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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-18
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1889
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Ersöd*1«t tA-Iich früh «V. Uhr. Krtniioil LkpedM«» 8«b,»»e«v>ffr 8. LPrkchkundni der NedarN«»: vormniag« 10—12 Uhr. Nschminag« b—6 Udr. k>» ti» RiiS^»« M,-,icriM, »»Pi Ich »» »X.»«» »tchl Mr»'»»tt4. «u««,»e »er f»r die n»chKkl,n>»« Nummer »eftimmteu Iuserate «« Wache,,»,,en hi« S v»r «Schmitt,,», a» L»m». und Krftt,,e» fr»» »>«',.» Uhr. 3n dr« /iliilen für I«s.-T>u»Is«r: ktt, Klrm». Ui>iverfuLt«ftratze 1. Laut« vöschr. Katharineustr. 23 Part, unv »Sitzplatz 7, «ur bi« '/,» kltzr. WM» Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Adonnementspreis vierteljährlich 4 V, Mk. kuck. Bringerlob» 5 Mk., durch di» P»ft bezöge» 6 Mk. Jede einzelne Nummer Ai Ps. Beleg-remplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» (in lageblati-Format aesalzt) ohne Postdelörderung 6» Mk. Mit PoftbesSrderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile !0 Pf. Größere Schritten laut uns. PreKverzeick Ladellarischer u. Ziffernsatz nach höher« ^ Uerlamen »«strich die Lgeivalt. imilienuachrtchte« ! Ze.le 40 P». unter dem Nebactioni Zeile 50Ps„ vor de» ga r die 6gesvalie»e Zeile Inserate stad fteis an die Expedition j» sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahluag pnwuumernuäo oder durch Post« »achnahme. 18. Freitag den 18. Januar 1889. 83. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekannlmachung. Hierdurch »ringen wir soigende Benennungen bez. Ramrns- inderu»gen von Straßen de« südwestlichen Bebauungspläne« zur öffentlichen Kenntniß. Wir haben 1) der Straße VI in der Fortsetzung der Hoben Straße jenseits der Pleiße, südlich der Mozartstraße, den Namen Haydn-Ttratze beigelegt. 2) di« bisherige Pleißenstraß« unter Aufhebung dieser Benennung zur Wächter «Gtra-e geschlagen. und S) letztere aus der Strecke von drr Beethovenstraße südltch di« zur Karl Tauchaitz-Straße Schmagriche«. Stra-e benannt. Leipzig, am 15. Januar 188». Der Siatb der Stadt Leipzig. I»r. Georgi. vr. Krrtzlchmar, Aff. In Gemäßbeit de« A l der Vorschriften für di« Au«- sührung von Anlagen zur Benutzung drr Stavtwafferkunst vom 8. Februar 1888 unv der tztz. 2 und 7 de« RegulaUv« für GoSrohrleilungen und Ga«brteuchkung«anlagrn in Privat» grundstücken vom 2 März >883 machen wir hierdurch be kannt. daß noch dem Tode de« zur AuSsüdrung solcher Arbeiten berechtigt gewesenen Herrn G A Jauck die derzeitige» In» Haber de« von .hm betriebenen G lchäft«, Herr Rudolf Georg Robert Jauck und Herr Richard Gustav Adolf Jauck, Sternwarten»,age Nr. 30. zur Uebernabme solcher Arbeiten bei un» sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach» gewielen haben. Leipzig, den 17 Januar 188». Der Rath der Stadt Leipzig. X 7330. vr Georgi. Wolfram. Vrkalinlmachung. Im Lause de« Iahe« 1888 gingen vo» Herrn Friedensrichter Kohlneau« für die Arir.eiic.iffe Reudnitz ein: 6 Sühne in Sachen 1 « » » « 9 » » » » 19 » « « » 2 « « « » 3 » « » » 3 « » » » 8 » » » « 5 « » « » 3 » » « » 46 » » « » 19 » » » » 199 -ck Summa, worüber hierdurch dankend quittirt wird. Leipzig, den 15. Januar 188». Der Ratb der Stadt Leipzig. (Armee««»» t.) '»ols. Ludzvlg-Wi Schicker. Vckaulltumchuns. Die ki«her in de» Gemei»bedez>,ten Reudnitz und Armer» Crottendorf in Pflicht gewesenen Hebammen, al«: Frau Marie Minna Hvffueauu, Leipz a»Rcudnitz. Grenzstr. 