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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-02
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1888
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4 Verde«. Ist Letzt«» zu erreichen. ohne der Güte Eintrag z» tbuu, o steht der deutsche» Fahrrad-Industrie eia weiterer großer Nus. chwung bevor. Air wir hören, sind die oeorren Versuche nach Vieser R chiona ru Hinsicht aus das Gelingen auSsichtsvoll. -- Der Olchatzer Fcuerhitssverein sür Prediger zählte vm Schluffe seiner 62. GeschäiIs>ahreS 1480 Mitglieder, davo» 999 i» I. Ll. t^OOO ul Brrsiitierung-sunimk), 335 in II. Closse <6000 ^>, 116 in III. El. <3000 -H), Io daß sich di« Mitglieder eine Gelammt- Ninime von 11.439,000 .« gewährleisten. 44 Mitglieder sind durch Tod. 4 freiwillig ousgeschieden, dagegen 72 neu beigetretcu. An Entichab-zung waren zu zahlen 288 Vl für 2 Brandsälle. Es wurde nur e,»e «teuer erhoben von 2.25 Vi i>> l., 2.10.41 in H , 1 95-st in lll Klasse. Dadurch, daß der Verein als Prwatvrisicherunge. verein von Beiträgen zu Ortsseuerlö chcassen nunmehr gesetzlich befreit ist. bat tie Verwaltung, mit welcher Herr L. Neuhof in Jahna bei Ostrau betraut ist, eine erhebliche Erleichterung sowohl an umständlicher Arbeit, wie an Auswand, weil daS Porto meist Häher war als die zu zahlenden Beiträge, erfahren. Ja Sachsen (namentlich in Zittau und Seisdennersdors) wird neuerdings die Fabrikation serliger Herrenkleidungs, stucke in immer sich steigernderek!i Umfange betrieben und es baden in neuester Zeit abermals Erweiterungen der Fabriken vorgenommen weiden müssen. Während fertige HereenkleitunzSitücke im Jnlandc ibrer Billigkeit wegen in erster Linie von de» weniger Bemiltel'-n gekauft werken, bilden dieselben zugleich einen guten HaavelSarn/el sur den Export. Aus dem Weltmärkte bürsten denn auch die deutschen Erz ugisisse der bezeichneten Art bald in gröbere Aujiiahme kommen, die Fabrikation fertiger HerrenkleidUiigSstücke geht somit in das neue Jahr mit den besten Hoffnungen über. Beziehentlich der Qualität der deutsche» Produkte ist zu bemerken, daß denselben eine größere Daue, Hastigkeit nachgerühmt wird als beispielsweise den englischen. *— Die bereits gemeldete Einrichtung einer neuen Dynamit- sabrik in Form einer Actiengesellschast ist jetzt durch den Eintrag in daS Handelsregister perfect geworden. Die Gesellschaft, welche sich erzgebirgische Dhnamitsabrik, Actiengejrll schast zu Geyer OS. uennt, ist mit einem Actiencapitale von 600.000 VI ausgerüstet. Die Gründer sind Rechtsanwalt Georg Schubert, Bankier Victor Hahn, Rentner Bernhard Gatiel, Rentner Spreckels in Dresden. Farbenwerksbesitzer Zichierlich in Geyer und Chemiker Hänisch in Benthe». Für die vorhandenen Grundstücke und die Abtretung der mit dritten Personen abgeschlossenen Verträge, welche insgesammt aus di« Gesellschast übergeoangen, sind 160,000 Vl in Act en zu vergüten. (Dr. Iourn.) f Dresden, 31. December. DaS diesjährige Erträgniß der Weinberge der StaatSdomaine Sachsens, welches sich auf 34 Wiuzereien von je e»va 2'/, Acker ober 1'/, Hektar vcrtheilt — 1886 kamen noch 40 Winzereien in Berechnung — brzissert sich, objchon durch die ReblauSschädcn in der Hoslüßnitz 15 Acker resp. 6 Wmzereien in Wegfall kamen, aus 29,852 Lite: oder 72 Faß 116 Lter. Dieses Ergebniß erbringt sür den Hektar Weingelände 7 46 Hektoliter, d. t. ein nicht unerhebliches Mehr, als der 10jährige Durchschnitt erzieht. 1886 wurden geerntet 75 Faß und 212 Liter 1— 31.207 Liter oder eine reichliche Fünsstleiaie) und zwar K31 Hekinliter aus de» Hektar. Speciell die Hosiößnitz, welche 1886 uoch 12 Winzereien mir rund 30 Acker Weinland uiiisaßte, 1887 aber nur mit 6 Winzereien und 15 Ackern ia Frag» koinmt weil 15 Acker der Reblaus-Vernichtung onhcimficlen, ergab 7913 Liter. Sie würde 1887 aber noch 20 Faß mehr ergeben haben 1886 wurden geerntet 22.312 Liter Roth- und 8895 Liter Weiß wein. Davon kamen aus die Hoilüßmtz 10,595 Liier, aus Pillmtz- Niederpoyritz 11.018 Liter und aui Cossebaude 9591 Liter. 188? brachte die Hosiößnitz 4163 Liier Wriß- und 3750 Liier Rothwei» Pillnitz 7897 Liier Weiß- und 5782 Liter Rotbwci»; Cossebaude 8260 Liter Weißwein. DaS Gcsaliimtergebniß war im umgekehrten Ber ballniß gegen daS VorjaUr: 20,320 Liier Weißwein und nur V532 Liter Rothwcin. Tie Qualität des Weins veripr cht eine gute zu werden Sicherlich ist es wülischenSmerih, den Weinbau nicht au den Aussterbeetat zu setzen. —r Meiningen, 31. December. In unserer Nachbarstadt Suhl wird es als ein erfeulicheS Zeichen empfunden, daß von auswärts iiam de sie Bestellungen und ehrenhafte Aufträge Lahin gelangen, welche beweisen, wie wir schon neulich miitheiltcli, daß die auswärtige Coucurrenz der Beihilfe der durch Jahrhunderte erprobten Geschicklichkeit und Kunstfertigkeit der Sudler Industrie keineswegs entbehren kann. So nt z. B. nach MiUheilung der „Henneb. Ztg.' dieser Lage wieder aus dem Atelier des Graveurs Robert Fr ein sür hrn Schah