— 11 — und Friedensstraße) als westliche Fortsetzung des v. Oppellschen Neuen Anbaues mit Kleinwohnungen zu bebauen. Dieser Plan wurde jedoch wiederholt abgelehnt, weil die Behörde die Nähe des Friedhofes für gesundheitsschädlich hielt. Erst 1878 nach Aufhebung des „Kirchhof- Rayons" ließ man diese Bedenken fallen. 1859 wurde an der Nordgrenze dem Flußsieder Bursche zu gleichem Zwecke die Anlegung einer neuen Straße (heute König Georg-Allee) mit mit einem Übergang über die Staatsbahn nach den westlich der Bahn gelegenen Fortsetzungen der Straßen des v. Oppellschen Terrains genehmigt. Im Herbste 1860 wurde ebenfalls zur Herstellung von Kleinwohnungen dem Bäckermeister Fleck die Anlage und Bebauung der seit 1862 Ahorn straße genannten Straße genehmigt. 1864 wollte aus gleichem Anlaß der Bauunternehmer Heyde die Westseite der Hechtstraße zwischen Erlen- und Windmühlenstraße geschlossen bebauen und gleichzeitig die angrenzenden Querstraßen des v. Oppellschen Areals demgemäß westlich verlängern. Dieser Plan fand nur teilweise Genehmigung, da man für die Zukunft für möglich hielt, daß dieses jetzt billige Terrain angesichts verbesserter Verkehrsmittel und Vorliebe für den Wald einmal eine gesuchte Gartenkolonie werden könne. 1873 wurden Bauunternehmer Naumann und Genossen mit einem Gesuche, zugunsten der Schaffung von Kleinwohnungen die Erlenstraße geschlossen zu bebauen, abgewiesen, weil dieselbe zu schmal und noch ohne Schleuse sei. 1874 begann die Bebauung der Johann Meyer-Straße auf den Scheffel'schen Feldern. Der im Jahre 1887 in Dresden verstorbene Großkaufmann und Ehrenbürger der Stadt Johann Meyer stiftete 1872 ein Kapital von 100000 Mk. zur Erbauung von Wohnhäusern für Arbeiterfamilien. Der Rat als Stiftungsoerwalter nannte die von ihm angelegte Straße nach ihrem Stifter. — 1875 wurde durch Erlaß eines neuen Bauregulativs westlich der Bahn allgemein die bisher nur ausnahmsweise zugelassene geschlossene Bauweise erlaubt. Neben dieser zeitgemäßen Umgestaltung der Bebau ungsvorschriften war der Rat auch im übrigen für eine stadtmäßige Aus gestaltung dieses an der Peripherie liegenden Stadtteils bemüht. 1871 wurde eine Hauptschleuse durch die obere Königsbrücker Straße vollendet und damit das beim Bau der Schützenkaserne 1870 geplante Anbringen der in sanitärer Hinsicht nachteiligen Senkgruben verhindert. 1874 be schleuste man die Oppellstraße und erneuerte die alte Anlage in der Hecht straße. Im Dezember 1869 erhielt die Tannenstraße die ersten Gas laternen und in der Zeit von 1870—1872 wurden auch die übrigen Straßen mit Gasbeleuchtung, anstelle der bisherigen Petroleum-Laternen, versehen. Nachdem bereits 1875 die Wasserleitungshauptrohre in den Straßen (mit Ausnahme der Buchenstraße) eingelegt worden waren, wurde 1877 der Anschluß an das 1876 fertig gestellte Wasserwerk an der Saloppe vollendet, wonach die bisherigen Trinkwasserbrunnen nach und nach verschwanden. Zufolge des Bevölkerungszuwachses waren auch die beiden Schulen erweitert worden. Es amtierten 1875 an der 7. Bez.- Sch. 1 Direktor und 21 Lehrkräfte und an der 5. Gemeindeschule 1 Direktor und 12 Lehrkräfte. Die Bewohnerzahl betrug in diesem Jahre (einschließ-