Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801038
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-03
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1888
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Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. A? 3. Dienstag den 3. Januar 1888. Volkswirthschastliches. Mt für diese» Theil bestimmte» Sendungen sind zu richte» an den verantwortlichen Redakteur deffelbcu C. G. Laue i» Leipzig. ^nanzieller Wochenbericht. Endlich das Schlußwort über daS sür die Börse so verhängniß. volle Jahr 1887. Es beqann und schloß mit einer Kriegspanik, »»-eiche dem Capital die schwersten Verluste zuzog und es za keinem »aend ru 'gen Genuss kommen lieh. Noch die letzte Woche über- rvü»e>t die Börse mit Dümmer». Wohin man trat. Ruinen, Meder. Wien war es, das die Paniken über alle Börsen verbreiicte. Lori wäre» Publicum und Börse in gleicher Terouie besangen. Das -ranze Elend der finanziellen Lage stellte sich vor -lugen dar. Man sah in Gedanken wieder die Notcnpresse ihr unverantwortliches Werk tl'nn, den Verkehr unterbrochen, alles Eigenlhnm entwertdet, alle graste von Staat und Volk bis zur äußersten Erschöpfung zur knegerjlchen Abwehr seindlicher Horden ansgcboten, und glaubte nichts Besseres thun zu können, als sich aller Effecten zu entledige». Ein Jeder, beißt es in einer Wiener Korrespondenz, sagt sich, daß Oesterreich selbst aus einem siegreichen Kriege finanziell aus das Schweifte geschädigt hervorgebcn würde. Im liessten Frieden haben die Budgets noch nicht ins Gleichgewicht gebracht werden können, des Deficit im Staatshaushalte spottete der AusrottungSveriuche aller Suite»»«, aller Regierungen, aller Parteien: die beträchtliche» Steuererböhungen der letzten Jahre, die Finanzzölle und die viel höheren Schutzzölle haben es nicht zum Verschwinden gebracht; nun deck? man sich die Staatsschuld mit einem Schlage um eine Milliarde, vielleicht mehrere Milliarden Gulden vermehrt — das Resultat di-ser Erwägung ist, daß heute der Eine, morgen der Andere seine Papiere losichlägt und bei der geringen Nachträge, die jetzt herrscht, sich zu empfindlichen Preisconcessioiie» hcrbeilassen muß. Zu nieder schmetternden Resultaten gelangt man, wenn man die gegenwärtigen Course Mit denen vom Schluß des JahreS 1886 vergleicht. Die .wrocentige österreichische steuerfreie Papierrente (Märzrente) war damals noch Part, heute 10—11 Procent darunter, die ungarische Papierrenie säst 14 Procent unter dem Course vor JahreSirist. Wir habe» im Laute der Woche charakteristische Schilderungen der Wiener Börsen,uslände mitgetdeilt. Wir wollen nachstehend noch einem Bericht über die Sonnabendbüise Platz gewähren. Es beißt da: I» Folge der nicht unsrenudlichen polnischen Tagesberichie hat die heutige Borbörse das Geschäft in fester Haltung ausgenommen, und es ergaben sich sür die hervorragenden Speculations.Papiere ziemlich erhebliche Courssteigerungen. Die Stimmung verstaute jedoch wäler ganz entschieden, als private Berichte aus Pest meldeten, baß der heutige ..Pester Lloyd'' die Hoffnungslosigkeit der Situation dar- stelle, woraus die Speculatio» sofort realisirte und die Course zurürk- gegangen sind. Auch die Verkäufe einer Bank, angeblich sür süd deutsche Rechnung, haben eine» verstauenden Einfluß genommen und die Valutencvurse besesligt. Die Versorgung ging ohne Schwierig- lat vor sich. U ber die Mittagsbörse heißt «S: Die Petersburger Depesche, daß in Volbyuien Proviant-Magazine errichtet werde». verstaute die Tendenz der Börse vollständig und brachte die Course noch erheblich li ier; namentlich si-d die Rückgänge bei Siaalsbabn. Länderbank, Tramway und Unionbank sehr bedeutend. Im Schranken sind die Eourse bisher wenig alterirt, da eS an Geschäften fehlt. Devisen und Valuten versteift. In der That hat die Sonnabendbörse dem Faß den Boden ousgeschlagen. In der „Börsenzeitung'' liest man Folgendes: Die Wiener Börse hat heute dem Anschein nach eine Reinigung grünt», lichster Art vo>genommen und dadurch, bezw. durch die Course, welche sie sandte, auch unsere Börse zu einer starken Baisse gedrängt. In Wie» scheinen sehr