von Perfiea bestimmtes Gewehr hervor gegangen, dessen Gravur aus reichen prachtvolle» Blumengewinden besteht. DaS Gewehr, welches bereits abgesäncki worden ist, war von der Firma Mauser in Ovcrndors bestellt. Der werthvolle Schast ist von dem Schäslermeistcr Tricbel geliefert worden. Cm anderes gleichsalls von Oberndors aus bei dem Graveur Fritz in Austraq ge «ebenes Gewehr, das sich noch in Arbeit befindet, ist sür den Sultan in Konstantinopel bestimmt. Aus dericlben Grasiranstalt ist schon manches werthvolle Stück sür gekrönte Häupter hcrvorgcqange«, so z. B. Geweihe für den König von Württemberg und den König von Portugal. Auch anläßlich bcS Biemarck-JubiläumS hat unter de» kem große» Staatslcnker dorgebrachien Gaben ein künstlerisch aus gestalielcS Cizcngniß der Sudler Wufsenindustrik uicht grsehlt. Der Bundesralh hat in seiner letzten Sitzung folgende Aus »ührungsbestiinninngen zu dem Gesetz, betressend die Abänderung des ZolltarisS, beichlvsi'cn: n) zum 8 I dcs Gesetzes: abgesehen von der Einstellung der neuen Zolliatze in die Spalte „Zollsatz sür 100 Icz" des amtlichen WaaicurerzeichnisseS znm Zolltarif, erleidet letzteres folgende Den derunge»: '.) il» Artikel „Gelreid:" — Seile 123 deS amtlichen Maaren Verzeichnisses und Seile 52—53 Rr. 153 der vorläufigen Acnderung desselben — ist der vierte Absatz wie folgt zu ändern: gemalztes s. Malz. 2) der Artikel „Malz" — Seile 223 deS amtlichen Waarenver zcickinisjes und Seile 90—91 Nr. 255 der vorläufigen Aeuderung desselben — erhält folgende Fassung: Malz: ») gemalzte Gerfie und gemalzter Haler Nr. 9s Br. 4 .6; d) anderes Malz wie das de- treffen»« ung-malzie Getreide — gebrannte- aller Art und dergleichen gemahlenes Nr. 25 l.40 Vl 3) im Artikel „Reis" — Seite 287 — ist der zweite Absatz, dergleichen zur Stärke und Stärkcsabrikatioa unter Comrole Nr. 25 Br. L V zu streichen. b. Zum K. 2 Abiatz 2—5 deS Gesetzes: 1) Wer aus Grund der Bestimmungen im §. 2 Absatz 2—5 deS Gesetz S die Eittings' abscriigung von Waaren, deren Zolliatz durch saS Gesetz erhöht worden ist, nach dein niedrigeren in dem Zolltarii vom 24. Mai 1885 vorgcschriebenen Zollsätzen in Anspruch nimmt, bat den Nachweis zu sichren, daß durch einen vor dem 26. November d. I abgeschlossenen Vertrag die Lieferung dieser Waare »ach oem Zollinlande bedungen worden ist. Aus Waaren, welche über Häsen deS Zollauslandes eiugesührt werden, finden die gedachten Bcilimmunqen dann An Wendung, wenn u. der Nachweis gebracht wird, daß aus der Zeit vor dem 26. November b. I. Thalsachen vorliege», aus wclaren bervorgeht, daß die Waaren >chon damals zur Einfuhr in das Zoll inland bestimmt waren, b. die Waaren bei der Umladung in dem auSlandüchc» Hosen weder eine Lagerung »och eine uneontrolirle Umpackung erfahren haben. Die Prüfung der Frage, ob im einzelne Fall Tdalsachen der unter 1 a. bezcichnclen Art vorliegea. bleibt de» obersten Landes > Finanzbehorden Vorbehalten. Im Ilcbrigc» unterliegen Anträge aus EingaugSabsertigung von Waaren »ach den in dem Zolltarif vom 24. Mai 1885 vorgeschriebenen Zollsätzen der Prüiung und Eiilscheitung der Zolldircctivbchvrdcn. »— Ein erfeulicheS Symptom dafür, daß der Bestand unserer Goldwährung sich mehr und mehr auch in der Anjsaffnng der obersten Reichsbedörden sestsetzt, liegt in der Nachricht, daß de», nächst die Ausprägung von zwanzig Millionen in Zehn Markstücken verfügt werden wird. Einer in die Qeffrutlickikeit ge langten Mtttheilung zufolge hat da- Reichsbank-Directorium erklär daß es, viellach aus Seschästskreilen ergangenen Wünschen Gehör gebend, bei Ausprägungen von Gold, statt wie bisher au-ichließlich in Dovpelkronen, den obigen Betrag in Kronen Herstellen lassen wolle, vorausgesetzt, daß das Reich den daraus ealstehenden Unterschied der Herstellungskosten vergüten werde. Ein dem entsprechender Antrag de» Reichskanzlers ist an den Bundesrath ergangen und dessen Gut- heißung unterliegt natürlich keinem Zweifel. Diese Verfilzung be- zeugt sowohl von Seilen der Reichs-, als der Bankleitung die Um- kehr voa einer Ansicht, welche in den ersten Jahren noch der de- Nagenswertheu Einstellung ber Silberverkäuse an den La, gelegt worden war. Ohne der Goldwährung grund'ätzlich zu Leide zu qesen, boffie man nämlich, neben ihr dem Silber eäpen beträcht. luderen Pl itz, als im Münzgesep beabsichiigt war, dadurch zu sichern, tag man die Kronen möglichst aus dem verkedr zuiückzögr und aas dieie Weise letztere» zwänae, sich für olle Zahlungen unler zwanzig Mark deS Silbers zu bedienen. Tiefer Gevanke war zuerst von einem oichldeutlchen Theilnehmer an der Parifer Münzconlerrnz, dem Direktor der Kopenhagen« Bank. Herrn Levi, vorgebracht und «a vcrfchiedene» Schriften scharfsinnig und kundig vertreten warden. Levi selbst ist «in überzeugter Anhäager der Goldwährung, die jo auch Skandinavien rein darchgesübrt hat; er war aber, unter dem Druck der damals grassirrnden Furcht vor der „Goldnoth", auf das Aaskniistsmlttel versalken. daß sämmtliche Staaten olle ihre