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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-03
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1888
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t-* ui 124 148 14-, 147 IM 134 132 140 122 13!« 113 102 jUNgkU in der iräscu- ck und izösisch Ibach g und le mit ahmen 'fl'gen a ver ie mit >N k<7>» nach eklchen Kunsl- rjungc nson, Zert- :v ecke ar. die Hand- g bei te biec all. »Ilses. s neue :l unv iepräge tc nian sührcn, eit der ni Gc- mglichc e man beite» dem mancr- -lesenen tirgscmi emand- :in niil oci nn- , seit .rnnnen Zärinsle Liclon» a » ne - scköpscr ahmS in den :tS für cn und > Chöre »pbonie Sxohr äcr ent- vohl c» iberauS öffneten »Dir. Einer S einem b. Leb. 25 gc- tressante 'fflichen. )eü auS crrn ein «och der« t leilcti überaus die Vor« mnasial- enheiten ent auch ccm de- rli. uieu Johanne- BrahmS und neben dem altbewährten 1'c3er der GewandbauSconcerte Carl Reiuecke dirigiren zu tnrl'e», hat er sich durchaus würdig gezeigt. Nicht genug kann man das Bestreben unserer Compvnisten anerkennen, über die schalen unv ost langweiligen bloßen Dirluoseiiconcerlc hinaus sür die Soloinstrumentc Conccrl- stücke zu schreiben, die hauptsächlich durch rdren musikalischen Gehalt Interesse erregen. Tie Pianosorteconcerle von Brahms ftnv vorwiegend Symphonien mit Pianosorte, etwas dankbarer im berkömmlichen Sinne ist in seinem B oünconcert das Soloi»strume»l bedacht. In dem Manu« scriptwerk, Concert für Violine und Lioloncell und Orchester, baden zwar die gedachten Coloinstruiuenle öslerS allein zu spielen, dennoch machte die Compositicn nicht den Eindruck eines SolistenconcertcS. sondern den eines EoncerteS für Orchester mit obligater B oline und obligaten, Violoncello. »Doch sag ich nicht, daß ti«S ein Fehler sei." Ein Tbeil des PublicumS war enttäuscht. BrahmS wird seiner wirklichen Bedeutung entsprechend nicht genügend anerkannt. Viele schreien ilnn Hosiannah entgegen, weil er beim Cvneert- publicum im Allgemeinen in Mode gekommen ist. Andere seben ibn als von dem BewandbauSdircetorium einseitig bevorzugt an. Johannes Brahms hat als Componist seine Eigenart und fragt nicht nach Gunst unv Ungunst der Hörer. Er steht fest aus sich und will ausgesucht sein. Von Eolistencslieerlen erwartet man gewöhnlich eine zum Tbeil auch nach außen gerichtete Wirkung. Solche gehl diesem Doppclconcert säst ganz ab. Musiker und musikalische Leute werden durchweg aiigezogcn und gesegelt. sie bewundern zahllose Einzelheiten und möchten daS Werk gleich wieder hören. Die Laien ver misse» daS schwunghaft Fortreißeude, waS sonst Birluosen- concerte» eigen. Wohltbucnd ist eS, nach ein paar Orchester- kacien bald das Eolovioloucello beginnen zn büren, mit welchem dann die Solovioline i» reizende Wechselwirkung tritt; eS erbebt sich ein fesselnder Dialog, aninulhig nehmen sich die Instrumente, die Gedanke» ab. schreiten dann in Octaveiipassage» weiter, woraus daS Orchester mit kurz- cckkmigein. scharsmarkirtem Thema einsällt. In der Durch- sübrung erscheinen prälukieuhastc Stelle», welche man gern oster hören möchte, ebe mau darüber urthcill, dann aber giebl der Eon>poi»st loicder einige seiner srappircnte» Einsälle, wie die Tnller-Episode, die Pizzicatvftclle gegen Schluß kcS ersten SatzcS, die sofort cinleuchten. Und da hinein wersen dann die Soloiustrunieiite ein paar scclenvolle Taclc, so daß die Hörer zu solche» Augenblicken sagen möchten: „Ver weile dock, du bist so schön." Aber BrahmS liebt eS nicht sehr, als „schöne Seele" sich :u zeige», wohl aber, seine Melodien osl nur anzudeulen, die Phantasie dcS Mckgen letzenden auziircgcn, nicht auszul'üllcn Diese verhaltene Empftudung ist vielen seiner letzten Wake c.zenlhümtich; gerade damit vermöge» Manche sich nicht zu be sreniiden. Der zweite Satz des Eoucerts fand größeren Ä.'isall. Er trägt den Eharallcr einer Volk.'ballace, ktiugt sehr schön und nimmt mit warmer Empfindung von Anfang bis zu Ende gefangen, wenngleich man auch hier die Solisten nur in den Dienst deS Ganzen treten siebt. Keck tritt das flotte chromatisch beginnende Thema des Finales aus. in welch letzterem die Sotoinstri.lnenle atS selbe mehr denn vorher zur