umfangreiche Exccntione» staitgesunden zu haben, die Banken und Bankfirmen drängen ihre Kunbsckiast zur Abwickelung der Engagements, sie unterstützen dieselbe ihrerseits aber li cht durch Intervention zu Gunsten des einen oder anderen Papiers, wie dies sonst wohl zu geschehen pflegt, weil sie in ihrenJahres-Bilanzen lieber große Baarbestände als große Effeclen-Bcträge verzeichnen — so stand einem stürmischen Angebot eine ganz geringe Nachfrage gegenüber und die Entwickelung des yeuiigcn Börftngeschäsis in Wien war daher eine panikartige. Dieser wahre Grund der Baisse genügt« aber weder hier, noch in Wien zur Erklärung, man suchie vielmehr nach politischen Gründen und fand sie auch, waS unter heutige» Verhältnissen Niemand in Erstaunen setzen wird. Die Börse war heute in der Thal fruchtbar an beunruhigende» Gerüchten, welche den G pselpuncl kühner Erfindung darin erreichten, daß man sich h-uie schon erzählte, was Kaiser Wilhelm morgen bei der Neujahrs gratulation der Generale sagen werde. Auch die Worte, welche Kaiser Franz Joses morgen an Generale und Minister richten dürste, waren der Sp-cniaiion heute bereits bekannt. Man braucht in der That »ichlS weiter zu sagen, um daS gegenwärtige Getriebe an der Börse z» kennzeichnen. Auch von einer beunruhigende» Darlegung des „Pister Lioyd" wurde heute gesprochen. Die Ltimmnng war hier anfangs noch ziemlich fest, wurde aber mehr und mehr matt biS zu Course», di« überhaupt in diesem Jadr noch Nicht dageweien find, als ans Wien fort und fort weickienbe Notirungen kamen. Der --rchliiß war eiwas erholt, da man am Ende doch durch die niedrigen Course zu Deckungen bewogen wurde, und da nian sich endlich klar darüber wurde, daß die tatsächlich vorliegenden Nachrichtcn der Bache keine Basis geben. Im „Berliner Actionair" finde» wir folgende Schilderung der Verhältnisse: Wie bereits mitgetheilt, besteht an der Berliner Börse lenes alte Decouver, seit Mitte der Vorwoche nicht mehr, das sich vordem aus Grund politischer Befürchtungen und sachlicher Meinungen gebildet hatte. Nachdem dieses Decouvcrt Monate hindurch, trotz aller scheinbaren Begünstigung durch den Verlaus der Dinge, nicht im Stande gewesen war. sich vortheilhast zu decken, benutz,c es um so eifriger die ihm durch den urplötzlich austauchenden Ärcit über die russische» Truppenanhäusungen gebotene Gelegenheit, seine Engagements wenigsten-ohne größ re Verluste zu löse». Dieses olle De- cauvert aber war vordem die Stütze der festen Haltung unseres Platzes gewesen, srin Bestehen allein batte dem Berliner Platze ermöglicht, den stark rückwärisgchenden Wiener Courjen noch einigen Wider stand zu leiste». Nack, seinem Verschwinden war auch in Berlin der Halt verloren, und so sehen wir denn in der neuen Bcrichtsperiode weitere Rückgänge aus säst allen Gebieten. Die leidige Politik hat dafür niän den Anlaß gegeben; cS ist ja auch in dieser Woche noch Manches Zciluugs-Gewäsch und manch: Notiz an die Oeffentlichkci« gebracht worden, ans Lenen mit einigem guten Willen für Baissiers immerhin noch Capital zu schlage» war. aber eine», wirklich ernsten politische» Ereignis, sind wir nicht begegnet. Doch waren die Börsen duich alles Vorangcgangene schon jo ausgereqt und wohl vorbereitet, daß neu ousiretcnde Spekulanten, da die Politik sie im Stich ließ, Lurch solche Vorkommnisse bei leitenden Bank Actien den Anlaß zu neuen Uebertrcibungen empfingen, die als die wahre U» lache der diecwöchentlichen Loursverluste anzuseheu sind So ist die Betheiligung hiesiger Aktienbanken und Firme» bei d-r Zahlungs-Einstellung von Jonas Sußmann in War schau ausgebeutel worden, und ebenso der Rücktritt des Herrn Salomonsohn von der Leitung der Disconto-Geftllschaft. Und gestern bat man ersichtlich mit vieler Mühe und Kunst aus de» Preis Se emen der hier gehandelten serbischen Papiere aus Anlaß der Minister krisis gedrückt (während die anderen serbischen Wcrthe unberührt blieben), um dann mit neuem Geschrei aus diesem Anlaß über Berliner Handels - Gesellschaft und die anderen großen Berliner Banken heriallen zu können. Auch deren 1887er Dividenden werden nunmehr discutirt, man ist jetzt plötzlich