der nächsten Umgebung Helferdienst zu tun, sondern er erweckt auch ihr Interesse für die Arbeit an der Heidenwelt. Schon etliche Wochen nach der Gründung des Vereins erzählt eine der Vereinsleiterinnen im Tagebuch: „Ich las ihnen etwas ans der Mission in Indien vor, was sie sehr zu interessieren schien." „Wir sprachen von der Mission in Afrika und in Grönland, und alle hörten mit viel Interesse zu." — „Unser Text ans Matthäus 26 führte uns darauf, von der Judenmission zu sprechen." Derartige Bemerkungen kehren immer einmal wieder. Bei einigen der Mädchen wächst die Anteilnahme am Missionswerk so, daß sie sich zu einem kleinen Missionsverein znsammenschließen. In besonderer Weise wird die Liebe zur Mission geweckt durch Mittei lungen, die etwas von persönlicher Färbung an sich tragen. Gewiß scheint es den Mädchen nichts Alltägliches, daß eines ihrer Lieb lingslieder: „Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh'!" in heidnische Sprachen übersetzt worden ist. Daß aber die Leiterin, welche davon erzählt, das Lied von einer Missionarsfrau in der Basutosprache hat singen hören, rückt die Sache doch in eine viel hellere Beleuchtung. Fesselnder als alle Berichte in Misstonsblättern oder den vom Verein besuchten Misstonsstunden sind den Mitgliedern Briefe, welche eine der Lei terinnen vom Missionsfeld empfängt. So erregt z. B. ein langer Brief aus Indien mit der Beschreibung einer Osterfeier im heidnischen Land freudige Teilnahme. Meist hat das Vorlesen solcher Briefe den unmittelbaren Erfolg, daß die Zuhörerinnen unaufgefordert die Missionssparbuchse herbeiholen und der „Missionsneger" mit dankbarem Kopfnicken über größere und kleinere Gaben zu quittieren hat. Ganz aus eigenem Antrieb erstehen die Mädchen ein Bild und zwei Wandsprüche, um sie einem Missionar, dessen Briefe ihnen oorgelesen wurden, als Dankes- und Hochzeitsgabe zu senden. Ein warmherziger, von einer der Geberinnen abgefaßter Brief gibt den Geschenken das Geleit über das Weltmeer. Welche Freude, als ein diesmal an den Verein selbst gerichteter Brief aus Indien eintrifft! Die Empfängerinnen begnügen sich nicht damit, daß ihnen das interessante Schriftstück vorgelesen wird. Jede will es in den Händen haben und selbst gründlich studieren. Ist schon ein Brief vom Missionsgebiet etwas überaus Wichtiges und Erfreuliches, am allerschönsten ist's doch, wenn ein Missionar oder eine Mis sionarsfrau den Verein besucht, aus eigenem Erleben von den Heiden und Heidenchristen erzählt und den wißbegierigen jungen Mädchen auf mancherlei Fragen Rede und Antwort steht. IX. . / An Besuchern fehlt es dem Verein überhaupt nicht. Blättert man die Vereinstagebücher durch, so stößt man auf viele Namen, die in der Geschichte der Kirche und Inneren Mission im Sachseuland einen guten, ehrenvollen Klang haben. Keller, Hickmaun, Seidel, Klemm, von Zimmermann, Rosen kranz: ist es den Alten und Aelteren unter uns nicht, als grüße sie die fried-