Goldmünzen von weniger als beiläufig 20 Vl einzief>en iolllro. Diese» Gedanke» vertrat dann auch eine ta der ,.1k. A. Z." vor Jahre» erschienene Denkschrift, welche allgemein dem Präsidenlen der Reichsbank zugeichciebcn ward. Gleichzeitig bemerkt« man, daß dieses Institut die Kronen in seine» Gewölben sestzuhalten luchte, und Hand in Hand damit gingen Bemüuungen, auch die RüchS- caffentcheine aus große Abschnitte von sünizig Mark zu beschranke», Alles um den Verkehr zu größerem Gebrauch von Silberllialern zu zwingen. Seil dem Jahr 1881 wurden denn auch alle Aus prägungen von Kronen eingestellt und nur noch Doppelkronen ge münzt. Diele Bestrebungen gingen thalsächlich daraus aus, den Geist des Reichsniünzgesitzes zu verändern. Dasselbe hatte un- zweideutig seine Absicht niedergelegt in der Verjügung, daß nicht block Geldstücke von zwanzig, sondern auch voa zehn Mar? aus- schließlich in Gold angeserligt werben sollten, mit andere» Worten: da- Münzgcsetz hatte als grundlegende Voraussetzung anerkannt, daß der Verkedr zur Befriedigung seiner wahren Bcdürlnisse auch Gold- münzen von zehn Mark haben müsse. Als ausdrückliche Sanctwn dieses Grundsätze» muß es auch angcsihcu werden, daß in der Be- nennung der Rcichsgoldmünze» die Krone, d. h. daS Stück von zehn Mark, als der Urtypus und der elementare Ausdruck der Reichs- goldmünze zu Grund« gelegt worden ist. Das Gold ist eben nicht bloS sür den Großverkehr da. sei» erster Zweck ist. dem täglichen Leben zu dienen, und dies tägliche Leben bedient sich gerade in Deutsch land viel häufiger solcher Summen, die an zehn, als solcher die an zwanzig Mark grenzen. Die Erfahrung aller Länder hat in den letzten zehn Jahren auch die Richtigkeit dieser Anschauung vollauf bewährt. Alle gutgemeinten Experimente, dem Verkehr Silber aus- zudrängco, sind total gescheiten diesseits, wie jenseits des OceanS. Die Sillen und Gebräuche de? heutigen Lebens wollen das Silber nur als wirkliche Scheide- oder ThkilniigSiiiüiize und lassen es sich nicht mehr als Couranlgeld ausdränqen. Der oben erwähnte Beschluß enthält daoer das aucrkcnnea-ewcrthe Geständniß der Rcichsbank und der Reichsregienuig. daß sie von der Erfahrung gelernt und die Versuche, dem Beikchr durch Borenthallung der Kronen dos Silber auszuoränge», fallen gelassen haben. Damit ist werkthätig daS Ncichs-Münzgesetz wieder in sein volles Recht eingesetzt, und es bliebe nur noch daS Eine zu thun, daß man thatsächlich auch durch Wiederaufnahme der Silberverkäuse emgestche, von der Erfahrung seit 1879 gelernt zu haben. Em kleiner 'Ansang lag ja in den Ver wendungen sür Egypten. Man brauchte nur die logische lLoniequenz dieser Handlungsweise zu ziehen. Tie Zcilumstände wären gar nicht ungeeignet dazu. *— Der Silberpreis und der BimctalliSmuS. So resignirt die bimetallistischen Agitatoren, namentlich die in Deulsch- lanv, schon seit längerer Zeit sich erweisen, fühlen sie doch hier und da das Bedürsniß. irgend ein Lebenszeichen von sich zu geben. Es ist daher »ich! zu verwundern, schreibt die „Frks. Ztg.", daß eine so drastische Tove-Seiklärung de» Bimctallismus, wie die jüngst mit- getheiltcn Auslassungen des Mr. Allusion sie enthalten, die bimeial- listsichcn Jeder» zum Versuch des Widerspruchs anrcizt. Die „B. B. Z." bemüht sich, durch Angriffe gegen die Person des Mr. Alkmion seinen Auslastungen ihren Werth zu nehmen; sie vermag ilideß gegen den sachlichen Inhalt nichts euijuwcndc», außer der Behauptung, es sei eben „die Taktik der Bime'allisten", die „Ent scheidung" der Londoner Commission abzuwarten und einstweilen die Hände in den Schoß zu legen. Wem damit Sand >n die Augen gestreut werden soll, vermögen wir nicht zu ergründe»; so naiv können doch wohl die eifrigsten Nachbeter des Herrn vr. Arendt nicht sein, daß sie von der ieit Jahr und Tag mit Anhäuluiig von „wcrlhvolleni Material" sich abmuhenden Tommiilicn irgend welche „Ciilicheidung" von praktischen Folgen erwartet. Cs ist gerade Dem gegenüber vielleicht nicht ganz ohne Interesse, z» erwähnen, daß die Atkinson'jche» Erklärungen aus der ..Franlsniter Zeitung" von der „Nordd. Allgem. Ztg." abge druckt worben sind. Weiter zeigt die „B. B. Z." sich ängstlich, daß ihre Gläubige» durch das Aussinden von Gold in Südasrika und namentlich in Angra Peqnena irre werden könnte» an der Grund tbcse unserer Bimentallistcn, daß die Welt einem immer zunchuienoc» Goldmangel entgegengche. Sie betont deshalb von Neuem, daß daS Heil »ur bann komme» könnte, „wen» der Silberwrrth wieder ber gestellt würde, nicht aber, wenn derselbe weiter reducirl wird". Nu» war aber in eben demselben Blaite vor wenigen Tage» erst zu lesen, es sei „für die Zukunft Silbermangel viel eher aiijuiiehnien als Silberübeisluß", und weücr, es komme nur daraus an, die Maikl läge d>S Silbers zu bessern, und die commerzielle Basis des Silbers sei eine gute, „sobald nur die Gesetzgeber nicht verwirrend eingreiscn Und angesichts so greller Widersprüche muthel ei», wenn auch kleiner Thetl unserer