27. Frau Cbrst. Tber. AgncS Müller, Leipza-Reudnitz, Seneselderstr K. Krau Fiicderite Wilhelmine Lchumau«, Leipzig-Reudnitz, Kuchrngarteustr. lO. Frau Marte Anna Kretzschuear, Le pzm.Reiivnitz, Cdaufie str. 23. grau Jod. Marte Lou.se Hastbecker, Leipzig-Reudnitz. Kronprinz, straße 8, grau Minna Idu Olga Geidel, Leipzig- Reudnitz. Josephinciistr. 4. Frau Anna Ernestine Hüpner, Leipzig Reudnitz. Heinnchstr. l9. Frau Julie Emilie Urban, Leivzig-Rrudnitz, Ios.pbiiienstr. 3. Frau Jod Fried. Balla«, Leipzig-Reudnitz, Seilenstr. 5. Frau Auguste Minna Mutterlos, Leipi'g-Anger-Crottendors. Alderistr. 3. und Frau Marie Wustig, Leipzig-Anger Crottendorf. Cdauffee» strotze 3, sowie ferner Frau Emilie Urban, Leipzig-Auger« Crottendorf. Bernhards«». 43. sind von un« al« Hebammen sür den Sladtbeziik Leipzig angestellt und am 5. bezw. 7. diese- Monats in Pflicht genommen worden, wa« hiermit zur allgemeinen Kenuli-iß gebracht wird. Leipzig» den 8. Januar l88». Der Ratd der Stadt Leipzig. Kri vrkanntmalhung. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß wir den Preis sür ein zweispännigc« Fuder Elraßenkehricht aus 4 >4 festgesetzt haben. Leipzig, am 14 Januar l88v. Der Ratd der Stadt Leipzig. Id l>3 Vr. Georgi. Vr. Kretzsckmar. Aff i!ri aileiee Anzeige nach ist da« sür Auguste Hrleue Kr-tzsch ou« Gioßzichocher am 7 März 1885 hier au.'geslellte Dicnstvuch verloren gegangen. Da« Buch ist im Ausfindung-jalle anher ab- znliksera. Leipzig, de» 14. Januar IMS. La» Pstizeiamt der Gtadt Letpiig V 31. Breischneider. M. verkauf von ZUmatrrial. Bei der Mater>aiikn-B>nvalku»g der Oder-Poftbirectlon (Post, oeböude in der HoSpitastlraße hier) lagern an Alimalerial arge» l60 kq Gußesea 1580 kix Sckmicdeeisrii, 2lXO du Eiendraüt. l4LV k, Stadldraht, 240 l»u Eiseatlech; de«gleichrn bei den Post. Lmiera in Aliendurg l6ö du Eiiendrat», Annaderg 80 du Eiien- »rohi. Lvemn tz (Pvftanit 1) 1000 dp Z nt, Li imiiiltichau 500 lux Siiindrakt, Slauchau >00 kg Lii ndrakt, Leipzig (Postamt 1. AuguiiiiSplatz) 2b» ku alle« Zi k, 200 lyx alte« Guß ist«, 50 »U «ia-stücke; jerner n Pl >ucn (Boitl.) ISO lyx Eisentravt, Reiche,^ dach (Bogtl ) 180 ku Schmiedens,», 1450 du Eis ndrahl. Merdi« 75 kg Eiiendiavr, 180 iys Llalildraht, endlich bei de« Kaiserlich a Tel araphe„.Aemtern >» Lhemn tz 4220 li« E sendrahi, Zw cka» 800 kg de«gle>chen. Die vorbeze chnelr« Altm>»eriaüen, welch« bei den genannten Die, stfielle» ovs Aatraq t» Aagersch«,, gea»mmen werden könne», solle« i» größere» »der k>eine,eu Menge» gegen kaare Zahlung ab Lagerstelle au den Messt««,enden peikausi wer de» Die