelte „Olga": 1) Lieutenant zur Gee Han- Sieger au- Lracau bei Magdeburg, 2) Ober-Matrose Otto Hart Paetlch au- Neusahrwasser. Kreis Danzig, 3) Oder- Matrose Johann Heinrich Peter» an» Neustadt in Holstein, 4) Ober- Ratros« Robert Karl Friedrich Schultz au- Jasenitz, Kreta Randow, ö) Ober-Mairole Hermann Emil Karl Tetrow au- Uater-Bredow. Kr«s Randow, k) Ober-Matrose Gustav Hermann Robert Tietz an« Köaig-berg i. Ostpr., 7) Matrose Wilhelm Lbeodor Botltn au- Pustamin, Kreis Schlawe, 8) Matrose Franz Robert Herr- surth au» Lisenberg, Herzogihum Sachsen-Altendurg, S> Matrole Karl Friedrich Her,selb au-Jasenitz, Kreis Randow, 10) Matrose Heinrich Peter Gottlieb Hildebrand au- Kaltenhof, Fusel Poel. Krei« WiSmar, 11) Matrose Georg Red weil au» Rust. Krei- Heydekrug, 12) Matrose SIntoa Ritt Hammel au- Ließau, Kreis tlteustadt i. Weftpr , 13) Matrose August Johann Ferdinand Witt ou« Bitte. Krei» Rügen, 14) Zimmermana«gaft Henning Christian Martin Goo- 11. au- Arni», kreis Schleswig. d. Boa S. M. Sanoaenboo« „Eber": IS) Matrose Karl Albert Zitzke au- Grotz-Bard«. Krei« Siolp. Die Name, der Berwundetea, deren Befiaden gnt ist, sind noch vtcht bekannt; dieselbe» gelangen später zur Veröffentlichung. Tie »Kreuzzeituug" bemerkt zu dieser osficiellea Kundgebung: Wir tönnen unser Bedauern nur wiederholen, daß diese amtlich« Publikation so spät erfolgt; wenn keine Extranummer de-„Marine- Bcrordauug-blalleS" au-gegebeu werden sollte, stand der „Reich», und Staatsanzeiger" dafür jederzeit zur Bersüguug. Aach will e« uns sibetnen, al» hätte sich für die Kundmachung von dem lode eine» Osficier- und zahlreicher Mannschaften, die im Kampse für die Ehre der deutschen Flagge gesallrn. sich an der Spitze des Blattes eia geeigneter Platz finden lassen, al» in der etwa- gi'chäst-mäßigea Rubrik der „Benachrichtig»»««»". 'S, aal, »,d auch sonst «« «llgemeiie, dem prachtvolle» k»p«'sch«a Flügel hier und da eia wenig zu viel de« Loae«, so war er bei dem Vortrag de- genannten Werke» bi- zu einem gewissen Grade und an bestimmten Stellen dazu berechtigt. Allein Herr Niemano zeigte sich als ein so geistvoller Interpret der bekanntlich äußerst «igtnartigea Muse Chopin'-, wie wir hier — und e» ist hier voa den namhaftesten Künstlern Chopin viel gespielt worden — wenige gehört haben. Mit wahrhaft seltenem verstand-nß da» sich Herr Nie mann in da- dämonisch« Seelenleben de-z»ol. uischeu Künstler- vertieft, der in unserem Zeitalter auch de«halb mit angeftauut und augebetet wird, weil er. der Künstler der leichtherzigen Vegeniätzlichkeit, unS die Wonnen der Seligkeit erleben läßt un- mittelbar neben den Schändern über den Verlust de- Paradies«-. Herr Nlemann brachte Chopin'- Individualität vollkommen zur Geltung. * Der dritte» Ausführung von Brill?« neuer Oper „Da- steinerne Herz" im Hamburger Stadttheater wohnten »ach dem „Hamb. Lorrelv." verschiedene au-wärtig« Bühneuvvrstände uud Lapellmeifter bet, die, wie da« Hamburger Blatt meldet» „voll de- Lobe«" über da» Werk uud seine Ausführung waren. ) Aus Rußland. * Auch ia unserem großen östlichen Nachbarrriche stehe» Be- strebungea zur bessere» Au-gestaltnng der Rechtsverhältnisse aus der Tagesordnung, namentlich sind jetzt Schritte zu einer Reform Ae- russische» Strasrecht« im Gauge, welche vorau-sichtlich «icht ohne gute Frucht bleiben werden. Da- heutige russische Straf, »echt beruht (so führt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" de« Nähere» a»«1 im Wesentlichen aus dem Gkictzbuch vom IS. August 1S4S, da- einige Male überarbeitet worden ist, im Allgemeinen ober üttarn ursprünglichen Charakter erhalten hat und nach den A». -chanangeu der heutigen Strafrechtswissenschaft al« veralte« bezeichnet Werde» muß. weil e« «ine Selbstständigkeit de- richterlichen Ermessen» »icht kennt, sondern bemüht ist. de» rechtsprechenden Beamten streng «» da- Gesetz zu binde», da« in einer großen Zahl von Paragraphen Nr jede» denkbaren Fall sei»« Strafvorjchristen erläßt Da» russische Strafgesetzbuch k«»nt nicht weniger al- 3? Abstufungen der ver- kchtedeneo Strase». und ist in so fern mit dem Zeitgeiste lm Wider- »wich, al» e« für verschiedene Stände verschiedene Strafe» bezüglich tzessrlbe» vergehen« vorschreibt Im Jahre 1884 schasste ein Gesetz die Prügelstrafe für geringer« Vergehe» ab. und seit der Zeit machte sich «in Bedürsaiß nach einer allgemeinen Reform de- Strasrecht- dringender geltend, so Haß im