Parlamentarier noch immer dem dcuticden Reiche zu seinen glücklich zusommengebrachleo Goldbestand zu Gunsten der amerikanischen Silbcrinteresjenten zu verexperimentireli? *— Entwickelung des ZcichenregisterS, Im Moi.a December 1887 wurden im Zeichenrcgistcr des ..Tcui'cheii Reichs Anzeigers" 111 Zeichen resp. Zeichcngruppen von 94 Firmen vcr vstentlicht lgegen 110 Zeichen von 92 Firmen im November d. I und 1-17 Zeichen von 104 F-ruicn im Drcember 1886); cs beinnbe:, sich hierunter 13 (in Leipzig angemeldrle) Zeichen von II ausländischen Firmen, nämlich 6 Zeichen von 4 Firmen in Frankreich, 4 Zeichen von 4 Firmen in Großbritannien und 3 Zeichen von 3 Firme» der Schweiz. Ferner wurde im December d. I. die Löschung von 51 Zeichen, welche 33 Firmen angehörten, veröffentlicht. Seit Bestehen des deutichen ZcichenregisterS <1. Mai 1875) dis Ende December 1887 beträgt die Zahl der veröffentlichten Zeichen <ohne Rücksicht aus die inzwischen wieder gelöschten) 16,839, üie Zahl der anmeldendc» Firmen 10,616, hiervon gehöre» 3907 Zeichen 1867 auSiäiidischcn Firmen an. *— Zur Lage de? HovfcnniarkteS enthält der am 22. December heraus,gegebene MonaiSbcricbl beS Deutschen Hopscn- baiivereii.S die folgenden dcnierienswrrlhcn Angaben: Von der kleinen 1587er Ernle sind nur an cinzelnen Orlen größere Rest bestände vorhanden: di- Preise sind daher, weil in neuerer Zeit viel sür den Coniuiii gekanit wird, mitunter wieder etwas gestiegen, und es wäre nicht zu veiwnndcrn, wenn sich, wie im vorige» B rich: schon erwähnt, wirklich noch eine allgemeine Preissteigerung sur besscre Sorte» ergäbe. DaS deutsche Reich, in rrster Lin:: Bayern, wird ins neue Jahr — mit geringen 'Ausnahmen — keine großen »»begebene» Reste der 1887er Ernte hinüb-o nehmen. W>nn man jedoch ciwägt. daß mit Ausnahme des Spalier, Kuidiugcr Landes und der Hallertau im kiigcrc» Sinne nirgends annähernd beiriedigeiide Preise erzielt wurden, muß nian lagen, daß der 'Absatz der kleine» dciiljcheii 1887er Ernte im großen Ganzen sehr unbesrietigens war. Wir leiden eben an einer Uebcrproducrio» geringerer Sorten. Zum Glück für unsei: Peodueenten inkcrrssiren sich die Gctrcid- bauenden Agrarier nicht s»r unsere Hopfcnproduciion, und kommt daher dies falls als Heilmethode nicht etwa ein erhöhter Hopsenzoll in Betracht. Geholfen kann den deutschen Ploducenien nur dadurch werüen, wenn sie in Zukunft weniger und im Allgemeinen bessere Hopse» Herstellen! — Bezüglich Englands, aus dessen Importbedarf man bis jetzt vergebens wartete, aber nich:S desto weniger um so sehnlicher rechnet, besage» die Berichte sort- wädrend dasselbe, nämlich: gleich niedrige Preise, Continenlal- hopsen vernachlässigt! Erst in den letzten Tage» hat sich eni: vcrmehrie Nächstagc eingestellt, von der »-dessen unsere Export- hopsen einstweilen keinen Nutze» zogen. ES ist wo: l z„ hosie») daß sich mit Beginn des neuen Jahres ein regerer Cinkaus in England cniwickclt Für die in Deutschland überschüssigen, gering- wert bigen Eiportboplen wird dies aber schwerlich zu i»c:l- lichcn Preissorlschriite» führen. Und es ist auch in gewisse!!! Sinne ganz gut so, denn einzig und allein durch eine der artige Entwickelung der Tinge kann unserer Ueberproduclivn a» qiialitärloscr Waare — je eher, desto lieber — rin Ende bereitet werden. Tie Leute wollen, wie cs scheint, nur durch Schaden klug werde». — Don Nordamerika wird etwas mehr Leben »n Gcschast: gemeldet, daS freilich hier in erster Linie Svceu- lalionSkäusea sür den Export zuzuschreiben ist. Man weiß in Amerika rbcnso gut wie bei »ns, daß England in der lausenden Saison zur Deckung seines Bedarfes doch fremden Hopsen benölhigt, und benützt daher di: gegenwärtig so billigen Preise, wie auch die zu unserem Nachlheil in England zuncstmendc Vo-liebe für ameri kanische Hopsen, um vielleicht durch oc» Export clwaZ zu verdienen. Ter 'Absatz in Amerika selbst ließ zuiolge der übergrogen Aeierve- vorrälbe der amerikanischen Brauer sehr viel zu wünschen übrig. In Anbetracht der allgemeinen UcberproLuction bürten somit die von New-Bork sür die nächste Zeit signalsiirten höheren Preise beftenialls auch nur die icineren Sorten treffen. Ueaerall herrscht eben die gleiche Talamiläi! Es wird zu viel Hopsen gebaut. Di« am lhe „ersten und schlechtesten p'oducirenden Gegenden müssen ibren Hopsenbao avsgeben oder zum Mindesten wesent lich eiuschränken! *— Erfurter Straßenbahn. Der Geschäftsbericht sür 1886i87 w-ist eine BklriebScinnahmc von 143,430 V! gegen 117,943 Mark im Vorjahre aus, ES wurden gefahrcn aus allin Linien zu sammen 7051 Wagen gegen 6179 Wagen im Vorjahre, Durch den vermehrten Betrieb war die Ergänzung de» Pservebestandes aus 91 Stück nolhwenSig. Der erzielte Reingewinn beträgt 12,269 V! Hiervon sollen 4'/, Proc. Dividend» lallen 2 Proc, im Vorjakre) mit IIL50 I2Ä) VI sür Tantiömen vertdrilt werden. Ter Rest voa 258 Vl wird vorgekragen. *—Gewinnung von Steinsalz. Die das „Drannschweiger Tageblatt" meldet, ist seitens der Herzog!. Kammer, Direclion der