geneigt, dieselben weit niedriger zu schätzen, als vordem geschehen; hat man vordem bei spielsweise von einer Dividende von 9—10 Proc. sür Diskonto Commandit-Antheile gesprochen, so ist man jetzt aus 8—S Proe, angelangt. Die Politik ha«, wie gesagt, in oll dem Wirrwarr kaum noch milgespielt, und insbesondere ha» man gestern eine etwas bester lautende Jujormaliou der „Kölnischen Zeitung" s, rech« geflissentlich übersehen. Die Börse hat wieder grzeigt, daß sie eine Anzahl böser Elemente enthält, welche man als gemeinschädiich bezeichnen bars. Doch ist das bei allen menschlichen Iastiiutioaen der Fall. Wir brauchen blos aas die Zeitung-Presse hinzaweisr». Bestände dos Effekten besitzend« Publicum auS lauter Leuten, di« im Staude sind, ihre Papiere ans eigene» Mittel» zu halten, also sich nicht um die Gnade irgend eine- Bankier» za kümmern, ans Leuten, die im Lionde sind, sich ein selbstständiges, wohl überlegtes Unheil zu bilden, so würde es sich bei dem Vörsenspiel blos um einen Kampf zwischen den Spielern selbst handeln, bei dem doch zuletzt der feste Besitz den Ausschlag asb«. Wen» aber der große Theil der Papiere i» schwache, Hand«, sich doflndn, wen,, da» Publwmn nicht- ist als ein schwankende- Rohr, so ist sür die Speculanleu vom Fach das noll,wendige Material leicht geschafft. Ueber die Berliner Lviinabendbörse liegt folgender Spccialberickit vor: Die Course an heutiger Börle waren wiederum niedriger und die Tendenz ansänglich schwach. Im wciieren Verlaus besestigte sich die Haltung, aber zu gleicher Zeit reducirte sich das Geschält gleichmäßig aus allen Gebieten. Credit waren aiisangs 0 50./t besser, Commandit ',. Proc. niedriger, während andere deutt'che spekulative Banken säst unbeachtet blieben. Deutsche Bahnen gaben durchweg eiwas nach, das Geschäft bewegte sich aber innerbalb sehr enger Grenzen. Marienbiirger aus neuerliche Tarisermaßigungen nachlaffend. Oesterreichische Bahne» im Anschlüsse an die Meldungen über die VerkehrSuiiIerbrechungen nachgebend. Für Duxer mar da- Angebot drängend und bnßle der Cours derselben weiter 1'/, Proc. ein. Schweizerbohnen schwach. Goildard und Nordost niedriger, Miltelmecr sester. Monlanwerthe schwächer, aber sehr still. Russische Werthe abgeschwächt, ebenso Ungarn, Egypter und Italiener etwas nachgebend. Im späteren Verlause traten aus Grund umsangreichcr Wiener und Pester Verkäufe ziemlich erhebliche Rückgänge ein, umcr deren Truck sich »amenllich österrcichisch.ungariiche Werthe ganz beträchtlich niedriger stellle». Locale Bankpapiere, sowie russische Fond» waren qlcichsaNS l» großen Beträge» offerirt, während sich für inländische Bahnen, sowie sür Bergwerke eine relativ seste Stim mung erhielt. Schweizer Baknen blieben unbeachtet, Mitlelmeer- Aclien notirlen gegen Schluß etwas billiger. Von österreichischen Tuchbranche in ben Sälen dcS Hotel de Pologne abgehalien werden wird. Damit ist das llulernebme» in eine seste Form ge- trete»; der Betheiligten Sache wird c§ sei», das Werk lcbenSsähig und zweckcnlsprechend auSziigcstallen. Dyses Comiiö besteht aus de» Herren: Tuchhändler Heinrich Rost - L eipzig , Fabrikant Ullrich - Werda u , S. Nelke- Leipzig (Firma Geison L Nelke), Gnlstadt«Berlin und Direktor Makert-Bautzeu. —w. Credit .... 24. Decemder. . . 434 31. Deeember, 424 Franzosen . . . 349 332'/, Lombarden . . . 130 132'/. Teulsche Bank . . 150'/. 156',. Disconlo .... 188'/. 184',. Mainzer .... 95'/. 05'/. Marienburger . . 45'. 43'/, Ostpreußen . . . 62',. 61',. Mecklenburger . . . . ISO»,. 126',. Galizier .... 77'/. ?4',. Elbeihalbahn . . 25 tO, 244'/. Dux-Bodenbach. . . . 115'/. 110',. 110'/. Gotthard . . . 118 1880er Russen . . . , 77'/. 76'/. Russische Noten . . 17« 175 Ungarische Goldrenle . . 77'/. 76',. Jialiener . . . . . 04'!. 83'-. Laura 00»/. 88'/. Dortmunder Union 67'/. 