Jahre 187S eine umfassende Revision beschlossen und i» Amzrist genommen wurde. Eine an« 14 hervorragenden russischen Crimla allste» zusammengesetzte Commissioa unterzog sich unter au«, tziebtge« Berücksichtigung der Gesetzbücher de» Au-lande» dieser Ans. Kaste, «nd e- liegen seit etniger Zeit der allgemeine Theil und der erst« Abschnitt de« specielle» Dheile« als Früchte dieser Arbeit vor. Welche» dir wefteuropäisch« Jurisprudenz in vielen Beziehungen u». geth^lte Anerkennung gezollt hat. Besonder« darf hervorgehobea weiche», daß dem Lntwnrse da- dentsche Strafgesetzbuch in einer Neiße va« Bestimmungen z»m vorbilde gedient hat, so namentlich >ö» der Etnthetlnag aller strafbaren Handlungen in die drei Kate- DMÜrn: der Verbrechen, vergehen und Nebertretuagen. Der Ent- etmws stricht mit der frühere, Abstufung der Strafen nach Stande«, unterschieden: auch in Rußland soll, wenn der Entwurf Besetz ge- ist. Jeder gleich sei» vor dem -Aesetz. Prtncipiell I«r»er die Körperstrafe vollkommen >,igeschasft: dieselbe eve»t»ell al- DiScipItnarmittel bestehen bleiben. Merk- Wstrstitzerwris« sind die Redactore» Gegner der Dode-stras», Nt» sie nur sür dle schwerste» Stoal-verbrechen beibehaltea wollen. ietz»ch »icht bei Mord, ja nicht einmal bei besonders schwere» Fällen «estelbe» aabediaot gebiete». E« darf billig bezweifelt werden, ob .Nest Mild« schließlich dle gesetzliche Sanktion erhalten dürste; in- chessr» ist z» berücksichtigen, daß ein kaiserlicher Befehl gewisse Ber- striche» vor eia Kriegsgericht oder eine besondere Commission zur Adurtheilang verweisen kann, die dann auch auf Tode-strafe erkennen. >- bleibt abzuwarten, ob diese- Ventil al- genügend b'trachtet werden wird, oster ob nicht die Reform de- Strafgesetzbuches auch in pro» «finaler Veziehnna verschiede»« Aeuderuugea nach »euere» Grund- lütz-u »ach sich ziehen wird. Di« Strafe» de- Entwurf- stud die Lode-ftrase, die Zwang», orbett-strase, welche 'dem deutschen guchthau« etwa entspricht, Festungshaft und Gesängniß. Al- besondere Eigealhümlichkeit der Swaug-arbrtt ist zu bezeichnen, daß sie al» uothivradig« Folge di« Verschick«»« hat. Die Dauer der Zwaog-arbeit ist nach oben hin uns 20 Jahre abaegreazt. Festung-Hast wird für leichtere vergrhen aagedrobt, für schwerere Gesängniß. Er Ist noch zu erwähnen, daß die Verschickung nicht allein al- Folge, sondern auch als selbstständige Strafe in Aa»sichr genommen ist, und zwar lür solche Verbrechen, die zwar keine besondere sittliche Entartung bekunden, dagegen die E»t- sernnng de- ThäterS von seinem bisherige» Wohnort in höherem Grade wünschenSwerih erscheinen lasten als eine kürzere oder längere Freiheit«. entziehung. Der verschickte soll in diesen Fällen ein gewisse» Maß von persönlicher Freiheit genikßen »nd von der Regierung Unter- ftützung zur Einrichtung einer selbstständigen Wirthjchast erlange». Man verbindet mit dieser Einrichtung also gleichzeitig einen coloni. latorischea Zweck. ES würde zu weit führen, wenn wir aus einzelne Bestimmungen de- Entwurfes eingiagen; derselbe liefert de» Vewei-, daß die russische StrasrechlSwissenschoft sich ebenbürlig ihren westlichen Schwester» an die Seite stellen darf. Hieraus wird mau die Ü waetuog verleiten können, daß die Wissenschaft auch im «lande sei» wird, eventuellen Widerspruch gegen den Entwurf und seine Haupt- gruadsätze siegreich zu bekämpfen. Sr Musik. —A- Gera, 16. Januar. ES sind ungünstige Sterne ge- wesen, unter denen da- heutige Wilhelms.Niemaa n-Loucert su Stande gekommen ist. ungünstig einmal de«halb, weil nach eiaer Pause von mehreren Jahren heule zum ersten Male wieder ei» Hosball stattgefuiidrn hat. der die oberen Siebenhundert n«serer schönen Stadt Polhdymnien zum allergrößten Dheile abwendig machte und sie unter TerpsichvreS Scepter in den Sölen de- Often- steiiiS vereinigte, und ungünstig zum Andern dc-hald» weil für über- tuorgei» das dritte Concert de« Musikalischen Vereins im lausenden Winterhalbjahr angcletzt sst. Allein der illustre Künstler name des ConcertgeberS halte gleichwohl eine verhälinißmäßig sehr zahlreiche Gemeinde im Saale der Tonhalle veriammel», di« dem Spiele des seltenen Meisters mit Hingabe und lebhaft geäußer- »er Danlbarkeit lauschte. Er ist älirr geworden, der König unter den Geigern der Gegenwart, aber seine Kunst ist dieselbe, ist jung geblieben, seil wir ihn vor sechs, acht Jahren an derselben Stelle gevört. Der Kernpunkt