Bergwerke, ans Grund der Mutbnng vom 21. Mai v, I. unter dem Namen „Ealz-J'rxüeim" dem königl. preußi-chen BergsiöcuS, der Actiengcfellschasr Esnsolidir!: Al'aliwerke in Wcsteregeln. der Gewerkschaft Salzbergwerk Neustaßlurt in LSderburg be! Stoßinet, der Gewerkschaft Kaliwerke Aschersleben in Aschersleben, der Gewerk schaft Ludwig H. in Staßsurt, dem Bienenburger Kalisalzwerk der Gewerkichas« Hercy iia i» Vienenburg, der Aetieiigeselllchast D-ulsche Solo y Werke in Bernburg und der Lchachlbau-Gciellschait Jessenitz in Schwerin i. M.. das Bergwcrkscigcnlhum in eniem in den Gemeindrbezirken von Jerxheim, Beiertted» und Watenstedt, KreiS Helmstedt,belegeiicu Felde voa 1,831,573.57Quadrat»ielcrnInhalt zur Gewinnung deS in dem Felde vorkomiiienden Sleiiiialzes nebst de» mit demiklben aus der nämlichen Lagerstätte vorkommenden Salze» verliehe» worden. Stettin, 31. December. Im Lause de- vergangenen Jahres sind noch den Auszeichnungen des königlichen Lool'enamteS 243 mit Hering beladene Schisse im hiesig-n Hasen eingegangeu, und zwar 141 Dampsschsife und 102 Segeiichisje. Diele vcrtheilcn sich aus die einzelnen Mvnale wie solgl: März 7 Damrsiichisfe und drei Srgelschiffe, April 3 D„ 3 2., Mai 4 D.. 1 2.. Juni 6 D„ Juli 15 D.. 3 S„ August 23 D„ 14 S„ September 30 D-, 47 S„ Oetober 24 D„ 25 2.. November 15 D„ 6 2., Dceember 4 D. Im Jahre 1886 irasen 297 mit Hering beladene Schiffe hier ein, und zwar 143 Dampiichiffe und 154 Seacljchifse, gegen 133 Damps- schisse und 176 Segelschiffe iin Jahre 1885. *— Walzwerks-Verband, lieber die in Essen stattgehabte Versammlung der Bandeiien-Walzwerke erfährt man, daß enie Vereinbarung der Werke z» Stande gekommen ist. Die dein Verbände bisdcr fernstehenden Dandciscii-Darstell.r beschlossen, zu den Preisen des Verbandes und zu den gleichen VerkausSbedinguinen zu verkaufe». Ferner wurde die von Thyffen L Eo. mit Schlesien vereinbarte UeberpieiS-Staffel angenommen. DaS Ucbercinkomnien gilt bis 1. April 1888. — Tic Lage deS BanüeisengeschästS dürste vielleicht durch das Patent Mannesmann, welches die Düsseldorfer Röhren- und Esicnwalzwerke ciworbc» habe» und ausbeute», eine Verschiebung erfahre». Ans die Ecsolge dieser neuen patentirlcn Hcrstellunqsweise ist man in betheiligt-n Kreisen sehr gespannt. *— Hörder Bergwerks- und Hütten - Verein in Hörde. Der in 1886/87 erzielte Reing'wiun von 47.5,000 Vi ist wie folgt vertdrilt worden: znm R-serrejoiidS 23 750 .st. zum Special-Rcjervcionds 56,562 Vs, sür Lantiönien und Gratisicalionen 43 592 Vi, 6 Proc. Dividende ans die Vorzugsaktien 270,000 Vk, 1 Proc. Dividend: aus die Stammacti.n 7 >,«'>89 Vt, so daß sich ein Boitrag von 2107 V! eigicbt. Die Dividende ist ab 2. Januar zahlbar. *— Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn. Der Ver- waltungSrath der Süd-Norddeuticheu Lerbindungsbah» hat vor un gesähr drei Monaten eine Eingabe an die Regierung gerichtet, in welcher er um die principielle Zustimmung de: Regierung zur Durch sührung einer Piioeitäleii-Couveision eriuckile. Eine EUedigung deck Gesuches ist bisher nicht erträgt, die Durchführung der Prioritälcn Eonversion ist aber im Augenblicke durch die Verhältnisse des Capi talmarltes weniger aciuell geworden. Die Eonvcrslon soll olle Emissionen i»it 'Ausnahme des Lotlcric-'AnlchenS und der stcuer vstichligcn Prioritäten der ersten Emission m-iiassen, demnach einen Noinineilbctrag von rund 15 6 Millionen Gulden. Die vierte Emission iin Betrage von 1.4 Millionen Gulden ist c.» Goldanlehen. Die Prioritäten-Conversion sollte den Zweck haben, die Eouponproccsse aus der Welt zu schaffen und zugleich die gegenwärtige Actienrenle von 8 s>„ welche durch verschiedene außerhalb der Garantie befind liche kleinere Einnahmen langtet ericheint, zu cvnsolidircn, eventuell >n Ziikunit diese Acticureiitc zu steigern. G An» Bayern, 31. December. Tic Dsnau-Dampsschiss sahrtsgeielljchast konnte in dem nun abgelaisienen Jahre ihren Betrieb vom 27. Februar bis 26, December aulrecht erkalten, wahrend ii» Vorjnhre schon am 6. Februar vcr Fluß frei geworden, vom 1 t»S 21. März aber wieder gciroren und dann bis zum 31. December schiffbar geblieben war. Die Ergel nisse des FrachlverkehrS sind jedoch nicht so crseeulich wie ii» Jahre 1886, weil der niedrige Wasserstand während der warmen Jahreszeit die ungcliindeite Beförderung aller onsgegebenen Güter erschwerte. Aus du» Main hat sich der Frachtkiiv.ikedr zwar gesteigert, aber die zu geringe Ties« des Flusses war gleichsalls dem Veikehr nicht sordersich. Namentlich hat ans dem Unlermain der Getreide- und Kohlci-verkehr emen solchen Um sang angenommen, daß man ernstlich aus die Herdcisnhrung besserer LchifffahriSverdältn sie bedacht sein muß. — Die 'Arbeiten a» dem Bahnball Rcichenha ll-Berchtesgadcii, die bis vor Weihnachlen uiiunterbrochen fortgesetzi we.den koiintcn, mnßien insolge des Schnee Hills eingestellt werden, doch sollen schon in nächster Zeit wieder alle Hindernisse beseitigt iein. — Die in der Vorlage der Gclrcidezoll erhöhung dem Reichstage unterbreitete Statistik weist sür die meisten bayerischen Städte einen Stillstand in de» Brodpreilc» aus, obwohl bie Geircidrpresic großer Veränderung unterlagen. 