At'lolunq der erstandenen Materialien hat innerhalb drei Woche» nach Erihrüung de« Zuschlag», welche Vorbehalte» dlrrbi, zu erfolge». Bezügliche Angebote unter genauer Bezeichnung der Materialien nach Art and Genua», sowie der Lag>rft«ae > sind di« zum l. Februar bei drr hiesig » Lbel-Pond,rrcn»n eiuzureichen. Du Vieler bleiben bi« zum lö. Februar an ihre Gedate gebunden. Leipzig, 14. Januar 1889. Der Kaiserliche V»er-Paft»ire«t«r. Walter. Hekanntmaäilllig. Nachdem die Krauten- und Begräbnibcaffe der vereinigten Dach, decker. e H., zu Leipzig und Umgegend in ihrer Beneralversammliillg am 8. d. M. ihre Aullösung brichloffea hat. nimmt die »nie,zeichnete Lasse Bernnlasiung, die Herr,« Arbeitgeber daraus hinzuivrisen. daß verstcherungSpflichitge Mitglieder dieser Laste, »ach der Borschrisi de« Gesetze«, dinaen 8 Dagrn. vom Erscheine» dieser velaanimachuug an gcrechnei, mittelst d«t vorgeschriedeue» Formnlar« zur Anmeldung zu bringen sind. Bei Nichteinhaltung dieser Meldefrist trete» die Rachtheilr der 50 u»d 8l de« angezogeurn Gesetze« i» Krast. Leipzig, den 18 Januar 1889 vrt«krauteacaffe für Lripzi, »»tz U«,etk«tz. Albert Brockhau«, Vorsitzender. VM. 2548 VM. 49. vr. Georgi. rippendorff. Nutz- und vreunlsohauctiou. DoanerStog, den A4. Ja»»ar a.. sollen von vormittag« > >/,l9 llhr u» >m soge»a««te» Scha»z de« Grasdprfer Fvrstre»i-r- 0 E cheii-Rutzklütz« v. 29—78 am Miltrnst. u. 4—IS« Läng« 22 Birken» » » 19—28 » « » 5—» » « 24sti«jem« « <> 19—59 » » » 4—14» » 21 Stück Siche»-S«hirrb-lzrr, 1»/, Rm. L>che».Ur«tzs«heite, 23'/, » Eichen,Scheite, 5'/, » Sief«'» S«h«it», ca. 49 W»rielhaufe« un» » 49 Lapgpaufe« unter den i« Termin« vffcnltich a»«HL»ge,de» Bedingungen und der üblichen Anzahlung «t Ort und viell« «eistdietenb Verknust werden. A»s««menk»»ft i« Sch»», «« vahnhLusche». Leipzig, am 19. Januar 188». D«S Rath« Forstdeputatio». ^utz- und Vreuuliolr-Auctisu. Dienstag, dem AA. Ja»»ar 188« sollen di« im lorstrevier« Gva»e»itz >m Allgemeuie» aus bereiteten Nutz. u»r Brennhölzer, al«: I ca. 8 Eiche». Klotze 95—198 cw stark u. 3—9 w Länge » 9 W ißbucheri« » 29—49 » » . 2>/,—8 » « . 15 Eichen- » 1»—39 » » « 4—8 » » » 15 Rüster» « 23—59 « » » 5—9 « a « 1 Pappelklotz S8 » » » tza» sowie » - 15 Lehirrhölzer unv 4 Rmtr. Eiche» Rutzschette und 1 H- ca. 9 . «Hran»-H«»»>fe> uah SS . ^ehlagrerstg unter den öfsentttch ,u«HLng,ntze» Bedingung^, und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell« »wWM»G! Verden. 3As»««e»L»!ckt: zu L Bormittaa« 8 vhr an Sinlhdrücke aus der Plagw.tzer Straße dar Plaqw tz and zu ll. Bormittagi r/,ll Uhr am Pßanzgarte» vor de» Ttrntteich« h«i Eaunnvitz. Lelpzig, a« 1». Januar 1888. tzkliinntmichill-. Mord! her Am Abend de« 3l. Dectmdrr 1888, uwhrfchelalich in der Zeit »«Üchrn 9 »ad 11 Udr. ist in ivrem Kaasiaden zu Beese», l-udlinge» i» Saalkrrilr di« Haadellsrau Leitzting rrmordet und die Lademasse um oagesihr 100 Mart voa d»m Mörder beraubt worden. Der Thärer hat mit der Ermordete», bei »elcher er Widerstand sand, mkänipsl, derselbe» mit etarm ihr «ehörigen Brodmeffer zahl reiche Verlesungen und Stiche zuaesügt und ihr schließlich de» Hal berart obgeichnit«»». daß der Kopf nur noch mit der N 'ckenhaut am Kö per befestig« war. Der THüter hat bei diesem Kompsc. wie Bluiipure» auf drr Landstraße zeige,, aascheiaeud erhebliche blnteude Wunden davon getragen. *»f »ie Erwitte«»», tze« TtzLtrr« ist ei»e vel«tz»,», »au 8«« M«rt «»«gefetzt. Ich ersuch« um Mi,tge»u,g aller derse^ge», wenn auch a». Ichetnrno nur ger nglüglger Umstü,»« za de» Acte» 2/89, welche zur Ermittelung »es T Hüter« führen ktznne». Halle a. de» 1L. Jaauar '.88S. Der Erste rtaat-anvalt. v. Moer«. ZiichtamtUcher Theil. Die Lage auf Samoa. Dir Entwickelu»g der Vrrbältniffr aus Sampa hat il Lause der letzte« Jahre eine Gestalt angenommen, weich« vir Möglichkeit ernster Au«einandersetzungen mit der nord- amerikanische» Union in sich schließt. Aus den mündlichen Bericht, welchen der nach Washington derusene General- consul der Union aus den Samoa-Insel«, Sew-ll, erstattet hat, ist dem Eongrrß eine Botschaft de« P,äsidenten Cln>elanv zugegangen, au« welcher heivergrht, daß zwischen »er Regie rung de« de»tschen Reiche« un» der uardamerikanische« Union ««»« nicht« weniger al» üdrreinstimmrnb« Anjsassiwg der Sach lage ans Samo« besteht Die Bytsckast Eleveland'« schlägt rtn«, Tou gegen Deutsch- laud an. der d>»h«r uabekavut war i» de» veitehr der beide» Staaten mit einander, und au« dem sagar Mißtraiw, »,» Ued lwallr» herauSAingt. Eln»eland agt: Di, Barschiä»r Dr»tsch>aa»S. »» N»he ,»d Arie»«, ans dw> I»s»t» »ie»erh«z,ftrllen, schiene» dazu an- geltz«». z, ein«, Uebergewicht der deutsche» Macht in Samoa z» führe«, »i« e« dt« BerA»iate» Staate« »i, I beabsichtigt hätte», »»d da» auch »U h« srthe«, Oe» abredungen und Vereinbarungen nicht in Einklang siebe. Aach machten die jüngsten Ereignisse aus Samoa den Argwohn rege, Deutschland werde sich nicht m>l der neutralen Stellung begnügen. Drr ursächliche Zusammenhang der Bol. schasl mil drr von Dewell ertbeiilen Auskunft liegt klar aus der Hand. Sewell hat vor dem Audscbuß sür die aus wärtigen Angelegenheiten erklärt, baß die Mäbtr entschiedene Schritte Ibun müßten, wenn sie nichi beabsichtigten, Deutsch land die Controie über V>e Samoa-Inseln zu übergeben. Der Druck, welchen die Deutschen auSUbten. sei allein verantwort- lich für dir Entzweiung der Eingeborenen untereinander. Bisher wog die Aufsaffung vor. daß der Amerikaner Klein und der Eommandanl des amerikanischen Kreuzer« „Adam»". Leary. aus eigene Hand, okne Ermächtigung von Walbwgion. gebandelt hätten als sie die Sache Maiaaie'S gegen den von Dkntschlaiid begünstigte» Hänptlwa Tamasese unteistützlen; die Boischast Cleveiand'S an den Cengreß demie« aber, baß b>e Regierung der Bereinigteu Staaten von Nordamerika jey. mil ihrem Gencralcons»! Sewell Dculichiand sür Alle«, was in der letzten Zeit aus Samoa geschehe» ist. verantwortlich macht und demgemäß dem be>derse>l>gr» Berhällniß eure übel wollende und unerquickliche Fäibung geben will. Wenn nichi schon