65',. intag: Besser, trotz deS wieder wüsten Wiens. Sitzung der Handelskammer. vorläufiger Bericht. * Leipzig, 2. Januar. Die heutige Sitzung der Handels, kammer Hane nur eine kurze Dauer und galt in der Hauptsache der Neuwahl der ständigen Ausschüsse sür dos Jahr 1888 Herr Piäsidenl Or. Wachs muth beionie in seiner Neujahrs, ansprache den Wunsch und die Hoffnung, daß die Kammer auch im neuen Jahre ein reiche« Feld zu ersprießlicher Thiligkeit finden möge und drückie Befriedigung darüber aus, daß das im alten Jahre zu Ende gebrachte große Werk der Erbauung der neuen Börse nicht von den NochiheUen begleitet gewesen sei. welche hier und da in Bezug aus die Sicuerbelastung der Mitglieder des HandelSstandes ,c. befürchtet wocdcn, im Gegentheil, man dürft annehmen, daß jetzt allgemeines Einverstänvniß mit dem Neu geschaffenen vorhanden sei. I» Betreff einer anderen, der Fürsorge der Kaniiner anvertrauten Institution, der Handelsschule, hoffte der Herr Redner, daß es ii» neuen Jahre möglich sei» werbe, den Schlußstein zu einer Reform dieses Institutes durch den Neubau eine« Gebäudes sür dasselbe zu legen. Aus der Regsstranbe erwähne» wir da- Gesuch de? Eisenbahn Comilvs der projeciirien AbkürzungSbahn Plouen-Weischlitz Pirk-Hof. die Kammer möge sich nochmals sür dieses Projekt, wie sie eS schon vor zwei Jahren gelhan, beim Landtag iiud der Slaalsregierunq verwenden. Herr Lorenz war in Rücksicht au die ablehnende Hallung, welche der Herr Finanzminisler im Landlag gezeigt, dagegen und beantragte, das Gesuch aus sich beruken zu lassen, Herr Schn vor war aber der Meinung, daß keine Ursache vorliege, von dem Irüberen Votum abzugehen, und das Gesuch wurde daraus an den BerfthrSausichuß abgegeben, dergestalt, daß die Kammer wieder im Plenum darüber beralhe» wirb. Ein Gleicher erfolgte in Betreff des Gesuche- de- Canalvereins in Plagwitz um Anschluß an dessen Pelilion, die Weitersührung des Elster-Saale-Lanals aus Staatskosten betreffend. Die Neuwahl der ständigen Ausschüsse erjolgte aus Vor. schlag des Wahlausschusses durch Acclanialion dahi», Laß die AuS schliffe insgesaminl in ihrer bisherige» Zusammensetzung belassen wurden und als Mitglied des Kra»ier.U»Ierstutzu»gs>AuSjchustcs wurde Herr Fritz sche wieder gewählt. Hieraus erfolgte noch die Neucoiistituiruag der Ausschüsse. Oie Tuchlnesr-Oörse Neujahr 1888. Wie zu erwarten stand, hat der Plan zur Einrichtung einer Tuchmcß-Börse in den betreffenden Fachkreisen großen Anklang ge sunde». Zu der gestern Nachmittag in den günstig und bequem ge legenen Sälen deS Hotel de Pologne anberauimen öffentlichen Zu saiiimcnkunsl aller Interessenten der Tuchbranche hatte sich c>» überaus großer Kreis vo» Fabrikanten, Eiiikülisern und Händler» —cS mochlen annähernd eiiiige Hundert erschienen sein — eingesunden, welche der vorläufig noch einen piovisarijchen Charakter «ragenden Versamm lung ihre besondere Ausinerksanift» schenkte». Da von Seiten des UrhebeiS der Idee, des Herrn Tuchhandftr Rost-Leipzig, vo» einer detaillirtcn Darlegung des Zwecks der Boise abgesehen ivorde» war, so übernahm Herr Stadiratli Schars-Leipzig in großen Züge» die Begründung eines solchen Unternehmens, wie es die Tuchbörse werden solle. Ec w>eS zunächst daraus hin, daß eS in der Absicht der Leipziger kaufmännische» Kreise liege, der Börse alle Förderung zu Tbei^ werden zn lassen und daß die Handelskammer auch gern dem Werte ihre Unterstützung leihen werde. Die Errichtung einer Leinen- und Baumwollendörsc, einer Ledcrbörsc, eincr Mocebücft, einer Woll und einer Peirolcumbörsc beivci e, daß auch sür eine Tuchbörse in Leipzig ein geeigneter Platz sei. Es werde gewiß dem Nutzen jede Einzelne» e:>,sprechen, wenn man sich zu einer derartige» Vereinigung zusammenschließen wolle; die lctzlerc sei der Kilt zur Erreichung eines wahrhaft materiellen Nutzens. Man greise zn und schaffe etwa-. Darin liege daS ganze Gr heimniß. (Bravo!) Herr Ullrich. Werdau, der nächste Redner, besünvortcl: miss Wärmste die Unterstützung des ttiiternelinicns, dessen weitere Ver wirklichung energisch betrieben werde» solle und aus dem sür Käufer wie Verkauscr gleicher Vorlheil rntspringe. Auch Herr H. Makert, Direclor der Bautzner Tuchfabrik (Actien Gesellschaft), gab seiner Freude über die geplante Vereinigung Ausdruck, Die Börse müsse zunächst a!S ein RcndezvouS betrachtet werden, das sich die betheiligten Kreise z» einer bestimmte» Stunde am ersten Tag einer jeden Messe — zu Neujahr vielleicht