Pfund erbaut (heute Nr. 3 daselbst). An der Königsbrücker Straße standen nur die Gebäude der Gebr. Pfund, denen 1853 Dampfkesselanlage ge nehmigt wurde. Nur nördlich der v. Oppellschen Felder entstand in der ersten Hälfte der fünfziger Jahre vorigen Jahrhunderts die Sodafabrik von Thenius L Horn (heute Schmelztiegelfabrik der Gebr. Besell) und neben der Poudretten-Anstalt (S. o.) 1853 die Guanofabrik des Or. Abendrot. Sie wurde nach ihm vom Hausbesitzerverein für Grubenräumung Dresdens bis 1872 weitergeführt (heute dort das Restaurant „Zum Lindengarten). Endlich am Königsbrücker Platz stand ein einstöckiges Gebäude, das den Gründer des Stadtteils, Herrn v. Oppell, zum Besitzer hatte (heute un gefähr Nr. 4). Bis Anfang der fünfziger Jahre vorigen Jahrhunderts diente dieser Platz als Sammelplatz für Fäkalien. Zu diesem Zwecke war eine weite, tiefe und bedeckte Grube angebracht, um welche auf drei Seiten Düngerhaufen als Garnitur standen. Besondere Arbeitsleute be gossen dieselben und machten sie für die Bauern der Umgegend verkaufs fertig. Die Zufahrt geschah vou der heutigen Tannenstraße her, an deren Ecke (heute Fleischermeister Hartmann) das Bureau der Dünger- Export-Gescllschaft sich befand. Vom Jahre 1855 ab wurde der „Neue Anbau auf den v. Oppellschen Felder" wie man diese Fortsetzung der Antonstadt zum Unterschiede von den „Neuen Anbauen bei Neudorf und den Scheunenhöfen" amtlich be nannte, der neuen Bezirkseinteilung angeschlossen. Nach genanntem Jahre setzte in der Besiedelung ein merklicher Aufschwung ein; denn bereits 1859 werden 56 bewohnte, „z. T. elegante", und fünf in Bau begriffene Häuser in zusammen elf Straßen erwähnt, die sämtlich noch ohne Namen waren. Man hatte die Häuser in der Reihenfolge wie sie entstanden waren, nummeriert, gleichviel ob sie an der Königsbrücker Straße oder an irgend einer Straße jenseit des Dammes lagen. Es war darum sehr schwer, jemanden aufzufinden. Die Polizei gab oft am Tage den um Auskunft fragenden Personen einen kundigen Gendarmen zur Begleitung mit, doch des Nachts versagte meist auch diese Hilfe. Die Bestellung von Postsachen war oft nach langem und umständlichen Herumfragen von Haus zu Haus erst ausführbar. Dieser Uebelstand wurde nach wie derholten Verhandlungen zwischen Rat und Ministerium des Innern im Jahre 1859 durch Benennung und Nummerierung der vorhandnen Straßen beseitigt. Gleichzeitig wurde die für ganz Dresden durchgeführte Gebäude- Katastrierung vorgenommen. Die Häuser östlich des Bahndammes wurden zu Abt. 6. („Antonstadt") und die westlich derselben zu Abt. ckl. („zur Antonstadt gehörig") gezählt. Der im Volksmunde gebräulich gewordene Name „Oppellvorstadt" erlangte keine amtliche Geltung; denn von 1875 ab wurde die Abt. Ick. der Leipziger Vorstadt zugerechnet. — Die gewählten Straßennamen hatten nur zu einem Teile Bedeutung, während der andre Teil willkürlich angenommen wurde. Die Oppellstraße erhielt ihren Na men nach dem Gründer des Stadtviertels, dem Geh. Rat Hans Ludwig v. Oppell, geb. am 26. Juni 1800 in Krummhermsdorf, von 1831—1853 Polizeidirektor in Dresden, gest. am 29. Juli 1876 in Zschachwitz. Die Schanzenstraße benannte man wegen ihrer Richtung nach einer von Na poleon I. 1813 mit andern Feldbestigungen errichteten Schanze in der