seit einer Reihe vor Jahren der Einfluß der amerikanischen Verirrter aus Samoa, b-ionders der des berüchtigten Consul Grüi waid ganz uiizwejselkasl die Schuld an den veiworrenen Berbüitn.ffen aus Samoa tiüge, so könnt« man an eine augenblickliche Deidunteluiig der Sack tage durch die Darstellung Sewea'S glanden unv der Hoff nung zuneigen, daß eine berichiigeiid« Darstellung der wahren Verdtiltnlffe von deutscher Seite eine günstige Wi>lu»g aus die norbamerikanische Regierung üben werde. Unter den ob, waltenden Umständen ist aber dazu sehr wenig Aussicht vorbanven. Die Betonung der Neutralität Deutschlands in dem Streit zwischen Malaafe und Tamasese seiten» der nord. amerikanischen Negierung erscheint besonder» schlecht ange bracht in einem Augenblick, wo die deutsche Marine schwere Verluste durch die Parte, Malaase'S erlitten hat, und zwar durch die Schuld amerikanischer Hetzereien. Neulralilät kann nur der von einem in gleicher Lage befindlichen Berheiligle» verlang'«, welcher sich selbst innerhalb der ihm zugervlesei en Schranken hält, und da» haben die Berlreter der »ordomeri- karnscheu Nnroir aus Samoa ganz augenscheinlich nicht geiba», sie haben vielmehr mit aller Kunst einen uneriiäglicken Zu stand herbeigesübrl, dessen Folgen in bluligen KLmpscn zur Erscheinung treten. W>« kommt P'äsident Cleveland, nachdem er di« Aus sortrrung de» deutschen Regierung, mit dieser gemeinsam sür die Miede,Herstellung von Rübe und Frieden auf Samoa rbäiiq zu sein, angenommen hatte, jetzt plötzlich dazu, die AuSsüdrung diesrr Verabredung al» da- Miüel z», erklären, durch welche« daS Uebergewickl der Macht Te»tkchlanv» aus Samoa ausgericdtcl werten würde? Die deutschen Marine- truppen sind bei dem BeisuL, Unterhandlungen wegen Ent waffnung der Truppen Malaase'S anziiknüpsrn, von einem Hmterdalt au» angegr.fs n worben »nd habe» allln Grund. >»ch dafür Genuglhliuiig zu verschaffen und drr Möglichkeit von Wiederholungen beraitiger Kämpfe vorzubeugen, und j tzl nimmt d>« amerikanische Regierung ganz auS dem Slegrels eine Stellung zur Sacke ein. als ob Deutschland Vortbeite anstrebe, die mit den Beiträgen in Widerspruch stehen. Wen» die nortamerrlamsche Regierung den Wunsch hegte, auf Samoa Frieden zu stiften, so durfte sie nickt die Ausbetzung der Anbünger Mataasc'S dulden, und nachdem sic diese- Verfahren gcm ßdlUigt Halle, sich trotzdem aus die Seile der Hetzer stelle». Da» ist keine ehrliche Politik, sondern eine Poliiik, welche den Standpunct je »ach dem Gclmgeu oder M ßlingen von Ränken wählt. Die Union dal ihr Geschwader in den Gewässern der Südsee mit Rücksicht auf die samoaischcn Wirren verstärkt; Deutschland wird nickt« Udr g bleiben, al« diese», Beispiel zu folgen. Es ist da» erste Mal, daß die norvamerikanische Union au- ihrer gewohnten Zurückhaltung in nicht amerika nischen Angelegenbeucn herauSkritt, und e« ist kaum anzu nehmen, daß diese Macht wegen einer so unbedeutenden Sache ihren bisherigen Grundsatz der Nichteinm schung in außer- amerikanische Berbällniffe verletzen