in* fpietzeüftakd Zeiten schwerster Not gingen bei der in dieser Höhenlage von Natur be dingten Dürftigkeit des Bodens, des rauheren Klimas und den daraus sich ergebenden bescheideneren Erträgnissen der Landwirtschaft über das Ge birge, und in der Suche nach neuem Broterwerb wurde die dem Bergmann eigene Liebe und Freude an volkskünstlerischem Basteln und Gestalten der verschiedensten Dinge aus heimischem Holz Wegweiser für neue Er werbs- und Existenzmöglich keiten. Was er an Haus gerät von Holz, an Spiel zeug sowie an volkskünst lerischen Figuren und wun dersamen Dingen für seine Familie und zumWeihnachts- feste bisher im einzelnen gestaltete — wir denken an festliche Pyramiden, lichter- tragende Engel und Berg leute,bärbeißige Nußknacker und drollige, schmauchende Räuchermännel und vieles andere mehr —, fertigte er nun in größeren oder klei neren Serien und brachte es im Fortschritt der Technik und mit Einführung der elektrischen Kraft zu niedrigen Preisen auf die Messen und Märkte. Nürnberger Kaufleute, die auf ihrem Weg zur Leip ziger Messe das Erzgebirge durchreisten, sollen als die ersten die Seiffener holzgedrechselten Spielzeuge und Gebrauchsdinge, wie Federkästen, Nadel büchsen, Archen und dergleichen, ihrer Originalität und Billigkeit wegen aufgekauft und auf den Messen mit Erfolg angeboten haben. Bei den Spielzeugmachern in Seiffen •ffArte /kleit - fwie w Vieles hat sich im Verlauf der Entwicklung auch hier gebessert. Der Spiel zeugmacher und Drechsler ist freier Handwerker geworden, bedient sich heute der modernsten Holzbearbeitungsmaschinen und hat durch Fleiß und fachliche Weiterbildung seine Erzeugnisse oftmals zur verfeinerten Qualitäts arbeit, zu kunsthandwerklicher Wertarbeit steigern können, die in aller Welt gefragt und gesucht ist und immer mehr Freunde auch im Inlande gewonnen hat. Direkt, zum Teil aber auch heute noch über die alten Ver lagsgeschäfte, gehen die fertigen Erzeugnisse hinaus in die Welt, und am Ausgange dieses schönen und so emsig in der ) Holzarbeit schaffenden Gebietes ist die Stadt Olbernhau vor- ■nehmlich der Sammelpunkt der Erzeugnisse dieses fleißig schaf fenden Völkchens im Schwartenberggebiet. — Trotz der ver schiedensten Rückschläge, des immer recht dürftigen Verdien stes, der die Armut des erzgebirgischen Spielzeugmachers sprichwörtlich machte, hielt er treu zu seiner Scholle wie auch zu seinem vielgestaltigen Werkschaffen in Holz, das heute den Dörfern am Schwartenberge ein sichtbares Gepräge und den Menschen eine wohl schwankende, aber doch nach Sinn und handwerklichem Können bleibende Grundlage ihres Lebens gibt. Die mehr als bescheidenen Verdienste (da die erzgebirgischen Spielzeugmacher von den Aufkäufern billigst bezahlt wurden)