2a kommt daher, daß dort die Brodtaxe noch zu Recht besteht und daß darum die Bäcker eher das Gewicht sehr nicdrig und die Preise möglichst hoch angeben, als daß sie sich der Bestraiung anSsetzen DaS b,weist zugleich, daß die von gewisser Seite ersehnte BrvLtax ihren Zwrck nicht crsullt. Wurtlemocrgs Herbstertrag im Jahre 1837. Nach einer vorläufigen Zusammenstellung der von den Cameraläiutern an daS statistische LanscSnml einaesendeien Uebeisichte» ist da- Ergeh n.ß deS d esjälirigen WemhcrbstcS folgendes: Die gelammte im Er trag stehende Weinbanstäche von 18,578 H-ktar <>ni Vorjahre 18,750 Hektar) «gab 303,471 Heklol. Wem (im Vorjahre 95,879 Hcktol.), sonnt duichschiiiClich vom Hektar l»>33 Heklol. (im Vorjahre 5,1« Hekwlitc:) Il ler der Keller kamen 216.563 Hcktol. 71 Proc <»:i Vorjahre .57 836 Hiktol. --» «lO Prcesi zum Verkauf mit einem Erlös von 9,«> :2.!27 .9 (,:n Voijihre 2.8^8,!>36 ,//); der durch jchniltl'che Verkaufspreis linier der Keller berechnet sich aus41.!8.S! vom Hrkivliter (im Vorjahre 18,57 ./1>. T r «Kcleivkrth beS ge- jammicn WeiNiNragS wiirdc I-icrnech l3ll'8 3oo vt (j», Vorjahre 4,604.602 V!, >m Jahre l885 l3,!!>I,t>;> .§) betragen. *— Bon der übcr das Duxer Kohlc.ircvier heremgebrochcnen Dasserkatastrophe sind niinmehr auch der Giselaschacht »nd der Döllingcrschach! des Duxer Noble »Vereins zu Dresden in Mülridenffhast gezogen worden. Es war dieses allirdinrs roraiiS- zusehcii. mir Halle mnn uielt erwarlct, daß sobald das Cmdringrn des Wassers vor sich gehen würde. Voran, sichtlich werde» nun euch diese Schächte gezwungen sein, ihre Förderung einznstelle», da sich a'.iiikhim» läßt, daß die Tepliycr B- hörSrn ,m Jntcrcffe drr dortigen Heilqnellr» auch hier gegen eine sofortige Eulwäsiernng Einipriich rrhebcn werden. (Dr. Iourn.) .4. Tie Brünigdobn. welche den Dierwoldsiättkr Sec mit Bi'irnz und Jnierlakc» verbinde» soll, wird thcils Adhäsion? , tdeils Zahnradbahn. Von Alpnach Stod bis DlcchlerSmatt, aus welcher Sticcke gcwöbnl-cher Betrieb eingerichtet wird, ist daS Gleis bereit vollständig fertig. Von D>cchtcrc::iliit bis Brunia, wo Zahnrad- bcrrieb eintcitt, ist die Anlage gleicht«!!- ziemlich vollendet. — Advocat Hunger, rin eifriger hicrsechter der Alpe »bah» Ehnr- Filisur, hat soeben eine Broschüre veröffentlicht, worin er die von Baseler Finaozfeulcn gesicherlc Linie Landquart-DaooS als nn- i-ntabcl bezeichnet und worin auch di? Splügen bahn abfällig beurtheilt wird. Er meint, daß die AnSi chten für letztgenannir Linie, trotz der in neuerer Zeit Wied r v-rbreilc:'!i hvssnuna- erweckende» Nachrichten, wieder in weite Ferne o-rück: irien »nd daß nur in der Verwirklichung des Pro;:cteS Elwr,3!iiur alle» 'An sprächen Rechnung getragen werde. D'.ie 2!i lasinngc» leide» ebenso sehr an Eiiijeitigkciten wi- die 'Natbrieiücn Lcr übi gen Com::,' d:c oft nur, nin '.Andere zu Lp'crn zu bewegen, die Verhältnisse »n giinst'gsten Lichte darstcllcn. *— An> stcrdanier Kasieehandcl. Auch i» A mste > dn m sicht inan sich durch das Beisxiel anderer HanrelSpliitze gr,iö:.-ial. znm Zeit geschält iür Kaffee übcrznoc! .ü. E ne zn iicicm Z,n eff daselbst kürzlich slaltgehabte Versammln g von brdcickendc.i Kafs Händlern setzte einen Ausschuß nieder, w.sich r denmächst einer > c:: n Aeriamnilung Vorschläge wegen Errichtung cincr VermittclungS- caiie zu machen hat. *— lieber schwediiche Kupsererzeugnn.i wird «ul Alvida berg geschrieben: Das schwedische Kupfergewerbe hat in den letzten Jahren dahmgejiechk. und viele Gruben, die reiches Erz liefern, wurden nicht mehr bearbeitet. Tcr Betrieb war w'lsnch m t Verlust verbunden und di: Eigner mancher renlien Ginbe» niußten ihre 'Arbeiterzahl verringern, da sie den Wettbewerb mit den amer I-,ni'chcn Minen nicht auszuhaltcn vermochten. Die plötzlich; Steigerung der Klipserpreise hat jetzt ei» regeres Leben in den Kiivsergruben zur Folge gebabt und man darj bessere,! Zeiten enlgegeniebrn. Van einer stärkeren '.Ausdehnung der Förderung hält nur die Ungewißheit übcr die Dauer der jetzigen Kupieipreiie zurück. Nrw-Bork. 20. Tccrmber. (N.-V- H Z) Ein Ereigisiß von weitlrogcnoer Bedeutung ist die jetzt erjolgte Herstellung direkter Bahnverbindung zwilchen San FranSisco, California und Portland, Oregon. Die Kunst der In genieure batte zur Vollendung derielbcn gioße Schwierigk-iten zu bewältigen, uno diesem Umstand ist auch zum großen Tbeil die Langwierigkeit de- Baues zuzuichreiben. Für Colnoruia lowodl wie Iür Oregon liegt die Haupterrunqeaschast darin, daß weite Comvlexe büchst sruchtbarea Landes rntweder ganz frisch in den Bereich drr Cnltnr gezogen werden, indem die neue Bahn deren Besi-delong veranlaßt, ober, soweit ihre Bcsiedetung schon bego -nen, TranSport- erleichterungen erhalten, welche die einzige Bedingung sür eme blühende Entwickelung derselben sind. J'tzk eest werd-n di» reichen R-ffonrcen de? Küstenlandes am Stillen Oeean zur vollen Geltung g-tangcn. nachdem ein nniinterdrochener Sck' " -i'iwg v -n b'r Grenze von A.ir-sl> Columbia bi? nach Gn.it'iu- .n Sonora, Dkex-kr». grk<b"ffen worden, rwvon üb'. l3"<» M- -- - ' - a,... .. ^ Po- Ila»d un er - ,l.'