von Wilhelmj's in der Gegenwart trotz alledem wohl einzig dastehendem Spiele ist der To», dieser große, gewaltige, hinreißend schöne To», der Wilhelms weit über das Birtuoseathum erhebt. Wilhelms suchte nicht zu blenden durch überraschende Künste der Technik, obwohl da». Iva- er im Presto, »m Umlauts coo vanariovi und im Finale von Beethoven Kreutzer.Sonate — ov. 47 —, m der I. S. Bach'jchen Cdoronne für Violine, in Chopin'» Nocturna in voacknr. ,n der eigenen Lomposiiion „All' Ungherele' bot, in technischer Beziehung großartig genug war. Er hat im Wesentlichen auch die-mal wieder die Technik insofern al» secundäreS Moment b handelt, al- er durch sie nicht hat wirken wollen. Gleich einem König aber hatte er sich mit seinem unvergleichlich schönen Tone hineiugesunae» i» die Herzen der Hörer. Durch die Bethätigung bloßer Virtuosität, so unum gänglich nolhwend q sie für den ausübenden Künstler ist, gewinnt der innere Mensch de» Härer» nicht, bei der Wilhelmj'schen Au-lcgung der Kunst ober nimmt er einen bleibenden Gewinn mit au» dem Saale fort. Damit ist Alle« gesagt, was wir zum Preise de» Künstler- und seiner Kunst zu lagen vermöge». Aber auch Wilhelms'« Partner, der Pianist Rudolph Nie- mann. kennz»,chnete sich von hervorragender künstlerischer Gereift- he ), van v»r»eh!ncm Empfinden und großer Feinsühligkeit Entlockte er auch bei der gemciulchaftliche» Wiedergabe der Krrntzrr- * Au» Köln wird über die dortige erste Ausführung de- „Barbier- von Bagdad" von Corneliu- geschrieben: „Endlich, nach dreijährigem immer wiederholten Versprechen, bangendem verlange» so Vieler, ist da- wieder auserftaadene und zu glanzvoller Anerkenn»»« gelangle bochdedeuteadr Werk: Peter Cornelt»-' „Barbier voa Bagdad", ml» Recht eine Operaperle genannt, hier znr Aas- sührung gekommen. Und sagen wir e- gleich, zu eiaer die kühnsten Erwartungen übertresseadea, 1» allen Dheile» ganz vorzügliche» Wiedergabe. Wo die» wie hier geschieht, da muß diese feto komische Over mit ihrer Originalität, der srische» Ursprünglichkeit der Erfindung, de» tausend Schönheiten und Feinheiten entzückende Wirkung üben. Unser seinsllhleader Lapellmeifter Ar»o Kleffel mit seiner Be- aeisterung sllr da» Werk, dle sich aus alle Mitwirkend« erstreckte, seiner großen Pietät und seinem unsäglichen gleiße hat da» nicht genug zu rühmend« Verdienst, so Herrliche- errelchl zu haben. Einen solchen Ehrenabeud hat unsere Bühne lange nicht gehabt. Da- fühlten mit gerechten, Stolz Alle, die nicht zum „Trompeter. Publicum" (Vülow'S Au-spruch über hier) gehöre», sagen wir also, dt« zu der Gemeiade gehöre», welche die Plattheit uud Trivialität aus der Vühne bekämpft. — Wir können un» aus eine eiagehrade Besprechung de in diejen Blätter» voa sehr berufener Seit« oft beleuchteten Werkes heute nicht rinlaffen, constatiren nur den Sieg der schönen Oper, die ihren Weg über olle besfere» Bühnen, welche es «ruft mit der Kunst uehmen, wie bereit- begonnen, immer weitrr finden muß und wird. Innige Lyrik und seiuen Humor, wie sie sich im Werke finden, zu verstehen und zu würdigen, muß da« Publicum immer mehr «,a- geweiht werden; da- echte Schöne bricht sich immer Bahn, mag auch der erste Eindruck vielfach befremdlich wirken; e- kann aus die Dauer nicht verloren gehen. So auch hier. Kommen wir »na aus die Geiammtaussührung. Uuser bewährter Earl Mayer, welcher seil Monaten seine sehr schwierige Partie mit größter Lieb« und Hingebung sich zu eigen gemacht, schuf eine Meisterleistung. Hier heißt es eia ganzes Charakterbild h utustelle» (mag man dez. der Aussafiung auch verschiedener Meinung sein), und das ist ihm vortrefflich gelungen. Der vielbcloble Gura mag eine andere Aus- saffung haben. Carl Mayer ist der aeichwätzige Aste, neugierig, Prahlhau« und rühruug»voll, die ganze Rolle oaS einem Gusse. Ihm zunächst ist die anmuthige, liebeatwürdig« Frl. Marie Clever mit ihrem weichen schönen Sopran zu nennen, daun Max Bürger, welcher in Gelang uud Spiel doch befriedigte. Alle anderen Rallen waren sehr angemessen besetzt, Chor und Orchester vollaus zu rühme». Da» war einmal ei» schöner Abend l Möchten ihm noch viele solgen und uuser Publicum sich immer mehr der wunderbaren Schönheiten des seltenen Werkes bewußt werden. Et schließt den Sieg der reinsten Kuust in sich." Wie wir erfahren, wird der „Barbier von Bagdad" an unserer Leipziger Bühne neu einstudirt, iva» die zahlreichen Verehrer de« köstlichen