Geltung gelange». Diese- Tkema prägt sich am ehesten ei» und erhält eine fließende Durch jühiung, sei es, daß bas Orchester rauschend das Motiv ans nimmt oder daß die Solisten eS weiter spinnen. Solisten unv Eonizwnisten wurden ioivobl einpsangc». als auch nach jedem Satz und besonders am Schluß mit Beifall gerujen. ES ist überfliiisig. zu sagen, daß die Solisten, welche selbst los > ns alle Vjiluosiuersolge verzichten, ihre Sacke vortress- lich machicn (sind dieselben Künstler doch bisher die Träger dieses Werks gewesen) und daß das Gcwandhausorchcster sich diirwaus bewährte. Leichtere, wenn auch auSgewählte Kost bot unS wieder der Thomanerchor mit drei werlhvollcn Ebören ohne Be gleiiung von Georg Vierling, die so vorzüglich auSge- sührt iviirdcn. daß nur eine Stimme dcS Lobe» zu hören war über die vorzüglich« Leistung des Aliimnenchorö. Schade, daß Herr Eantor Wilhelm Rust nicht selbst Vie Beifalls salve» oder die Lodsplücke vernehmen konnte, welche nicht uur den begabten Sängern, sonder» auch mit allem Nicht den, ziel bewußten Cantor Prof. I)r. Rust galten. Tie Vierting'schcn Ei öre waren zunächst daS geistliche Lied „Tic ihr schwebt" von I.opo «ln Vo^a, übersetzt von Enianucl Gcibel, eine sinnige und rührende Eomposikion trotz deS etwas befremdlichen pbrygischcn Schlnsies, ferner „Schneeglöckchen läuten", an Haupi.uann's und Mendelssvdn's gleichartige zierliche Echöpsungc» erinnernd, aber durchaus selbst berechtigt, und las hervorragende dritte sechsstiminige Stück „Wenns Ostern wird an, Tiberstrom", Gedicht von H. AllinerS (Verfasser der „Schlenverlagc in Rom"). Ter Vortrag der Thoniancr war bis ins Feinste ausgearbcitet und vollkommen künstlerisch und klangschön; nicht nur sangen die Knabe» so w ich, als man cs sich nur denken mag, auch die jugendlichen Männerstimmen imponirten im Baß durch edle Klangfülle und im Tenor durch Süßigkeit. Herzlicher, lebhafter Beifall der in dein Hervorruf dcS Präjeclen gipselte, lohule die wackeren Sänger. Tosender Beifall aber folgte Joacbim's Vortrag des Spoßl'sche,, Adagios mit Orch.sler. Ma» weiß ja, wie Josef Joachim vergleich, n zu spiele» versteht. Tann wird seine Geige ein Zauberinflrumenk, mit dein er. nickt ein Ratten-, sondern ein Mensche» säiigcr. ein Scetenjäger. u»widerstebt:ch Alle b st.ickl, die sei» To» erreicht. Da ist Richard Wagner's Aus druck „ertkiienlrückl" am Platze. Wer war nicht be seligt- Den immer wiederholten stürmischen Nnse» folgend, Holle der mannhafte Nestor unserer gegenwärtigen Geigen virtuose» auS seinem Domänenschatz einen Bach'scbe Sonatenfatz für Violine allein*) unv wußte dessen Wiedergabe so ideal unv schlackensrei zu gestatten. daß aifck gar lein Erdenkest, weder von Asbest, noch sonst einem Stofs, ihm anhaslcte. In solcher Weile klanglich ungefährdet unv durch gcistigt muß man die bcikcligen Bach'schen Sätze für Solo Violine hören, um ihre Schönheit und Große vollauj würdigen zu können. Dank sür alle diese herrlichen Gaben k Von Zuhörern überfüllt war daS Neujahrsconcert wie kaum je ei» anderes, übergroß auch die äußere Wärme. Als nach der Pause zwischen dem ersten und zweiten Tyeil die Lust frischer geworden, gab daS Orchester mit jener hin reißenden Begeisterung, vie ihm vor allen anderen Instituten eigen ist. unter Rcinecke'S gewiegter Leitung Bcethoveu'S E nioll-Symphoiiic als Jubelgeschenk. Vor Jahrzehnten pslegtc nian die lebbaslen Sätze durch schnelles Tempo ausmuntern zu wollen. Nack und nach kommt daS Maanlmfte, Wuchtige in Beethovcn's Symphonien als ein sür ihn besonders wichtiges Mement immer mehr zur Geltung, und je mehr d,c Tiri genten eS betonen, um desto großartiger erscheint der erste aller Symphoniker. DaS Publicum spendete warmen Beifall. Interessant und erfreulich ist eS. in den Proben zu den GewandbauSconcerlen die mit jüngeren Leuten, Tonküiisllcr». Conservatoristcn, Studenten :c. stark durchsetzte Hörerschaft zu beachten. Welcher Sturm des Beifalls, welcher Jubel bricht da loS noch der Omoll-Syni- pbonie, wie wird da Reirwcke zwei, drei Mal gerufen k Am liebsten riesen sie Beethoven selbst, die Hochbegeisterten, die sich nickt geniren, ihre» Beifall offen kunbzugeden. die mit volle» Zügen die herrlichen Eindrücke genießen