Nachmittag von 4—5, zu Ostern und zu Michaelis von 6—7 Ubr — zu geben haben. Herr Dircctor Maker« verhehlte hierbei nicht die ungünstige» Eisahrungen, welche in Berlin in Bezug au eine Waarenbörse gemacht worden seien; diese bezwecke man aber auch hier nicht, vielmehr wolle man vor Allem einen Platz schassen, an dem eine Total ü bersicht über d zur Messe anwesenden Einkäuser und Verkäufer müg «ich sei, an dem der Einzelne nicht so dem Zufall bei,» Nuiluchcn von Verbindungen überlasten werde, wie es jetzt geschehe. Die Börse solle dazu dienen, die betreffenden Angehörigen der Tuchbranche rin ander näher zu bringen; wirklich praktische Abschlüsse wurden sich dann von selbst in der folgenden Zeit ergeben. Ank Vorschlag de- Herr» Gutftadt-Berlin wählte dann die Ber samuilung per Acclanalloa cin Comilt, unicr tcijcn Bor fitz heute, den 3. Januar, Nachmittag« punc t Uhr nachmals cmc Versammlung der Jnirreffen.cn der Lericht «der die wirlWastlichen Verhältnisse Genuas im Jahre 1888. Erstattet an daS h. k. u. k. Ministerium des Aeußern von Or. Carl v. Scherzer. Der berühmte Gelehrte ist bekanntlich Generalkonsul in Genua, und man kann schon im Voran-von seinen Berichten überzeugt sein, daß er seinen Gegenstand von allen Seilen gründlich und geistreich auisaßl. Im Cingangc berührt er die Wirkung des Wiedccaus- treiens der Cholera, welche die gedrückte Lage von Gewerbe, Handel und Schifffahrt noch verstärkte; dazu die Grenziverrmaßregel», eine landwirthschattliche KnsiS, sowie ein ganz unerhört strenger, von gewailige» Verheerungen begleiteter Winter. Dadurch erlitte» die Slaatscinliahinen empfindliche Einbußen, währen» die Ausgabe» sich erhöhten, so daß man aus Schaffung neuer Einnahmequellen h'.n- gcwieien ward. Während Wissenschaft und Praxi- die schlagendsten Beweise an die Hand gebe», daß nur durch einen möglichst leichte» und freien Verkehr der iniernationalc Güteraustausch gefördert und aus seinem dermaligen Nottistand gerettet zu werden vermag, scheint auch die italienische Regierung der Ansicht zuzuneigeu, daß durch eine Er- hödung der Lußenzölle, sowie der indirecten inländischen Abgaben die Finanzlage des Reiches am rationellsten und zweckenisprechciidsten gebessert werden könne. Die innihmaßliche Rückwirkung dieser beiden ftcalischen Maßregeln aus de» auswärtige» Handel, sowie den voiks- wissenschasilich feststehenden Grundsatz wenig beachtend: daß eme Erschwerung der Einsuhr, daS heißt eine Verhinderung des unbe schränkten Einkaufes in natürlicher Folge auch von empfindliche, NaMiheilen sür da« unbeschränkle Verkauft» begleitet sein muß, jstaubi die italienische Regierung in der Kündigung der verschiedene» Handelsveriräge die kräsiigfte Handhabe zu erblicken, um das von ihr anaestreble Ziel rasch und sicher zu erreichen. Beriasftr geht hier näher aus die italienischen Zolltarif bestimniungen ein. Weiter wird der Congrcß der italienischen Cooperalivgesellichosten, welcher in Genua abgehalien wurde, be sprochen, wie die Gründung der höher» Hundeisichule in Genua. Die Landwirthschasl befindet sich auch in Italien in einem nichts weniger als erfreulichen Zustande, Nahmhasle Steuern und Abgaben, sowie die gewaltige Concurrciiz mit dem iiordamerikanijchcn Product »lachen in den meisten Districien die Cultur des Bodens nicht »lehr lohnend, namenttich wen», wie in den lctzien Jahren, die geschilderten Verhältnisse durch mangelhaste Ernten noch ungünstiger sich gestalten Es werden mehrere ziffernmäßige Beispiele angeführt. Das Weinerirägniß bezifferte sich >» Ligurien, wie folgt: Anbaufläche, ENraa, Heklale HrNeltter Porto Maurizlo .... 5,884 27.801 Genua 31.124 263 300 Massa-Earrara 7,3 >8 k>2.!