Werkr- mit besonderer Freude vernehmen werden. * Im Anschluss« an da» jüngst in der „Neuen Freien Presse" verüffentlichle Feuilleton von Eduard Han-lick über Richard Wagoer'S Briefwechsel mit seinen Leipziger Freunden machte dem genannten Blatte Herr Alexander Posouy, welcher rine au-erlcsene Sammlung von Autogrophen besitz«, aus einige ungcdruckie Briefe Wagner'« aufmerksam, die sich in seinem Besitze befinde». Diese Briese waren an Frau Marie Lehmann gerichtet, die Mutter der Sängerinnen Marie und Lili L hinan», welche einst selbst eine gestierte Sängerin war »ad später, al- sie sich von der Büdne zurückzog, als Harfenspielerin im Orchester des Prager Deutschen Theaters mttwirkle. Sie war auch vo» Leipzig her durch innige Jugendfreundschaft mit Wagner verbunden und interessirie sich lebhaft für seine Opern „Taanhäuser" und ..Loheiigrm die 1854 und 1855 i» Prag ausgesührt wurde». Damals schrieb Wagner aus Zürich au Frau Lehmann: „Wcrthkste Freundin! Bon Ihnen und gerade bei solcher Leran. lass»»«, einmal wieder etwas zu erfahren, hat mir große Freude gemach«. Habe» Sie besten Dank für Jüre freundlichen Nachrichten. Nach Ihrer Schilderung muß die Aufführung wirklich lehr gut gewesen sein, ei» recht durchgreifender Ersolg ist auch nur dann möglich. Eigentlich hatte ich es lchon ganz aufgegeben, dergleichen noch zu erleben; nun eS doch kommt, muß cS nur schon recht sein! Also die wolilbekanntc Harfe hat mir noch gedient? DaS ist ja ganz rührend Für sie habe ich ja einmal eine Sonate componirt. Ent- sinnen Sie sich nicht? Mein Gott. Io kommen alte Bekannte wieder zusammen. Große Noth werden Sie mit der Partie zu», „Tann- Häuser" gehabt haben. In Dresden würgte sich der Harfenist immer schrecklich damit. Sie werden es aber schon möglich gemacht haben, schon um der alten Freundschaft willen. Ich lebe sehr einsam, doch coniponir« ich jetzt wieder, aber nicht mehr für unser Theater- Repertoire; wenn ich'» erlebe, führe ich'S aber doch noch einmal ans — nur aus meine Weite. Dann engagire ich Sie auch lür die Harfe dazu . . . Grüßen Cie (unleserlich), und wen» den Pragern sonst mein „Tanndäusir" gefällt, so wäre mir'S ganz rech«. Wenn die Welt einsällt, komme ich auch noch einmal »ach Prag. Leben Sie wobl, beste Freundin! Behalten Sie auch lieb Ihren Zürich, 1. December 1854. Richard Wagner." „Liebste Freundin l ES erregt mir ei» sehr angenehme» Gefühl, Sie so warm sür meine Sache eingenommen zu sehen, wie ich den» überhaupt viel mehr ans die Frauen »IS die Männer sehe, die ge- wöbnlich vor lauter angelerntem Wust gar nicht zum eigentlichen Gelühl von einem Kuustmerk kommen" . . . Der Schluß de- meist private Berdältnisse berührende» Briefes: „Leben Sie wohl, liebste Marie» und behalten Sie Ihren Eifer, er steht Ihnen ganz gnt. Ihr herzlich ergebener Zürich, 31. December 1854. Richard Wagner." (Fortsetzung der Musik ia der Vierten Beilage.) Aeber die italienische Portraitsculptur des 15. und 1k. Jahrhunderts. Knuftderein-p-rlrag -es vr. Han» »«« Tsch«tzt au» Berlin. Nach einigen eialeftenden Bemerkungen ging der Vortragende davon au-, daß nion da« Grabmal al« die Wiege der plastischen Portraftkunst betrachten müsse, zugleich aber auch al- deren dauernd« Schule, denn staatliche Aufträge (veranlaßt von dem Bestreben, ver diente Bürger zu ehren, sowie die Ruhm- »nd Prunkiucht de- Ein zelnen) gaben den Künstler» dauernde Beschäftigung. Da- Wichtigste an den Grabmätern ist ja natürlich die Grabfigur. An dieser haben die Künstler gelernt und zwar gerade am Tode gelernt da- Leben zu bilde»; denn eS ist sehr wahrscheinlich und in einzelnen Fälle» »ochgewieien, daß sie sich zur Lösung der Ausgabe, möglichste Portrailälmlickikeil herzustellcu, der Todtenma-ke bedieaten. Nur so sind in einer Zeit, in der die Sculplur im Uebrigea «icht über das Typische lnnauskani, Bildnisse von so naturwabrer Lebendigkeit er klärbar. Da» früheste trefflich« Beispiel hierfür ist eia Grabmal zu Perugia von der Hand de- Arnolso di Cambio (1240—1311), Schüler« de- Püano. Die hier schon entwickelte Form eine» Aus baue« an der Wand mit einem Sarkophage, über welchem die liegende Bestall de« Tobten ruht, bleibt durch alle Stilwondlungen in ihren Grundzüqea bestehen; besonder» nimmt die eigentliche, mit über die Brust gekreuzten Händen «ies schlummernd daliegende Grabfigur an diese» Wandlungen keinen Tkeil. Erst mit dem Ende de» 15. Jahrhunderts komm» in