und darnach, de» DankgesühlS voll, sich kaum genug zu lhun wissen. Bei den Concertbesuckern geht eS schon langsamer, bedächtiger zu, aber nian bürte schließlich doch von allen Seiten: da war ein wundervolles ReujahrSroncert! Carl Riedel. des „Rings des Nibelungen" zum Gegenstände hatten. In den letzten Tagen sind die bieraus abzietenden Bitten so zahlreich einzelausen. daß die Direktion sich veranlaßt sieht, sie nach Möglichteil sogleich zu erfüllen, indem sie morgen Mittwoch Abend statt der angesetzten Oper ..Earmen" das „Nbei» gelb" zur Aufführung biingl und auch voraus sichtlich in daS Repertoire der nächsten Woche einen Tbeil au» dem NibeliingeueykluS ausnimmt. Erwähnt sei noch, daß die „R hemg old "-Ausführung morgen Mittwoch, früher, um 7 Uhr beginnt. * Leipzig, 3. Januar. Der Verein sür Familien« und VotkScrziehuug giebt „zum Besten seiner VolkS- kindergärten" Sonntag, den 8. Januar, VoruiiltagS tl Uhr im Saale deS alte» Gewandhauses eine Malinve. deren Pro gramm bas größte Interesse erwecken muß. Die ungemein anziehenden Regensburger Madrigale aus dem 1V. Jahr hundert. die prächtigen Liebeslieder-Walzer von Joh. BrahmS, Sologesänge sür Baryten, Beethoven'- grandiose OmoU- Sonäte sür Clavier und Violine, die unmittelbar wirkenden Zizeunerwcisen von Tausig, ekle Deklamationen der genialen Frau Olga LcwinSkv bilden den Inhalt deS reichen Pro gramms. dessen musikalischer Theil von Frau Amalie Nikisch, Fräulein Eugcuie Leuckart, Herrn E. Hev- mondt, Herrn Capetlmeistcr Nikisch, Herrn Concert- meister Petri, Herrn C. Perron unv Herrn A. Siloti auSgesührt wird. k Lößnitz, 1. Januar. Herr Oberpsarrer Steiuinger »er hak mit bestem Erfolge die Ausführung der allen erz- gebirgischen WeihnachtSsplcte. die in früherer Zeit in verschiedenen Orten de» Erzgebirges sehr beliebt waren, wieder belebt. Ter Genannt: arbeitete vor mehreren Jahren daS alte Christspiel oder Hirlengcspräch zum Thcitum unv ergänzte eS vielfach, so daß es jetzt in 8 Abtheilungea, die von Ebören begleitet sind, zur Aufführung kommt. Heuer er- otgt die Ausführung am '2., 3., 4.. 6. 8. und 9. Januar im Saal: dcS RalltkauieS durch den Männer- und JünglingS- Verein. DaS Ebristspiet bildet einen Haupttbeit der so "innigen crzgcbirgische» AeibnacktSgebränche, dasselbe ist stets, zumal eS auch die Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen erregt hat, sehr zahlreich besucht. -x- Leipzig, 2. Januar. Mittelst eines hellblau eingefaßten, auch in Hinsicht aus den Truck iebr hübsch ousgi statteten, daS Ailduiß des Meiner- tragenden Ausrufs ladet der neubegründeie akademische Waaner-Berei» zu Leipzig die Coiiimiliionen zuni Beitiiit ci». Danach bezw-ckl der Verein das Bersläiidniß sür uoiionale .Nunst im Anschluß a» Idee» und Werke Richard Waguer'Z aus dem Wege ivissen>MaUlichcr Betrachtung zu sördera. Die-Z soll gemäß stuteiitischer Oidnuug geschehen. Als Ziveigverein deS All geniruie» Richard Wagner-Vereins sucht der Verein die Bayreutyer Bühnniestspiele durch materielle Bcüraze zu iördrro. — Der Verein sucht seine» 3w ck zu erreichen: 1) Lurch Lectüre der wichtigsten Schrine» Richard Wagner's und Erklärung derselben; 2) Durch nnssenschanliche Vo:lräge aus allen Gebieten der deutschen Kunst uns Cultur: 3) Durch musikal-iche Vorträge. Ordentliches Mitglied kann jeder in Leipzig iuiinalriculirte Student, außerordentliches Mitglied kann jeder Herr werden, welcher dem Bereinszwcck ge« neigt ist. Mustkinsirumenlen-Ausfuhr nach den Bereinigten Staaten. Die süns Bereinigie» Siauten-Consulate des Königreichs Sachsen sührten nach der „Zeitschrift sür Instrumentenbau" in der Zeit vom 30. September 1886 bis 30. September 1887 Musikinstrumente zu nachsiel,ende» Beträge» aus: Llnnavecg , » , . 834,000 Dollar- Lbemnitz ...» 125,000 „ Di cs den 22.000 „ Leipzig 208000 „ Plauen 66,000 „ AnS bei» ganzen Königreiche Sachic» wurde» mithin im Lause eines JabrcS sür 1,255,000 Dollars M»siki>,s!iunientr allein nach den Vereinigten Staaten ausgesübrt. Gewiß ein B-weiS, wie koch dieie Industrie in Sachsen entwickelt ist. Außerdem führte Leipzig noch Miisikalien im Betrage von 78,000 Dollars nach den Ber einigte» Staaten auS. Die Meldung des V rlincr Tageblattes, daß Herr Pros. SchrSde mit Ablaus der Saison aus dem Verbände des Berliner Königlichen OpernhauieS icheide, ist nach der „Berliner Börse,izeiliinq" noch cnvaS verfrüht, da Herr Schröder, wie er letztgenanntem Blatte mit «heilen läßt, den „enticheidenden osficiellcu Schritt", seine Demission zu erwirken, noch nicht gcthan hat. Königliches Landgericht. 