Heide. Die Hechtstraße erhielt ihren Namen wegen ihrer Richtung nach dem zu Anfang des 18. Jahrhunderts von dem Neudorfer Revierförster August Hecht angelegten und nach ihm benannten Weinberge (heute Ma rienhof). Die Windmühlenstraße ist wahrscheinlich wegen ihrer Richtung nach der ehemals in Pieschen, nahe der Leipzig-Dresdner Eisenbahn be findlichen, 1877 abgebrochenen Windmühle benannt worden. Der Kö nigsbrücker Platz bekam seine Benennung infolge der Nähe der Königs brücker Straße. Diese selbst wird als alte Landstraße nach dem Städt chen Königsbrück über das Dorf Langebrück 1414 erwähnt als „weg gein der Langenbrucken", 1519 „Langebrugker Straße". Vom 17. Jahr hundert an wird für sie die Benennung „Königsbrücker Straße" üblich, daneben hieß sie aber noch bis ins 18. Jahrhundert „Langebrücker Straße". Sie bestand vom Bischofwege an bis zur Dresdner Flurgrenze aus der Fahrstraße und einem an der Westseite hinlaufenden breiten Chausseegra ben, den man für eine spätere Fahrbahnoerbreiterung liegen ließ. An der westlichen Seite dieses Grabens lief ein beiderseits mit Bäumen be pflanzter, breiter, nach dem Stadtinnern immer schmäler werdender Fuß weg bis zum heutigen Albertplatze. Die beiden Baumreihen dienten zum Schutze der Fahrstraße gegen den von den Sandfeldern herwehenden Flugsand, der bei starkem Winde oft die Fahrbahn verwehte. Der Dammweg bekam seinen Namen nach dem Bahndamme. Die Langebrücker Straße benannte man seit 1859 nach dem Dorfe Langebrück. Der Bi schofsweg wird 1508 als „Pischoffsweg" erwähnt und wurde von den Meißner Bischöfen angelegt, damit sie auf der Fahrt nach ihren Besitzungen das Stadtgebiet nicht zu berühren brauchten. Am Ausgange des 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts hieß er „An der Dresdner Heide", seit 1840 führte er wieder seine alte Benennung. Für die stetig wachsende Bebauung uud die damit verbundene Verkehrszunahme ließ die Beschaffenheit der Straßen recht viel zu wünschen übrig. Sie waren zwar breit abgesteckt, aber nur halb und unregelmäßig vollendet, stellenweise von Löchern und Sandhaufen unterbrochen, dem nach meist in so trostlosem Zustande, daß nicht einmal leichtes Fuhrwerk gut fortzukommen vermochte. Dazu mangelte noch jegliche Straßenbe leuchtung nnd die Ableitung der Tagewässer; denn die erste Schleuse wurde erst 1864 durch die Hechtstraße gebaut, um welche Zeit auch eine Korrektion der Straßen erfolgte. Trotzdem standen 1860 schon 114 „z. T. recht elegante" Wohngebäude und zwar Bischofsweg einschl. Bischofs platz 6, Dammweg 3, Erlenstraße 5, Fichtenstraße 7, Hechtstraße 17, Kiefernstraße 5, Königsbrücker Platz 6, Königsbrücker Straße 18, Lärchen straße 8, Langebrücker Straße 1, Oppellstraße 16, Oppellstraße am Walde (seit 1861 Buchenstraße) I, Schanzenstraße 6, Tannenstraße 7 und Wind mühlenstraße 8. Unter den Besitzern befanden sich mehrfach kleinere Leute, z. B. 11 Zimmergesellen, 8 Maurer, 1 Schlossergehilfe und 5 Arbeiter. Als besonderes Gewerbe wurde die Kunst- Handels- und Gemüsegärtnerei betrieben und zwar Königsbrücker Straße (Malleschütz, Wagner), Lange brücker Straße (Ackermann), Tannenstraße (Herschel) und Hechtstraße (Fritzsche, Kühne). Außerdem gab es 3 Fabrikanlagen, nämlich Königsbrücker Str. 32 die Lack-, Ol-, Weingeist- u.Firnißfabrik von Beschke,