diese» Schlaf eine Art nervöser Un- ruhe, eine Bewegiheit der Lage, al- hätte sich der Schlummernde eben gedreht. Tie Gral-figurrichtet sich endlich mit demOberkörperausnnd stützt sich aus de» Ellenbogen, ja endlich aus die Hand, wie e- ». B. bei den beiden Grndmälkrn vo» der Hand de- Andrea Sansovino in Santa Maria del Povolo zu Rom der Fall ist. M chelangelo thut in seinen Medicäergräbern den entscheidende» Schritt, läft die Figur ganz von, Sarkophag los und stell« sie al- selbstständige Fignr in den Hintergrund. Hundert Jahre später stell» Berniai in seinen Papstgräbern die Figur aus eine» mächtige» Sockel, »eben welchem der Sarkophag zusammenschrumpst, „nd groppirt darum allegorische Figuren, die noch ipäler immer mehr überwuchern. Da« eigentliche Denkmal ia «yferem Sinne kannte m,a damals »ach »icht- Wollte »an eia« verdiente» Man» ehre», ohne daß man sei» Grad besaß, errichtete ma, ihm ei» leere- Scheiagrabmal, ein .Fenotaph". Bei diele» spielte natürlich die Figur d«< zu Ehrende» dieselbe Rolle wie bet» eigeallicheu Grabmale. Berühmte Beilpiele für solch« Krnotaphiea sind da« sür den Bischof Forteguerri voa Berrocchio in Rom au«, geführt« uud di« in Florenz i» Saata Maria del Flore befindliche», bei welchen letztere» übrigen- zum ersten Male anstatt der Staine dle ost auch »ur ia Hochrelief au-gelührte Lüste de- Verstorbene» rischem!. Rur aus einem Gebiete hat sich schon frühzeitig die L»«lösaug de- Deukmal-bildniffe- vom Grabmal vollzogen, nämlich beim Retter- inounment«. Beispiele liiersür sind die berühmte» Rrtterbildmss« oberttalieaischer Söldnersührer, so da« de« Saltamelata zu Padua voa Donatell» und da- det Colleaot zu Beaedig von Berrocchio, da» erster« geistvoller in der Portrattdurchbilduug, da- letztere iinposauter t» der Gesammtwirluag. Bei de» Sealiger-Gräbera zu Verona stehea sie »och in Verbindung mit dem Grabmale. Eia wichtige Rolle in derPortroiiplaftikspielen dieKleinkuakarbettea der Medailleure der Reaaissancezeit. sachlich schau wegen der Beglaubt. gung berPerso» durch die Umfchrist.ader auchta reia künstlerischer Hinsicht. Sie vertraten damals etwa unsere heutigen Photograpdiea. Ursprüulich wurden sie wie Münzen mit Ktahlstempel» geprägt. Der Schwierigkeit der Herstellung de- verkehrten Bildnisse« in Stahl gegenüber bedeutet« die Einführung der Goßtechnik durch Bittorr Pisano (1380—1451, genau»» Pisanello) einen hohen Aufschwung, «ege» der Bildsamkeit de- für da« Modell dabei verwendeten Wachse« »nd Tbonr«. Pisa, »ello erreicht« hier, ähnlich einem Giotto, Donatello, Masacci», va» Eyk, gleich beim ersten Anlauf« da- ans diesem Gebiete möglich Erreichbare, wie die- die zahlreiche« Pisanello'schea Arbeite» belegten, welche sich in der vom Vortragenden on-qestelllea Sammlung voa guten golvauoplaftischeu Medalllruabdrückea aul dem Besitze de- Berliner Münzcobiuet- besaudea. Ueberhaupt hatte der Redner sür rin reiche« Belegmotrrial t» guten bildlichen und plastische» Wieder- gaben aller Portrattsculptnrea gesorgt. Hervorragenden Reiz geben de» Pisanello'schea Medaille» dl« durch Reichthum der Erfinduag und »reue Raturwiedergabe sich au«. zeichnenden allegorischeu Eompositiooe» der Rückseite» gegenüber der Fadheit und Schabloneuhaftigkrtt späterer Sllegorisirungeu. Etwa gleichzeitig mit diesen Medaillenbilderu, im Beginn de« vierten Jahrzehnt- de- 15. Jahrhundert-, entwickelt sich da- Büsten« und Reliefbildulß. Der technisch, formale Brand diese- Ausschwuage- der Portrailplastik war der Durchbruch de- Naturali-mus. Al- de» Künstlern der Blick sür die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen ousgegaugea war, morsen sie sich aus die Schilderung diele» Reichthuw«. Die Maler vrr- tieften sich auch in den de- LandschastSbilde-, die Bildhauer in di« Durchbildung der Figur, besonder» de» Antlitze«. ES ist erstaunlich, welche Masse von Portrail- damal- enistaade»; gewiß viel Mittel- gnt. aber die besten davon sind großartig iu Kennzeichnung und ubertreffen darin Allel ou- den folgenden Jahrhunderten. Bor allen Dingen sind sie frei von Pole und dem willkürlichen Momente der Ideolisirung, den» man wußte wohl, daß der geistige Ausdruck da» Lrgebniß voa physischen Boran-setzuugen ist. au deaea mau nicht- ändern kann. Eine solche Plastik konnte uatürlich »iibt aus die Idee kommen, daß die Farbe etwa-Zufällige» wäre. Alle ihre Werfe sind farbig, wenn nicht hindernde technische Gründe vor