wird Tie Haltung, welche Leulschlaud aus Samoa einnimmt, ist ihm durch die Interesse« der deutsche» Colonisten aus dieser Inselgruppe unv durch Verträge vorgezeichnet; e« kann nickt dulden, daß »in Einfluß dort vorwiegt, welcher durch die thalsächlichen Brrhättnlffe nicht begründet ist. Es giebt ein sehr einfache« Mittel, um auf Samoa in kürzester Zeit Ruhe und Frieden zu schaffen, und da« besteht darin, daß sich die Amerikaner um die An grlegenbeiten Malaase'« nicht mehr kümmern. D>e Stel lung Tamasese'« ist vorzüglich gewählt; ferne Anhänger sind gut bewaffnet und hinreichend mit Schikßbedar versehen; er ist also in der Lage, allen Angriffen der An bänger Malaase'S Stand zu halten. Man lasse die beiden Parteien ihre Strriligkeilen unter sich auömachen, voraus gesetzt, daß dadurch nicht die Interessen friedlicher Europäer geschädigt werben. Da« zu vermeiden, war der Zweck Unternehmen«, welche« der deutsche Consul, unterstützt dc« durch die Marinesoldalen der „Olga", de« „Adler" und de« „Eber" beabsichtigte. Durch die Dazwischenkunst de« Amerikaner- Klein hat Vie friedliche Absicht der Deutschen eine schlimme Wendung genommen; dafür sind aber allein die Amerikaner verantwortlich, welche, von dem Drange, ein ihnen nicht zw kommrnbi« Uebergewicht aus Samoa au-;uüben, getrieben, die Parteien gegen einander gehctzl und schlieglich die Deutschen von einem Hinterhalt au- angegriffen haben. Es steol der amerikanische» Regierung unter solche» Uiustänve» sehr schleckt an, jetzt die in ihren Rechte» gekränkten B leivigten z» spicken. Deutschland wird auch in diesem unerquickliche» Falle die ihm fiel« zu Gebote stehende Besonnenheit walten taffen, aber anbererseit« kann e» auch nicht vor uudercchliglen Zumuthungen die Segel stre chen. * Leipzig 18. Jaauar. * D>« Centrumspartei hat sich bei der rvloni«! pOlitisckea Verhandlung im Reichstage vollständig in Schweigen gehülll, sie dal Vie Deulschsrrisinnigen in ibrer Bekraaqniß allein grlaffen und der Errichtung eine« B ce- konsulat« in Zanzibar zua«sti«»t. Man wir» au« diesem bezeichnenden vorgeng aus eine günstige Stimmung de« CeirAr»»« auch z» ver in ben nächsten T«ge» zu erwartenden eolonialpotitischen Vorlage schließen ditrsen. In der Thal falle» b«e neulich«» Besprach»»-««» »e« Reichskanzler« «il einigen Cenirum-sührrrn zu einem günstigen Ergebniß gelangt ein. Da« war ja auch schon die nvthwendlge Confequenz de- energischen Einschreiten- sür die Beseitigung de» Sklaven handel». Da- Centrum bat sich Scdrilt sür ÄchritI von der Gegnerschaft gegen jede Colvnialpolink zu einer erst lauen unv lheilwrisen. dann immer entschiedeneren Unterstützung be kehrt. und wir begrüßen diese Wandlung mit Genuglhuung. E» ist werlhvoll und wichtig, daß die ferneren Maßnahmen aus colonialpoiilischem G-diei von einer möglichst großen und imposanten Mehrheit der Bolk-verlrrtung getragen und unter- tutzl werden. * Der cornmondirende General de« XI Armrerorp«. Frei herr v. Schlolheim, dal. wie au« Kassel gemeldet wird, »> einer R^de aus dem Festcommer« zur