111. Ltruskammer. I. T>c Dienstknechte Kail Wilhelm Laube auS Tüorig:» und Ernst Gustav Hemvet aus Eilenvurg waren beschuldig», aus einem sremden Garten, in welchen sie durch tlebersteigrn der Einsriedigung gelangt, zu zwei verschiedenen Malen Aepscl emwendet zu haben. Die Angcllaqlcn wurden daher wegen schweren Diebstahls, jedoch unter Annahme mildernder Umstünde, zu je 4 Monaten Ge sang nißstraje verunheilt. II. Die verehrt. Aim.lie TKcrese Minna Kiivll auS Löbitz, welche bereits wegen Li'.liilhuinsvergehenS wiedc,holt Strafe erlitte» hat. stand unter der Anliage, >m Jnni 1887 aus der verschlossene» Bodenkammer eines hiesigen Grnndstncks, nachdem sie die Thnre mittelst Nachschlüssels geössacl, zwet der verehrt. Kauimann W. ge- hörige seidene Kleider, »owic Wäschstucken im Geiaiuintwcithc von etwa 600 .St entwendet zu haben. Es ersolgle die Veruriheilnag der Angeklagien (unter Annahme mildernder Umstände) zu 1 Jahr 6 Monaten Gesängniß und 3 Jahren Verlust der Ehreinech!'. III. Der zuletzt in einer diesigen Papierhandlung als Markl- helser beicläiiigic Emil Hugo Küiire ous Niicstwitz kalte in der Zeit vom L pleniber 1886 bis August 1887, meist wöchenilich ein bis zweimal, Papier verschiedener Art und Pappen von den Ver- räilien sciues Pri zwals heimlich sich angceignet und solche zu dem Buchbinder Paul Ollo Hermann He Isert aus Zweiuaunbori ge schasst, bczw. durch andere Persone» schaffen lasten. Die Pieise, welche Heilert dafür zahlte, waren ganz aussällig niedrige und eS wurde als erwiesen angenommen, daß Heise« Kenntniß von der Art des Erwerbes der Maaren bezm. dnsclbe» habe aiinchincn mnst'en uns sich der gewerbmäßigen Hehlerei schuld gcmachl habe. Während Ködre wegen Diebstavls 1 Jahre 8 Monate Ge sang,, iß znerka,int erhielt, wurde Heljert zu 2Jahcen Zucht- ha usstrasc und 3Jahr?n Verlust der Ebrurcchlc verurtheilt, auch seine Stellung unter Polizeiaiissicht sür zulässig erachtet. Le znglich zweier anderer, ebenfalls wegen Hehlerei init in die Unter suchung verwickelter Angeklagten ersolgle Freisprechung von der er- hobenea Anklage. IV. Gegen den Dicnstknecht Gottfried Hermann Pradich aus Hohenp ießnitz lag die Anklage vor, gelegentlich der Ortekirmes in Pahaitzsch einem anderen Knechte eine Summe baarcn Geldes ent wendet zu haben. Aus Grund dcS Ergebnisses der Beweisaufnahme vermochte jedoch da- Gericht nicht zur Uederjuhrung des Angeklagte» zu gelangen, sondern ei kannte auf Freisprechung desselben. Ter Gerichtshof bestand au- den Herrcn Landgerichts.Diiector Justizrath v. Bos: (Präsid.), Landgerichiö-Räthen Lehmann, Adam, v. Sonimkrlalt und Afflsjor I)r. Pöschinann: die Anklage sühnen die Herren Slaatanwalischasis.Ast'essorrn vr. Groß und l)r. TürUg, die Verlkeidigung zu Hl die Herren Reser. Pilz (iür Herrn Rechts anwalt Dr. BnrckaS II) und Rechtsanwalt Freytag 1. *) 1. Satz a. d. Sons!« Nr. K, cckttr. * Leipzig, 3. Januar. Stadttheater. Seit einiger Zeit schon werden an die Direktion unsere» StadttheatrrS zahlreich« Wünsch« gerichtet, welche ein« wiederavfiührung Nachtrag. * Leipzig» 2. Januar. Am heutigen Tage fand die seierlicheEi nsühruna der ncugewöhltenRa tk>S Mitglieder, der Herren Fabrikant Schneider und Gewerbekammerfecretair Herzog, statt, sowie in gleicher Weise die Neuverpflichkuiig cer wiercrgcmäbltcn Herren Stavträlhe Grüner und Volk- mann, wogegen der dritte der Herrcn. Herr Stadtrath Nagel, in Folge Unwohlseins gehmocrt war. zu erscheinen. In Gegenwart deS RaiheS, einer größeren Anzahl Mitglieder de« StadtverordnetencollegiumS unv Rathi-l'-amten begrüßte Herr Oberbürgermeister vr. Gcorgi die Erschienenen, wobei er zrtvörderst der auSgeschiedenen RalhSmitgl'«rn', der Herren Stavträlhe Fiedler und Holtze, in voller Anerkennung gedachte, welche ibr Ehrenamt 16, resp. 12 Jabre b«klcidet batte», und b-eß tiewiedergewohlte ', so'.oie di: nen einkrekenden RatkSmitgtwdcr