liegen. Der Hauptkünftler, der anS dem 14. ins 15. Jahrhundert hinüberleitet, ist Donatello. Seine großen Statue» sind Muster- werke bilduißmäßiger Wiedergabe der Person. Sei» Battamelata wurde schon erwähn«. Die bedeutendste unter seinen Büsten ist die de- Ricolo da Uzauo. Herrliche Werke hiatcrließea hier auch Union o Rossellino und Benedetto da Majauo. Rebe» den on- zähligeu männlichen Büsten schulen die Künstler jener Zeit aber auch reizende Franenbüfte». Der beruseuste Vertreter diese- Ge- biete« ist Dcsiderio da Settignauo, der auch außerdem da- kindlich srode Lache,: und die herbe Grazie de- Knabenalters zn schildern wußte. Sein Hauptwerk, die anmuthige Büste einer urbinatische» Priiizrisin, war in Abguß vorgesührt. Da- Original ist in dem erst weichen, später erhärtenden urbinaiijchin Kalksteine au-geiührt. Die Relitsdaiftellungen, weil unter demjelben Gesicht-puocte wie die Büste» stehend, berührte der Vortragende nur obenhin, verweilte dann aber zum Schluß noch bei der gute» Lehre, welche unsere Kuiist au- der Betrachtung jener Zeit ziehen kann. E» ist Thatsache, daß Misere Bilbnißvroduciion sich weder dcr Menge, noch der Güte nach mit der der Renaissance entfernt messen kann. An großen Ausgaben fehlt eS ihr nicht, wir lassen unsere Theater und Plstäste gern voa ihr schmücken; aber den innigen Zusammenhang mit dein Volke hat sie verloren, die Thüren unserer Wohnungen bleibe» ihr verschlossen. Die Künstler an sich sind wohl nicht schuld. Die Entfremdung datirt seit der Zeit, daß die Plastik den Boden eine- gelundeii Nalurali-mn- verlassen. Der Hauplsactor dabei war wobl die aus einem Mißverständniß der Antike beruhende Färb- losigkeit der Plastik. Da wo eS wie beim Portrait nöthiq ist, die Natur treu wiederzugebev, kann man die charaklerisireudt Krolt ber Farbe nicht entbehren. Ein im Gefolge wissenschaftlicher Forschung auslretender Umschwung scheint sich vorzudereiten. Wenn unsere Plastik unbeirrt durch ästhetische Falschmünzerei — so schloß ber Vortragende seine mit großem Bcisall ausqenoiiimeiien Be. trachiungea — und unenlmulhigt durch erste mißlungene Versuch«, sort ährt in ihren Bemühungen, die Natur bis aus die Farbe treu wiederzuqebeu, wird eS ihr auch gelingen, das Gebiet wiederzuerobera, welches sie zur Zeit der Renaissance siegreich behauptet hat. Aböls Wei«k«. Vermischtes. -» Nachdem nunmehr die amtlichen Personalveczeichnisse von sämmtlichen Universitäten Deutschlands veröffcnllicht sind, läßt sich ein übcrsichllichcS Bild ber Zahl ber auf de» 2l deutsche» Universitäten iminatriculirtcn Stu denten entwerfen. I» Nachfolgenden ist diese Zusammen stellung nach dcr .Schlesischen Zeitung" in dcr Weise ge« gegeben, daß die Universitäten »ach dcr Zahl ihrer Studenten geordnet uud dabei i» Klammern die entsprechenden Zahle» de» vorigen Sommers »nd de- vorauSgehcnden Winter semester- beigesügt sind. DaS letztere ist zur Erzielung eine richtigen Bilde- deshalb nötbig, weil einzelne Universitäten mit besonderer Borliebe im Sommer oder andere im Winter besucht werden; in beiden Fällen würde rine völlig unzutreffende Borsiellung über die Zahlcnverhältnisse erweckt, wenn die Vergleichung aus da- Soinmerscinester vorigen Jahre- allein beschränkt würde. Die Gesammtzahl der Studenten beträgt gegenwärtig 28 S23 (29 ISO im vorigen Sommer — 28471 im Winter 1887/88). Davon entfallen aus die einzelnen Uni versitäten : Berlin 5790 (4767—5478). München 3602 (3809- 3414), Leipzig 3430 (3208-3288), Halle 1624 (1489-1501), WUrzburg 1624 (1547—1526). BreSlau 1312 (1343—1314), Tübingen 1228 (1449—1254). Bonn 1169 (1313-1119), (Söllingen 934 (10,6—1021). Erlangen 933(926—879), Straß bürg 881 (828—886), Greisöwald 860 (l066—1041), Freiburg 850 (1125—884). Heidelberg 807 (994—832), Marburg 791 (928-883), Königsberg 760 (844-807), Jena 570 (634— 581). Gießen 525 (546-513), Kiel 463 (560-463), Münster 418 (451—467) und endlich Rostock 352 (347—340). Die Bertheilnng der Gesammtzahl aus die Facultälea aber ist folgende (die eingcklammerlen Zahle» bedeuten wiederum di« Zahlen der beiden letzlveiflossenen Semester): die theologisch« Facullät zählt 5824 (6024 — 5815), die juristische 6577 (6472—6166). die medicinischc 8668 (8750-8269), die philo- sophische (vie philosophisch-philologischen und die malbematisch „oturw.ssenschastlichen Fächer znsammengerechnet) 7860 (7944 — 8221). Darnach zeigt sich in diesen letzten drei Semestern nur