migt worden war. Ebenso erbauten um diese Zeit die Gebrüder Pfuud auf ihrem gekauften Grund und Boden an der Königsbrücker Straße ein zweistöckiges Wohnhaus mit einem Niederlagsgebäude daneben. (Heute Nr. 61 das.) Der Zimmermann Carl Gotthelf Förster baute ein ein stöckiges Wohnhaus auf seiner Parzelle am Bischofswege. (Heute Nr. 1 das. und noch im Besitze von Försters Erben.) Die Ecke Königsbrücker Straße und Bischofweg erwarb der Hauptzeughauszimmermeister Pählig, der sie nach vierjährigem Besitze an den Privatschuloberlehrer Richter ver kaufte. Das Areal hinter Pfunds Besitz bis zur heutigen Oppellstraße kaufte der Hausbesitzer Johann Friedrich Starke, der es drei Jahre später den Nachbarn Pfund käuflich überließ. Ein größerer Abkäufer war der Schornsteinsegermeister Ludwig Ferdinand Fischer. Er erwarb in kurzer Aufeinanderfolge sieben Parzellen. Diese lagen an der Königsbrücker Straße von Pfunds Besitz an bis zur heutigen Ahornstraße und reichten bis ungefähr zur Mitte zwischen Königsbrücker Straße und Bahndamm. Zu beiden Seiten der heutigen Langebrücker Straße bis über den Bahn damm reichend erwarben der Gärtner Johann Gottlieb Leschke und der Bornmacher Johann Gotthelf Poppe je eine Parzelle. Friedrich Wilhelm Kirchhübel kaufte zwei Parzellen, welche zu beiden Seiten der heutigen Erlenstraße lagen und sich bis zur Hechtstraße erstreckten. Der Flußsiederei besitzer Heinrich Aug. Fleischer kaufte für seine gewerblichen Zwecke, Her stellung ätzender Säure (Flußsäure), ein Trennstück an dem oberen Teile der heutigen Hechtstraße, tauschte aber später mit dem Forstfiskus ein gleichgroßes Stück nördlich von der Poudretten-Anstalt. (Diese Dünger- Aufbereitungs-Anstalt hatte man 1836 wegen des Neuen Anbaues auf den Scheunenhöfen nach hier in die Heide verlegt. Sie bestand bis 1864. Heute steht dort die 1876 erbaute Arbeitsanstalt.) — Dieser gut fort schreitenden Besiedelung wurde durch den 1841 beschlossenen Bau der „Oberlausitzer" später „Sächs. Schlesischen Eisenbahn" bald ein empfind liches Hindernis bereitet, indem 1844 der Weiterbau auf den v. Oppellschen Feldern bis zur endgültigen Feststellung der Bahnstrecke behördlich verboten wurde. Man nahm diesen Bahnbau allgemein wenig freundlich auf, was bei dem Enteignungsverfahren und den folgenden oft strittigen Entschädigungsforderungen mehrfach zum Ausdruck kam. 1845 war die Bahn bis Bischofswerda fertig, im Sommer 1847 ward der Betrieb bis Görlitz eröffnet und 1851 wurde sie vom Staate übernommen. Bei dem Aufschütten des Bahndamms verschwand auch das im Raum des Schul vorgartens am Königsbrücker Platze befindliche Ulanengrab vollständig. Dieser sogenannte steinerne Ulan erinnerte an den polnischen Ulanen Tomarzysz Abractimowicz, der im Dezember 1742 in Dresden gestorben und hier an dem sandigen Königsbrücker Platze beerdigt worden war. König Friedrich August III. (Sohn Augusts des Starken und als Kur fürst von Sachsen Friedrich August II) ließ 1744 das steinerne Ulanen standbild auf dem Grabe aufrichten, welches den Buben der Umgebung beim Werfen und Schleudern häufig als Ziel diente. Am Fastnachts dienstag 1833 wurde die Statue durch eine Rotte Buben mit Pulver gesprengt und beim Bau des Bahndammes verschwand auch das Posta ment. Hinter dem Ulanen lag der Schießplatz der 1830 gebildeten