.ll-ch 'r V rivaltung derselben großen Gefells?'»s teh-n, die auch schon die sndlichst gelegene der amerikanischen Tee.,, coutinental-'öiouleii conirolirt. — Der SlaatS-2ccrclair der Vereinigten Staaten von No'- amerika, Mr. La mar, bat am !<>. D ec, ml er wiederum >m- Beringung erlassen, duich welch: r.rlch - ? wn Eile»bahn«Gei> - 'chasten Länd.reieii, d>e sie l:io s-.'d in Ans:ruch genommen hallm, ntzogen ivcrdcn. c:.- lriffl tl.S i.i HAtabama die Süd- und Nord-Alabama, tie Selm Florida die Florida, Eciitr,':! Georgm, Florida und '.Hodaina Missouri River, Eli.e-igo, :!ioct I und Missoiu> .''iiu.r. Dubl g :>' r St. Paul: in KansaS die Jo- die Grand R-evitS und J'id nn . Chicago und Nord W s.crn; in 2. Western. AuS der großen Za!l daß der S-.cretair dein Lunds.!!» -: ähnliche Veriügr.üge» sind übr 'ns zvg-i,en Ländereien w-'rdcn elnsi -3 vom Slaale verlaust. E-.- wnrü'ii 31 Rom miS Dallon, 'Alabama und Florida; sianüc und 6wlf, P ulacola und in Iowa die Burlington und tond und Pacific, Cedar Rapids P.Chiei o. Milwaukee uno , -s Denver Eüh; in Michigan >-'on, Laiising und Sagiiiaiv, - , sin die Chicago und Nord- dncscr Eisenbahnen ist ersichtlich, rl energisch cmgegrntrill: anderc schon srndrr erlass-ni. Die en:- lern zu äußerst billigen Presien 21 181 -Irres den Bahne» uns Spceulanlcn abgenommcii, ,m'siöeribr von ca. 2M Millionen Mark. 6 Aus Iavan wud übcr eine Stockung des Geschasts- verkehrS bcilchict. aus welche der plötzliche Abbruch der Lcr- ragsrevisioiicoerbandlungk» i-,:.-ns der j.ipaalschcn Regie rung rinen nickt zu imterjchätzeiisen Einstuß ansgeül l hat. Be kanntlich waren Z,weck und Ziel dieser Ve-I:a:idlungcn d>e-lusarbeitung neuer Vertrüge zusis-be» Japan uno den unSwärtigen Bertragü-- iäanen, denen zniol'.e das ganz: Kaiicrthum dem ausländischen HandelSvcrkelire cisclilolien werden, w.hrcud die Exlerrliorialität ausbören und Japan rolle Jurisdiction iwer olle Fremden im Lor.be zngcstanden werd-cn sollle. Tics; m äirjährigrn Vkrhandliingcn wur den nun unmüteldar vor ihrem Ablrlilnije a»i nubestimn»? Zeitdauer vertagt, ei» Ereigniß, ivelchcS inehrcre Perso.nalvcraaderunc.cn in der Regierung im Gejoluo hatte und vielseitig als ein Umschwung in den bisher von Seite Japan? verfolgten Tendcnzcn gedeutet wurde. Wenn man bedenkt, daß e? geradezu die Verl.ag-Srevision war, aus welche sich die wencr: Entwickelung des grj.iuiinwn Handel- von Japan anlchnte, daß in Fol,e der zu gcwarlig-nden Andeutung i» den bestehenden Verdätluisi n, so z. B. der Eröffnung des Landes und der damit verbundenen Aushebung der begrenzten und ungemischten Aiisiedlnng. der Erhöhung de: Emsiihrzölle u s. ra., die Speciilation sowohl lezüglich Oirnnderwerbcs verschiedener industrieller Prostete, Auistapclung solcher Importartikel, die einen höheren Einbihrzoll zn gewärtigen halten, bereits in Bliithe stand, lo ist cs erklärlich, daß die Nachricht von dem Abbruche der Verhandlungen wie ein BI tzßhlag uns heiterem H minel wirkte, daß der vorher so rcge gewordene Unteruchmungs- gcüt aus allen Gebieten des Handels erlahmte und eine gewiss: Unsicherheit und Zurückhaltung sich bemerkbar machte, welch? sich dadurch noch mehr erhöhte, das; auch im all icmeinen Verkehr zwischen Japaner» und Freiiidcii eine Eikallnug platzzugreist" schien. Sollte das Letztere sich wirklich bewahrheiten uns aus cinc reaktionäre Strömung, die ja in '.Anbetracht des überra'chcnd raschen Fortschrittes, welchen Japan in jüngster Vergangenheit dnrchgemacht hat. mch!S 'Außergewöhnliches wäre, zurückwlkilen sein, dann allerdings wären die 'Aussichten sür den auswärtigen Handel LeS Landr-S keine günstigen, denn mit dieser Rcaclion unrden die Bedürfnisse lur Erzeugnisse des Auslandes, von denen vi l? auch beule noch künsttily sind, schwinden. Wie der österreichische Consulaisbericht aus f)oko- hama, dem wir diese Miltheilnug cninehvien, weiter berichtet, haben auch politische Unruhe» in Tokio dazu beiqelragen, die öffentliche Meinung zu beunruhigen und den Handelsverkehr zn schädigen. Große unter freiem Himniel »''geholt u: Volksversammlungen, in welchen die politische Lage sctiarj erörtert wnrde, sind o»ee>nander- gciprcngt worden, linier diesen Umständen endete daS lll. Quartal unter dem Eindrücke allgemeiner Ungewißheit völlig qcschäslsloS. (Eingesandt.) Roggen- »nd Brodprcise. ES erübrigt mir vom, einige Worte ans da? Eingesandt vom 25. d. M. zu antworten, in welchem Herr .1. äl. meine Caleulatioa vom 22. d. M. widerlegt. Er macht mir darin unter Hinweis aus annebliches Fehlen der Mahlkostcn den Vorwurs der tendenziösen Absicht, sowie er mir schon zuerst völlige Unkenntniß der Sache imputirtr. Nun, daß ich nicht bkoS in? Blaue hinein