Feier der Sailer» Proklamation in Versailles selbst erklärt, baß er diese« Mal da« letzie Mal al» arliver coinmanvirender General dem Commecse beiwohne, dock hoffe er in einem andern Verhält nisse noch öfters zu lommen. Demnach steht der Rücktritt de« verdienten Generals schon in Kürze bevor. D»e günstige Wendung in tri» KrankheitSzustande de« Chef« der Admiralilät Grasen von Monl«, von der wir schon zu B ginn dieser Woche melden konnten, hat auch im wrilrren Verlaus derselben vorgehallen. Die Rächte verlausen rnbig und bringen dem Kr nke» stärkenden Schlaf. Die K'äsle heben sich in eisieulicher Weise regrlmäßig, so daß die Aerzte mil oem Zustande den Verhall, iffcu »ach durchaus zujrieden sind. * Für Stockholm wird eine neue Wahlordnung Vorbereitet, wonach Vie Stabt nickt mehr wie b.Sber au« einem einzigen Wahlkreise besiehe», sondern >u mehrere Wahl kreise eingelheilt werden soll, so daß Nicht mehr, wie e» im Vorigen Jahre vorgekommen ist, sämmlliche gewählte Ver treter bloS deshalb, weil die Wabl eine« einzigen von ihnen zu beanstanden war, sür uuderechligt erklär! werten können. B-kannllich wurden damal« wegen eine» Formfehler« alle Erkorenen der Wähl->Mehrheit zurückgewiesen und dl« von der Minderheit Ge.oäöllen ohne Wnleies zum Reichstage zu- . geiaffen. Nock richtiger wäre e». jeden Einzelnen, für den die Mehrheit gestimmt hat, al- gewählt zu erachten. * Da« holländische Ministerium beräth die Frage, ob ein geullgenber Grund zur Ernennung einer zeitweiligen Regentschaft voiliege. Nach der Verfassung ist nämlich die Elns tznng einer solchen auch dann gestattet, wenn der König außer Stande ist, vie Regierung selbst zvahrzunehmen. Wenn nun b>« Minister letzteren Fast al» eiugelrelen be trachten, wird der SlaatSralh um sein Gutachten gefragt, welche« er innerhalb einer kurzen Frist abzugeben-hal. Fällt diese« in bejahendem Sinne au«, dann muffen die General» 'taalcn zu einer gemeinschaftlichen Sitzung jasammenberusci» werden, in welcher da« Gulackien de« Slaal«ralh« vorgelegt wird, woraus sie darüber schlüssig werden, ob d>« Roth» Wendigkeit einer Regeulschast vorliegt. Ist die« der Kall, dann wird drr Beschluß vom gemeinschaftlichen Vorsitzenden der beiden Kammern öffentlich bekannt gemacht und tritt al«balo in Kraft. Nach dem im letzten Iabre zu Stand« cekommeiie» NegenischaftSgesetz würde der Königin die Kegenlschast übertragen werde». * Dem fliehenden Feinde goldene Brücken zu bauen, ist ein G-bot der LebenSklugheik. Wer sich dieser Beschäftigung aber oiigesicht» de» zum Angriff verrückenden Feinde« kingiebt, der bandelt mindesten- unbedacht DaS gilt, mil Berücksich tigung de« stetig anschwellenvrn BoulaiigiSinuS, uneingeschränkt von dem Einkorn mensteuergesetzenlwurf de« fran zösischen Finanzministers Peytral, der zwar soeben von dem mit Prüfung der Malene belrauten Kammerausschuß en dloe verwerfe» wurde, aber, so lange er nicht von dem- elbe» Schicksal auch im Plenum ereilt sein wird, dasteht al» in ossicielle- Zeugniß der schweren taktischen Irrlhümer, deren