«00 Zusammen 44,226 >144,000 Die aftsammlernte im ganzen Königreich betrug aus 1,026,832 Hektare Anbaufläche 35,564,500 Hektoliter (im Werthe von ca, UiOO Millionen Lire), alio um 6 Millionen H-kloliler mehr als eine Durchichnittsecnlc in Frankreich, um 10 Millionen Hektoliter mehr, als eine solche in Spanien beträgt, und säst cm Viertel dcr Wein productiv» aus der ganzen Erde. Agrume» haben 1866 in Ligurien folgende Resultate ergeben: Porio Mauriziv IHO,020.000 Stück, Genua 22,'>,,>,'10,000 Stück, Mossa-Carrara 34,330,000 Stück, zusammen 4l5,580,0<X» S:ück. Im ganzen Königreich erreichte der Ertrag aus einer Anbaustäche von 2,428,800 Hektar 3,072,136,000 Stück oder "/,»« einer Mittel ernte, davon "/>«> von vorzüglicher und '"/,»» von mittelmäßiger Qualilät. Sicilien allein hat sür einen Werth vo» ca. l» Mill Lire Agrumen auSqesührl. Doch erweist sich euch diese Ciiliiir durch die gewaltige Concurreuz, welche ihr einige Staaten dcr nord amerikanischen Westküste bereiten, nicht mehr so lobnend als >» frühere» Jahre». So z, B. sind die Preise dcr Ciironen von 14,04 Lire im Jahre 1864 ans 7,07 Lire per Kiste im Jahre 1886; jene der Orangen von 0.64 Lire im Jahre 1870 aus 6.80 Lire pcr Kiste ii» Juhre 1886 zliruckgegange». Und eia ähnlicher Prci-sriick- aang zeigi sich auch in allen anderen ans dcn Agrumen bereiteten Probucien. Die Olivencrnte ist iickolge der äußerst ungünstigen Witterung«. Verhältnisse in Ligurien sehr karg ausgefallen. Dieselbe betrug in: Poito Maurizio 12,000 Hrklol,, Genua 13,230 Hektvl,. Mafia. Carrara 6300 Hekiol,, zusammen 34,400 Hektol, Ii» ganzen König re>ch erreichte dcr Ertrag dcr Olwenülernte 2,428,800 Hekiol,, was "/,« einer Mittelernte aleichkoinmt. Davon sind ',. von guter und '/. von mittelmäßiger Qualität. In guten Jahren tieftet Italien allein 3 Millionen H.kiol. oder den dritte» Theil der Olivcnölpro ductivn ans der ganzen Erde. Zur Hebung des Olivenöftzvoeles, welcher, wie schon wiederholt hervorgehoben, in de» letzten Jahren durch die Fälschung deS einheimischen ProducleS mit amcrikannchem BanniwoNsamenöl empfindlich gelitten hat, ist von Seite dcr Pro- ducenie» der Regierung die Errichtung von Fre»iftdcrlage» italienischen Olivenöls »n Auslände angeregt ivordcn, und zwar in ähnlicher Weile, wie dies mit ilalicmschcn Meinen bereits der Fall Ol. Seide. Im ganzen Königreiche wurden un Jahre 1886 in.0227 Gemeinden uns t,216,611 Unzen Srideilraupensa»ien 41 307,328 Kilogramm CoconS gewonnen; davon kommen ai.i Ligmic» 100 Ge incinde» mit ca. I74,l»X1 Kilogr. CoconS; am meiste» sind an dieser Culiur die Lombardei (mit 1705 G »leinden und durchschnittlich 15,686.000 Kilog, ), Venctien (mit 600 Gemeinden und 8,123,000 Kilogramm) und Piemont (083 Gemeinden und 5,256,000 Kilogr bctheiligt. Tie nationale Industrie hat wiedeium in verschiedenen Branchen gewaltige Fortschritte gemacht. Allerdings wird der Auffchwung zu meist der Beiheiligung von sreindem Capital und hervoii.igendci» ausländischen Kräften verdankt (z. B.Bochum, Schwaitzkopff, Cßlinger Eisenwerke rc.). Nächst dcr metallurgischen Industrie sind es die Zuckerfabriken welche de» bedeutendsten Ausschwung genommen haben. Die Fabrikation van künstlichen Mineralwässern hat in den letzten Jahren, wahrscheinlich IM Zlijanimcndangc Mit dem wiederholten Auftreten dcr Cholera-Epidemie und des au vielen Orte» »och äußerst mangelhaften Triiikivaffers, tlicilweiie wohl auch m Folge der bolien Besteuerung de: natürlichen sremdländischcn Miner, Iwäffer iiainliast zugenomnicn. Es bestehen dermalen in ganz Italic» -,77 solche Fabriken, wovon ll o»i Genua komme», Jndeß wird von de» be mittelteren Classen, sowie von den Fremden de» ausländischen Mineralwösscr» (Apollinaris, ValS, S». Galmicr rc,) noch »nincr weitaus der Vorzug gegeben. Der Gesammiverlehr Genuas während de- abgelauftticii Jahre- betrug dem Werlbe nach 468.607,517 Italien»,1>e Lire, dem Gr- sainmtgewichte »ach 2,000.402 Tonnen. Im Vergleich zm» Vor jahre weist derselbe eine» Minderwerth vo» 46.373,664 Lire und ein Mehrgewicht von 34,258 Tonnen aus. Es betrugen nämlich: Dem Werthe nach: 48« 4« die zollamtlich behandelte Einfuhr die Autiuhr der Transitoverkehr zur See . . der Transiioverkchr zu Laad . . il^Uemsch« vier 340,706,525 301,645 875 08,108.183 82,929,102 13,756,424 15,770,326 16.0,36, 85 24,735,788 4'1-«.607.5I7 " 515^071.181 Dem Gewichte nach: >8« 488, die rollamllich behändeste Einfuhr die Ausfuhr ....... der Tranfiioverkehr zur See . der Transitoverkchr zu Land Tonnen 1.850,682 1.817,502 141.