bei der juristische» Focuttät eine gleichmäßige Zunahme, während bei dcr philosophisch-naturwissenschaft lichen Facuttät sich eine ebenso gleichmäßige kleine Abnahme bemerkbar macht. --- Kiel. 17. Januar. Ein Londoner Privat-Telegramm de- »Kieler Tageblatt»" oieldel, Ihre Majestät dir Kaiserin Friedrich treffe Mitte Februar aus der Dampsyacht der Königin Victoria von England in Hamburg «ia und begeb« sich von dort nach Kiel. — Pari-, 17. Januar. (.Bossische Zeitung".) Nack» Grenobler Meldungen soll da» Londoner Hau- Roth schild dem Adt der große» Karthause für va« Monopol der Chartreuse-Erzeugung die unglaublich« Summe von 80 Million«» Franc« ougeboteu haben. Zur Iu-b«utuug soll eiue Actiengefellschaft gebildet werden. Ein päpstlicher Legat wäre in der Abtei eingelroffen und hätte den Antrag dringend unterstützt, der Adt sr» aber nicht geneigt, ihn anzunehmen. -»» Brüssel. 1L. Januar. Da die Brüsseler vfsent- lichen Schaustellungen sehr zugethan sind, so schlagen zahl reiche Schaubudenbesitzer, Inhaber von Menagerien u s. w. in Brüssel «ub in den Vorstädte» der Hauptstadt mit Bor- ließ« ihr Lage» auf. Gegeowärtig hält sich hierselßst die große mit zahlreiche« wilden Thierea au-gestattet« Meuagcr e Wombwell« aus. Um Zuschauer aniulocken. durchschreiten Tag sür Tag drei Riesen-Etephauteu. mit mächtigen Reklame- schildern aagrthau, uud einige Dromedare die Elraßen dcr Stadt; zahlreich« Straßenjungen umlchwärmeu den Zug und treiben argen Uufug. der seiaea Höhepunkt aus dem Fisch- markte erreicht, aus welchem die Träakuug dieser Tbiere stall- findet. Auch gestern verübten junge Burschen bei dieser Ge legenheit Unfug. Ein süuszehnMriger Kuusttischlerlebrtiug ver- setzte einem Elephanten «inen Fußtritt; da ergriff ihn ber Elephaut mit seinem Rüffel und schleuderte ihn mit solcher Wucht gegen die Mauer eine« Hause«, daß er mit zer schmettertem Schädel todt zu Boden fiel. Die Blätter fordern »un. nachdem ein Menschenleben darüber zu Grund« gegangen ist. daß dem Herumsührea wilder Thiere ein Ende gemacht wird. — Während man mehr oder weniger geduldig va» „steuerbare Luftschiff" erwartet, macht sich ein sra». zvsischer Jourualist ia heiterer Weise über rin solches „Schiss der Zukunft" lustig: .Herr L. rin Bürger vou R>o de Janeiro — so phaukasirt er — klingelt, nachdem er er- w«cht ist, seinem Diener. „John", ruft er demselbea ent- geaea, .nehmen Sie den Ballon, fliegen Sie nach Washington und laden Sie mir de» Präsidenten zum Frühstück ein." — „Sogleich, Herr!" John nimmt den Ballon, steuert nach Korde» und landet nach einige« Minuten wieder in Rio de Jauriro; er klopft leise an seine» Herrn Thür. .Herein! Va« sagte der Präsident?" — .Er war vor eiaer viertel- sunde nach London geflogen." — „Pschahs" — „Ich wollle nich eben nach England wenden, da erwie« mir die Frau Präsidentin die Ehre, mir zu sagen, daß ihr Satte in einer halben Stunde ^rück fern werde, er «ab« nur Lord Sati-bury etwa» Wichlige- mitzulhcilen." — „Nun?" — »Die Frau Präsidentin rieth mir. in eiaer halben Stunde »ach Washington zurückzu- kommea, wo ich dann den Präsidenten bestimmt treffen werde, sie glaube auch, daß keine andere Einladung zu eine», Dejeuner vorliege, und daß der Herr Präsident gewiß sehr ersreut sein werde, Ihrer Einladung Folge zu leisten." — »Ganz gut. Sie können nun zurückfliegen; doch halt — ich «be etwa« vergessen. Machen Sw noch rasch »inen Flug nach Pari« und bestellen Sie eia Frühstück erster Classe und tragen sie dem Restaurateur auf. pünctlich zu fein. Wir rühstücken um 1 Uhr." — „Sehr wohl." — „Im Vorbei- liegen halteo Sie sich bei meinem Kürschner ia Peler-bure aus und erinnern Sie ihn, baß er sür heute den Mantn meiner Frau fertigzustellen versprochen hat. er soll ihn be- timlnt heute Nachmittag senden. Sollten Ihnen noch einige M nulen übrig bleiben, so übergeben Sie meinem Freund: Benedict ia dcr Capstadt diesen Brief." — .Ich werde eS nicht vergessen, Herr." — .Sie können nun geben." — „Ich werde in uagesähr zwanzig Minuten zurück sein." Gelbst di« ernstesten Anhänger de- steuerbaren Luftschiffe» dürsten diese Schilderung sür ein wenig übertrieben erklären. veL OdomtsokooTudorutorlu« vr. vekolm»uu,?