ich gerade baSzenige Regime schuldig macht, welche- im Gegen- Iheil Alle» ausdielen sollte, sich dem svuvcrainen Volke jetzt von der denkbar liebenSwÜrdigsteo Seile zu zeigen. In diesem Puucte bezeigt die rep»bl>kanische Presse eine» sehr richtigen Instinkt, wen» sie sich scharf tadelnd über daS Borgeben de« Finanz- minlsier« vernehmen läßt. „Der Zehnte und die Inquisi tion!" stößl die „Republique sranhaise" ihre» Alarmrus au« unv zerpflückt ans« Unbarmherzigste ein Proj ct, besten Consequeuzen, wie da« genannte Blatt sich ouscrückl, unfehl bar zum Ruin de« Staal-schatze- und de» öffentlichen Frieden« ühren, aus Frankreich aber ein Schlack!» unv BctrugSseld macken würden. Aehnliche Belrachluugen begegnen wir im .TempS" und den anderen republikanischen Organen sowohl der milderen, al« der schärferen Tonart. Alle stimmen oarin überein, daß in einem Augenblick, wo Freund Boulanger die Musterung passircu läßt, Höhe einsichtsvoller Wahl- Propaganda befunden habe, al« er dem große» Hausen eie ,n so umfänglichem Maße vezatorische» und verbitternden steuerpolitische» Neuerungen i»S Gedächlniß zurückries. welche den französischen Steuerzahlern seiten« lcr Regierung drohen. M>l einer solchen, im höchsten Grab« unbe liebten Maßregel hervorzutreten, während man anderer- seit« die Pariser Wähler zu Gunsten der Candidatur Jacquc« breitznschlagen sich angelegen lein läßt, erscheint namentlich de» Parisein al« ein „comdlo'. an dem Niemand seine Freude haben werde als Herr Boulanger Der Kammer- auSichuß hat sich den» auch an seinem Thcile beeilt, den Fehler de« Minister- nach Möglichhit gut zu machen, indem er H rrn Peytral seine ominofe Vorlage mit Prolest zurück schickte. Jmmervin liegt da« Projekt noch bei der Kammer, und die bloße, wenn auch nur theoretische Möglichkeit, daß e« dort durchgehen könnte, eis-teint für die Gönner der Candi datur Iatque« nicht wenig oerb ießlich. Ihr einziger Trost ist, daß die ösj ntliche Meinung ein kurzes Gedächlniß hat und bi« zum 27 Januar vergessen werde, wie bedenkliche Allenl tSg lüste in republikanischen Negicruniskceisen gegen da- Gewissen und gegen die Taschen der Steuerzahler im Schilde geführt werden. * Unter de» Vorlagen, welche da« englisch« Parla ment bei seinem Wiederzusammenleilt am 21 Februar er warten. befind,t sich auch e,n-, welche v,e Wehrhaftigkeit >e« Lande« betiifsl. Sir Michael HickS-Beach. der Präsi den« de« HandelsomIeS. erklärte i» einer dieser Tag» an seine Wähler in Cl'sko» gebollenen Ansprache, die wichligste Aus gabe der nächst'» Selsio» werde dlc sei», binlängliche Für sorge für die naliouale Verlheidigung zu treffen. Man Vars aus die Vorlage b< gierig sein; d>« jetzt ist ver Gegenstand immer nur in den engste» Grenze,,, vom Gesichllpuncle de? verlheidigung de« Iuselreicbr« selb't. und auch >ir Vieser Be schränkung nur äußerst kümmerlich behandelt worden. überein, daß in einem Augenblick, r Mißvergnügten jeglicher Kategorie der Minister sich nicht aus der H
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