>80 112.561 13,114 >5.053 85,486 111,N8 2,000 ' " - 2,056.234 82. Jahrgang Wie aus obige» Vergleichen ersichtlich, ergab im Jahre 1886 der Gcsammtbandel Genuas einen stärkeren Verlebe von 34,258 Tonnen, dagegen einen Minderwerlh von 46,373,664 Lire, was ausschließlich den Preisermäßigungen der verschiedene» Maaren zugeichrieben werden muß. Die Einfuhr ansländischcr Maaren batte ein Mehr- gewicht von 33,180 Tonnen, die Aussuhr iialienilcher oder nalio- natijirler Crzeugniße ein Mehrgewicht von 28 610 Tonnen, was einer Geiammtzunahine vo» 61.700 Tonnen gleichkommt. Ter Transitverkehr sowohl zur See, als auch zu Land war 1886 geringer als »n Vor-ahre, und zwar: dem Werlhe nach um 10,703.305 Lire, dem Gewichte nach um 27.541 Tonnen. Aus die Details cinzugelien müsse» wir sreilicki entsagen. Ter Bericht ist darin höchst uuSsübrlich. Die Waareneinsuhr nach Genua verlheille sich folgend: Zu Land: 15.233,022 Kilogr., zur Sec: einheimische Flagge 325,205,484 Kilogr., srrmdländiiche Flaggen 1,5jo,243.585 Kilogr. Die Waarcnaussuhr von Genna stellle sich folgend: zu Land: 2.035,064 Kilogr., zur See: einbenni'che Flagge 74,048,770 Kilogr,. sremdlündiichc Flaggen 64,105,144 Kilogr. Während des Jahres 1886 baden im Hase» von Genua ii» Ganze» 11,107 Fahrzeuge aller Art mit zusammen 5,217,420 Tonne» ve, kehrt, oder nin 1315 mit 400,393 Tonnen weniger als im Vor- jabre. Die Gesaiii'iitzal'l der ciligetauftiien Schiffe betrug 5510 in» 2,626,402 Tonne» (gegen 6280 »nt 2,842,26!« Tonne» im Vorjahre : jene der ansgelaiiscucn 5507 mit 2,500,028 Tonne» (gegen 613 ', in» 2,784.544 Tonnen .:» Jabre 1865!. Von de» sämnitlichen c> !- und ansgelauftncn Schissen waren 6126 Segelschiffe mit 773,600 Tonnen und 4081 Tamvftr mit 4 443.721 Tonnen. Ter Bericht geh» aui die SchiffsahrlSv.-rhältnisse aus- Genaueste ein. Gegen Schluß desselben kommen auch die Bestrebungen zur Hebung deS Außenhandels zur Sprache. Wegen dessen und wegen dis andere» reiche» Inhalts müssen wir aus de» Bericht selbst verweisen. Vermischtes. ' Leipzig, 2. Januar. 5 Aus der Fr ein Le. Der ErklärungscoirrS s»r die französische Dreiprocent'ge stellle sich aus 8l, also gerade so viel, als der Com- pensaoonS CourS (nach Abzug deS Coupm s) in, Monat vorher betrug. Tie Haussiers haben also nicht» enigebiißi. Die Pariser Börie hat ich lange genug gegen die Alariniiachrichtc» von Wien uno Verl», ge vehrl, da sie der Ueberzeugung war. daß der Friede erhalten werben würde. Tie ioriwübrcndc» Verläuft der deutschen Börle» aber brachen zuletzt den 'Widerstand. Die Bank von Frankreich hat in dcn letzte» Woche» wieder 6,682,0X1 Fres. von ihren» Goldvorrath em- gebüßt. Gold geht noch mmier nach Denischland, ober es wird aus der Circulolio» eninommen, da die Bank zn tieft»! Zweck kein Gold hergiebt. Der Gewinn der Bank in dcr fttz:e» Woche belauft sich aus 617,000 Frcü. Das Hauvliniereffe o» der Pariser Börse dreht sich sortwährend um Kiipieraciun. Bereits batte die schwindeldaste Hausse in dem Preise des Kupfers zur Fol »e qeimbt, daß die Preß- daraus hinwies, wie durch da» Strafgesetz Verbindungen «uter de» hauptsächlichste» Inhabern eines Artikels von Nahrungsmitteln oder Maaren, um dieselbe» dem Mark! zn enlziehcn oder zu cinci» bestimniic» Preise z» verkaufen, als Verletzung der naiürlichen Con- curreuz und Hand.-lsireibeit mii G>sängnißstra!e von 1 bis 12 Mo- m.ten und einer Geldbuße von 500 bis 10,000 Francs bedroht wird. Die Regierung wurde ausgesordert, da- Gesetz gegen die Coaliiion in Anwendung zu bringen, welche der Nalionalvertbeidigiing ernsie Schwierigkeiten dereite, da Armee und Flotte starke Verbraucher vo» Kupier sind. I» den Zeitungen erschienen Briese von Fabrikanten, welche sich über die Schwierigkeit beklagten, vorher abgeschlosftne Coniracle anszusührcn. Bekanntlich hat das Hans Rolhichild pde Betheiligung an Kupier und Knpscractien deni-ntirt, irnd „uch die anderen angeblichen Mitglieder des Syndicats erklären ihre angebliche Unschuld an der ganzen Sache. Die Hausse ms M> - talls ist allerdings Feirächtlich; gehl moi, aber weiter zurück, z. B. aus I88l, so nvlirlc mg» damals »in Tcceniber die erste Knpserniarle 185 Fres,, letzt 205 Fres. I» der Zwischenzeit Halle allerdings cin licsec Fall »aügcjiindcn, Ende Tcecisiber 188«! aus 103'/. Fies. Eine große Menge de» Publicum« aller Stande, „amenllich dcr vornehmen Welt, bat sich verleiten lasst»,, o» dem Spiel in Kupseraciie» Lbeil zn nehmen. Wer mag ivijse», wie das Spiel endet'? Man berichtet allerdings von Abkommen, welche »>» de» Besitzern von Kupferminen in oller Welt seile.»