wie Kcllerhals, Johanniswedel, Arnika, Himmelschlüssel, Maiglöckchen und die Orchi deen in dieser Landschaft wirklich erhalten wissen. Jeder Naturfreund ist beglückt über die große Zahl stattlicher Einzelbäume, die noch in den Ortschaften und innerhalb der Gemarkung verblieben sind, wunderschöne Eichen und Linden, oft auch in Gruppen beieinander, wie die Eichen am Alten Graben zu Oppach oder die Linden in der Parklandschaft von Crostau. Sogar der seltenste Nadelbaum Deutschlands, die Eibe, besitzt im Walde des Taubenberges bei Tauben heim noch einen schwer auffindbaren natürlichen Standort. Wir wollen nicht bei den altsteinzeitlichen Jägern und Sammlern verweilen, die im gesamten Gebiet einige karge Spuren hinterließen, nicht bei den Bauernvölkern der Jungsteinzeit und der bronzezeitlichen „Lausitzer Kultur“, die nur die unter 250 m liegenden besseren Böden nördlich des Czornebohzugcs noch unter den Pflug nahmen, und nicht bei den wcchselvollcn Geschehnissen der Völkerwanderung. Nun siedelten nordwärts des Berglandes in kleinen Weilern Sorben, die noch heute in vielen schmucken Dörfchen auf itz, a oder au (Meschwitz, Blösa, Rachlau) zu finden sind. Daß die Zeiten reich an Kämpfen waren, bezeugen die frühgeschichtlidien Burgwälle (Schanzen) im Hügelland, wie bei Blösa und Niethen, die jedenfalls Fliehburgen darstellen. Eine sehr wichtige Tatsache war die Besiedlung des waldbedeckten Oberlandes der Lausitz. Sie erfolgte im 12. und 13. Jahrhundert, als Siedlerströme aus den über völkerten westlichen Gebieten (Franken, Bayern, Hessen, Thüringen) herbeizogen, in den Tälern den Urwald rodeten und in mühsamer Arbeit Waldhufendörfer anlegten, die sich im Laufe der Zeit immer mehr bevölkerten und streckten. Die Ortsnamen — man denke an Cunewaldc, an Beiersdorf — verraten oft den Namen des Siedelmannes, der dann gewöhnlich auch als Erbschulze für die neue Gemeinde eingesetzt wurde und im „Erbgericht“ oder „Kretscham“ seines Amtes waltete. Zeiten ruhiger Entwicklung wurden oft unterbrochen durch Jahre der Unsicherheit und Kriegsnöte. Die Städte der Lausitz schlossen sich zum Zwecke der Abwehr in einem Sechsstädtebund zusammen und bekämpften räuberische Elemente. So wurden 1352 und 1359 an der Spree die Burg Körse (Kirschau) und vermutlich auch im benachbarten Niedercrostau das „feste huz“ von den Städtern gebrochen Unsagbares Leid wurde der Lausitz durch die Hussitenzüge zugefügt, die zwischen 1425 und 1432 von Böhmen herüberkamen. Ebenso war später der Dreißigjährige Krieg ei'ne harte Prüfungszeit für das Land. Während der Gegenreformation mußten die Grenz gebiete Scharen von ausgewiesenen Evangelischen aus den rekatholisierten Nachbar gebieten aufnehmen. Im Siebenjährigen Kriege ruhte die Hand der Preußen schwer auf Sachsen, und später hatten die napolconischen Kriege bittere Not im Gefolge. Der Herrschsucht der Bourgeoisie folgte die des Kapitalismus, und bis in die jüngste