init Hinweis ans die gcnieinkchailisch-Arbeit int RathScollegium herzlich willkommen. Nack erfolgter Vereidigung wurden die vier RathSmitgliedrr von Seiten de« Herrn Justiz» rath vr. Schill im Namen des Stadtverordneten-Eollegiuuiü beglückwünscht. Er hob hierbei hauptsächlich hervor, vie etwa eintretenven sachlichen Gegensatz: mit den persönlichen Be lebungen nicht i» Verbindung zu bringen, sondern das reunbtich« Verhältnis), welches zwischen so manchen Mit gliedern der beide» Collegien herrsche, auch «n Zukunst zu pflegen und aufrecht zu erballen. NamcnS der wieder- gcwäblten und der »eugewählten Stadträtbe dankten sodann di: Herren Stadträtbe Grüner und Schneider; Beide betonten im Einverständniß mit ihren Eollegen, ihre Aemter nach besten Kräften zu verwalten unv daS Gedeihen der Stadt Leipzig atS Ziclpunct ihrer Bestrebungen anzusehcn. * Lei» zig. 2. Januar. In dem Festsaale von Krasl'S Hotel de Prusse, dessen neugeschasfenen Zugangsräumen auch bei diesem Anlaß wegen ihrer praktischen Einrichtung all gemeine Anerkennung gezollt wurde, fand am gestrige» Neu- jabrStag die übliche GralulationS-Fesllichkeit rer Mit glieder deSNcichSgerichtS statt. Herr Präsident Ist'. S i m- 'on. Ercellenz, die Herren Senatspräsidenle». die Mitglieder der OterreichSanwalischast, die Herren Näth: und 9kcchtS- anwätte am ReichSgerickl waren recht zahlreich erschienen, und daS Ganze bot das Bild einer vornehmen und dabei dock herzlichen und gcmülhvollen Festlichkeit. Aus den Begtück- wünschungSact folgte ein von der Hotelkiichc außerordentlich gut zuberclketeS Gabelsriihslück, bei dem vie künstterischr AuS- iattuiig deS großen ausgestellten BufsetS lebhaft: Bewunde rung erregte. -» He»tc findet der zweite astronomische Vortrag deS Herrn SophuS Trombolt im Krvstakl Palast statt. Dcr- elbe behandelt die Sonne. — Morgen Mittwoch sinket aus der Eisbahn von Nachmittag bis Abend ConccN- musik statt. -- Die Vorstellungen deS CircuS Darwtö in der Albert- Halle üben eine große Anziehungskraft aus da« Publicum auS. Besonderen Erfolg erringt allabendlich der Bauchredner O'Klll mit seinem sprechenden Panopticum. -- Die General-Versammlung der „Scclicn Leipzig" der „Internationalen Arbeiter-Genossenschaft" findet heute Nachmittag Puncl 2 Uhr im goldene» Saale dcS KrystallpatastcS statt. Aus der Tagesordnung steht die Grün dung einer PensiouS- unv Jnvatibcn-Eassc. Nichlmitglieder haben ebenfalls Zutritt. DaS Nainensverzeichniß derjenige» Sprcialiläken, welche r» dem am Sonnabend staltsinbenden großen Woktthäligkeitsfest Mitwirken, wird in den nächsten Tagen veröffentlicht. ^ Der selbstständige Verband Leipzig der sächsischen Fechtschule veranstaltet nächsten Sonnabend in den Räumen de» ..Tivoli" einen humoristischen Familienabend. Diese Familienabende sind sehr beliebt und erfreuen sich zahlreichste» Besuche», so baß wir auch VieSmal einen solche» erwarten, umsomehr der Ertrag, wie bekannt, wvhlkhäligcn Zwecken ge widmet ist. * Leipzig, 2. Januar. Am 2. Januar 1858 wurde der dermalen noch im Dienste der hiesigen königl. Staat» anwallschasl befindliche Herr Anton Altner beim vormaligen königl. Bezirksgericht Leipzig als Gerichtsdiener in Pflicht genommen. Derselbe hat demnach eine dreißig Jahre lange ununterbrochene Thätigleil hinter sich und erfreut sich noch der vollen Rüstigkeit. -- Durch den Neubau deS Polich'schen Geschäft- Hauses in der Schloßgasse wird daS bisher benutzte Vorder haus nächstens zum Äbbinch kommen. Damit verschwindet der letzte Nest de» vor 30 Jahren abgebrochenen PeterSlhorcS, dcsie» Bau im September de- Jahres >723, an Stelle eines u»aiiskh»Iick>en. baufälligen Thoreö, vollendet wurde. DaS Polich'sche Vorderhaus war zu Wohnungen sür RalhSbcamte bestimmt. Ilm den nölbigc» Raum dafür zu gewinnen lauste der Rath ein kleines Nachbargrnndstück hinzu, welches ber Wittwe Ackermann gehörte, die seil 1690 das Amt eine» Briefträgers sür daS PcterSvicrlct versah. Die ersten MicihS- leute, welche Michaelis l723 das neue HauS bezogen, waren der Actuariu» bei ber Stadlscbreiberci, Jobann Zachariaü Trefurlh, und der Obcrwaagcschreiber Christian Nichtewitz. Für den Küster an der PcterSkirche, Christian Günther, und den Tborschreibcr, Tholnas Thiimnilcr, waren Wohnungen auj ver anderen Seite dcS PeterslborcS eingerichtet. I Leipzig. 