«l«r»»tr.Z7 Odewiecd» Ln-I^eso, toelmiveb» V«r»ned»»rdeit«o, 6on»nlt»tioneo vorab, voorookmauo, Patentbesorgung ÄL'USL""; vßlruxl's kstontdureau, " Sver. Benoerthunq vo» Erfindungen. Liudenftraße 13. Günstig-: Bedingungen. Du I4oI»--1Wuu«, ein Product uuftrer wcslaftikunilchen Coloniea, werden vo» Asrikareileudeu und Herzten al« »ia vor. „gliche-, prompt und sicher wirkende« Mittel gegen nervöse, Kv»l- chmer» und Migräne anerkon«. Apotheker <1«or» vollmnna'!. Nola-PasttltU enthalte» dle wirksame» Besrandtheile der Kola- Nüsse, sind bet oben genannten Leiden va» überraschender Wirksam- seit, und beseitigen auch den durch Wein uud Biergeuuß, Aufenthalt in RauLlus« rc. entstehenden Kopii-bmerz augenblicklich. LorrLthig Schachtel 1 >l in Leipzig und den v«r«rte« i» alle» größeren Apotheken. Mahbalte« tu alle« Ttu-e«! ist zweilello- do« beste Rwept, stet- sriich und gesund zu bleiben. Wie ist die« aber immer möglich im Strudel de- Leben« mit seiner Hast im S-werben, lernen Aus legungen. de» vielerlei Geuiissen und gesellschaftlichen Ansprüchen, wo die Nacht oft zum Lage wird. Heutzutage, wo schon die Schul kinder nervös siud, ist e« kein Wunt^r, wenn da« reifere Alter jede kleine Ausschreitung, ei» Stündchen »der Glö-chen zuviel im Freundes kreis. eiue Gesellschaft, eiue Reise, Besuch von Loncert uud Theatei, Ball rc.. durch Sopflchmerzen, Migräue, Unfähigkeit zur Arbeit ou, Folgeiage zu büßen hat. Man erspart sich manchen Aerger und manchen verlorenen Tag, wenn man bei ollen jenen Siörurgeu de: gewohnten Lebensweise die Petzold'schen Linchona-Tabletten in At- Wendung bringt, welche die Folgen ohne Schaden für die Gesundheit verhüte» resp. beseitigen. Schachtel 1 ^l in den Apotheken. „Das anserwählte Volk". > Tageskalenrer. - Telephon. Anschluß: N. W. V-lz (Expedition de- Leipziger Tageblattes) Rr. 222. Äetzactio« dt- Leipziger Tageblatt«« - 152 v»1»»rl. tz»e»ut- WM«» r«I»Wr»pIi«i>»Ci»ut»It«a. 1. Postamt 1 im Postgebände am Augustusplatz. Telegraphenamt imPostgebäud« am AugustnSpla«. Postamt 2 am Lcipzig-Dre-duer Bahnhose. Postamt 3 am Bayer. Bahnhöfe. Postamt 4 (Mühlgasse). 1) Die Postämter 2, 3, 4, 6, 7, 6. Postamt 5 (Neumarkl IS). 7. Postamt 6 (Wiesenstraße ID. 8. Postamt 7 (Ranstädt.Steimv.). 9. Postamt 8 (Eilend. Bahnhof). 10. Postamt 9 (Neue Börse). 11. Postamt 10 (HoSpitalstraße). 12. Postamt 11 (Körnerstraße). s, -., V, -, 8, 9 und 11 sind zugleich Tele- araphenanstalten. Bei dem Postamte 5 werden Telegramme zur Besorgung a» die nächste Telrgrapheuanstalt angenommen. 2) Die Postämter 5 and 9 sind zur Annahme gewöhnlicher Päckereien sowie größerer Geld, und Werldpaclete nicht ermächtigt. Bei dem Postamt 10 (Packetpostamt) findet eine Annahme vou Pos«, sendungeu nicht statt. 3) Die Dienststuude« bei sämmtlichen Postämtern werden abgehalten: ^ on den Wochentagen vou 8 Uhr früh (im Sommer voa 7 Uhr - früh) bi- 8 Uhr Abend», an Sonntagen uud gesetzlichen Feier tagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Ubr früh) bi» 9 Ubr Bormittags und von 5 bi- 7 Uhr Nachmittag-. Die Post- Satter 2 und 3 sind für die Aunahme rc. von Telegrammen außer den Postdienststunden an den Wochentagen auch von 8 bi- 9 Uhr Abend» geöffnet. ^ »et« Telrgraptzenamte a« Auauftu-plat» wersc» 1«»erwähre«». nach in -er N-chtzeit. Tele«rawmc zur Beförderung angeu«»«eu. * Bei dem Postamt 1 am Augustu-platz findet an den Sonn tagen und gesetzlichen Feiertagen auch in der Stund« von 11 bi- 12 Vormittag» eine Au»gabe voa Briefen au regelmäßige Abholer statt. Au-kuust-ftelrn »er königlich sächsischen eiaat-eisenbaht, »er»«1t»»g Dre«duer Bahnhof, geöffnet Wochentags 8—13 Uhr vormittags und '/,L—6 Uhr Nachmittag-. Sonn- uNd Festtag« 10—12 Uhr Bormittag») und tzer köulglich preußische» Ctaat-eisendahnverwalnnig (Brütl 75 ». 77 (Lrrditansialtl parterre im Laden, geöffnet Wochentag < 8—1 Uhr vormittag» und S—6 Uhr Nachmittag-, Sonntag- ' 10—12 Uhr Mutao») geben beide unentgeltlich Auskunft ».im Personenverkehr über Ankunft und Abgang dcr Zuge Zuganschlüsse, Reiserouten, Billetpresse» Reifterleichiernugcn. FahcvreiSerwäßtguugrn rc.; b.tm Güter-Verkehr über allgemeine Trau-portdedingnngen, ^racktläde, Eartir»«aen rc. Luudwetzr-Bure«« m Schloff« Pkeißenbnra, Thnrmhau«. 1. Etage link- (über der Wach« befindlich). Meldest»»den sind Wochentags vo» 8 Uhr Barmittag« bi« 2 Uhr Nachmittag«. Sonn- und Festtag» von 9 bi- 12 Uhr Varmittag«. Vesten «ich« Vtdltattzekeu: UuipersUtt-btbliotde» 11—1 Uhr. Stadtbtbltattze k S-» Uhr. »ibltatßel der Haudrl-kammer (Reue Vörie) 18-12 Ub>. «olk»»«dtt,thrk V. (Voststt. 1?, t. H-s, lltz) U. M.
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