-« des Hausse Coiisoriliims qeichloiie» sein sollen, nin dcn Preis L« Kopse»« aus zwei Jahre zn inonopolijiren, doch ist die- wohl blos Floulerci. Die italienische Regierung Hai in eine Verlängerung des gegen- wäriigen Handelstractnls aus zwei Monate nach Ablauf des Jahres e»igewilligt. Tie vergleichsweise.Knappheit des Geldvorraths au» Marile, schreibt ccr cti.stiiche'„Ecvttoinist ', hat sich namentlich in de» letzten Tagen gczeigi, es wurde »ötbig, di» Bank von England sür Anlerhen zu Hilft z» nehmen. Die Anleihen hatten indes, eine» geringeren Uinsaug als ge - woliniichaiiiSchlußdeSJahrcs und wir müsse» datier einer entiprechcns größeren Vermehrung dcr Hilfsquelle,» des Mard.es eut,ege»,sehen, wenn die Divid-ndengelder srcigelasftn werden. Dock, trotzdem die uninittelbare Tendenz ans niedrigere Nalen Iiinoruiigt, bleibt es zweiftlbast, ob Geld lange so billig bleiben wird. Bein» Beginn des neuen Jaures weiden die sestgeietzte» Steuern zahlbar und ihre Er hebung ,vud Geld vom Markt in die Bank segei, Zugleich steht in Aussicht, daß der Gelbbegehr durch die Besserung ,m Handel und die Preissteigerung ber Maaren aiigeccgt wird, während ein großer Theil des flüssigen Kapitals wahrscheinlich durch die Masse vo» neuen Unternehmungen ausgezebrt werde» wird, vo» denen man weiß, daß sie im neuen Jahr losgelösten werde» sollen. Auch ist c- nothwendig, den fortwährende.! Goldbcgchr Deutschlands im Auge zu behalten. Gegenwärtig achtel man nichl darauf, da der Goltabstuß nicht stark genug ist. um die Bank in Anspruch zn nehme». Jndeß durch Beschlagnahme der Meiallvorräthe verhindert dieser Begehr die Bank von EnglanL, ihre Liellung zu verstärke», und eine Herabsetzung der oisiciellen Rai Alles zulaminengesaßt, scheint eS wahrscheinlich daß die P rinde der niedrigen Raten nildt lange dauern wird, und daß im kommenden Jahre der Geldwerth durchschnittlich höher sein wird als im abgr- laajinen. Jndeß wird d>e Steigerung wahrscheinlich nur alluial-i vor sich gehen, und inlosern sie durch eine Belebung des Handels hcrvorgcbracht wird, braucht man sic nicht zu bedauern. Die Zahl dcr Binkerotle im Vcrcuiiglc» Königreich stellte sich 188? aus 6265 gegen 6446 in 1886 Darin sind ober die Priv:0 arrangcmenls mit Gläubiger» nicht begriffe», gezwungene Liquidation: n sanden 130 statt gegen 126 in 1886; jreiwilligc Liquidationen SOI gegen 480. -ln der Londoner Börse fand in der letzten Woche wegen der Feiertage und dcr Liquidation sehr wenig neues Geschäft statt All'wältige Papiere blieben schwach wegen der Politik, und i» Russen sank ein starker Rückgang statt» in Folge einiger deutsche» Verläuft. Einheimische Papiere blieben stetig. Die BahnauSwei' geilen als günstig und die Berichte vo», Handel lauten sortgejetzi t sri.'digend. Amerikanische Bahne» waren mehr vernachlässigt. Wäre» di- pviilischen V,rhält»ist'c nickt, so könnte man mit Sicherheit em: Steigerung der Preise im neuen Jahre Voraussagen. *—Zusamm enstcllung der durch TouponS-Detachiru n g per 1 Januar sich ergebenden Cours-Beründernng » resp. Ab- und Zugänge zur 'Notiz von, 31. Decemder 1887. I) Eisenbahn-Stamm.Actien und Prioritäts-Stamm- Actien. Altenburg-Zeitzer Eisenbahn-Stamm-Actien . Abgang L'/, Proc. - » Pr.-Sl.«Aclleo . - 3'/, » Böhmische Nordbahn Zugang 4 - Böumisch« Westbadn ......... « '/, » Buschliehraber Eisenbahn I-it. 4 « 4 « « » lüd. L » 4 » Dortmund-Aronau-Enscheder Eisenbahn . , « 4 « Dnx-Bodendacher Eisenbahn ...... » 4 « Galizische Earl Ludwigbahn , » '/« » Gottyardbat»» ». 4 » Groz-Aöstacher Eisenbahn ....... » 4 » Mainz-Ludwig-Hasener Eisenbahn .... « 4 » Marlcnburg-Mlowkaer Eiscndahn-Sl.-Actien , » 4 » Mecklenburger Friedrich-Franz-Erseiibaha . , » 4 » Oesterreichische Localbahn-Slamm-Actiea . , , 4 »
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