2. Januar. I» vergangener Nackt entspann sich in einer Restauration der Brai.dporwerkstraße zwischen zwei Gästen ei» heftiger Streit, der schließlich dahin a»S- artete, baß der eine Gast ein Bierseidel ergriff und eS seinem Gegner an den Kops warf. Der Getroffene erlitt eine bc rcuiende Verwundung an der Stirn und mußte in der näch sten BezirkSwache mit einem Nothvcrband v.-rsel-en werden, während der andere Excedent zur Verantwortung ebensalls »ach der Wache abgesiibrt wurde. — I» einer hiesigen Her berge erfolgte heute sink die polizeiliche Festiiabine cuicS Eigarrciimachers aus Ersnrt, der von der SlaatLanwalt- schajl zu Hamburg Wege» Unterschlagung steckbrieslich verfolgt wird. Er kam vorläufig aus dem Nalchmarkt zur Hast. Dasselbe Schicksal traf im Lause der Vormittag» einem HandlungScommtS auS Bautzen, welcher von der Slaalüanwaltjchast zu Bautzen wegen DicbstablS steckbrieslich versolgt wird und der Polizei in die Hände siel, als er sich bei der UntcrstützungSzahlsh'lle sür Hanvlu»gScvmm>S wegen Gewährung einer Unterstützung meldete. — In einem Grundstück der Griniinatschen Straße kam heute Vor mittag kurz vor 10 Uhr l» einem Seiden- und Wvll waarengeschäst dadurch Feuer auS, daß ein in der Nabe des OsenS besiiidlichcr Vorhang in Brand gericth. DaS Feuer ergrlss vie Waarenregale und lheillc sich »nt großer Schnelligkclt den daraus ausgestapelten Waarcncartonö »nt von venkn ein großer Tbeil zu Grunde ging. Durch die berbeigeholle Fenermehr wurde der Weiterverbreitung deü Feuer» Embalt gelhan und der Brand »ach kurzer Zeit voll ständig gelöscht. Der angcrichlete Schade» jclt ein beträcht licher sein. * Leipzig, 2 Januar. Von der dritten Strafkammer deS hiesigen königlichen Landgerichts wurden in den heutigen Hauptverhandlungen verurtheilt: 1) die Dienstmagd Auguste Rosine Pclig aus Windclach wegen TiebstabtS zu 9 Monaten Gcjängniß; 2) der Dicnslkliechk Joses August Rudolph auS Baumgarlcn i. Schl, wegen schweren Rück sallSdtebstahlS zu 2 Jahre» Zuchthausstrafe und 5 Jahren Verlust der Ehrenrechte. ----- Wald heim. 2. Januar. Das durch Todesfall er ledigte Pfarramt zu Greifendorf ist dem hiesigen TiakonnZ Valter übertragen worden, welcher dasselbe Anfang Marz übernehmen wird. * Chemnitz, 1. Januar. I» der Angelegenheit der Er weiterung unserer höheren Knabenschule haben Vie städtischen Collegien eine besondere Deputation eingesetzt welche darüber bcratben soll, ob trotz der Entscheidung de- Ministeriums deS CnltuS, »ack welcher die Berechtigung sür den einjährigen freiwilligen Militairvienst auch durch Er Weiterung ber Anstatt um einig« aufgesetzte Ciassen nicht er reicht werden könne, nickt dock eine solche Elnrichlung atS wünschenSwcrtb unv praktisch erscheine. — Scho» vor längerer Zeit ist von den städtische» Collegien Ver Berkauf der Avlerapotbeke beschlossen worden. Da dieselbe zumal in gewissen Einzelheiten ein hochinteressante« altes Bauwerk ist, dessen Abbruch dem Freund von Anliquitälen in mancher Hinsicht bedauerlich erscheint, so suckle da« Stadtverordneten rollegium wenigstens da- Portal, den Erker und die im Hofe gelegenen sebr intereffanlen lV.-ck-rwn Verein für Eben, nitzer Geschichte d.uch eine diesbezügliche Bedingung deS event. KausvertragS zu sickern, und hat vom Ratbe wenigsten« die Versicherung erreicht. Vast man diesen Wunsch möglichst berücksichtigen wirke, wenn nickt etwa der Käuser selb» be tend::» Äev'h ans di: erwähnten Tbeil: k'S Gebäudes lege. — Der „Knabenhort- bat sein erstes Christfest gefeiert. Um zwei leuchtende Christbäiime, unter denen die mannigfachsten Geschenke auSgebreitrt waren, schaarten sich di: Kleinen, und nach Absingung eines WeihnachtSliedcS hielt Herr Or. Fehse eine freundliche Ansprache. Unter Anderm hatte Herr Direktor Dicht eine Hobelbank. Drehbank mit vollständigem Werkzeug und Schnipmateriat sür den Hand- scrligk.'ii-unterricht geschenkt, was besondere Freude bereitete. — In der RcujahrSnacht erklangen zum ersten Male die sieben Geläute unserer Stadt, indem die Glocken der noch nickt ganz vollendeten Petri- und Nicolaikirche sich mit den Tönen ihre: Schwestern vereinten, um daS neue Jahr zu begrüßen. * Glauchau. 