ItuttuAuw/mi Das Land um den Czorneboh kann mit romantischen Ruinen, prächtigen Domen und stolzen modernen Bauten nicht aufwarten. Es ist schlicht, und seine Schätze liegen in der Anmut seiner Gestaltung und in der unverfälschten Art seiner Bewohner. In kulturellem Schaffen sind zwei Männer dieser Landschaft zu nennen: WILHELM VON POLENZ 1861-1903, der berühmte Erzähler, lebte in Obercunewalde, wo heute noch ein schöner Gedenkstein an ihn mahnt. Aus demokratischer Haltung heraus schilderte er in vielgelesenen Romanen („Der Pfarrer von Breitendorf“, „Der Büttnerbauer", „Der Grabenhäger“) soziale Probleme der Jahrhundertwende. anlagen zurück. Vom Leben und Treiben der Adligen in früherer Zeit reden, außer meist kleinen Schlössern, zwei steinerne Zeugen : Ein Steinkreuz in Beiersdorf, wo sich 1662 zwei „Edelleute“ im Rausch duellierten und Hans Kaspar von Rechenberg erstochen ward; eine Turmruinc auf dem „Weinberg“ in Mittelcunewalde, erinnernd an ein Lustschlößchen des Karl Gottlob von Ziegler (1729). Das Leben des ärmsten Volkes, das im Gegensatz zu den herrschenden Schichten um sein nacktes Dasein kämpfen mußte, mag aus zwei Denkmalen erkannt werden: an der Waldstraße von Cunewalde nach Haibau sind zwei Kreuzsteine an der Stelle, wo einst ein Kind das andere eines Brotes wegen erschlug, und der „Bäckerstein" steht in Kälbersteinwald dort, wo ein geiziger Müller von Crostau im Hungerjahr 1772 einen armen Weber um eines Säckchens Kleie willen ermordete.