schreibe, davon Wied ihn wobl der Verlaut der DiSculsion inzwischen überzeugt haben, und den Schluß a»j absichtliches Enlstellen kann ich nur nur crklärea durch übergroße Eifrigkeit seitens Herrn .1. LI., dt: ihn abgrhalten hat, meine letzte Skizze genau zu lesen, sonst hätte ihm nicht entgehen können, daß ich onsbrücklich die Spesen von Producent zuCoa- jliiiient behandelte, alio unter Wegtoß der einzelnen Positionen die Kosten der Kesammt-Manipulotion diScntiite. Daß dahin neben allem Anderen auch da? Mahlen gebürt, versteht sich von selbst, wie es auch überdies noch mehrfach ausdrücklich genannt ist. Ich sprach eben und spreche auch heute nicht davon, wer als Zwischenglied snngirt, sondern erörtere die Spesen von 3!og-:en zn fertigen! Brod, und in dieser Beziehung ändert die Gcgci ealculation de? Herrn .1. Al. an der mcini.gen nicht? WeientlicheS. Seine Abweichungen beschränken sich ans den kleinen Flng.'Abgang beim Vermablen, aus die Unsitte der Zugabe und aus H Preisdifferenz im Brod: 9'/,—10-H. H.crvon mögen di; ersten beiden zutrcffen, ob die Mehrzahl Bäcker 'Brod schon mit 9'/, verkauft, kann ich augenblicklich nicht eruiren, ich weiß von keinem anderen Satze als 10 ^ »nd kenne im Gegen satz hierzu auch Stellen, wo noch mit 10'/r per Psnud verlaust wird, obwohl kein besonderer Grund zu höheren Erzeugnngßkostcn ersichtlich ist. Selbst aber alle Zahlen deS Herrn I. LI. als völlig zutreffend angenommen, in welcher Beziehung sich c»> gewiegter Praktiker wohl »och manches Prosit»,» zu schneiden verstehen würde, jo kommt auch er noch o.u> einen recht aiiscbnlichen Satz. Gegenüber meiucn 50 Proc. Facit berechnet rr di? Gcsamnitkosien von 10.40 Vi z» 14.40 ./! mit 4 V. also mit 10 Proc. Für die so cinsachen Mani- piilalioire» des Mahlens und BuclenS beim gewöhnlichen Brod erscheint mir da? »inner noch ein beträchtlicher Ausschlag. Dabei bleibt die von mir mehrfach angeregte tteberrcchnung von Weißbrot» aus Rogqenbrod qlcichwclil unbernckstihligr. Wenn Jemand, wie Herr.1. LI. in Aussicht stellt, sich in der Flrijchsrage zum Wort melde» wird, soll mir das von Interesse sein. Biehvreife und Fleischpreiie unter jetzigen Verhältnissen als proportional zu dem-nslrirc», ohne der Wahrheit Zwang anzuthun, »löchlk freilich nicht stiebt werden, —o. Tectiuisciie). * - .» wichtiger »letal lurgischer Fortschritt. Nach mehrjährigen Lei suchen ist eS endlich gelungen, Jadiuni, Alumi nium und Magnesium zinii 4. Theist der bisherigen Nosstn r» be liebiger Menge „,cht llo? als Rohstoff, sondern auch zur Legten»g herzustelstn, Ter Erfinder ,st Herr H. G. Carl »er aus N-w flork, welcher mehrere Jahre in seiner eigene» Verjuchswerkstättc in Loiiton dam» zubrachie, den Proceß auSziiklugel», welcher jetzt einen voll- ff-iudsten Eriolg verbürgt. Carlner gevranedl z» seinem Processe Slahllo'.nicn, welche ein wenig abgenutzt werde». Das verwendete Maierial ist sehr billig. Die wohlscilerc Herstellung deS Nlui»,n:u»iS alle», eröffnet der Industrie eine ganz neue Bahn. Tie ersten tech- ii fchen Auloi Nästn Lout onS haben sich günstig über den neuen Proecß ai. "prochen. Bcrcit? wird bi: Errichtnng großer Merke in England sur die Ausbeulung deS P-oceff S projectirt. Mittlrciluikgenuber^bst nudt'iarteirban. . erausgcgebcn vom LandeS-Obstbau-Berein. <Vartcnbau-Kalcttdcr für Iminnr. (Nachdruck verboten.) D,.s llingrnbeit beS Gartenlandes ist in unserem Klima weder iin Januar noch Fcbrnor rätblich, wenn der Boden nicht ganz be- sonders stocke» sei» Wille. Den Oiarlenvlan iur das Jahr »ivgc man ober schon letzt teilst llcn und somit bestimmen, aus welchen Qnarlie'.cn, Beelen oder Rabatten dieie oder jene Gemüse oder B-mn i gebaut werden sollen, weil mit Rücklicht lsicrcus die jetzt notluvcndige B- ichaffnng von Dünger erjvlaen muß. Für den ge wöhnliche» Gartenbau, wie er ,» Tlädicii oder in denn Näbe ge- lricbcn wird, reicht — sür schweren und seuchlen Boden — Pferde» diinger, der von armen Kindern iür ein Billiges aui der Straße gesammelt wnd »nd am besten variier in einer G »be zum Ver rotte» gebracht wird, «de man ibn verwendet »nv die Best ndldcile der Aboitc ans Letztere gewinne» durch regelmäßiges Eiustrenen von Eroe, Kekrichl, Holzasche oder etwa? Lleiukol lenajche wesentlich an Werth, weil sie das wichtige Ammoniak icslhalten, und verlieren ziiglrich hierdurch grüßwiitheilS den üblen Geruch; verdünnte Schwelet» täiwe lvie KOgrädige ist die billigste) einzugicßen, ist noch Keffer, w-il sie das Ammoniak vollstänoig bindet und wirksamer deS- insieirt. Jauch» kann auch ohne vr-rgängige? Nmgraben schon jetik ans bie Beete, welch» gut giLüuqt werden müsien, ge- gvffen. ebenso Ruß und etwas A'cd' outgestrent werden. Die Snmersien sind nun distchz'sick -n, di» selbst nlamm'l'cn, wen , noch nicht aelcheh-n, zn enthülst» s,n- Vabn-n und Crbi n laste nie» so lange als wö.'si ch > > d.n Häsiniz, die jehle id.n zu be- 'll'n. D"7.-> "'arlisst» und daran! kolgenden Sonnenschein werden
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