2. Januar. Der gestrige NeujahrStaz hätte leicht viele Familien bicr in tiefe Trauer versetze» können, wenn nicht schnelle Hilfe zur Hand war. Keine Ge fahr ahnend, hatten sich Hunderte von Schlittschuhläufer» auj dem Grüildeltc.ch.' cingeiiinde», als sich plötzlich Nach mittags in der Akute de» Teiches an einer inanustiesen Stelle die Eisdecke senkte und 15 Personen, meist größere Knaben nnd 4 Erwachsene, euibrachcn. Trotzdem manche zu verschiedenen Malen nntersanken. wnrden schließlich doch alle gerettet. Welch nachtbcilige Folgen jedoch ein derartiger Fall, bei solcher Kälte wie gestern, für die Gesundheit ver Betroffenen habe» kan», läßt sich leicht denken. Einen empfindlichen materiellen Verlust erlitt übrigens dabei ein gewisser M., der warm: Würstchen fcilbieleiid, sammt Bleckkastcn in die Tiefe sank. Wurde er auch selbst unv der größte Tbeil seiner Waare ge rettet, so mußte er doch bald daraus die schmerzliche Wabr- net'mung macke», daß er dabei um seine ganze Baarschast gekommen war. U. Pirna, l. Januar. Die schöne Sitte der Sylvester- Gottesdienste ist auch in unserer Parochie mebr und mehr i» Gebrauch gekommen. Auch gestern war überall ein starker Zudrang von Andächtigen zu bemerken. — Zwischen unseren städtischen Collegien baben sich die Dinge schon wieder etwas zugcspitzk Die Veranlassung gab dazu die bekannte Geschickte dcS kürzlich verurtkeitten vormaligen Stcuer-Ein- iiebitterS Lodny, welche Angelegendeit jetzt im Stavtverordneten- Collegium zu eniei» Anträge führte, wonach dem Nathe anheim- gegebcn wirk, das zur Zeit hier bestehende Co »trotsystein einem »iinistcrielien Casiciibealnteu oder einer anderen fachmännischen Persönlichkeit zur Begutachtung zu unterbreiten. Der i» letzter Stad!verort»ete!t>Sitzung anwesende Bürgermeister Ochlschlägcl entwickelte nun wobl, daß gerade durch diese» zur Zeit in Geltung gekommene Controlsystem die Entdeckung resp. kkebersübrung dcS erwähnten ungetreuen Beamten ge lungen sei, trotzdem erfolgte aber doch die Annahme deS obengedachtcn Antrag». Man Vars nunmehr auj die weitere Antwort des RaldeS gespannt sein. — Den schon an dieser Stelle berührten Bescheeruugen felgten tin Weiteren noch zwei größere LiebcSactc. ES handelt sich Labei um die betresscuden Veranstaltungen im hiesigen KreiSwaisenha nse, sowie in der KinderversorgungSanstalt zu Gottleuba, woselbst die ausgestellte» Gabentische besonders reichlich gedeckt werden konnten. Im Waiscnbause verband sich mit der BescheerungS- seier noch eine sinnige A»ssül>ru»g dcS Julius Otto'schcu WeibiiacktSsesteS" durch die Zöglinge, welche jetzt in dem Rector Granert auS Gottleuba eine» pädagogischen Leiter von bewährter Tüchtigkeit erhalten baben. — Di: hier weitende Unger'sche T beate rgesellscbast veranstaltet jetzt sehr willkommen geheißene Gastspiele der Hosschauspielerin Diacono und des Hosschauspiclers Swoboda, denen niorgen Willy Porth, der Sohn unseres Hos- schanspiclerS Porti,, folgen wird. Vorgestern Nachmittag fand in dem Tbeatcr eine Vorstellung sür die Kranken unserer Heilanstalt Sonnenstcin statt, wozu „Da» Stistnnqssest" von G- v Moser zur Anssiilirung gewählt war. Dieses Stück übte aus daS cigenthümtichc Auditorium ein« sehr erheiternde Wirkung. — In ObcrhelmSdorf setzte dieser Tage ein in den vierziger Jahren stehender HanSbesitzer seinem Leben durch Erhängen ein Ziel. Der BcdanernSwerlbe litt an Schivermuth und ist hieraus der verzweifelte Entschluß zuriickziisnhrcn. Literatur. Dü-S schon vor Jahresichluß ausgezeb«:: erste Hest dcS Jahr» ganges 1888 der im Berlage von F. ?!. B . ackbauS in Leipzig erscheinenden vekannten Revue „Unsere Zeit", an Stelle von Rudels von Äotilchall numnehr heran.gegeben von Friedrich ie» cm an u. führt sich vicljach »mgeslallet in der gewinnendsten Weise cm. Nach einige» inhallreichen Morien de» Herausgeber» ,,A» die Leser" über seine Ansfasiiing de» viiblic.stischei, Berufe» folgt eine Novellctle in Versen von Mia Holm. ,.Em orsülllcr Traum" benannt, der poetische Niederschlag einer psychologische» Studie, wenn nicht etwa einer »idividuellen Eriahrung. Leonhard Marholm, dem wir sonst hie n»d da als Kritiker begegnet sind, zeichnet in an» mutb'gem Erzühlling-.'tone „Die Volksbockiichnien in Dänemark" aus der 6'' „„klage off-„bar kundigster Einsicht i» daS Bolkleden jenseits der Kümgsau und des kleinen Lettes. Professor Kuntze in Leipzig bringt recht zur Zeit, da eben in Berlin die Commission zur Re« organisirung des juristischen Universiiätssiuduims in Preußen tagt, einen neuen wohtdnrchdachlcn Borschtag in seinen« Aussätze: ..Die Resonn des jiirisliicheu llniversilälsstudiumS". Bon gründ lichster Kennmiß der ci»>chlag-nden Verhälinisie zeugt das Urwelt über den Plan einer Eisenbahn vom Ural nach Wladiwostok am Großen Oeean, welches unter dem Titel ,ü!ine russische Pacific- bahn" von L. M. abgegeben wird. Wir wüßten nicht, daß über Production, Handel v»d d>e inilitairische Lage d-S östlichen Sibirien» und dcS '.'imurlaiiücs simais !o auloriiative Worte an die Oesient- lichkeit gelangt sind. Zur Erluulcruiig ist eine K'artcnikizze beigrsugt. ..V'ctor Hehn über Goethe" lautet der Titel einer Kritik Wilhelm Böliche's über das geistvolle neue Buch Hehn's, daS von der Presse bisher meist in aiiisallend beiläufiger Weile berücksichtigt worden ist. T.r unbekannte Veriasscr des bochernsten AnisayeS „Vom deutsche» Nalionalgefuhl" bat sich ein Verdienst erwoideo durch seine offene Au.sprache, die nicht ohne Wirkung dteiben möge. Heinrich Reimaaa stich« in warme» Worten der Gegenwart den Zauber verständlich zu machen, welchen aus ei» älteres Geschlecht die jüngst verstorbene Jenny Lind ansgeübt bat, »ndConlrcadmiral a. D.Reinhold Werner sühn uns Lebenslous „nd Wirksamleii deS auch vor Kurzem entichlaienrn Biccadmi« ral-s v. Jachmann, eines der Ihäligften Miibegründer der preußilwen und tcuischen Flotte, vor. Sehr onschaulich stellt Peosessor Alsred K.rchboss in Halle die Vorzüge eines neuen Apparate- zur Verstau, lichni'g der Erdoberfläche dar; „Lrngg's Erdprosil" gewährt hiersür Vortyeile, d,e kein Globus, geichwcige eine Karte jemals bieiea kan». „Der Präsidentcnwechsel in Frankreich" wird von Friedrich iilzer init manchen eigenartigen Einzelheiten erzählt. Unter der Uederschrnt „Denkwürdiges" macht eine Ucbersicht der Ergebnisse der Dculiche» Reichsgesctzgebung und eine Toblenschau, beide vorn Sommer d. I. anhebend. den Beschluß des Heftes. Letztere Rubrik vorzugsweise entspricht der Ausgabe, welche sich „Unsere Zeit" fortan iiiilcr Beibchalluiig ihres bisherigen Charakters als selbstständige Zeitschrift gestellt ha!: ein ErqänznngSwerk zu Brockhaus' Eonvcrsationü.Lexikon zu bilden. Der Umsang der Hefte ist gegen seither beschränkt worden, aber der Werth und die Reich. Halligkeit derselbe» wird, nach diesem ersten zu urthcilen, darunter wohl nicht leiden: übrigens ist der Preis auch entsprechend ermäßigt worden, aus 1 .2 sür daS Heft, was der Zeilschrist in Verbindung mit dem interessante, Inhal« gewiß noch yräßere Verbreitung ver schaffen wird, als die ist, deren sie sich bereu- erstritt. " « » Gegen Schluß des IahreS bringt die „Gartenla«»e" ihre» Lesern eine gewiß willkommene Uebrrraichung: eine lehr ergreifende »»d stimmungsvoll geichriebcne Novell« au- der Fedrr der all beliebten Erzählerin W. Heimburg unter dem Titel „Jascku". Allgemeines Interest'- wird auch eine Biographie des ersten General- VoiliiieislerS des deutsche» Reichs, des Siaaisscerctairs I)r. Heinrich von Siepian erregen, welche uns nicht allein mit den Verdienste» des bcrüdniten Mannes, sondern oiich mit seinem Privatleben ver traut macht. Ein trefflich au-qesührtea Portrait führ» vn« den Geurralvoiimcistcr in Jaqertracht vor. In der soeben erschienenen i Nr. 52 finden wir ein großes Tableau: Die Portrait» der hervor ragendsten Mitglieder der Tresdner Oper. Trefflich» Genrebilder wie: „Vor dem Friedcnsrichtei" von S. Häberlin: Landschaften and Slädtedilder wie: „Die Martinswavd" von R. Püttner und „Die Plkifi-'iibiirg und der Peter-zwin^er in Leipzig im Jabre 1857" ivrvnllstandiqen dnrmvniich die geichinarkvolle Ausstattnng der beit»,, Naininkk» 5l »ns 52, die Ulis vorliegen. Ten gemeiniUitzigen Be strebungen, welche di- „Gartenlaube" sei» jeher mit so diel Erfolg verfolgt hat, dient der Artikel „Im Kinberho-pilal" ,v»a Elise Polko. **
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